Ar. 79. Donnerstag, den 30. September 1880. V. Jahrgang. Cillier Pränumerations-Bedingungen. Äur Eilli: {Kortht* . . . —.65 .. i.M HRlbjahrig . . . 3.— Mit Post-vrrsrudung: . . ».SV . . . ».»» »....«d...,.. i, lammt AuSeii«»« tkinjklne Nummern 7 kr Erscheint jeden Donnerstag und Sonntag Morgens. Inserats werden angenommen >» »(» llmttlüii ttt „ViDier Htirxnz", y«. Wr. t nun «»kuich). ■■Iiaarll ncbmm 3«(ctait (Bt »i- „tliüitr an: W. Woffc m »n», an» illon »«»«»>-»»-» eilt»!» t>. 1 S»»Iin«»z'. Jof. #itn* reich is «i»>, a. Oppflit ant Moit«, & d«mv. iia #1111. tj. Mille - itiiiaiut ia liMk Z>ie Waröurger Weichsrathswahk. Angesicht» der emsigen von clerical-nationaler Seite betriebenen Wahlagitation. welche durch die Ausstellung des vom Baron Gödel ausfindig gc-machten Eandidaten Bindlcchner einen nicht zu unterschätzenden Ruckhall fand, wollen uns die bisher von dcr Fortschrittspartei getroffenen Bor-kehrungeu nicht sonderlich geeallen. So hoch wir auch die deulschlioerale Parteidisciplin veran-schagen, so steht dieselbe jener der Slowenen immerhin nach. Der Wahltag, steht bereit» vor dcr Thüre und doch scheu wir noch drei Eandidaten sich um cm Mandat dewerven, da» dcr liberalen Partei noch lange nicht vollkommen gesichtet crschcii». ES haben zwar alle drei Eandidaten die Erklärung abgegeben da« Ergebniß einer Probewahl abju» warten und sich dann dcr Parteidisciplin zu fügen, allein c» ist ohnc Fragt, daß in dem vielgliedrigen Wahlkreise dura ein solche» Abwarten die Wähler mitunter irritirt und trotz aller Vorsicht»-maßregeln Stimmen zersplittert werden, die dlrect oder indircct der Gegenpartei zu Gute tommcn. Au» diesem Grunde können wir <>o« Vor-gehen der Pettauer Wählerschaft, welche sich sür Dr. S ch m i t d r r e r erklärte und auf die Pro. grammreden der andern beiden Eandidatcn nicht mehr reflectirte, nur billigen. Die au» diesem Anlasse von den Eandidaten Reuter und WieSthaler erhobenen Einwendungen halten wir für nicht opportun, denn sie sind ganz darnach angethan, im Fallt die Probewahl sich zu Gunsten eine« der beiden letzgenannten neigen sollte, demse'den am Wahltage selbst Stimmen zu entziehen. Da» Wahlagitatio»«comit6 mußte bis jetzt wohl Einsicht erlangt haben, welcher der drei Eandidaten die meisten Chancen für sich habe, um der Agitation in den einzelnen Wahlorten den gc-hörigen Nachdruck geben zu können. Persörilick.em Ehrgeize darf bei Wahlen, auch wenn die Verhältnisse günstiger wären, al» sie e» gegenwärtig im steirischen Unierlande sind, nicht allzusehr g,huldigt werden. Wie die Pettauer Wählerschaft für Dr. Schwiedcrcr, so hat sich jene von Windischgraz für Hcrrn Reuter erklärt. Welche» Uebercinkommen auch nächster Tage noch getroffen werden mag, so darf doch schon heute mit ziemlicher Bestimmtheit gesagt werden, daß in dcn beiden genannten Städten auch beide Can» didaten Stimmen erhalten werden. Wic da» Wahlcomitö, so konnten auch die drei Eandidaten ihre Aussicht „gewählt zu wcrdcn" zum Theile wohl ermessen. Sie brauchten ihren eventuellen Rücktritt nicht erst von den Ergebnissen einer Probewahl abhängig zu machen. Ihre Landidalur bis zum letzten Augenblicke müß eine lebhafte Für- und Gcgcnagitation in der eigenen Partei erregen, die füglich dahin gelangen kann, daß im entscheiden-den Augenblicke die Stimmenabgabe sür den zu-letzt aufgestellten Eandidaten illusorisch wird. Eine Autwohl zwischen zwei Fortschritt»- i Männern und tinem Radicalen, kann man nur dort der Wählerschaft Überlasten, wo keine national-clericalen Gcgcncandioatcn vorhanden sind. So aber kann e« kommen, daß während man sich über dcn Eandidaten der Partei noch nicht recht ge-einigt hat, die Slovcncn ihrem Eandidatcn, dcr ja selbst unter den Deutschen viele Sympathien besitzt, durch ihren unermüdlichen Eifer und ihre Einigkeit zun Siege verhelfen. Gewiß glaubt» wir an kcioc solche Evcntuali« tät. Aber sie ist denkbar und gerade mehrere „Eingesendet" über die Pettauer Wählerversamm-lunz, haben bereit» eint gefährliche Erregung der Gemüther provocirt. Auf Stimmeozcrsplittcrung hoffen und bauen auch die Nationalen, welche sich bezüglich ihre« Eandidaten sehr sanguinischen Hoffnungen hin-geben. Sie rechnen auf ihre Parteidieciplin, die sich nie verleugnete. Wenn nun ein unglückliche» Zusammentreffen von Umständen die Wahl eine« nationalen Adge-ordneten ergeben würde, dann trügen wohl mehr al« die Wühler jene liberalen Eandidaten die Schuld daran, welche die persönliche Eitelkeit dem Parteigeiste nicht unterzuordnen veimochlen. Politische Rundschau. Cilli. 29. September. In Pest wurde am 25. September der Reichstag eröffnet. E« beginnt die letzte Session der gegenwärtigen Legislaturperiode. Einem Telegramme de» Reuter'sche» Bureau« au« Constantinopel zufolge hätte der Sultan sich gegenüber dem deutschen Botschafter Grafen Hatz-scld bezüglich Dulcigno» geäußert, er werde den Ereignissen ihren Laus lassen; die Verantwortung für dieselben würde auf Europa zurückfallen. Da« Auslaufen der europäischen Flotte von Gravosa »ach Dulcigno wurde über Ansuchen de« Fürsten von Montenegro wieder um einige Tage verschoben. Anschließend an diese Nachricht wird au« Ecüinje gemeldet, daß der montenegrinische Feuilleton. Die Gouvernante. Roman von S> M e l n«c. (26. Fortsetzung.) Ein großer, ungläubiger Blick maß sie vom Kops bi« zu den Füßen; ein leichte« Stirarunzeln folgte; eine flüchtige, oder sichtbare Verlegenheit wurde glücklich bewältigt: er bekämpfte feinen .Haß.» — Wollen Sie nicht trotzdem meinen Arm nehmen? Bitte . . . — Nein, ich danke, Loid Rutland, ich ge» höre zu den Kindern. Komm', Daisy! Sie war mit leichter Berneigung an ihm vorübergeschritten; Lord Rutland glaubte zu bäumen ... er ließ sich herab, sie dennoch führen zu wollen, und sie halte die Kühnheit, ihn, Lord Rutland, zurückzuweisen I Ah! Da« war unerhört! — Onkel Lionel, so komm' doch! rief Eharlie, zurückk.hrend, al« er sah, daß derselbe ihnen nicht folgte, sondern noch auf demselben Platze stand. Die Kinder hatten die französisch ge-führte, kurze Unterhaltung nicht verstanden. Al« der Lord den Speisesaal betrat, hatten schon die meisten Anwesenden ihre Plätze ge-funden und eingenommen; auch Bianca. Er hatte große Lust, umzukehren, al« er, die Tafel über-blickend, sah, daß ke;n einziger Stuhl mehr frei war außer neben ihr. — Bitte, nimm diesen Platz, rief Henry ihm zu, ich habe eine große Verwirrung angerichtet, indem ich vergas. Dich Deiner Dame zuzuführen. Ich habe soeben von Bessie eine tüchtige Strafpredigt im Vorbeigehen erhalten. Bianca sprach zu Daisy, die ihr zur Rechten saß, und bemerkte mit Herzklopfen, daß Lord Rutland abermals al» Gentleman gute Miene zum bösen Spiel machte, und dcn Platz zu ihrer Linken einnahm. Da« Tischgebet war gesprochen, die Unter-Haltung im fröhlichsten, da« Festmahl im reich-haltigsten Gange. — Wie finster Onkel Lionel aussieht, flit» sterte Daisy. Da« kommt, weil er keine Damen leiden mag, wie Mama sagt, und heute sind so viele hier, und alle in so schöne» Kleidern. Bianca war bereit« von Lady Davi«, Sir Henry und der ihr gegenüber sitzenden Lady Burnham in da» Gespräch gezogen; ihr blieb keine Zeit, ihren stummen Nachtar zu beobachten. Derselbe that da« um so aufmerksamer. Er sah mit, er wußte selbst nicht, ob mehr Verwunderung oder Aerger, daß die Gouvernante nicht nur von seiner Schwester, sondern auch von Henry und den Freunden der Familie mit eintr Au«zeichnung, tincr Herzlichkeit behandelt wurde, die allerdings wohl mit ihrer Persönlichkeit, keineswegs aber mit ihrer Stellung im Einklang stand. Außer ihm schienen da« jedoch Alle natürlich zu finden, und zwar besonder« die Gouvernante selbst. Oer Lord ärgerte sich, daß feine Gedanken sich so ausschließlich mit dtrstlben beschäftigten . . . aber er ver-mochte nicht, ihnen eine andere Wendung zu geben. In welch' leichtem, sicherem Ton sie sich unter-hielt! Man sprach von den Kunstschätzen, di« sich in Fore«t Castle befanden; er ärgerte sich, daß rr gleichfalls sprechen und antworten mußte ... sie wußte ja überall Bescheid, hatte über Jede« ein — noch dazu richtige» — Urtheil . . . wa» brauchte man iyn noch dazu! Die Gou-vcrnantc schien ja Minerva und Here in einer Person zu sein ... und doch war ihr Wesen eigentlich zurückhaltend ; sie antwortete immer nur, wenn man sie anredete, und belästigte auch ihn in keiner Weise, sondern wandte >hr Aiiilitz be» ständig nach der Seite, wo Daisy saß. — Lionel, fragte Sir Henry plötzlich, ich glaube, ich habt ganz vergessen. Dich unserer lieben Freundin Miß Orlandi vorzustellen. Oder hat e» Bessie übernommen? Obcrcovmlindant Bozo Petrovic «heil« durch eigene Reeognoscirung theils durch »undschafts-berichte die Gewißheit erhalten habe, daß die albancsischen Strcilkräfle um Dulcigno mindestens 8<^)0 Mann betragen, wahrend die unier Ri-,a Pascha stehenden reguläre» türkischen Truppen 70J0 Mdnn stark sind. Da keine Gewähr vo> Handen ist, daß die regulären türkischen Truppen bei einer ereniuellen montenegrinischen Offensive gelten D»I-cigna nicht gemeinsame Sache mit den Albanescn machen, erk.ärte Bozo Petrovic, bei der numeri« scheu Ueberlegenhen der albancsisch-tüikischen Streitkräste. insolange zu ein.. Action nicht schreiten zu können, als »d Sagor brdanen. Weil Oistro indeß erst seit 3'/, Jahre» in Betrieb ist (wir sprechen natürlich nur von der jetzigen, mit großen Mitteln und in rationeller Wei'e begonnenen Betriebs-Periode, da der frühere zeitweise und oberflächliche Bau, dessen Spuren heim Beginne des jetzigen nur mehr in einige'., Halden. Ruinen und Versal-lenen oder i» Br and gerathenen Strecken u. f. w. zu erkennen wä'.-n, so hinderlich er auch für den neuen u-nfa»' gleichen Betrieb war, doch im — r)U\n, war die lakonische Antwort, es war cv'.ch nicht nöthig, wir haben uns einander fell'f*. vorgestellt. — Ah so! DaS war freilich da» beste Ai>«-kunflSmitlel. Findest Du nicht, daß Miß Orlandi außerordentlich schnell englisch gelernt hat? Sie ist ert acht Monate in Englano, und man hört ihr kaum die Ausländerin an. — Ich g'aub« nicht, daß das schwierig wir, wenn Ihr dabei die ganze 3M ihr f» fleißig ge-holfen habt wie -heute Abend. - Sir H-n:y streifte Bianca mit verlegenem Blick. Sie mußte Rutland'» unfreundlich.' Bemcr-kung gehört ha"en, aber sie schien dieselve mi feinem Tact nicht z» ve-stehen. t» jetzt besteheridtir Anlagen dieser Art, nicht allein auf dem Conti« ie«e sondern Überhaupt und zahlreiche Fremde au» o|t sehr weit emfernlen Gegenden kommen nach Hrastnigg und Oistro, um diese« großartige und interessante Werk zu besichtigen. Da« im S a v t - Thale, in de r Nähe der Station Hrastnigg geligcne. dem vorbeifahrenden Bahnreisenden durch die Schönheit seine« Bau.« und suncr Lage angenehm aussallenc e D i r c c-tions-Gedäude, die Wohnung d>.'« Direktors uns dir verschiedenem Kanzleien enthaltend, ist mit den verschiedenen Betricb»stätien d er Seilbahn un» des Bergbaues durch Drahtlei tungen ver-bunden, auf welchen voijügliche T e l e p h o n t den Verkehr der Beamten und AnssiMSorgane untereinander vermitteln. Diese Appa'/ate sind von solch vortrefflicher Beschaffenheit, daß 'man ans der Kanzlei de« Direktors in Hrastnigg mit den Be-«amten in der 5COO Meter davon entfernte,» WerkSkaniZlei in Oistr» eben so I eicht und gut verständlich spreche» kann, al« wenn man sich mit Jema nd unterhält, welcher in bemse lben Zimmer, nur wenige Schritte vom Sprecher entfernt sich befindet. An der Cenlral-Aörderstelle *dc& Bergbaues^ in dcr Nähe der Aulriebsstalion der Seilbahn, wmde im vorigen Jabre eine gro^ mit Dampf-kraft getriebene Kohlenwäsche un s Separation?» Anstalt erbaut und in Betrieb gcsstzt, wie eine ähnliche jetzt ouch in Trifail im Bai» begriffe» ist. Die heutigen Fürderpuiikle de» Oistroer Kvh> len-BcrgbauKS in dcn verschiedenen Theile» de» Feldes sin» in dcr Richtung vor, oben nach unten: ein Tagebau, der V i c t o r i a « S t » l l n. der Bardara-Stolln, der Georg«- und diese vornehme Bescheidenheit Verstellung iei »»er nicht. Aber konnte er sie airreden. ohne sich Et-wa« zu vergeden, nachdem sie so unhöflich ge-wesen war? Bianca lehnte sich ein wenig zurück, da die Ilnterhaltung sich im Augenblick auf Lady Burn-Harn nnd Sir Henry beschränkte. Lord Rutland wandte sich plötzlich zu ihr. — Ich weiß nicht, ob ich mich abermals irre . . . ich bilde mir ein, Ihnen schon ein Mal in Italien begegnet zu sein. Ein leichte« Roth überflog Bianca'» Antlitz, sie wandte ihm da«selbe mit einer gewissen Be« fangcnheit zu uns senkte alsbald wieder die Auge« vor seinem seltsamen, forschenden Blick. — Nein, Ste irren nicht, Lord Rulland, wir theilten dasselbe Coupe, al« wir im vorigen November in den Bahnhof von Mailand ein-fuhren. Ein Schatten legte sich um ihre Augen bei der Erinnerung an ihr geliebte«, schöne« Mailand. Mailand! Wie melodisch da« au« ihrem Munde klang! ... Er erin.«.te sich, diese Be-merkang sch.'ir damals gemacht zu haben, al« sie es halblaut, voll Wehmuth auSricf. Es war doch merkwürdig, daß er die 'inzige Dame, die ihn seit langen Jahren flüchtig interessirte, hier bei seiner Schwester al« Gouvernante wiederfand! dcr C a r l « - S t o l l n, zu welchen in Kürze noch als tieister S t o l l n, dcr A n n a > S t « l l n kommen soll. Die venchitdenen Siolln stchen durch Bremsberge und Schachte sowohl unterirdisch wie über Tage mit einander in Verbindung und werden die VorrichlunaSarbeiten so concentirt und kräftig betrieben, daß eine baldige oedeuicnde Kohlenförderung ermöglicht wird. Von den besonderen Betrieb?.Einrichtungen dcS Oistroer Bergbaues fei »och die für Steter-mark neue Erscheinung erwähnt, daß die Stalln, Strecken u»d Schächte an besonder« drukhaften Stellen mit Eisen statt mit Halz auegebaut werden, was für die Dauer eine bedeutende Er» fparniß herbeiführt und den Vortheil darbietet, daß man diesen EisenauSbau, wenn der betreffende Stilln oder Schacht nicht m-hr benutzt (abge-worfcn, wie es der Bergmann ncnnl,) wird, leicht herausnehmen und an einer anderen Stelle ouf's Neue verwenden kann. Beschäftigt sind beim Oistroer Kohle r-Berg' bau gegenwärtig beiläufig ÖOJ Arbeiter, von denen ein großer Theil i» den eigenen, solide und ge-fällig aufgeführten Wohngebäuden des Werke« untergebracht ist. Kleine Clirouil. September. (Gra;cr Ausstellung.) Die Jury der Grazer ^andtSau^stcUuug hat ihre Ardciien vollendet. Von den Ausstellern des Unter andeo wurden ans dcr Gruppe für Berg- »n» Hüttenwesen und aus dcr Gruppe I Landwinhschaftliche Er-Zeugnisse, mit dem Ehrenoiplome als erstem Preise ausgezeichnet: Die Trifaiier Kohlcngcwcrkichafl. t. f. Obcrbcrgkommifsär Riebl. — Fürst und Söhne in Pettau, I. Psrimiuer, Michael lvretzl. Rriehnber in Marburg und die Collectivaustt-Uung der steierischen Müller. — Die silberne StaatS-rncdaille erhielten: Oislrocr Kohlenbergbau, Berg-und Hüttenwerk Siorv und Gewerkschaft Skrfie (Dir. Pogatschnigg) in Cilli. Mansch in Titffer (Bier.) Die k. k. Zinkyülte al« ärarisches Etab« lissement stand außer der Preisbewerbung. (D^ennalscier.) Wie bereits milgc-theilt wurde, begeht die Tüfferer freiwillige Keuer-wehr Sonntag, dcn 3. October ihr zchiizahriges GründunijSfeit. zju demselben wurden die um-faffendstt» Vorkehrungen getroffen, und wird von Seite de« FestcomiiLS namenUich ans ei» zahl-reiche» Erscheinen der Cillier gerechnet- Es ist wohl selbstreoeud^ daß der freundlichen Einladung unfcrc Einwohucrschast um so bereitwilliger nach-kommen w"d. als sie ja schon so oft die lieben»-würdig» Gaslfreimdschast de» freundliche» Markte« zu genieß.n GeleAenh^il halte. Die»»al gilt e« außerdem ein Fest dcr ältesten Fcuerwihr Unter« steielmarkS verschönen zu hctfcn. Die allseitigen Sympathien deren sich diest« gemeinnützige In- Mit wie vielen Menschen war er auf feinen Reisen zusammen getroffen, wie wenige waren darunter, die er in seinem Gedächtnisse wieder-gefunden hätte ... wie viel seltsamer, daß auch sie sich seiner erinnerte! Schien fie doch, dem Ge-htrten nach, ebenfalls viel gereift zu sein. — Warum sagen Sie, .al« wir in den Bahnhof einfuhren", Miß . . Orlandi? Der Name kam zögernd von feinen Kippen, al» müsse er sich erst darauf besinnen. — So viel ich mich erinnere, theilten wir schon eine ziemliche Strecke vor Mailan? dasselbe Coupe, fügte er hinzu. — Allerdings, l'orb Ratland, aber erst beim Einfahren in den Bahnhof wurden Sie sichtbor. — Sichtbar? Wie meinen Sie da», war ich vorher unsichtbar? — Ja, vollständig. — Ich veistelle Sie nicht. — Sie hatten eine Papierwand zwischen un« errichtet, die hoch genug war, um selbst Ihre Gestalt zu verdecken. — Ah, Sie meinen die „Times"! Ich lese fast immer auf Reifen, e« ist eine Gewohnheit. — Die mir verhängnißvoll geworden ist. Er sah sie erstaunt und fragend an. — Vord Rulland, ich verdanke Ihnen meine Stellung al« Daijy'h Erzieherin. Wenn Sie auch ganz unwissentlich die Veranlassung dazu waren. ftitut überhaupt erfreut, sichert daher in Vorhinein die regste Bethätigung. Wir verweisen auf da« im Inseratentheile befindliche Programm und be-merken nur noch, daß dem Vcrnedwen nach die hiesigen Bereine ihr Erscheinen bereit« zugesagt haben. (Musikschule.) Wie au» dem Inseraten« theile ersichtlich wird die Musikschule des Cillier Musikverein?« am 2. Dclober eröffnet werden. Da« Gedeihen dieser Anstalt, sowie auch da« de« MusikvrreineS, der sich ja die Heranbildung jüngerer Musikkrüste zum Ziele gesetzt hat, wird durch eine große Sckülerzahl bedingt. Bei dem großen Interesse, welche« unsere Einwohnerschaft biSder dem genannten Bereine entgegenbrachte, steht es gewiß ju erwarten, daß diese günstige Ge-legenheit Musik zu lernen in reichlichem Maße zum Besten unserer heranwachsenden Jugend sowie der musikalischen Kunst in Cilli überhaupt, auSge-nützt wird. tTrchnoloflifchcs Gewrrbcmufcnin.) Herr Jacob di Cento hat über Ansuchen des technologischen Gewerbemuseums in Wien, dem-selben Proben seiner bei der Landesausstellung expaairten Cigarrentaschen auS Fournie'en ge-schenkweiie überlosien. (Garnison.) Mit dem gemischten Zuge trafen heute zwei Compagnien des als Garnison für Cilli bestimmten 35. k. k. steldjt^erbataillonS ein. (Die Eilzüge) Nr. 1 und 3 werden vom 1. October an in den Stationen Tüffer und Rvmerbud nicht mehr anhaltcu. (Eorrespondenzkarten mit be-zahlter Rückantwort) trete» vom Freitag den l. October d. I. an in Wirksamkeit. (Seltene Erscheinung.) Aus einem etwa« anrüchigen Orte jene« Theiles de« Ljubei' scheu Garten«, der trotz aller Bemühungen de« hiesigen k. k. Gymnasiums demselben noch immer nicht einverleibt wurde, st»hi ein großer Birnbaum, dessen Acste zum Theil mit Früchten behängen, zum Theil mit frischen weißen Blüthen bedeckt sind. (Harttobcn'S Handlexikon des ganze» ?aufmännis«hen Wissens,) >n ü-'< handlichen fiieiee-unqen » 80 It. e wieder nicht, Miß Orlandi, und muß diesen Dank entschieden zurück-weisen, an dem ich unmöglich Theil haben kann. Wollen Sie mir nicht erklären . . . — Während Sie die eine Seite der „Time«" stndirien, fiel mein Blick unwillküilich auf die Gouvernanten Gesuche, welche die andere bedeckten. Dieselben erweckten zuerst den Gedanken, den Wunsch in mir, Erzieherin zu werden. Sie ließen die Zeitung zurück, al« Sie den Wagen ver-ließen, eicht ahnend, daß dieselbe mein fernere» Weschick bestimmt. Der Zufall ließ mich La.'y Lake'« Gesuch unier allen anderen auswählen une nicht umsonst beantworten. Die „Times" ist noch in meinem Besitz . . . Sie sehen, Sie find doch die Veranlassung gewesen. Sie sagte das mit befangenem, anmuthigem Lächeln. einen zuverlässigen Freund und Berather in allen Be-rusSangrIeg»nbetien. Da» ganze Gebiet der Voltswitth-ichastslebre, des Handels- und Wechselrechts, des Ver-lebrswesens. deS Bank-, Industrie- und GewerbeweienS, der Waarenkunde, der Handelsqeograpiiie. des Sontor-wesens. serner auch des Seewesens, so wie des Staats-finamwesens, soweit diese Gebiete den Kaufmann irgend-wie berühren, sind in dieses Werk hineingezogen; bei jedem Artilel werden mit gemissendaster Erwägung Um sang und Wichtigkeit desselben in Uebereinstimmung ge-bracht, das Neueste mitgetheilt, alles Veraltete dagegen ausgestoßen. Wenn wir unseren Lesern das gediegene Handbuch neuerdings zur Anschaffung wärmstens emp-fehle«, so erfüllen wir dadurch nur die angenehme Pflicht, wahrhaft Nützliches und Gute« d.'r allgemeinen Tbeil-nähme zuzuführen. Die Klagen über genügende »niver-felle Bildung des Handelsstandes werden bald verstummen, wenn dieser sich Werke wie das vorliegende zu Nutzen macht. (Fortsetzung folgt.) Eingesendet. Hrastnigg, den 27. September 188!). Geebrte Redaction! Der wolkenbiucharlige Regen fes ist vielleicht dcr sechste in diesem Sommer», welcher am 2^. d M. Abends über Trifail. Oi,tro und Hrastnigg nieder-ging, viele Thcilnebmer des montanistischen Ausfluges mehr wie nothwendig lieimsuchte und die Straßen an manchen Stellen arg zerstörte, bat auch die bei einem unserer Stalln vor einiger Zeit entstandene Erdrulschung wieder so in l^ang gebracht, das» wir uns leider genöthigt sahen, unsere unterhalb derselben gelegene Aus-Wreilungs-Anstalt (Kohlenwäsche und Separation) zu dcmontiren und abzubrechen, was uns auch trotz der andringenden Schlamm- und Erbmassen. vollständig gelang. D>e Aufbeu'itungs-Anftalt wird nun an einer an-deren sicheren Stelle wieder ausgestellt und dürste bei günstiger Witterung noch vor Eintritt deS Winters wieder in Betrieb kommen. Weil die Rutschung auch den Fuh^ eines Bremsberges verschüttet hat, welcher in der letzteren Zeit die ganze Förderung von unserem Bergbau zur Antriebs-station der Seilbahn vermittelte, so war auch sür kurze Zeit die Förderung unterbrochen. Heute aber ist bereits ein provisorischer Förderweg hergestellt, welchem bald eine definitive Förderanlage, die hoch über der Rutschung das Thal übersetzen wird, folgen soll. Unsere Seilbahn wird weder bei ihrer Antrieb-siation noch an irgend einem anderm Punkte von der Rutschung berührt oder gefährdet. Zur Richtigstellung etwa coursirender ungenauer Darstellungen des uns betroffenen Elementar-Ereignifses und seiner Folgen haben wir uns gestattet diese Mit-theilung an Sie zu richten und zeichnen Hochachtungsvoll ergeben Die Direktion des Liitroer Kohlen-Bergbaues: Ihne. Course der Wiener Börse vom 29. September I8SO. Aold»enie...........87. J5 Einheitliche Staatsschuld in Noten . . 71.05 „ „in Silber . 72.15 1860er Staa'.S AnlehenSlose .... 130.50 Gankacticn...........819 — Ereditactien .... -......280.— London............118,25 Navoleond'or.......... *».41 t. f. Mün;d,'.caten........ 5.63 100 Reichsmark.........58.30 Mit 1. Oft. 1880 beginnt ein neues Aban» nement ans die wöchentlich zweimal erscheinende „Eil'l'ier Zeitung". Der Abonn mentspreiS beträgt: !?'ür Cilli mit Zustellung ins Hau«: MonatllH ßl. —.55 Licrteljährig „ l.50 Halbjährig „ 3.— Ganzjährig „ 6.— Mit Postversendun-; (Inland): Vierteljährig fl. 1.60 Halbjährig „ 3.20 Ganzjährig „ 6.4(1 Jene P. T. Abonnenten, deren Abonnement mit 30. Sept. d. I. zu Ende geht, ersuchen wir um sofortige Erneuerung, damit in der Zusendung keine Unterbrechung eintrete. Administration dcr „Cillirr Ztuiii,(j." Abfahrt der Folien. von Cilli nach: Sachsenseld, St. Peter, St. Paul, Franz, Mattniz. Trojan«, Lukuwetz, Llr, Lai»«ch um 5 Uhr Früh. Fraslau, Prasberz. Lause«, Sberbnrg um 5 Uhr Früh. Wöll«n, Schö»stei», Misling, Wiildischzraz u» 5 Uhr Früh. Renhaus um 12 Uhr Mittags. Hohenegg, Weiteusteii um 12 Uhr Mittags. Eachseuscld St. Peter, St. Paul, Franz um I Uhr lö M. Nachm. Cillier Musikvorein. Mit Rücksicht "ans zahlreiche Anfragen ertaubt sich die gefertigte Dir«etio'n nenevlvch das Krochen jin »tollen. Beitrittserklärungen in der Leihbibliothek de» Herrn Johann Rakusch, mündlich oder »christlich »»»leiden in wollen, du nur in diesem Fall« für aufrechte Erledigung eingestanden werden kuun. CILLI, am 28. September 1880. 44i-i Die slirecticn des Cillier Mnsikrereines. 1 Die zahnärztliche Operationsanstalt # und da» zahntechnische Atelier befindet sieh in C11U, vl» a vi» dem Bahnhöfe, Caffe Haugbaum. I. Stock. Schmenlo»« Zahnoperationen mit Karooce oder I.ooalan&stheaie; IMoiubcn in Gold, Amalgam, Cement etc; künstliche Zähne und Gebisse nach amerikan. 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Da» Unterrichtsgeld beträgt für jedes Unterrichtsfach monatlich Ö.-W. fl. 2.— (Für Vereinsmitglieder und deren Angehörige Ö.-W. fl. 1.—) Für unbemittelte, fleissige und talentvolle Schüler kann halbe oder vollständige Befreiung vom Schulgelde erlangt werden und sind die diesbezüglichen Gesuche bis spätestens 15, Oktober bei der gefertigte» Direction au überreichen. Aaszug aas dem Lehrplaae. Das Lehrziel der Cillier Mu.sikvereinsschule besteht zunächst in einer möglichst gründlichen allgemeinen elementaren MusiVbildung und einer entsprechenden Ausbildung in den verschiedenen Zweigen der ausübenden Tonkunst. Die Erreichung dieses Zweckes wird angestrebt: a) Durch Ertheilung eines geregelten Musikschulunterrichtes durch den Musiklehrer (zugleich Wreinscapellineister) und mehrere Hilfalehrer und Instructoren. b) Durch musikalische Musterausführungen, (Vereinsconcerte) bei welchen allen Schülern der Besuch, und nach erlangter Befähigung auch die Mitwirkung gestattet wird. Der Unterricht wird mit nachstehendem Lehrstoffe und durch nachbenannte Lehrkräfte ertheilt: >- ®e«anj und allgemeine muaikallMelie Vorblüdtiny. Wöchentlich 3 Stunden. Musikalische Elementarlehre und damit verbundene Treff- und rhythmische Uebungen, kleinere Uebungsstücke mit Beachtung reiner Intonation und schonen Klanges nach der Chorgesangxchule von Frans Wüllner, Lehrer Herr Kapellmeister David. II» Vlolln»ehule in 2 Abtheilungen und mehreren je nach der Schülerzahl bemessenen Gruppen von je \ Schülern. I. Abtheilung: Scalen und Intervallübungen, leichte Uebungsstücke nach der Schule von Hohmann. I. Theil. II. Abtheilung: Repetition des Lehrstoffes der I. Abtheilung, Schule von Hohmann. II. Theil. Lehrer: Herr Kapellmeister David. Hilfslehrer die Herren Hanns R. von Villefort, N Marschal, Rudolf Schmidt. ■II« Vloloiifell»el»ule. Schule von Kummer, Duette von Dotraner, Kummer etc. Lehrer: Herr Kapellmeister David. Hilfslehrer Herr Vincenz Schmidt. Ausserdem wird je nach der Anmeldung von entsprechend musikalisch vorgebildeten Schülern auf allen übrigen wichtigeren Orchesterinstrumenten vom Herrn Kapellmeister unter Mitwirkung nachbenannter Mitglieder der Vereinscapelle als Instructoren unterrichtet. IV. CantrabaN*. Schule von Johann Hindle. Instructor: Herr Gutschek. T. Clarlnette. Instructor: Herr Josef Kleppi VI. Flftgelliorii. Instructor: Herr Nejmayer. VII. Trompete. Instructor: (kommt erst zur definitiven Besetzung.) VIII. Waldhorn. Instructor: Herr Josef Repetz. IX. Posaune und HaMnflAg-elhorn. Instructor: Herr Zisaj. X. Nehl«(werh. Instructor: Herr l&sdeuscheg. Nichtminder wird es Sorge der Direction sein, auch für den Unterricht am Klaviere und anderen oben nicht genannten Orcheaterinstrumenten geeignete gute Lehrkräfte zu finden und werden diesbezüglich noch besondere Bekanntmachungen erfolgen. CILLI, am 25. September 1880. nie »Ireetlon de« Cillier Knallt vereine*. EINLADUNG 10jährigen Gründungs-Feier 43S—l der Tüfferer Freiwilligen Feuerwehr 3. Oktober I88O. FEST-ORDNUNG. Am Vor&bead den 2. Oktober. Empfang der ankommenden fremden Festgäste. Gesellige Abendunterhaltung mit Musik in Lansch'schen Bierballe. 8 Uhr Abends: Zapfenstreich. Sonntag den 3. Oktober. 6 Uhr Früh: Weckruf. 9 Uhr: Versammlung und Aufstellung sämmtlicher Theilnehmer am Festzuge auf dem Bahnhofe. 10 Uhr: Festzug der fremden Feuerwehrgäste und der Töfferer Feuerwehr, Ausstellung am Hauptplatze ror der Kirche zum Festgottesdienst, Fahnenweihe, hiernach Aufbruch zum Gemeinde-Hause und Aasstellung vor demselben. Feierliche Begrfissung. Vorübermarsch des Zuges an den vor dem Gemeindehause versammelten Ehrengästen bis zur Larisch'schen Bierhalle, dortselbst AuAösuug desselben. 7,12 Uhr: SchauQbung der Tüfferer Freiw. Feuerwehr am Platze, am Hause No. 3. 12 Uhr: Besichtigung der Ruine. 1 Uhr: Festbankett im Hötel Horiak. 7|4 Uhr: Ausflug zu H. Matasek, mit gleichzeitiger Besichtigung des Kaiser Franz-Josef-Bades. 7 Uhr: Tanz-Kränzchen bei Horiak, Festkneip« in der Laiisch'schen Bierhalle und beim Flösser. Druck und Vorhg von Job«um R*kn«tb in Cilli. Verantwortlicher Bedicteur Max Besoxxi.