Die „Marburger Zeiwn"" ins erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag, aus monatlich IV kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 fl Preise -- für Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjährig 8 fl., vierteljährig 1 fl. SV kr; für Zustellung halbjährig 4 fl., vierteljährig Z fl. JnsertionSgebühr 6 kr. pr. Zeile. Rechtsstaat und Mesteramt! Marburg. 2. Jänner. Die Forderung: Schutz gegen den Mißbrauch des Priesteramtes — ist eine vollkommen berechtigte und wohl am meislen ist sie eS jktzt. wo dieser Mißbrauch an der Tagesordnung. Im Zustande der Nothwehr befindet sich der Staat Jenen gegenüber, die er zu Lehrern der Unwissenden, z« Tröftetn der Betrübten berufen wähnte! Traurig — unnennbar traurig ist ein solches Verhältnis und wenn Eines die Bitterkeit dieses Bewußtseins zu lindern vermag, so ist's die Selbfterkenntniß des Volkes, so ist's der Ent-schluS, Hilse gegen das Uebel zu suchen und nimmer zu rasten, bis wir dieselbe ausreichend gesunden. Aufgabe des Staates ist es gewiß. Der-brecher zu bestrafen — noch mehr aber ist es seine Pflicht. Verbrechen zu verhüten. Die Furcht vor de» rechtlicheu Folgen wird Viele abschrecken und dadurch die Uebertretungen deS Gesetzes mindern — altein wo bleibt die innere Weihe, wo die Wahrheit, die Freudigkeit der - Ueber-zeugung. wenn ei» Priester nur durch den Hinblick auf die Bestimmuligen deS Strafgesetzes vom Mißbrauch seines Amtes zurückgehalten wird? Schutz gegen diesen Mißbrauch ist unerläß-lich i aber wie ernstlich derselbe auch versprochen und wie umfassend derselbe auch geleistet werden mag — für unsere Ziele genügt er noch lange nicht. Nach Allem, waS wir denken und anstreben. gilt es, auch der Möglichkeit des Mißbrauchs entgegenzuarbeiten; es gilt dahin zu wirken, daß in der Seele elnes Priesters gar nie der Gedanke ausdämmert, an Volk und Staat freveln zu wollen — es gilt, die Priester zu veredeln, ja l aus Priestern höhere VolkSbildner zu macheu im Dienste des Staates und der Gemeinde. Entziehen wir jene Knaben, welche sich einst diesem Berufe widmen sollen, nicht dem Leben in den Familien — entfremden wir die Jünglinge. welche zu diesem Berufe sich vorbereiten, nicht dem Volke; sperren wir dieselben nicht ab vom freien Menschrnverkehr. nicht vom Borne des Geistes, von der Wissenschaft — rauben wir den Männern dieses Berufes nicht das natürlichste aller Menschenrechte — entheben wir sie nicht der schwersten, aber schönster^ aller Mcnschenpslichten — stellen wir sie in Amt und Einkommen unab-hängig von ihren „geistlichen Oberen" — stellen wir sie wirthschaftlich so gut, daß es bürgerlichen Bedürfnissen entfpricht . . . Beantragen wir also; Aufhebung der Ana« benfeminarien und der Priesterhäuser — Lern-sreiheit auch für Theologen — Anstellung freisinniger, nur dem Staate verantwortlicher Professoren — Umwandlung der theologischen Fakultät in einer Fakultät für Volksbil, dung — Aufhebung der erzwungenen Elzelosig-keit — Regelung des Gehaltes und Verwendung eines Theils der Kirchengüter zu diesem Zwecke — Wahl durch die Gemeinden und staatliche Genehmigung derselben. Zur Geschichte des Tages. BomAdreßausschusse desAbgeordneten Hauses ist Dr. Herbst mit der Ausarbeitung des Entwurfes betraut worden. Zn kühne Worte dürfen wir von diesem Abgeordneten nicht erwarten nnd näthigt uns zur Mäßigung auch der Umstand, daß man bei der Wahl in den Ausschuß die „Jungen" — die entschiedensten Mitglieder des Abgeordnetenhauses — übergangen. Der ultramontane Hochodel Oe' st erreich» hat keinen einzigen seiner Pläne aufgegeben — er rüstet wieder im Geheimen und mit dem größten Eifer. Zum Belege dafür wird aus fehr guter Quelle von der „Deutschen Zeitung" folgende Mittheilung verösfentlicht: „Im Hauptquartier der feudalen Aristokratie wird nach der zuerst gezeigten Niedergeschlagenheit über die kaiserliche Thronrede eine sonderbare, hoffentlich ganz unbegründete Zuversicht zur Schau getragen. Das Ministerium Adolf AuerSperg gehöre bereits zu den Verlorenen, es feien Mienen gelegt, durch bereu Sprengung die Beschlußsähigkeit dem Abgeordnetenhanse abhanden kommen soll. Dann werde Graf Egbert Beleredi Ministerpräsident. Graf Heinrich Jaroslaw Clam-Martinitz Minister des Innern — und nicht nach Monaten, sondern nach Wochen, bilden sich diese blaublütigen Her-ren ein. ihre Frist rechnen z« können. Mögen Alle, die es angeht, besonders aber unsere Abgeordneten, auf der Hut ftin und das Budget uicht früher beschließen, als bis feste Bollwerke für Recht und Freiheit aufgerichtet sind l" Spanien ist mit einem neuen Ministerinm beglückt worden, nachdem daS alte gerade sechs-malsechS Tage im Amte gewesen. Die Volks-Vertretung wird sich neuerdings versammeln. Mit dem Könige scheint es schlecht zu steben, denn die halbamtliche „Jtalia" brachte jüngst einen kläglichen Aufsatz über Spanien, in welchem zwischen den Zeilen zu lesen war, der arme Landessürst aus der Fremde möchte bald wieder aus Spanien „exportirt" worden. Bermifchte Nachrichten. (I a p a n es i sch es.) Das Kaiserthum Japan hat nach der neuesten Zähluug eiue Bevölke- Aeuilleto«. »»Aer Weineidvauer". Bolttfiück mit Gesang in drei Akten von L. Vruber Nächstens wird auf der hiesigen Bühne .Der Meineidbauer" von L. Gruber zur Auf-führuug gelangen. Das Erstlingswerk Grubers: „Der Pfarrer von Ki'chftld" hat ein Talent verrathen, welches die edelsten Früchte auf dkM Gebiete deS Volks-stückes erwarten ließ. Ob diese Erwartung getäuscht wurde? Wir glauben, diese Frage ent-schieden verneinen zu können. Gleichwie dos erste Stück Gruber's spielt auch „Der Meineidbauer" in einem österreichischen Dorse. Zu Altramming lebte vor Jahren daS Brüderpaar Jakob und Mathias F,rntr auf einem großen Bauerngute, dem sogenannten „Kreuzweghofe". Jakob, der ältere der Bruder, war unverheiratet. Nach des Vaters Tode war das Gut auf ihn übelgegangen, während der jüngere Bruder Mathias auf dem Hofe mitschaffte. Um diese Z^it fand Jakob Gefallen an der Dienstmagd Broni und bewog sie. mit ihm „zu gehen". Zwei Kinder — Jakob und Vroni — waren die Frucht dieses Verhältnisses, das, nachdem es jahre- lang fortgedauert hatte, eben durch den Segen der Kirche unlösbar gemacht werden sollte. alS der Krevzwegtzofbauer auf einer Reise nach Wien, lvohin er seinen Buben Jakob mitgenommen, erkrankte und dafelbst starb. Nun trat der jüngere Bruder Mathias daS Erbe an und ward Kreuzweghofbauer. Vroni, die Mutter der beiden Kinder Jakob'S, verlor den gegen Mathias angestrengten Pr^eß, denn sie konnte die Behauptung, daß der Verstorbene zu ihren und ihrer Kinder Gunsten ein Testament hinterlassen habe, nicht beweisen und wurde mit lhrkN Kindern von Mathias mit Schimpf und Schande vom Kreuzhof fortgejagt. Gram über daS erlittene Unrecht zehrte an dem Leben Vroni'S, die denn auch bald erlag. Alles dies erfahren wir bei Beginn deS Stückes aus einem Grspräche zwischen dem Groß-knechte deS AdamshofbauerS und der auf demselben Gute dienenden Vroni. der unehelichen Tochter des verstorbenen KreuzweghosbauerS. Diese ist mittlerweile zu einer blühendea Dirne herangewachsen, kein Wunder also, daß Toni, der Sohn deS AdamshosbauerS. ihr seine Liebe anträgt, mit dem Versprechen, ste zu seinem Weibe zu machen. Allein wie einst ihrer Mutter, so tritt auch ihr Mathias Ferner als Slörer ihres GlückeS entgegen. Dieser hat nämlich den Toni seiner Tochter Kreseenz als Gatten zugedacht, und auf Andringen wird Vroni von dem ebenso reichen wie schwachköpfigen Besitzer deS Adamshofes ihres Dienstes entlassen. Zur Verlobung seiner Tochter KreSeenz hat Mathias Ferner seinen Sohn Franz aus Wien nach Hause berufen. Als vor etwa zehn Jahren der nunmehrige Kreuzweghofbauer daS Testament seines verstorbenen Bruders verbrannte, um dessen Besitz nicht in die Hände seiner Zuhälterin und ihrer Kinder übergehen zu lassen, da wurde sein zwölfjähriger Knabe Franz Zeuge deS Verbrechens, von dessen Ausführung er seinen Vater abhalten wollte. Von diesem Augenblicke an haßten sich Vater und Sohn. Um diesen zu verhindern, das Ge-heimniß zu verrathen. schickte ihn Mathias Ferner nach Wien und ließ ihn da studiren. Mit der steigenden Bildung deS jungen Mannes war aber auch die Erkenntniß von der Größe deS Ver-brechenS gewachsen, dessen Mitwisser er geworden, und darum ist die erste Wiederbegegnung der Beiden ebenso frostig, wie ihre Empfindung für einander. DaS Gefühl der Abneigung steigert sich noch bei Franz, als der in den Augen der Dorfbewohner für ein Muster von Frömmigkeit und Rechtschaffenheit geltend, Bauer ihm seinen wahren Plan enthüllt. Dieser besteht in nichts Geringere», ^ » WittwWWMWmer 1872. XI. Jahrgang. ruvg von 34.785.32 l Zttlcu. Die Zahl der Gelehttea und der Leute im Militärdienste wird auf 1.872.9öS angegeben; 31,9K4.821 sind Landbauer, Handwerker und Kaufleute. Die Zahl der buddhistischen Priester und Mönche beträgt 244.869. jene der Sintu-Priester 163.140, jene der Nonnen 6714. Den Japanesen gilt jetzt Deutschland für das europäische Musterland. In der zweiten Hälfte des Juni brachte der Dampfer von Votu-hama nicht weniger alö 29 junge Fürsten aus Japan «ach San-FranziSto. die auf der Pazific-Bah» «ach New-Sort fuhren. Die meisten der-selben gingen dann uach Europa weiter, um auf deutscheu v<>chschuleu zu studiren. namentlich in Berlin, das heute im Inselreiche des Sonnen-aufgaages einen großen Namen hat. Die jungen Männer, welche nun schon seit einiger Zeit in Deutschland verweilen, haben den japanischen geitunaen lobende Berichte über dasselbe geschrieben. Nach den Mittheilungen de« deutschen Ge-sa«dten in Japan, v. Brandt, der gegenwärtig auf Urlaub in Berlin, sind bereits an 30.000 Mann der japanischen Armee ganz auf deutschem guß eingerichtet ; die japanische Regierung wünscht Aerzte, Naturforscher und Lehrer aus Deutschland. Gegenwärtig sind in Japan etwa vierzig deutsche Handelshäuser. Die dortige Regier«^ hat bekannt gemacht, da» sie ein neueS Münzsystem einführen werde, welches mit jenem der Bereinigten Staaten von Nordamerika übereinstimmt. (Vüblsche Bersailler.) Die fran-zdfische Nationalversammlung hat bekanntlich die Tinführung einer allgemeinen Einkommensteuer verworfen. Der Antragsteller (Wolowski) machte in der Sißung die löblichsten Anstrengungen zur Bertheidigung der Sache, die Mehrheit aber that ihr Möglichstes, ihm die Aufgabe zu verleiden: sie begleitete den Redner mit der üblichen „Kammermusik". trappelte mit den Füßen, klapperte mit den hölzernen Papiermessern und unterbrach ihu jeden Augenblick mit den Rufen: „Zu lang! Zu langweilig! Gehen Sie in die Akademie!" (Ozon als neues Heilmittel.) Das Ozon, welches vor etwa 20 Jahren von Schöndein entdeckt wurde, ist eine Modifikation des Sauerstoffes. Der gewöhnliche Sauerstoff wird durch den elektrischen Funken in zwei Modifikationen zerlegt, in das Ozon und das Ant-ozon. Das erstere verbrennt (verzehrt) alle Körper mit Ausnahme von Gold und Platin schon bei gewöhnlicher Temperatur, es veriirennt daher auch die eiweißartigen wie die Fettstoffe des Kör-pers mit der gkwöhnlichen Körperwärme des Menschen, was der gewöhnliche Sauerstoff nicht thut. als in der Zumuthung, Franz möge Geistlicher werden, wodurch ein doppelter Zweck erreicht würde. Durch die Verheiratung der KreScenz mit dem Sohne Andreas Höllerer's, drs Adamt-hofbauers, würden die benachbarten Güter der Bäter nlcht nur zu einem großen Ganzen der-wachsen, wie kein größeres im Lande zu finden, sondern der alte Ferner gewänne auch einen Priester, der ihn des durch die Verbrennung des Testamentes seines Bruders begangenen Verbre-chens „entsündigen" könnte, ivelches er einem fremden Seelenhirten ohne Gefahr mindestens für den Besitz seines unrechtmüßigen Eigenthumes doch nicht anvertrauen könne. Aber der schlaue Plan scheitert an dem Widerstände des Sohnes, der seinem Vater höh' nisch vorschlägt, doch die Tochter Nonne werden zu lassen und ihm das Gut zu übergeben, wo-durch ja derselbe Zweck erreicht würde. Die Weigerung des SolzneS. sich zum gesü-gigen Werkzeug seines Vaters zu machen, ist der erste Schlag, der den Kreuzweghofbauer trifft, allein das Verhängniß bricht noch gewaltiger über ihn herein. Jakob, der ältere Bruder Vroni'S, der ein Dieb geworden und die verschiedenen Kerker des Landes kennen gelernt, kehrt sterbend zu der .,Ahnl" nach Ottenschlag. zur alten Burgerlies' zurück, die im Gebirge ein fast nur von Schtvärzern besuchtes WirthShaus hält, lvo auch Broni nach ihrer Entlassung vom Adamshose Zuflucht gesucht hatte. Wenn nun schon le^tcrer bei r/ichlicher Ein-athmuug dem Blute zugeführt, den Stoffwechsel desselben befördert und schädliche KrankheitSstoffe zersetzt, so ist dieS in höherem Maße beim ozonigen Sauerstoff der Fat!. In der That sind die überraschenden Erscheinungen der Btutlierbes-serung durch den Aufenthalt der Kranken im Gebirge dem Ozon zuzuschreiben. Einzelne Krankheiten sind mit absoluter Gewißheil durch Ozon zu heilen, bei andern Kranktieiten hängt die Sicherheit der Heilung von bestimmten Vorbedingungen deS Krankseins ab. deren Erforschung der Zukunft vorbehalten bleibt. Thatsache ist. daß daS Erscheinen der Cholera immer mit einer Abnahme des OzongehalteS der Lust in Verbindung steht und daß diese Krankheit verschwindet, sobald da« Ozon wieder in größerer Menge in der Luft enthalten ist. Wechselfieber in seinen hartnäckigsten Formen ist durch Ozon bisher stetS geheilt worden, verschiedene Arte» Gelenkrheumatismus. Gicht, ziemlich sicher, ebenso der grüne Staar; bei Asthma verschtvindet augenblicklich dieAthem-noth. Viele Gifte sind vom thierischen Körper in großen Gaben bei gleichzeitiger Anwendung von Ozon unschädlich zu machen, u. A. iölau-säure, Strichnin Abgeschlossen ist die Reihe der Erfahrungen über die Ozonkuren noch lange nicht und steht zu hoffen, daß die Anwendung deS Ozons noch fernere segensreiche Erfolge in der Geschichte der Krankenheilung aufzuweisen haben lvird. Dr. C. Lender in Berlin hat das Verdienst, die Ozonkur zuerst bei Kranken in Anivendung gebracht zu haben. Aussührliches darüber findet sich in seiner Schrift: „DaS unreine Blut und seine Reinigung." (Bei 14 Grad Kälte!) Damit die Eröffnung des Reichsrathes und die Feierlichkeit der Thronrede des nöthigen äußeren Glanzes nicht entbelire. illuftrirt man sie durch Beigabe eines gewissen militärischen Schmuckes. Diese« „VerfassungS - Spalier" hatte aber am 27. und 28. V.M. bei 14 Grad Kälte einen harten Dienst. Daß diese Kälte nicht eine Temperatur, um ein mehrstündiges Luftbad (in reglementsmäßiger, regungsloser Stellung) zunehmen, dürfte selbst dem wärmsten Vcrfassundsfreund einleuchten; daß eS mit steifen Backen schwer fällt, die VolkShymne zu blasen, muß selbst ein Hoskapellmeister begreiflich finden; daß aber der „gemeine Mann" die Fäustlinge nur^alS MonturSzierde am Bajonnet-knopse anhängen, sie aber nicht tragen, d. h. nicht anziehen darf, das übersteigt das Fassung«- Jakob übergibt seiner Schwester ein Gebetbuch seines Baters, daS dieser ihm einst in Wien vor seinem im Spital erfolgten Tode alS Andenken zurückgelassen. Äv diesem Gebetbuch findet sich ein Brief dt« nunmehrigen Kreuzweg,hof-bauerS vor, in welchem er vem in Wien erkrankten Bruder den Empfang des Testaments bestätigt und worin er Klage darüber führt, daß er und die Seinen so gering bedacht wurden, während der ganze übrige BesiK aus die Magd und ihre Kinder übergehen solle. Nun hat Vronl daS Mittel zur Rache in der Hand. Sie begibt sich auch sofort zu Mathias Ferner und weidet sich an den Qualen deS „MeineidbanerS", der damals bei Gericht einen Eid geschworen, daß von seinem Bruder kein Tc-stament .,da sei". Morgen mit dem Frühesten gehe ich zu Gericht. sagt Vroni in der Unterredung mit Ferner, und dann bist du die längste Zeit der Kreuzweghosbauer gewesen. Vor Angst und Wuth über die ihm drohende Gefahr hat Ferner nicht die Krasl, Broni von ihrem Vorhaben abzuhalten, aber bald treibt ihn die !!!i„^n)eiflung zu einem Entschluß. Er greist nach der Flinte und eilt nach Ottenschlag zur Vroni, um sich, koste es waS cS wolle, in den Besitz des vorgefundenen Brieses zu setzen. Ein neues Verbrechev befürchtend, hat Franz Vroni eben von der ihr drohenden Gefahr unterrichtet und sich angeboten, zu ihrem Schutze in Vermögen de« ungebildeten Zivilisten und deßhalb ist in dieser Beziehung Aufflärung dringend nö-thig. Offiziere und Unteroffiziere hatten (wie gewöhnlich) Handschuhe an, der „gemeine Mann" trug sie an der Seite. Bei einem solchen Kältegrade!! An der linken Seite baumelten die blauen Fäustlinge, die daS Baterland großmüthig be-willigt und welche die Lieferanten, wie immer, ordnungsmäßig beigeschafft und sie durften nicht angezogen werden. ol»schon der Mann in Gefahr, den Schießprügel nicht mehr halten zu können! Was nützt der Mantel,.wenn er nicht gerollt ist — was nützen die Fäustlinge, wenn sie nicht am Bajonnetgriffe hängen! Wie gesagt, der Ver-stand deS ungebildeten Zivilisten, welchem kein Generalsbefehl zugänglich, begreift derlei nicht. Ein ausgedienter Schaazkorporal. um Aufklärung ersucht, antwortete: „Weil die Mannschaft später Dechargen zu geben Habel" Also, weil sie nach einer Stunde mit dem Gewehre zu manipuliren habe, muß sie sich vorher die Finger erfrieren! Alles rzglementSmäßig! Wann die Fäustlinge dem „gemeinen Mann" eigentlich zur Wohlthat werden sollen, da vierzehn Grad Kälte noch nicht der geeignete Zeitpunkt, bleibt wahrscheinlich ein Dienstgeheimntß. Wir sind deshalb leider schon wielier in der Lage, Europa und die umliegenden Ortschaften um Nachsicht zu bitten. (Schulkosten der Stadt Wien.) Der Voranschlag Wien'S für 1872 enthält betreffs des städtischen Unterrichtswesens folgende Posten: 1. An ordentlichen Ausgaben für die Volk«- und Bürgerschulen 850.320 fi., darunter an Bezügen der Direktoren und Oberlehrer 76.900 fi., der Lehrer 195.550 fi., der Unterlehrer 77.360 fi., der AuShilfslehrer 10.600 fi.. der Industrie-Lehrerinnen 30.000 fi., der Turnlehrer 14.470 st., an veränderlichen Remunerationen und Aushilfen 4110 fl., an Dienst AlterSzulagen für Direktoren, Oberlehrer und Lehrer 59.760 fl, an Pensionen und Gnadengaben für Lehrer, deren Witlven und Waisen 35.320 fl., zusammen also für die Lehrer und deren Angehörige 506.070 fl. 2. An ordent-tichen Auslagen für die Lehrer-BildungSanstalt und für gewerbliche Fortbildungsschulen 24.440 Gulden, darunter an Bezügen der Lehrer 11.360 Gulden. 3. An außerordentlichen Ausgaben für Schulbanten sind eingestellt 237.160 fl. ES betragen somit die GesammtauSlagen für die Wikner Volks- und Bürgerschulen 1.111.920 fl. und zwar um 189.300 fl. mehr alS im Vorjahre. 4. Das Erfordkrnlß für die Mittelschulen beträgt 240.010. Demnach erscheint zur Bestreitung des gesammten städtischen UnterrichtSwesenS im Jahre der Nahe de« Hauses zu verbleiben, als der - „Meincidbauer" mit der Büchse in der Hand an Vroni'S Fenster erscheint. Nun hat er sie in seiner Gewalt. „Den Britf gib her; mach' keineUmständ'. sonst brenn' ich dich beim ersten Schrei nieder," herrscht er die Dirne an. „Den Blies? Hast mir ja schon dein » Franz an den HatS g'hetzt, daß er mir den Brief ab-trutzt. Ihr habt ja jltzt, waS ihr brauch», laßt mich nun wenigstens in Ruh ." antwortet Vroni, damit sie nur den Wüthenden loS werde. Dieser, die Feindschaft seines SohneS kennend. fürchtet. Franz werde den Brief als Mittel benützen, um selbst in den Besitz deS Kreuzweg-Hofes zu gelangen, und stürmt ihm nach. Im Gebirge holt er ihn ein, alS er eben eine kleine, zwei Felsen mit einander verbindende Brücke pas-sirt, unter welcher ein reißender GebirgSbach der Ebene zustürzt. »Franz. gib mir den Brief, oder ich schieße dich nieder!" rust er ihm zu. Franz erkennt sofort, daß Vroni ihn alS den geglnwärtlgen Besitzer deS Briefe« bezeichnet, und erwidert: ..Schieß', wenn du kannst; eS sind ja dieselben Finger, mit denen du eiuen Meineid geschworen l" Kaum hat er den Satz vollendet, da kracht der Schuß und. von des VaterS Hand getroffen. sinkt Franz in den Abgrund. ?)iit dieser Szene hat da« Drama skinen Höhepunkt erreicht, und der Dichter führt eS nun gedrängt volle Haus hatte anläßlich der sich öfter wiederholenden Betonung deutschen Vürgerstolzet Gelegenheit, seine Zustimmung durch lebhaften Beifall kundzugeben und zeichnete die Trägerin der Titelrolle (Frl. Lantus) wegen ihres treffli' chen Spiels aus gleiche Weise aus. l872 die Gesammtsumme von 1.351.930 st. er-forderlich, um 123.420 fl. mehr als im letzten und um 476.610 st. mehr als im vorletzten Jahre. Marburger Berichte („B orzeiger dieses . . .") Die Gemeinde Ofsek, Gerichtsbezirt St. Leonhard», ließ am 26. Dezember Nachts ^streifen". Drei Krainer (Handelsleute) wurde« von der Wache angehalten und um ihre Ausweisschriften besragt. Der Erste war mit einer Legitimationstarte versehen; vor dem Auge des Gesetzes fand di«se jedoch keine Gnade, obgleich sie ordnungsmäßig ausgestellt und noch in gesetzlitjer Kraft war. Der Zweite wies einen Hausierpaß vor. der Dritte abcr ein Kalenderbüchleia. nach dessen Betrachtung die Woche das große Wort gelassen aussprach: „Alles in Ordnung!" (Verbrannt.) Kürzlich wurde in St. Magdalena das dreijährige Töchterlein eineS Bahnarbeiters begraben — ein Opfer weiblicher Gedankenlosigkeit. Die Mutter hatte nämlich das Kind in der Küche eingeschloffen und sich entfernt, um Wein zu holen; nach zehn Minuten zurückgekehrt. fand sie dasselbe mit vielen Brandwunden bedeckt. Das Mädchen hatte mit Streichhölzchen gespielt, die sich unglücklicher Weise entzündet und die Kleider in Brand gesteckt. Nach viertägigem Leiden starb die Kleine. (Zusammenstoß.) Am 30. Dezember Nachts gegen 10 Uhr ist bei Ponigl der Postzug mit dem Lastenzuge zusammengestoßen und sagt man. daß acht Güterwagen beschädigt und ein „Mitfahrer' am Kopfe verletzt worden. (Gewerbe.) Im Dezember wurden bei der Bezirkshauptmannschaft Marburg folgende Gewerbe angemeldet: Schuhmacherei in St. Egydi, Franz Bruß — Schneideret in Jelentschenberg. Johann Weberttsch — Mauthmühle in Wörtitsch-berg, Joseph Malli — Sägemühle in Lobnitz, Joseph Glaser — Krämerei in Kötsch, Franz Tschiritsch — Schuhmacherei in St. Egydi. Franz Schwarz—Fleischerei in Rothwein, Franz Adam — Ziegelei in GamS. Roman Pachner — Zeug-schmiede in Maria Rast. Johann Glaser — Schmiede in Kopiunik, Jakob Wutscher — Schuhmacherei in Speiseneck, Theresia Gruschonik. Gasthäuser wurden eröffnet in ; Lobnitz. Philipp Kopiunik — Frauheim, Maria Siuschek—Maria Rast. Paul Martin. einem versöhnlichen Schluffe entgegen. Bon Ge-wiffensqualen gefoltert, wankt der Mörder in die nahegelegene Hütte eines DorfbaderS. wo eine Bäuerin eben ihren Nichten die Geschichte von dem schrecklichen Ende eines Geizhalses erzählt, der sich durch einen falschen Eid in den Besitz des Eigenthums einer Witwe gesetzt hatte. Erschüttert von der Erzählung, die ihm seine eigenen Verbrechen ins Gedäldtniß zurückruft, stürzt der Meineidbauer, vom Schlage gerührt, todt zu Boden. Der Schluß ist leicht zu errathen ; Franz. in deffen Arm die Kugel seines VaterS gedrungen war, ist bei seinem Sturze in die Tiese bewußt-los im Gestrüpp hängen geblieben, aus welcher Lage ihn einige Schwärzer, die sich mit ihren Waaren in das WirthShaus der alten Burgerliej' begaben, befreiten und mit sich nahmen. Hier trifft er mit Vroni zusammen, und hier erfährt er auch den Tod seines VaterS. Der Zuschauer hat im Laufe deS Abends Gtlegenhei» gehabt, die aufkeimende Liebe dieses jungen Paares zu verfolgen, und sreut sich, daß der Dichter die einzig mögliche, versöhnliche Lösung gefunden hat, die in der Verbindung deS jungen Paares besteht. Die Welt erfthrt nichts von den Verbrechen deS alten KreuzweghofbauerS. denn Vroni verbrennt den Brief, der ihre Ansprüche auf das Gut begründet; Franz tritt als lkgitimer Erbe den Nachlaß seines ValerS an und führt Vroni alS sein Weib auf den Kreuzweghof. (Neue Eisenbahn.) Vom Handelsministerium ist den Herren: Bergwerkbesitzer Kör-mendy, Ludwig. Steph. und Julius Grafen Erdödy die Frist zu den technischen Vorarbeiten für eine Eisenbahn: Wiener Neustadt Hocharz-Fehring Rad-kerSburg-Marburg aus drei Monate verlängert worden. Bei dieser Gelegenheit wurde bemerkt, daß auch einer anderen Gesellschaft die Bewilligung ju den Vorarbeiten für eine ähnliche Linie (Wiener-Neustadt-Fürstenseld-RadkerSburg zum Anschlüsse an die Südbahn) ertheilt worden. (Stadtpark.) Wir vernehmen, daß zu beiden Seiten deS Stadtparkes schöne, gerade Straßen-Alleen in einer Länge von hundertsünf-zig Klaftern sich hinziehen werden. Der Bürger-meistkr Herr Dr. M. Reiser hat den bekannten Landschaftsgärtver, Herrn Habermann, welcher den Grazer Äadtpark angelegt, mit der Ausarbeitung deS Entwurfes betraut. (A u s h il fS ka sse.) Heute Abends 7 Uhr findet im Kasino die Hauptversammlung deS AuShilsskasse Vereins statt; nach dem RechenschastS-berichte über daS verstosiene Jahr werden die Ergänzungswahlen deS AuSschnsses vorgenommen und kommen: die Verwendung des ReservefondS-Ueberschusses, Borschläge der Vereinsleitung und allfäll'ste Anträge der Mitglieder zur Verhandlung. ^ (L e h r e r v e r e i n.) Die Jännersitzung de» Lehrervereins wird morgen abgehalten; die Tagesordnung ist folgende: 1. Jahresbericht über den Verein (Herrn Jaksche), 2. Einläuft, 3. Bortrag deS Herrn Professor Dominkusch über den Geist der neuen Volksschule, 4. Wahl der Vereinsleitung. (Beschälwesen.) Die kommissionelle Untersuchung der Privat-Beschälhengste behufs „Licenzirung" für 1872 wird am 5. Jänner in Leibnitz, am 13. in RadkerSburg, am 15. in EiUi stattfinden. (Aus dem Turnverein.) Das erste Turnerkränzchen findet Samstag den 20. Jän-ner fwtt. ^(W e i n b a u s ch u l e). Herr Direktor Göthe wird nächster Tage hier eintreffen. Zum Hilfslehrer ist vom LandeSauSschuß Herr Heinrich Kalmann. ein Schüler Babo'^ ernannt worden. Herr Kalmann. dessen Vater GutSpächter in Nas-scnfuß (Krain) gewesen, spricht auch sehr gut sto-venisch. Die Anstalt soll am 1. März feierlich eröffnet werden. Schaubühat. » * ^ Als Seitenstück deS unlängst hier gegebenen Lustspiels: „Ein Engel" von Rosen ging SamStag den 30. Dezember: „Ein Teufel" von demselben Velfasser in Szene. Der Gruni>gedanke dieses Stückes ist: Eine junge neuvermählte Frau hat den Namen „Teusel" vop oer verwittweten „Rät^ Thurn" crl,alten. welche bis zur BermSHIunss der „Anna Mangold' im Hause derselben nach Willkür unö vüt beso»»" derer Rücksicht auf ihre Privatkafle gewirthschaftet. Da nun dieses Gebahren ein Ende zu nehmen droht, so hetzt die schlaue Räthin gegen die junge Frau, um den Engel in einen Teufel zu verwandeln. oder mindestens als solchen hinstellen zu können. „Freiherr von Wirth" durchschaut aber diesen Plan, weiht die junge Frau in denselben ein und bestimmt sie. wirklich die Rolle deS HauS-teuselS zu spielen und dadurch die Heuchlerin zu entlarven. Das wirksame Spiel deS Herrn Direktors Rosenfeld (Freiherr von Wirth) und deS Frl. Ecker (Titelrolle) verdient alle» Lob; den wahren Teufel aber gestaltete Frl. LaniuS trefflich. Frl. Prehalek hatte als „Elsa" recht warme Töne; Frl. Ranzenhofer (Arobella), die vielseitig Verwend-bare, bekundete ihr artigeS Talent und glänzte durch ihre reiche Garderobe. Die kleineren Rollen ließen nichts zu wünschen übrig und daSZusam-menspiel erhielt daS Publikum bis zum Schluß in der besten Stimmung. Am Neujahrstage kam „Philippine Welser". historisches Schauspiel in 5 Akten von Oskar Freiherrn von Redwitz zur Aufführung. DaS Mom Mchertifch „DaS Geheimniß deS Abbe" betitelt sich der neueste Roman Levin Schücking'S, womit die „Allgemeine Familien Zeitung" Stuttgart, Verlag von H. Schönlein) den Jahrgang 1872 eröffnet. ES liegt uns das erste Heft dieses neuen Jahrgangs vor und haben wir daraus die Ue-berzeugullggeschöpft, daß gegen die „Allgemeine ga-Milien Zeitung", was die Masse und Gediegenheit des Gebotenen betrifft, wohl kaum ein anderes Blatt in Deutschland aufzukommen vermag und zwar meinen wir hier nicht allein die Jllustra-tionen, welche dem Leser alle wichtigeren Ereignisse der Gegenwart im Bilde vor s Auge stellen, sondern auch den textuellen Inhalt, welcher neben den großen Romanen und populär-wissenschaft' lichen Artikeln durch eine glänzende Auswahl kleinerer Erzählungen, historischer Novelletten, Hu« moreSken u. s. w. auS der Feder der namhaftesten deutschen Schriststeller einen ganz besonderen Reiz erhält. Wenn uns hier zunächst der Schücking'sche Roman „Das Geheimniß des Abbe" intereffirt, so ist dies wohl begründet durch die ungewöhnlich glückliche Wahl deS Stoffes, welche Gchücking, der liebenswürdige Erzähler und feine Charakter-zeichnet, in diesem Werke getroffen. Die Hauptpersonen sind nämlich die Nach-kommen der Frau von Foucheres. jener bekannten Vertrauten Ludwig Philipp's und Haushälterin des letzten Conde. Die Geschichtsbücher erzählen uns, daß dieser letzte Conde an eincm Fenster seines Schlosses zu Chantillh erhängt gefunden wurde und zwar als Selbstmörder; im Stillen aber schrieb man die Schuld an dem Tolle des Herzogs dem schlauen Bürgerkönig zu. der die Foucheres veranlag haben sollte, den Herzog aus dem Weg zu räumen. Die Nachkommen de? Foucheres treten nun in dem Schücking'schtn Roman unmittelbar vor Ausbruch des letzten Krieges als vermeint-liche Agentinnen der Orleans in Ems auf; der jüngste Krieg entrollt sich vor den Augen des Lesers und das Geheimniß. welches über dem Tod d'tvn8slon llss ^ötvls „^un Ltailt Wion" »K« veranstaltet 850 Freitag den 5. Jänner 1872 im Gartensalon des Hotels „zur Stadt Wien" eine verbunden mit einer reich ausgestatteten J\i3t - Lotterie, zu welcher die Loose jedoch erst im Unterhaltungslokale ausgegeben werden. Beginn 8 Uhr Abends. I^^Der Eintritt ist nur geladenen Gästen und Mitgliedern gegen Vorweisung der Eintritts- resp. Mitgliederkarten gestattet, daher werden, die P. T. Herren Mitglieder freundlichst ersucht, ihre Jahreskarten mitzubringen. Zu zahlreichem Besuche ladet achtungsvoll Die Vereinslei tung. Voranzeige: Die Faschings-Liedertafel findet yh 10. Februar 1872 statt. Weitere Anmeldungen zum Beitritte von unterstützendep' Mitgliedern nehmen ent-" entgegen: Herr A. W. König (Apotheke, Grazervors^Mt) —- Herr Anton Scheikl (Kleidermagazin, Herrengasse) und Herr Ed. Jansohilz/(Buchdruckerei, Postgasse). Einladung. Die Herren Mitglieder deS Aushilft» taffe-BereineS in Marburg werden zur statuten-mäßigen «ensral - Versttininluns» welche Mittwoch den 3. Jänner 1872 um 7 Uhr Abends im Casino Speis.saale stattfindet, höflichst eingeladen. 863)_ Karl Z^lucher, Vorstand. 2 elegante Wohnungen und mehrere sind zu vermielhen bei Herren Fontana ^ Grillwitzer. (12 Gut geübte M«»fchinsteh»h»er ««d Vchuhvorrichterinnen finden lohnende und dauernde Bkjchäftinunst b^i Vvt»okl^o am ExerzierplaKe zu Marburg. VW krakUkult füt'S Comptoir wird nufgenommrn bei 14 ^ r I^I^lnsvlHUStrr. Eine gelirauchte Nähmaschine in vollkommen gutem Zustande ist billig zu ver-tauf^. ^ Nähere Auskunst ertlicilt Herr Joses Leeb am Burqplatz.__(4 Eine antografijche Maschine im besten Zustnndc, aus einem sehr bequemen Kasten sestiust'lll. wodurch der Druck kcleichterl wird, mit 4 Zinkplaltkn. 2 noch ganz luu. und allem nöthiqen Zugehör versehen, ist billig zu vertausen; dieselbe wäre besonders Ac>votaten. Notaren, Bezilkeamt^rn, Bezirksvertrrtung'n, Gemeinden Zt.. wo siä) keine Druckerei befindet, zu empfehlen. Niheres im Comvtoir d. Bl. (9. Pank nnd Anempsthlllng. Dem ?. 1'. Publikum gebe ich hiermit er-gebcnst bekannt, d.,ß ich in Folge Ablebens meines Gatten das in der Postgaffe Nr. 23 in eigene Regie übernommen habe. Indem ich silr das uns durch jo geraume Zeit geschenkte Berlraue» bestens danke, bitte ich dasselbe mir auch fcnierhin an-gednhen lassen zu woUrn. Alle in dies Geschäft einschläiugen neuen Arbeiten und Reparaluren werden bei' mir auf das Beste und Billigste l)e-sorgt; ich empfehle mich demnach zu geneigtem Zuspruch. Achtungsvoll (7 Margarethe HeiU, Schmiedmeisterin. WZtn I^«I»rju»kv aus gutem Hause findet sogleich Ausnahme in der Posamentir-. Band- und Weißwaaren-Hand-iung des E. I. Huberger._8bS Im v»rt Msrimr" Hauptplatz, I.Stock, sind vom I.Jänner 1872 an nachfolgende Zeitungen um den halben Pränumerationspreis zu vergeben: Deutsche Zeitung — N. fr. Presse — Fremdenblatt — Figaro — Kikeriki — Floli --Marburger Zeitung — Ueber Land und Meer — Gartenlaube — Fliegende Blätter — Tagespost — Hanns Jörgel — Böse. Zungen. 1 Dank ««d Vnempfehltittg. Än Herrn Fram Aasperitsch, Spenglermeist^r in Marburg. Bei der am 11. April 1871 in ArnfelS stattgehabten Minuendo-Lizitation wurde Ihnen die Arbeit der Neuein« deckttng des hiesigen KirchthurmeS mit Einschluß der nöthi-gen Vergolder-Arbeiien und der Herstellung eines neuen Blitzableiters als^en Mindestfordernden oom geser» tigten KirchenkolMlfenzauSschusse übertragen. Sie haben.^se schwierige Arbeit nicht nnr im festgesetzten Zeiiraiim^nd auf die solideste Weise herge-richtet, sondern <^uch durch nicht in Rechnung gebrachte BerschiinerungS-Mehrarbeiten sich ein..HroßeS Verdienst und den Dank der ganzen Pfarrgemeinde im Allgemeinen er« worden. Der gefertigte Kirchentonkurrenz-'YnSschub sieht sich daher angenehm verpflichtet. Ihnen hiemit im .Kamen der^ ganzen Pfarrgemeinde für Ihre in jeder Begehung musterhaft geleistete solide Arbeit verbindlichst zu danken niid will nnr mit dieser Zuschrift bezwecken, Sie bei anderwei. tigen derartigen schwierigen Unternehmungen alS tüchtigen Meister und Kachmann in jeder Beziehung bestens anzu« empfehlen. Kirchenkonkulrenz-Ausschuß ArnfelS am 30. August 1871. 10 Karl v. Pruitenan, Olunann n. Biirgermeister. Josef Schllnko, Provisor. Joliann Hartnagel, Kirchenprobst und AnSschuß. Johann Skazedonig, Kirchenprobst und AnSschuh. Johann Äogelwaider, Ansschuß. Jakob Faulend, Ausschuß. 19904. S Edikt. Vom k. k. Bezirksgerichte zu Marburg ivird Hienut bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen der Stadlgemeinde Marburg zur fr-^iwilligen Ver-sttigcrung des der zuvorgenannten Stadtgemeinde eigenthüinlichcn Hauses sammt Garten sud Consc. Nr. 124. "1"0w. III, 181 aä Magistrat Marbult, an Ort und Stelle der R-alität eine T'^saßung auf den 11. Jänner 1872 Vormit« tags 10 Uhr angeordnet. Dieles Haus sammt GarttN w>r0 uin den Preis von 2100 fl. ausgerufen und unter diesem Betrage nicht hintan-jictlclien. Jeder Lizitant hat, bevor er einen An-tiol macht, I0"/o des AusrufspreiseS alS Vadium entweder baar oder in Sparkassebücheln oder in k. k. Staatsschuldvtrjchreibun.u" nach dem neuesten CourSberichte der Wiener Börse zu Händen der' Llzitations-Äommlsjion zu erlegen. Die übrigen Lizttationsbldingnisfe können beim Feilbietungs-Kommissär Dr. Mulls eingesehen lvrrden. Marburg am 3. Dezember 1871. Meine wird in den Mo- naten Jänner urd Februar «ur jede« Freitag, Samstag und Sonntag geöffnet sein. 3_/^Ioi8 Tvbmiitvrvr. Sparkasse« Kundmachung. Wegen des Rechnungs-AbschluffeS bleibt das AmtSlokale bis lk. JSu«er 1872 geschlossen. Gemeinde-Sparkasse in Marburg, am SS. Dezimbcr 1S7I. sgS8 vis 2!ivlillng ilvi' Iiwsbriivllor-^oos« orkoißt «UQ S. ^ii^vQvr KS?2 mit vier ^is-dunAsv äss.?adrH3 uuä UauvttroKvr: >0000, loooo, oto. Derlei Onsillal-I-oogs verkautt (FvLsrtjK-ter Äa» StUvk mit BS S., auk 30 wo» vs.t1iel»s Raten s, I ü., auk 15 monAtliollS RatvQ «. S ü. ylive I^v1)SQxedükr. 8Ä7 _Uardurz, Nerrellzssss 123. Z. öSS. SS2 Kundmachung. Der Voranschlag über die Empfänge und Ausgabe» deS Bezirkes liegt in dem hiefigea Amtslokale von heute an 14 Tage zur ollge-Einsicht aus. waS anmit Verlautbart wird. Bezirksausschuß Marburg am 23. Dezem-ber 1871._Der Obmann. Dank und Autmpsehlllkg. !Zum LsZilms äv3 ueuell ^akrsg 1872 dsQÜt^e ieli äio (^sIvASndeit, äem versbrtvv ?. I'. ?ud1i!cum au^uüviKsu, äa8S ioti tortav ^ie ditzker destrelit) sein iveräe, meine ^uu-c!en äurod prompte uuä soliäe öe6ienunK im uuä kesekätte ^Mieäen 2u stellev. Iväem ioli tür äks mir 8eit.lalirsv «s-3edentct6 Vert^rauen uitä Äon siuuskmvvavv ?u3pruvk meineu verbinäliolistell vanic aus-?^eeke, erlauds ick mir Klsieluieltig 6klrauk ».u^merlcsam 2u mL-olisn, class iot» auch ^doi»2«m«nt» avuekme uuä äisgeldon dil-lixgt bersedue; ferner 2ur Lö»vr L»u»», äas ist in Viren Voknnnxon 2U beäieneu. Leliliesslioli ewpkvkZe ieb mieli 2nr 1Isdor> nallme aller ^i-teu unä spre- elts äie VersielierunZ aus, äs8s iol» stets d»» sti'el)t sein veräe, allen an mieli Kestellten ^niorllernnKSU, ^as (?ssolima(;Ic, Reinlivlzlcvit und ?ijulctlioli^sit lietriÜ^, navd2n!comweQ. (Zseneltwißsu 8ie äen .^usäruolc äer de-sonäereo HoeöaolitunA, mit.velotisr ssivtlnet Ilir ergelieustsr Diener Z ^vtivk krall, ssi-issuf, ^ 8ta6t, vi» I^erlixe llsrrsMÄäsr u»a Stva« zur Anfertigung in ßro88er ^usvslll empüelilt (790 Matz Extrakt, von kompetenter Seite als der beste anerkannt, ist täglich frisch zu haben im Brauhause deS 832) VI». «St-. 2.«. St.«. Verantwortliche Stedaktion, Druck und Verlag von Eduard Sanschitz in Marburg. Pank nnb J\uen#l)lniig. Zum Beginne des neuen Jahres 1872 benütze ich die Gelegenheit, dem verehrten P. T. Publikum auzuzeigen, dass ich fortan wie bisher bestrebt sein werde, meine Kunden durch prompte und solide Bedienung im Raiir Frisir - und Haarsohneide-Geschäfte zufrieden zu stellen. Indem ich für das mir seit Jahren geschenkte Vertrauen und den zunehmenden Zuspruch meinen verbindlichsten Dank ausspreche, erlaube ich mir gleichzeitig darauf aufmerksam zu machen, dass ich auch Abonnements annehme und dieselben billigst berechne; ferner zur Bequemlichkeit des Publikums die Einrichtung getroffen habe, die P. T. Herren auch ausser Hanse, das ist in Ihren Wohnungen zu bedienen. Schliesslich empfehle ich mich zur Ueber-nahme aller Arten Haararbeiten und spreche die Versicherung aus, dass ich stets be* strebt sein werde, allen an mich gestellten Anforderungen, was Geschmack, Reinlichkeit und Pünktlichkeit betrifft, nachzukommen. Genehmigen Sie den Ausdruck der besonderen Hochachtung, mit welcher zeichnet Ihr ergebenster Diener s Josef Krall, Friseur, Stadt« GrazergnHse, vIs-A-vis der Ilm. Nasko'scben Lederliandlung. Fertige Herrenkleider und Stoffe zur Anfettigunf) in grosser Auswahl empfiehlt (790 A. Scheikl. Matz-Extrakt, von kompetenter Seite als der beste anerkannt, ist täglich frisch zu haben im Brauhause des 832) VI». «St».