Nr. 287. Freitag, 13. Dezember 1907. 126. Jahrgang. Mbacher Zeitung WrännmnattouüpreiS: Vttt Posloerjenoung: ganzjährig 20 l(, halbjichria 15 li. Im llontor: ganzjährig «» «, halbjährig 11 X. Mr die Zustellung lnl Hau? ganzjährig 2 II. — Insertlonsgibühr: Für kleine Inserate K<« zu 4 feilen 5N l,, größere per ^eile «2 k; bei öfteren Wiederholungen per Zeile « l». Nie «liaibacher Zeituny» erscheint lHglilli, mit Ä„«nahme der Lonn- u»d ssriertage. Die Udnlwiftrattu» befind.! sich Kongrehplah Nr. 5, die MedaMon Talmaliugasse Nr. 10. Eprechslnndcn der siebaltlon vun » bis 10 Uhr v° ' mittag«. Unfrcnlierle Brie?? werden nicht angenommen, Manuskript« „icht zunickgestellt. Amtlicher Heil. Allf Allerhöchste Anordnuilg »vird für weiland Seine Majestät Oskar it., König von Schweden, die Hoftrauer von Donners tag, den 12. Dezember 1W7, angofallgeil durch z lv ö l f Tage ohne AbwochslilNg bis einschließlich 2:^. Tezoinber getragen. Seine f. nnd k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Eiltschließnng vom 2. Dezember d. I. den, Kabinettssekretär, Hofrat Josef M a r -degani znln Soktionöchef allergilädigst '.u er nenilen geruht. 3eine f. nnd k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschlioßuug von: 2. Dezember d. I. dem Kabillottssokretär, Hofrate Dr. lWza Daruvüry von Darnvür den Titel nnd Charakter eines Toktionschefs nnd dem Kabinettssekretär, Hofrate Emil Parisini tarfrei das Nittorkrouz des Loopold-Ordons aNorgnädigst zn verleihen gerllht. Der Handelsnlinister hat den Postvcrwalter Adalbert Zelenka in Nenmarktl znm ^ber-postkontrollor in Pola ernannt. Der Lanoospräsident iin .^erzogtuiile >irain hat den absolvierten Rochtshöror Emil Freiherr K o in e r s von Linden bach zur Konzepts praris bei den politischen Behörden KraiilS zu-golassoil. Der Landespräsident im Herzogtnme Krain hat dem Matthias l'uk, Straßoillvärter in Unter Loitsch, die nnt dem Allerhöchsten Handschreiben vom ld>. August 1898 gestiftete Ehroinnedaille fiir 40jährige trone Dienste znorkannt. Den 1l. Dezember 180? wurde in der k. t.Hof- und Staats» druclerei das X<ÜIV. und (UX. Stück der kroatischen, das (^X, Stück der italienischen. Iroatischen und rumänischen, das l_!XI. Stück der kroatischen und ruthenischen, das (^XIII. Stück der rumänischen und das 0X1V. Stück der italienischen und slovenischen Ausgabe des Neichsgcschblattes ausgegeben und versendet. Nach dcm Nmtsl'latte zur «Wiener Zeitung» vom 11. De> zember l80? iNr. 685) wurde die Wciterverbreiiung folgender Preßerzeugnisse verboten: Druckschrift: «Vir», 1'irou2v, 1907, I'ipoßraün, äsllll Ni-dlioteca (ii eulturs, lideraio ^uui I, no. 3, Otwdro, Xovsmdr«, vieumdr« 1807. Nr. 31 «(iorminu,!» vom 29. November 1907. Die in Mailand 1W7 broschiert erschienene Druckschrift: «II klkiaie Nor«», Itivolu^ioni o dnenmouti uun Notari, in Ottavsu^lii mit einem Totenschädcl und den übereinander ge» kreuzten Insignien des Papstes als Titelbild auf dem Umschlag. Nr 27L4 «II 6ioriml schiebnngen nicht gebracht, einen Znsammenstos; der Parteien nicht herbeigeführt und das Abgeord-netenhau5 nahezu eines Sinnes geflmden. Das Vorlangen nach Nnhe in der ganzen Monarchie sei geradezu überwältigend. Nur in schwachem Widerhall klingen die alten Nnfe nach Trennung fort. Das Blatt sagt, politisch ist der Anogleich fertig: dor erste Ausgleich ohne wirkliche ^wangs- läge, ohne leidenschaftliche Widersacher, ohne Zev trümmerung von Parteieil lind ^tabinetten. Das „Neue Wiener Tagblatt" sieht die Bedeutung der imposanteil Abstimmung vornehmlich darin, daß oas erste Parlament dev allgemeinen Wahlrechts seineil Willen znm Leben, seinen Willen zur Tat kundgegeben, daß es seinen Befähigungsnachweis erbracht, habe. Nicht eine einzige der großen, auch der Zahl nach maßgebenden Parteien stand abseits, als die Entscheidung fallen follte, ob oas Volkshalls gesonnen sei, die ihm zufallende Verantwortung zu tragen, oder ob es, wie das unrühmlich verabschiedete Kurienparlalnent, wieder eine eapitis deminutiv erleiden wolle, indem es den Paragraph 14 als den Nothelfer aller Staats-betmrfnisse von den Toten wiedererwecke. Das „Frenwenblati" sagt, die Abstimmung habe den Eindruck einer mächtigen Demonstration für den Parlamentarismns gemacht. Über jeden 'Angriff auf dfe>lraft uud das Anfehen des Volks-hanses würde ein vernichtendes Verdikt gefällt. Nach mancherlei beklemmenden und irreführenden Erscheinungeil der letzten Wochen war diese imponierende Nillensmanifestaiion des Hauses doppelt willkommen. Die Abstimmung bahnt der rechtzeitigen Erledigung des Ausgleiches den Weg. Sie zeigt aber auch, daß das Halls nach Erfüllung dieser Aufgabe seine Aktionsfähigkeit voll bewah ren wird. Das allgemeine Stiminrecht hat seinen erslen großen Triumph gefeiert. Die „Österreichische Volkszeitung" sieht, in der Abstimmnng sowohl eineil Erfolg der geschickten Taktik der ^iegiernng, wie unseres durch das allgemeine Wahlrecht mit verjüngten Kräften ausgestatteten Parlamentarismus. In dor Notierung der Dringlichkeit spreche sich vor allem der Wille zur Arbeit ans. Es offenbare sich zur allgemeinen (^enngluling, daß die Bedingungen danernder Ar-beitsfähigkoit nnseres Abgeordnetenhauses gegeben sind. War diesmal anch die Hilfe des Dringlichkoits-antrages unumgänglich, so dürfte der schließliche Erfolg anf den Weg der regelmäßigen, dnrchans Feuilleton. Die Birken am Wege.'" Von Mönig Osünr 1-(Aufzeichnung aus dem achtzehnten Lebensjahre des Königs.) An einem herbstlichen Morgen, als die Sonne soeben ihre glühende .Eugel über den Horizont er hoben, jedoch die Strahlen noch nicht die kalte Luft erwärmt hatten, sah ich am Wege einige Virkon mit bereits gelbem Lanbe stehen. Ihre Zeit näherte sich dem Ende-, ihr Blütenleben, obgleich kurz. war ein schönos Loben gewoson. ein Loben, verflossen iil der herrlichen nordischen Natur. AIs die Strahlon dor Lenzenssonne Schilee und Eis schmob zen, als entfesselte Bäche so angenehm rauschten nnd die Lerche ihre Triller in der hochblanen Luft schlug, da entsprossen zarte Knospen aus den kahlen Zweigen- diese Knospen wurden zn Blättern, sie gediehen in den warmen Lenzeswindon. Der Birkenhain kleidete sich in die grüne Farbo der Hoffnung. So lange der Sommer, der lichtgelockte Gott, im Nordoil herrschte, so lango gonosson sio ihro blühende Schönheit. Nnschnldvoll nnd einsach liebkosten sie einander lind schenkten erquickenden Schatten dom Wanderer, der von dem Brand der Sonne ormüdct war. Nun, da der im Norden viel zu kurze Sommer entflohen ist, sieh nun, wie sio mit Domnt ihr Schicksal tragen und don Schatz ihrer Kronon zur Erde fallen lassen. In der Ieit * Wir entnehmen dieses kleine Stinnnuugsbild aus der sseder des Schlvedenkönigs den «Prosaischen Schriften», die in einer trefflichen Übersetzuna, von Emil Jonas seinerzeit in Hamburg, Verlagsanstalt Ä. G., erschienen sind. ihrer Erniedrigung nnd des Unglücks stehen sie noch gleichsam diese stille Morgenstnnoo bewun^ dernd da. Als ob sie zum Wanderer, der an ihnen vorbeieilt, um feiner täglicheil Arbeit nach der Sonntagsruhe nachzugohen, sprächen, weckten sie ihn zur Bowundorung nnd zn (Hedanken, die weniger an die Erde gefesselt sind. Der- Mensch hat auch seinen Lenz, seinen Tommor nnd seinen Herbst! Der Lenz ist seine Jugendzeit, der Tommec sein Mannesalter, der Herbst sein Alier. Aber- es ist wahr, daß mitten in der Lonzzeit der Mensch Herbst sein kann, wie iil der Zeit des Herbstes sich ein ^rühlingsgrauen zeigeil mag. Dio Sorge kann den Morgen zum Abend, Lenz znm Herbst verwandeln. Dem Lebens bäum. iil don der Blitz oingoschlagon hat, wird os schwor, sich wieder emporzurichten, nnd jedenfalls bedarf er der Zeit dazu. Es kaun ihm sogar nn-möglich sein, wenn es nicht wohlwollende Menschen gibt. welche don wankenden Baum stützen uud aufrocht erhalten! Die einsame Wüstenpalme wird so lange vom Tchirokok verkehrt, bis sie fällt, sie mag noch so stark lind schlank gewesen sein. Aber mitton im Herbst kann cs, Gott sei Dank, noch Frühling sein! Betrachtet nur die dichten Birken im Hain. Sio gehen zur Nnhe ill der langen Winternacht. zufrieden mit ihrem Sommerlobon; donn sie hoffen, daß. nachdem der Winter ausgorast hat, oino mildoro Luft. oine Herr lichero Tonno. oin hohrorer Gesang als das Heulen des Herbststnrmes sio zu nonem Leben, zn ueueu Genüssen erwecken werden. Und das ist ihr Leben, dieser unaufhörliche Wechsel von Geburt lind Ver-gängnis, von Lobeil lind Tod. Und wir? Wir, die oft undankbar sind. wenn das Geschick uns Hindernisse in den Weg legt, wir, die wir den Ratschlag der Vorsehung tadoln lind uns ihm widersetzen nnd oft aus selbstklngen Gründon uns oino Welt schaffen »vollen, die wir für befser halten. Zu welchem Gedanken gelangen wir? Ist nicht die Verheißung, welche in unserem Herzoll zur Auferstehung und znm Lenzo niedergelegt ist, nach dem Horbsto dos Lobons und dem Winter des Grabes, ist diese nicht viel weiser und beseligender als dio Verheißung eines anderen Geschöpfes in dem Noicho der Natur? Haben wir nicht die Gabe erhalten, uns wie der Hcin zu grnppioren und gemeinsam den Wog des Lebens iil Hingebung und svrenndschaft zn wandern? Und ist diese Gabe nicht mehr wert als violes andere, was die Welt menschen nnschätzbar nonnen? O, weshalb vor-zweifoln wir denn? Tor ^rühling nach dem Winter des Grabes wird nie für nns vergehen- denn er ist ewig nnd nnvorgänglich. Er ist horrlichor, als alle irdischen Lenze. Dio Sonne ist Gott, und wir sind Engel dort. Sollteil wir nicht glauben, daß die Around-schaft. wolcho wir hior gefühlt haben, nns auch dort folgen werde? Sollton wir nicht glauben, daß sie dort, noch stärker als hier sein werde? Ja, die ^renndschafi-, welche Menschen ill der Zeit vereinigte, während wolchor wir lebten und anf verschiedenen Bahnen nach demselben Ziel gestrebt, nnd gearbeitet haboil, sio ist am Ziel genüßlich noch vorhanden, lind sie wird an einem besseren Lenzesmorgen bei einem herrlicheren ^rühlingslied in den ewigen Lenz nns folgen lind die beste Erin nerung sein. die wir voll einem vergangenon Erden-loben, voli einer kaltoll Herbstzoit besitzen. Laibacher Zeitung Nr. 287. 2688 13. Dezember 1907. würdigen Erledigung der Geschäfte hinführen. Österreich hat wieder einen Parlamentarismus. Die „Zeit" bemerkt, jetzt seien uns ein paar Jahre des Friedens gesichert, die zu unserer inneren Kräftigung genutzt werden müssen. Nnn müsse an die Herstellung des nationalen Friedens geschritten werden. Zeit und Stimmung sind dafür vorhanden, die Voraussetzungen für das Gelingen lagen in Österreich noch nie so günstig wie heute. Würde es uns in dein nächsten Jahre glücken, den Weg zur Lösung dieses Problems zu finden, dann brauchte nils r>or der späteren Wiederkehr der ungarischen Sorgen nicht bange zu sein. Das „Neue Wiener Journal" erklärt, das Abgeordnetenhaus habe seine vollste Elastizität und seine robuste Gesundheit erwiesen. Es hat den Ausgleich über alle Hemmnisse hinweggetragen. Schreitet das Volksparlamcnt auf der gleichen Bahn, nach den wenigen Fehlschritten des Anfangs, fort, wird es hoffentlich auch der politischen Wahrheit, der Identität von Volk und Staat zum Siege verhelfen. Das „Vaterland" ist zwar von der erfolgten Annahme der Dringlichkeit des Chiarischen Antrages befriedigt, rügt jedoch, daß das Herrenhans gezwungen wird, so hochwichtige staatspolitische Gesetzesvorlagen förmlich im Handumdrehen zu erledigen. Dieseln für beide Häuser unwürdigen Zustande sollte durch eine Fixierung der Zeit, in welcher befristete Gesetzesvorlagen von der ersten nnd zweiten Kammer erledigt werden müssen, endlich ein Ende bereitet werden. Die „Neichspost" führt ans, das; die Neichs-trennungs-Vestrebungen eine schwere Niederlage erlitten haben. Die christlichsoziale Partei habe für die Dnnglichkeit gestimmt uud werde auch für das Meritum des Ausgleichs stimmen, weil der mit dem Ausgleich zu schaffende Zustand immer, noch derjenigen staatlichen Gestaltung, der sie zustreben, näher liegt, als ein vertragsloser Zustand, in dem die Fortdauer unberechenbarer Konflikts-Möglichkeiten die Monarchie in jedem Augenblick in eine Krise stürzen könnte und sie geradezn der Gnade des Auslandes ausliefern müßte. Die „Arbeiterzeitung" ist nut den Erklärungen, die der Mnisterpräsident über die Paragraph i4-Verordnunss, betreffend die Erhöhung der Zuckersteuer, abgegeben hat, sehr unzufrieden und behauptet,, sie verfolge nur den Zweck, dem Ab-ge^rdnetenbause die Entscheidung über die verordnete Zuckei-steuer-Erhö'hung zu entwinden. Politische Uebersicht. Laib ach. 12, Dezember. Hinsichtlich der ansländisck>en Neisen, die der Präsident der französischen Republik, Herr Fal -litres, im Laufe des Jahres 1908 zu unternehmen beabsichtigt, besteht, wie man aus Paris berichtet, bisher folgender Plan: Der Besuch oes Präsidenten in London soll nach Ostern stattfinden, nachdem König Eduard aus Biarritz, bezw. von der Kreuzfahrt im Mittelmeere, die er zu Vegiuu des Frühlings zu machen pflegt, zurückgekehrt sein wird. Die Besuche ill Norwegen und Dänemark sollen im Juli erfolgen; hierüber werden mit dem Höfen von Ehristiania und Kopenhagen Verhandlungeil gepflogen werden. Ein Besuch in Stockholm stand gleichfalls auf dem Programm des Präsidenten; der Throittvechsel, in Schweden wird jedoch auf diesen, Punkt des Reiseplans naturgemäß eine Rückwirkung ausüben. Ein Besuch iu Madrid ist bisher für das nächste Jahr nicht in Aussicht genommen. Im Hinblick auf die Gerüchte von einer möglichen Kabinettskrise in Spanien betont eine Mitteilung aus Paris, daß das zwischen Frankreich nnd Spanien in der marokkanischen Angelegenheit bestehende, vollständige Einvernehmen allen Rückwirkungen eines Kabinettswechsels in Madrid entrückt bleibt. — Was die Frage einer handelspolitischen Verständigung betrifft, so ist in derselben keinerlei Wendung zu verzeichneil. An die Wiederaufnahme eines Meinungs, austausches über dieseu Gegenstand kann bis auf weiteres uicht, gedacht werdeu, da die Hindernisse, welche die früheren Verhandlungen zum Scheitern brachten, iu unvermindcl-tem Maße fortbestehen. Der russische n Neichsd u m a ist ein erläuternder Bericht zu dein Entwürfe über, die neuen Steuern zugestellt worden, dein folgendes zu entnehmeil ist: Bei dem Mangel großer Einnahmen und bei nnr 15 Prozent, der Stadtbevölkerung muß eine Aufhebung der indirekten Versteuerung utopistisch erscheinen. Das Finanzministerium schlägt daher den Weg einer allmählichen Reform uuseres Steuerwesens vor, wobei das Ministerium es für notwendig hält, sich nur denjenigen Formen der Besteuerung zuzuwenden, durch welche die begüterten Klassen getroffen lverden. Vor allem wird die Einkommensteuer in VoMlag gebracht, dann eine Reform der Erbschaftssteuer. Diese Reform besteht ül einer progressiven Veranlagung der jetzt bestehenden Steuer. Die Vodensteuer soll aus einer Re> partitions- ill eine direkte Steuer verwandelt werden. Außerdem hält das Finanzministerium es für angebracht, die Gebäude in den Kreisen zum Besten der Krone zu, besteuern. Alis diesen Reformen erwartet das Ministerium 50 bis 55 Äiillio-nen Rubel an neuen Eingängen. Diese Summe vergrößert die direkte Besteuerung um 80 Prozent, doch kann sie keineswegs dazu verwendet werden, um die indirekten Steuern herabzusetzen. Der zweite Teil der Eingabe verteidigt das bestehende indirekte Vestcnerungssystem. So wird eine Erhöhnng der Tabak-Akzise um 31 bis 4(i Prozent für höhere Sorten und um 11 Prozent für die billigen vorgeschlagen. Mit der Erhöhung der Tabak-Akzise verbindet das Mnisterium die Einführung einer neuen Steuer auf Zigarettenhülsen und Zigarettenpapier. Tagesneuigleiten. — (Selbstmord durch Elektrizität.) Wie man aus Madrid schreibt, wurde dort auf offener Straße ein Mord verübt, indem der verschmähte Liebhaber einer vierzigjährigen Witwe diese und die in ihrer Begleitung befindliche Tochter von 19 Jahren durch Messerstiche tötete. Während dreier Tage fahndete die gesamte Madrider Polizei vergeblich nach dem Mörder, bis die Gendarmerie ihm in einem Vororte auf die Spur kam. Der Täter, der lernen anderen Ausweg mehr sah, zog es vor, sich der Gerechtigkeit zu entziehen, und verübte Selbstmord. Da er seinen Dolch, die einzige Waffe, die er besaß, in einem seiner Opfer hatte stecken lassen, so bediente er sich des von Selbstmördern bisher wohl noch nicht angewendeten modernen Mittels der Elektrizität. Eine vorbeiführende Kraftleitung von 15.000 Volt Spannung bot ihm das Mittel zum Zweck. Er erklomm sie und lag nach einem Augenblick als teilweise verkohlte Leiche seinen Verfolgern zu Füßen. Die in Amerika übliche elektrische Hinrichtung scheint dem Verbrecher als Vorbild gedient zu haben. —- (In der Irrenanstalt erwürgt.) Man telegraphiert aus Paris: In einer Marseiller Irrenanstalt starb diesertage Plötzlich der Komponist und frühere VariMkapellmeister Tailler. Infolge einer anonymen Anzeige wurde von der Staatsanwaltschaft eine Untersuchung angeordnet und festgestellt, daß Tailler von seinen Wärtern, als sie ihn binden wollten, erwürgt wurde. — (Dreimal mit derselben Frau verheiratet.) Ein Porträtmaler aus St. Josef im Staate Missouri namens Elliot I. Perry hat sich bor kurzem zum drittenmal mit derselben jungen Frau verheiratet. Acht Jahre zuvor haite sich der zwanzigjährige Perry mit Miß Minnie Philpot aus Humboldt in Nebraska, die damals achtzehn Jahre alt war, verheiratet. Sie und ihr Gatte waren in der Jugend Spielgefährten gewesen. Am Tage nach der Hochzeit entdeckte man. baß die Ehe ungültig war, da die Lizenz im Pawnee-Distrilt ausgewirkt war. Perry verschaffte sich nun eine zweite Lizenz und heiratete zum zweitenmal. Der junge Perry hatte begonnen, sich zum Maler auszubilden, wobei ihn der Vater seiner Frau, ein Bankier in Humboldt, unterstützte. Da er nur wenig verdiente, beschloß er, nach Paris zu gehen, um dori weiter zu studieren. Doch sein Schwiegervater machte Einloendun-gen und weigerte sich auch, ihn zu unterstützen. Obgleich viele Schwierigkeiten im Wege waren, ging Perry dennoch nach Paris. Er verlieh die Heimat ohne einen Penny, doch gelang es ihm, sich bis nach Paris durchzuschlagen. Er war fünf Jahre fort. und als er nach Amerika zurücklehrte, erfuhr er, daß seine Frau sich von ihm hatte scheiden lassen. Während seines Aufenthaltes in Paris haite ihm seine Frau eine Zeitlang regelmäßig geschrieben, bis die Briefe plötzlich aufhörten. Als Perry wieder in der Heimat war, suchte rr seine Frau und fand sie auch. Sie erzählte ihm, Zwanzig Millionen Kronen. Roman von I. K. Lehs. Autorisierte Übersetzung von Minna Vahnssn. (2. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Eine kleine Menge folgte dein Wagen, der zur nächsteil, Polizeiwache fuhr, den Vahnhofskonstab-ler anf dein Bock. Andere, die sich mehr von ihren Gefühlen leiten ließen, die Sentimentaleil, folgten der Bahre, auf der das Mädchen zum Hospital getrogen wurde. Es war ein kleines Lei'chenbegän^ nis. Die Droschke wurde einem Polizisten in Obhut gegeben und der Konstabier und der, Kutscher gingen in die Polizeiwache hinein. In wenigen Worten teilte der Konstabler dem wachthabenden Sergeanten das Vorgefallene mit und der Kutscher wurde aufgefordert, zu sagen, was er davon wisse. „Nich' viel," sagte er brummend, denn es war ihm just klar geworden, das; ihn niemand für die verlorene Zeit entschädigen würde. „Ich war heut' morgen, so gegen neune, beim Waterloo-Bahnhof", fing er an, „als eine Dame un' ein Herr —" „Halt! Welche Seite?" „Ankunftsseite — Nord-Bahnsteig." „Schön — weiter." „(5ine Dame und ein Herr kommen anf mir zu. Hinter ihnen ein Kofferträger mit das Ding — Sie wisseil, wohl — auf 'ner Karre. Der Herr ruft: ,Droschke', ich die Peitsche hoch un' vorgefahren." „Würden Sie den Herrn wieder erkennen?" fragte der Polizeiinspektor, mit dem, Schreiben innehaltend. Er schüttelte den Kopf. „Ich glaube, ja," sagte der Kutscher uach kurzem Besinnen. „Auch die Dame?" „Ich hab' nich' auf ihr geachtet, sie war ältlich, groß und stark un' bis an die Augen eingennlininell. Hatte auch 'n dichten Schleier vor. „Können Sie den Mann näher beschreibeil?" „Er war ziemlich groß, dunkel und mager. Ein Herr imd gut gekleidet. Sein Schnurrbart fiel mir auf, der war so dick lind ging bis an den Backenbart. Das Kinn war rasiert." „Und sein Anzug?" „Ich hab' :rich' besonders darauf geachtet. Hoher Hut und rauher Überzieher. Dunkle Hosen, natürlich. Das is' all', was ich weiß. Ach jal Un' schmutzig-gelbe Lederhandschuh'." Der Inspektor, trug diese Details eifrig iu sein Notizbuch ein; als er fertig war, sagte er, aufblickend: „Nnn, nnd?" „Ja, 's wohl all'! Der große Korb wurde oben anf mein'n Wagen gepackt. Der Herr sagte, wir sollten vorsichtig damit sein, es wär'n Bücher drin. Dann bezahlte er mir — drei Mark, wegen den schweren Korb und den Nebel — und gin' in das Bahnhofsgebäude zurück. Ich fahr' zu — uu' als ich bei Kings Eros; ankomme —" Der Kutscher, der allmählich merkte, daß er eine wichtige Persöillichkeit sei und dem die Situa^ tiou gefiel, machte eine beredte Armbewegnng. „War sie weg?" fragte der Inspektor. „svlutsch — so is', sie war unterwegs verduftet." „Wie konnte sie aussteigen, ohne daß Ihr es merktet?" „Leicht genug. Wir mußten bei dein Gewühl ill den Strafen ein halbes dutzendmal mindestens anhalten. Sie konnte leicht die Droschkentür anf-machen un' aussteigen, ohne da.ß es jemand bei dem Nebel merkte." „Und das ist alles, was Ihr mir sagen könnt?" „Das wär woll all'. Aber ich möcht' noch was fragen." „Nun?" „Nämlich — wer bezahlt mich nun für die verlorene Zeit?" Auf diese sehr natürliche ^rage würdigte der Inspektor ihn keiner Antwort und murrend zog der Kutscher ab. Zweites Kapitel. Doktor Horace Wingfields Erzählung: Die Schneelönigin. Die Krankenhausuhr war zwanzig Minuteu nach zehn am, Morgen des 17. November 1« . ., als ich, Horace Wingfield, erster Ehirurg am (kroßen Westhospital, auf die Unfallstation gerufen wurde. Es war ein Tag, an dem Straßenunfälle unvermeidlich schienen, so daß ich nicht weiter erstaunt war. An der Tür der Station traf ich die Pflegerin, die mich in ein kleines Nebenzimmer winkte, in das wir gelegentlich einen Patienten legten, dessen ^all schwerer war als die übrigen, oder der be-soliderer Nuhe bedürfte. „Hier wird wohl nichts mehr zu machen sein, Herr Doktor," sagte die Pflegerin, während sie mich ills Nebenzimmer führte. „Was es wohl nützt. Sterbende herzubringen! Uno die Totenliste wird so lang hernach!" — schalt ich innerlich, während ich ihr folgte. Laibacher Zeitung Nr. 287. 2669 13. Dezember 1907. sie habe sich auf Betreiben ihrer Verwandten scheiden lassen und solle jetzt einen reichen Mann heiraten, wessen sie sich jedoch geweigert habe. Sie erklärte auch ihrem Gatten, sie sei bereit, ihn zum drittenmal zu heiraten und so wurde das eheliche Band aufs neue geknüpft. — (Den Rekord in H e i r a t s a n t r ä g e n) hat in Ntzwyorl eine Miß Frey geschlagen, die im Laufe weniger Monate nicht lveniger als elfhundert HeiratZantrage erhielt. Miß Frey ist nach den: Spruch eines Richterkollegiums die „schönste Frau Amerikas". Die Konkurrenz in Frauenschönheit, aus der Miß Frey als Siegerin hervorging, wurde auf Grund einer Wette zwischen amerikanischen Klubmen ausgeschrieben. Natürlich richteten sich die Iurymitglieber nicht nach dem persönlichen Geschmack, nach den seelischen Vorzügen, nach dem undefinierbaren, durch leine äußerlichen Grenzen zu bestimmenden holden Liebreiz des Weibes, sondern nach den ganz genauen Maßen, die für eine vollkommene Schönheit angeblich bezeichnend sein sollen. Es wurden also vorher die Merkmale einer unfehlbaren Schönheit aufgestellt und nach diesen die Bewerberinnen gemessen. Also gleichsam ein Steckbrief der Schönheit! Die Taillenweite betrug 53 Zentimeter, das Gewicht 73 Kilogramm, die Größe 1'75 Meter. Dazu ist das Haar blond, das Gebiß gut. kurz, alle Eigenschaften einer schönen Frau sind vorhanden, sogar das klassische Profil. Auf Grund dieses Richterspruches erhielt nun besagte junac Dame die Unmasse von Heiratsanträgen, da natürlich jeder Mann annahm, daß die Frau, die für die schönste erklärt wird, auch ihm gefallen müsse. Findige amerikanische Reporter haben die Höhe des Einkommens aller Bewerber festgestellt, die meist den oberen Zehntausenden Newyorls angehören. Diese Summe bildet jedenfalls einen ziemlich komischen Gegensatz zu dem Monatsgehalt der schönsten Amerikanerin, der — ganze 130 Kronen beträgt. — (Was in Berlin gestohlen wird) In Berlin ist nichts vor Dieben sicher. Nach einer polizeilichen Statistik wurde in einem Monat u. a. folgendes gestohlen: eine Droschke mit zwei Pferden. 1 Rollwagen mit Gütern, 1 vollständige Laube aus einem Garten, 1 eiserner Brunnen. 2 Bogenlampen bor einem Hause, 1 Hundefuhrwerl, die gesamten Läufer von vier Stockwerken, 1 Geldschranl, 6 Türen aus einem Neubau, 1 Kloseitbecken, 2 Straßenlaternen, 13 Aschenbecher aus Eisenbahncouftös, 70 schwere Eisenbahnschienen, 1 Lindenbanm, 1 Gasometer, 1 fünf Meter langer Nellamefchild, 2 Kinderwagen, 5 hölzerne Pferde aus einem Karussel, 2 Schololadenautomaten und schließlich noch — ein Automobil und eine — Haustür, — (Zwei Duellanten) nahmen den Frühzug nach Fontainebleau, ihrem Treffpunkte. „Eine Nückfahrl-larte". sagte d?r erste Duellant am Fahrkartenschalter. — ..Mir einfach", sagte der andere gelassen. — „Ah!" platzte der erste los, „Sie fürchten, daß Sie nicht ,',urücklehren werden? Was mich anbetrifft, so nehme ich stets eine Rückfahrttarte." — „Ich niemals", versetzte sein Gegner, „ich nehme stets dem Toten meine Karte für die Rückfahrt aus der Tasche." Lolal- und Provinzial-Nachlichten. Neues über die Höhlenfauna des Karstes. Von G. And. Perlo. (Schluß.) I.aomo5tone« oavieoiu kommt auch sehr häufig vor; man findet ihn unter den Steinen am Ende der großen Schutthalden unier den Eingängen der Tchlundhöhlen sehr zahlreich. Diese Käferart hält ganz gut die wärmere Außentemperatur aus und ist auch gegen Licht unempfindlich. So brachte ich einst acht Stück davon aus der Niescn-grotte ((^i'oltn giffliiiw) bei Op<"ina in einer Schachtel lebend nach Haufe. In einer Glasvase, die mit Gaze geschlossen war, hielten die Käfer an acht Monate in meinem Zimmer auf einem Kleiberlasten aus. Jeden zweiten oder dritten Tag bespritzte ich die Gaze mit Wasser und jede Woche einmal bekamen sie ein Stückchen Ochsenfleisch, das immer ganz aufgegessen wurde. Daß sie aber kältere Temperaturen nicht aushalten, beobachtete ich im Monate Dezember, wo ich sie in einer Nacht aufs offene Fenster stellte; am Morgen lagen alle erstarrt in der Vase. Das Thermometer hatte während der Nacht — 2 Grad Celsius gezeigt. Dagegen schadet die kalte Winiertemftcratur den echten Höhlentiercn (Troglobicn) gar nicht, wie ich dies bei den von nur neucntbeckten zwei Arten 1^pto6^c>olii-i« aus der Saughöhle von Odolina in einer Flasche, gefüllt mit frischem Höhlenwasser, lebend nach Hause zu bringen, sie starben mir aber nach wenigen Minuten infolge der wärmeren Außentemperatur. Da in diesen Höhlen der Olm (I'i-owu8 lni^niu'?^) nicht vorkommt, vermehren sich die beiden obengenannten Arten massenhaft; in den Sifonseen der beiden Wasserhöhlen Noidistriens fand ich zu Hunderten diese Tiere. In einer Höhle (Odolina) wird ihnen aber trotz des Mangels an Qlmen doch eifrig nachgestellt; bei Hochwasser werden nämlich eine Menge Laubfrösche und Kammolche hin-eingeschwemmt, die in der Dunkelheit ganz gut hier ihr Leben fristen. Ich zählte während einer Erpedition von Laubfröschen elf, von den Molchen sicbcnundzwanzig Stück; eine schöne Zahl. die imstande sein würde, so sollte man glauben, die ganze Kolonie der Wasseriiere zu vertilgen. Das jüngste Entwicklungsstadium des ^rciftio«'!«!'!^ fand ich in dieser Höhle im Monate August. I.<'p<<><1(>i'U!-! IIoli<>nxvni iii vnr. l'^tit'uIiNu« wurde von mir in der großen Einsturzhöhle „Noi'-Grolte" bei Nabresina zuerst entdeckt. Hier findet man diese Troglo- Als ich die Schwelle überschritt, fuhr ich ^ sammen. Ruf einem der beiden in dein Zimmer flehenden Vetten stand ein, wie mir schien, sargähnlicher,, langer Kasten, aber breiter und etwas höher. ?er Teckel stand offen nnd drinnen konnte ich ein blasses Antlitz sehen ein ^ranenanllitz. Ich trat Mci Schritte näher und fuhr verwirrt zurück. Wenn es der Leichnam meiner Tchwe-ster gewesen wäre, die ich erst vor einer Stnnde verlassen hatte nnd die an diesen Ort des Todes gebracht worden wäre — ich hätte kanm entsetzter sein können. Denn das mädchenhafte Gesicht, das da so weih nnd still vor mir lag, war mir nicht ganz fremd gewesen, wenn ich anch kanm sagen konnte, daß ich die Seele, die darinnen wohnte gekannt hatte. Ich hatte das Mädchen auf einem Kostümfest gesehen, einem dieser öffentlichen Aeste, auf denen Vergnügungssucht und Amüsement der Wohltätigkeit dienen. Ich hatte sie gesehen, ohne oast es mir gelang, mich ihr vorstelle», zu lassen, und ich hatte meine Augen an dieser bezaubernden Schönheit berauscht — beMlbernd trotz der noch unentwickelten Gestalt und des kindlichen Ausdrucks dec> si'chen Gesichtcheus. Ich entsann mich fehr wohl, daß sie als Schneekönigin gekleidet war, gan,', in Weist — weißes >tleid, weiße Blumen und nur Perlen zum Schmuck. Das war vor zehn Monaten gewesen, und sie hatte sich seitdem kaum verändert. Ich erkannte sie sofort wieder. Aber wie kam sie Hieher? Wie kam es, daß ich dies strahlende (>',eschö'pfchen anf der Unfallstation wiederfand — wie herrenloses Gut — ohne ^'iueu anwesenden freund? Sie kouute nicht tot sein. Was tat sie in diesem Kasten? Alle diese nnd noch ein halbes Dntzend andeie fragen wirbelten in meinem.Uovfe durcheinander, nnd die Pflegerin beantwortete einige davon, als ich sie fragend anblickte. „Das arme Kind wurde in diesem Kasten — oder Korb wohl eher — vor kaum einer halben Stunoe auf dem großen Nordbahnhofe gefunden. Sie scheint ganz tot." „Tot!" rief ich aus. „Nicht tot, Schwester! Sie kann nicht tot sein." Wirklich hatte ich bis zu diesem Moment nicht daran gedacht, daß sie wirklich tot sein könne - - nur ein wohlgeformter Erden-kloß — der nie wieder sich bewegen, sprechen, lächeln, emvfindcu würde! Der Gedanke durch-schanerte uud betäubte mich. Ich wagte nicht, das marmorne Angesicht zu bernhren. Die Pflegerin sah mich mit schmerzlichem Staunen an. Wäre es nicht so früh am Tage gewesen, hätte sie gewiß geglanbt, ich hätte getrunken. Plötzlich leuchtete es mitleidig in ihren Augen anf. „Kannten Sie das arme junge Ding, Herr Doktor?" fragte sie. „Nein. Das heißt — nein, ich wnßte nicht mal ihreu Namen. Aber ich habe sie schon einmal gesehen — unter sehr verschiedenen Umständen, und es schmerzt mich natürlich, sie nun hier so zn sehen." „Wollen Sie sie nicht untersnchen, Herr Doktor? Mir sä)eint, daß alle .Hoffnung umsonst ist, aber ich kann mich ja irren." (Fortsetzung folgt,) bienart zu Hunderten vor. Die Leptoderien werden häufig eine Beute der Scherenspinne 0di8ium; so fand ich ill allen Höhlen, in welchen I.opt0<^ru8 vorkommt, eine Menge von Obi^'nm »zx-in^uin und angefressen« Tier? der ersteren. Wie so eine Jagd stattfindet, konnte ich in der No(!-Grotte ganz genau beobachten: auf einer Säule kroch langsam ein herrlicher 1^lMf>(^ru8, 5 Zentimeter davon entfernt, mit vorgestreckten Scheren herumtastend, ging ein Olnxwln, deutlich dem Käfer mit Hilfe des Geruches nachstellend. Sobald ich aber mit der Kerze näher hinzugetreten war. verkroch sich. verscheucht durch die Kerzenwärme, das Odi^inn, in eme Spalte, von wo ich es erst später mit Hilfe eines Hammers und des Meißels heraus, holte, während der I^ptoc^ru.«; langsam weiterlroch. Diesen herrlichen Höhlenläfer fand ich bisher nur in der 90 Meter tiefen 2n1n i'nma bei Pausane, in dein Riescnschlunbe von Vrezovica, in der Madrasica-Schlnnd-höhle bei Fernetiö, in der Niesengrotte bei Op<>ina und sehr zahlreich in der von mir im Jahre 1904 neuerschlossenen Rauchgrotte (Dimnice) bei Marlov^ina. Auch das s)!>!«ium, das in der Riesengroiie häufig auf dem Lehmboden von mir gesammelt wurde, ist eine bisher ganz unbekannte Abart des großen O. «pol^uin und wird gegenwärtig vom französischen Spinnenforscher Simon eingehend studiert, um sodann eingereiht zu lverden. Einzeln fand ich ihn auch in dem 266 Meter tiefen „Schacht der Toten" oberhalb Trieft und in der Saughöhle von Hoti^ina. Den neuen ^nopliliininiu« tsi^ostinu« fand ich zuerst in der Tropfsteinhöhle von Slivno bei Nabresina unter den Steinen der Schutthalde am Höhlcneingange; weit im Innern der Höhlen kommt er nicht vor. Seine Verbreitung ist ziemlich eine allgemeine. Der reichste mir bekannte Fundort ist die Schlundhöhle „Hloclvedovu Min»" bei Marlov^-ina, wo ich ihn am Grunde des 50 Meter tiefen Einstiegsschachtes zu Hunderten antraf. In der Nasscrhöhle von Hotu-ina sammelte ich auf einen großen Haufen von Reisig, mit Sand vermischt, eine neue interessante Art eines Tausendfüßlers (Iulus). Das größte Exemplar ist 42 Millimeter lang. das jüngste 7 Millimeter; die Hauptfarbe ist aschgrau, der Kopf und die letzten Körperglieder sowie die Veinpaare sind rötlichweiß gefärbt. Die Oberfläche des Tieres ist glänzend und sehr gering behaart. Seine Bewegungen sind sehr langsam, trotzdem entflieht er dem Lichte. Das Tier ist noch unbestimmt. Die Kenntnis der Höhlensauna befindet sich noch in den Kinderschuhen, denn es gibt in der geheimnisvollen, Unterwelt des Karstes noch viel zu arbeiten und zu entdecken. — (Meldepflicht der im Jahre 1889 geborenen Jünglinge.) Am 15. d. M. läuft der Weldetermin der im Jahre 1889 geborenen Jünglinge ab. Da sich bis nun nur sehr wenige gemeldet haben, werden die interessierten Kreise nochmals auf ihre Pflicht aufmerksam gemacht. Meldepflichtig sind: n) alle im Jahre 1889 in Laibach geborenen Jünglinge ohne Rücksicht auf die Heimatszuständigleit; d) alle im Jahre 1889 außerhalb Laibach geborenen, jedoch !n Laibach heimatsberechtigten Jünglinge. Zur Verzeichnung, welche in der Kanzlei des städtischen Militärreferenten täglich von 8 bis 12 Uhr vormittags geschieht, sind die Heimatsbolumente mitzubringen. Kranke, abwesende oder dienstlich verhinderte Jünglinge können durch Angehörige angemeldet werben. 1c«—. " (Verlegung einer Eskadron des 5. Dra g one rveglmc n t s nach L a? b a ch.) Wie bereits gemeldet, wird Anfang Mai 1908 eine Eskadron des k. u, l. Dragonerregiments Nr, 5 von Wiener Neustadt nach Laibach verlegt werden. Gemäß ß 5 des Einquartie-rungsgesctzcs wird, nachdem zur Deckung des Unterlunfts-bedarfcs in dcn vorhandenen Militärunterlunftsobjeltcn der Station Laibach lein Raum vorhanden ist. die Einzel-cinqnartierung Plcch greifen müssen. —i-. — (Ernennungen im P ostd ie n ste.) Ernannt wurden zu Oberposikontrolloren die Postkontrollore Karl Hnssak. Alois Pallaich. Johann Kutalel und Nilhelm Kade ravel in Trieft, ferner zum Post-amtsadjunlten Eduard Niedertorn in Trieft. —I. * (Industrielles.) Ueber Ansuchen des Herrn Franz Hmelal, Industriellen in Lotavec bei Heidenschaft, um Bewilligung zur Umwandlung seines Wasser-sägewerles in Unter-Idria in ein Dampfsägewerl findet am 17. d. M. an Ort und Stelle die Üokalverhanblung statt, bei der ein Maschinentechniler der k, l. Landesregierung für Krain intervenieren wirb. —i». — (Infolge Streikes der Spediteur-Arbeiter in Trieft) dürfen wegen Ueberfüllung der Magazine ab 11. Dezember Güter für Trieft Slldbahn-und Trieft Freihafen-Bahnmagazine nnr nach Maßgabe des ^ 55 des Vetricbö-Reglements angenommen, jedoch nicht abgesendet werben. Ausgenommen sind hievon Eilgnt-Vicr, leicht verderbliche Güter, lebende Tiere, Holz und solche Güter, welche die Eisenbahn in offen gebauten Wagen zu befördern befugt ist. Die Aufnahme von Gütern nach Trieft Freihafen Südbahn und Trieft Freihafen t, l, Staatsbahn bleibt unberührt. Laibacher Zeitung Nr. 287. 2K90 13. Dezember 1907. — (Vom k. k. Verwaltnngsgerichtshofe.)l Öffentliche mündliche Verhandlungen werden stattfinden: am 19. Dezember: Dr. Edwin Ämbrositsch in Laibach Wider die t. k. Finanzdircktion in Laibach wegen einer Ordnungsstrafe; am 21. Dezember: die städtische Spar« kasse in Krambul'g wider die l. k. Finauzdirektion in Laibach wegen der besonderen Erwerbsteuer- am 21. Dezember die städtische Sparkasse in Krainbnrg wider die Finanzdircktion in Laibach wegen der besondern Erwerb-stener. * (Eine Störung in der städtischen Elektrizitätsleitung.) Gestern gegen halb 6 Uhr abends versagte in den belebtesten Teilen der Stadt die elektrische Leitnng plötzlich ihren Dienst, so daß man sich in den Gcschäftsläden mit Kerzen und Petroleumlampen behelfen mußte. Nnr der Nathausvlah, der Alte Markt und der Kongreßplatz blieben von der Störung verschont. Die Ursache der Kalamität konnte bis heute früh von den städtischen Montenren noch nicht ermittelt werden. — (Rückwandernng österr. Arbeiter ans Amerika.) Obwohl die Rückströmnng von Arbeitern aus Amerika in der letzten Zeit große Dimensionen erreicht bat, so kann nach den eingelangten Berichten doch nicht angenommen werden, daß die Rückwanderungs-bewegung bald zum Stillstände gelangen wird. Es wird daher notwendig sein, mit aller Veschlennigung und mit allein Nachdrucke darauf hinzuwirken, daß die Rückwanderer rasche und sichere Informationen über die ill der Heimat sich bietenden Arbeitsgelegenheiten erhalten und daß der öffentliche Arbeitsnachweis in den Dienst dieser Aufgabe gestellt werde. Das Handelsministerium ist zu diesem Zwecke bereits mit den allgemeinen Arbeitstier« mittlungsanstalten, mit den Handels- uud Gewerbckam« mern sowie mit den industriellen Verbänden in Verbin« dung getreten und bereitet weitergehende Maßnahmen vor, deren Absichten dahin gehen, unter Mitwirknug des Reichsverbandes der allgemeinen Arbeitsvermittlung^ anstalten in Österreich sowie der böhmischen und gali-zischen Landesvermittlungsanstaltcn und unter Heranziehung der lokalen Vermittlungsämter eine entsprechende Organisation für die Arbeitsvermittlung an die aus Amerika zurückkehreuden Auswanderer ins Leben zn rufen. * (Ein gefährlicher Konkurrent.) Diesertage ist der Schlossermeister Jakob Valant, von dem wir berichteten, daß er aus Laibach verschwunden war, zurück« gekehrt uud begab sich in seine Schlosscrwerkstätte. Dort traf er bereits einen Konkurrenten, den Schlosser Franz Visnar, an. Visnar geriet i'lbcr die Rückkehr des Valant in solche Aufregung, daß er ihn bedrohte uud fchließlich auf ihn einen Schuß abgab. Das Polizcidepartement ließ den gefährlichen Konkurrenten verhaften nnd lieferte ihn dem Landesgcrichte ein. — (Schnlbauvergebnng.) Vei der am 10. d.M. stattgehabten Offertverhandlnng, betreffend die Ver« gebnng des Vanes einer dreiklassigen Volksschule in Unter-Dentschdorf, hat der Ortsschulrat die Ausführung des ganzen Banes in eigene Regie übernommen, ll. — Die freiwillige Feuerwehr in St. Peter bei Rudolfswert.) erhielt am U.d.M. eine neue, moderne Fcnersvritze. Der Feuerwehrkom-mandant, Josef Äojanc jnn., und mehrere Feuerwehr» manner in Uniform hatten die Spritze am Bahnhöfe in Rudolfswcrt übernommen. Nach Vrezierung mit Fähnchen nud Abhaltnng einer Fahrt durch die Stadt Rudolfswert, wurde die Feuerspritze heimgeführt. Möge sie im Ernstfalle ihren Zweck vollauf erfüllen! II. * (Entwichen) find diesertage von der am Südbahnhofe beschäftigten Arbeitsabtcilnng zwei Zwäng-linge und zwar der 25 jährige Franz Tomsic aus Sankt Martin bei Littai nnd der 49 jährige Alois Voucina aus Idria. * (Rückwanderer aus Amerika.) Gestern sind aus Amerika 425 Kroaten und Kramer zurückgekehrt. * (Eingebracht) wurde die im vorigen Monate aus Gottschee entwichene schwachsinnige Maria Sticne. Sie wurde in ihre Heimatsgemcinde abgeführt. — (Vortrug und Photographie n-AuZ-stellun g.) Wie bereits gemeldet, findet morgen ein Unterhaltunsssabend des Slovenischen Alpenvereines statt, an dem Herr Dr. Anton 3 v i g e l j einen Vortrag halten wird. An diesem Abend wird auch eine Ausstellung von Photographien der Vereinsamateurphotografthen veranstaltet werden. Die Wettwerber haben eine große Anzahl von herrlichen Aufnahmen eingesandt. — Anfang um 8 Uhr; Lokale: Restauration des „Narodni Dom". — (Sa ni tä l Z - Wochenbe r icht.) In der Zeit vom 1. bis 7. Dezember kamen in Laibach 17 Kinder Zur Welt (23-5 pro Mille), dagegen starben 27 Personen (31'4 pro Mille), und zwar an Keuchhusten 1. an Tuberkulose 6. infolge Schlagflusses 1, an sonstigen Krankheiten 19 Personen. Unter den Verstorbenen befanden sich 7 Ortsfremde (25-9 ^,) und 15 Personen aus Anstalten (55'5 <^). Infeltionscrlranlungcn wurden gemeldet: Masern 1, Keuchhusten 4. Diphlheritis 3. — (Im städtischen Schlacht hause) wurden in der Zeit vom 24. bis einschließlich :>(). November 82 Ochsen. s> 5Uihe. ?> Stiere und 1 Pferd, weiters 349 Schweine, 121 Kälber, 55 Hammel und Nöcke sowie 15 Kitze geschlachtet. Ueberdies wurden in geschlachtetem Zustande 13 Schweine und 1L Kälber nebst 615 Kilogramm Fleisch eingeführt. — (Geschäftsleute,) die in Salonichi Geschäftsverbindungen haben oder solche anzuknüpfen beabsichtigen, erhalten bei der hiesigen Handels- und Gewerbe-lammer eine wichtige Mitteilung iibev den Salomcher Handelsplatz. Theater, Dunst und Literatur. —- (Deutsche Bü h n e.) Gesteru fand eine Wieder-holnng der «Fledermaus> statt. Die temperamentvolle Leitnng des Herrn Kapellmeisters Günther vcrhalf der Operette zu dem gewohnten Erfolge, obwohl Fräulein Selden an Heiserkeit litt. Das Theater war ziemlich schwach besucht. — (Das 3teisebureau Thompson und Komp) Von Julius Verne. Autorisierte rechtmäßige Ausgabe. 2 Vände. 40 Vogen. Oktav. Geh. zusammen 2 X. Gebunden in 2 Bänden Zusammen 2 X 60 Ii, A. Hartlebens Verlag in Wien und Leipzig. — Aus dem posthum erschienenen Werke' Julius Vernes, „Das Reisebureau Thompson und Komp." leuchtet wieder einmal die offenbar ganz unerschöpfliche Phantasie des originellen Schriftstellers in hellem Glänze hervor. Er führt darin eine aus heterogenen, aber musterhaft und in abweichenden Charakteren zusammengewürfelte Gesellschaft von London nach den Azoren nnd Madeira, aber wider Willen auch nach dem Grünen Vorgebirge, überall ei» trefflicher Maler nnd kundiger Historiler, der, wie gewöhnlich, interessante Belehrungen ausstreut, ohne je zum Schulmeister Zu werden. „Das Neiseburecm usw." ist ein wahres Kaleidoskop wechselnder und immer überraschender bunter Bilder. Dem Humor ist dabei genügend Rechnung getragen, und als zartes Netz durchwebt das Ganze ein kleiner, psychologisch fein durchgeführter Herzensroman. Das ganze unerwartete Ende der „Vergnügungsfahrt" setzt beu spannend geschilderten Wcchselfällen die ätrone auf. Der Erwachsene wird die Erzählung mit nie ermüdendem Interesse lesen, der Jugend wirb sie ein Geschenk sein. das im freundlichsten Gewände ihr Belehrung bietet, die sie unbewußt und mit großem Vergnügen in sich aufnimmt. — (Von einer verlorenen Tragödie des Euripides.) der „Hypsipyle", ist ein kostbares Bruchstück zum Vorschein gekommen. Der Fund gehört zu den Entdeckungen der letzten wichtigen Ausgrabungen, welche P. Greenfeld im Vereine mit Hunt zu Qxyryuchos unternommen Hal. Sie brachten eine ganze Reihe wertvoller Papyri ans Licht, so das Fragment eines Evangelienstücles, eine neue Ode des Pindar, welche für die Bewohner der kleinen Insel Ceos gedichtet war und die Freuden des „einfachen Lebens" besingt. Das Bruchstück aus der Tragödie des Euripides umfaßt 300 Verse, welche über das ganze Stück verstreut sind. Sie lassen Aufbau und Inhalt des Dramas deutlich erkennen. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. ReichSrat. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 12. Dezember. In fortgesetzter Generaldebatte über die Ausgleichsvorlagen sprachen die Ab° geordneten Luksch und Wolf gegen die Vorlage, wor° auf der Ministerpräsident Freiherr von Beck das Wort ergreift. Nach dem Ministerpräsidenten sprach Abgeordneter Bielohlawek, der in längeren Ausführungen gegen die Sozialdemokraten polemisierte. Hierauf sprachen noch einige Redner, worauf die Debatte geschlossen wurde und Generalredner kontra Heyn zu zweistüudiger czechischer Rede das Wort ergriff. Hierauf wurde die Verhandlung abgebrochen. — Nächste Sitznng morgen. Die Auflösung deS kroatischen Landtages. Agram, 12. Dezember. Der Landtag wurde mn 1 Uhr mittags durch königliches Neskript aufgelöst. (Die Auflöfuug erfolgte nach anhaltenden Lärmszcnen seitens der Starcevic'ianer. Während des Lärmes verlas der Schriftführer ein königliches Reskript, in welchem es heißt, daß sich in den Händen des Banns das Anf-lösnngsreskript befinde nnd er beauftragt sei, dieses Restriftt im Landtage zu verleseu. Der Aanus betrat ill uuga» rischer Gala deu Saal uud verlas vou der Präsidenten-tribune aus das töuigliche Haudschreibcu, worin erklärt wird, der Landtag müsse aufgelöst werden, weil er seiner gesetzgeberischen Tätigkeit nicht nachkommen könne. Die Abgeordneten der Starcevie-Partci uud viele Abgeord-uetc der Koalition saugen hierauf stehend die National-hymue. Auch die Galerien stimmten in den Gesang ein. l Amn. d. Red.X Agram, 12. Dezember. Das a. H. Handschreiben, womit der Landtag aufgelöst wurde, hat folgenden Wort° laut: Da wir uns überzeugt haben, daß im Laudtage der Königreiche Kroatien, Slavonien uud Dalmaticn solche Verhältnisse eingetreten sind, daß man von demselben keine nützliche und ersprießliche Arbeit erwarten kann, wenn auch eiue fleißige und ungetrübte legislatorische Tä° tigkeit im eminenten Interesse unserer geliebteil König« reiche Kroatien, Slavonien und Dalmatien gelegen wäre, finden wir auf Gruud des L 3 des Gesetzartikcls 12 vom Jahre 1870 über die Einrichtung des Landtages der Königreiche Kroatien, Slavonien und Dalmatien den Landtag aufzulösen. Wien, am 8. Dezember 1907. Franz Joseph m. p. Iosipovich m. p. Rakodczay m. p. Agram, 12. Dezember. In den Straßen der Stadt herrscht Ruhe und Ordnung. Ermordung Voris Sarafovs. Sofia, 12. Dezember. Heute nacht wnrden die bekannten revolutionären Führer Boris Sarafov lind Garvanov mit Rcvolverschüsfen getötet. Sarafov hatte gerade den bei ihm als Gast weilenden Garvanov znr Tür begleitet, als ein Mazedonier von der Gasse heraneilte und beide erschoß. Sofia, 12. Dezember. Meldung der «Agence Tele« graphique vulgäre». Sarafov nnd Garvanov wurden durch Nevolverschüsse in den Kopf niedergestreckt. Garvanov blieb sofort tot, während Sarafov eine halbe Stunde daranf im Krankenhause seiu Leben aushauchte. Der wahre Name des Mörders ist unbekannt. Er hat seinerzeit den Namen Panica angenommen uud stand im serbisch-vulgarischen Kriege als Kompaniekommandant in Mazedonien. «Seine Tat wird auf persönliche Rache zu« rückgeführt. Die Polizei hat mehrere der Mitschuld verdächtige Mazedonier festgenommen. Sofia, 12. Dezember. Der Mörder Sarafovs uud Garvanovs ist ein Aandenchef und heißt Panica. Er scheint die Morde aus persönlichen Motiven verübt zu haben, wiewohl auch angenommeu wird, er sei türti« scherseits gedungen gewesen, um diese beiden hervorragendsten Revolutionäre zn beseitigen. Panica ist flüchtig. Zahlreiche Revolutionäre wurden verhaftet. Wien, 12. Dezember. Se. Majestät der Kaiser empfing heute Mittag den Fürsten Ferdinand von Bul< garien in längerer Privataudienz. Dresden. 12. Dezember. Das Dresdener Journal veröffentlicht folgendes Bulletin: Bei der Königin-Witwe stellten sich gestern abends Erbrechen und Schüttelfrost mit nachfolgendem hohen Fieber ein. Diese Erscheimmgen sind als Folgczustäude eines entzündlichen Blasen- und Nicrcnbcckenkatarrhs anzusehen. Bis Mitternacht ist nnter lebhaftem Schweißausbruch die Temperatur wieder nor« mal geworden. London, 11. Dezember. Beim Abschied in der Charing Eroß-Station sagte Kaiser Wilhelm in einer Ansprache an den Lord-Mayor von London: «Ich wünsche durch Sie der großen Befriedigung Ausdruck zu geben, die ich bei dem Empfang empfand, der mir in der Gnildhall znteil wurde, uud durch Sie deu Bürgern von London meine aufrichtige Freude über den entzückenden Empfang zn übermitteln, der der Kaiserin und mir bei dieser Gelegenheit bereitet wurde.» Eine Anfrage des Lord-Mayors erwidernd, fügte der Kaiser hinzu: «Meine Gesnndheit hat sich sehr gehoben. Mein Besuch in London hat mir große Freude gemacht.» Newyork, 12. Dezember. Präsident Roosevelt sagte in einer formellen Mitteilung, daß er seine bei der letzten Wahl abgegebene Erklärung, betreffend seinen Ver< zicht auf eine Wiederwahl zum Präsidenten, noch heute aufrecht erhalte. Nach der Meinung der Demokraten» führer verbessert der Verzicht Roosevelts die Aussicht auf ihren Kandidaten. Neuigkeiten vom Büchermarkte. Jug. Karl Georg Weitzel, Die Schule des Maschinen» techmlers I. Heft, Iv —60. — Preisliste der Maler- und Lackierer-Innungen, li 1 80. - Agot Gjems»Seimer, Die sittliche Erziehung unserer Kinder, XI 80, — Dr. I. Ritter, Hygienische Gesichtspunlte beim Bau eines Landhauses, X — 72. D r. E. v. Szczevllnsla«Oießcn. Was muß ein junges Mädchen vor u»d von der Ehe wissen? K —-»6. Vurrätin in der Buchhandlung I.g. v. Kleinmayr ili3. — Margaret« Valentmiic!, Besitzers» gattin, 48 I,, Epilepsie. ^ », ^ i u i ! s p i ta le! Nm ll. Dezember. Johanna Cecelic, Besitzersgattin, 29^I., H,l)sco88U8 rotroporiwu. adä. Kawacher Zeitung Nr. 287. 2691 13. Dezember 1907. 3N! Freunde. !>!t «l »ern iill L«Ul kluU » ^^ , taun mau im Winter nicht entbehren: den Ofen und l ^W l Fays echte Tudeuer Mineral^Pastillen. Wie man Holz l l nnd Kohlen für den Winter in den Keller schasst, so ______ sollte man die Hausapotheke ordentlich nnt Fays echten "^^H Sodrner Mineral-Pastillen nusilatten, damit man den bindern täglich einige zur Schule mitgeben lami, und ^» daß man Fltt»6 ech:e Sodener zur Hand hat, wenn eine der stündlich möglichen Erkältungen schnell und obendrein bequem bekämpft werden soll. Sie kaufen l «Fays echte Sodener» in jeder Apotheke, Drogen- und ______ Mineralwasserhandlung für 15 1 25 die Schachtel. > Achten Sie jedoch strenge darauf, daß man Ihnen ^^ tcinc Nachahmung, sei sie mit oder ohne Geschmacks« l zulak. aussckwaltt. (3614) 2-!i Generalrepräsentanz für Österreich «Ungarn : W. Th. «untzert, >Vlv» «V., Große Neugasse 27. NlitdenVeilagen:« .Mr die « Frauenwelt. M Ru§der3«it U für die Zeit. D Vei' Naturfreund. D Vüchertisch. V ^ Monatlich 2lj«ft^ > Uompletter )ahr-^gang Mart 7.20. «Vurch alle Vuch-»Handlungen und lpoftanftalten zu 3 beziehen. Tu bezieken clurck lg. V. KlMMMs 5 lell. Vnmbcsgs Vucb-danlllung in Nnlbach. )ilte liebe 5abeln unä 6ezchichten ssgnes Hoffmann mi< Lüäeln von 1?pla16-1 Das Tagesmittel der gestrigen Temperawr 4 3", Nor« male -13°. Wettervoraussage für den 13. Dezember für Steiermarl und Karnten: Nuten je nach Örtlichkeit Nebelwetter, auf den Höhen schön, mäßige Winde, sehr kühl, später Trübung; für Krain: vorwiegend trübe, mäßige Winde, kühl, Morgen» nebel; für das Küstenland: wechselnd bewölkt, Winde aus dem Südwest'Quadranten, milde, gleichmäßig anhaltend. Verantwortlicher Redakteur: Nnton Funtek. Unserer heutigen Nummer (Gesamtauflage) liegt oin Prospekt über „Webers illustrierte Handbüoher" boi, worauf wir unBore P. T. Loser besonders aufmerksam machen. (6081) Hotel Lloyd- Heute Freitag: KONZERT des berühmten Zither- und Violinvirtuosen Robert Mayer sen. Anfang am 8 Uhr abends. Eintritt frei. Zu zahlreichem Besuche ladet höflichst ein (5U9) Karl Poèivaunik. I Filiale der K K. priv. Oesterreichischen Credit- I Frans- Js o m «> Ä> I Aktlenkapital KL 120,000.000— Anstalt für Handel nnd Gewerbe in Laibach rStrasie Mt*.9. Reaerveiond K. 63,000.000— (ma) I Kontokorrente. — Kauf und Verkauf von Effekten, Devlien und Valuten. — Safe - Depoilti. — Verwaltung von Depots. — Weohselstube. Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Kursblattes vom 12. Dezember 1907. Die notierten Kurse verstehen sich ln Kronenwähiung, Nie Notierung sämtlicher Altirn ulid der „Diversen Lose" versteht sich per Stück. Gelb Ware Allgemeine Staatsschuld. Einheitliche Rente: <"/, lonv. steuerfrei, Krone» (Mai-Nov.) per Kasse. , 9« 3b 9« 5b dtlto (Iän.-Iuli) per Kosje i»e 30 90 50 ^2 °/« «. W. »loten Febr.-Au«.^ ptr «asse......9« ^lb «« »b 4'L °/„ i>. W. SUbei (April-OIt.) per «asse......»«25 98 4ü i860 er Vtaatllose 500 fl. 4°/„,47?l,tül ?l> tliener „ iou fl. 4°,„2oe?ü!»i0'?b l864tl ,. 10« fl. . Ül>!i ü«25e ü0 «8L4« „ b« fl. . >!i's>Ui!ü6b0 Hom.-Plandbr. b l»u fl. b° „291-^92 ÜU Staatsschuld d. i. Reichs «ate vertretenen König reiche und üänder. Hsterr. Voldrrüte, stfr., Gült per nasse . . . 4"/, l,4 85 N4-lü ^ofterr. Rente in Kronenw. stfr. «r. per ltasse. . . 4°/, 9K50 9K-7U netto per Ultimo . . 4°/^ 90 «0 W«0 bst, Investitions.-Rente, stfr.? «r. per «afse . ll>/,°,° ««70 «ö «u ßisenbllhN'Zlaalzschnld' «rischilibungtn. N9'L(,,20-2U al. Narl Ludwig-Aahn (div. Stulle) Kronen . . 4°/° 95 eu u« «u Ätubolfbahn i» ilroncnwährung, steuerfr. (dlv. St.) . 4«/„ VU - 97 -Vorarlbergei Bahn, steuerfrei, 4«« Kronen , . . 4°/, Vbbb V6 5l> Zu Z . . . .423'- 4Lb'— Geld Ware Pom Mate zur Z»t>lung über- nllmment GisenbnhN'llliorltiil, ssblignUontn. Äölim, Weftbahn, !tm. t»»». 4l«> NI°nen 4°/«. . . 9S-10 97 ,0 Elif.betlibahn «o» und »W0 M. 4 ab 10°,°.....- ll4 50 - - «tlliabelhbabn 400 u»b ü00U M, 4. ......,13-85 1l4 »5 ssran/Iosef'Vahn Em, ,884 (biv. Lt.) Sllb. 4°/o . . 9s b« 97'50 Galizische «arl l^ubwi« Vah» !biv. Et.) Lilb. 4°/» . , 9« 10 97 10 Ung.-gllliz. «jaw, 200 fl. L. b°/» 105 — 10b'— Vorarlberger «ahn «5m. 1884 sotv. Lt.) Lilb. 4°/, . . 9« 10 9? 10 Stlllltsschnld der Länder der ungarischen Krone. 4"/„ un». Gulbrente per «asse ll0 7511095 4" delto per Mtimc i lO'Ub 111-05 4"/" una, «ente in Kronen währ. ftlrei per »°„c . . 92 8« sl,— 4»/ detto per Ultlmc 92 95. l» ,5 L>°«/„ detto pn Kasse «^4« «2«0 Un«. Pcämien-«l"l. 0 luo sl. '8i»5U>»3b0 betto <^ !»<> U. , i«i> üu 133 5u Iheih-Neg.-Lose 4°/» . . > ,14125145 25 4»/» ungar. Grunbentl.-Oblig »2 75 V375 4°/« lroot. u. flav. Orundentl. ildlin...... 94 — Andere öffentliche Anlehrn. !üo5U. ^audes'Unl, (dw.) 4"/» 90 25 91 2b Voin. - lirrceg, Visenb.« Lande«. Aülchcn (div.) 4'.,"/„ , 98 40 9940 b»/„ To»au«z>i«».'Anleihe I8?i- 103 2b 104 25 «Lieuer Veilehri-llnlelhe 4°/> 9« 50 9? 5u detlll 1U00 4 °,v 96 40 U7 40 N„!chen der Etad! Wien . . 101—102^ detto (2. ob. W.) . . ,120-5012150 dcltl, (18»4) ... 94 30 >.!5 30 dcl'.c> (188«! ... Ub Ul> 9« 95 dcltc> (1»00) ' . . UL-— 97'- dltto IN»..«.) 1i«2 96-10 97'1« Vdi1ela«^>nlel,en verlo»d. b"/, 96— »7 — Bulg. «lallisciieul!. Hyp.-Uul, 1889 Gold . , . . !>°/l 119 10120-10 Vulg. Slaaiil» Hvpolhelat Uni 1892.....6°/, 8550 86-45 Geld Ware Pfandbriefe :c. V°dtnlr.,«ll8.ösl.inzuI.Vl4»/« 94 80 S5-50 Uühm. Hhp«thr!enl,llnl veil. 4°/« 96 80 97-80 Ztntrcil-Bob.°i«ed.-Äi.. österr.. 45 I. «erl. 4>/,"/». . . t0l'5v --— Zentral Voo..ttted..«l., »sterr., U5I. Verl. 4°/„ .... SS 75 97-75 krcd.°Inft.,öslerr.,f.Verl..Unt, u.öffentl.Urb,Nllt.^v,.4°/« 94 75 95-50 Landelb. b, i<ön. Gal»zlen und Lvbom. b? V, I. rullj. 4"/, 94 25 94-60 Mähr. Hypothelrnb. veil, 4°/, 96 35 97 35 N.'üst«ir.Landes.Hyp..«nst.4«/, 36 50 97-50 betto inll. 2°/l,Hr. Verl. 3V,"/, 87 50 88 ÜN detto tt..Schuldfch, verl. 8'/»°/,, 87 25 88-2K detto verl. 4°/, 96— 97-— Ofterr.'ungar. Vanl b« jühr. Verl. 4°/u ü. W.....97-10 98-10 detto 4°/° Kr.....«7-7« 9870 Spart, l.bst., «0 I. Verl. 4°/, 99-— 10«-— Eisenbahn Prioritäts-Obligationen. Ferbinanl»e>Norbb«hu Em. 188« —-— —'— detto ^m. lul,« 2?»'— 277 — dttt» ltm. «88!, 275-25 281 25 5«/^, Donau»Reaulirrnuai-Lo!' 100 fl. ». W. ... 258-5» 264 50 Lerh. ^rim..«Nl. v. 100 Fr. 2', 102 75 l«8-?b Bn«»ljin»llcht foft. Büdap..! 20 7b 22-75 Nreditlose 1W fl...... 445'— 455'— Clnry.Lose 40 fl. N. M. . . 152-— 158 - Ofencr Lvfe 40 fl ... 2l5-- 225-^ Palfih.Lofe 4« fl. «. M. . , 18»-- i»ü - Roten Nreuz. üst. Ges. u., 10 fl. 48-75 50 75 Notrn Nreuz, »mg. Gef. v., 5 sl. 26-25 28-25 Rudols-Lolc 10 fl......66- - 70-- Hnlm.Losr 4U sl. K. M. . . 218— 223 — Geld Ware lüil. «..«..Uni. Pram..c>blig, 400 Fr. per «asse . . , —>— — — betto per M. ... 1»0'b0 181 50 Wiener tlomm »Uose v. I. 1874 47850 48850 Äew..3ch,d. 3°/«Präm,.3chnldv. d. «odenlr,.Nnst. »ul. 1889 71-50 75'50 Nltien. VransPorl'DlnlernehmnnglN. Aufsig.Iepl. Elfenb. 50« fl. 2»8b'— 24,5' - Nijhm. Nurbbahn 150 fl. , 368-— 372'- «.lschtlehrader ltlsb.bua fl. KM 2810 — 2825'— detto (lit, U.) 200 fl. per Ult. >057'— ,063'— Donau > Dampfschiffahrt« > Gef,, 1., t. l. priv., bOO fl, lkM »?«'— 979'— Duz.Aodenbacher rdinllnd«.Nordl>. 1000 sl. NM 5190-— 5220-— Uenib..-Ungar. Westbahn (Naab-Graz) 200 fl. V....... 403'60 404 — Wr. Lolalb..«ltltn.»e!. «M fl 220'— 24»-— Vanlen. Änglo.Österr. «anl, 1»<» fl. . . 291 5« 292 50 Vanlvereiu, Wiener, per lea'l, —'— —'— detto per Ultimo . . , b13— bl4 — Vodcutr..«nst. österr.,300fl.S «»?'— 998'— ^-»!r..Uob,.«rebb. »st., »(« fl. 522'— 524-— Kreditanstalt für Handel und Genierbe, 1N0 fl.. per KM —'^- —' dett, per Ultimn 633 50 634-50 Kreditbank allg. ung., 2l)0 fl. . 750'— 751- Deposilrnbanl, Mg., 200 fl. 45?'— 458'^ Estomptr' Gesellschaft, niede, öslerr., 400 Kronen . . 549-— 551-Olro» und llassenverein, Wienn, 200 fl........ 448'— 452- Hypothekenbank, sstcrrelchifchl- 200 K 5°/, !t...... 287'— 289'- Landcrbanl, üsterr,, 20« fs, pe^ Nasse....... —'— —'^ dolt!) per Ultimo .... 407 75 408-75 „Merkur", Wechselst.. Mrien» Gefellscha,^, 200 ,l. . . 593'- 597'- Gelb Ware Ofterr..ung. Vanl 140U Kronen «771 — 1782-— U'Uonbant »00 fl...... 53050 53l 50 V^rkehr«b«nl, allg., 140 fl. . 324' - 325-. 3ndustrit.llnltMtl>»ungtn. Uauge!.. all«, üslerr., in» fl. . 106-— 11U-— Vr«ter»ol)lenbcrgb.-!z»l. 1N«fl. 724-— 725'— EileilbahiNv.Leihg,. erste, lno fl, 196'— 199-— „Elbemühl", Paplerf. ».«..«. 18«-— 190-— Elektr.-Gi-s., allg.«fteri.,2y<>fl. 419'— 42»-— betto lnlrrnat., »00fl. 583'— 585' — Hlltenbeigei Patr.., Zünbh. u. Met..Fabrik 400 »r. . . 918 — 924 — lik'singer Vrauerei 10« fl. . . 240-— 850-— MoülllU.Gelcllfch , i>sterr..alpine 582'7b 53375 ..PHldl.Hütte", Liegelguhstahl. F..Ä..E. «00