Nr. 383. PiHnnme»at!on«pl«i»: 3m «lomptoll ganzj, si. 11, halbl. fi. b 50. ssllr bi« Zuftlllun» ln« H«»? halbl. LOll. MitbelP.ft gnnzjst.iö. haldl-fi?b0. Dienstag, 11. Dezember. Inslltl°n«,«bü«! Yü« llelne Hnstrate »>» »» 4 g«ilcn ».^lr,, größere p« Zelle 6 l»., b«l ist«r«n wi«b«rholung«n v«r .^eile 8 ll. 1883. Amtlicher Theil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 4. Dezember d. I. den Viilnsterial V cesecretär Emil v. Leh zum Ministerial» secretär im Ministerium des Innern allergnädigst zu ernennen geruht. __________ Taaffe m. p. Der Ministerpräsident als Leiter des Ministeriums bes Innern hat die im Ministerium des Innern in Verwendung stehenden Bezirks commissure Leopold Grafen Kiienburg, Dr. Heinrich Oschtzadal Edlen von Aiiraberg, Dr. Julius Kleeberg. Hugo Frei« Herrn Conrad von Eybesfeld, Anton Jäger-wann. Heinrich Freiherr» Pachner von Eggen« ^n r f und Ludwig Grafen Mären zi zu Ministerial« "lcesecretären im Ministerium des Innern ernannt. Nichtamtlicher Theil. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die „Agra-wer Zeitung" berichtet, für den Bau der Kirche in Ce-pelovac den Betrag von 300 fl., ferner, wie die ..Trop-pauer Zeitung" meldet, der Feuerwehr in Nöwerödorf ^fl. zu spenden geruht. Reichsrath. 316. G'hung des Abgeordnetenhauses. Wien, 7. Dezember. Se. Excellenz der Herr Präsident Dr. Smolka eröffnet um N Uhr 15 Minuten die Sitzung. Auf der Ministerbant befinden sich: Se. Excellenz ^er Herr Ministerpräsident und Leiter des Mini» steriums des Innern Graf Taaffe, Ihre Excellenzen die Herren Minister: Dr. Freiherr v. Ziemial« kowski. Graf Falkenhayn, Dr. Freiherr von Prazük. D''- Freiherr v. Con rad« Eybesfeld, MiL. Graf Welsersheimb. Dr. Ritter v. Duna« lkwski und Freiherr v. Pino. Der Abg. Ferdinand Fürst Lobkowitz erhält l'Nen dreiwöchenllichen Urlaub. Abg. Meihler ist unwohl gemeldet. Der Präsident b'-merk», nochmals auf die An-^legenheit wegen des Protestes gegen die Wahlen aus ^M mährischen Großssrundbesitze zurückkommend, dass ^'e Ausführung des Protestes drs Abg. Ritter von ^hlumecky allerdings, und zwar am 30. v. M, über-laicht worden sei. Abg. Dr. Kopp danlt dem Präsidenten für die loyale Art. in welcher er ein leicht begreifliches Ver. sehen bei Uebernahme der Präsidialqeschäfte mmmehr berichtigt habe, und fährt fürt, r5 bleibe jetzt die Frage, was mit dieser Ausführung, welche in Form einer Petition, unterfertigt von einem Mitrede des Hauses, eingebracht wurde, geschehn soll.'. Man lönne dieselbe nicht einfach aä aotu. legen, nur das Haus sei zu deren eventuellen Beseitigung berufen. Die Petition sei dem Petition», oder einem anderen Ausschusse, etwa dem Legitimations-Ausjchusse, zuzuweisen, und er bittet den Präsidenten, eventuell da« Haus, um die dies» bezügliche Verfügung. Präfident: Nach meiner Anficht wäre der Protest einfach den Acten beizulegen, denn die Ge-schäftsordnung schreibt vor. das« ein Protest binnen 14 Tagen zu überreichen ftj. Nun war freilich die An» meldung des Protestes rechtzeitig geschehen, aber die Ausführung wurde erst „ach Verlauf von mehr als einem Monate überreicht. Wenn man folche Proteste auch in späterer Zeit zulassen wollte, so könnte einfach gesagt werden: wir werden protestieren, und dann müsste man auch Jahre hmdurch warten, ohne das« die Wahlen agnosciert werden könnten. Wenn indessen die Herren Abgeordnelen anderer Ansicht sind, so werde ich da-rüder abstimmen lassen. Abg. Dr. Kopp repliciert. Er behauptet, da« Gesetz verlange nur, dass der Protest rechtzeitig er< hoben werde, dles allein sei für das Haus schon ein genügender Anlas«, sich damit zu beschäftigen und die weiteren Erhebungen zu pflegen. Die Ausführung zu einem solchen Proteste lönne auch mündlich vorgebracht Werden. Die Ansicht, dass dann eine Wahl jahrelang nicht agnosciert werden könnte, sei ungerechifertigt. Redner beantragt, die Eingabe cem Legitimations-Aus' jchusse zuzuweisen, und bittet, das Haus hierüber zu befragen. Präsident: Auch diese Aeußerungen haben mich nicht überzeugt; da es aber der Wunsch de« Herrn Abgeordneten ist, werde ich das Haus darüber befragen. Bei der Abstimmung wird der Antrag des Abg. Dr. Kopp mit 144 gegen 127 Stimmen abgelehnt. (Bewegung links.) Se. Excellenz der He»r Minister und Leiter des Justizministeriums Dr. Freiherr v. Prazül übersendet die tais. Verordnung vom 25. Juli 1883 über die Verlängerung der Geltung der Ausnahmsgerichie in Dalmatien zur Erwirlung der reichsräthlichen Genehmigung und gleichzeitig den Entwurf eines diesbezüglichen Gesetzes. Se. Excellenz der Herr Finanzminister Dr. Ritter von Dunajewski übersendet einen Gesetzentwurf, betreffend die Erhöhung des Credites für den Bau der Abzweigungen der galizischen Transversalbahn pro 1883. Se. Excellenz der Herr Handelsminifter Freiherr von Pino übermittelt einen Gesetzentwurf, betreffend die Zugeständnisse und die Bedingungen für den Bau einer Localbahn von Vubwei« nach Salnau. Zum Protokolle der letzten Sitzung nimmt das Wort Abg. Ed. Sueß und erklärt, dass er und seine Gesinnungsgenossen sich gern den ehrenden und anerkennenden Worten anschließen, mit welchen der Herr Präsident in der letzten Sitzung des großen Meisters gedacht habe, der diesen neuen Palast geschaffen. Er vermisst jedoch in diesen glanzvollen Räumen die In-signien des österreichischen Kaiserstaatcs, den Doppeladler. Der Saal, in dem der Vudgetausschufs tage, zeige die Wappen sämmtlicher Kronländer, nicht aber das Wappen des Gesammtstaate«. Redner kann diesen Umstand nur einem zufälligen Uebersehen zuschreiben, bittet aber, dass demselben abgeholfen werde. (Beifall und Händeklatschen links.) Unter den eingelaufenen Petitionen erwähnen wir: die Petition des Gemeinderathes von Wien um Vorkehrungen zur Hintanhaltung der ferneren Steigerung der Fleischpreise; des Prager Stadtverordneten« Collegium« inbetreff der Flussregulierung in Böhmen, der k. t. Telegraphenbeamten wegen organisatorischen Maßnahmen; des Tiroler Landesausschusses um Reform der medicinischen Studien; ferner die Petition mehrerer Gemeinden in Böhmen um Gewährung einer Staatssubvention aus Anlass der Ueberschwemmungen und Verwüstungen ihrer Grundstücke in den Jahren 1882 und 1883 (welche über Antrag des Abgeord. neten Dr. Schindler dem stenographischen Protokolle beigedruckt wird); die Petition der k. k. Briefträger verschiedener Postdirectionen um Verbesserung ihrer materiellen Lage; die Petition des Landesausschusses beziehungsweise Municipiums von Trieft, des Landes» ausschusses von Istrien, des Landesausschusses von Kälnten und jenes von Salzburg um eine directe Ver« bindung von Tuest mit der Rudolf.Bahn (welchc über Antrag des Abg. von Bura. staller dem stenographi-schen Protokolle beigedruckt wird); endlich die Petition des Oemeinderath^'s von Wien, betreffend die Einfüh' rung der facultative« Leichenverbrennung in Wien. Abg. Friedrich Sueß erfucht um beschleunigte Behandlung der Petition mehrerer Bewerber um Con» cessionen zum Betriebe de« Pfandleihgewerbes und Verwendung bri der Regierung wegen lhunlichster Er- Feuilleton. Hart am Rande. Roman nus dem Thüringischen von F. Klinck. (41. Fortsetzung.) 6. Mehrere Wochen vergiengen, und Kurts Leben -^r noch immer im höchsten Grade gefährdet. Müller ^rand hatte sein Kind in der Residenz besucht und "ar entseht über das Elend, das ihm von allen Seiten ^lgegelischaute. Er erkannte seine Else kaum wieder, M als er am Abend mit ihr in ihrem Gemache saß, !??"le er es nicht unterlassen, sie zu fragen, ob sie Üblich sei. H Sie gab ihm anfangs hocherröthend ausweichende ^Worten, aber Müller Brand war entschlossen, der ^che auf den Grund zu kommen. Es war etwas ."'Hl «n Ordnung in dieser jungen Ehe, er wusste es ^ M, hielt es aber nicht angemessen, zu fragen, in ^ festen Hoffnung, dass sich alles wieder ausgleichen ^krde. sz ..Gib Antwort, Else, suche mich nicht zu täu-9 ^'" sagte er so ernst, wie er vielleicht noch nie im ^ben zu seinem Kmde gesprochen hatte. ..Liebst du ""N nicht mehr?" ..Ja. Vater." D,e Worte kamen aus der Tiefe ihre» Herzens. ..Liebt er dich nicht?" 5. Sie gab nicht sogleich eine Antwort, es traten Mnen in ihre Augen, die sie vergebens zurückzu-'"ngen suchte. „Ich glaube, ich habe feine Liebe verscherzt," sagte sie dann leise. Einen Augenblick sah der Müller Else zweifelnd an. Ein helles Lächeln umfpielte feinen Mund. ..So leicht verscherzt man keine Liebe, Kind," sagte er ungläubig. «Was ist hier geschehen?" Sie wollte dem Drängen des Vater« nicht nach-geben, aber sie widerstand ihm nicht, sie schilderte ihm ihre Schuld in den düstersten Falben. Müller Brand war erstaunt, überrascht und — erschreckt. Er konnte seinem Kinde einen bitteren Vor-wurf nicht vorenthalten. Sie hatte leichtsinnig mit der Ehre ihres Mannes gespielt, sie brachte ihn durch ihre Schuld an den Rand des Grabes. So saate sie ihm lelbst- ..Und so konnte mein Kmd handeln?" fragte er vorwurfsvoll, indem er ihr streng ins Antlitz schaute. ..Vater, ich dachte nicht — ich habe Kurt so sehr geliebt!" stammelte sie erschrocken. ..Und was denkst du. dass nun werden soll?" „Ich glaube, eine Scheidung wird unvermeidlich sein," sprach sie hart. Der Müller biss sich auf die Lippen. „Das glaube ich auch," kam es aus der Tiefe seiner Brust. ..Daraus kann nimmer Gutes entstehen. Aus unbedeutenden Kleinigkeiten ist ein Riss ent-standen, der sich mehr und mehr erweitern muss und nimmer ausgeheilt werden kann. Du kannst deinem Gatten nie mehr frei in« Auge schauen!" Sie hätte aufschreien mögen in namenlosem Weh. Sie hatte oft den Gedanken gefasst, aber sie hörte denselben nicht in Worte gelleidet aussprechen. Nun that es der Vater. Sie musste daran denken, dass Kurt eines Tages geschrieben, es sei besser, wenn er sterbe. Müller Brand reiste am folgenden Tage wieder ab. Im letzten Augenblick, als er fein Kind aufgelöst in Thränen gefchen, blafs uud vergrämt, da war ihm das Herz fchwer geworden und er hatte daran gedacht, dass Else eigentlich so ganz allein in der Wrlt ge-standen habe und dass niemand ihr hatte rathen und helfen können. „Weine nicht. Else, wir müssen die Zeit abwarten, wenn Kurt wieder gesund geworden ist. Vergiss nicht, dass die Herrenmühle deine Heimat sein wird. wenn du keine andere mehr hast." Wenige Tage später erkläte Professor Müldener Baron von Esslingen für gerettet. Das Fieber hatte sich gelegt u»d er befand sich jetzt wieder bei vollem Aewusssein. Else hatte in den Tagen der Angst und Unruhe das Krankenzimmer nicht verlassen; jetzt hielt sie sich von demselben fern und ließ sich nur sehen, wenn die Pflegerin für einige Stunden der Ablösung bedürfte. Zwischen Kurt und seiner jungen Frau machte sich etwa« Fremdes bemerkbar, das auch dem unbefan« gensten Auge nicht entgehen konnte, und dennoch war etwas besser geworden: Weder bei Kurt noch bei Elfe war mehr jene reizbare, nervöse Unruhe zu erkennen, die an ihrem Lebensmark gezehrt halte. Sie hatten beide einen Enlschluss gefasst, und dieser Entschlusö brachte ihnen Frieden. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 283 2394 li. Dezember 1883. ledigung der bei den Gewerbebehörden erster Instanz überreichten Gesuche zum Betriebe des Pfandleih' gewerbes. Der Präsident theilt mit, dass die infolg? des Ausscheidens mehrerer Mitglieder nothwendig ge-wordenen Ersatzwahlen in die verschiedenen Ausschüsse in der nächsten Sitzung werden vorgenommen werden. Se. Exc. Ministerpräsident und Leiter des Ministeriums des Innern Graf Taäffe: ..Die Herren Abgeordneten Wiesenburg und Genossen haben in der Sitzung dieses hohen Hauses vom 23. April d. I. anlässlich der durch die WienerPolizeidirection erfolgten Unter-sagung einer von Franz Gams für den 23. April d. I. angesagten Volksversammlung mit der Tagesordnung: „Das neue Volksschul-gesetz und die Stellung der Arbeiter hiezu" eine Inter« pellation eingebracht, in welcher sie an mich die Anfrage stellen, ob ich das Verbot der gedachten Voltsversammlung als im Gesetze begründet erachte, dann in welcher Weise die t. t. Regierung in der Erörterung der Stellung der Arbeiter zur Volksschulgesetz-Novelle eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit oder des öffentlichen Wohles gelegen finde, endlich ob der k. l. Regierung die Besprechung einer Regierungsvorlage oder die in Aussicht stehende Zustimmung zu einem bereits bestehenden Gesetze als staatsgefährlich erscheine. Ich habe die Ehre, auf diese Interpellation Folgendes zu erwidern: Nach dem mir seitens der Wiener Polizei-Direc-tion über den vorliegenden Fall erstatteten Berichte hat der Miedermacher Franz Gams, ein bekannter Parteigänger der hiesigen radicalen Socialisten-Frac» lion, thatsächlich am 20. April d. I. die Anzeige über eine am 23. April d. I. um 8 Uhr abends in den Gasthaus-Localitäten zum „Stadtgut" in Sechshaus abzuhaltende Volksversammlung mit der oberwähnten Tagesordnung erstaltet und die Polizei Direction mit Decret vom 21. April d. I. die gedachte Volksver-sammlung auf Grund des § 6 des Gesetzes vom 15. November 1867 über das Versammlungsrecht untersagt. Anlass zu dieser Untersagung hat aber keineswegs der Inhalt der Tagesordnung geboten, sondern die Polizei-Direction fand sich hiezu durch die Erfahrungen verpflichtet, welche bezüglich des Verlaufes der seitens der radicalen Fraction der Socialisten-Partei in letzterer Zeit veranstalteten Volksversammlungen gemacht wurden und welche eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit, beziehungsweise des öffentlichen Wohles durch die Abhaltung der projectierten Versammlung mit Grund besorgen ließen. Die Polizei-Direction beruft sich hiebei einerseits auf die Thatfache, dass die Schulgesetznovelle bereits wiederholt und auch in Arbeilerversammlungen Gegenstand der Discussion war, während sie andererseits auf die tumultuarischen Vorgänge in der vorangegangenen, am 1. April d. I. in den Dreher schen Localitäten auf der Landstraße durch die radicals Fraction der Socialisten-Partei abgehaltenen Volksversammlung hinweist. Obwohl gegen das in Rede stehende Verbot der Polizei'Direction keine Berufung ergriffen wurde und das Ministerium des Innern daher auch nicht in die Lage gekommen ist. aus diesem Anlasse irgend eine Verfügung zu treffen, nehme ich doch keinen Anstand, Neuartiges Bilderbuch. „Eine Reise durch Europa", von Th. von Pichler. betitelt sich das soeben im Ver-läge von Moriz Perles in Wien (I., Bauern-markt N) erschienene bewegliche Bilderbuch, da« auf dem buchhändlerischen Weihnachtsmarkt Sensation er-regt. Die Idee ist ganz originell und wird bei Kin« dern und Erwachsenen zweifellos Beifall finden. Ein erklärender Text führt uns ein und skizziert eine Reife durch die Städte: Budapest, Wien. Berlin, Peters» bürg, Stockholm, London, Paris, Madrid, Rom. Constantinopel, wobei überall bei jeder Stadt die nothwendigen ethnographischen und statischen Angaben in leicht fasslichem Tone gemacht werden und in einer Art Theater die betreffenden Städtebilder in trans« parenten Wandeldecorationen vor dem Auge des erstaunten Kindes vorüberziehen. Es dürfte fetten ein reizenderes Bilderbuch und zugleich Spielzeug geboten worden sein. das aber auch vollauf Anregung und Belehrung bietet. Wir empfehlen allen Lesern, die ihren Kindern eine Wcihnachtsfreude machen wollen, die Anschaffung; der Preis vor 3 fl. 60 kr. ist sehr mähia. ^ . Kalender 1884. Wie alljährlich sind Nm m der Lage. auch heuer zur bevorstehenden Jahreswende unsere Leser auf den großartigen Kalenderverlag der Buch-handlungsfirma Moriz Perles in Wien (I, Bauern« markt Nr. 11) aufmerksam zumachen. Es ist bekannt, daw für nahezu alle Berufsstände in dieser ausgezeich- * Alle» in dieser Nulnil Äuaezelstte ist zu beziehen durch dle hiesig« Nuchhandlung Jg. v. »leinmay, ck Fed. Vamber«. das Vorgehen der Polizei-Direction unter den obwaltenden Verhältnissen als vollkommen gesetzlich begründet zu erkennen. Auf principielle Erklärungen über die Staats-« gefährlichkeit kann die Regierung nicht eingehen." „Die Herren Abgeordneten Doblhamer und Genossen haben in der Sitzung des Abgeordntenhauses vom 7. März d. I. eine Interpellation an mich gerichtet, welche die Ersetzung der gegenwärtig zwischen Braunau und Sim bach bestehen-den hölzernen Brücken Verbindung über den Inn durch eine stabile aus Stein und Eisen zu erbauende Brücke zum Gegenstände hat. In dieser Interpellation werden die Fragen gestellt, in welchem Stadium sich die mit dem Nach-barstaate Baiern bezüglich dieses Bsückenbaues eingeleiteten Verhandlungen befinden und wie weit die dies-fälligen technischen Vorarbeiten bereits gediehen find, ferner ob die Regierung den gedachten Brückenbau überhaupt noch durchzuführen gedenkt, und wenn ja. aus welchem Grunde hiefür ein Credit in das Budget nicht eingestellt wurde, endlich welche Sch,itte die Regierung einzuleiten beabsichtige, um zu verhindern, dafs die von Seite der baierischen Legislative sin diesen Brückenbau mit der Vermendungsdauer bis Iten September 1883 bewillige Summe von 100000 Mark nicht verfalle und dass nicht infolge der Schwirrigkril neu aufzunehmender Verhandlungen diese Brückenbau-Angelegenheit undurchführbar gemacht werde. Ich habe die Ehre, diese Interpellation mit Nachstehendem zu beantworten: Anlässlich der am 2. Jänner 1880 durch den Eis« gang herbeigeführten theilweisen Zerstörung der von Oesterreich und Baiern gemeinschaftlich erhaltenen hölzernen InNtFluss-Arücke zwischen Vraunau und Sim-bach sind mit der kön. baierischen Regierung die nöthigen Verhandlungen eingeleitet worden, infolge deren behufs näherer Prüfung des Baues einer stabilen Brücke zwischen Braunau und Simbach zunächst eine internationale technische Commission eingesetzt wurde, welche am 24. Jänner 1880 in Braunau zusammengetreten ist. Diese Commission hat sich über den Bau einer stabilen Brücke zwischen Vraunau und Simbach geeinigt, die Stellung und Anlage derselben erörtert und sodann den Entwurf einer hierauf bezüglichen, gegen« seitig auszustellenden Ministerial'Erklärung vereinbart, welcher unter Vorbehalt der verfassungsmäßigen Bewilligung der betreffenden Dotationen und mit einigen geringfügigen Abänderungen die Zustimmung der beiden belheiligten Regierungen erhalten Hal; doch wurde der förmliche Abschluss des Uebereinkommens dem Zeitpunkte vorbehalten, in welchem auf Grund des ausgearbeiteten Bauprojectes ein vollständiges Programm für die Vornahme der einzelnen Arbeiten aufgestellt werden kann. Die Verfassung des Bauftrojectes hat in Rücksicht dessen, dass bei diesem Baue Vaiern den bei weitem größeren Theil der Kosten zu tragen haben wird, die baierische Regierung übernommen. Oesterreichischerseits wurde im Jahre 1882 der Betrag von 50 000 sl. als erste Rate für diesen Brücken-bau in den Staatsvoranschlag eingestellt, von Seite der Reichsvertrelung aber ausgeschieden, weil die erforderlichen Projecte und Ueberschläge nicht vorlagen und erst das Jahr 1883 als frühester Termin für den Beginn des Baues in Aussicht genommen war. net redigierten Sammlung specielle Fachkalender existieren, wie z. B. für: Aerzte (Civil- und Militär). Apotheker, Bergleute. Vörsenmänner, Chemiker, Forstwirte, Gärtner. Jäger, Juristen, Landwirte, Militärs, Müller. Professoren nnd Lehrer, Studenten, Techniker, Thierärzte lc. :c. Ganz besonders möchten wir aber auch auf die für jedermann nützlichen und sehr eleganten Portemonnaie- und Block- (Abreiß-) Kalender in den verschiedensten Ausgaben, ferner auch die Collection reich illustrierter Volks-Farbendruck« und Wandkalender aufmerksam machen. Wir schließen mit dem Hinweis auf die Publicationen, welche unfere Damenwelt besonders interessieren weiden, es sind dies der Wiener Hausfrauenkalender, der elegante Damenalmanach und die zur Sparsamkeit anregende Buchführung fürs Haus unter dem Titel: Das Wiener-Haushaltungsbuch. Illustrierte Prospecte werden überdies von genannter Buchhandlung auf Verlangen gratis zugesandt. Literarische Iestgeschenke. Mt einem deutschen Literatur-Kalender begleitet die Buchhandlung von Moriz Perles in Wien (Stadt. Bauernmarkt 11) ihren Weihnachlskatalog, welchen sie soeben an ihre Kunden versendet, ein. Der Katalog enthält, nach Materien geordnet, das Beste der Literatur, berücksichtigt in hervorragender Weise die österreichische Bücherproduction und führt bereits die Erscheinungen der letzten Tage auf. Wer ein literarisches Festgeschenk zu machen beabsichtigt, wird die Wahl wesentlich er-leichtert finden durch die sorgfällige Anordnung diefes Kataloges, welchen die Buchhandlung Perles, wie wir hören, auf Verlangen gratis und franco verfendet. Seither sind im weiteren Verlaufe der Verhand-lungen die beiderseitigen Regierungen übereingekommen, den ursprünglich für das Jahr 1883 in Aussicht ge' nommenen Bau der stabilen Brücke über den Inn zwischen Braunau und Simbach auf einen spateren Zeitpunkt zu verschieben, wobei für die österreichische Regierung insbesondere die auß rordentliche Inanspruchnahme des Staatsschatzes infolge der im Jahr 1682 eingetretenen Elementarereignisse sowie drr wettere Umstand bestimmend war, dass die zwischen den beide" genannten Orten gegenwältig bestehende hölzerne Brück' inzwischen in einer solchen Weise reconstruiert wurde, dass sie nach dem Befunde der competenten technische« Organe und eines im Monate April d. I. eigens zur Uütersuchung ih es Vauzustandes nach Braunau ellt' sendet« n höheren technischen Beamten des Ministeriums des Innern dem Vellehre noch durch längere Z«l dienen kann. Ungeachtet dieser einstweiligen Verschiebung des Baubeginnes steht die österreichische Regierung »ach wie vor auf dem Staudpunkte, dass sie die Realist rung d.s Projectes einer stabilen BrückenverbinduNg über de» Inn zwischen Vraunau und Simbach aus Nücksichleil des öffentlichen Verkehres für nothwen' dig hält. Die Regierung wird daher nicht ermangeln, die As'gelcnrnheit dieses Brückenbaues auch weiter inl Auge zu behalten, und kaun nur die Versicherung ge-geben werden, dass die Regierung nach Maßgabe der Nothwendigkeit im Einvernehmen mit der lön. baieri" schen Regierung, auf deren thunlichstes EntgegenkoM' men sie auch in der Folge rechnen zu dürfen glaubt, die nöthigen Vorkehrungen treffen »nd dass sie recht' zeitig die erforderlichen Mittel von der hohen Reichs Vertretung in Anspruch nehmen werde." „Die Herren Abgeordneten Zehetmayr und Genossen haben in der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 22. Februar 1883 eine Interpellation an mich gerichtet, in welcher unter Hinweis darauf, dass im Bezirke Schärding bei der Anlage vol« Ziegelbrennereien zum eigenen Gebraucht die Bewilligung der Bezirkshauptmannschaft unter Vol' läge der bezüglichen Pläne eingeholt werden müsse und dass für Ziegelvlennereien zum eigenen Gebrauche auch die Erwerbsteuer gefordert werde, die Anfragt an mich gerichtet wurde: 1.) ob mir diese Uebelstände bekannt sind und 2.) ob ich geneigt sei, das Geeignete einzuleiten, dass die Ziegelbrennereien zum eigenen Gebrauche steuerfrei gestaltet werden und dass zur Anlage V0»l solchen Ziegelbrennereien die Genehmigung der k. l. Beziltshauplmannschaften nicht verlangt, fondern die der Gemeindevorstehung in Handhabung der BaU-ordnung zukommende Bewilligung als genügend be^ trachtet werde. Ich habe die Ehre, diese Interpellation im Ein< vernehmen mit dem Herrn Finanzminister im Na^ stehenden zu beantworten: Derselbe Gegenstand ist vom oberösterreichischell Landtage behandelt worden, und kann ich in Uebel^ einstimmung mit der dem Statthalter in Erledigung des Landtagsbeschlusses zugegangenen Weisung nur e>^ klären, dass, wenn es sich um die Errichtung vo» Brennereien zur Erzeugung von Ziegeln zum eige' nen Gebrauche handelt, eine solche Anlage -" unbeschadet des der politischen Behörde nach § 50 dec Bauordnung für das Land Oberösteireich vom I3te" März 1875. L. G. Bl. Nr. 15. zustehenden Aufsichts' und Sistierungsrechtes — lediglich der nach der Bal^ ordnung erforderlichen Bewilligung von Seite des Oe' meindevorstehers und nicht der Genehmigung der Oe' werbsbehörde unterliegt. Mit Rücksicht auf die nothwendige Vorausseht dieser Competenz wird es Sache der Gemeindevorstehel sein, die bezügliche Bewilligung dann zu ertheile»» wenn sich nach der Beschaffenheit und dem Umfang der Projectierten Betriebsstätte, nach der Menge des zu erzeugenden Materiales und nach den sonstige" obwaltenden Umständen mit Grund annehmen läss^ dass es sich bei der Anlage der Aetriebsstätte wirM nur um eine Ziegelerzeugung zum eigenen Gebraus und nicht um einen gewerbsmäßigen Betrieb Handel'' Handelt es sich um einen gewerbsmäßigen ^ trieb, so steht das der Gewerbe.Ordnung entspreche^ Verfahren und bei «»befugtem gewerbsmäßigen "^ triebe die Strafamtshandlung nach der Gewerbe-O^ nung der politischen Behörde zu. Was die Vesteuevungilfrage anbelangt, so Ni^ den die Steuerbemessungs-Behörden in Oberöstenel^ von Seite des Fmanzministers angewiesen, jene v^ einzelnen Wirtschaftöbesitzern errichteten Ziegelbre^ nereien, rücksichtlich deren sich nach Constatieruna ^ angedeuteten Umstände mit Grund annehmen lass' dass es sich dabei nur um eine Ziegelerzeugung ^!^ eigenen Gebrauche und nicht um eine gewerbsniaß^ betriebene Unternehmung handelt, in Hinkunft von " Elwerbsteuer frei zu lassen und die für derlei U'"^ nehmungen in Vorschrelbung stehende Erwerdsteu über Einschreiten der davon Betroffenen in Abfall z bringen." (Schluss folgt.) Lnibacher Zeitung Nr. 283 2395 1l. Dezember l883. Zur Lage. Die Regierungsvorlage, betreffend die Unfall» Versicherung der Arbeiter, wird in den Blättern lebhaft discutiert. Allgemein wird der Regierung lebhafte Anerkennung dafür gezollt, dass sie in dieser so wichtigen Frage rasch vom Worte zur That geschritten und damit den ernsten Willen kundgegeben habe, nach Kräften zur Verliesse»ung des Loses der arbeitenden Classen beizutrugen. Die Presse erörtert die leitenden Grundsätze des einschlägigen Gesetzentwurfes und bemerkt: „Die Regierung darf mit Befriedigung da« rauf hinweisen, dass sie am Jahrestage der Geburt bes social-politischen Antrages der Vereinigten Linken eine der von derselben angeregten Hauptfragen an ihrem Theile der Lösung zugeführt hat, und die Volksvertretung wird die social-politische Mission, welche jener von verspäteter Erkenntnis der modernen Zeitlorderungen zeugende Antrag für eine Partei theoretisch in Anspruch nehmen wollte, praktisch zu erfüllen Nissen, so dass die gegenwärtige Legislaturperiode dem Volke «füllt, was die frühere ihm versprochen." — Der Mährisch-schlesischeCorrespondent schreibt: »Unter den Vorlagen, welche die Negierung in der Eröffnungssitzung unseres Abgeordnetenhauses am 4ten Dezember dem Hause zugehen ließ, nimmt unstreitig das Gesetz über die Unfallversicherung der Arbeiter ben hervorragendsten Rang ein. Es documentiert den Ernst, mit welchem sich die Regierung einer der wich« tigsten Aufgaben unserer Zeit: der wirksamen Behandlung der social «politischen Fragen, zugewendet hat." —- In einem Wiener Briefe des Pest er Lloyd heißt es: „Angenehm überrascht hat die Einbringung des Unfallvelsicherungs-Gesetzes für die Arbeiter. Während allerorten über die Arbeiterfrage viel geredet wurde, hat man im Ministerium fleißig gearbeitet und einen Gesetzentwurf geliefert, gegen den sich en äütaii Manches sagen lassen wird, der aber als Ganzes sich !chon heute der delfälligsten Aufnahme bei Unbefangenen erfreut." Der günstige Eindruck, den das Budget für /884 in der öffentlichen Meinung hervorgebracht, spiegelt sich auch in den Aeußerungen der Provinz-presse wieder. Das Prager Abendblatt schreibt: «Wer nicht leeren Hirngespinsten nachjagt, sondern Wit realen Factoren rechnet, wird zugeben miissen, dass bie Regierung mit Bezug auf die Wiederherstellung ^ Gleichgewichte« im Staatshaushalte in den vier Jahren ihrer Amtsführung geleistet hat, was unter den obwaltenden Verhältnissen überhaupt geleistet werden konnte. Allerdings ist die Parität zwischen Ein» Nahmen und Ausgaben noch nicht vollständig her-ßestellt. Allein wenn man in der Ausgabenrubrik von lenen Posten abstrahiert, welche ausschließlich für In» bestitionizwecke besi'mmt sind, dann wird man finden, bass das reelle Dchc>t bereits auf eine Ziffer herab-^d'ilckt ist, welche kaum mehr ins Gewicht fällt, eine Ansicht, welche auch die Capitalistenwelt theilt, wie ^e namhafte Steigerung der Course der österreichischen ^enten nach dem Bekanntwerden der Budgetziffern klar beweist." — Auch der Pest er Lloyd constatiert in tinem Wiener Briefe, dass „das Budget eine inten, lwe Verbesserung der österreichischen Finanzen aufseist und dass auch die Wiener Börse dieser Ansicht Huldigt und ihr in einer Steigerung der Rentencourse "ULdruck gab". Die Kölnische Zeitung bespricht in einem Engeren Artikel die innere Lage in Oesterreich, speciell ^e Situation der deutsch'liberalen Partei, und bemerkt Unter anderem, dass es, „ganz unparteiisch betrachtet, etwas Bedenkliches hat, wenn stets das Deutschthum "^gespielt und dabei so gethan wird, als ob Tirol Und Vorarlberg, Salzburg, Oberösterreich, ein Theil von Niederösterreich und der Steiermaik gar nicht "Utsch wären." Aus Paris ^lrd unterm 8. d. M. berichtet: Die dem Minister. Midenten am 5. d. M. überreichte chinesische Note ist, ?'e die „Agence Havas" meldet, einfach eine Anlwort As chinesischen Botschafters Tseng auf die französische Ale vom 30. November, welche im Gelbbuche ver-Mntlicht worden ist, und bildet demnach die Fortsetzung kl schwebenden Unterhandlungen. H. Der Marineminister erhielt Nachrichten aus c>vnling, welche bis zum 27. November reichen. Die ä^nzoser« machten eine Recognoscierung bis auf vier ^°Meler von Bac-Ninh. Courbet näherte sich Person-yH Sonlay bis auf eine Entfernung von 2 Kilometer. ?^ Haiphong wurde am 23. November ein Boot mit ^ "iann ergriffen, welches mit Brundstoffen beladen 3^> Admiral Courbet schrieb dem Gouverneur von ^chinchina, dass die Operationen unmittelbar bevor-^hen. Die letzten Verstärkungen werden abends er- ^t. «Sie begreifen", heißt es in diesem Schreiben, ""asz wir Eile haben, zu marschieren." .,. Eine Depesche des Admirals Galiberi aus Zan-w« vom 7. Dezember bestätigt, dass die französische ^adre h^ Madagascar mehrere Posten der Hooas t," °er östlichen Küste zerstörte. Eine Landungs-Com-z?" zerstörte den Posten von Maravete. Die Fran- 'ku hatten nur einen einzigen Verwundeten. Der Senat wählte den General Campen on und Jean Mace zu lebenslänglichen Senatoren. Die Kammer sehte die Debatte über den Ton tir.g-Credit fort. Del a fosse sagte, dass man, um den Frieden zu erhalten, das Cabinet stürzen müsse. Berichterstatter Renault constatierte, dass der Mangel einer zusammenhängenden Politik, welcher aus dem Wechsel der Cabinette resultiere, die hauptsächlichste Ursache der gegenwärtigen Schwierigkeiten bilde. Er schloss, indem er die Votierung des geforderten Credites empfahl, weil eine Ablehnung desselben als ein Zurückweichen vor China erscheinen würde. — Nach einer Rede Pelletan's gegen das Cabinet wurde die Debatte auf Montag vertagt. Tagesneuigkeiten. — (Erste Kochkunst-Ausstellung 1884 in Wien.) Das Finanzministerium hat die Bewilli« gung zur Veranstaltung einer Lotterie ertheilt, welche in Verbindung mit der ersten Kochlunst'Auystellung er« folgt und deren Erträgnis denselben wohlthätigen Zwecken gewidmet ist, für welche auch der Neinertrag der Kochkunst. Ausstellung bestimmt wurde. Die Ausgabe der geschmackvoll ausgestatteten Lose erfolgt schon in den nächsten Tagen, und bilden die Treffer der Lotterie Objecte der Kochkunst. Ausstellung. Als Haupttreffer wurde ein silbernes Tafelseruice i>, höchst kunstvoller Ausführung. da3 aus einem Wiener Atelier ersten Ranges hervor« gieng. gewählt, Das Ausstellungscomite' hat Veranlassung getroffen, dass die Lose an zahlreichen Verkaufsstellen in Wien abgegeben werden. Der bekannte Archi' telt Herr Hiefcr hat das Arrangement in den Gartenbau» Sälen übernommen. — (Die Bierindustrie in Oesterreich. Ungarn) Der „Pester Lloyd" widmet der österreichisch, ungarischen Bierftroduction eine längere Besprechung, welcher wir folgende Daten entnehmen: Im Jahre I860 bestanden in der österreichisch.ungarischen Monarchie noch 33 l4 Bierbrauereien; im Jahre 1870 wurden nur mehr 2743 Brauereien gezählt, im Jahre 1880 gab es nur 2215. im Jahre 1881 nur 2160 und im Jahre 1882 gar nur 2131 Brauereien, gegen 1860 also um 1183 oder 36 pCt. weniger. Die Blererzeugung ist in fort« währendem Steigen begriffen. Es wurden erzeugt: im Jahre 1860: 7 574035 Hektoliter, im Jahre 1870: 9 992 493 Hektol, im Jahre 1880: 10957 378 Hektol.. im Jahre 1881: 11985 807 hello!., im Jahre 1882: 12 142 393 Hektoliter. Gegen 1860 erhöhte sich die Production um 4 568 358 Heltol. oder um 60 pCt.. gegen 1870 um 2 149 900 Hektol, ober um circa 22 pCt. Es mllss ausdrücklich erwähnt werde,,, dass die öfter« reichisch Ungarn 22 494 312 fl gegen 22 177 926 fl, im Jahre 1881, Auf Oesterreich entfallen im Jahre 1882: 2! 482 358 Gulden, auf Ungarn 1011962 fl. Die Niereinfuhr über die Zollgrenze betrug 10762 Hektoliter (in jung. ster Zeit nimmt die Einfuhr von baierischem Vier nach Wien größere Dimensionen an), die Bierauilfuhr über die Zollgrenze im Campagnejahre 1882: 205 378 Hekto< liter. — (Eisernes Thor.) Man telegraphiert aus Orsova: Inspector Wallandt und seine Ingenieure haben die Pläne betreffs der Sprengung deS Eisernen Thores und der Katarakte beendet. Dieselben werden in einigen Tagen ver ungarischen Regierung vorgelegt werden. Nach den neuesten Schätzungen dürfte der Kostenaufwand für die Sprengung 10 Millionen Gulden betragen. Da» neue Verfahren der Sftrengmethode des l. k. Majors Lauer dürfte in Anwendung gebracht werden. — (Ausnutzung von Holzrauch.) In einer Fabrik in Michigan wird der Rauch, sobald er sich bildet, in Behälter geleitet, welche mit Kalk gefüllt und mit kaltem Wasser umgeben sind. Durch diese Condeusa. tion Wir essigsaurer Kalk. Alkohol, Theer und Gas ge-bildet. Das letztere wird unter den Kesseln verbraucht. Auf diese Art werden täglich 1000 Klafter Holz in Kohlen verwandelt, bei Welchen 2 800 000 Cnbikfnß Rauch abgeht. Von diesem Rauche werden 12000 Pfund essigsauer Kalk, 200 Gallonen (1 Gallone — 4'/« Liter) Alkohol und 25 Pfund Theer gewonnen. Locales. — (Au3 dem Gemeinderathe.) In den Sitzungen vom 6. und 7. Dezember waren 18 Gemeinderäthe anwesend. Der Herr Bürgermeister Grasselli theilt ein Telegramm des t. k. Hofrathes Professors R. V. Millosich mit. in welcher dieser für seine Ernennung zum Ehrenbürger der Landeshauptstadt in Laibach seinen Dank ausspricht. Der Bürgermeister der Hauptstadt Prag dankt für die freundliche Beglückwünschung des Gemeinderathes der Landeshauptstadt Laibach anlässlich der Eröffnung des czechischen Nationaltheaters. Hierauf referiert GN. Hribar namens der Finanzsection über das Regulativ für den Viehmarkt sowie über das Regulativ für die städtische Schlachthalle. Beide Regulative, höchst umfangreich, wurden erst in der zweiten Sitzung am 7, Dezember nach einiger Abänderung durchberathen und werden seinerzeit nach erfolgter Genehmigung öffentlich publiciert werden. Nach erfolgter Berathung der einzelnen Paragraphe stellt die Finanzsection folgende Anträge. Der Gemeinderath wolle beschließen: 1) Der Entwurf einer Marktordnung für die Vieh» markte, enthaltend die allgemeinen und besonderen Be« stimmungen sowie da» Regulativ für die Schlachthalle, enthaltend die Geschäftsordnung, die Schlachtgebüren. die Verwaltung der Schlachthalle und innere Geschäftsordnung, wird genehmigt. 2.) Der Stadtmagistrat wird beauftragt, den Cnt« wnrf der Marktordnung für die Viehmärkte und das Regulativ für die Gchlachthalle sofort der h. t. k. Landesregierung zur Genehmigung mit der Bitte um eine solche Erledigung vorzulegen, dass dieselben schon mit 1. Jänner 1884 in Wirksamkeit treten könnten. 3.) Beide Entwürfe werden der h. k. k. Landesregierung im slouenischen Originaltexte vorgelegt und haben, genehmigt, unter alle hiesigen Fleischer. Stecher und Gastwirte vertheilt, außerdem aber in der Schlachthalle an einem leicht sichtbaren Orte sowie an den Mauten affigiert zu werden. 4.) Der Stadtmagistrat wird aufgefordert, alles Nöthige zu veranlassen, dass der Viehmarktftlatz im Sinne des Gesetzes gegen die Viehseuche vom 29sten Februar 1880. so weit thunlich, schon bis zum monat" lichen Viehmarlte am 8. Jänner 1884 eingerichtet wird. 5.) Der Stadtmagistrat wird beauftragt, sofort, wenn daS Regulativ für die Tchlachthalle die Genehmigung der hohen k. k. Landesregierung erhalten hat, die Per-sonalsection einzuladen, dem Plenum des Gemeinderathes seine Anträge bezüglich der Gehalte des Personales der Schlachthalle zu stellen. Sämmtliche Anträge werden angenommen. GR. Dr. Ritter von B leiw eis « Trsteniiki referiert namens der Polizeisection über die Medicamenten-rechnungen für die Stadtarmen im I. und II. Quartale 1883. Referent bemerkt, er müsse die alten Missstände bei der Verschreibung der Armen-Recepte neuerlich rügen. Immer verschreiben, insbesondere die städtischen Aerzte, noch ganz unnothwendiger Weise theuere Recepte, die mehr als 1 si., ja oft 2 fl. losten, und nehmen keine Rücksicht auf die in dieser Richtung erslossene Ministerial» Verordnung, welche ihneu wiederholt ins Gedächtnis gerufen wurde, und auf die äußerst schlechte finanzielle Lage des ArmenfonbeS. Referent beantragt, für diesmal noch von den bereit« beschlossenen Strafen abzusehen, den städtischen Aerzten aber stricte aufzutragen, sich nach den Beschlüssen des Gemeinderathes zu halten, die Herren Privatärzte mittelst Circulars zu ersuchen, sich bei Verschreiben von ArmeN'Recepten an die oft angerufene Ministerial-Verordnung zu halten und die Medicamenten» rechnung für Armeu-Recepte für das I. Quartal 1883 mit 316 fl. 83 kr., für das II. Quartal 1883 mit 318 fl. 32 kr. zu genehmigen. Die Anträge werden angenommen und hierauf die öffentliche Sitzung geschlossen. x — (Herz-IesU'Kirchenbau«Verein in Lai-bach.) Das h. l. k. Finanzministerium hat laut Erlass vom 15. November 1883 dem Herz-Jesu«Kirchenbau« Vereine in Laibach die Verlegung des Ziehungstermines auf den 10. Mai 1884 für die demselben mit h. Erlasse vom 4. Juni 1883 bewilligte Effectenlotterie gestattet. Indem der Verein dies den p. t. Gönnern des religiös-patriotischen WerkeS zur geneigten Kenntnis bringt, spricht derselbe für alle bisher gebrachten Opfer an Zeit und Gelb den tiefgefühltesten Danl aus, wagt aber gleichzeitig die Bitte anzufügen, dem gewifs reichlich segenbringenden Werke daS fernere Wohlwollen nicht zu entziehen, da die Kirche fammt dem Haufe für die hochwürdigen Herren Missionare die Summe von circa 120 000 si, beanspruchen wird und die Sammlung erst gegen 47 000 fl. ergab. Ueber die Lotterie-Effecten selbst, von welchen ein Theil schon inkürze im St. Iosef'Spitale. Kuhthal Nr. 11, zur Ansicht aufliegen wird, bringen Wir demnächst Ausführlichere«. — (Festlichkeit an der k. l. Oberrealfchule.) Am Sonntag fand in den Räumen unserer k. t. Oberrealschule ein schönes Fest statt. Der allverehrte Director der Anstalt. Herr Schulrath Dr. I. Mrhal, feierte nämlich feine 30jährige Dienstthätigleit, Der Lehrkörper benutzte diesen Anlass, um dem verehrten Iubilanten seine besonderen Sympathien knndzugeben. Sämmtliche Herren Professoren der Anstalt versammelten sich um 11 Uhr im Conferenzzimmer und begrüßten fodann durch den Senior den Gefeierten des Tages. Der Redner gedachte in warmemvfundenen Worten der vielen Verdienste desselben um die Anstalt und namentlich des Umstände«, dass Schulrath Dr. Mrhal es war, der die Anstalt aus Kleinem emporhob, unter schwierigen Verhältnissen mit kundiger Hand eingriff und die Harmonie unter dem Profesforen-Collegium stets in bester Weise zu erhalten wusste. Zur bleibenden Erinnerung an diesen Tag überreichte nun der Sprecher dem Iubi- Laibacher ZeituuZ Nr. 283 2396 11. Dezember 1885 lanten einen silbernen Ehrenbecher mit folgender Wid-mungsinschrift: „Der Lehrküvftrr der Staats«Oberreal-schule in Laibach seinem huchuerehrten Director Dr, Ioh. Mrhtil zum 30jährigen Dienstesjubiläum, 1853 bis 1883" Gerührt dankte Herr Schulrath Dr. Mrhal für solche Aufmerksamkeit, betonend, dass er hoffe, das gegenseitige Einvernehmen werde stets ein so gutes sein, wie es bisher gewesen. Mit lauten Hochrufen auf den Gefeierten schloss dann das sinnige, jedem Theil' nehmer unvergeßlich bleibende Fest, Gestern abends brachten die Schüler dem geliebten Director ein Ständchen und heute begibt sich zu demselben eine Schüler deputation aus allen Classen der Anstalt zur Beglück« wünschung. — (Das zweite Concert der philharmonischen Gesellschaft.) Trotzdem eln herrlicher sonniger Wintering die Bewohner unserer Stadt zur Massenwanderung außerhalb der Mauern lockte, war der Redoutensaal beim gcstrigcn zweiten Gesellschaftsconcerte der Philharmoniker von einem dem interessanten Programme mit sichtlicher Pietät lauschenden Publicum vollauf gefüllt. Stand doch Beethovens Pastoralsymphonie auf dem Programme, jene herrliche Tonschöpfung, welche in Ehren zu halten wir Laibacher eine ganz besondere Verpflichtung haben, denn die Pastoralsymphonie ist es. welche Beethoven der philharmonischen Gesellschaft zum Danke dafür, dass ihn diefelbe zum Ehrenmitgliede ernannte, geschenkt hat, und die Partitur, aus welcher Musikdirector Zöhrer dirigierte, trägt die Inschrift: „ä^mpkouiv päLtoraie" mit Nothstift von Beethovens eigener Hand geschrieben Aber abgesehen davon ist dieselbe auch für das große Publicum so leicht fasslich, so verständlich, so reich an charakteristischen Melodien und Tonmalerei, Vogelsang und Hirtenlied, Regen und Sturm, Donner and Blitz, und das alles ist mit so einfachen Tonmitteln erreicht, so bescheiden und doch so wirksam instrumentiert, dass jene bezaubernde Wirkung auch diesesmal nicht versagen konnte, die den Beethoven'schen Symphonien trotz der modernen Musik mit ihrer reichen und blendenden Instiumentalion treu bleibt und immer treu bleiben wird. Musikdirector Zöhrer dirigierte mit feinem Verständnis, mit Schwung und Feuer, und das Orchester leistete sein Möglich» fies. so dass die Aufführung des Pastorale mit Necht sich einen ersten Platz in dem heurigen Saisonprogramm erworben hat. Das Concert wurde eingeleitet durch Richard Wagners „Vorspiel zu den Meistersingern", eine mit dem ganzen Apparate Wagner'jcher Musil reich ausgestattete Composition, bei welcher jedoch, insbesondere in unserem so sehr akustischen Saale, es sich bemerklich machte, dass die Blechbläser eine dominierende Stellung einnehmen, trotz der ganz tüchtigen Besetzung unseres Streicher-chores. Das ist aber alles so effectvoll gemacht, und die Accorde dröhnen fo mächtig, dass auch dieser Composition ein mächtiger Eindruck gesichert war. Auch hier hielt sich das Orchester sehr wacker, und wir sind Herrn Zührer insbesondere dankbar, dass er auch moderner Musik in unseren Programmen Raum gibt, denn N. Wagner zählt noch immer zu den seltenen Gästen unseres Concert-saales. Allerdings hat er eigentlich für diesen auch so gut wie nichts geschrieben, daher sich der Concertsaal meist mit Bruchstücken seiner dramatischen Musik begnügen muss. Der Wagner'schen Ouvertüre folgte Max Brach's Violinconccit in 6-NulI, welches unserm wackern Coucertmeister Gerstner Gelegenheit bot. uns wieder einmal an seinem schönen Spiele erwärmen zu können. Gerstner spielte wieder mit gewohnter Meisterschaft, sicher und rein intonierend, mit schmelzendem Gesang und sicherer Bravour. Stürmischer Beifall und wiederholte Hervorrufe bezeugten es, dass er dem Publicum zu Danke gespielt hatte. Das zweite Gesellfchaftsconcert war nach dem Gesogten sowohl in seinem inneren Gehalte det> Programmes und in der cxacten Durchführung des letzteren, als auch in seiner zündenden Wirkung auf unser Publicum ein glänzendes zu nennen und Wahl und Durchführung das Hauptverdienst unseres tüchtigen Musildirectors I 0 hrer. — (Glasbena Matica.) Die Musikschule der Glasbena Matica wird gegenwärtig von 4tt Schülern besucht. Hicvon entfallen auf den Clavierunterricht (in 3 Classen 21) und auf den Viol in unterricht (in 2 Classen) 25 Schüler. Nach den bisherigen Er^ fahrungen zeigen sich bezüglich des Fortschrittes der Schüler überraschend günstige Resultate, welche zu den schönsten Hoffnungen für die Zukunft berechtigen, Uebrigens wird die Glasbeua Matica nach jedem Semesterschluss öffentliche Prüfungen veranstalten. Der Unterricht wird durch 3 Lehrer ertheilt, doch wird die Glasbena Matica an eine Vermehrung der Lehrkräfte denken müssen, da schon heuer eine beträchtliche Anzahl Bewerber um Neuaufnahme wegen Ueberbürdung der Lehrer abgewiesen werden musste. Des weiteren wird die Glasbena Matica den Unterricht aus Cello und Gesang sowie Harmonielehre ausdehnen. Aus dem Vorhergesagten erhellt, dass die unter den ungünstigsten Auspicien errichtete Schule eine achtenswerte Position einnimmt, und es liefert der Zudrang der Schüler den Beweis, dass sich das junge Unternehmen des besten Vertrauens erfrent und ein eminentes Vedurfm» war. Das Gedeihen und Blühen der Musik' schule Glasbena Matica ist in erster Linie dem opfer-willigen Vorgehen des Ausschusses zu verdanken, der in finanzieller Beziehung durch Errichtung derselben eine schwere Verantwortung übernahm. Durch die vom hohen Landtage bereits gewährte Subvention ist das Unternehmen vorderhand finanziell wesentlich gefördert und würde eine noch in Aussicht genommene Unterstützung des löblichen Gemeinderathes dasselbe vollständig sichern. Nicht unerwähnt darf bleiben, dass die überraschend günstigen Erfolge der Schüler in erster Linie auch der Tüchtigkeit und dem Fleiße der Lehrer zu verdanken sind. — (Constituierung der Genossenschaften.) Samstag, 8. Dezember, constituierte sich die gemeinschaftliche Genossenschaft der Tischler, Goldschmiede, Wagner. Sesselmacher, Peitschenftlelmacher, Bildhauer, Drechsler, Fassbinder. Bürstenmacher, Orgelbauer und Claviermacher und wählte zum Vorstände Herrn Johann Novak, zum Vorstand Stellvertreter Herrn Johann Mat hi an, in den Ausschuss die Herren: Dovgan, Pleknik. Widmayer, Cirustein und Krimmer; zu Stell« Vertretern die Herren: Papes, Petrin und Oafec. — Am 8. Dezember constituierte sich die Genossenschaft der Schuhmacher. Zum Vorstande wurde gewählt Herr Oterbinc, zum Stellvertreter Herr Strohmayer; in den Ausschuss die Herren: Span. Boben.Zor.KoZar.Bres-koar, Tuma jun., Horvat- zu Stellvertretern die Herren: Tuma sen., Szantner, Justin, Erzen und Zitterer, x- — (Der gestrige monatlich« Vieh markt) war sehr gut besucht. An Hornvieh wurden über 300 Stück aufgetrieben, und waren die Preise für gemästetes Vieh sehr hohe, insbesondere da fremde Händler aus Körnten, Görz, Fiume, Pola und Trieft anwesend waren, die sehr viel ankauften und gut bezahlten. Pferde waren nur wenige, kaum 100 Stück, am Platze, und es war daher der betreffende Handel ein sehr geringer, i — (Todesfall.) In Trieft starb am 8. d. M. die Tochter Sr. Exc. des Herrn Ministers a. D. und Statthalters Freiherrn von Pretis und der Frau Marie Freifrau von Pretis geb. von Boeckman, Amalie Baro> nesse Pretis, nach langem, schwerem Leiden. Unter den zahlreichen, das Trauergemach schmückenden prachtvollen Kränzen befanden sich auch Kränze von „Cäcilie Ritt-meyer" und vom Ersten Militär-Veteranenvereine für des Küstenland „feiner tiefbetrauerten Fahnen-Inngfrau", — (Landschaftliches Theater.) Gestern war, wie alle Montage, das Haus nur sehr schwach besucht, und man gab doch das herrliche Lustspiel von L'Arronge: „Der Compagnon", daL bei vollem Hause, in dem sich die Lachlust breit entwickeln kann. unwiderstehlich fortreißend zu Wirken pflegt. Dank des vorzüglichen Spieles der Träger der Hauptrollen: Frl, U. Beck (Aoclc), Frau Podhorsly-Keller (Lerche). Frl. E, Palme (Ma, thilde) und der Herren P auly (Voss), Niedt (Kanzlei-rath Voss). Horak (Schuhmann) und VrandeiS (Fer« dinand). erhielt das Stück aber auch gestern die Besucher in bester Laune. Frl, v. Beck erwies sich auch diesmal als tresslich im Conversationston und sah reizend aus; Frau Podhorsky-KeUer wurde bei offener Scene gerufen; Frl. Fleisch mann gab das „Dienstmädchen Marie" mit der ihr eigenen Verve und schalkhaften Laune; Herr Ander den „Friedrich" mit löst lichem Humor, namentlich in Anwendung des Sprichwortes vom Beruhigtsein. Herr Niedt als Regisseur zeigte auch wieder in der Besetzung der „Tante Röger" mit dem Frl. Koch sein eminentes Geschick in Verwendung der vorhandenen Kräfte; Frl. Koch gab diese Rolle mit großem Geschick und war vollendet in der Maske. ____ —08. Morgen (Mittwoch) beginnt, wie uns die Direction mittheilt, das Gastspiel des Herrn Karl Blasel aus Wier. Für dieses Gastspiel des ebenso renommierten als liebenswürdigen Komikers sind folgende Stücke in Aus> sicht genommen: Färber und Z wi llings bruder, Unsere Schatzerl (Novität). P romesse (Novität), dann Donna Iuanijtta und Mädel aus der Vorstadt. Neueste Post. Original-Telegramm der „Laib.Zeitung." Paris, 10. Dezember. Die Kammer genehmigt? den Tonling.Credit mit 381 gegen 146 St'mmen und beschloss mit 315 gegen 206 Stimmen eine, der Regierung da3 Vertrauen ausdrückende TageLordmmg. Wien, 10. Dezember. Im Abgeordneten, hause tagten heute der Wehr-Ausschuss, der Im-munitäts-Ausschuss und der Sttafaesrtz-Ausfchuls. Der Wehr-Ausschuss grnehmigte ohn? Debatte die Vorlage, betreffend die Aushebung drs Recruteucontingeutes pro 1884. Der Immmiitäts.Ausschuss verhandelte über das gerichtliche Ansuchen um Zustimmmig zur strafgericht lichen Verfolgung der wegen Ehrenbeleidiaung geklagten Abgeordneten Reschauer und Dr. Bloch nnd be schloss, die Angelegenheit einem befonderen Referenten zur Prüfung und Antragst.llung zuzuweisen. D?r Strafgcsctz-Allsschuss berieth heute'über das 6. Hauptstück des nmen Strafg?sctzmtwurscs. Wien, 10. Dezember. (Presst.) Die Familie des Ersten Obersthofmeisters Sr. Majestät des Kaisers, Sr. Durchlaucht des Fürsten Conslantin Hohenlohe, ist von einem schweren Schlage heimgesucht worden; drr 13jährige Sohn Wolfgang des Fürsten Hohenlohe, ein durch seine ausgezeichn^tr», Anlagen zu den schön« sten Hoffnungen berechtigender junger Mann, ist Freitag abends nach 10 Uhr im Palais im Augarten gestorben. Wien, 10. Dezember. Da« Mitglied des Hof-burgtheaters Herr Eduard Leuchert hat sich wege» unheilbarer Krankheit (Nerven- und Rüclenmarlsleiden) erschossen; er stand im 61. Lebensjahre. Kairo, 9. Dezember. In jüngster Zeit wurde wieder durch die Ausständischm ein ganzes eqyvtisches Bataillon bei Suakim vernichtet. Die Aufständischen eroberten bei diesem Anlasse eine Kanone. Das Sennaar ist im Aufstande. Der österreichisch-ungarische General-consul in Kairo hat den Consul in Chartum ange-wiesen, die Missionäre, Nationalen und Schutzbefohlenen daselbst zur unveiweilten Abreise aufzufordern. Kairo, !0. Dezember. Weitere Nachrichten aus Suakim besagen, die Kundschafter in Suakim hätten gemeldet, es hätten sich nur einige hundert Man« feindlicher Tiuppen in der Nähe der Stadt gezeigt. Mahmud Pascha habe sodann 500 Mann Negertruppen und 200 Vaschibozuks gegen den Feind entsendet, el selbst aber sei i«: Suakim zurückgeblieben. Der ZusaM-menstoh mit den Aufständischen erfolgte etwa drei Stunden von Suakim entfernt. Die ägyptifchen Truppen erlitten nach heftigem Kampfe ?ine vollständige Niederlage, und nur etwa 50 Mann, die Hälfte aus Osficieren bestehend, hatten sich gerettet. Die Niederlage verursacht große Bestürzung, da die geschlagene!« Truppen zu den besten der ägyptischen Armee grhöcttn. Mau besorgt, dass die Wiedereröffnung der Straße von Sualim nach Berber zur Verbindung mit Baler Pascha kaum möglich sei. 'Angekommene Fremde. Am 9. Dezember. Hotel Stadt Wien. Fritzsch, Kaufm. Augsburg. - Pollal. Reisender. Wien. — Riichcl, Kausm,, Budapest. — Spillel, Kaufm, Maxdorf. Hotel Elefant. Töpfer, Reisender, Wien, — Rehmaier. Rei' sender, Knittcnfeld. — Aurel, Verwalter, hopfenbach. -" Fachini, Agent, Trient. — Tucet, Ingenieur, Villach. -^ Ritter v. (Wann, l. l, Oberlieutenant, sammt Frau. Mrl' fcld. — Manfrcdo. Jurist. Zara — Tollazz!. Kaufm,, Üoitscl)-Hotel Europa. Friedrich Ritter v,. l, k. Oberst. Graz. — Smol- nilar. l, l. Obrrlicut.. Umz, — Viseiii. Vetreidehnndlcr, Sissel, — horwatl», Wcinhcindlcr. Unterlrain. Gasthof Silobahnhof. Kaufmann, Schauspielerin, Graz -- Krauß, Kaufm.. Budapest. — Gultt, Weinhändler, Trieft. - Weber, Laibach. Kaiser von Oesterreich. Ialobovic und Boltesar sammt Frau, Wien. Verstorbene. Den 9. Dezember. Johann Ljubk', ArbcitcrssoP, 8 Tage, Ziegelstraßc Nr. 9, Kinnbackenlrampf. Den 10. Dczcmber. Maria KuZar. Arbcitersgattin, 4? I., Karlstädterstraße Nr. 7. Blntzcrsctzung. Theater. Heute (ungerader Tag): Zum Vortheile der Operettensängeri" Fräulein Mathilde Palme: Zehn Mädchen und lein Mann. Komische Operette in 1 Act von Franz v. Suppe. --Einlage: Arie aus der Oper Barbier von Sevilla voü Rossini, gesungen von der Vencsicianlin. Den Anfang macht! Die schöne Gala then. Operette in 1 Act von F. v. SuPp'' Meteorologische Beobachtungen in Laibach.^. ^ -K M Z'3 : :; ^,k 5 n L LZ!5» 2 ^. « !3 2 ^3s « ° M n »« N-, 7U,Mg 740.69 — 4.5 NO, schwach bewölkt ^ 10. 2 „ N. 737.98 - 2.2 NO. schwach bewölkt ^, "ee 9 „ Ab. 736.40 — 4.0 NO. schwach bewöltt ^"" Tagsüber bewölkt, öfters Schneefall, Das Tagesmittel der Temperatur — 3,6«, um 3.0» unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: P. v. Radics. Danksagung. > Für die vielen Vcwcise herzlicher Theilnahme W während der Krankheit unserer nun in Gott ruhen« W den innigstgcliebten Kinder W Zofsfins Asuz > und W Josef Aeuz > sowie für die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhe« W statte und Spcndung der schönen Kränze sprechen W wir den tiefgefühlten Dank aus. W Zu besonderem Danke suhlen wir uns jedoch W dem löbl. Damen» und Männerchore der Laibacher M Eitalnica für die corporative Vcgleitnng und für M» die prachtvollen Kränze sowie dem letzteren für den W> ergreifenden Grabgesang verpflichtet. W> Josef und Fanny Lenz. W« 2397 Course an der Wiener sorse vom 10. December 1NN3. «M« d^ osfieiellm 2°«^:^) «eld war, Gta«ts'«nlehnl. ^»temeent» ....... ?9»n 7935 «llberiente.......79 70 ?»kb l554« 4°/, Vtaat«lost . »50 ft, I»l— 111 50 l»«0« <°/o ganze »00 , 18« 80 155 10 l«eon 4°/, hü»fttl «XI , 140 ,5 —- »«04er Gtaat«losl . . 100, 167 —167 50 ls«<« , . . 50 « lSS 50 1»? — ««o.Rentenschew« . per Vt. ti — — — A» vlft. «oldrente, stlnerftei . s» «0 »8 75 Utsttli. Nottnrente, st«n«f«ti . 9» 3b 84 — U»«. «oldrent« ««/, .... l«0 40 '»»55 . . 4«/, .... «7l>0 «,7 85 , Paplerltnte o°/o .... 85 fi. . . no t<» no 70 Vrnnbentl.»Obligationen «ür 1«! st. »..H.). "/.böhmische.......10« 50 — - »'/« galizlsche.......89 l5 b» 75 ^/, mährische.......104'— 105-— »'/o niebeioftelr,ichllche.... i« — u.« — ^/» 2b»töfteilelchische .... 104 «»-------- °'/, fttiiische.......104 — ,05 — b'/u lroatislb« und slavonische . 10«« — il<» — °°/, ft«benb»rzisch«.....,9 75 100K5 5°/, Itmt»val«V00 — L»,, »ngatischl......100 50 101 -. Nudere bffe»tl. Nnl«hen. Donau«!)leg..Lose 5«/o 100 ft. ,1lK?c>Hs lc bto. »nleihe 187», fteuersrei . 10» ec l«3 s.« »nllben b. Stabtgemtinbe Wien 101 50 10« il Nnlehen b. Stabtaemeinde Wien (Sllb« ob« Gold) ....--------"'-- PiHmin>««nl.!>.«t«btg«m.wi«n i«i »5 l«i?« Pfandbriefe tfürioofl,) Nobeuci. allg. «ftnr. 4'/,'/,«old >19 « 11»^ bto. in 50 , , 4»/,°/» »b«5 »ü-?k bto. in 50 , , 4°/, , i»1 «0 9« 3« bt«. Pl«mien^«chulbvelschl.3'/l> 97 bo 88 — Oest. Hypcthelenbanl ioj. 5'/,°/» la«. Xli uo 50 «D«ft..un<,. Vaul vkil. »«/, . , 100'l»5 I0l lc btc. „ 4>/,«/,. . l»»-«o 3» »0 bto. , 4»/, . . 8» ze »z «b Ung. aUa.vobencrebit»«ciienges. in Peft in 34 I. verl. 5»/»°/° . 101— 10l> «b PrioritötS» Obligationen (sül 100 fi.^. «lisabeth'Weübahn I. «mlsfton 10» 90 103 zc fferdina>ld«.Nordbahn in Silb. I0( 50 1l>5 !iü ssla««Iosef.Vahn.....luz — I0»'2!i ««>»< i,ische Harl»Ludwig » Nahn «im. I»«, 3W N. S.4'/,»/n . . se-50 9»?<> 0eft«r. «»rbweftbahn .... il>» 111 1L« 50 Viebenbülge«......»1 «! »»20 G«lb Wai« Gt»at«bahn I. »misfton . . . i«i s,o l8l 50 Sübbahn l^ »"/«......1«7'»0 <«» ill « l^ 5'/n......»za 75 111 »b Ull,.»,allz.»ah» . . . . 94,0 ,5^0 Dlverfe Lose i (per GM« 5» Nubols.i'os« 10 fi...... 19 _ ,950 Glllm«i!ose 40 ft...... 5Y.50 53 5n Vt.'i!°st ü0 fi. . . „5y ,7_ Winbi1ch,,räh.l!ose »0«. . . ' ze^» »6'«0 Van! - Actleu (per Etilt), NnzloAefte«. »an! ^ol) ft. . . i», 50 108 - ««nl«Vescllschaft, «Vicn« «o ll._________ «anlverelll, Wiener. 100 ft. . , 10,-90 lot 3« Ndncl.»Anft,,Ocss.!i00fl. O ^a"/l, «iz ?^ ii<,lc> <5lbt,.«nft. f. Hand u. «. i«c»st. z^.75',83 -2rbt.<«nst,, «llss. UN«, zoo st. . «1 i«^»8^ — Dcpositenb^, «Üa, iluo fl. . . . ^8»— ,c«-bc. L«^o,nPte»Gel., 3tieb«äft. üu0 sl. 845» - 8s>5 — Hypot!)eleüb., öst. «oo ss. 25°/^ H, zy_ z,.^. L«nd«lb»nl öft, ««oft. ». 50«/^) «e^d »Uace «ctten von Transport» Unternehmungen (per St6 ^« 1»» ?ü »usfig..Töpl.«ifenb.,00fl.HM.---------------- »3hm. Nordbabn I!l0 sl. . . . I9ü - - I9L'— , «Veftbahn »00 fi. . , . zbeth«Uahn 200 fl. «Vl. . . 2X4 — 2»4 5» , kmz-Vudwel« 200 ss. . . . 1,8 5u 189 — ,SIzt>,N°lbb. ion« fl. «M, «i»5 »47, franl'Iosef'Vahn «aa fl. Gilb !i0l 75 »»»»5 fUnftirchcN'Va«sel2is,«00!l.S,-------— — »alz.Karl.^ubwig'V 200,1. TVl. «K3 — »»» ii5 »ra,'HöNach^i «.»>«. 200«. «.W. !<5» >^0 »6» 50 tahienderg'.Hlscnb, »00 ft. . . 32 — »4 -ta»chau«Ob«b. «lisenb.HUYfl. S. 1l4,'?5 144 25 >«mberg » Ezrnow,»IaNy Elsen»> bahn.Vllell. üoa ss. i!,W. . . 16?'5(, 165'KN !loyb, öft.'UNg.,Tneft500fi.HIi:.,«i5 — 81?-Desterr, Norblvestb. «no!l. 3ilb,!i»4 50 185 — bto. (M. U) 800 fi. Silver ,!i9«?l19?'— »rag'Duler «tisenb. löoft.silb. 5325 l.3 75 »tubols - vllhn »na fl. Silber . 174 — 174 25 Liebenbllrger ltisen!,. «00 fl. O, 1«5 — 1»5 50 Ltaatseiseiloabii !«<> fl, «. W. . 310 4^!»10 l»0 GÄnb. in W,«n 100 fi. . — — — — «lisenbabnw.'Leihg. 1.80 fi. 40°/° lol 50 108 üll „Tloemuhl", Papiers, u. V.»V. »5 50 «6 50 Montan-Gesells. 2fterr.»alp!ne . S5 — «b »ü Prag« «iisen^Inb^Aes. »00 fi. 19t — 1»5>-Salno.Tari. «isenlaff. 100 fi. . 112 — 11«-— waffens..«»., Oest. in W. 100 st. 14k 50 149-00 Trisaller «ohlenw.'Ves. 100 N. . — — ^.-— Devisen. Deutsch« Plätze......59 «5 59 »b Lonbo».........1»(» 80 '^095 Pari«.........47 »z. 47 97, Pet«»burg.......—— — — »alnteu. Ducaten........ »71 «75 «0.ssranc«.«ttl