r Ar. 77. Sonntag, den 25. September 1881. VI. Jahrgang. (fillirr Zeitung. Pränumerations-Bedingungen. Mit Post-verseadung» Aür Eillti Hniliich . . . —M (Nntdjiilitli.. 1.50 ftrityntit ... J.— •Mliäfttig. . . SHtitiiiufcug . . l.«o Haldj»h«>g . . . t.to Wattijiiliii) , , . (.44 Erscheint zeden Dlinnerstiig uni» Sonntag Im»»» .SsRcduno Einzelne Nummern 7 fr. Morgens. Inserate werden angenommen t» der «rSrtltitm krr ..Jilliet Zcil»»,". Hcr-tcnjafl« tti. » " .ViM»8" »»> R. V!°1e in S>«», ■#» «Bf* beDcuttnfcfii 6ll»n* trt il.attautt. 3t\. »>««-cnch in «t«. «. D*>ikIi! ant «»tu. fc Htnt. in «>«». S- W#»( ^tuum» • «4tnt»t m It»«ch Wolken ant Horizonte. Die „Berliner Nationalzeitung", obzwar kw O'gan oc« großen Kanzlers, hat doch gerade Phlung mit jenen Kreisen, in deren Händen die Ailunft Deutschlands liegt. Ihre Enunciationen, «»besondere was anSwärtigePolitik anbetrifft, bewe« gen »t> nicht im gewöhnlichen Geleise journalistischer Coniiincturalpolittf und darum wirkt e» geradezu ver-»litfsend, daß ein Blatt von der Bedeutung der Ratio-natif itung da» enge Bündniß zwischen Deutschland aao Oesterreich für erloschen erklärt. Oesterreich bleibt zwar noch der dritte im neuen Drei-Kaiserbunde »der mit der Intimität scheint'S alle zu werden. Oesterreich hat die Bedingungen, unter wel» 4en seinerzeit der Zwei-Kaiserbund gestiftet wurde, imchillt gelassen. Gelähmt durch die Zkrsöhnunzs-poluif im Innern konnte sich keine kräftige Action °»ch Außen entwickeln. Der Versuch Italien als DriUen im mitteleuropäischen Bündnisse oufzu-»kbaca. scheiterte an der allgemeinen VolkSstim-mg gegen O'sterreich in Italien und «roh der »eigtheit seiner Staatsmänner kam die triplc nc« nicht zu Stande. Rußland im Innern durch das Gespenst de« jhilismi' geschreckt, ergriff nur zu freudig die tugebotev Hand BiSmarck'». — „Alte Liebe rostet echt", Oesterreich muß den Händedruck fühlen. Schon die Thatsache allein, ohne alle mög« tu Folgerungen daraus zu ziehen, soll zur ficht und Umkehr mahnen. Das Bündniß nchen Oesterreich und Deutschland bedeutet stir eine 5,'ebensdcdingurig. Die Versöhnungspolitik I woh'hastig weit gebracht. Im Innern die »sähe der Rationalitäten schärfer denn je an» eiderplatzcnd. nach Außen lahmgelegt, nur kühler Freundschaft begegnend; im BundeSoer-häUnifse mit jenem Rußland, das bei oller per« sönlichen Freundschaft der beiderseitigen Monarchen — unser größter Feind sein muß. Die vom Egy-erterteS, die Kaiserbegegnung ergänzenden Depeschen ändern nichts an der Thatsache der erkühlten Freundschast de» deutschen RachbarreicheS zu Oesterreich -Ungarn. Selbst zwischen den Zeilen gouvernementaler deutscher Blätter liest sich un» schwer eine gewisse Verstimmung gegen Oesterreich heraus. Nur zu bald wird es durch Thatsachen bewiesen sein, wie unnatürlich der neuerliche Bund mit Rußland für un» ist. Die vitalste commerciell-politische Frage des Reiches »uß endlich ihie Lösung finden. Die Donaufrage wird zum Prüfstein der de»tschen Freundschaft werden — wird die eventuelle Vergeltung für österreichische Unter« lassungSsünden sein. Rußland steht auf dem Stantpunkle Rumänien«: Die Präponderanz Oesterreich-Ungarn« in der Uferstaatea Commission nicht zu acceptiren. — Welche Siellung wird da» Oesierreich und Rußland verbündete Deutschland zu dieser Frage einnehmen?--Wohin treiben wir? Die Verhältnisse liegen heute ähnlich, wie bei jener berühmten Gastemer Entrevue, der Hohen-wart und Beust zum Opfer fielen. Schon erscheint Graf Andrafsy wieder auf der Bildfläche unserer äußeren Politik, und so sehr unsere engere Partei feine Orientpslitk bekämpfte — im Interesse der Fortdauer der deutschen Freundschaft müssen wir Deutjche feine Wiederberufung erhoffen. Dj« Geflunker der Tschechen mit dem Grafen TrautmannSdorf erschreckt nicht, e» ist die leHte Karte, welche die Reaction p« aus« zuspielen hat. Soweit kann Oestereich - Ungarn nicht kommen, an der Spitze der obersten Reichs- behörde einen Mann zu sehen, der eine P r o v o-c a t i o n Deutschland» bedeuten würde. Baron Hübner kann sich ein zweiteSmal in den Delega-lionen heiser schreien — ein voller Systemwechsel in unserer auswärtigen Politik ikt denn doch eine Unmöglichkeit geworden. Doch unterschätze man die Wolken nicht, die unsere Freundschaft mit dem großen Rachbarreiche trüben, sie sind vielleicht nur der Rebel von Danzig, der sich gehoben hat; fie könnten aber gewitterschwaagere Wolken werden, die mit ele-mentarer Gewalt zerstörten, wa» wir mühselig 1l) Iuhre lang unter den AuSspicien der veutschen Freundschaft unter Dach und Fach gebracht haben. Der Heibst hält unter Wind und Wettern alljährlich seinen Eiuzug. Auch sür uns Deutsche in Oesterreich ist e» Herbst geworden und böses Wetter steht un» bevor. Unheimlich thürmen sich die Wolken a» politischen Horizonte, Sturmvögel verkünden das nahendeUnwetter. Doch mag's winden und wettern, die deutsche Eiche, da» Symbol unsere« kräftigen Stamme«, steht unbeiveglich fest. Ein Blitz mag sie zerrrrimmern, ein Sturm sie brechen o»er tiitwnrzeln: Die deutsche Eiche biegt sich nicht. Uu» Deutschen bangt nicht vor dem pahendea Wetter. Jahrhunderte wurzeln wir auf dem ge-heiligten Boden unserer Ahnen, wir haben schwere Leiten schon überdauert. Auch da» Unwetter, welche« die Bersöhnungsraben un» jetzt entgegen-krächze», wird vorüberziehen; zu neuem kräftigen ftfeen wird Alles erwachen, wenn die Luft gereinigt fein wird. — und wenu unsere Zeit kommt, und sie wird wiederkommen, wird verjüngt die deutsche Eiche wieder dastehen — die Völkerschaften des großen Reiche» ladend — in ihrem mächtigen Schatten zu ruhen und Friede und Eintracht zu halten. Feuilleton. Me rothe Spinne von Foun-Si. Novelle von Gufta» Schneider. <10. Fortsetzung.» — ES ist die Mutter l Saßt sie also bei Tochter! Mit Ruh« und Achtung jedoch mhme die Versammlung den AuSspruch de« htehoseS und da« Urtheil, welche« mir da» ejktz befiehlt, über die Schuldigen zu fällen, «m wenigsten« die Eine bekannt hat. Eine wirklich feierliche Stille trat ein, mehr au« gespannter Neugier al« Respect; stand da« Ende de« Drama« bevor, und konnte i dann den Saal mit Befriedigung verlassen. Der ehrenwerthe Ming aber sammelte sich, l iiichler tauschten, wie es schien, noch einige leise und urgelehrte Gedanken unter einander Man blätterte in einzelnen der Bücher, be-sich von Neuem, setzte ein Schriftstück auf, schließlich von allen Richtern gezeichnet wurde, |r«d dem der ehrenwerthe Ming das Wort and folgenden UrtheilSfpruch proclamirte: — Wir, Ming'Lon-ti, Mandarin dritter '!<, der mir interimsweise die Funktion eine« amen de» Criminal-GerichtShofe« zu Can- ton versehen, nachdem wir die al« Mörser de« jungen Lin vor den Gerichtshof geführte« beiden Angeschuldigten genugsam befragt, sowie von einem derselben schließlich ein Schuldgeständniß erhalten haben, erklären hiermit Beide de« scheuß-lieben Verbrechen« für schuldig. Indem »ir nun den betreffenden Strafparazr«phen unsere« er-habenen Gesetzgeber» auf sie in Anwendung bringen, so verurtheilen wir traft unsere« Amte« Beide zum Tode. Und zwar soll eine Viou-Siou genannte Person, welche ihre Schuld bekannt hat. gehängt werde», währen ihr MUscholdiger, genannt It6, im hartnäckigsten väugne» beharrte, die langsame Todesstrafe erleiden muß. Diese« Urtheil wird an den Betreffenden vollzogen werden, sobald unser göttlicher Kaiser, jener erhabene, allmächtige Herr oller Herren in seiner Allweisheit es für gut befinden wirb. Solche« Urtheil haben wir im Beisein unserer Räthe und sämmlicher Richter des hohen Gerichtshöfe« nach bestem Ermessen und Gewissen abgegeben . . . Wächter, führt die Berurtheilten ab, mögen sie bi« zur letzten Stunde behandelt werden, wie es da« Gesetz und die Menschlichkeit erheischen. Die Menge nahm diesen Urtheilsspruch, wie nicht ander« zu erwarten, ruhig und indifferent entgegen. Bekanntlich legt auch der Asiate keinen so hohen Werth auf da« Dasein, wie der Euro-päer. Für da« Publicum also war da« Schauspiel beendet; wenig lag daran, wann und wie die Verurtheilten ihre Strafe erdulden sollten, ob-gleich der langsame Tod ein selten vollstreckte« Urtheil ist. Wa« nun die beiden schuldlosen Unglücklichen anbetraf, deren Stunden gezählt schienen, so halten beide glücklicherweise da» Bewußtsein ver-loren. Madame ?iou war um ihre Tochter be-fchäftigt, deren blutig zerquetschte Finger für den Augenblick ihre ganze Sorge in Anspruch nahmen, währen»-^«^ Arzt sich vergeben« bemühte, den armen It6 zum. Bewußtsein zurückzurufen. Nachdem nun.nasialuntcr» ftlitzungsverein, der ihm sein Entstehen und seine Förderung dankt, erspielt. Welche Freude, welche Genüsse hat er nicht der Jugend als Vergnügung«, leiter de« Casioo« bereitet. Doch er ruht nun in der Erde. Mit sanftem Flügelschlage berührte ver TodeSengel da« fröhliche treue Herz, und wenn auch keine sichtbare Au«-zeichnung seine Verdienste adelte, die dauernde Erinnerung wird e« thun. Sein Name bleibt mit goldenen Lettern in der Geschichte unserer Vater-stadt eingetragen. Möge seine trauernde Gattin, die einund-zwanzig Jahre Freud und Leid mit ihm theilte, in der allgemeinen Trauer einen schwachen Wider» schein de« Troste« für ihren namenlosen drinnen» den Schmerz finden. * • • Dem Leichenbegängnisse, da« gestern unter dem feierlichsten Gepränge, welche« unsere Stadt bieten kann, stattfand, folgte eine zahllose Menschen, menge. Feuerwehrmänner au» Cilli und Tüffer eröffneten den Zug. Ein Theil derselben schritt mit brennenden Pechsackeln zu beiden Seilen de« Leichenwagen«, auf dem der prachtvolle mit Kran» zen übersäte Sarg ruhte. In der Sladipfarr» kirche fand die Einsegnung der Leich- statt, und als die feierliche Handlung vorüber war stimmte der Cillier Männergesavgsvcrciu den ergreifenden Trauerchor „Glücklich nenne ich die Todten" an. Sodann fetzte sich der Zug in schönster Ordnung nach dem städtischen Friedhofe in Bewegung. Vor dem Eisenbahnviaducle löste sich zwar derseloe auf. allein eine überaus stattliche Menge folgte theil« zu Fuß, theil« zu W'gea b>« zum Grade, um mit thränenfeuchten Su^en eine Handvoll Erde auf die ewige Schlummerstätte zu werfen. 3W Fortsetzung im Eislagrlilatt. 16 In diesem Dokumente halte der Capitüa Perkill» mit selten» Präcision und Klarheit die Unschuld der Verurteilten darzulegen, sowie nach» zuweilen gesucht, wie der interimistische Gericht«-Präsident, der Mandarin Ming, und dessen Unter-gebene bei Weitem nicht Alle» aufgiboten hätten, um die Wahrheit zu ergründen. Er hatte darauf hingewiesen, wie Itö« Ver» gangenheit nur zu feinen Gunsten spräche, wie Madame Liou ihre Tochter so unendlich liebe und von derselben verehrl werde, wie jene keineswegs zu der Verbindung mit Lin gezwungen worden, also keinerlei Interesse am Tode ihre« Gatte» haben konnte, »och bevor sie ihn gekannt habe. Zudem halte man bei Itö nicht gefunden, wa« seinerseits auf den Mord schließen laße, weder Blutspuren an seinen Kleidern, noch irgend eine Waffe, noch etwa« von den im Hoch-zeitSgemach Liou-Siou « gestohlenen Gegenständen, auch war Itö nicht so stark und robust, um die Annahmt, er habe den jungen Lin Übermannt, unbedingt zuzulassen. Die Fußspuren im Garten, an ter Stelle, wo da« Verbrechen geschehen, wie die Spur einer blutigen Hand auf Liou-Siou'« Kissen, ließen vielmehr einen großen Menschen vermuthen. Alle diese augenscheinlichen Widersprüche habe der ehrenwerthe Gerichtspräsident, sowie seine Beisitzenden, völlig unbeachtet gelassen. Veilage zur Nr. 77 der „Cillier Zeitung". Kleine Chronik. Cilli. 21. September (Ernennung.) Der Minister für Cultu» anb Unterricht hat den Direktor der Lehrer» bildungSanstalt in Marburg Herrn Georg Kaa« zum Sckulinspector für den Schulbezirk der Stadt Eilli ernannt. (Stüdt. Volksschulen.) Die «us-»ahme in die städt. Volksschulen (Knaben- und Mädchenschule) findet den 29. und 30. September Vormittags statt. Am 1. Oktober wird dos Schul-jähr mit einem feierlichen Gottesdienste eröffnet. (Deutsche Kirche.) Dieser Tage wurde mit der Pflasterung des Fußbodens der deutschen Kirche begonnen. Die dabei zur Verwendung kommenden weißen und schwarzen Eemenlplatten find aus der Grazer Fabrik des Herrn Varon Pickel. (B e si tz w t ch s c l.) Die Villa de» Bau-meisterS Tfchermtfchek in der Grabengasse wurde von Herrn Max Schmied au« Store gekauft. (Da« F e st c o n e e r t) der freiwilligen Feuerwehr, welche« heute in Easino statifinden sollte, wurde auf morgen Sonntag, den 25. d. verlegt. (W i e d e r v e r g e l t u n g.) In den ober« steirifchen Bezirken beschlossen mehrere Gemeinden, alle »ichtdeutschen Beamten zu entlassen, um Platz zu machen für die Beamten, welche in sprachlich gemischten Ländern von den Slaven verdrängt werden. Eine Agitation hiefür wurde eingeleitet. (Theater.) Direktor Mayer trifft wit seiner neu zusammengestellten Gesellschaft am 25. d. hier ein. Der Beginn der Vorstellungen ist für den 1. Oktober angesetzt. (W u t h v e r d ä ch t i g.) Ueber Auftrag der LezirkShauptmannschaft wurde in Store ein wathverdüchtiger Hund durch den Wasenmeister ab« geholt und in Beobachtung gebracht. (Eruirt.) Vor einigen Tagen wurde dem Grundbesitzer Martin Spolenag al« er im Stalle de« Gasthauses zur grünen Wiese schlief eine Barschaft von 47 fl. gestohlen. Der Ditdstahl wurde vom Schlafgefährten I. Schacher, welcher vom Erstgenannten freigehalten worden war, au»« geführt. Der Gendarmerie gelang es gestern den Thäter zu verhaften. Friv.-Tetegr. t>. „ßissier Zeitung." Prag, den 24. September. Man glaubt allgemein, daß die LandtagSverhandlungen einen ruhigen Verlauf nehmen werden. Der „Pokrok" weiß zu versichern, daß die tschechischen Abge-ordneten die Wahlresvrm und die nationalen Fragen nicht in Anregung bringen werden. Die „Rarodni VisU)" berichten, daß die Majorität der Das Zusammentreffen It6'» in der Pagode wit dem Herrn Lin, welche« gegenwärtig al« ein vorbedachte« angesehen, sei ohne Frage ein zu-fällige« gewesen und beweise im Gegentheil da« gute Herz de» vollkommen unschuldig Berurthilten. Wa« den aufgefundenen Fächer anbeträfe, so habe man e« hier entweder mit einer der vielfältig vorkommenden Bizarrerien de« Zufall« zu thun, indem der junge Gelehrte denselben etwa dem Orte unglücklicherweise verloren habe, oder der wirkliche Mörder sei ein Bekannter der Familie, der absichtlich den Fächer, den er sich etwa zu dem Zirecke zuvor angteignet, an den Ort gelegt habe, um die Justiz irre zu führen. Schließlich wie« da« Schriftstück darauf hin, wie der Mörder wahrscheinlich Jemand, der mit den Gewohnheiten der Familie Liou betraut sei, doch habe man sich im übergroßen Iustij-Eifer nicht herbeigelassen, die Untersuchung zu Gunsten der Beklagten ein wenig ernstlich zu betreiben, sondern mm habe ganz einseitig dem Anschein, der sich dock gemeiniglich al« trügerisch erweise, U-chnung getragen und somit zwei völlig Un-schuldige zum Tode verurtheilt. Diese freie, überau» bestimmte Sp.ache und Darlegung war entschieden dazu angethan, dem Prinzen zu imponire», der denn auch, obgleich er erst spät am Abend die Lektüre beendet, sofort Oeiu Polizei-Präfectea den Befehl geben ließ, in tschechischen Abgeordneten die Berwaltung«reform de« Grafen Taaffe perhorreScire. London den 24. September. E» werden Geldfammlungen behuf« Eolonisirung Syrien» durch Juden au» Rumenien und Rußland veranstaltet. — Italienische Flüchtlinge beabsichtigen die Herausgabe eine» revolutionären Wockenblatte» „L'insurrezione". — Ein Peivattelegramm au« Washington gibt den behandelnden Aerzten die Schuld an Präsidenten Garfield» Tode. DerVire-Präsident Arthur beruft den Senat auf den 10. October zu einer außerordentlichen Session ein. Petersburg, den 24. September. Die Verhandlung gegeu die wegen Besitzes einer ge-Heimen Typographie angeklagten Nihilisten siidet am 28. September bei geschlossenen Thüren statt. Z>ie Hjfirica. Von Dr. Sd. Glantschnigg. Alljährlich werten zahlreiche Partien in die Kannthaler-Alpe» gemacht; die meisten Touristen begnügen sich, den Rinkafall anzusehen und dann über den niederen Scheiderücke» zwischen Sulzdach und Eisenkappel nach Vellach oder Kappel zu wandern. Kräftigere Touristen steigen vom Rinka-fall noch zu dem Ursprünge der Sann und auf die Alpe Okrefchel, von wo aus da« ganze Loger-lhal überblickt werden kann, gehen wohl auch über den Sannlhaler Sattel nach V.llach oder Ober-feeland um dann vom ersteren Orte über kühn»-darf in Karinen die Heimreise anzutreten, oder aber vom Kankcrihale aus die höchste ab.r am leichtesten zu erklimmende Spitze der Sannthaler Alpen, den Grintouc zu ersteigen. Diese Tour hatte ich bereit« vor mehreren Iahren gemacht; Heuer zog eS mich auf die Ojstiica, welche 2248 Meter oder 7420 W. Schuh Se.höhe hat. Sie ist eine der niedersten Spitzen der Sannihrler-Alpen, concurrirt aber, wa» Schönheit der Aussicht anbelangt, mit dem Grintouc. Herr Alois Walland wünschte schon lange die Ojstrica zu ersteigen; wir vereinigten uns daher zu gemeinschaftlichem Auefluge und beschlossen von Leutsch ouS die Er-steigung mit dem Abstiege («>'< Feistrizthal; vie Rückfahrt sollte über Stein und Laibach unter-nommen werden. Am 13. d. M. Früh 5 Uhr fuhren wir nach Laufen, wo wir um 10 Uhr anlangten, und sofort zu Fuß den Weg nach Leutsch fortsetzten. Dort engagirten wir den Führer Georg Planinschek. welcher unser Gepäck trug. Um 2 Uhr Nachmittag verließen wir Leutsch. gingen am linken Ufer de» Leutfchbache», etwa 20 Minuten aufwärt». Hier zweigt recht» der Fußsteig zum Bauer Planinschek ab, Anfang» steil, dann aber sanft durch den Wald auswärts. Den genannten Bauernhof er-reichten wir um 4 Uhr, wo eine Rast von 1*/« Stunden gemacht wurde. Ich besprach mit dem gastfreundlichen Planinschek den Wiederaufbau der niedergebrannten Unterkunftshütte in der Kocoschitza Foun-Si neue Erkundigungen einzuziehen, sowie zum ehrenwerlhen Ming schickte, um ihn morgen zeitig zur Audienz zu laden. Excellenz Ming. den wir als interimistische» Präsidenten des Gerichtshöfe» kennen gelernt, war nicht wenig verwundert, al» mau ihn mitten in der Nacht weckte, um die Botschaft de» Vice« könig» zu melden. Da ihn der Courier nämlich nicht in seiner Stadtwohnung angetroffen, so war er sofort auf den lieblichen Landsitz Ming'«, der auf der Insel Honan gelegen, hinau» geeilt. Excellenz begriff, daß e« eine Sache von Wichtigkeit sei. Vergeben« zerbrach er sich den Kopf, ver-geben« ließ er den Boten fragen, der jedoch nicht wußte, worum e« sich handelte ... die Ordre war ertheilt und der Prinz erwartete ihn. Wohl hatte Seine Excellenz wie alle andern Menschen auch seine kleinen Sünden auf dem Gewissen, besonder« betreff» seiner Funktionen in Bocca-Tigri», von woher sein niedliche« Vermögen stammte. Doch geni t da» keinen Funktionär im schönen Reich der Mitte, wo auch jeder Kaufmann ohne Umstände nur al« „patentirter Spitzbube" gilt. Die kleinen geheimen Abkommen mit den Herren Schmuggler» also konnten e« nicht sein, und hatten dies« offenen Geheimnisse im Falle selbst keine solche Eile. am Fuße der Ojstrica. 1310 Meter über dem Meere. Indessen bereitete un« dessen Frau ein vorzügliche» Hühnerragout, welche» un» in Ver» bindung mit dem würzigen Brode »»»gezeichnet mundete. Wir hatten Aussicht auf ein herrliche» Wetter, da jedoch die Zeit des Vollmonde» bereit» vorübcr war, uud der Mond voraussichtlich erst um 9l/t Uhr aufging, so bewaffneten wir un» bei Planinschek mit einer Laterne, welche un». wie der Verlauf der Erzählung zeigen wird, noch vortreffliche Dienste leisten sollte. Guten Muthe» verließen wir um 5*/4 Uhr den Bauernhof, Überschritten die au»-gedehnten Getreidefelder, und stiegen »un auf steilem Pfade durch den Wald empor bi» zu einer Blöße, auf deren Rücken wir eine halb« Stunde sanft ansteigend unserem heutigen Ziele, der Koro-schitzahütte zuschritten. Um 7 Uhr erreichten wir einen karstartigeu Kessel, den wir am rechten, d. i. östlichen Rande passirten, gelangten an einer Hir« tenhütte vorüber, zu einem zweiten ThUkessel, wo steiler ansteigend der sogenannte neue Weg anfl'g, welchen ein MappirungSofficier vor zwei Jahre» angelegt haben soll. Indessen wurde e« immer sin« sterer, weshalb wir uiferem Führer auftrugen, die Laterne anzuzünden. Zu unserer unangenehmen Ueberraschung erklärte nun dieser, daß er sich richt getraue uns auf dem neuen Wege weiterzuführen, da er in der Dunkelheit die Orientiruig verlöre» habe, und wir Gefahr teufen würden beim fpär-lichen Kerzenlichte den Weg gänzlich zu verliere» und eventuel sei e» über da« Geröll« abzurutschen oder über verborgene Felswände abzustürzen. Ent» schlössen, soweit al« möglich heut« vorzudringen, schickten wir den Führer zur.früher erwähnten HirtenhüUe zurück, damit er den Hirt n entweder um den Weg befrage, oder dief«n veian'afse, die Führung zur Korosckitzahütte zu übernehmen. Nach einer geraumen Z«U kam der Hirt« mit drm Führer zurück, und theilte un» mit, daß er den Weg zur Koroschitza nichl kenne; er wolle un» aber zur Alp Bodotoünik führen, von wo au» dann die dort seßhaften Hirten un» leicht den Weg zeixen würden. Wir gingen auf diesen Plan ein, und schritte» nun bei Laternenschein dem Hirte» »ach. Um 3 Uhr setzten wir un» in Bewegung, um 9®/* Uhr erreichten mir die FUsenzinntn welche da« Thalbecken Vodoiocnik un-.geben. Punkt 10 Uhr langten wir bei der Hirtenhütte an, welche eine Seehöhe von 1340 Mieter» hat. Hier verabsäie-beten wir den Hirten der un« hieher geleitet hatte mit einem bescheidene» Trinkgelde, wofür sich der» selbe höflich bedankte. Nach Mittheilung de« Hirte» war diese Hülte eine schwache Stunde von der koroschitza entfernt, und die dort befindliche Hir-terhütte bereit« gänzlili verlassen Wir konnten un« daher glücklich schätzen, daß sich unser Führer vergangen hatte, denn sonst hätten wir ohne Hei« zung die kalte Nacht in der Koroschitzahütte zu« bringen müssen. In der Hütte Bodotoünik pras- Herr Ming war jedoch beunruhigt, er halt« da« Vorgefühl oder die Ahnung eine» herauf« steigenden Gewitter», welche» feine süße Far» niente zu bedrohen schien. Ming war im Grunde kein übler Mensch, doch Asiate vom reinsten Wasser. Stehe» ist besser al» gehen, sitz-» ist besser al» stehen, und liege» ist da« Beste von Allem. Er liebte die Behaglichkeit, den guten Tisch, hatte eine wahr-haft durchlauchtige Abscheu vor Amt«obliegenheiten sobald dieselbe» nicht seine persönlichen pekuniäre» Interessen förderte». Obgleich verheiratet und Familienvater, so war er, wie man sagte, doch bei der Wohl seiner weiblichen Hausgenossen sehr wühlerisch, auch hätten Eapitän PerkinS und Arthur bestätige» könne», daß er Sherry dem Bordeaux, und Ehampagner dem Arrac vorzuzi.hen wußte. ES kostete dem lieben Herrn daher am andern Morgen nicht wenig Mühe, sich von seinem Landh.use au« schon frühzeitig zur Au-dienz im Palast de« Prinzen einzufinden. Der frische, schöne Morgen, die Bewegung de» Palankins, die ehrfurchtsvollen Begrüßungen, welche man ihm auf dem Wege erwiesen und die er huldvoll erwiedert hatte, trüge» sehr dazu bei, ihn Ruhe gewinne» zu lassen, und al» er in seinem Palankin durch die Eingangspforte de« Palastes getragen wurde, da vermochte er schon selte bttritfl ein gute« Feuer, an welch?« 2 Hirten saßen; der eine war etwa« schwerhörig, der andere dagegen ein munterer, intelligenter Mann Namen« Koren, welcher erst kürzlich seinen Bauerngrund verkauft hatte, und nun da« Hirtenhandwerk be. trieb. Die Hirten nahmen un« freundlich auf. Der Taube verließ die Hiitte, welche ungefähr l'/i QÄ* mißt, und legte sich bei den Schafen zur Ruhe. Koren aber regalirte un« mit frischer Kuhmilch und setzte einen Topf Wasser an« Feuer, da Freund Walland ein Muster der Kochkunst, zum Abendbrote einen kräftigen Thee bereiten wollte. Während da« Wasser am Herde kochte, infor-mirten wir un« über den Abstieg nach Stein; Koren kannte den besten Weg und versprach uns von der Ojstrica so weit zu geleiten bi« wir den Weg nicht mehr fehlen könnten. Auch al« Nimrod entpuppte sich Koren, und bewies, daß auch er in dem classischen Jägerlatein wohl bewandert sei. (Schluß folgt.) Schwurgericht. (NachlragzumRepertoirder V.S chwur» gerich t«ftßio n.) M on tag, Lö.Septemb. Vcrs. LGR. v. Schrey: Richard Kronabetter, Diebstahl, Berth. Dr. Stepischnegg. Dienstag 27. Sept. Bors. LGR. v. Schrey: Ludwig Lorbcr, Nothzucht, Berth. Dr. HigerSperger. Bors. Hofr. Heinrichen Josef Pregrad, meuchlerischer Gallenmord, Berth. Dr. HigerSperger. Mittwoch 28. September Bors. LGR. Lewizhnik: Franz Samuda, Mathias und Andreas Koschitz, Diebstahl, Berth. Dr. HigerSperger. D o n n e r st a g den 22. Septb. (Dieb-stah l.) Lorenz F r i e d a u . Schneidergefelle aus SulzZorf, bereits I4mal wegen Diebstahl abge-straft, konnte feinem alten Dränge fremdes Gut zu annectiren nicht widersteh«. Am 2. August verirrten sich feine Finger in die Hosentasche de« Grundbesitzers Anton Jefchofnig au« St. Lorenzen und entfernten aus derselben den Erlös für eine Kuh. Friedau wurde nach dem Berdicte der Geschworenen wegen Gewohnhiii«diet>stahl« zu acht Jahren schweren Kerker« veronheitt. (T o d s ch l a g.) Der Schuhmacher Johann Prüprotnik au« Slatina Halle am 18. August mit dem Grundbesttzerssohn Anton Jeraj einen Streit, bei dem er Letzterem mit einem Messer einen Stich in die Schläsengegend versetzte. Jeraj starb noch fünf Tagen an der erhaltenen Wunde. Johann Prüprotnik wurde nun in Berüchichti-gung vieler mildernder Umstände zu 3 Monaten strengen Arreste? ver urtheilt. F r e i t a g . den 23. Septb. (T o d f ch l a g.) Anton G o r e n j a k GrunddesitzerSfohn aus Wö-sina hatte bei einer zwischen mehreren Bu,scheu statt-gefundenen Rauferei dem Karl Marifchek mit einem Prügel einen derart wuchtigen Schlag auf den Kopf versetzt, daß der Getroffene bewußtlos zu- den militärisch grüßenden Wachtposten freundlich zuzulächeln. Nahezu heiter stieg er au« feinem Palankin; der Diener öffnete die Thüre und er trat in die Gallerie ein, welche zum Empfang«, falon d«S Bicekönig« führte. Eben hatte er sich durch einen andern der Diener bei Sr. Hoheit anmelden lassen, al« von einer andern S.'ite kommend Frau Liou in die Halle eingeführt wurde. Jetzt erkannte der Mandarin worum cS sich handelte, doch flog ein selbstgefälliges Lächeln über sein Gesicht, da er an feiner rechlSwifsea-schädlichen Unfehlbarkeit niqt zu zweifeln vermochte. Gerade diese Angelegenheit glaulite der charmante Mann, nähmlich durch den AmtSeifer des Polizei« commissär« Fo-hop und feinen UrtheilSfpruch auf'« vorzüglichste geordnet und abgethan. Einige Erkundigungen etwa, die der Prinz von ihm wünschen mochte . . . daS konnte, wie er sich eben einbildete, Alles fein, was man von ihm erwartete. Mit der zufriedensten Miene der Welt trat er also gleich darauf in den Andieiz-faal ein. Nachdem er jedoch die drei üblichen Knicbeugungen vollzogen und nun sein Auge zu dem Letter des Kaiser« erhob, mußte er zu feinem nicht geringen Schreck erkennen, daß er sich in feiner Annahme geirrt, denn de« Prinzen Gesicht war nicht nur sehr ernst, sondern er schien auf die Begrüßung Ming'« kaum Acht zu geben. sammenbrach und am 31. Mai ohne vorher da« Bewnßtsein zu erlangen an der erhaltenen Ber-letzung starb. Anton Gorenjak wurde nach dem Berdicte der Geschworenen wegen Verbrechen« des Todtschlages zu 8 Jahren schweren Kerker» ver-urtheilt. (Freigesprochen.) Johann Palest zu-letzt als Diurnist in Tüffer bedienstet wmd« von dtn Geschworenen des ihm zur Last gelegten Ver-brechen« der Nothzucht freigesprochen. ßttenbaön- Kahrordnung. Richtung W i e n - T r i e st. TageS-Eilzug.. Ankunft Abfahrt 3.42 Nachm. Nacht-Eilzuq... 3.36 NachtS. Postjug....... 11.42 Mittag. Postzug....... 11.47 NachtS. Gemischter Zuq 5.30 Nachm. Richtung T r i e st - W i e n. TageS Eilzug .. Ankunft Abfahrt 1.14 Nachm. Nacht-Eilzuq... 12.26 Nachts. 4.01 Früh. 4.32 Nachm. Gemischter Zug ............. 9.11 9.19 Vorm. Secundärzug ab Cilli K Uhr Früh Ant. Laibach 9 Uhr 24 R. Vorm. ab Laidach 6 Uhr 45 M AbdS, Ant. Cilli 9 Uhr 4 M. AbdS, Aösahrt der Kosten von Cilli nach: Sachsenseld, St. Peter. Et. Paul, Franz, Möttnig, Trojan», Lukuwey, T-mSalt, Laibach um 5 Uhr Früh. Fraßlall, Praßberg, Laufen, Oberburg um 5 Uhr Früh. Wäll««, Schönstem, Mißliig, Wiidischgraz um S Uhr Früh. NeuhauS um 7 Uhr Früh, 12 Uhr Mittags. Hohenegq, Meilenstein um 12 Uhr Mittags. Sachiwftld, St. Peter, St. P«ü, Franz um 12 Uhr Mittag Kourse der Wiener Aörse vom 2*1. September 1881. Gold! eilte...........94.70 Einheitlich« Staatsschuld in Noten . 76.90 in Bilder . 77.80 1800er Staa'.»-Anl«h«nSlost .... 131.25 Bankaclien........... 830.— Creditoctitn...............360.75 London............118.15 Napoleond'or.......... 9.36'/, k. k. Münzducattn........ 5.61 100 Reichsmark.........57.80 Umgeben von seinen Secretären saß er an seinem Arbeitstisch und blätterte in einem ge-waltigen Aktenstoß den Ming sofort al« den die Angelegenheiten Lin'« behandelnden erkannte. In ditstm Augenblick wurde die Frau Liou hereingeführt. Dieselbe nühe.'te sich, sich mehrfach tief verbeugend, dem Prinzen, worauf ihr einer der Officiere einen Sitz anwies. Alles dieses fing an, den gerichtlichen Würden-träger bedenklich zu verstimmen. Endlich erhob der Prinz seinen Blick von den Acten nnd sagte, indem er sich an den ehren-werthen Mandarinen wandte: — Herr Präsident, ich habe bis jetzt mit größter Aufmerksamkeit die mir gestern von Ihnen überwi'ftnin Acten geprüft, doch finde ich hier keineswegs all' die Documente, welche ein so ernster Fall erheischt. Deshalb habe ich Sie heute kommen lassen, denn bevor wir diese Acten nach Pcking schicken, habe ich wohl noch einige Auskunft nöthig, die mir entschieden Niemand besser als Sie er-theilen kann. — Ich stehe Jh o Gnaden ganz zu Befehl I erwiedert« Minz der sich gewaltsam zwang, ruhig zu erscheinen. — JH finde, fuhr jetzt der Bicekönig fort, daß die UnterfuchungS-Procedur de« Processe« zu eilig und oberflächlich vollzogen worden ist. Be-fon er« b.'daure ich, daß sowohl der Polizei-Prä- Hleßerstcht oer meteorologischen Beobachtmigen an den Stationen Cilli, Tüffer und NeuhauS. Monat August 1881 Cilli 7» 1* 8k 1 Tüffer 7k 1* 9* NeuhauS 7» 2» 9" Luftdruck bei 0* in Millimetern: Monatmittel . . . — 74134 Maximum am (4.) —" 750-3 — Minimum am (17.) 1 - 730-9 Temperatur nach Cel- sius : Monatmittel . . . — +19*45 +17*50 Max am (7.9.) (8.)») — +31 *0 +26 «0 Min. am (30.) (16.)«) +8»1 +8°0 Dunfidruck in Milli- metern, Mittel. . — 12 6 _ Feuchtigkeit in Per- centen, Mittel . . — 76 4 geringste am (29.) . - 34 — Niederschlag in Mil- limetern, Summe. - 1682 182-5 größter binnen 24 St. am (14.—15.) . . - 89-4 701 Monatmittel der Be- wölkung (0—10). — 3"6 37 Zahl der Tage mit: Meßbaren Nieder- schlagen .... — 8 8 — 16 0 Frost...... — 0 0 Stürmen .... - 2 3 Gewittern .... — 6 1 2? In Neubaus Nacht« v. 21.—22. Hagel u. Orcan. •) In Iß ff« nach dem Max. Min-Thermometer in NeuhauS nach unmittelbarer Beobachtung. Jn Cilli wurden keine Beobachtungen gemacht. Buchenholz gut trocken, meterlang, Scheiterbolz von 1 Klafter an abzogeben bei J. L(üko in 8t. Petar. Bestellungen nnd Anfragen tibernimmt aus Gefälligkeit Herr Pellt in Cilli. 49S— Weil- o. OWfrata 'li'nHurn\ doppelter Oeachwlndlalieit all JJYeiltfril; frehere Keltern, sind leicht zu handhaben, «al <1 und dauerhaft gebaut. Preiui tob 5. W. fl. 7S.— an ab Wien. Zelchnnngen and Betchretbaogen, Bowle Hunderte tob Ancrkcnnunj«»chrcibcn aas Wallach franco and grati«. S»*—U Trailboiimüllloil, neuester Constrnction. PH. MAYFARTH & Co.,i0 " Fabrik in Frankfurt a. M. säet wie Sie c« für nothwendig erachtet haben, die Angeklagte und jetzt verurtheilte Liou Siou sofort nach Erhebung der Klage Seiten« de« Herrn Lin in'« eigentliche Gefängniß abfahren zu lassen. Ihr solltet doch so viel wissen, daß für Frauen von Stand immer eine kleine Ausnahme zu machen ist. Sie können die Zeit des BorarresteS in dem Haufe ihres nächsten Verwandten verbringen, der alSdann mit feinem Leben Bürge für sie ist. Madame Lin hatte noch ihre Mutter; ungeachtet der Motive also, die Ihr, um Eure ihr gegen» über bewiesene Strenge zu entschuldigen, zur Gel-tung bringen könnt, hättet Ihr dieselbe ganz gut der Obhut ihrer Mutter überlassen können. War e« Galanterie oder wollte Se. Hoheit der Supplicantin gegenüber im Hinblick auf ihr famose« Document beweisen, daß auch er, so er nur wollte, schon scharfsinnig sein könne . . . genug, der Gerichtspräsident war wie au« den Wolken gefallen. Gewaltsam mußte er sich sammeln, um folgende Antwort zu finden: — Da« Verbrechen, dessen diese Frau be« schuldigt, und dessen Lomplicität sie unter alle Umständen überführt, war so außergewöhnlichen Art, daß wir die Maßnahme de« Polizei-Com-missär«, sie sofort in'« Gefängniß abgeführt, haben,al« richtig erschien, weshalb ich sie auch gebilligt habe. .> (Fortsetzung folgt.) Mediclnlsche Briefe. II. Leibesverstopfung. Die Verstopsong, welche darin besteht, daiis soterwendbare Stoffe, die der Körper absondern sollte j, demselben mrOckgehalten werden, hat hauptsächlich ihren Gründ in einer gewissen Trägheit nnd Krachlaf-stng der Unterleibsorgane, welche die l>arnibewegnng verlangsamt nnd die ringförmigen Muskeln nicht so Tiel Spannkraft entwickeln lisat als erforderlich wäre, am durch ihr Zusammenziehen die Entleerung zu bewerkstelligen. Verbleibt die in verdauende Nahrung zn lang in dun Gedärmen, so entstehen Gase (Blähungen) und ein »»angenehmes Drücken, da» Gefühl des Gespanntseins bemächtigt sieh des Körpers, besonders bei einigermassen fettleibigen Personen (bei Schwangern oder ■ich den Wochenbetten häufig). Man klagt über Kopfweh, Schmerzen in der Brust, dem Rücken, Unterleib im Magen und den Därmen, Schwindel, Blutandrang, Hiniorrhoiden, Hypochondrie, Hysterie, Müdigkeit in den Gliedern, Appetitlosigkeit und betrachtet diese Erscheinungen als selbständige Leiden, während sie aur seenndär sind, nnd durch die Verstopfung verur-»aeht werden. Der beste Beweis hierfür ist der, dass, sobald Hoffnung eintritt, auch die übrigen .Schmerzen schwinden. Bei vielen Mensehen hat sich die Anfang» nsr zeitweise und vorübergehende Verstopfung durch Anwendung zu stark wirkender, für die Unterleibsorgane aur schädliche und schwächende Mittel zu einem sadauernden Leiden gestaltet, es müssen fortwährend, j* täglich Mittel in Anwendung kommen, und nur durch drastisch« und scharfe Wirkung ist noch eine Kntlee-nng herbeizuführen. Wenige jedoch wissen, welchen Schaden sie ihrem KJiper, hauptsächlich den Unterleibsorgsnen durch diesen Missbrauch zufügen nnd welche Folgen daraus entstehen. Gar manchem schweren Leiden würde vorgebeugt, wenn die richtigen auf da« Leiden selbst heilend wirkenden Anzeigen angewandt würden. Um nun derartige Erkrankungen mit Erfolg rasch »u beseitigen und die gestUrten Functionen der Lärme zu beben und zu kräftigen, wende man stets nnr solche Arzneien an, welche auf die Magen und Ihrmscbleiiuhaut anregend und milde reizend wirken zad durch ihre sanfte abführende Wirkung eine Entleerung herbeiführen. Freilieh gibt es nur wenige Mittel, »'-•Iche die Vorzüge enthalten und deren Anwendung wirkliche Heilung bringt. Wir können die in neuerer Zeit von dem Apotheker Rieh. Brandt in Schaffhausen dargestellten Schweizerpillen jedem derartig Leidenden ali ein reelles, vollkommen unschädliches, sanft wir» I ndes Heilmittel, das sieh jeder anschaffen kann, als Hausmittel bestens empfehlen. Dieses bewährte Heilmittel hat auch bereits Ein-jjang gefunden und zwar sind dieselben in Qraz in r Apotheke der barmherz. Brüder, in Marburg1 beim Apotheker KAnlg, in Laibaoh beim Apotheker Xayr vorräthig. Man findet die echten Apotheker R. Brandts Schweizerpillen nur in Bleeh-d'-sen, enthaltend 50 Pilen für 70 Kreuzer und 15 Pillen für '25 Kreuzer in jeder guten Apotheke der pinzen österr. Monarchie und soll darauf achten, dass jed« Schachtel mit einer rothen Etiquette mit dem Nliweizerkieuz und dem Namenszug des Apotheker ftriadt versehen ist. § Zahnärztliche Operatiwaistait und zahntechnisches Atelier CILLI, vis-a-vis dem Bahnhofe, Cafe Hausbanm. ♦ ♦ i Zahnplomben in Gold, Amalgam. Cement et,-. Zahnoperationen schmerzlos mit Narkose oder Localanästhesie. Künstliche Zahnstüoke werden je nach ihrer Grösse in wenigen Stunden, ganze Gebisse in 1—2 Tagen schmerzlos eingesetzt. 453— i ♦ ♦ I» Anlässlich des Krankseins als auch des Todes unserer theueren Mutter und Gattin, der Frau Anna Lokosegg, sind uns zahlreiche Beweise herzlicher Theil-uahine erwiesen worden, und sagen wir hiefür, wie auch für die schönen Kranzspenden, unseren herzlichsten Dank. Familie Lokoäegg. Store, den 23. September 1831. 511—1 (jeschäfts-Eröffhung. Mit heutigem Tage eröffne ich am Hauptplatze Haus-Nr. 101 ein Herren - Kleider - Geschäft und richte an ein geehrtes P. T. Poblicum die Bitte uiein Unternehmen gütigst unterstützen zu wollen. Ich übernehme auf Wunsch Arbeiten nach neuestem Journal nnd mit der Versicherung der solidesten Bedienung. Mit Hochachtung 503—3 M. Gregorinöiö. Aviso für P. T. Familien. I»> Strauss'sehen Hause, 2. Stock rechts, werden alle Gattungen Wäschartikel sowie Verzeichnungen oder Ausfertigung aller Arten von Stickereien billigst besorgt. Gütiger Zuspruch wird erbeten. 510—2 Möbel-Verschleiss 495 zu billigsten Preisen in der Herrengasse Haus-Nr, 14 bei Th. Winkler. Ein Gommis der Gemischtwaren-Branche, mit guten Zeugnissen, der deutschen und slovenischen Sprache, ersterer in Wort und Schrift mächtig, findet in einem grösseren Orte Krain's sofort Aufnahme. Offerte sind an den Herrn D. Rakusch in Cilli zu richten. 501—1 Der gesamnitm Heilkunde 490—5 Dr. Joli. Hostonski hat sich als prakt. Arzt in Hoohenegg niedergelassen. 500 Gulden 411—13 zahle ich dem, der beim Gebrauch von Rösler's Zahn* .flimdnasNer k Flaache 36 kr. jemals wieder Zahnschmerzen bekommt, oder aus dem Munde riecht. Willi. KSiler'i Messe, Wien, I. Regiernnga-gasse 4. Nur echt In Cilli bei J. Kupferaohmld, Apotheker. Zur Herstellung der Kerbst- und Winter-Hoiletten empfiehlt es sich, die Jllustnrte Frauen-Zeitung (jetzt schon f>6.000 Abonnenten) ju halten. Alle 14 Tage erscheint eine Moden-Nummer mit entweder einer Schnittmuster-Beilage oder einem farbigen Modenbilde, sowie eine Ullterhaltungs-Nnmmkr von 2 Bogen Umfang, alle« auf« Reichste illustrirt. Preis vierteljährlich 1 Guld. 50 kr. Oe. W. die große Aus-gäbe mit jährlich 36 Modenbildern, 12 Aostllmbildern und 12 kinderbildern kostet vierteljährlich 2 Gnld. 55 Kr. Oe. W. Bestellungen in jeder Buchhandlung und auf der Post. Heilberich! über Wiedererlangung der Lebenskraft. (SelbstauSgesprochene Worte eine» Genesenen.) und 464—4 agenleicLen geheilt. An den k. k. Hoflieferanten der meisten Souveräne Europa», Herrn Johann Hoff, k. k. Bath, Besitzer des goldenen Verdlenstkrenzes mit der Krone, Bittor hoher prensslsoher nnd deutscher Orden Wien, Fabrik : Grabenhof 2, Fabrik*-Niederlage: X., Graben, Bräuneratrasae 8. 9. t. prip. Eentral-Comitö ic. Fleneburg: Da» Joh. Hofs'sche Mal^exiraet-Gesund» hntsbier hat sich als ein ganz vorzügliche» Kräftigungsmittel gezeigt. Migor Wittge. Ein dreißigjähriger Husten plagte mich derart, daß ich zuletzt, nachdem ich 72 Jahre alt geworden, kaum noch zu athmen vermochte. Ich hatte bereit» alle Lebenshoffnung aufgegeben, zumal ich wich nicht mehr von der Stelle bewegen konnte. Ei« Fieond von mir, der früher ähnlich litt mi e ich, halte sich durch Johann Hoff'sches Malzertraet-Gesundheiisbier glücklich curirt und rieth mir dieses Heilfabrikat ebenfalls zu gebrauchen. Es war ein Glück für mich, daß ich ihm folgte. Ein wahres Wunder ist mit mir vorgegangen, denn nach Verbrauch von 2l Flaschen hat mich der Husten zu meiner freudigsten Ueberraschung ganz verlassen und außerdem ist auch meine itraft wieder zurückgekehrt und ich kann jetzt unbeschwert den weitesten Weg machen. ES ist mein Wunsch, daß diese« Ereigniß öffentlich bekannt gemacht werde, damit Jeder, der so leidet, wie ich gelitten habe, erfahre, wo er seinen schweren Seiden ein schnelle« Ziel setzen könne. Bitte um Zusendung von 23 Flaschen Malzbier, 5 Lilo Malz-Ehocolade und 10 Beutel Bonbons. Berlin, Soblankstraße 7. Mathäus Bischofs. Hauptdepot: J. Kupferschmied, Apothefet, Rniunliach, Apotheker. Fest-Programm für das am 1. und 2. October stattfindende Zehnjährige Gründungsfest der Cillier Feuerwehr. Samstag, den I. October 1881. ]. Empfang der ankommenden Güte, Abends 8 Uhr Zapfenstreich und Festkneipe unter gefälliger Mitwirkung des Gesang- und Musikvereinea. Sonntag, den 2. October 1881. f. 6 Uhr Früh Tagrcveille. 3. Vjö Uhr Vormittag: Zusammenkunft der freiwilligen Feuerwehren in Prater* Restauration am Bahnhose. 4. 7,10 Uhr: Einzug und Begrüssung durch den Herrn Bürgermeister vor dem Rathhausgcbünde. 5. '/»' Ihr Nachmittag: Gemeinschaftliches Mittagessen im Hotel „zum goldenen Löwen". €. 'L3 Uhr Nachmittag: Schul- und Schauübung der Cillier freiwilligen Feuerwehr. 7. Ausflug in die Umgebung von Cilli. 8. Abends Kranichen in den Casino-Localitäte". Zu sämmtlichen Festlichkeiten und dem am 2. October in den Localitäten des hiesigen Casino-Vereines stattfindenden Kränzchen werden die P. T. unterstützenden Vereinsrnitgliedcr, sowie alle Feuerwehrfreunde höflichst eingeladen. (KränzcheD-Entr& lttr Herren die der Feuerwehr nicht angehören 1 fl.) CILLI. am 24. September 1881. 505—3 Der Festaasschnss. Perfecte KM» bestens empfohlen , sucht unter bescheidenen Ansprüchen Stelle in einem distinguirten Hause. Gefällige Antrüge unter I poHtr rexlante firu bis 1. Oktobe'. 505—1 JEine Xlther aus der renommirtesten Kindi schen Fabrik ist billig in haben. Anfrage in der Expdt d BI. 507—1 Ein Praclikant wird in ein hiesiges t,'nfaN(eri>irnarr»- rhiist sofort aufgenommen. Näheres in der F.ipdt. d. BI. 506—3 Als Haushälterin wunsebt eine arme Witwe, welcher gut« Zeugnisse zur Seite stehen, in einem guten Hause unterzukommen. Auskunft in Pettaa bei Herrn Jiirza, in Cilli in der Expdt. d. BL 502—3 Eine Wohnung mit 1 grossen Zimmern. 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Für die so unendlich vielen Beweise aufrichtiger Theilnahme anlässlich des Scheiden« meines nun in Gott ruhenden unvergesslichen Gatten, des Herrn EDUARD JERETIN, für die überaus zahlreichen Kranzspenden und die so unerwartet grosse Betheiligung am Leichenbegängnisse desselben, sage ich allen Vereinen und Genossenschaften sowohl, als auch jedem Einzelnen meinen tiefgefühltesten, aufrichtigsten Dank. CILLI, 24. September 1881. Anna Jeretin. Druck und Verlag von Johann Rakuach in Cilli. Verantwortlicher Redacteur Max lieeozzi.