Tlr. 51. Donnerstag am 26. Juni 187t). IV. Jahrgang. Cillicr Zeitung. k'i-Anumerslions-Kvljingungen. Für t?illi: Mit Post-lvn-.utitis ... —.M vrrseudung: Sffi'J**"4 ■ • lM «ntrtjWfifl . . i.fic öfc: z:W. fcaimt Aukk«»»» (kinzetne Nummern 7 kr. Erscheint j«i>en 9uiiitrrItit|i uiii) Sonntag Morgens. Inserate werden angenommen in ta Qfpttitun *ci „älBifr ^ritmn". -cx-1 rtnjaflt »t. « (öu Itriiefctd von Jut.mn iP(at»ii*i. »n»n« »edml» Otifcratr flh Die ä-ttUHfl-' «. Wo'ic in ant »>cn ! Mtntcnl.-a , !,»„»-»>'. Jot. *.<11 reu» in «tat, « Cttciit UN» Xoll». 4 ionj in i.nij< • fljcituc i» I*J idach. •___- -# Politische Rundschau. ßiUi, 25. Juni Dcr deutsche Reichstag hat den Gesetzentwurf über die Verfassung »on Elsaß Lothringen in Dritter Lesung angenommen. Feldmarjchall Maiilcuffrl dürfte die Statthalterschaft am l. August über» nehmen. — E» soll abcrwol« eine Annäherung Bismarks an das Centrum statthaben, in Folge deren der CultuSministcr Falk nun doch definitiv zurücktrete» würde. «erbicn h u feine Aussichten, bei der Grenz, rcgulirung einen Ged,cih«zuwach« zu erhalten. Nicht nur, daß Rußland auf der einen Seite aus'S Energischeste Bulgariens Interesse wahr» iümmt, so zeigt sich auch England auf der anderen abgeneigt die serbische Grenze weiter in türkische« Gebiet hineinrücken zu lassen. Wie nämlich der „Köln. Zig." au» Wien gemeldet wird, hat da« englische Cabinet auf d«s sei bische, die Grenz» resuliruug betreffende Rundschreiben durch seine« Vertreter Goh'.s in Belgrad in einer Note vom -1. Juni cr. gcaniivortet, da» die englische Regierung nicht in »er Lage fei, irgend welchem Vorschlage beizustimmen, welcher eine Blgünsiigung Serbien« durch ei» Abweichen ^ von der neuen Grenzlinie, dit durch den Berliner Vertrag destimmt sei, herbeiführen würde. Der serbische Ministerpräsident Ristitsch hat nun mittelst einer Rote vom 8. Juni erwidert und darin detont, da« Verlangen Serbien« enthalte keine Abweichung vom Bcrluicr Vertrage, da ve-jüglich der Grenze t>ei Wranja auch innerhalb der Commission Meinungsverschiedenheit herische. England und Frankreich haben »cm Khedive anläßlich »cr Aufforderung abzudanken, die Gc-Währung eine Cioillistc nur unter der Bedingung »''gesagt, daß dcr Khcdivc mitsammt seinen beid'n jüng'te» Söhnen Hussein und Haffan für immer Egyptcn verlassc. Am Donnerstag hat die erste Zusammenkunft der Botschafter wegen der griechische« Grenzfrage stattgefunden. Der französische Botschafter Fournicr hat den Antrag gestellt, die Pforte zur Ernennung von neuen Commifsarcu mittelst einer gemcin-samcn Note aufzufordern. Die Botschafter haben dem zugestimmt und die Rote ist der Pforte Udtr-reicht worven. Die Vage dcr Engländer am Cap erscheint sehr gefährdet. Zwar wird gemeldet, General Ncwdegale hrde am 20. Mai den BuffaloFluß überschritten und sei in Koppcallcinc eingetroffen. Derselbe beabsichtigte, am 2. den Bormarsch fortzusetzen. Dxgcgcn enthalten Londoner Depeschen de« „Daily Telegraph" die Meldung, daß dit Engländer wieder eine Niederlage bet Basutoland erlitten hätten, und daß eine Wiederholung der MassacreS von Intvmbe sicher scheine. Man sehe jeyt, daß bisher der Krieg den Eingc-borene» keine Furcht eingejagt habe und jeder Tag beweise, wie weit die Organisation zur Vertreibung der Weißen auö Südafrika gediehen sei. Die Londoner Journale drücken ihre Sympathie für den gefallenen Prinzen Napoleon au«, Hauptfach-lich weil cr in England« Dienst gefallen sei. Alle dies? Nachrichten lasse die Dingc am Cap in sehr trübem Lichte erscheinen. Kleine Chronik. Cilli. SS. Juni. (Spende.) Der Kaiser hat den Schulfchwc-stern in Marburg über ihre B»te eine Unterstützung von 3D0 fl. «uS der Privaicossc zu bewilligen geruht. (Fürstbischof von Lavant) Dr. Jakob Maximilian Stepischnegg, der vom 14.—24. Juni im Dekanate Rann daS Sakrament der Firmung ertheilte, fuhr heute Mittag« unter Glockcngc-läute hier durch. Zu feiner Begrüßung hatte sich die hiesige Psarrgeistlichkeit am Bahnhose ringe-funden. (Dienstreise.) Der k. k. Fiuanz»Landes-Direktor und Hofrath Herr Franz Korat Ritter von Mühlström ist Samstag den 21. d. M. Vormittag« hier angekommen, nahm beim k. k. Hauptsteueramte eine Amtsrevision vor, bei welcher Gelegenheit er den Beamten feine vollste Zu-friedenheit ouSsprach. Sonntag« Nachmittag kehrn der Herr Hosrath wieder nach Graz zurück. (TterbesaU.) Die „Tricstcr Zeitung" vom 20. d. M. schreibt: „Mit aufrichtigem Bc-dauern vernehmen wir die Nachricht von dem gestern Abend« plötzlich e:f«lgten Tode des Herrn Franz Äoßleth Ritter vo-, Werksstätten, Commandeur und Ritter hoher Orden, Direktor der allgemeinen österreichischen GaSgcscllschaft, der Wasserleitung«» gefellschaft Au'isina, der Druckerei deS öfter, ung. Lloyd ,c.. den im 87. LebcnSjahri ein Schlagfluß dahinraffte. Der Verlust diese« staune« in dessen Andenken ein schönes Beispiel von der Macht der Arbeit und ihren Erfolgen fortlebt, wird seine zahlreichen Frcun»c tief betrüben.^ Auch wir können tS nicht unterlassen deS hochherzigen ManneS zu Feuilleton. Die Einsiedlerin von ßaumont. Historische Novell? von «eorg Äödcrle. (I. Fortsetzung.) Durch daS Beispiel Armand« ermuntert, halle auch sie angefangen, die Pflege und Ueberwachung der kleinen Anna, welche bisher von der Diener« schaft besorgt worden war, selbst zu übernehmeu. Die anstrengende Beschäftigung welche daS damals oft kränkelnde Kind chr ve, ursachte, verfehlte nicht, bald in ihrem eigenen Gemüthe eine wohlthätige Reaction zu erzeugen. Ihre Sorge um Erhaltung dcr Kleinen veiwancclte sich allmahtig in Liebe, und sie gewöhnte sich an den Gedanken, in dcr Erzichung dicsc« letzten Sprößlings ihrer Familie e,nc Lebensaufgabe zu finden, an dcr sie mehr und mehr Vergnügen fand, je mehr die zarte Anna unter solch mütterlicher Pflege zu ersticken, und die ihr zugewendete Sorgsalt mit einem schuld-losen Lächeln zu lohnen begann. Mit großer Befriedigung hatte Armand von EScar« diese Gcmuth«umw >n tung scincr Freundin wahrgenommen, und er war um so leichter zur Verlängerung seine« Aufc^thaltc« zu bewegen ge-wesen, als seine eigenen Stammschlösser in einem damals noch oft vom Bürgerkriege beunruhigten l Theile Frankreichs lagen. Letzterer Umstand namentlich war Anlaß geworden, daß Armand, «uf Mathilden« dringende Bitte sich endlich hatte entschließen können, aus der Halbinsel seinen dauernden Wohnsitz aufzuschlagen. So waren Beide von der übrigen Welt fast wie Einsiedler abgeschlossen, vierzehn Jahre lang treue Nachbarn gevlieben. Armand hatte bei der Erziehung Anna'« Vaterstelle, Mathilde bei jener des Claudius Mutterstelle vertreten. Kehren wir nach diesem Rückblicke auf die Vergangenheit nun zu unserer Erzählung zurück. 111. Während Mathilde und Armand in den Park einlenkten, saßen Anna und Claudius »n äußersten Ende desselben aus einem künstlich er-höhlen Rascnplätzchen, von dcm au« man eine herrliche Aussicht auf die Windungen der Seine und auf ta» gegenseitige Ufer gcnoß. Da« Rauschen ci«lS Baches, welcher ihnen gegenüber von einem Felsen herabstürzte und dan» ruhig der Scinc zu-floß, bildete gleichsam dir ländliche Musik zu ihrem harml»sen Gespräch. „Sieh' doch die schäumenden Tropfen dieses Wasserfalle»", sagte Claudius. „Wie sie vom Glänze der Sonne belebt, funkelnden Edelsteinen gleichen! und mit welch' rasender Eile sie sich in die Tiefe stürzen! Ich kann ihren Lauf nie be-trachten, obne daß er mich an un« Leide erinnert." „Sind wir denn zwei Wassertropfen?" fragte Anna, ocrcn seelenvoll inniger Blick sich auf den schöben Freund richtete, und eine Erklärung de« fsndcr baren Vergleiches erwarten zu wollen schien. „So meine ich c» nicht/ entgegncle Claudius sanft, „obwohl ich schon in cincm Buche gelesen habe, daß dic menschliche Seele im unendlichen Reiche de« Geiste« kaum mehr zu bedeuten habe, als im Reiche der leblosen Natur ein Trspfcn Wasser bedeutet. Was wir beim Anblick jener herabstürzenden Tropfen immer zunächst einfüllt, ist dies: die Tropfen eilen mit rasender schnelle um sich unten wieder zum Bach zu vereinen; dann aber fließen sie plötzlich so langsam und still, al» ob in dieser Wiedervereinigung ihre ganze Zu« friedenheil sich befände." Anna klatschte vor Freude mit beiden Händen und rief: „der Vergleich ist prächtig. Auch wir fühlen un« am wihlsten, wenn wir beisammen sind, un» ich meine. s«balo das Eine von im« nicht mehr da wäre, dann müßte bald auch das Andere sterben.* Claudius gab seiner reizen»en Iugendgespielin einen feurigen Kuß. welchen diese sich gar wohl ge-fallen ließ. In demselben «ugenblicke wurden Armand und Mathilde neben dem Wasserfalle sichtbar. Da« junge Pärchen, weit entfernt, durch diese Ucbcrraschung in Verlegenheit zu gerathen, eilte ihnen vielmehr ganz unbefangen Arm in Arm gcdenkcn, dessen Name mit der Industrie unsere« Unterlande« so eng verkettet ist, dessen Andenken unter der dankbaren Bevölkerung stet« leuchten wird. Wer kennt nicht die Thätigkeit, die Ritter von Goßlcth im Hrastnigger-Thale entwickelte. An der Gründung der Kohlengewerkschast zu Hraitnigg und Dill nahm er großen Antheil. Die Fabrik chemischer Produkte zu Hrastnigg ein Etablissement, da« weit über die Grenzen unsere« Baterlande« einen wohlklingenden Ruf besitzt, hat ihn zum Erbauer. Aber nicht nur die Industrie unsere« Unterlande« verlor in dem Verewigten einen ihrer mächtigsten Förderer, sondern auch mancher Arme de-klagt in ihm seinen größlenWohlthäter. Friede sei der Asche de« hochherzigen Ehrenmanne«, »cr sein ganze« Leben der Albkit und dem Wohlthun widmete! Alle Triester Zeitungen brachten warme Nachrufe und Schilderungen dc« feierlichen Leichenbegäirg-nisse«, an dem fia, die Spitzen der Behörden und alle Honorationen Trieft'«, so wie auch Freunde au« Steiermark darunier der Bcrgvrrwalter M. Terpotiz und Oberlehrer Ba^rntinitsch au« Hrastnigg und die Bezirksausschüsse Brauerei-brsitzer Julius Larisch nnd Realitätenbesitzer Earl Baleutinitsch au« Tüffer betheiligten. (Franz« Joseph - Glisabeth»-Gold« stipendien.) Die au« Anlaß der Feier der sil» deinen Hochzeit Ihrer k. und k. Majestäten für dürftige und würdige Universität« Hörer gestifteten Franj-Ioses.Elisabeth'Goldstipendien, und zwar in Wien un» Budapest je sieden, in Prag fünf, in Graz, Innsbruck, Krakau, Lemberg, Ezernowid, Klausenburg uud Agram je drei im Iahre«-Au«. maße »on dreihundert Gulden in Gold, kommen vom nächsten Studienjahre 1879 — 1880 zur Verleihung. Bewerber um ein solche« Stipendium haben ihr an Se. k. und k. apost. Majestät ge-richtete« Gesuch, in welchem die bestimmte Angabc enthalten sein muß, an welcher Universität und Facultät sie ihre Studien beginnen oder vollenden wollen, zu belegen 1. mit dem Tauf- oder Ge-burt«-Scheine, 2. mit glaubwürdigen Dokumenten über ihre Dürftigkeit unter Nachweisung dc« Stande«, der Vermögen«, Einkommen«- und Fa-milienverhältnisse der Eltern, 3. mit dem Matu-ritüt«zeugnisst, eventuell, wenn sie schon Univer-fitätShörer sind, mit den Eolloquien- oder Staat«-Prüfungszeugnissen bezüglich dc« 2. Schulscmcfter« 1878/79. Die Gesuche sind längsten« bi« 10. August 1879 bei der k. k. Privat- und Familien-Foud«-direction in Wien (Hofburg) einzureichen. «Aus Rohitsch) wird un« unterm 22. d. geschrieben. Unser bi«heriger Abgeordneter Dr. Foregger sür dessen Eandidatur sich der hiesige Gemeinde-Au«schuß in seiner Sitzung vom 17. d. M. einstimmig entschieden hat, stellte sich am 20. Juni unseren Wühlern »or und fand eine herzliche Ausnahme. Bon dcr Berichterstattung über da« bisherige Wirken, de« Abgeordneten wurde, in Anerkennung de« bisherigen korrekten tadellosen wirken« Umgang genommen und Dr. Foregger nur ersucht, sein au«gegedene« Programm, da« die ungeteilte Zustimmung der Parteifreunde fand, näher zu besprechen. Die Ausführungen fanden ungcthcilten Beifall und Dr. Foregger wurde einstimmig al« Eandidat »er Partei aufgestellt. (Drachenburg, 22. Juni.) Die äußerst zahlreich besuchte Wählerversammlung vom Gestrigen beschloß ein stimmig für die Candi-datur Dr. Foregger«, dessen Programm mit hoher Befriedigung aufgenommen wordcn war, einzu-stehen. (Die Wahlen in den Landge-meinten KrainB) sielen sämmtlich zu Gunsten der klerikalen Partei au«. Im Wahlbezirk Laibach wurde Carl Klun, im Wahlbezirk Adelsderg Avolf Obresa, im Wahlbezirk Stein Graf Hohenwart, im Wahlbezirk Rudolf«werth Wilhelm Pfeiffer und im Wahlbezirk Gotisch« Graf Bar jo gewählt. — In den zehn Landgemeinden Nieder-österreich« wurden 8 Liberale und I Coos scrvativc Abgcorvnctc. (In Pettau) beabsichtigen die Feuerwehr, der Gc>ang, und Musikverein, »a« Easino, der slovcnischc Leseverein und die Veteranen einen gemeinschaftlichen Ausflug nach Windisch.Feistritz zu unternehmen. (Räch Windifchgraz) unternimmt am nächsten Sonntage der Klagenfurter Münnerge-sa»gverein „Eintracht" mittelst eine« Scparatjugc« einen Au«flug. Man rüstet sich bereit» zum freund-lichen Empfange der Sänger au« dem Rachbar-lande. «Der Verein der Oesterreichisch-Tchlester in Wien) hat in der Plenar-Sitzung am 5. d. M. »in Beschluß gefaßt, feinem verstorbenen Mitbegrün»er und ordentlichen Mit-gliede Dr. Eduard Schön (E. S. Engcl«bcrg) durch Errichtung einer Gedenktafel auf seinem Geburt«hause zu Engel«derg in österreichisch Schlesien und durch Gründung von „Engelsberg-Stipendien am Wiener Eonservatorium" ein bleibende« ehrende« Denkmal zu setzen und die erforderlichen Geldmittel sowol durch freiwillige Beiträge seiner Mitglieder al« auch unter Mit-Wirkung, sowohl dcr Wiener al« auch dcr andcrn dcusch-österreichischen Gcsangvcreine aufzubringen. (Die schriftlichen MaturitätSprü-fun gen) am hiesigen Gymnasium haben gestern den 24. ihren Anfang genommen. D't mündliche» Prüfungen beginnen am 19. Juli. (Vor der Kirche.) Während de« am 22. d. M. Vormittag« in der Fllialkirche zu zu herzlichstem Gruß entgcgen. Und gerade an dieser Unbefangenheit zeigte sich die noch engel-reine Unschuld ihrer Liebe in schönstem Lichte. Wa« einem weltersahrenem LiebeSpärchcn da« Blut in« Gesicht jagen würde, da« ging an ihren Herzen spurlo« vorüber, weil sich in die Reinheit ihrer Empfindungen noch nie ein Gefühl de» Verlangen« eingcschlichc» hatte. Mit einander aufgewachsen, und von Kindheit an tägliche Spielgenossen, waren sie durch dic Macht dcr Gewohnheit mit einem Freundschaftsbande umschlungen worden, welche« seit einiger Zeit unmerklich die ersten Stadien einer ganz natürlichen Metamorphose durchwanderte, von dieser Metamorphose be« saßen jedoch sie selbst so wenig ein klare« Ver-ständniß, daß ihnen noch jene arglose Offenheit ge-blieben war, welche sonst nur Kindern eige« ist und den sympathischen Aeußerungen derselben eine reizende Naivität verleiht. Indeß sollte sich die« bald ändern. Der In-halt dc« Gespräche« zwischen Vater und Sohn einerscit», und zwischen Tante und Nichte anderer-seit« betraf, wie wir bereit« wissen, die An-kündigung, daß demnächst dcr junge Elaudiu« von E«car« in Pari« mit einer noch ungenanmen Damc, und da« Fräulein von Eaumont eben« daselbst mit einem noch ungenannten Edelmanne verlobt werden solle. Der Leser kann sich dic Bc-stürzung denken, in welche da« platonische Pärchen durch diese Eröffnung versetzt wurde. Die drohende Gefahr der Trennung hatte plötzlich Bciden dic Augen geöffnet, und die paradisischen Gefühle süßer Ahnungen in helle Erkenntniß verwandelt. Schon eine Stunde nach der erwähnten Ankün-digung gab sich da« Pärchen ein heimliche« Rendezvou«, bei dcm zum ersten Male da« auf beider Lippen schwebende Wort „Liebe" seine wahre Bedeutung erhielt. Sie schieden al« heimliche Verlobte fest entschlossen, eher den Tod al« eine Trennung über sich ergehen zu lassen. Aber auch »cr alte Armand v. E«car« sah sich veranlaßt, noch an demsclbcn Abend seine Freu idin Mathilde in ihrer Einsamkeit auszusuchen, denn diese hatte sich, durch die Bestürzung dc« jungen Pärchcn«, selbst tief ergriffen, bald nach der erdichteten Verlobung«.Ankündigung auf ihr Zimmcr zurückgezogen, und zwar, ohne sich vorher zu verabschieden, «der ihr rasche« Verschwinden nachträglich entschuldigen zu lassen, wa« gänzlich gegen ihre Gewohnheit war. Armand bemerkte beim Eintritt seiner Freundin, daß sie geweint hatte. „Gut, daß wir un« nochmal spreche«/ rief dieselbe ihm entgegen. Ich habe mich entschlossen ein Spiel, welche« mir im hohem Grade frevel-haft erscheint, nicht weiter zu treiben.* .Wa« überkommt Sie?' entgegnen Armand. Der Schreckschuß wird seine Wirkung nicht ver-fehlen. Warten wir also die Krisi« ab.* St. Gcrtaud staltgefuadenen Gotte«dienstcS entspann sich zwischen mehreren Baucrnburschcn ein Wort-streit, welcher balt» in Ihätlichkcilc» auSartctc. Bei dieser Gelegenheit »ratf einer der Burschen nach seinen Gegnern cincn Stein, welcher sie in dcr Nähe stchcndc Grundlcsitzerin Theresia Moli&ir au« Salogam mit solcher Gewalt am Kopse traf, daß sie soglcich bewußtl»« zu Boden stürzte. Die Beschädigte wurde zur sofortigen Pflege durch dcn Gemeindediener und »irch cincn Grundbesitzer von Solozam in die Wohnung de« dortigen Meßncr« gebracht. (Von einem Stiere getödtet) Der 72jährige Grundbesitzer Simon Stimnikcr in Do-brova wurde von einem jungen Stiere angefallen und dabei am Kopfe derart verletzt, daß cr bald darauf starb. (Diebstähle.) Am 14. d. M. Nacht« wurden bem Ioscf Kienleiter. Besitzer der Pain-sitthube zu Kalchberg au« versperrter Kammer 120 Pfund Speck. »X) Pfund Schweinfleisch und diverse andcrc Gegenstände durch unbckannte Thäte: entwendet. Buntes. (Englischer Lobn sür Tapferkeit im Felde.) Da« ,Ehatam u.Rochester Journal" meldet: Ja Berücksichtigung der ion den Unterof-filieren und Mannschaften bei Rerke« Drift entfal-teten Tapferkeit ist dic Verkeilung von einem Paar Hosen und einem Flanellhemde an jcden Mann, der bei der Gelegenheit zugeben war, al« Eompensation für dic beschädigten Kleidung «stücke sanclionirt worden. (Gin Kind mit zwei Ztasen) Ja Szepsi>«esenyü warde eine Frau von eincm Kinde entbunden, welche« zwei N^sen hatte. Da« K>nd befindet sich den Umstünden entsprechend wohl. Dieselbe Frau soll übr-gen« vor einigen Iahren einem Kinde da« Lcben gegeben haben, welche« die Mundöffnung zweimal im Antlitze hatte. Diese« Kind starb ader bald nach der Geburt. (Kaiserliche Tuchsohlen. > Eine alte Frau in der Rheinprovinz, welche sich mit der Anfertigung vo:: Schuhen mit Tuchsohlen beschäftigt, hat an den deutschen Kaisscr ein Schreiben gerichtet, worin sie die Eigenschaft der Tuchsohlen empfiehlt, insem dieselben ein AuSgleiten unmöglich machen. Hieran ist die Bitte geknüpft, ein solche» Paar an Se. Majestät übersenden zu dürfen. Der Kaiser hat der alten Frau die Antwort ertheilen lasse», sie möge ihm nur ein paar solcher Schuhe schicken. Die hocherfreute, alte Schuhnacherin hat denn auch bereit« ihr Geschenk abgehen lassen. Die Tntwässerungsarbeiten in Äzegedi».) Die zur Entwässerung der Stadt eingeleiteten großartige» Arbeiten sind auf circa 1.170.009 p. veranschlagt und so weit gediehen. „Dann aber feiern wir die Verlobung hier hier in unserem stillen Familienkreise, nicht in Pari» \* „Wollen wir die jungen Leute für immer dem Auge der Welt entziehen, sie zu Einsiedlern mache» ?* »Sie waren bi«her in umserer Einsiedelei glücklich. W«I hätten sie in einer Welt zu suchen, in der auch wir einst nur Enttäuschungen ua» Jammer gefunden haben?* „Da« Unglück der Einzelnen berechtigt Nie-manden, lit Welt im Allgemeinen zu verdammen. Unsere Jugend theure Freundin, war in eine Schrecken«zeit von Revolutionen und Bürgerkriege gefallen, unter denen sogar da« angestammte Kö«ig»hau< erlag. Der Erbe de« verwandten Thronr«, Heinrich von Navarra, der sich schon siegreich den Thoren der Hauptstadt naht, wird Frankreich wieder bessere Tage bereiten. Haben wir da« Recht, unseren Kindern den Genuß dieser besseren Tage zu entziehen?* .Ach Armand, seit ich hier «ohne, habe ich mich nie nach Pari« zurückgesehnt. Die Zusage, Sie dennoch mit Anna zu begleiten, war 9«it mir unüberlegt gegeben. Seither quälten mich dunkle Ahnungen, al« ob »er erste Schritt durch da« Thor der Hauptstadt da« Unglück uvferer beiden Famillen vollenden müßte. Erlauben Sie, daß ich mein Wort zurücknehme.' (F»rtfetzung folgt.) bafi der »titrre Zufluß de« Imi»dation»wasser« abgesperrt ist. Die gänzliche Entwässerung durste 3 Monate in Anspruch nehmen. Die kolossale Wafsennasse in« und außerhalb der ausgeführten Spundwand, die in Trümmern liegenden HSuser-reihen (die Zahl iidersteigt 6C30,), die Lerddung ganzer Stadttheile, die noch immer mit Kühne» i'cfahi-en werden können: kille? da« zusammen-genommen bietet einen ttderau« traurigen und niederschmetternden Anblick. „Skovenski Hlarod" und leine Korrespondenten. Da« krampfhafte Mühen de« „Narod" mit irgend einer schmackhaften Lüge noch im letzten Augenblicke die eigenen Lcser zu täuschen, macht ungefähr den gleichen Eindruck, wie die »ufdring-lichen Witze eine« mittelmäßigen Circu«-Elown«. Man lacht über dic Han«wurftiaden ohne sich im aeringsten dabn zu echauffiren. Ueber kurze Zeit wird sich diese Art von Zeitung«-Zoologie wohl von selbst richten. — In einem Rinner Berichte dc» „Narod" vom 22. d versucht ein Au«rufer unter der legide mehrerer Wähler, klarzulegen, daß mit dcr Aufstellung dc« Hcrrn Ritter von Herk« zum Kandidaten, der (die»mal) großdeutsche Dr. Foregger an der verwundbaren Stelle ge-troffen worden sei. Mit En.phase bemerkt er da-bei, „wenn wir so rücksichttlo» und unanständig sch'eiben wollten, wie diese vorlauten Eulturträger sich über den ehrlichen Ritter von Berk« äußern, dann hätten wir mehr zu erzählen, al« mit Msfriger Phrascn-Mix'ur dic Wähler zu leimen ;• Kisum teneatis amici! Der „Narod" spricht von Rücksicht und Anstand. Er der schon um Lügen verlegen ist. will mit gravirenden Wahrheiten hinter dem Berge halten. Wir rufcn nicht pfui, wie der Schreiber der Eorrespondenz. der für diesen seinen Au«rus den Pater Äreuter citirt, dem er um mit Schiller zu sprechen: „Wie er sich räuspcrt und wie cr spuckt." abgeguckt haben muß. sondern wir lachen au» vollcm Halse. — Daß die ganze Wahl Dr. Foregger» aus schlechten ^üßen stehe, dafür haben wir sichere Anzeichen au« feinem Lager, expektorirt der Schreiber im Weiteren. — Wirklich? „C ahnungsvoller Engel du !* — Bon wannm kommt dir diese Wissenschaft ? Wie mag un« diese Nachricht betrüben, zumal wir «issen, daß die Wiederwahl Dr. Foregger« nie so z-veisello« schien, wie gerade jetzt. — Ein recht salbungsvoller Bericht geht dem „Narod" auch au« Rohitsch zu. Derselbe beginnt: „Wie bereit« in Gonobitz, Rann und Schönstein Dr. F«regger mit langer Nase abziehen mußte, so hatte er auch in Rohitsch Fia«ko gemacht." Nun weiß zufällig ein Jeder, daß Dr. Foregger in Rann und &o nobitz gar nicht gewesen, daß in Schönstein die Wähler sich für ihn rückhaltlo« erklärte» und daß in Rohitsch der Äcmcinde«Au«schuß in seiner Sitzung vom 17. d. sich einstimmig für die Ean-didatur Dr. Forcggcr« entschied. Wir ersparen uns daher cinc weitere Entgegnung auf diese plumpen Lügen. Würden die Dichter de« „Narod" etwa« geistreicher in ihrem Lügen sein, so könnte man bol Manövrircn »och mit etwa« Interesse verfolgen, doch so erzeugen alle Au«-lafsungen nur Langweile. fremden«verzeichniß. Vom 21. bi» 2S. Juni. Hotel Erzherzog Johann Johanna Köhler. Privat Trieft. — Carl L. Ritter von Scarpa, k. I. Lieutenant Fiume. — Herrniann Graf, flaafm, Alexander Ritter v Etrangield, l. k. Hosrath Men. — F. SBrtttn, Gutsbesitzer. Franz Kundegraber, «auim. Graz. — E. Teutsch, Kausm. Sgerszeg. — ?anni Fest. Privat Klagensurt. Mar Freiherr v. Ras«, Privat Marburg. Hotel Elephant. Fr. Ritter v. Korat, k. k. Hosrath Graz. — Johann E«5nlaki, Mnislerial Sekretär Pest. — Franz Hrenn, .Handelsmann Laibach. Hotel Ochsen. Franz Kubanyi, jApotheler Sisiet. — Karl Raat, k. I Oberst Graz. — Thomaö Tern>a«, ßLberlehrcr Lichtenwald. — Josef Hardez, Adois Israel, Reisende Min. — Johann Schupfer, Reis. Innsbruck. Hotel goldenen Löwen. Johann Liltwinov, Beamte Cbensurl. — I. Krips, Optiker Wien- > G»st hos Engel. Joses C'«»9, Reis Töplitz. — Ludwig Mals, Kellner, Zneim. — Maria Gaberschet, Näherin Maria-Graz Eourle der Wiener Aörl> vom 2». Juni 187». Koldrente...........77.65 Einheitliche Staatsschuld in Noten . . *»6.45 „ „in Silber . 07.85 18<»()er Staa'.a AnlelienSloie .... 12t3.35 Baukactien........... 824.— Sredltcictten........... 262.75 London............115.90 Silber ............— Rapoleond'or.......... 9.23 k. k. Münzducatcn........ 5.47 1(X) Reichsmark.........56.90 Mit 1. Juli 1879 beginnt ein ncucs Adan « nemcnt auf die wöchentlich zweimal erscheine.»?? „HiMer Zeitung". Der AbonntmentSpreiS beträgt: Für Cilli mit Zustellung ins HauS: Monatlich fl. —.55 Vierteljährig „ 1.5t» Halbjährig „ 3.— Ganzjährig „ ö.— Mit PostVersendung (Inland): Vierteljährig fl. 1.60 Halbjährig 3.20 Ganzjährig „ 6.40 Jene P. T. Aoonnentcn, deren Abonnement mit 30. Juni d. I. zu Ende geht, ersuchen wir um sofortige Erneuerung, damit in der Zusendung keine Unterbrechung eintrete. Administration dcr „Cillicr Zeitung." Abfahrt der Losten. von Cilli nach: Eichlenseld, Et. Peter. St. Paul, israu,. Motting, Taujar», Lulowitz. Fraslau, PraSberg, Lause», O»ee-borg um & Uhr Früh. Wollau, «chinktin, Mißling, Wmdischgraz um 7 Uhr Früh. Reuhaus um 7 Uhr Früh und 12 Uhr Mittags Hohenegg, Weiteistei« um 12 Uhr Mittags. Danksagung. Für die so vielen Beweise herzlicher Theilnahme sowohl wahrend der Krankheit als auch beim Hinscheiden der nun in Gott ruhenden JOSEFINE NOLLI fühlen wir uns verpflichtet, für dic so überaus zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte derselben, inabe*onder» den Sondern der Krilnze und den Fräuleins den inuigsten und tiefgefühltesten Dank .loszusprechen. Eine oliiiiuig bestehend an.« 2 Zimmern, Küche ete. ist Hauptpla' -100 zu beziehen. Anzufragen bei Walland St Pallo daselbst. 256 3 Sehr schöne Wohnung im III. Stock mit reizender Aussicht in Park un I Berge mit Garten- und Sannbad-Benützung. bestehend aus 4 sehr gut heilbaren Zimmern, Küche, Speisekammer und N'ebenbestandteilen. Näheres beim Hau.— eigenthüuier Bürgcrschuldirector Dirmhirn. 25S Wohnung mit 4 Zimmer und Zugehör um 120 fl. in der Villi Miheljak. 2tJO 2 Zahnärztliche Anzeige. Beehre mich hieinit anzuzeigen, dass ich vom Montag den 30. Jnai Ms Samstag den 5. Juli persönlich in Ciili im ..Hötel Ochsen" ordiniren werde. Es werden künstliche Zähne und Gebis schmerzlos eingesetzt und alle Zahnoperationen vorgenommen. A. I 'aiclu-l 255 2 Zahnarzt aus I.aibach. lVohnung mit prachtvoller Aussicht, den ganzen \. Stock ir.i* <5 Zimmern oder getheilt in 4, 3 und 2 Zimmers. Küche, Speise, Keller und üolzlage ist sogleich »i vermiet he n. Anzufragen im Gasthause ..zur grün Wiese." 8T>T» Ein lediger Mann sucht eine Stelle als Wirtschafter oder in einer K"i lerei unterzukommen. Ausk. i. d. Elp. d. BL 254 ! bestehend aus 3 Zimmern, Küche, Speis und Bodenantheil, Buhnhofstrusse Nr. I, ist sogleich zu v r-miethen. Anzufragen Postgasse 26 im Bäckergesch&tt. Hoctifeiner Linbnrpr Käse m Zleml und 250 Olmützer Qnargel bei Walland & Pelle, Hauptplatz 109. Die tranernöe Familie Kolli. Jeden Freitag sriNrIirt'sanrt'iM' Nirdiilc» und andere sowie aurh tägli« h k rollte im Gasthofe zum .goldenen Löwen" in Cilli. Daselbst ist <»4*ht«'r l*trium»r pr. gr. Bout. 40 kr.t kl. ßout. 20 kr. un m 0 o ^ Wegen Uehersiedelung ^ 'r wcnlen genöthiget, unser Locale in kürzester Zeit zu räumen. veranstalten daher vom f.5. .Mitiii a. angefangen auf kurze Zeit einen .1 »tut's»'kauf v»n unserem h lactor-1. sowie Nähmaschinen aller Systeme zu bedeutend herabgesetzten Preisen. Auch werden nebstbei einzelne Artikel als Sonnenschirme, Stroh -Ante Wirkwaren, Wäsche, div. Aufputze, Bänder, Knöpfe u. Ciavats gänzlich ausverkauft. Wir erlauben uns daher das 1\ T. Publicnm zu diesem (- ff <■*/<■»» /n-if*l, Max Besoui.