^utzen mül Vergnügen. Frcytag den ^l/^. May 1824. ^ Der schreckliche Sprung. ^ (Eingesendet). Dort am Karst, wo Neka brauset, Wo der Nordstnrm grimmig sauset, Steht ein altergraues Schloß, Wo vor vielen, vielen Jahren Noch die Herrn Nosetti waren., Angesehen, reich, und gM- Gegenüber schrecklich glotzen Sreinkolosse, die da trotzen Höhnisch iedtM kühnsten Muth; Abwärts gähnen schroffe Klüfte, Schaurig streichen hier die Lüfte, Nähren Lerna'S Vögel ihre Nrut. Seinen Freund ans Herz zu drücken, Sich mit Auschau'n zu beglücken. Ritt Vottoni her im Flug; Wuthig eilt der brave Rappe Mit dem Herrn ün sichern Trabe, Froh der Vürde, die er trug. Plötzlich spreitet ihre Flügel Dumpfig nbcr Thal und Hügel Schwarze, unMckschwang're Nacht, Und der Ritter hoch zu Rosse Gilet zu Nn'kcfels') Schlosse, Wo sein theurer Freund noch wacht. '^v N,..f7fö! keM das alte Schloß am Re?assusse, wel-M ^ ^! In Karst unweit Vt. Kanzian liegt, und das ehe: U nUl^'d" rT. v,Nosettt besaßen, zetzt aber Herr M Joseph Vekleva aus Mem be,:tzt. Gähling bleibt der Rappe stehen, Weigert sich fürbaß zu gehen, Vänmt sich, grinset, schäumt und scharrt, Gleich als hätt' er die Gefahren, Welche tief verborgen waren l Prophczeyend schon gewahrt. Sporenstreiche, Peitschenhiebe Waren eitle Fürdertriebe, Aber ein gespannt Pisiol Das der Herr, in Wuth ergossen, In die Lüfte ausgeschosscn, Macht' das Maß deK Unglücks voll. 'W Abwärts über Felsgeklüfte, M^ Über nachtlich schwarze Grüfte, Flog der Reiter mit dem Pferd; ^— Dieses fiel in Nekawellen > '^W Welche dort den Rinnsal schwellen Doch der Herr blieb unversehrt. ^W Nun Nosetti's Leute kamen, ^D Die den nahen Schuß vernahmen, In der Hand ein helles Licht; ^^ Hoch an eine» Felsens Spitze Hing der Ritter, naß vor Hitze, Doch den Rappen fand man mcht. 3^ Ritter Hugo Hcron. W ^ Ein« alt»englische Sage. Wahrend des Krieges der beyden Rosen lehz« ein jnnßtr Ritter, Nahmens Si« Hugo Heroft, m;l sein Schloß stand in einem kleinen Thüll, d^s d«r, « - 76 - Nahmen seiner Familie führte. Ehe er noch das acht-zehnteIahr erreichte, sprach man schon von der Tweed bis zurTrenl von seiner Schonheit-tmo seinen Waffen« thaten., Sein Vater war in der Schlacht gegen die Scho.tten gefallen, als Lord Maxwell Cumberland verwüstete, und er verblieb unter der Aufsicht seiner Mut-ter> «iner Tochter auS'dem edeln Hause Dacre, die' ihn in den Waffen und allen ritterlichen Tugenden erziehen ließ. Er begleitete den Lord Howaro, und half die schottische Gränze verheeren, und alg er auf dem Rückwege von dem Ionstone und Tarlyle am Flusse Eden in «inen Hinterhalt gelockt worden, focht er mit solcher Entschlossenheit, daß der Laird von Lochwood nur mit zehn Begleitern nach Schottland zurückkam, und Hugo Heron sein eigenes Schloß nur mit sieben er» reichte. Unter den sieben Kampfgenossen des Ritters Hu« go befand sich ein Jüngling aus feinem eigenen Stam« me; er war etwas älter, aber weder so schön von Gestalt, noch so verständig als er selbst — aber kühn, unternehmend, abenteuerlich gesinnt, und äußerst gc' schickt in der Handhabung des Schwerts und Bogens. Die Bauern pflegten den Letztern Aymer den Schwarzen, und den Erster» Hug o den Weißen zu nennen, und Manche gingen bis zur Behauptung, ihr InnereS stimme vollkommen mit den Farben überein, die ihr Äußeres bezeichneten. So wie in der Schlacht, waren sie auch Cumpane auf der Jagd, und ihre Falken hatten den schönsten und sichersten Stoß, ihre Hunde die schnellsten Läufe und besten Nasen, und ihre Pfeile flogm schärfer und gewisser, als die von irgendeinem in Cumberland, obgleich die Provinz von den Howards und Dacres, den Lowthert und Graemes bewohnt war. »Habt Ihr je geHort — sagte mein Begleiter, ,m alter Bauer auS der Gegend, dem jede Spur der Vorzeit heilig war, und für den die wildeste Sag? von seinen Lieblingshelden das Gepräge der un-bezwm'eltsten Wahrheit trug — habt Ihr wohl je gehört, daß sie nach einem Reiher (englisch: Ueran) in ihrem See geschossen hätten? Nein, nein! Keiner, der den Nahmen führte, würde so etwas gethan haben; es gab «inen Fluch gegen das Haus Heron, »enn Einer aus demselben einen Vogel, der seinen Nahmen -trug, mißbandeltt sollte; selbst die Nnher. federn, die ,in der Schlacht auf ihren Helmen wehten, waren nur solche, die dem Vogel aus den Flügeln gefallen waren, und sie wurden um so hoher geschätzt, wenn sie der Vogel im Fluge verloren,, und man sie aufgefangen hatte, ehe sie die Erde erreicht." „Man erzahlt, sagte ich, eine romanhafte Sage von einem der Vorfahren dieses Hauses, der als ein Kind von Landstreichern entführt und auf einem ein, samen Eiland« an der schottischen Küste zurückgelassen worden, wo ihn zwey wilde Reiher fütterten «nd pfleg' ten. Der Scharlachmantel, worein er gewickeil war, und die Juwelen und Perlen, die man neben ihm ge« funden / wurden bey jeder Hochzeit in der Familie vor« gezeigt, -und die Geschichte seiner Pflege bildete eines der frühesten Volkslieder. Des Nachts deckten ihn die Reiher mit ihren Flügeln,, und am Tage suchten sie ihm Speise, bis,er zum schonen Jüngling heranwuchs, sich großen Ruhm erwarb, m:o den Nahmen seiner wunderbaren Pfleger annahm. In ölten Documeznen findet man ihn unter dem Nahmen Eustace be Heron. Das Lied erzählt weiter, daß ihn seine ge. siederten Wohlthater nie verließen; in der Schlacht schwebten sie über seinem Haupte, im Turnier kamen sie mit lautem Geschrey, und suchten seinen Gegner zu beunruhigen, und des Nachts saßen sie gleich Wa» chen auf den Zinnen seiner Burg, und bauten ihre Nester und heckten ihre Jungen auf einem von dessen Thürmen aus. Der Fluch eines Minnesängers ruhte auf Allen, die auch nur eines Reihers Flügel anrühren oder sein Nest zerstören würden." Nun wieder zu unserm Helden. EineS Nachts trug eS sich zu, daß eine SeerZU' berbande in die Bucht kam. Sie hatte wahrscheinlich von dem reichen Schatz der heiligen Jungfrau gehört, de? sich in einer Capelle zu „Unser lieben Frau" am Strande befand, und wollte sich dessen bemeifiern. Früher schon war eg ihr gelungen, mehrere Dörfer an der schottischen Küsie zu brandschatzen, und sogar einige feste Schlösser zu nehmen, die sie ausplünderte und niederbrannte. Es war der Abend vor dem Johannistage, welcher in dem Hause Heron immer fest' lich begangen wurde; und da die Familie eben so fromm, als tapfer war, so brachte sie den Abend im Gebethe — 79 "" zu. Die beyden Heron's, der weiße und-der schwarze, hatten sich mit mehrere» ihrer Gefährten am Tage im Kampfspiele geübt, m,d lagen jetzt bewaffnet uor dem Altare auf den Knien, als die Räuber ankamen. „Mit Erlaubniß/ meine fromme Herren!" rief der Capican, indem er mit einem Fußtritt die Capel-lenthür aufstieß, und mit einigen zwanzig seiner Gesellen ins Helliglhum drang. Aber statt schreyender Nonnen und zitternder Priester erblickten sie, was selbst den Kühnsten unter der Bande erstarren machte: da kniet« der junge Held, umgeben von seinen Freunden und Vasallen, und der Glanz ihrer Rüstungen erfüllte die ganze CapeII?> In einem Augenblick waren sie auf den Beinen >— und die Schwerter bloß, und bald zeigten sie, wie tapfer sie die Heilige zu vertheidi« xen wußten, zu deren Füßen sie «ben gebethet<—denn Geschrey und Jauchzen und Ächzen und Gelärm er-fililte das Thal bis ans Meer hinab. Vor Allen und am wildesten focht Ritter Hugo,- bis zu den Lenden watet» e? ins Wasser, wen er traf, der stürzte. D« Hauptmann mir einigen der Tapfersten der Ban.de rettete sich ai:fs Schiff, und gab ebe» Befehl, die An^ ker zu lichten, ^ls Ritter Hugo neben ihm auf dem Verdeck stand. Der Kampf hier war wild, aber kurz, und in dem Augenblick, wo er den Räuber niederhieb, sprang ein reich gekleidetes Mädchen, welches auf einem Haufen Pelzwerk und gestickten Mänteln geschlafen hatte, auf, umklammerte feine Knie, undflehte ihn mit thränenden Augen um Schutz und Gnade an. Da stand der Jüngling, den blutigen Stahl in der Hand, mit finmmenden Augen, erhitzt durch den heiße,: Kampf, und um ihn her lagen die erschlagenen Feinde, noch zuckend in ihrem Blute. Mit seiner Linken warf er «ine Handvoll dunkler Locksn aufdie Seile, welche die Stirn des Mädchens beschatteten, und starrte sie an, bis der Sturm sich in seiner Seele gelegt, und Milde und Güte in feine Blicke wiederkehrten. Nie hatte er «m schöneres Gesicht gesehen. Sein VetterAymer trat zu ihm. „Was fehlt dir? sprach dieser; das Blut ist dir aus dem Gesichte gewichen, und du siehest wie an ,die Stelle gezaubert." — Ritter Hugo achtete seiner Worte nicht, sondern sprach, als beantworte er die Blicke der Gefangenen: „Stehet auf/ Dame, ich beschütze Euch gegen Alle." Mil diesen Worten küßte er ihre weiße Stirn nü>, einer Ehrfurcht, als ^'ste es emsr Gottheit. Die junge Dame stand zitternd auf und faßce seinen Arm, als lvenn er allein ihr Rettung gebe,! tonne. „Ich will Euch in meiner Mutter Burg führen, Dame, sagte der Ritter, denn ich sehe wohl. Ihr gei Hort nicht zu dieser Bande, und dort mögt Ihr blei? ben, bis die EuriZen erfahren, was Euch betroffen." Mit diesen Worten trug er sie ans Land, und über« ließ die Plünderung des Fahrzeugs ,femen Gefährte», welche reiche Beute darin fanden. Einiges davon wur«, de der heiligen Ilmgfrau am Altar geopfert, und daK Übrige auf die Burg gebracht. (Die Fortsetzung folgt). Verfahren der Engländer, im Frühjahre gestochenen Spargel aufzubewahren, daß derselbe im folgenden Winter gegessen werden kann. (Aus der allgemeinen deutschem Gartcnzcitung). So wenig die Engländer Freunde vom Gemüse , sind, sa lieben sie doch den Spargel ungl'mein, und trachten, daß sie denselben im Winter, auf verschie«-den« Weise zubereitet,, auf ben Tafeln haben können. Man sucht die schönsten Pfeifen vom Stiche in der Hälfte des Frühjahrsund in der Spargelzeil aus, wäscht dieselben von anhangender Erde sorgfaltig rein, und trocknet sie mit einem Tuche wieder gut ab. Zu gleicher Zeit wird Mehl oder auch nur Kleye recht wohl gedörrt/ nnd mit etwas geröstetem Salze vermengt. Man bringt von dieser trocknen Mischung eine Hand hoch «n ein gut gebundenes, auswendig zur Ab, Haltung der Luft »erpichtes Faß, legt auf die Mischung eine Reihe Spargel, streuet auf denselben einen halben Zoll hoch von der Mengung, und führt mit dem Einlegen des Spargels und dem Aufstreuen auf denselben fort, his das Faß nur noch zwey Zoll Leere hat. Auf die oberste, Lage, welche von der Mengung seyn muß, wird nun, nachdem dieselbe etwas fest gedrückt worden, zerlassenes Unfchlitt oder anderes Fett gegossen, und darauf das, gegen Zugang der Luft in'S Innere rer« wahrte Faß an einen trocknen Ort gestellt. In großen Haushaltungen werden viele Fasser auf diese Art gefüllt, und die Größe wird so gewählt, daß — 6c> — von Einem acht Gerichte auf zwölf Personen geliefert werden können. ' Der Spargel hält sich/ auf diese Art verwahrt, bis wieder frischer gestochen werden kann. Das Mehl oder die Kleye wird, wenn ein Faß ausgeleert worden, zum ViehfuNer, und das abgenommene Fett zur Speise gebraucht. M i s c e l l e n. Der bekannte Mathematiker, Herr v. Lagny, Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Paris, lag auf dem Sterbebette. Seine Freunde gaben sich vergeblich alle Mühe, ihn zum Sprechen zu bringen. Maupertius, der dazu kam, fragte ihn lächelnd: „Wie viel macht zwölf Mahl zwöl^?" — Hundert vier und vierzig, gab L ag n i) zur Antwort>, und starb. Ein Bankeroteurlas ein Buch von der Geduld, Ein Vauer meinte, e» wäre beffer, wenn es seine Gläubiger läsen. L o g o g r y p h *). Neun Elemente, die (nach Epikurs Gefttzen) zwar körperlich, doch nicht mehr theildar sind, sind meines NessnS Stoff: und wenn Ihr am Versetzen und Rathen Euren Sinn zu wetzen, bey edlem Müßiggang vielleicht Belieben findt, so sucht in mir — i) den Vogel, dem an Haaren die Schönen gerne ahnlich sind; H) ein Instrument, das gern sich mit Gesang verbindt, die Adendlust von manchem schönen Kind, «!S Laut« noch und Lyther Mode waren; 3) des hohen Alters dritten Fuß; 4) womit die Korydons im Schatten sich ergehen; 5) und wns den Iupitern, die sich mit Nymfchen letzen, im stillen Nusch zum Sopha dienen muß; 6) was Adler nur auf hohe Felsen setzen; *) Aus den ältern Schriften eines großen deutschen Gelehrten. — Obgleich diefeOrthographie von der ichigen etwas verschieden ist, so werden doch emige kleine Abweichungen in derselben wenig dazu beytragen, die Auflösung deS Logogryphs zu erschweren.