Degotardische Laibacher Zeitung, Sosiabend den 28. Sept. 5799. Errichtüna eme6 Englts. Trans- Vortschlffe mitrußisch-'N Truppen. Abreisen dlplomatl!cher Personen. Spannung mFrank-«eich Nacklcich^en über die Flucht der Deportlrtcn aw« Cajenne nach Surinam. Bon der Landung der Enqlandel in Holtand. Die Franzosen m Bruchsal. PhillPpsburg ist cntsezt. Un-«lüH in der Citadelle Alessandrla. «Pabst Pms de, VI. rst mcht mehr. Inländische Begebenheiten. Wien. Se. Majestät haben al-lergnädigst beschlossen, daß aus den fünfbei der Armee in Italien stehenden Wallotter-Vatailloncn, ein neues sechstes Walloncr-Negiment zu 3 Vataillynm errichtet, nnd diesem Re- l giment der Nahme Gr. Königl. Hoheit des zweitgebornen Sohnes Sr. Ma,estät, Erzherzog Joseph gegeben, sofort die alten fünf Nalloner - Regimenter, wegen des bey selbigen dadurch sich ergebenden Abgangs, durch andere Mannschaft kompletirt werben sollen. Se. Maj., immer geneigt Künste «ndWissenschaften zu unterstützen, haben dem bey Allerhöchsterem Familien - Güter - Departement angestellten Johann Baptist Skall, allergnädigst zu erlauben geruhet, die Sammlung vonViographien undVildnissey merkwürdiger Generale, Admirale und Staatsmänner, welche derselbe zu allerhöchsten Privatgcbrauche zu bearbeiten hat, öffentlich herausgegeben zu dürfen. Ausländische Begebenheiten. Dänemark. Der Rußische Gesandte hatsm 23. Aug. Kopenhagen verlassen; es blieb bloß ein Sekrctair zurück, der aber nicht als Geschäftsträger prästntirt wurde. Den 31. v, M. sind folgende Englische Transportschiffe von Reval mit RuHischen Truppen aufderHelsingy-eer Nhcde zurückgekommen: Schiffe, Rttnonen, Romandeurs, M. 1 Diad> m 64 Kapitain Dawson 800 2 Vractel 54 Kapt. Walker 800 I Inflexible 64 Kapt. Kom.Ferner8ao 4EvromanteI64Kapt. Mortimari 800 Z Dictator 64 Kapt Kardt 8c>o 6Wassenaer 64 Kapt. Graven 720 7 Alkmaar 56 Kapt. Burdon 756 8 Expedition 44 Sir LewinaNone 30c) 9 Experiment 44 Kapit. Eavlllc 302 10 H^be 38 Kapt. Vark.el 30^ II Romulus 36 Kapt.Culvcrbousegoc) Ein Transportschlff mit ?N) Mann , eins mit 8lZ Mann und eins mit 26 Kosaken und dcren Pferden. Hierzu kommen folgende früderschon vom i2. bis 29. August angekommene Schiffe: Schisse, Kanonen, Kommandeurs/M l2 Venus 54 — ^- 600? i)Alcx,Newsky74 — — 974 14 Januar 64 — — ^) lZ Michael 64 — — ^5 i6Iana 64 ^- —. ^c> i7Dmenhetlcn 64 — — Ic)'? iZRapbacl 46 — — 400 i^Nuslai 38 — — Z^c) 2c) Konstantin 38 — — 400 21 Minerva 12 — 4^ Artillerist, 22 TransportschiffNeptunus 40 -> 2Z Ein 'AmcllkanjschcS Schiff vonReval mit 30 Mann uno ibren Mrden. Auch sind die Kutter, Quecn und^M nix,^egervon i4Kanoncn, angekommen. Dcn 31. P. M. segelte eine Engli'che Convoy mit derFrcgate Vcstal, auf wcl, chcr sich der hü'sigc Englische Minister, Lord Fitzgerald hcfand, nach der Nordsee ab, Preussen. Nach den Berliner Berichten vom z. Sept. hat der abgegangene Englische Gesandte, Herr Thomas Gren-ville von dem Könige einen prächtigen und höchst geschmackvollen Dessert-Aufsatz und Service mit 36 Tellern von verschiedcnerZeichnungennnd vie?l len eleganten Verzierungen von der dortigen Porzellain-Manufaktur, zuw Gcschcnck erhalten. Der Spanische Gesandte, Muss quiz, welcher von seinem Hofe zun» Ambassadeur bei^.der Regierung det Französss. Republik ernannt worden, geht diese Woche von Berlin ab. Den 25. ist das zur Rußisch! n Gesandtschaft gehörige Personale abgerecht; der Gesandte Gras Panin ging von Karlsbad aus, ohne mehr hierher zu kommen, nach Petersburg ab; der Preußische Gesandte Baron von Groben hat seine Reise von Petersburg hierher ebenfalls schon ange-ttttten. Vode sah den von Hrn. Mechain zu Paris ant 7. v. M. unterm Liux entdeckten kleinen Kometen, aus dcr Sternwarte den 26. des Nachts gegen 12 Uhr, nordwestlich über den Stern e am Vordcrfuß des grosse« Bären, auf einige Augenblicks zwi-! schen Wolken. F r a n k r e j ch. Lucian Vonaparte, der jeyt auch an der Republik: wie cs heißt, seine Clinischett Operazionen anfängt, schlug unlängst vor, daß die Regierung eine ambulirende Armee errichten soll , die man überall, wo es die Noth erfordere, Hinmarschiren lassen könne; einer seiner Gegner sagte aber, da die Noth an allen Ecken dermahl groß sey, so dürfte wohl nothwendig seyn, jedem Mann so viel Füsse Üls Patronen mitzugeben. Im Grunde sieht man aus allen komischen und ernsthaften Auftritten, die sich in dem Herzen der grossen Nation ergeben, daß es gänzlich an jenem Geiste fehle, den es itt seiner Macht hat, sich aus grössern Verlegenheiten mit Gegenwart und Entschlossenheit her-auszureisscn; Vriot gab in eitler itt dem Rath der 300 gehaltenen Rede, die 2 Stunden lang dauerte, folgenden Vorschlag: /, Um Englands Ve-tttähungen zü vereiteln, (sagte er) laßt uns in einem Manifeste an all? frsmd«n Machte ein sreymüthigcs Be- kenntnlß unserer Grundsätze ruckstcht-lich der andern NazioneN ablegen; laßt uns erklären, daß wir nickt erobertt wollen, daß wir blos sur unsere Ulfabhängigkeit u. dieunscrerMiirten fech-teN; laßt uns selbst die Grundlage andeuten, aufdie wir einen ehrenvollen Frieden schliessen können." Marckand sagte in seiner Rede: Unsere'Proklamazioncn wirken nicht mehr an den Gränzen der Republik: Man sieht als Wirkungen der Zaghaft tigkeit oder der Verzweiflung an^ Im Auslande wird jedcs unserer Manifeste für einen neuen Fchdcbrief gehalten; denn unsere Umstände erheische« geradezu das Gegentheil von dem zu thun, was wir versichern« Die Nation hosste durch die Zertrümmerung des Throns den Ueberftuß aller Glücksgütee, und noch nicmahl ward Frankreich von einer so schimpflichen Noth als jetzt geplagt; wir glaubten durch die Freiheit alle Völker der Welt an uns zu ziehen , und wir werden von ihnen als Sclaven unsers Vorurtheils behandelt. Gesetzgeber und Machthaber, ich rathe euch, zieht eure Kräfte in das Innere Ver Repubiik zusammen! betrachtet sie als eine schyn berennte Festung! Wollt ihr euch nicht wegen Vergies-sung neuer Vlutströme verantwortlich machen, so wartet Vie zweyte Aufforderung nicht ab/ und kapitu-lirtl — Die Resultaten dieser Rede waren Stillschweigend, — langeGesichter -" z und schncllcrUebergang zur Tagesord- 5 tMttg. Nun wurden die Vorschlage ! des Lucian Vonapart, mie auch der i Antrag von Eschasteriaux zum Druck ^ befördert, daß die Nahmen allcr Französis. Soldaten, die zuerst einen Sturm unternehmen, oder sich sonst auszeichneten, in ein Buch, die Kriegs-Annalen genannt, eingezeichnet, und diesesDuch bey öffentlichen Festen herumgetragen werden solle. Des andern Tags las man aller Orten Anschlagszetteln. „ Die Soldaten wollen keine papierne Jahrbücher; die Helden unserer Feinde tragen Medaillen, und ziehen täglich ihre Renten davon; auch wir wollen Ehre und Brod beisammen haben. Der traurige Zustand, in welchen alle öffentlichen Beamten in Frankreich verstyt sind, wird taglich bedenklicher. Sie erhalten keine Besoldung; die meisten derselben verkaufen ihre Hausgeräthe, um nicht zu verhungern, die öffentlichen Geschäfte leiden darunter, aber wegen Mangel an Geld ist nicht zu helfen. Dic nach Holland eilenden Französis. Truppen haben Ordre erhalten, Halt zu machen, weil die Engländer mtt ihrer zweite Division den Plan haben sollen, in Seeland zu landen, wodurch sie den Truppen der Republik in den Rücken kämmen. G r o ß b r i tt a n i e n. In einer dieser Zeitung ist ^ schon aus Namels Berichte angezeigt ^ worden, was die nach Cafenne verwiesenen Französis. Deputirttn all-dort auszustehen gehabt; nun folgen auch die wesentlichen Umstände aus ^ d.'c^r Relazion von ihrer Rettungs- 3 geschickte: z Ein Kapitain (heißt es) von einem Amerikanischen Schiffe, Nahmens Tilly, war deren vornehmstes Werkzeug. Sein Schiffwar nach Sina-mary aufgebracht worden; er sagte den Deportirten, daß er die Abficht gehabt hatte, sie zu entführen, sie vertrauten ihm ihr eigenes, seit einem Monath entworfenes Projekt zur Flucht an, und zeigten ihm von den Wällen herab die schwache Pirogue, auf welche sie ihr Heil gegründet hatten. Tilly warf ihnen ein, die Pirogue könnte sie nicht alle aufnehmen, noch sie bis Surmam bringen. Sie beharrten auf ihrem Entschluß; er gab ihnen seinenPiloten, Varrick,und begab sich selbst nach Cajcnne, um dem Zorn dcs Gouverneurs Ieannet zu troyen. Der Franz. K aper, der die Amerikanische Prise aufgebracht hatte, bewirthete am 3. Juni dcn Kommandanten vom Fort an Vord dieser Prise; man wußte, daß dieser den Vordcaucr Wein sehr liebte, und viel davon trinken würde;jman wußte auch, daß der Kapitain unter die Soldaten von der Besatzung Wein austheilen würde. Auf den Schlag 9 Uhr hatte man sich verabredet. Um dicscStunde lagen dicSoldaten und die Schwarzen unier einander, u. schliefen;dcrDienst war vergessen, dieHauptwache verlassen. Pichegrü, Varthclemi, Dosson-ville, Aubry, Dclarüe, Tellier (Var-thelemi s Bedicnter) Villot undRa-mel gehen aus ihren Behältnisse«: Ramel und Pichegrü steigen auf die HauptwacheMamel fragte dieSchild- wachs, welche Zeit es ist während dcr Soldat zu oen Sternen herauflief, ergreift ihn Ramel an der Kehle, Pi-chcgrä entwaffnet ihn, er kämpft, und stürzt in den Fluß: sie gehen in die leere Wachtstl.be, nehmen Waffen und Munizionen heraus, verlassen das Fort, und erreichen die PiroZue, wo Barrik ckrer wartete. Sie segelten durch 2 Stunde bei gutem Winde und hellemMondschein, als sie 3 Kanonen-Schüsse hörten, 2 von dem Fort, und einen von der Redoute auf der Land -Spitze, dasSignal wurde bald darauf von demPostenIracambo,an welchem sie vorbei mußten, wiederholt: überzeugt, daß dieß ihrerEntwcichung gälte, konnten sie doch nicht zurück, kamen aber vorbei, ohne daß sich etwas regte. Sie hatten keine Mundvorräthe mitgenommen, ausser zwei Vouteillen Rum; sie litten 8 Tage lang unsäglich von Hunger und Hurst, von dcr Ermüdung dcö Nudlrns, von der brennenden Sonne am Tag und den kalten Nächten; endlich kam gar ein Sturm, und sie lttten Schissbruch an der Küste von Monte Krick. Dieß war aber das Ziel ihrer (fast unglaublichen) Leiden. Sie hatten an den Gouverneur von Surinam geschrieben: 2 Tage nachher erschien einAbgeordneter.dessclben,der ihnen ankündigte, daß sie mitUngeduld erwartet würden. Sie machten sich auf den Weg , und fanden im Kanal Von Monte K rick 2 Gondeln, eine mit 5?bensmitteltl, die andere mit Wäsche und andernKleidungsstücken. Sie kamen den 13. Juni in derWohnung eines Freundes vom Gouverneur an. Den andern Tag holte sie dieser selbst ab; auf der Fabrt nach Paramaribo wurdensic v. denForts s.ilul-r si fan den die Stadt ihnen zu Ehren ik< n-t-nirt, und die Einwohner drängten sch um sie, trugen sie auf den Händen ic. Der Gouvcrneur bchictt Varth lcmn bei sich, die vornch:nstcn Einwohner wetteiferten um d^sVergnügcn,sic bet sich wohnen zu habcn. Endlich kam ci-ne Rcklamazion des Gouverneurs von Cayenne, Ieannet; der Holländische Gouverneur antwortete, die angezeigten Flüchtlinge wären nicht bci ihm: (sie hatten falsche Nahmen angenommen) Um indessen keinen Zwist zwischen beiden Kolonien zu veranlassen, reisten sie am ;o. Juni auf eincm für sie gemicthctenSchiff vonParamarib» ab. Varthelemy fand sich zu schwach, um mit ihnen zu gehen, ließ sich aber versprechen, daß sie auf der Dänischen Insel St.Thomas seiner warten würden. Sie hielten einen Augenblick zu Dcmarari an, wo Villot und Aubry gefährlich krank wurden , und zurückbleiben mußten. Plchegrü, Dosson-ville, Dclarne undRamel traten allein dieFahrt nachSt.Christoph an, wo sie den 27. Juli ankamen. Am 2 l.Sept. dem Jahrestag ihrer Abfahrt vonRo-chefortnachCayenne,kamensie inEngland an. Am 27. wurden sie von der Regierung nachLondon bcrufen,wo der Herzog v.Portland und Hr.Wickham sie aufdasVeßte empfingen. VeiHrn. Wickhaw trafen sie einen Menschen, der wie ein Skelet aussah , ihnen um den Hals fiel — und durch den romanhaftesten Zufall niemand anders warl, als ihr Netter, der Amerikanische Ka-pitainTjlly. DieVerfügungen,'welche inIrland zur Vertheidigung gegen jeden Uebcr-sall gemacht wurden, sind so vortrefflich als hinreichend. Es stehen daselbst 7o,OOaMann,wozu noch Zöo,c)OQbewaffnete wohlgesinnte Irlandcr kommen. Der Wunsch der Irländischen Nazion heißt es in den Londner Blättern vom 28. Aug. wird immer lauter für eine Union mit England; der allell künftigen Unruhen ein Ende machett wird. Wirklich ist zu der Benksäule der Veitischen (Ziege zur See in diesem Kriege der grosse Play vor des Groß-kanzlers Hauses in Vloomshurst erwählt worden, welcher der Siegesplatz genannt wer'öen soll, und wozu ^der Herzog von Vedford, auf dessen Gebieth er licgt, den Grund unentgeltlich giebt, der wenigstens so groß seyn wird, als derSquare in Lincolsinficld, welcher bekanntlich das Fußgestelle der größten egyp-tischcn Pyramide ausmacht. An den Seiten werden Straffen gebaut, tvelchv von unsern Admiralen Ho-we, Duncatt, Nelson le. den Nahmen haben söllett» Fn- eine gcheime Expedizion,> welche, wie es heißt, zu Gunsten dcr Insurgenten in Bretagne ge-fchchen sog, sind am 26. August ZI,oOQ St. Gewehr, nebst einigen Kilnomn, und dtt hierzu erforderlichen Mtlnizion zur See abg?gangcn,> wiewohl einige dnfür hauen, daß . si< für die Oranlschgesinnten jnHol- l land gehören Vereinigte Niederlande. Dem Admiral Mitchel (sagen di? Englischen Berichte) gereicht es zur grossen Ehre, daß er bei so stürmischer Witterung einesoZahlreicheFlottevon tOoSegeln (i66Transportschisse, 11 Lugger und 50 plattenFahrzeugen zur ! Ausschiffung der Truppen, 24 Schiffe mit Kavallerie, und die Kutter) so gut zusammen zu halten wußte. Aber auch die Landung, wie di? Holländischeck Nachrichten es selbst bewähren, ist in einer ganz besondern Ordnung ausgeführt worden. Schon am 26. hatten sich einige Englische Fregatten mit Mörsern bewaffnet längst derM'lste von der Mündung) bes Tcxels bis an Calamsoog postirk Der Feind fügte hicranf eine ungeheure MengeSchaluppen aneinander/ und überdeckte sie sö, daß enn Vrü^e daraus wurde, auf welcher ohne Gefahr und auf das geschwindeste die Truppen an das Land gesetzt werden' konnten, welches denn auch unter stetem Feuer der Fregaten geschahe« Deutschland. Den 7. b. sind die Franzosen bas zweytemahl nach Vruchsal gekommen; sie machten neuerdings fürchterliche Forderungen an Geld, Tuch uub Pferden, und hoben mehrere Magi-stratspersonen aus den Betten als Geiseln aus, die sie auf dem Rath-hcms einsperrten. Endlich, nachdem man 2 5,OOo Livres zusammenge^ bracht, das Kirchensilber abgeliefert, und 4OO Ellen blaues Tuch herbeigeschafft hatld, zogen siede» 9. wie^e^ M° Dem Genera! mußten 200 Ka? rolins, eiuen Kommissär 2 Pferde, auch viele Lebensmittel nnd Fourage abgeliefert werden. Die Geisscln liessen sie zurück. Der Französis. Gesandte Bacher fand fnr gut, von Frankfurt ab, und nach Hanau zu reisen, indem ihm das Getümmel des Landsturms in dieser Gegend gegen alle Erwartung >zu sein schien. ^ ^ Frankfurt den 12.Sept. Nach heu- ^ te aus der Schweift eingctroffenen Nachrichten haben die Russen die erste Stellung der französ. Armee auf dem steilen Vcrge bei Zürich erstürmt. Durlach den i2.Scpt.Abends^Die ganze Nacht vom 9. aufden iv.Sept. ist Philippsbnrg anhaltend beschossen, und seitdem abwechselnd damit fortgefahren worden. Am 9. frühe fiengen die Franzosen an, unter Wiesemhal Verschanzungen gegen das Gebirge ! oder dieHard anzulegen.— Man sagt, die Franzosen haben vorgestern die Vorwärts und gegen Rhcinsheim, Knaudenheim, Wicsenthal und Wag-bausel liegenden Schanzen vergeblich, und mit Verlust vieler Mannschaft, i gestürmt. — Gestern frühe haben die Franzosen die steinerne Brücke über die Pfinz bei Graden abgeworfen, und zwischen Neudorf und Graben eine Batterie errichtet, auch in dem Walde hinter Nauendorf VerHacke gefallt. Wahrscheinlich waren dich nurBlend-vdcr Vorsichtsanstalten vordemAbzu-ge. Denn heute Nachts um 12 Uhr brachen plöylich alle Franzosen von Dlljppsburg aus und zogen Rheinab- Wärts. Schon ist hcute ein OMiee aus Philippsburg hier angekommen ^ nm k. k.Kavallerie zurVerfolgung dct Feindes auf seinem Rückzüge zu verlangen. Zugleich sind Briefe ausPhi-llppsdurg hier angekommen, worm gesagt wird/ daß das Feuer von den Batterien des linken Nheinuftrs auf Philippsburg noch fortdaure. Vruchsal den 12. Sept. Mit dcr Nacht von gestern auf heute brach d.r allgemeine Rückzug der franz. Armes aus der Gegend v^n Philipps.lwrg an^ Sie versammelte sich un^er dem schrek-lichftcn Donner.ihrcrArtlllerle unferlt Philippsburg, und zog über Waghäusel auf der Landstraße nachMannhcim bis Neckerau, eine Stunde vonMann« heim, wo sie noch stehensoll. Eben dahin gegen Mannheim zogen auch di? anderen Abtheilungen von Wiesloch ab. — Am 12. dieses Morgens gieng schon eine Patrouille aus der Festung Philippsburg von 25 Jägern, einigen Szeklern und Bamberger Dragonern am Rheine hinab nach Hockenheim. Durch diese erfuhr man, daßPhilipps-burg bis aufeinc wenigeGebaude ganz zusammen geschossen sey : doch solle« die Festungswerke nichts gelitten haben. (Der Verlust der Vesayung in Philippsburg während der Veschies-sung, durch Ausfälle zc. so wie der Verlust der Franzosen vor Philippsburg, wird noch sehr verschieden angegeben.) Offenburg. Am?ten dieses frühe um ? Uhr fieng bei Kehl wieder eine K anonade an, die nebst dem Kleinge-wehrfeuer bis 10 Uhr dauerte. Der franz. j die zwischen Neumühl und Kork stehenden Oestreicher an, nnd druckte sie biö übcr Goldschenrund Kork zurück. Vald erhielten die Oestreicher ^cr-stärkunqen, besonders an Reitercy: und nun wurden die Franzosen m chrc vorige Stellung zurückgeworfen. Ihre Vorposten stehen nun wleder zu Neumuhl, und die Oestreichifchen einen Büchsenschuß davon.-Den io. S ptemberAbends zogen ftcy dieFran-zosen von Sulzfcld und Eppingen zurück aeaen Smsheim und Waldangc-loch - Den 12. Sept. Das Hauptquartier dcs F. M. L. Grafen (Zztar-ray rückt von Enz-Weyhingen nach Vaybingcn vor, wo auch der Erzher-zogKarl selbst amAbend zuvor ankam. Schweiß. Zurchdcnio.Ecpt. DieSchön-hcitdeö rußischen Husarcnregimcnts Llkoschin ist auch hier so/chr aufgcfal lcn, daß ledermann sagte: so was schöms habe ich noch nicht gesehen. Auf der See hat Obristlttlttcnant Williams vor enngen Tagm dcn Ort Lachen angegriffen, heftig mit Hau-biyon beschossen, und dadurch die Französin genöthigt, sich herauszu-^^^z,^ — Das zu Winterthnrn errichtete bachmännische Regiment ist nun bnnahe komplet, und zum Gc-neraj Hoye gestossen. — Im Kanton Glarus trennt der Kerenzerpaß, und dteLinth die beiden ftindl. Armeen. — Al'fdcmGotthardsberg haben sich die Franzosen bis Urseren zurückgezogen. Mailand den 5. Sept. Der französische General Flavigny, welcher Me Einwohner d^r Provinzen Asti und CarM'lgnola barbarisch behandelt hat, ist unweit Pigln rol (in Piemont) ermordet worden. — Das in der Citadelle vonAleffandria am zo. Aug. vor^ gefallene Unglück hat sich, leider ganz bcstättigt. Unter der Hauptbastion gegen denTanaroftuß zu befand sich eine grosse Menge gefällter Bomben, und Pulverfasser. Di? fiengcn, man weiß nicht,durch wessen Schuld, Feuer; die ganze Bastion flog in die Luft, mehr als i oa Personen vcrlohren aus der Stelle das Lcben, einige hundert andere wurden mchr oder weniger beschädigt, in derSfad."Aleff keine Fensterscheibe ganz, un3 Viele i der Citadelle zunächst gelegene Häuser > stürzten ganz, odrr zur Hulfte ein, — Am 26. Ang. wnrde General Klenai» von den Franzosen mit dreifacher Ui- l berlegenhe«t imGcnuesischen angegrifs ! fen, und ans dcn eroberten Posten j Napello, Chiaoari, und Sestrj >l Levante mit Vcrlnst einiger Mannschaft von dritten Valaillon Bach ver^ trieben. Allein bci Spezzia fußte cr wieder Poste, und scit dem ist er auch schon aufs neue vorgerückt. Hier hat man die Nachricht, daß Pabft Pius am 19. August in der Stadt Valence in eine bessere Welt übcrgegangen sey.