Nichtamtlicher Theil. Ioullmlstiulmeu vom Tage. Das Neue fremdend lall bespricht die Abstimmung im Abaeoroncienhause, wo>,ach für Zwecke der Landeskultur um 1W.000 ft. mehr ins Budget l>>'«eslelll wurde, als der Ausschuß beantragt..'. Mit dle->er Abstimmung mci»t das Vlatl. hat das Abgeordnelenhaus ausgesprochen, d^h es den Nothstand dcS Staa» le« nicht für so gicll halle, daß er jede Ausgabe pro-ductiver Natur zurückweise!, müßte. Die Neue fl. eie Presse bemcrlt hiezu: „Der «ckerbauminister Graf Mannsfeld, der zum ersten male sein Budget zu vüNhtidigcu hatte, ging mit Gründlichkeit auf alle vorgebrachten Klagen und Beschwerden lin- Die augenscheiülich wohlwollende Gesnmuug des "tinisters für die vom Hause ihm ertheilten Rathschläge fachte guten Eindruck und verhalf der Regierung zu tlnem beachtenSwerthen Erfolge." Dir Ezas lenkt die Aufmcrtsalnleit der polnischen verrenhausmilglieder auf die Gefahren, welche der — ^ch Elimimerung des § .^ — u:rmcinllich für Oalizien Offensive Wildauer'sche Antrag für die Landes-^tonomie denn doch in sich berge, u. z. insofern?, als "ltselbe nicht die directe Erklärung enthalte, daß er auf ^t galizische Schulaufsichl leine Anwendung finde. DaS ^«tt hofft, die Regierung werde die Annahme dieses Gesetzes im Herrenhause zu verhindern suchen. Die Trie st er Heilung constatiert aus den statistischen Datcn über den auswärtigen Handel Oesterreichs in den ersten 10 Monaten des laufenden Jahres die erfreuliche Abnahme der Einfuhr um 5 pZt. und die Zunahme der Ausfuhr um mchr als li pZt., was bei den traurigen wirthschaftlich^n Ver» lMuissen seit der Krisis gewiß ein sehr günstiges Re> »ultal zu nennen sei. Reichsrath. 1ft9. und 17«. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 18. Dczeu.ker. D«r Central rechn ungsabschluß prv 1874 wird dem BudgelauSschusse zugewiesen. Folgt die Debatte über das Vudgetlapitel „Sub. ventionen und Dotationen." Abg. Seidemann beantragt eine Resolution des Inhalte«, t»e Regierung wolle die Actiengejellschaft der süd-norddeutschcn Verlindungebahn zum Auebau dcr ^inie Tannwald Gablonz-Reichenber^ verhallen. (Wird dem Budgetausschusse zugewiesen.) Abg. Au spitz spricht für die Nothwendigkeit, die Durchfuhrstarife auf den österreichischen Eisenbahiun nicht niedriger zu Men, al« die Tarife für den in. lernen Verkehr. Abg. Steudel macht die Negierung auf die hohen Bezüge der Oeneraldircctoren der Eisenbuhnen aufmcrtsam und führt sodann aus, daß die Nordbahn« Localitücei,, die seit Jahr und Tag a„ Private oer miethet, nicht fatiert hat, wodurch «wch die Commune Wien zu Schaden lam. Abg. Herbst (Berichterstatter) weist darauf hin, daß durch eine vom Ausschusse oorgen^mmene höhere Piälimiuicrung an Subventionen für Eisenbahnen (um 4 Million mehr, als die Regierungsvorlage ausweist) keines wegS das StaalSintercsse gefährdet, sondern nur die finanzielle Uebersicht des Staatshaushaltes gefördert werde. Denn durch die Einstellung einer höheren Sud-vcnliv!' fur irgend cm Eisendahnunternchmen wird der Eisenbahn noch immer nicht mehr effecliv ausgezahlt, sondcri, es lommc nur diejenige Summe zur Auszah» lung, welche der Eisenbahn nach dem Bertrage gebührt, den sie mit >>er Regierung abgeschlossen. Die Regierung, welche >hr Prälimiuare eben füuf oder sechs Monate früher aufsvellt, als der Audgetausschuß, ist niemals in dcr ttage, dies mit einer so relatiocn Genauigkeit zu thun, wie der letztere. Redner weist darauf hin, daß die Ansicht, de? Slaat verwalte seine Unternehmungen theurer, als es Private thun, im allgemeinen richtig, auf concrete Fälle aber nicht immer anwendbar sei. Der durch len Staat ausgeführte Betrieb einer Bahn sei daher durchaus nicht ausgeschlossen. Redner bespricht im allgemeinen die schlechten Ergebnisse im Betriebe der Rudolfs bahn und belont ausdrücklich unter lebhaf« lem Oeifallc des Hauses, daß unsere staatliche Finanz» Verwaltung eine musterhafte und sparsame ist, und daß es sehr zu wünschen wäre, wenn die Verwaltung so mancher Eisenbahnen slch an derselben em Beispiel nehmen wollte. D,e Hoffnung auf Rullzahluug dürfte sich über» Haupt bei vielen Bahnen kaum realisieren. Man muß einsehen, daß die Organisation des Monopols, wie sie in Frankreich besteht, für unsere Verhältnisse eine u<>-passende ist. Sie gibt cincr Gesellschaft durch deren rie> siges Kapital eine allzugroße Macht gegenüber dem P„» blilum in d'e Hand. Die Regierung solle daher die Mittel reiflich überlegen, wie dem entsetzlichen Uebel dieser riesigen Dotationen und Subventionen abgeholfen werden könne. Kapiiel XVI. „Subventionen und Dotationen" wird jodann mit 26.772,^13 fl. nach dem AnSschuß-antrage angenommen. Ebenso die Bedeckung mit 20.325 Gulden. Kapitel XVII. „Staatsschuld", 102.409,002 fl. Erfordernis und 17.807,431 ft. Bedeckung, sowie Ka-piUl XVIII. „Perwallung der Staatsschuld", Erfor dernis 759.300 ft., Bedeckung 113,000 ft., endlich Kapiiel XIX. „Einnahmen aus der Veräußerung vom Staatscigcnthum" mit vcr Bedeckung von 349.000 fl. werden ohne Debatte angenommen, und somit der Staats -Voranschlag pro 1876 in allen Theilen erledigt. Es wird sodann das Finanzgeseh pro 1870 berathen. Die Arlitel I—IX. werden ohne Debatte und so» mit das ganze Finanz!lesetz für das Jahr 1876 in zweiler u»d driller Lesung angenommen. Der Handelsminister übermittelt einen Gesetzentwurf, betreffend einen MafimHltaris für den Personen» und Frachlenverlchr auf den Eisenbahnen. Ueber Antrag des Präsidenten werden die Resolutionen zum Slaatsooranschlage erst in dcr ersten Sitzung nach den Ferien berathen werden. Parlamentarisches. In der am 14. d. stattgefulidencn 164. Sitzung des österreichischen Abgroionetenhauses beantragte der Generalverichterstatler Dr. Vrestel bei Gelegenheit der Debatte über den Voranschlag des Ministe, ium« für Cultus und Unterricht namens deS Blld^etausschusscS nachstehende Resolution: „Die l, l. Regierung wird aufgefordert, die Thätigkeit der Eelitralcommission fiir aolmmstralive Statistik in der Weise zu erweitern, daß die Specialbureauf für Statistik in ocn übrigen Ministerien in Ersparuna kommen." Von den bei dicscr Gelegenheit gehaltenen Reden citieren wir nachfolgend jene des lralnischen Abgeordneten Dr. Schaffer: „Entgegen den ersten Worten des verehrten Herrn Vorredners, deS Abgeordneten der brliciner Handelskammer, welcher diesen Oegeüstand wenigstens schiinbar als unwichtig erklären zu müssen glaubte, bin ich der ttnsicht, baß deiselbe uugenscheinlich und von voine-herein als wichtig u.id bedeutend betrachtet wer'»' "> >«, Die hohe W'chtigttit der Statistik in n> licher Beziehung sowol als wie deren außcro on.tt ch: Bedeutung füi die ocrschiedrnstel! Aufgabln dcr Verwaltung ist lüngft entschieden und unzweifelhaft; ja, diese Vedeuluna ist »och f^rlwählklib im Wachsen begriffen, und man kann heute schon sahen, daß verschiedene Zweige der Verwaltung im weiteren Fvltschrellen u.id «n ihrer Thätigkeit geradezu auf die E'gebmsse einer guten Statistik angewiesen sind. Unter solchen Umständen kann somit die einschlieldcl'dc Wichtigkeit der ovllieaendcn Resolution kaum in Frage sein. Dlc Statistik ist delhällnismüßig noch eins jun^e Wissenschaft, auch ist ihre umfassende Velwendung zu ZnncklN der Verwaltung „och leine allzu lange, u»t> so clllärt es sich eben, daß hier trotz deS großen Fort-schritte«, dcr bereits gemacht worden ist, dennoch mancherlei Unklarheit und Meinmigsoerschiedenhlit inbrzua auf die Einrichtung der betreffenden Bch0rden, indczug Feuilleton. Der falsche Erbe. «>man von ,sem Augenblick. Meine Jugend' lhorheiien liegen hinter mir. und ich bin nach allen gc. machten Erfahrungen ei» besserer und achtung«würdigerer Mensch. Willst du nun meine Gewissensangst noch g,o< ßer machen, als sie bereits ist? Willst du mein kbe,, unerträglich machen oder willst du mir vergeben?" Er blickte so flehentlich zu Sir Harry auf, daß dessen Strenge und Kälte bereits zu weichen begann. „Hast du die Wahrheit — die volle Wahrheit ge. sagt?" fragte der Baronet. ..Die volle Wahrheit Sir." erklärte Brander, mit unglaublicher Flechhcit den durchbohrenden Blick Sir Harry's aushallend. ..Wenn du an der Wahrheit meiner Aussagen zweifelst, kannst du an Palestro schreiben, oder einen Vertrauten nach Neapel senden. Ich brauche vor nichts z^ zittern, was du zur Ergründung der Wahrheit unternimmst." Sir Hurry athmete tief auf, ob vor Schmerz oder zur Erleichterung, tonnie sich Branoer nicht erklären. „Sage nichts mehr, Guido," sagte er. ,,^ah die Vergangenheil todt u„d begraben sein. Wenn deine Reue aufrichtig ist, will ich dich nicht mehr mit Vorwürfen belästigen. Und wenn du mir jetzt alles mitgetheilt hast, was deine Seele drückic, so hoffe ich, dich von nun an wieder zu sehen, wie du dereinst warst; oder wenn der Frei-mulh und die Offenherzigkeit, das heilere Gcmüih und die unschuldige Fröhlichteil für immer in dir erslorben sind, lim« sei mir wenigstens ein Sohn, denn ich achten kann." Bei diesen Worten traten Thränen in Sir Harry's Auge», und zum Zeichen vollständiger Ausjohnung reichte ihm Brander die Hand, die er auch ergriff und drückte, aber ohne Warme und Hcrzlichlcil. Vrander verweilte noch einige Minuten, um oen Eindruck zu befestigen, den er hervorgerufen halle; dann erhob er sich und begab sich in sein Zimmer. Sir Harry blicb allein im OeseUjchallszimm r zurück. Die schweren Wellen auf scmem hübschen Gesicht verzogen sich nicht, ebenso wenig schwand der trübe Blick seiner Augen. „Die Geschichte war m glich genua," murmelte er, „sie klingt wahr. Warum soll ich in Zweifel behmren, weil er mich früher gelauscht Hal? Wie kommt es, daß ich ihm jo abgeneigt bin, daß mich die Berührung seiner Hand schaudern macht, daß der Klang seiner Stimme mir in den Ohren schwirrt?" 2292_______ auf die Methode und das Ziel dieser Institutionen vor. herrscht. Es kann heute nicht unsere Aufgabe sein, in ein« eingehend« Kritik unserer bisherigen statistischen Publi-cationen oder überhaupt in eine detaillierte Erörterung des Gegenstandes einzugehen. Im großen und ganzen können wir aber sagen, daß bei allen Fehlern, die vor. gekommen sein müqen, bei uns die statistischen Arbeiten auch im Vergleiche mit denen anderer Länder, noch immer befriedigend und »erthooll genannt werden müssen. Für diesmal handelt es fich darum, die Frage von einem weiteren Gesichtspunkte aus zu behandeln, sowie die« auch schon in der Resolution angedeutet ist, nemlich oon dem Gesichtspunkte aus, ob d«r statistische Dienst in seiner Totalität an einer Stelle concentriert werden, oder ob Fachdepartemenls mit der Lösung der statistischen Aufgaben betraut werden sollen, eventuell ob beide Einrichtungen nebeneinandergehen könnten. Meine Herren l Zur Beantwortung dieser Hauptfrage muß man sich vor allem gegenwärtig halten, welche Aufgaben e« eigentlich find, »elche von statistischen Bureaux gelüst werden sollen. Diese Aufgaben lassen fich in zwei große Gruppen theilen. Einerseits handelt es fich um laufende, sich immer wiederholende Aufzeich« nungen und Zusammenstellungen, wie sie oon den meisten Behörden für ihre eigenen Zwecke und in ihrem specifischen Wirkungskreise tagtäglich vorgenommen werden; zu der zweiten Gruppe der statistischen Arbeiten aber gehören die großen Aufgaben, die, ich möchte sagen, »ä koo zu lösen sind, die nur zu bestimmten allgemeinen Zweckcn und in längeren Zeitabschnitten vorgenom» wen werden. Wenn wir zunächst die Aufgaben der letzteren Art ins Auge fassen, welche ein berühmter Statistiker, ganz richtig im Gegensahe zu denen der ersteren, die er mit der kaufmännischen Contenführung verglich, Inventuren genannt hat, so ist allerdings nicht zu verkennen, daß hier gewiß die Centralisierung des Dienstes zur Lösung sehr fütderlich sein wird, desgleichen werden Aufgaben, d»e zwar zu den vorerwähnten laufenden Zusammenstel' lungen gehören, dann bei einer Zentralstelle ihre sicherste Bewältigung finden, wenn sie in ihrer letzten Vestim» mung über die Zwecke des einzelnen Amtes hinausragen oder mehrere Ressorts umfassen, so, wenn beispielsweise bei der Matrilelführung nicht blos die Gedurts« und Todesfälle ins Auge gefaßt, sondern anthropologische Studien beabsichtigt werdcn. Rein wissenschaftliche, slati« slische Arbeiten im engeren Sinne und Arbeiten oon in. ternationaler Bedeutung, welche in unseren Tagen be» ständig zunehmen, weisen endlich auch auf eine Centra» lisierung des stalistischen Dienstes hin. Dessenungeachtet, meine Herren, hat die Sache auch eine Kehrseite. Fürs erste, um jetzt auch Gründe anzuführen, die für Fachdepartements und für Decentralisation der stati« stischen Arbeiten sprechen, müssen wir immer bedenken, daß eine ganze Reche von Aufgabe« unter leinen Umstanden den einzelnen Behörden abgenommen werden kann, auch wenn «an im übrigen zu einer Vereinigung des stallstlschen Di nstes schreiten wollte; zweitens — und das hat die Erfahrung schon oft und überall gelehrt — gelangen die untern Behörden nur zu leicht dahin, wenn sie zu großen statistischen Aufqaben heranzogen werden, oon einem beschränkler» Gesichtskreise ausgehend, des weiten Blicke« und des wahren Interesses bar, daß sie sich ihrer Aufgaben in schleuderischer Weise entledigen, «der wol gar Daten erfinden, statt sammeln. Es ist die« eine Thatsache, die ziemlich alltäglich vorkommt, dabei jedoch einleuchtend, daß, wenn ein Fach» departement dasjenige Amt ist, welches diese Aufnahmen bei den unteren Behörden zu veranlassen und zu con« trolieren hat, man entschieden viel exactere Daten erhal« ten wird, und daß auch diese fachdepartements in der Lage sein werden, die betreffenden Ergebnisse ttn einer für die Verwaltung viel nützlicheren Weise zu oerarbei« ten und zu verwerthen. Wir müssen weiter darauf Bedacht nehmen, daß in beiden Richtungen sowol zu wissenschaftlichen Zwecken, wie auch zu Zwecken der Verwaltung die Aufgaben der Statistik in fortwährendem Wachsen begriffen sind, daß also, wenn man sich auch heute noch entschließen wollte, ein einzige« Centralamt aufzustellen, dieses oon einem enormen Umfange schon jetzt sein müßte und mit der Zeit so anwachsen könnte, daß es sich zu einem form« lichen Ministerium für Statistik gestalten würde. Wie ich schon aus diesen wenigen Andeutungen zu schließen mir erlaube, ist die Frage, ob Centralisation oder Decentralisation, mindestens sehr streitig; die Vor» theile sind bald auf der einen, bald auf der andern Seite zu suchen, und es bedarf der reiflichsten Ueber-legung, bevor man sich zu einem Entschlüsse, wie ein solcher in der Resolution enthalten ist, bestimmt finden könnte. Die Frage dürfte in letzter Linie so stehen: Für die Wissenschaft, für die großen Zwecke verdient die Centralisation den Vorzug vom Standpunkte der einzelnen Ressorts angesehen und zum Behufe einer dem Verwallungszwecke gute Dienste leistenden administrativen Statistik verdienen Fachdepartements den Vorzug. Betreffend die finanzielle Keile muß ich mich auch den Ausführungen des ersten Herrn Redners über diesen Gegenstand anschließen, daß vom Budgetausschusse in leiner Weise der Beweis erbracht worden ist, daß nam hafte Ersparungen hier erzielt werden würden; die hier projectierte Erweiterung wird zweifellos nahezu bedeutend vermehrte Kosten nach sich ziehen, mindestens dar-gethll»'. ist die mögliche Ersparung bisher in leiner Weise. Im weitern ist aber die ganze Angelegenheit auch noch in der Richtung streitig, unter welches Ressort nemlich eine statistische Centralbehörde am besten zu stellen wäre. also der Competenzfrage. Wenn man sich nemlich entschließen wollte, den statistischen Dienst zu centralisieren, oder eine Eentralbehörde nebst Hachdepar» lement« noch nebenher bestehen zu lassen, ist meines Erachten« die Frage noch keineswegs emschieden, ob wirk» lich, wie es jetzt der Fall ist, beim Unterrichtsministerium der gunstige Platz wäre. Ich bin in dieser Rich, tung der Anschauunff, daß da« geeignete Ministe'ium für die Centralcommisston das Ministerium des Innern ist und es ist dies, scheint mir, sehr naturl ch, denn die größten Aufgaben, w^che einem statistischen Central-bureau zufallen, so beispielsweise die Volkszählung, die Viehzählung, die Aufnahme der Ortsverzeichnisse und deren Verarbeitung, sind lauter Aufgaben, die ja dem Ministerium des Innern ohnehin unterstehen. DeSglei» chen ist ein statisti'ches Centralbureau vorzüglich in der Laqe, mit solchen Behörden behufs der Lieferung der Vorarbeiten verkehren zu müssen, die unter dem Mini» sterium des Innern stehen, so daß meines Erachtend die natürliche Eompelenz die Unterstellung eines statistischen Centralbureaus unter das Ministerium des Innern verlangt. Ich schließe damil, meine Herren, daß ich saae, die Nothwendigkeit einer Reform in einer gewissen Richlung ist unzweifelhaft, aber es ist sehr unentschieden und bedarf der reiflichsten Prüfung, in welcher Weise diese Reform Er erhob sich und ging mit schweren Schritten auf und ab, noch über da« nachdenkend, was Brander ihm erzählt hatte, bis seine Gedanken endlich übergingen auf einen anderen Zwischenfall dieses Abends — auf Bran» ders Weigerung, Ella die Narbe an seinem Handgelenk zu zeigen. „Es war sonderbar," dachte er, sich Vranders Aufregung und Gereiztheit erinnernd. „Es war doch ganz natürlich, daß Ella die Narbe zu sehen wünschte, welche« ein beständiges Wahrzeichen ist an ihre Rettung aus großer Gefahr, vielleicht vom Tode; was tonnte ihn also bewegen, ihr diesen Wunsch zu verweigern? Der Arzt erklärte damals, daß diese Narbe nie verschwind:« würde, und Guido sagte auch, daß st,: noch vorhanden ist. Was soll ich oon dieser sonderbaren Weigerung denken, wenn, wie er ertlärie, die Naive noch vorhanden ist? Wenn sie aber nicht da ist —" Diese unwillkürlich gesprochenen Worte erweckten plötzlich in ihm einen seltsamen Verdacht — einen Ver-dacht, der ihm zum ersten male die volle Wahrheit im Geiste schwach aufdämmern ließ. Er verwarf diesen G? danken als abgeschmackt, unsinnig, aber der Verdacht tauchte immer von neuem wieder auf, erdrückte ihn wie ein Alp. Endlich müde und erschöpft, löschte er die Lichter aus, verlieh das Zimmer und ging die Treppe hinauf. In dem breiten Corridor angekommen, blieb er plötzlich stehen; dann, nach kurzem Nachdenken ging er leise an die Thür des Betrügers und lauschte. Nichl« war vernehmbar als die schweren Aihemzüge deS fest Schlafenden. „Er schläft/' dachte der Baronet. „Wenn ich mich überzeuge, daß die Narbe noch an seinem Handgelenk ist, sind diese Zweifel, diese Unruhe befeitigt. Ich muß zusehen." Schon hatte er die Hand auf den Drücker gelegt, als sein Gewissen, seine Offenheit ihn oon diesem Schritte abmahnte. Er kämpfte mit sich selbst; aber es war ihm nichl möglich, in sein Zimmer zu gehen und die Nacht in peinlichen Zweifeln zu verbringen, da ein Schritt dieselben für immer beseitigen konnte. „Ich muß thun," flüsterte er, sich ängstlich wie ein Dieb umiehend. „Ich bin es 6lla schuldig, mir auch in diesem Punkte Aufklärung zu verschaffen und dic Zweifel zu beseitigen, über deren Entstehung ich mir selbst leine Rechenschaft zu geben vermag." Er öffnete geräuschlos die Thür und näherte sich leise dem Bett. Brander schlief ruhig und sorglos, um seinen Mund schien ein glückliches Lächeln zu schweben. Sir Harry fühlte sein Hirz beim Anblick dieses fried» lichen Bilde« wärmer für den falschen Erbfolger schlagen. „Er muß mein sein — mein eigener Sohn," dachte er. „Kein Schurke tonnte so ruhig schlafen, wie er." Ein Arm des Schlafenden lag a >f der Decke, wüh. rend der andere über den Kopf geschlagen war. So sanft wie nur möglich schlug der Baronet die Falten de« Nachthemde« zurück und legte so dds Handgelenk des Schlafenden bloß. Er warf einen forschenden Blick auf dasselbe; plötzlich wandte er sich mit einem wilden, schmerzlichen Blick und seltsamen Gefühlen ab und ver-ließ eiligst das Zimmer; er war enttäuscht, bitter belro-gen, dieser Mann konnte nicht sein Sohn sein — die Narbe am Handgelenk war nicht vorhanden l (Kortsetzun« folgt.) vollzogen werden soll, und es wäre vorschnell und unter Umständen gefährlich, nach einer, wie mir gut erinnerlich ist, so oberflächlichen Vera'huna. des Budaelausschusses eine so wichtige Frage schon im Wege der Resolution entscheiden zu wollen. Ich glaube vielmehr, eS wird nur angezeigt sein, die Reform zwar für wünschenSwerth z>» erklären, aber noch nicht eine definitive Beschlußfassung herbeizuführen, und unter diesem Gesichtspunkte empfehlt ich die Resolution, welche der Herr Abgeordnete der brünner Handelskammer gestellt Hal, zur Politische Uebersicht Laibach, 21. Dezember. Die „Pester Correspondent meldet: Die conservative Opposition des ungarischen Oberhauses hat unter dem Vorsitze des Grafen Georg ttarolyi eine 2on-ferenz abgehalten, in welcher die Haltung der Partei der Budgetvorlage gegenüber festgestellt wurde. Der „Deulsche Reichsanzeiqcr" vc> öffentlich! eint» Erlaß vom 17, d. M. über die Organisation der ooM l. Jänner nächsten Jahre« ins Leben tretenden deutschen Reicheban l. Danach werden ressortieren unter die berliner Hauptbanl 16 ReichSbanl-Hauptslellen und 43 RcichSbanlstcllen. Von dln bestehenden Zwciganstalten der. preußischen Bank werden 13 in ReichSbanlN^ bis zum 20. Jänner. Officiell " nd oon Pulo Pcnang genM' Die engliichen Truppen trafen am 13. Dzember, ^ Widerstand zu finden, in Vlanja ein. Nachde"» ,^ Führer der Aufständische!,, Ismail, von dort na<^ z abgezogen war, sehten die Engländer den MarsÜ "" Kinta fort. Kaqesneuigkeiten. Privat- und Strafrechtspflege in Oesterreich' Das Jahrbuch der l. l. statistischen Central"»""^ sion für 1873 bringt interessante Daten über die Pllv^ ui'd Strafiechlspflege der Civilgerichle in Oester"« dem erwähnten Jahre. ^ Wir entnehmen hieraus, daß in diesem 3"'" .^ den ersten Instanz, der im Reichsralhe vertreten Kronländer an 198.446 St reit verhandln "»7« durch Vergleich, 3944 durch Urtheil über s^"!.^ Verfahren; dann «leichfalls durch Urtheil über «"" lichcs ordentliches Verfahren 23,291 und über ""' liche« summarische« Verfahren 61,05«, schließlich ou^ Urtheil über Contumazialoerfahren 112.163 St«'" Handlungen erledigt wurden. Streilverhandlungen o ^ Bescheide oder auf andere Art wurden erledigt 4"-^g unerledigt blieben am Schlüsse des Jahres ^ nur 6756. Ncbstbei wurden 996 Ehestreiliglelten ° getragen, davon blos auf Niederösterreich 444 ents« ^ Criden wurden an 1071 beendigt. 1846 blieben " . Schwebe. An Vellassenschafts.Abhandlungen wurden ° Einantwortung 131,106, wegen Verlnoaensava«»" 119,363 beendigt; haftend blieben 72.338. »" , mulldschaflen und Curatelen wurden 97,23? " ^n 801.204 blieben haftend; NechnungSabschlüsse "" ^ 20,113 beendigt, 154! blieben haftend; "ndta " ^ Grundbuchesachen wurden 659,082 beendigt un» 2053 blieben in der Schwebe. cvnsialuen Die Privatlechlspflcge der zweiten ^"l ^ der im Reichsrathe vertretenen Bänder weist «"", ^ 15,158 bestätigende, 5907 abändernde ""^ ^„ge" hebende oberge>ichtliche Entscheidungen über V« i^^ gegen Urlheile in Priomsachen erflossen !"°'. ^chc" gerichtliche Elledigunuen Mer Rccursc n i>" , beziffern sich auf 30,796, die Erkenntnisse uoer oicalsbeschwerden auf 79. ^„stanzen Die Privatrechtspfiege der dritten >)^^ weist eine bescheidenere Z'ffcr aus, als dtt " ^^ he-ren Instanzen und begegnen wir daselbst vl°^„ Migenden. 804 abändernden und >0" '^ ^n oberstgerichtlichen Entscheidungen über «""'" ° Mr Urlheile, dann 4530 oberstgerichtlichen Erledtgunge Rlcurse ^ .„,« Inst«"' Die Strafrech lspf lege en zählt die wegen Perbrechen Angeklagten aus 2293 l>le Losgesprochenen auf 3406. Unter den Verbrechen Mt: Hochverrath 6 Fälle, Majestätsbeleidigung 234, (Böhmen allein 77), Beleidigung der Mitglieder des 'als. Hauses 7. Störung der öffentlichen Ruhe 33 (Aöh. Men Min 12); Aufstand und Aufruhr 2!) (Ostgalizien allein 21); öffentliche Gewaltthätigkeit durch Widersetzung 1345 (Niederösterreich allein 332. Vöhmen 206, Ostgalizien 128, Trieft 91, Mähren 94, Westgallzirn 89, Dalnilltien 46), durch gewaltsamen Einfall in fremdes unbewegliches Gut 255 (Galizien allein 144), durch boshafte Beschädigung fremden Eigenthums 331, durch Beschädigung an Eisenbahnen uud Telegraphen 15, durch unbefugte Einschränkung der persönlichen Freiheit 84, durch Entführung 16 (Dalmatien 12), durch Er» Pressung 546 (Galizien allei» 21 l, Vöhmen 90, Mähren 52), durch gefährliche Drohung 563 (Niedcrüster-"ich 105, Böhmen 105, Mähren 83); ferner Mis« brauch der Amtsgewalt und Oeschentannahmc in Amtssachen 62 (Galizien allein 29, Niederösterrcich 22); Verleitung zum Misbrauch der Amtsgewalt 53 (Ostgalizien 42); Verfälschung öffentlicher Crcditpapiele 51 (Böh. wen 12, Tirol 6, Galizien 6, Krain 9); Münzver. fiilschung 21 und Religionsstürung 34 (Böhmen 11. Mähren 9, Niederöstcrrcich 5); Nolhzuch!, Schändung und andere Verbrechen der Unzucht 346, Kindesmorü 110 (Böhmen 26, Galizien 26, Niedcrösterreich 18, Mäh. "n 10). sonstiger Mord !85, Todlschlag 309 (Mähren 36. Böhmen 35. Oalizien 91, Sleicrmarl 34, Bukowina 20, Dalmatien 19), Abtreibung der Leibesfrucht W. Wcglegung eines Kindes 37, schwere körperliche Beschädigung 4093 (Galizien allem 1495), Brandlegung 178 (Galizien 81, Vöhmen 27), Diebstahl und Dieb. stahltheilnahme 16.518 (Galizien 4642, Böhmen 2881. Niederösterreich 2868, Mähren 2012), V.rmlttcuullg 603, Raub 184 (Galizicn allein 52), Betrug 2029 (Aiederüsterieich 453, Böhmen 411, Galizien 319, Nähren 209, Steiermarl 126. Oberüsterreich 1!5), Bigamie 8. Verläumbung 83 (Galizien 18, Böhmen A Mühren 13, Bukowina 11), Verbrechern geleisteter Vorschub 23 (Galizien 6, Böhmen 5.) Die Gesammtzahl der wegen Verbrechen Verur-Kilten beträgt 28,405. von diesen waren 24,550 Männlichen und 3,855 weiblichen Geschlechtes. Wegen Vergehen wurden 2008 migellagt, 1358 derurtheill; insbesondere: wegen fahrlässiger Tödtung 408, Verschulden von Kridataren 263. Wegen U^ber. tretunaen wurden 22,423 Männer und 6664 Weiber verurthcilt._________ — lVom Allerh. Hofe.) St. Majefliit btr Kaiser haben om 20. d. in Wien vormittag« zahlreiche Audienzen zu »rlhttltn geruh!. — (Weltausstellung i » P h i l a t> e l ft h i a 1876.) Der zum österreichischen Commissar fUr die Weltausstellung in Philadelphia ernannte Ministcrilllrath Dr. Frauz Migerla geht ausanss« März nach Ameril» ab. Die Zahl dcr dri dc, wiener Eom. mission einnelangteu Anmeldungen beläuft sich anf mehr als 700. Es sind hierunter nnscre bedeutendstrn exportfähigen Indnslriezweige vertreten, wie jene in Glas» und Kurzwaren, Vroiu-e, Gewebe, Leder, Lederwaren, ätherischen Oclen. musttaliscben und wissenschaftlichen Instrumenten; serner Wein, Liqueuren tc. Lebhaft ist die Vetheilignny der bildenden Kilnstler; große« facbmäiiuische« Interesse bietet die Ausstellung des österreichischen Ingenieur« und Nrchittlleuvtrein«. — (Dioscuren.) Der Jahrgang 1876 des unter dem Namen ,,Die Dioscureu" bereits rUhmlichst verminten literari» !chcn Iahrbuckeö des ersten allgemeinen Beamten-Vereines wirb bereits nächster Tage erscheinen und wild, s auch wegen der aul«gezcich»etm Arbeit und ihrer Farbenpracht nach dem Museum gcbrucht werden soll." — (Der «rater des Vesuv) ist wieder beledt. ^tarler Rauch entsteigt dcms'lucn Man hüll schwaches Geräusch, D'e Neobachlungsiustrnmeute zeigen sich afficirrt, C« zrigle sich ^luci im Innern des Vullans. Pon Neapel au« sieht man Rauch ^Flammen.___________________________________________ Locales. Aus der Oemeinderathssitzung. Laib.ach, 21. Dezember. s Der Vorsitzende, Herr Bürgermristcr »nton La» 'l^an, bestimmte die Herren Gemcindcrüthe Dr. Kces. "ch" und l. l. Hosralh Dr. Ritter v. Kalteneggei zur Verificierung des Gemelnderaths'SitzungSprotolollrS vom 2l. d.M. Der Vorsitzende theilte den hohen Präfidialellaß der l. l. lrainischen Landesregierung inbetrcss der voi^ dem Gemeinderalhe der Landeshauptstadt Laibach projcc» tierten Erhöhung deS Gemeindezuschla^es <,ur Steuer von geistigen Flüssttileiten mit und betonte die Abänderung des § 68 der Gemeinde Ordnung im Wege einet» Kandcsgesetze«. Dieser Erlaß wurde der gemeinderäth» lichen Rechtsscction zu^ seinerziügci' wciteren Behand' lung nnch erhaltenem Gesetzenlwu fl: übcr^cbrn. Der Herr Bürgermeister wurde ermächtigt, wegen Vermiethung der städtischen Localilälen zu Zwecken der Aichung den dicsfälligen Mielhevertrag mit d^m Aerarc abzuschließen. Das vollständige Inventar über die der Stadtgemeinde Laibach angehörisien und an das hohe Aerar käuflich zu überlassenden Aichungsapparatc wurde de:' hohen l. l. Landesregierung bereits überreicht. Der vom Sladtphysitus Herrn Dr. Kowalsch verfaßte Sanitätsbericht pro 1874 wird im Schoße del» Gemeinterathes in Circulation gesetzt werden. Der Oemeinderalh gab dem Rccursgesuche des Fabriksbcfitzers Woschnagg, betreffend die Heistcl lung von 2 Fenstern und 1 Thür in der ohne magi-stratifchen Consens errichteten Kohlenschupfe beim Haus Nr. 117 in der Hahnhofgasse, tcine willfahrende Folge. Der Oemcinderath faßt: den Beschluß, daß vom I. Jänner 1876 angefangen die HaueeigentlMncr ver» pflichtet sind, die Zinslreuzer von den Miethpar-leicn eil,zuhcb?n, dieselben im Juli und November an die Sladtlaffe abzuführen und für die Einbringung die ser Umlage unmittelbar zu haften. Der Gtmciilderath genehmigte t ie Auszahlung nach» stehend bezeichneter Geldbeträge aus der Stadttasse: 1. für die Herstellung der Abschlußmauer beim neuen Vollsschulhause in der Kralauvorsladl 545 fl.; 2. für die Aduplicrungsarbeiten im städtische« Ärmenhausc in der Karlstädteruorstadt 2092 fl. 98 lr.; 3. für die Ein. richlungsstücke in der neuen Volksschule in der Kralau« Vorstadt 6272 fl.; 4. zur Anschaffung von Lehrmitteln in der städtischen Mädchenschule weitere 35 fl.; 5. für Lehrmwel in der ersten städtischen Volksschule 60 fl.; 6. für Erfordernisse in dcr Ursulinerinucn Mädchenschule pro 1875/76 einen Vorschuß von 226 fi.; 7. die Re-munerationserhöhung von 600 ft. auf 700 fl. an den Religionslchrer in den städl. Knaben'Voltsjchulen; 8. die vorläufige provisorische Entlohnung dcS Dieners im Vollsschulhause in der Kratauvorstadt bis zur definitiven Dienstbesetzung im Wege d-s Concurscs; 9. für Möblement im Bureau des Bürgermeisters 348 ft. 22 lr.; 10. als Entschädigung für Emrückuna einer Gartenmauer in der HundSgasse 100 fl.; für Kanzlei, und Amtserfordernissc des Sladlölonomen im 1. Sem 1875 300 fl. Dcr Gemeinderath bewilligte die Abschreibung eines uneinbringlichen Gehaltsvorschusses aus dem Nachl»sse des städtischen Vollsschullchrers Schott. Von der Erhebuug eines Ersatzanspruches auf das MiethzinSerträgnis bn Haus Nr. I in dcr Gradischa vnrstadt wurde Umgang genommen. Der uneinbringliche Zinstrcuzerrüclstand per 27 fl. bei Haus Nr. 63 in der Wicnerstraßc (Josef Kollmann) wird abgeschrieben. Hiernach wurde die öffentliche Sitzung geschlossen und die geheime Sitzung eröffnet. Iur Gesundheitspflege. (Fortsetzung.) GründlichcAbhilfo in dor Wohnungsfrage. Was die gründlich^' Abhilfe dieser Calmnitüt betrifft, so ltegt dieselbe in der Beseitigung des Pauperismus, in der Herstellung eiuer genügenden Anzahl vou gesuudeu Arbeitevwohimugeu uud m der strengsten HmldlMmg der Baupolizei, besonders auch in' dcr sanitären Richtung. Was die Beseitigung des Pauperismus betrifft, so liegt diese m so allgemeinen socialen, politischeu und fmanzlelleu Verhältnissen des Staates überhaupt uud kami deumnch nicht Orgcnstcmo für eine Sanitäts-Enquüte sein. Was den Bau vou gcsuuden Arbciterwohnuuqen betrifft, so fehlen hiezu hinreichende Geldiuittel 6s wurde lu dieser Beziehuug zwar eiu schüchteruer Versuch uilt Erbauung zlueiei Hällser iu nächster Nähe der k. t. Cigarreusabiit gemacht, welche 10 Wuhmmqeu für ärmere Parteieu rullmlteu uud welche allmälig' iu den Besitz der Cigarieusabrik übergehen soilteu, doch stud diese Häuser bis jetzt wol vou anueu Familien jedoch uicht vou Cigaireufabrilsarbeiteru bewohut. Nach dem Gesagten uud bei Berücksichtiguua der fmauMeu Verhältuisse uud des sehr geriugeu Uutcr-nehmuugsgeistes iu Uailiüch läßt sich eiüe Abhilfe dmch Erbauung vou gesuudeil Arbeilcrwohnuugcu um für die ferue Zukunft erwarteu. da jedoch schou für die Gegenwart in dieser driugeudeu Augeleaeuheit etwas geschehcu muß. so glaubt das SlMplMtat folqeude Borschläge der Samtäts-Euquüte zu machen: Anträge iu der Wohnuugsfrage fürLaibach 1. Bel jedem Neubau, sowie bei jeder Bauverän-beruug »st der Bauplau uoch vor ertheilter Aaubcwil' liguug vlinl Stadtphysitate iu sanitärer Beziehung zu begutachten und die Einwendungen desselben zu be-achteu uud die Erthciluug oder Verweigerung der Bau-bewilliguug vou der Befolgung desselben vonseite des Bauführers abhäugig zu macheu. 2. Bei Erthclluug des Benützung«- oder Bewoh mmgswnsenses ist die Vorsicht zu beobachten, daß Wohuungeu ili neuen Häuser» oder in ueuerbauten Stockwerken erst nach Ablauf vou ueun Mouateu nach Volleudllng des Rohbaues bezogen werden dürfen, uud die Herabsetzung dieser Frist auf drei bis vier Monate nur auf übereiustimmendes Anrathen des Stadtbauamtes uud Stadtphusikates geschehen darf. 3. Kellerwohnuugeu in neuen Häusern zu errichten, ist verboten, bestehende Kellerwohnungen dürfen »eiterhin als solche verwendet werden, wenn deren Fußböden mindestens einen Fuß über dem höchsten Wnsserstande, deren Decken aber wenigstens drei Fuß über dem Niveau der Straße liegen; auch müssen dir Mauern und Fußböden solcher Wohnungen gegeil das Andringen und Aufsteigen der Erdseuchligteit geschützt werden. 4. Zusammensetznng einer Commission, bestehend aus einem Beamteu des Magistrates, dann des Stadt^ bauamtcs, des betreffeuocn Bezirtsvorstehers und des Stadtplwsiters, im Verhinderungsfälle des lehtereu, des ersten Stadtarztes, welcher die Aufgabe hätte, so wie in Wien die eiuzclnen Wohnungen zu begehen uud die gcsuudheitsschädlichcu zu beanständen und in eine dcr fünf Kategorien: nasse Wohnnngen, überfüllte Wohnungen, so schlecht beschaffene, wegen Maugels an Licht und Luft zu beanständende Wohnungen, bewohnte Dach-dodeuräume uud Kellerwohnungen, rinzmechrn. Die betreffende Abhilfe beim Stadtmagistrate zu beantragen und die Durchführuug dieser Maßregeln durch Polizei-orgaue überwachen zu lassen, bei Nichtvefolgung derselben gegen die betreffenden Hausbesitzer mit (Geldstrafen vorzugehen. Bei gesundheitsschädlichen bewohnten Räumen, wo eine Abhilfe unmöglich wäre, ist das Weiterbcwohnm derselben zu verbieten. Gader. Historisches. Zn allen Zeiten hielt man das Baden lind Wa^ schen überhaupt, das öftere Reiuigen des Körpers für eines der wichtigsten Gebote zur Erhaltung der Ge-snndhcit und znr wirksamen Abwehr vieler Krankheiten. Schon Moses und Mohamcd habcu die hohe Bedcu-tuug des Badens uud Waschrus für die Erhaltung der körperlichen Gesundheit erkannt nnd zu einem rituellen Gesetze gemacht. Die allgemein anerkannte Wichtigkeit der Bäder legt den Gemeinden die unabweisbare Pflicht aus, für Errichtung und Erhaltung von Bade^ uud Waschanstalten thunlichsl in der Art zu forgen, daß jedei, felbst der Unbemittelte, den hänsigsten Gebrauch von Bädern zu machen Gelegenheit habe. Griechen nnd Römer sorgteil bekanntlich für öffentliche Bäder iu viel inunificenterel Weise als dies in unserer modernen Zeit geschieht. Bäder im Auslande. Nothwendig wäre es. daß in allen größeren und kleineren Städten öffentliche Bade-Anstnlteu errichtet werdeu, und daß größere Privat- und öffeutliche Anstalten, wie z. B. Kasernen, große Fabritcu, Gesaugenhäuser u. s. w. eigene Bade-Auftalteu besitze» würden, so daß die Möglichkeit geboten wäre. um sehr billige Preise, beziehungsweise unentgeltlich kalte, laue und warme Bäder im Sommer täglich uud in, Winter wenigstens ein- bis zweimal wöchcutlich nehmen zu köuueu. In London wurde für Bäder frühzeitig ausgiebig gesorgt, llnd schon im Jahre 1tt2s> die erste öffentliche Bude-Austalt errichtet. In diesem Jahre wurde auf der Themj»,' m oei Nähe einer Bahnstation ein Schwimmbad eröffnet, welches 135 Schuh laug, 25 Schuh breit und 3 bis 7 Schuh tief ist; diesen, Bade werden jede Minule 500 Gallonen (etwas mehr als 20 Hrtlolitn) frischen fillrierk'ii Wassers zugeführt. Zu diesem Zwecke fließt Themsewasser in einen eisernen Behälter, von da aus durch starte, zahlreiche Filtriersäcke ill eiu Reseruoir und wird aus demselben durch Dampfkraft ms Bad getriedeu. Es tostet aber auch eil, Wanueuvao iu Loudou nur 10 Pfeuuigr. In Frankreich gab der Minister des Handels eineu Eredit von 600,000 Fne. znr Eröffnung von Wasche uud Bade-Austalten. Iu Berliu ist die erste öffeulliche Bade-Anstalt im Jahre Itt!>!, die zweite im Jahre 1656 rröfsuel worden; die Benützung derselben ist sehr groß, jedoch sind die Bäder uoch sehr theuer. Bäder in Wien. In Wien gibt es keine öfseutlichen Bade-Anstalten, außer öffentliche billige Douauslichbädrr, für welche dcr Gcmeiuderath von Wien vorgejorgt hat, und sind solche Duimul'äder auch schou uach vollendeter Douau-regulieruug im neuen Donaufluhbette durch dcn Ge-meinderath errichtet wordcu. Bäder in Laibach. In Üaibach gab es nie öffentliche Bäder, wol aber in den ersten Virrzigeriahren laue Bäder im noch jetzt bestehenden Maileubadc, uud Lail' >c»e, welche jedem Unbemittelten um emeu gri ,„. , ^e,K zugänglich waren. 2294 Es errichtete nemlich der damals noch lebende Zimmormcistcr Paik am linken Ufer der Laibach, zunächst dem Hause Nr. 18, Tirnau, jährlich für die Sommermonate ein von Fässern getragenes Schwimmbad mit einem Bassin und mehreren Cabmen. Später wurde dieses Fluhbad aufgelassen und es entstand das kleine Kaltwasserbad im Gradascabache lKolesiamühle); während man in den letzten Jahren noch einen Zuwachs an warmen und Dampfbädern durch die Errichtung der Bade-Anstalt im „Hotel Elefant" erhielt, fehlten jedoch gänzlich die so wohlthätigen Laibachfluß-bä'der. Es wurde zwar in dem letzten Decennium ein Project zur Errichtung eines stabilen Bades im Laibach-stusse in der Gegend des Gruber'schen Kanals gemacht, welches jedoch an seiner Kostspieligkeit scheiterte. — Ein zweites Project bestand darin, durch Actien eine Summe aufzubringen, um ein Bad zu errichten, und wurde die Zinsengarantie für diese Summe vonseite der Stadtgemeinde verlangt, von dieser jedoch verweigert, und j'o zerschlug sich auch dieses Project. Um nun endlich zu einem, für das Gesundheitswohl der Stadt so nothwendigen Laibachflußbad zu gelangen, beantragt das Stadtphysikat, diese Sanitäts-EnaMe möge sich in einer Resolution dahiu aus« sprechen: 1. Laibachfluszbäder sind in sanitärer Beziehung und zur Befriedigung des Badebedürfnisses sür die Unbemittelten ein unabweisbares Bedürfnis. 2. Die Stadtgemeinde, verpflichtet für die sanitären Bedürfnisse der Bevölkerung uud Hintanhaltung von Volkskrankheiten zu sorgen, ist zur Errichtung von Flußbädern zu verhalten. A. Diesem Bedürfnisse wird zweckentsprechend nnd mit nicht zn bedeutenden Kosten durch Errichtung eines Schwimmbades, wie es zu Anfang der Vierzigerjahre bestanden hat, entsprochen. Dasselbe ist auf Kosten der Gemeinde zu errichten, für die Sommermonate jährlich aufzustellen und diese Herstellungs- und jährliche Reconstructions-kosten im Offertwege oder mittelst Minuendolicitation nach dem vom Stadtbauamte zu entwerfenden Plane an einen Zimmcrmeister hintanzugeben. Für den Be-tricb dcr Badeanstalt ist ein Pächter zu finden, welcher dieselbe nach bestimmten, vom Gemeinderathe aufzustellenden Eontractbedingunqen zu betreiben hätte, und würde sich auf diese Weise durch den erlangten Pachtzins das Anlagekapital für die Badeanstalt leicht verzinsen lassen. (Fortsetzung folgt) — (Pers ° nalnachrichten.) Der hachw. Fürstbischof Dr. Pcgaiar hat im Herrenhause d.» österreichischen Reich«-ralhe« seinen sitz eingenommen. — Der l. l. Hof» uud Mini» Nerialrath Freiherr v. Tchwegel hat sich von seinem Landsitze nächst Velde« direct nach Rom begeben, um bei den zwischen, Oesteireich Ungarn und Italien stattfindenden Handelsvertrag«» Verhandlungen zu intervenieren. — (2 luennu ngen.) Da« l. k. Oberlande«gericht in Gr», hat die Herren Rechtspraltllanten Maximilian o. Iuichich und Kar' Ell zu Auscultanten, ersteren für Steiermarl, letzteren für Krain ernannt. — (Lhristbaumfeier der Feuerwehr.) N« Weihnachl«taqe, abend« um 6 Uhr, veranstalten die Mitglieder der hiesigen freiwilligen Feuerwehr im Lasin0'Gla«salon wiederum wie schon im vorigen Jahre, unter Mitwirkung einer Musik» tapelle eine große «lhlistbaumfeier. Die bei den geselligen Zusammenkünften im Laufe der letzten Monatr eingegangenen O»mmelge!der und zahlreiche hübsche Spenden ermilglichen nicht blo« die Auf» fiellung und Ausschmückung e,nes riesigen Weihnachtsbaume«, s<.n» dern auch die Verabfolgnng eines Geschenkt« an jede« Verein«-Mitglied. Zu dieser Feier sind alle Ehren» und unterstützenden Mitglieder — wie wir mitzutheilen rrsuchl werden - freundlichst eingeladen; ebenso werden auch Nichllmtglieder um ihre Theil: nähme eisucht, um den in« Auge gesaßlen weiteren Zweck — da« Ntinettltlgni« ist zur Anschaffung von Mannsch,ft«m«nteln bestimmt — erreichen zu helfen. Eintritt 20 lr., fllr Kinder 10 lr., ausübende Mitglieder haben freien Eintritt. — (spritzenprobt,j Heute um l<) Ubr Vormittag findet in der hiesigen Spritzenfabril deS Herrn Albert Samassa die commlssiouelle Prob« und Uebernahme der für die hiesige l. l. Tabalshauptsabrit bestellten Feueilöschgerälhe statt. Iu dieser «r> scheinen auch die Vertreter der erst ins Leben gerufenen frei° willigen Feuerwebr in Vischoflack und des VürgerauSschusses in Steill und wurden hiczu die Mitglieder der hiesigen frei». Feuer» wehr, und auch Freunde des Feuerlöschwesens geladen. — (Au« dem Verelnsleben.) Per Verein „8loven»ll, »»llc»" beruft sür den 12. Jänner k. I. eine Ge» neraloersammlung ein. — Der erste lrainische Mililär»Vettranen« verein in Domjale empfing zu Veremszweclen nachstehende Sven« den: von den Herren Hhrisant Ladstälter 22 Franc« in Gold, Thoma« Ladstätter 10 st. und Johann Laoftätler b st. — (Dcm Eentral-Thierschutzuereine «nGraz) sind im Monate November 1875 neu beigetreteu: In Graz die Herren: Herzl Leopold, loncessiontlr und Compagnon der ersten fteieim, Leichen«Aufbahrung«« und Neerdigung«-Anftalt; Vordeck Ludwig u, Hausmann. In der Filiale Tilli: Herr Franz Traf Altem«, t. t. Slallhalterei-Loncipist. In der Filiale Eibiö-wald: Herr Hilller Ialob. bürgerl. Fleischhauer; Frl. Vacher« negg Gabriele. Lehrerin. In der Filiale Hartberg: Herr Kor« lschal »ail. «uchbinde.lu,«ister. In der Filiale Iudenburg » ^ Johann Freiherr v., t. t. Vezirtscommiffär nub staatsanwnlt» fchaftlicher Functianär. In der Filiale Marburg: Herr Druck» nillller Franz, Hau«l und Realitiitenbesitzer. - (Mord.) In der Nacht auf den 4. November d. I. wurde in Zabrezml bei Sairnch, Vezirl Idria, die Inwohnerin Maria Subic durch einen unbekannten Nettler ermordet und deren Gatte Valentin Subic schwer verwundet. Der Verdacht, dieses Verbrechen verübt zu haben, fällt auf einen Vettler, welcher sich um die Zeit in der Gegend herumtrieb. Derselbe war circa 35 Jahre alt, ooli mittlerer mehr großer Statur, rülhlichen Gesichte«, mit breitem Munde, mit dichtem kastanienbraunen iu« rälhllche spielendem Haar und rülhlichem lurzeu Vollbart, bellei» dll war der Vettler mit einer braunen kurzen Kamisole, wie solche die Gen«darmen zu tragen pflegen, rückwärts zum Zuziehen in der Art der Vlousen, dann mit einer langen braunen Hose und mit einem schmutzigen Hemde. Am Kopfe trug er eine blaue sol« datenmühe mit ledernem Schild, nach einer anderen Angabe einen Hut mit schmaler Krampe und an den Füßen Stiefel von denen die Rühren abgeschnitten waren. Der Nettler sprach slovenisch iu der laibacher, nach einer anderen Version nach der n,ippacher Mundart. Der Thäter hat am Thatorte ein Messer zum Zu. schnappen und ein graue« Vrieftäschchen mit eiserner Schließe und darin eine Varschast von 20 lr. mitgenommen. — (Tin Sch ad enfeuer) brach am 9. b. in dem Wirth-schaftSgebällde de« Grundbesitzers Johann Koucöil in Nafsenfuß au» und richtete einen Schaden von 400 fl. an. Di» Entstehung«' Ursache ist bl« jetzt noch unbekannt. Aue dem Verichlssaale. Laibach, >6. Dezember. Den Gegenstand der heuligen Hauptverhandlung vor dem hiesigen 2chwurgericht«hofe bildete die gegen Johann Slalar erhabene Anklage wegen Verbrechen« be« Todtschlage« nach § 140 St. G. Den Voisitz übernahm der l. l. L.-G.-Präfi-dent Gert sch er; al« Richter betheiligten sich die l. t. Lande«, geiichtsrllthe u. Ihuber und Fre«b/.rr v. Rech bach. Als Schriftführer trat Rechtspralticant Ell ein; die t. l. Staat«-anmallschaft wurde vertreten durch den l. l. Staatsanwalt Persche; di? Vertheidigung hatte Advocal Vrolich übernommen. Der Anklage liegt folgender Sachverhalt zu Gruube: Am 18. Juli l. I. saß Peter Goriup mit mehreren anderen Vurschen im Gasthause de« Andrea« Pcrdan iu Unlerschischla. Gegen! 10 Uhr erschien Johann Slalar mit Inhann Gabrii, Johann Merhar und Flanz Zajec in der Nirth«stube, und schlug sofort auf den Tisch mit den Worte« : .«> »mo tull^.» Peter Goriup bemeille darauf: »^« neöem niö llomznai'lti.« Schon bei dieser Gelegenheit wäre e« zwischen Peter Goriup sommt den zu seiner Partei gehörigen Vurschen und dem Johann Tlalar'schen An-hange zu einem Excesse gekommen — die Geführten de« Peter Goriup griffen schon nach den Stühlen — wenn nicht der Wirlh Perdan den Peter Goriup und dessen Tischgesellschast au« dem Haufe gebracht hätte. Diefe Vurscheuschar begab sich hierauf auf die Hauptstraße, wo sie bei der Ecke dcs Johann Goriup stehen blieb. Nach einiger Zeit kam auch Johann Slalar mit seineu Genossen au« dem Wllth«b»use nnd stellten sich diese Burschen gegenüber den ersten unweit von der Kirche auf. Peter Goriup «rat zu der gegnerischen Partei und bot derselben emen „guten Abend", welcher Gruß unerwidert blieb. Nach einiger spitzigen Norle« und nachdem Peter Goriup einen Anhänger de« Sl^lar über die linle Schulter geschlagen, zog'n sich Johann Slalar und Peter Goriup hinter die Kirche in Schischl» zurück, wobei I«,' haun Slalar rückling« zurückging. Peter Goriup aber aus ihn eindrang. Veide schlugen mit Pflücken gegen einauber, bi« Johann Slalar seinen Pflock mit beiden Händen ergriff und ihn so schwer aus den Kopf de« Goriup fallen ließ, daß letzterer sosorl zu Voden stürzte. Insolge der hiebei erlittenen Verletzung starb Peter Goriup, ohne daß er da« Vewuhllein wieder erlangt hätte, am 22. Juli 1875 und ergab der bei Lebzeiten de« Peter Goriup vorgenommene Vesunb der Sachverständigen und damit überein» stimmend die Obduction der Leiche, mehrere Kopflnochenspiülige, infolge deren und duich den Vlutau«tritl eine Eomp'essiott uud Lähmung de« Gehirne« eintrat, welche den Tod zur Folge halte. Daher wurde auch die Verletzung al« eine nothwendig lildlliche erklärt, welche ganz unabhängig von äußeren Umstäuden m.d an° deren Ursachen den T«d herbeiführte. Der » ngellagt« geNelzt, die ihm zur Last gelegte straf» bare Handlung begangen zu haben und uerantworlet sich dahin, daß er den fraglichen Schlag nur im Zustande der Nothwehr ge» führt habe. Dll« vorgebrachte Vewei«materiale ergibt, daß zur Zeit, als die Vurschen hinler die Kirche traten, drei von ihnen, sämmtlich mit Pflücken bewaffne«, auf Peter Goriup eindrangen, baß Peter Goriup infolge eine« Schlage«, welchen ihm einer der drei Gegner mit einem weißen Pflocke versetzte, zu Voden stürzte, und daß hierauf zwei vau den Angreifern gegm die Hauvlftrahe zu uud einer vo« ihnen, nemlich Johann Slalar, auf dem Wege nach dem Schlosse Le«pold«ruhe enlstohen. Nach geschlossenem Vewc,soecs»hren und nach gepflogener Verathung uertlindet der Vorsitzende die an die Geschwornen zu stellenden Fragen, von denen die erste das Verbrechen de« Todtschlage«, die zweit« und dritte die Nothwehr und die vierte da« Vergehen gegen die Sicherheit de« Leben« betreffen. (Schluß folgt.) /lnlchen 10175. «»^ 13725. stuhlg. ^^» Anstekommene fremde. Am 21. Dezember. «,^„. " hotel Tta», Me». Krau». Agent, und "°N, ^.^,. Hitschmann, Kfm., Schweiufurt. — Dr. «um, '",, - Schlrza. Sachsen fell».