Nr. 211. Samstaa, 17. September 1887. M». Illhrssanss MbacherMZMm. ^n.?^ ?^'"^"^' ^t Puftvelfenbuuz! «anMr«« st, ll. halbiilhng fl. ?.«). Im «°mpt oil: I Die „Vaibach» < erscheint läglich mit «u»nahme der Sonn und ^'"laze. »an» aylig sl ii, halbjährig l, b,oo, Für die Zust.Uuilz in« Hau« ganzjährig fl, l. — I»sertio»»«b»r: ßllr V Dir «»«»nlftfnlion vefinbit flch »ahuhof«affe l.'.. die MrVnlNon Wienerftrahe ,5 - Nnfranlicrte »rief.-llllne Inserate bi« zu 4 feilen «» lr., givher« V> .^eile . Der Finanzminister hat den Controlor des Landes» Mlamtes in Laibach Auqust Ult scher zum Zahl» ""ster daselbst ernannt. . Heute wird das XVIII. Stück des Lanbesgeschblattes für das ^zossthllm Krai» ausgegeben und versendet. Passelbe enthält l- ^4 das Gesetz, betreffend die Einsührnng einer selbständigen 'N'mnenllmft und ihre Bedeutung in das richtige veri.^ cü. bellen. Denn in der regelmäßigen, nahezu ^, s Men Wiederkehr dieser Zusammenkünfte zwischen lickf ? "'bcn Staatsmännern und ihrer Selbstverstäud-ihrer ^ ^"^ Moment gesucht werden, welches zu sy».; „'chtiqen Beurtheilung führt. Sie bedürfen keines ne„" ? Anlasses, leiner concrete», Ursache. Sie er-zn3 '^ ""^ ber Natur des Bündnis-Verhältnisses ne2" ^" beiden Reichen und aus der iimigen Aus- 'lnMlng, aus der inneren Kräftigung desselben, die 9-^ Kälnoty war seit dem Augenblicke. da er ablnls- "^ ^ Auswärtigen Amtes übernommen. un< . "I!'g bemüht, das Bündnis zum deutschen Reich iu h - ""süchtigsten Weise zu pflegen, die mächtige Trag-^^ desselben sowohl für die bcidcn behelligten Staaten al« für die Friedensinteressen Europa's wohl erkennend. Und nachgerade sind auch die Völker Oesterreich-Ungarns, sind anch jene des gcsammten Europa zur vollen Erkenntnis des Wesens des Bündnisses gelangt, das einen Eckstein des Friedens bildet, die großen Interessen beider Reiche schützt, ohne jene Freiheit derselben zu uuterbinden, ohne welche weder ihre Selbst-ständigteit noch ihre Großmachtstellung denkbar wären. Jene Grenzlinie zwischen den identischen Interessen beider Staaten und jenem Kreise, in dem jedem Reiche die selbständige Wahrung seiner Anffassnng und seiner Pflichten belassen ist. hat Graf Kälnoky in seineu vor den Delegationen abgegebenen Erklärungen mit einer Deutlichkeit gezogen, welche eine fernere Verkennung auszuschließen vollkommen ausreicht. Nicht selten hat die Publicists insbesondere wenn das stets wechselnde Bild der Orientfrage in eine seiner vielen Phasen getreten ist. den Wert nes Bündnisses einer Kritik unterzogen, welche nur der Ausfluss einer irrigen Anschauung über dessen Wesen sein konnte und welche gleichsam von der Ansicht ausgieng. als wäre es bestimmt, bei jeder Wandlung iu die Actiou zu treten. Aber wenn man auf die Erklärungen des Grasen Kälnoly zurückgehl, nud wenn mail daselbst die Iden» tität jener großen Aufgaben, wclche die Machtstellung beider Reiche betreffen, erwägt, dann schwindet diese uon augenblicklicher Erregtheit eingeflößte Unsicherheit des Urtheils, und die wahre Bedeutung des Bundes als einer unwandelbaren Grundlage für die Stellung beider Staaten und für die friedliche Entfaltung Europa's tritt umfo heller an den Tag. Nicht bei jeder Erscheinung, welche der rasche Strom der Tagespolitik an die Oberfläche wirft, nicht bei jeder Metamorphose, in welcher sich irgend ein ungeklärter Zustand Europa's bekundet, kann das Bündnis in Action treten, gleichsam ü la lniiiut,« arbeitend, oder als Mittel in kleinen Dosen verausgabt werden. Aber in welcher entscheidenden Weise dasselbe schon durch seinen Bestand in vielen kritischen Augenblicken, in denen der Welttheil den Ge« fahren der Conflagrationen nahe stand, im Interesse des Friedens gewirkt hat, und mit welcher Kraft es der europäischen Politik sein Gepräge aufgedrückt hat und noch immer ihre Richtuug bestimmt, darüber haben bereits die Thatsachen gesprochen, und das begreift heute jedermann. Das ist wohl Grund genug für den Grafen Källwly, das Bundesverhältnis zum deutschen Reiche zu pfllgen, und es brdarf durchaus keines Anstoßes durch concrete Vorfälle oder durch die Gestaltung ein- zelner Fragen. Denn nicht in einer Verständigung über die Auffassung einer speciellen Frage kann der W'rt unserer Beziehungen zu Deutschland bestehen, sondern in der lebendigen Fortdauer des Bündnisses, welchls als die naturgemäße Grundlage unserer Politik fortwirken und dem Gesammtbewusstsein als ein Factor gegenwärtig bleiben muss, mit dem jeder politische Culcul beginnen muss. Die wiederkehrenden periodischen Be-gegnuugen der beiden Minister der zwei Kaiserstaaten sind in hohem Maße geeignet, diesen Eindruck aller» orts zu erzielen und jede Illusion zu zerstreuen, welche etwa von der Annahme ausgehen könnte, das Bündnis hätte an Kraft eingebüßt oder es hätte die Innigü'il desselben irgend welchen Wechsel erlitten. Selten wohl ist bisher eine Thatsache gleich der wahrgenommen worden, dass zwei Staatsmänner zweier Großmächte alljährlich zusammentreten, um im Ver> trauen zueinander und aufeinander em Verhältnis zu erhalten, welches ausschließlich dem Frieden gewidmet ist, in dem alle Nationen die Garantien der Ruhe, den Damm gegen abenteuerliche Gelüste, gegen das Aufschäumen von Leidenschaften erblicken können, welche sie zu ihrem eigenen Verderben von der Bahn legaler und ruhiger Entwiklung fortreißen könnten. Selten hat es auch Begegnungen leitender Staatsmänner ge-geben, auf welche die anderen Völker mit weniger Misslrauen und mit größerer Zuversicht sehen durften, als auf jene. deren Schauplatz gegenwärtig der Land-sitz des Fürsten Bismarck bildet. Diese Thatsache findet auch eine Erklärung, die niemand bestreiten wird. Beide Reiche streben nichts als die Festigung des Friedens an, der für sie der beste aller Zustände ist. iu dem allein sie die Aufgabe ihrer Politik erkennen; beide verfolgen außer diesem keine anderen Zwecke. Dies empfindet auch das gesummte übrige Europa. Nur jene Strömungen, welche auf Umwälzungen gerichtet sind. werden sich vielleicht mit diesen Begrg. nu»g?n nicht befreunden, weil diese nui den Wall befestigen können, der ihrem Ansturm im Wege steht und den sie nicht brechen können. Aber das Unbehagen der Elemente, welche von solchem Streben erfüllt sind, verräth nur die volle Wirksamkeit, und die Leblnsfülle d?K zwischen den beiden Kaiserstaaten bestehenden Verhältnisses beweist nur, dass diese Ziele auch von seinen Gegnern erkannt werden. So kam denn die Reise des Grafen Kälnoky nach Friedrichsruhe weder unerwartet noch überraschend. Gerade darin, dass sie gleichsam als eine der selbstverständlichen Erscheinungsformen des Bündnisses, als ein Ansfluss des vertrauensvollen Ver- Feuilleton. F r a u e n m n n d. die u^"'" "" scharf kritischer Kopf. Julian Schmidt. "M ^" cmsgesprochen: um das Volk zu studiereil, »Nan >?"" ^ bei der Arbeit aufsuchen — dann darf ,"o,e Variation wagen: die Frauen müsse man. bri z!^ "^'li z" erkennen, beim Sprechen beobachten, beik Hebung der ihnen so geläufigen Planderlunst. »nd ^- 'Hünen Kunst des Cunversierens. Franenhrrz c> Hrauenseele haben einen getreuen Dolmetsch: ^nuniemnund. Man braucht nur diesem zu lauschen. Ui,s.!^ 5" errathen. Und damit wir Männer mit blkiü^ ^Nssbegier nicht auf dem Trockenen sitzen üb? >' ^ eine freundliche Natur deu Frauen einen dr,, üchigeu Drang zu mündlicher Mittheilung in sm3/'c"^ pMcten — oder sollte Belehrung dort »i« ""' lein. wo der Genuss seinen Thron auf-^iblick" ^'^ ^ !" müssen wir zwei Gattungen ^leidr?^^ ^^^s,^^" solars voneinander unier-dir A,' ?^ Gespräche der Fraucu untereinander und "'Nerl« .t! - "°" ^""e" nüt Männern. Bei letzteren lnltw ,' "'^ ^°sk mit. und wir Männer haben uer-dns« ,j "e^g Recht, uns darüber lustig zu machen, ckrau. d,e mit uns plaudert, ihre geistige Toilette in aller Eile, aber mit koketter Sorgfalt in Ordnung bringt. Als ehrlicher Feind gestehe ich. dass die Nähe einer Frau auf uns einen undefinierbaren Einfluss übt. Iu Gegenwart von hundert Männern, und seien es die interessantesten, lassen wir uns ziemlich sorglos gehen; da tritt ein einziges Weib in den Kreis, und wir nehmen unwillkürlich, uns selber unbewusst, sofort eine andere Hnltnng an — je nach Zeit, Umständen nnd Anlass: würdig, schwärmerisch, unternehmend, ironisch; wir rücken unsere Cravatten znrecht, fahren uns dnrchs Haar. zupfen an den Manschetten, wir gebe», unserer Stimme einen möglichst melodischen Klang, wir blitzen mit den Allgen - kurzum, wir geben eine Separatvorstellung zu Ehren der aufgetauchten Weiblichkeit. Und die Frauen, die doch von Kindheit an dazu erzogen werden, sich möglichst vortheilhaft aufzuspielen, sie sollten n cht geneigt sein. die Effecte dessen, was sie in Gegenwart von Männern sprechen, sorgsam zu erwägen und zu inscenieren? Ich will ganz davon absehen, was da conversiert wird. falls ein einzelnes Paar unter dem Schutze des kleinen Gottes mit Köcher nnd Pfeilen beisamlmn-weilt; in diesem Falle beschränkt die Unterhaltung sich zumeist anf die Wiederholung einer uud derselben Ver» sicherung. welche für die Bethciligten allerdings — einige Zeit hindurch — den Reiz der Neuheit be< wahren und ihnen sehr abwechslungsreich erscheinen mag. Was man so eigentlich Conversation nennt, das spielt und spinnt sich ohne Liebe ab — höchstens mit etwas Koketterie, mit etwa» «Flirtation». Und bei diesem Anlasse zeigt Frauenmund sich unerschöpflich darin, sich in das günstigste Licht zu sehen. Selten wird eine Frau eine andere direct an» schwärzen, lästern oder verleumden, dagegen umso bereitwilliger sich selber all diejenigen Fehler zuschrei« ben. die sie — nicht hat. «Ich bin alt und hässlich,» sagt mancher blühende Frauenmund und erwartet dann enthusiastische Proteste und Berichtigungen. Diejenigen, die in der That alt nnd hässlich sind, sprechen nicht davon und haben es auch nicht gern, wenn andere sich darüber auslassen. Auch die vm-nrtheilsloseste Frau kann die Wahrheit nur dann ve»-tragen, wenn diese angenehm uud erfreulich klingt. Frauenmund ist gegen sich selber streng, um die übrigen Richtcr zu umso größerer Milde zu veranlassen, Schöne Frauen nennen sich gerne hässlich, kluge dumm. Dagegen kommt es beinahe niemals vor, dass eine Schöne von sich sagt: «Ich bin sehr dumm.» oder eine Kluge: «Ich bin sehr hässlich.» V« ist ein alci^ zendcs Zeugnis für die Wahrheitsliebe der Frmmi: wenn sie sich schon gezwungen sehen, das Ge.MtlM von dem zu sagen, was sie denken dann wollen sie wenigstens, dass die ihnen zuhörenden Manner der (schmeichelhafte) Wahrheit die Ehre geben. »n din löblichen Eigenheiten des Fram'nmunbes aehört der Zug. dass eine Frau der anderen ^rm.. ?)ul.Iic:n ^no,'" '«a««u1ini fast niemals direct etwas Schlechtes nachsagt. Im Gegentheile, eine entschuldigt die andere, aber.. . aber an die Entschuldigung hangt sich irgend ein Nachsatz, eine Einschränkung, eine AMeaMg wie eine schwere Bleikugel, welche den Men Rus der Xaibacher Zeitung Nr. 211. 173« 17. September lM. hältnisses der beiden Kaiserstaaten zueinander erscheint und nicht erst einer Motivierung durch eine vom Tage geschaffene Frage bedarf, dass sie das gegenseitige Sich-Verstehen beweist, das keine Verständigung erst anzubahnen braucht, wollen wir die Bedeutung auch des diesjährigen Besuches des österreichisch-ungarischen Ministers beim Fürsten Bismarck erblicken. Politische »leberllcht. (Die Landtagswahlen in Böhmen.) Die Ergänzungswahlen für den böhmischen Landtag sind beendet. Die Abstinenzpartei hat die 28 Land» gemeindenbezirke, 32 Stadtbezirke und die 2 Handels» kammern, für welche sie Candidate« aufgestellt hatte, behauptet. In zwei Bezirken sind die Candidaten des deutschen Central«Comite's gegenüber selbständigen Mandatswerbern unterlegen; da jedoch die letzteren ebenfalls auf dem Standpunkte der Abstinenz stehen, so bedeuten diese beiden Wahlen nur eine Niederlage des Prager Vertrauensmänner-Collegiums, altrrieren abrr nicht das politische Oesammtcrgebnis der Cam« pagne. Aus den Wahlen sind siebenundsechzig deutsche Abgeordnete hervorgegangen, welche dem Landtage fern-bleiben werden; rechnet man dazu noch den dieijähri» gen Rector der deutschen Prager Universität sowie den Abgeordneten Dr. Herbst, so wird die Abstinenzpartei über neunundsechzig Köpfe verfügen. Die vorjährige Austrittserklärung der deutschen Abgeordneten trug 74 Unterschriften; mittlerweile sind bekanntlich die vier Mandate der Prager sowie ein Mandat der Pilsner Handelskammer an die Czechen verloren ge» gangen. (Vergebung der Hafenarbeiten in Trieft.) Zur Uebernahme der Arbeiten für die mit dem Gesetze vom 4. Juni 1887 bewilligte Erweiterung der Hafenaulagen in Trieft wurden bis zum festgesetzten Termine (6. September) vier Offerte bei der k. k. Seebehörde in Trieft überreicht, und zwar sämmtliche von vollkommen vertrauenswürdigen inländischen Unternehmern. Auf Grund des Ergebnisses der Offertlierhand^ lung wurden die bezüglichen Arbeiten dem Bauuuter-nehmcr O. de Cecconi zugesprochen, welcher von der Projectssumme per fl. 3 622 760.53 den höchsten Nach. lass von 8,2 Procent ohne jegliche sonstige Bedingung geboten hat. Die anderen drei Offerte konnten nicht Berücksichtigung finden, weil eines derselben, wenn auch bedingungslos wie jenes Eecconi's gestellt, doch einen geringereu Nachlass enthielt, die beiden anderen aber. abgesehen von den hinter letzterem noch zurückbleibenden Nachlässen, an Bedingungen geknüpft waren, welche nicht zulässig waren und den angebotenen Nachlass noch um Bedeutendes verringert hätten. Der Ersteher ist nunmehr verpflichtet, längstens innerhalb vier Wochen nach der sonach getroffenen Entscheidung über das Ergebnis der Offerlverhandlung mit den Arbeiten zu beginnen. (Aus Pontebba) wird berichtet: Infolge einer Reclamation der italienischen Regierung befahl Graf Taaffe. dass der seit einigen Tagen abgesperrte Pass von Misurina unverzüglich wieder geöffnet werde. (Zum Kampfe gegen den Unterrichts-minister.) «Hlas Naroda» erhebt neue Klagen gegen den Minister v. Gautsch. Bei den jüngst erfolgten Veränderungen im Stande der Mittelschul-Professoren seien an deutschen Anstalten überflüssig gewordene Lehrkräfte mehrfach an czechische Anstalten versetzt worden. Die Einführung von Lehrkräften mit deutscher Sprache oder l deutscher Gesinnung an czechische Anstalten bedeute in ! Böhmen eineu bisher unerhörten Schlag. «Denken wir - uns,, sagt «Hlas», «an einer czechischen Mittelschule - einen Professor, der den Schülern nicht ein Beispiel » in gebildeter czechischer Rede sein kann; denken wir uns, dass sich die Schüler zu einer nationalen Feier, wie zur Havlicet- oder Iungmanu-Feier, rüsten und einen ' Lehrer vor sich hätten, der kein Hehl daraus macht, dass er nicht mit ihnen, sondern gegen sie fühlt. Könnte dann jenes Verhältnis des Vertrauens und der Achtung, welches bisher an czechischen Anstalten festgewurzelt hat. auch noch möglich sein?» Besondere Klage führt das Blatt darüber, dass seit einiger Zeit eine nicht ge^ ringe Zahl von Professurs-Canditaten mit der Qualification für czechische Anstalten aus Wien komme, wo dieselben die Qualification von Miklosich erhalten haben, welcher der czechischen Sprache praktisch gar nicht mäch' tig sei. Solche Candidaten werden jetzt namentlich in Mähren angestellt. Der Zunahme solcher Zustände dürfe man nicht ruhig zusehen. (Oberösterreichischer Katholikentag.) Wie aus Linz gemeldet wird, findet daselbst am 28. d M. unter Vorsitz des Landeshauptmannes und Hcrrenhausmitgliedes Abt Achleuthner der schon vor einiger Zeit angekündigte obcrösterreichische Katholikentag statt. Bischof Müller, Abgeordneter Graf Vrandis. Statthaltereirath Billau und Dr. Doppelbauer aus Rom werden bei dieser Gelegenheit als Redner auftreten. (Der kroatische Landtag) nahm vorgestern den vom Ausschusse unterbreiteten Adress» entwurf in der General« und Specialdebatte an. Gestern sand die dritte Lesung der Adresse statt. Im Verlaufe der Debatte erklärte'Dr. Markovic. er könne sich mit den Principien der gemäßigten Opposition nicht weiter einverstanden erklären und verharre auf dem Programme der alten uuabhängiqcn Partei. Nach» dem Paoic uud Mikulcic für den AusschussEntwurf gesprochen hatten, eiferte Aurkalj in einer heftigen Philippica gegen die Magyarisierung. worauf ihm das Wort entzogen wurde; Sectionschef Stanlovit wider» legte die gegen die Regierung erhobenen Vorwürfe. Miskatovic constatierte das bestehende Zerwürfnis in beiden Oppositionsparteien. (Zur bulgarische» Frage.) Nach einer der «Pol. Corr.» aus Constantinopel zugehenden Mittheilung scheint man in Pfortenkreiseu die diplomatische Phase, in welcher sich die oltomanische Regierung ver» anlasst gesehen hatte, ihren bekannten Schritt beim deutschen Reichskanzler. Fürsten Bismarck, zu unter-nehmen, mit dem Bescheide des letzteren für bis auf weiteres abgeschlossen ansehen zu wollen. Man will im Besitze von Anzeichen sein. die es fraglich erscheinen lassen, ob in Petersburg an den Vorschlägen, die den Ausgangspunkt der türkischen Action gebildet hatten, noch festgehalten werde und ob daselbst eine Fortführung dieser Action willkommen wäre. Auch türkischerseits erachte man weitere Schritte bei den Mächten für inopportun und scheine vor allem den Verlauf und Ausganq der bulgarischen Sobranjewahlen abwarten zu wollen. Inbetreff der Rückwirkung der ganzen Phase auf die rlisslsch«türkischen Beziehungen äußert man sich in türkischen Kreisen nicht ohne Ves!)7qnis. (Das Manifest des Grafen uou Paris) findet seitens der monarchistischen Presse eine begeisterte Aufnahme. Die gemäßigten republikanisch?» Blätter finden das Schriftstück nebelhaft und verschwommen. Die radicalen Blätter sagen, die Orleans hätten nicht gewagt, ihr Haupt zu erheben, würde nicht die N«'^ rung mit der Rechten pactieren. ' (England.) Die gestern zum Abschlüsse gelangte englische Parlaments«Session hat fast acht Monate gedauert, da sie am 27. Januar eröffnet worden. Untel dem Zeichen von lloms-lwlL gewählt, hat sich t"s Parlament, von dm dringendsten laufenden Arbciwi abgesehen, fast nur mit irischen Angelegenheiten os« schäftigt. Es ist wohl auch nicht anzunehmen, dass d.e irische Agitation in den Parlamenls-Ferien feiern sollte. In der That wurde bereits eine geplante Propaganda der Gladstoneaner in Irland gemeldet, uud verlautet nunmehr, dass die Mannen Gladstone's auch in 2m>-cashire. wo ihnen üln'igens die liberaleu Uuiomslen »'"> Paroli bieten werden, eine Campagne zu eröffnen ^ deuten. In Haslinqoen wird eine große Nede Lord Hartingtons erwartet. (Frankreich,) Die Budget-Commission der ft""' zösischen Deputierten-Kammer wird heute ihre Am^ thungen wieder aufnehmen. Von dem Fortschreiten ihr" Arbeiten wird das Datum der Einberufung der Ka'N' mern abhängen. So meldet eine officiöse Note in dc» Pariser Iomnaleu, tie gleichzeitig alle Gerüchte lwn Veränderungen im Ministerium dementiert lind uel< sichert, dass das Cabinet entschlossen ist, sich so, wie " gebildet ist, deu Kammern vorzustellen. (Der Ostender Fischerstreit.) Nachdem der Ostender Fischerstreit durch die Maßregelu der logischen Behörden seinen Boden an der Küste selb" verloren, scheint man zu versuchen, ihn auf offel""' Meere fortzusetzeu. Während am vorigen Samstag da englische Fischerboot «Smiling Morn» von RamsaM in der Früh 70 englische Meilen von Lowestoft fiM' wurde es von einem belgischen Fischerboote alls Ostr"!"' vorsätzlich angerannt. Ein Mast des «Smiling Mr"' brach, und das Oberdeck erhielt ein Loch. Der EizM thümer des englischen Bootes hat den Behörden A»' zeige erstattet. Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie der «A^ für Tirol und Vorarlberg, meldet, den Insassen del Fraction Perini, Gemeinde Terragnolo, anlässlich ^' litteuen Wetterschadens 200 fl.. ferner der Kirch"" gemeinde'Vorstehimg Chienis-Ronzo zur RestanrierütH u:,d Anschaffung von Kirchengeräthen 150 fl. zu 1>"' deu geruht. - (Erzherzogin Isabella.) Erzherzog!" Isabella, die Gemahlin des Erzherzogs Friedr»^ wurde vorgestern nachts in Pressburg von einer PrlN' zessin glücklich entbunden. Der am «, Oktober 1U7s ^ schlossenen Ehe des Erzherzogs Friedrich mit der l3^ Herzogin Isabella, gebornen Prinzessin lion Croy, >'" einschließlich des neugebornen Madchens bis nun se" Töchter entsprossen. — (Wohin die Thränen fließen.) ^' Thränen fließen alle in ein stilles Meer; an den« reg sich lein hauch, und nur die Sterne des Himmels leuV ten darein. Ueber die Wogen aber in einem s""!^„ Nachen fährt der Engel des Friedens und hält z'""^ ,z, am Gestade, wo die Quellen einströmen aus dem ^' der Freude und aus dem Lande des Schmerzes. ^' von diesen beiden wallen silberne Vächc in das "^ hernieder. Aus dem Land der Freude fließen die Thr"^, damit freundlichst Belasteten in die bodenlose Tiefe hinabzieht. «Welche Infamie,» ruft der erzürnte Frauenmund, «man wagt es, Frau 3 zu beschuldigen . . .», und nun folgt eine so detaillierte Darstellung der Anklage und des augesammelten Aewei2materiales, dass die liebevoll Vertheidigte bald als ausgemachte Verbrecherin und die Schuld als unwiderleglich erhärtet dasteht. Die Frauen können etwas, was kein Mann zusammenbringt: vernichten, indem sie beschützen. Frauenmund besitzt überhaupt Fähigkeiten der seltensten Art. So ist ihm z. B. gegeben, eine Sache auf zwei Arten zu beurtheilen. Dieselbe Frau, welche ihren Gatten in Gegenwart anderer Frauen über den grünen Klee lobt und preist, um die lieben Geschlechts» genossinnen zu ärgern und zum Neide aufzustacheln — sie stellt ihn alles Zartsinnes, aller höheren Regungen entbehrend dar. wenn sie mit Männern über ihn spricht und von diesen als «Unverstandene» beweint werden möchte. Am wunderlichsten geberdrt Frauenmund sich, wenn die Conversation sich innerhalb einer Damm« g> sellschaft bewegt. Was gäbe das für ein lustiges Buch. wenn Unsereins ein halbes Hundert «Dameukaffees» unbemerkt belauschen und das Bezeichnendste aus den ^'esprächsplänkeleien wiedergeben dürfte. Nun, solange wir keine Tarnkappe besitzen, ist dieser Wnnsch nicht zu befriedigen. Aber trotzdem haben wir mancherlei authentische Kunde darüber, was die Frauen sprechen, wenn sie 6n»l-6 6Ü68 sind. Einen Theil unserer Wissen-Ichasten verdanken wir deu Verrätherinnen aus den» gegnerischen Lager; einen Theil erlangen wir dadurch. dass aus viele» Aeußerungen, welche die Frauen zu uns machen, ein begründeter Rückschluss zu ziehen ist ans die Gespräche, die sie miteinander und untereinander führen. Haben wir uns eine Gesammtvorstellung davon gemacht, wie es im weiblichen Zirkel zugeht, wenn wir nicht dabei sind. dann sehen wir ein Kimterbuno von Heiterem und Ernstem, von Wichtigem uud Nebensächlichem. Zu dem Heiteren ist es zu zählen, dass Frauenmund a/gen Frauenmund gern von Beifallsbezeigungen übnfließt. Wenn bei Frau A. «.jm,l'. ist, so empfängt sie Frau V. mit dem Ausruft: 'Was für ein eutzückeudes Hütchen Sie haben!» Frau C. wird beim Erscheinen zu ihren, Kleid? beglückwünscht. Frau D. erfährt Ovationen zu Ehren ihres neuen Bracelets. Jede bekommt ein wenig Huldigung ab. So oft eiuc Dame sich entfernt, erneuert sich der Auibrnch von Enthusiasmus und macht sich beim Weg. gehen speciell in wilder Begeisterung für den Pelz oder sonstigen Ueberwurf der sich Entfernenden Luft. Die Zurückbleibenden hüte» sich wohl, der Fortgegangenen etwas Uebles nachzusagen oder sie lächer, lich zu machen: das wäre schlechter Ton und ließe den Verdacht aufkommen, dass jede Besucheriu. sobald sie die Thüre hinter sich geschlossen. Gefahr laufe, in Stücke zersprochen zu werden. Nein. die Zurückbleibenden rühmen die Etüschwimdene aus Leibeskräften — das macht sich edel. hilfreich uud gut! — nur constatieren sie, dass das Hütchen nichts weniger als entzückend, das ueue Kleid und das neue Bracelet in der guten Gesellschaft unmöglich seien. Das verschlage aber nichts. Frau B.. Frau (5. und Frau D. seien trotzdem H" mantc Frauen — freilich . . . folgt ein Register . Sünden nnd Fehlern. . . aber du lieber Gott. Sa)" cheu haben wir alle! Man thue deshalb gut d>n ' Frau B.. Frau C. nnd Frau D. nicht allzustreng H beurtheilen. Allerdings ... so wird mit «Wenn» ' mit «Aber» der kleine Krieg geführt, der gefährn, ist als der große! ^z Die Frauen, wenn sie durch kein "liw"'^ Appendix gestört worden sind, werden nicht "Uw^, ^ ander gegenseitig zu loben, und wenn nöthig, loll ^ sich selbst. Aber worüber! Eine BerichterstatterM ' bete mir einmal, bei einem Damenkaffee sei A s^M eines mittellosen Staatsbeamten in bescheidener ^ ' ^ überschwenglich gefeiert worden, weil sie Ü^. a,is' gastfreundlich sei! Als ich daranf erwiderte, d'^^t gezeichnete Qualität könne für den Mann ^, ^D eine Katastrophe bedeuten, sah m,ine Verichttw ^ mich zuerst mit großen Augen an üud M' ^r, dann einen Narbaren. Nicht besser ergienq ^ ^ als ich einen Freund, der in nicht sclM)u'' he< engen Verhältnissen lebt. durchaus uicht Aschm^ neiden wollte, dass seine Frau so viel -^ ^^ besitze. . , _-j he« Es ist schwer, sich über gewisse Cap'te " ^„ Frauen zu verständigen. Was diese als 2" N" ^ s»' als Arbeit betrachten, muss uns oft uberivaN'sl ^„g misch berühren. Frauenmund ist imstande, '""«^ g>lt eine Frau zu rühmen, die das Talent have. ^ s» z,i kleiden. Der also Begabten wird ihre ^5" ^li eindringlich gepredigt, dass sie eines Tages, ___jacher Zeitung Nr. 2N. 1739 17. September 18«?. °er Gutter an der Wiege des Kindes — des Greises, oer mit seligem Lächeln zurückblickt auf ein gesegnetes "vc» - des Mannes, der mit zitternden Händen vor emem vollendeten großen Werke steht. Aus dem Lande °es Grams aber wogen gewaltige Ströme herein, und «lenand mag wissen, von wannen sie alle kommen. Wenn Mr em Krieg iiber die Länder rauscht oder der böse w'slhauch der Lüfte die Menschen von hiimen rafft, dann >MM der Leidstrom mächtig an und bricht mit Donner-aeblütts ins Meer, der Freudstrom jedoch versiegt ganz, ""d trauernd hält der Engel des Friedens mit seinem fachen und hebt die Hände flehend zum Himmel empor. 4" geht ein milder Hauch von den Lippen des Vaters '"d glättet die Wogen; in ihr Bett zurückgedrängt, fließen " ruhige und ruhiger — und schmale silberne Wellen rau?cln wieder aus dem Lande der Freude in das stille, Mfte Meer der Thränen. " (Holubs Rück lehr.) Dr. Emil Holub ist ^gestern auf österreichischem Boden angekommen. Aus "tscheu an der Elbe wird telegraphiert: Dr. Holub ist "'lt seiner Frau, seinen beiden Dienern Fekete »nd ^eeh und dem Sohne eines Missionärs aus dem Trans« baal hier eingetroffen und auf dem Vahnhofe von einer zahlreichen, zu seinem Empfange versammelten Menge ^udig begrüßt worden. Kaufmann Mannsseld, ein cMuild Holubs, überreichte der Frau desselben zur Ve-Mommnung ein prachtvolles Nouquet. Morgen (Freitag) ruh setzt die Gesellschaft die Reise nach Wien fort, wo ^abends eintrifft. Der Transport der von Holub mit-Mrachten Thiere wird morgen hier erwartet. — Die , ordwestbahn sendete einen Salon.Aussichtswagen an die Mrreichische Grenze, um Dr. Emil Holub, dessen Frau ''° Begleitung nach Wien zu führen. Der große blaue "aal im Nordwestbahnhofc in Wien ist zum Empfange °" Weisenden durch das Holub-Comitc und di«> verschieben Deputationen in Bereitschaft gehalten. . "" (Der Aesthetiter Bischer) ist vorgestern "nds in Gmunden gestorben. Mit Friedrich Theodor "Wer verliert das deutsche Voll einen seiner geistreich-""'und bedeutendsten Aesthetiker. Ein Schüler der He-sell^" Mlosophie, begründete der Verstorbene doch ein "ständiges und von großer und tiefer Kunstanschauung ^'gendes System, von dem die gesummte ästhetische Kri-f.°^ Gegenwart mit beeinflusst wurde. Vischers Kunst- ""' ^^ ^""^ brauche driugend huudert Gul-F^^ sofort telegraphisch angewiesen werden müssten. Na» " sendete auch wirklich die augeblich von ihrem hierä r ^"^"6^ Summe. Der Diurnist Skalat sendete lc>nc>/ ?" Dienstmann auf das Postamt mit dem Ver« ^"'' den auaewiesenen Betrag Herrn Luster in die h?be?en großen Künstler nannte, von sich sagt: «Ich l>earp tt-I ^^ Geschmack.» Und nun mache man ihr in?« ^ ^ ^'"'^ ^"^'^ """'s 9^"" ^'' ^" uls «3?^ ^' ^"' Skeptiker hervorzukehren, wenn wir ^lln, l - ""^ weiblichen Conventikcls vernchmrn, eine ^s^>" allseitig bedauert worden, weil sie in ihrer Aes,!,'"""^Ml!keit a„ manchem Tage sechs bis acht ich ^ nacheinander mache. Wie übel kam ich an. als Tw"/"-^ °"l ^'^ ^"nde von solcher «oi-(li»lii„. ^""glett kühn erwiderte, das sei doch nur Müßig-lerie/ 9"^rtreib. und höchstens deshalb ein zu to-Ge^'' Zeitvertreib, weil die davon in Anspruch "ouunenc sich dann keinen schlimmeren suche. . . eiapn^ gesagt: Frauenmund gibt sich so. wie er ist. trren ,? ""l in Abwesenheit von Männern. Die letz-schen iw r " dann durch Vermittlung in die eleusini. l^nt r n """ Damengesellschaft eingeführt werden, lnich Ä ' '""^ '^ ^"" ^'^" erfahren konnte, hat lassu,"'^ !^ gemgert. als die von beleidigender Herab« ^I^H Mutierte Art. in welcher die Drohnen von den d>e s ck !^" Wachen. Ist von einer Frau die Rede. 'Ullcker ^ Verhältnisse gezwungen sieht, hatt und aber d? "leiten, so lobt Franenmund sie gütig, hat t>chenz k c ^i an ihr auszusetzen und rügt min« gch'lbrte'n Ä^"..("" Gegensahe zu dem früher au« ^ ^ ?^ k"""' Geschmack besitze. ^M wp s.,^''^" Granen plaidieren heute dafür, dass ^lbeit^-?" Geschlechte ein immer umfangreicheres ^» ar«L, n c""^"""" ""be. «Emancipation!, lautet ^'ese Ven.. "^"""' ""b gegen die Männer, welche "'bchten w?.?^ "'" Vernunft eindämmen und züqeln ^ "' wird gezetert. Wenn aber unsere holden Schwc- Wohnung zuzustellen. Das Geld wurde auch vom Briefträger dahin gebracht und von Skalak, der sich für Luster ausgab, behoben. Der Schwindel aber wurde alsbald durch einen Zufall entdeckt. Ein Telegraphenbeamter, welcher Herrn Luster kennt, begegnete diesem aus der Straße und frug ihn, ob er das Geld erhalten habe, worauf die Polizei sofort von dem Vorfalle verständigt wurde. Es gelang noch vorgestern nachmittags, den Diurnisten Slalak auf Grund der Personsbeschreibung im Gasthause «k I'rinwreu» in der Ilica zu verhaften. Stalak wieder» fetzte sich der Verhaftung und behauptete, Adolf Müller zu heißen und in Sifset Civilingenieur zu sein. Diesen Angaben wurde kein Glaube geschenkt. Skala! behauptet auch bei der Polizei, Adolf Müller zu heißen, und bleibt bei dieser Behauptung, auch nachdem mehrere Personen seine Identität festgestellt haben. Slalak und Rastic, der mittlerweile ebenfalls verhaftet worden ist, wurden dem Gerichte eingeliefert. — (E i n e F a l s ch,n ü n z e r b a n d e v e r h a f t e t.) In Mitrowitz wurde eine Falschmünzerbande, bestehend aus den Gebrüdern Panajotovic" und Iovanovic, reichen Eisenhändlern aus Ruma, sowie den Fleischhauern Aca aus Mitrovitz und Frischmann aus Belgrad, verhaftet. In den Neisekuffern fand man eine Presse sammt den Utensilien zur Erzeugung von Einguldeunoten und einige tausend falsche Einser. Frischmann ist als Falschmünzer längst behördlich verfolgt, er ist ein entsprungener Sträfling und österreichischer Deserteur. — (Verkaufte Europäer.) In Neworlcans starb am 14. August im Alter von «1 Jahren Josef Klar, einer der letzten von einer Anzahl europäischer Einwanderer, welche im Jahre 1«18 dort an den Meistbietenden verkauft wurden, um ihre Passage zu bezahlen. Manche von diesen Leuten blieben lange Jahre in der Sclaverei und verheirateten sich mit Negersclaven; aber einige stiegen zu hohem Ansehen und Wohlstand, wie Christian Ro-seliuS, der für 50 Dollars an einen Zeitungsherausgeber vertauft wurde und spater für einen der bedeutendsten Advocaten von Neworleans galt und große Reichthümer hinterließ. — (In der In struc tionsstunde.) Unter-officier: Was thut der Soldat, wenn er stirbt? (Nachdem er verschiedene Antworten kopfschüttelnd angehört:) Alles Unsinn! Dann scheidet er gleichzeitig aus dem Militärverhällnis aus... Aphorismen. ^ Die schönste und beste Mitgift eines Mädchens sind,' Arbeit» famlcit, Sparfamleit und Ordnungssinn, Jede Ehefrau möchte gerne ein Monopol auf die Liebe ihres Mannes nehmen. Ein Mann kann seine ssrau vieles lehren, aber nichts ver-gessen machril Ein Tropfen Lirbe ist mehr wert, als ein ssass voll Weisheit. Man kann die Gleichailtialcit verbergen — aber niemals die Zärtlichkeit. Es aibt Moden, die nur für reiche Frauen passen, obgleich sie nicht kostspielig sind. Wollte man jeder loletten Frau ein Monument errichten, ju gäbe es bald leinen Marmor mehr in der Welt. Viele Bräute dcnlcn mehr an den Stoff ihres Vrautlleides, als an den Charakter oeö Mannes, mit dem sie sich verbinden. ^ocal- und Provinzial-Nachnchten. — (DieGrundsteinlegungzumWaisen-lilluse in Gottschee,) Wir erhalten folgende Mittheilung : Am 8. d. M. fand, wie dies feinerzeit angeliin» digt wurde, die feierliche Grundsteinlegung zu dem aus An- stern unter sich sind, dann betrachten gerade sie jede Frau. die einen praktischen Beruf betreibt, doch als ein inferiores Geschöpf, als etswas außerhalb der Ge« sellschaft Stehendes, das man von ferne mit respectvoller Schen betrachten, dem man sich aber doch nicht als einrm ebenbürtigen Wesen nähern könne. «Arbeiten, Erwerben! Sehr schön! Sehr löblich! Alle Achtung» sagt Fraueumund, «aber. . .. Wer sich darüber klar werden will, wie die beschäftigungslose Mehrheit der Frauen zu der arbeitenden Minderheit steht, der braucht nur auf den Ton. auf das Augenblinzeln und Lippenzucken zu achten, mit welchem eine für Frauen. Emancipation schwärmende »nd gegen die Männer als unterdrückende Sclaven» Halter declamierende Salonheldin herablassend von einer Frau spricht, die mühsam den Pfennig erwerben muss, statt zwei Pfennige dort ausgeben zu wollen, wo der Mann. das große Lastthier der modernen Gesellschaft, nur einen Pfennig ins Haus bringt. Die Entwicklung der Frauen-Emancipation hat beiweitcnl weniger von den Männern zu fürchten als von den Frauen, welche die Arbeit — notabene. wenn sie von anderen besorgt wird — als etwas sehr Ehrbares, aber doch als eine Art von Unglück und als einen gesellschaftlichen Makel betrachten. Tine Lehrerin oder eine Beamtin kann man achten, aber nicht mit ihr «verkehren». So argumentiert Frauenmund. Ich kann mir nicht helfen, aber mir will immer scheinen: Der eigentliche, der gefährlichste Fraucnfeiud trägt Unterröcke, und wessen Worte dem weiblichen Ge» schlechte am nachhaltigsten schaden, das ist der Frauen« münd. F. Groß. lass des 40jährigen Kaiserjubiläums zu erbauenden Waisenhause in Gottschee statt. Begünstiget durch das denkbar herrlichste Wetter, gestaltete sich dieselbe umso feierlicher, als sie von Sr. sürstbischöflichen Gnaden dem hochwürdigsten Herrn Dr. Jacobus Missia persönlich unter Assistenz von drei Laibacher Domherren, eines Ehrendomherrn, des Ortsdechants und anderer geistlicher Herren vorgenommen wurde. Einen tiefen Eindruck auf die Zuhörer machte die Ansprache des Oberhirten unter dem Festzclte, in welcher er die Bedeutung der Feier darlegte und die Nothwendigkeit der werdenden Anstalt auch in dieser Gegend sowie die Bestimmung derselben betonte. Die Theilnahme der Bevölkerung war eine außerordentliche, wie eine solche übrigens schon der Eifer derselben bei der Ausschmückung des Festplahes am Vorabende er« warten lieh. Dass auch die Spitzen der Behörden, der Bürgermeister mit mehreren Gemeinoeräthen und andere geladene Festgäste dazu erschienen waren, ist selbstverständlich. Die städtische Feuerwehr war ausgerückt vn plymv plirucj« und bildete Spalier- die Musikbande spielte patriotische Weisen, wie das herzige «O du mein Oesterreich» und die majestätische Voltshymne. So gestaltete sich denn diese an sich kirchliche Feier zu einem wahren Kaiser« fest, das seinen Ausdruck überdies noch fand in der durchaus kaiserlich gehaltenen Beflaggung des Festplahes mit schwarz-gelben Fabnen und in der Ausschmückung desselben mit den Wappenbildern aller Länder der österreichisch-ungarischen Krone. Der Grundstein wäre also gelegt; Gott gebe. dass sich über demselben bald ein herrliches Gebäude, die Heimstätte der verwaisten Jugend, erhebe! Damit das gelinge, wollen wir alle und jeder Einzelne sein Scherstein beitragen, eingedenk der schönen Worte des allverehrten Oberhirten: «Es gibt nichts Trau« rigeres, als ein armes, verlassenes Kind. Es ist nichts betrübender, als der Gedanke: Ich bin arm und verlassen! Es gibt daher auch nichts Schöneres, als der armen und verlassenen Jugend sich anzunehmen.» * — (Ernennung.) Der Eonceptsprattilant bei der l. t. Finanzdirection in Laibach Herr Johann Loncar ist zum provisorischen Finanzconcipisten ernannt worden. — (Englische Gäste in Trieft.) An Bord der «Dreadnought» waren vorgestern nachmittags die Spitzen der Civil- und Militärbehörden, der englische Consul, die Sommitäten mit ihren Damen zu einem Lunch geladen. Eine Militär-Musikkapelle wurde an Vord beordert. Abends erschienen die fürstlichen Gäste in der Hofloge de« Teatro Politeama; die englische Volks« Hymne wurde intoniert und auf stürmisches Verlangen wiederholt. Nach zweistündigem Aufenthalte verließen die Gäste das Theater, welches festlich illuminiert, mit eng-lischen und österreichischen Flaggen und Emblemen beco« riert und bis aufs letzte Plätzchen beseht war. - (Aus dem Schwul ge richt« saale.) Johann Gabrielcic, Grundbesitzer zu Brezje in Ober-krain, hatte sich ehevorgestern vor dem hiesigen Schwurgerichtssaale wegen Verbrechens der schweren körperlichen Beschädigung zu verantworten. Es war im heurigen Frühjahre. Der Steinllopfer Artl benahm sich im Gasthause des Angeklagten sehr excessiv und zerschlug mehrere Glä« ser. Gabrielcic schlug ihn, um den Excesse Einhalt zu thun. mit seinem Stocke über das linke Auge. infolge dessen Artl das Sehvermögen am linken Auge verloren haben soll. Bei der Schlussverhandlung sagten einzelne Zeugen zwar aus, der Angeklagte habe Nrtl mit dem Stocke geschlagen, doch hat dies niemand gesehen, sondern bloß gehört; allein schon früher habe Nrtl sich stets Thränen aus dem Auge gewischt, und es sei wahrscheinlich, das« demselben ein Steinsplitter inS Auge gefallen und dadurch eine Schwächung des Sehvermögens eingetreten sei. Auch die Gerichtsärzte gaben in diesem Sinne ihr Votum ab. Die Geschwornen verneinten die Schuldfrage einstimmig, und Gabrielcic wurde von dem ihm zur Last gelegten Verbrechen freigesprochen. — Bei der zweiten Verhandlung, welche erst um 10 Uhr nachts beendet wurde, waren die Kaischlerin Mana Vil -man und ihre Tochter Katharina aus Iauerburg in Oberkrain wegen Verbrechens des Diebstahls angeklagt. Am 7. Februar d. I. starb plötzlich der 80 Jahre alte Heger Matthäus Gradisel. welcher jahrelang in Diensten der Familie Zois und später, als jene den Besitz an die trainische Industriegesellschaft verkaufte, einige Zeit in Diensten dieser Gesellschaft stand. Seit zehn Jahren war Gradiset im Ruhestande, und während dieser Zeit hatte er ein besonderes Wohlwollen für die Tochter der Angeklagten, Katharina Vilman, an den Tag gelegt. Einige Monate vor seinem Tode ließ Gradisek durch einen Bauer sein Blichet bei der krainiscben Sparcasse realisieren und erhielt auf dasselbe 950 st. Als Oradlsek nachts todt in seiner Wohnung aufgefunden wurde, r.esen die Nachbarsleute die vi«^-vi8 wohnenden Mar,a uno Katharina Vilman herbei. Diese beiden begannen foforl in dem Kasten zu suchen und entnahmen bis auf emen Betrag von 50 st. das gesammte Bargeld /m Betrage von circa 1500 fl. und versteckten das Geld im Getreide-bchälter ihres Hauses, leugneten jedoch den Besitz desselben dem Commissar des Bezirksgerichtes Kronau ab. * Beiträge zum Waisenhausbau werden entgegengenommen von den Herren: laiserl. Rath. HandMehranstlllts'T>nector Fn-dinanb Mahr und Iojes ltrter. Domlaplan in Laivnch. Mbacher Zeitnna Nr. 211. 1740 17. September M?. desgleichen auch dem Gendarmerieposten-Commandanten, von welchem aber bei der Visitation in der Getreidetruhe der Betrag aufgefunden und confisciert wurde. Die AngeNagten verantworten sich dahin, dafs der verstorbene Gradisek bei Lebzeiten ihnen gesagt habe: Alles gehöre der Katharia Vilman, nur mögen sie davon niemandem etwas sagen. Infolge dieser wiederholten Zusagen des Verstorbenen erklären beide Angeklagte, geglaubt zu haben, sie seien berechtigt, das Geld an sich zu nehmen und nach dem Willen des Verstorbenen den Nesitz desselben zu verheimlichen. Die Geschwornen verneinten die ihnen bezüglich beider Angeklagten gestellten Schuldfragen mit 10 gegen 2 Stimmen, worauf der Gerichtshof beide Angeklagte vom Verbrechen des Diebstahls freisprach. — (Wechsel in Bulgarien.) Nach einer der Handels- und Gewerbekammer in Laibach zugekommenen Mittheilung der Wiener Kammer müssen in Bulgarien jeder Wechsel und Buchauszug, sobald solche in Bulgarien zum Incasso gelangen, bei sonstiger Strafe mit dem vorschriftsmäßigen bulgarischen Stempel versehen werden. Es beträgt die Stempelgebür: für Incassopapiere bis 400 Francs 20 Centimes » » » von 400 bis «00 Francs 30 Centimes » » 600 » 800 . 40 » » » 800 . 1200 . 60 . 1200 . 1600 » 80 » » , 1600 . 2000 , 100 Laufen nun ausländische, mit dem bulgarischen Stempel nicht versehene Wechsel :c. bei der Filiale der bulgarischen Bank (LulF2l8llH Lanka) in Rustschuk zum Ein-cassieren ein, so macht diese, statt wie früher das Wert-papier mit dem scalamäßigen Stempel zu versehen, jetzt sofort die Anzeige wegen Stempeloergehens, und wird der Producent des Papieres mit Zprocentiger Strafe belegt. Von gut unterrichteter Seite wird daher angerathen, Wechsel für den dortigen Platz an die Bankfirmen R. S. Kftailon oder Fratelli K, B. S. Haim Meyr einzusenden, welche die nöthige Abstempelung vornehmen und auch für die Besorgung der Incassi keine so hohe Provision wie die LulFinska Lanka, welche '/, bis 2 Procent rechnet, begehren. — (Personalnachricht.) Der Director des Landesspitals, Herr Regierungsrath Dr. Alois Valenta, hat heute einen vierzehntagigen Urlaub angetreten. — (Achter österreichischer Aduocatentag.) Man schreibt uns aus Graz: Für den am 18. d. M. hier zusammentretenden Advocatentag wurde folgendes Programm festgestellt: Am 18. d. M. Empfangsabend im Stephaniesaale und Souper in den Ressoure-Localitätcn; am 19. vormittags Plenarversammlung ebendaselbst, nachmittags Alisflug auf den Rosenberg und Ruckerlberg, abends Zusammenkunst im «Hotel Daniel»; am 2Uten Abtheilungssitzungen und zweite Plenarversammlung, nachmittags Festbankett im «Hotel Daniel»; am 21. Ausflug mittels Separatzug.es nach Vordernberg und Besichtigung des Erzberges. — (Ärandleger Godec vor den Geschwornen.) Der hiesige Händler mit fertigen Männer-Neidern und Wäsche Franz Godec, welcher sein Verkaufsgewölbe im Nicman'schen Hause am Alten Markte hatte, befand sich in misslichen finanziellen Verhältnissen und war den größten Theil seiner Ware bei verschiedenen Kaufleuten in Laibach und anderswo schuldig geblieben. Auch mit seiner Ehegattin lebte er in Unfrieden, und fo beschloss er denn, nach Amerika auszuwandern, und stand wegen dieses Vorhabens mit seinem in Amerika lebenden Bruder bereits in Correspondent Um sich das Geld zur Ueberfahrt zu verfchaffen und sich seines Warenlagers auf die bequemste Art zu entledigen und um guten Preis an Mann zu bringen, assecurierte Godec sein Warenlager um einen vielleicht fünffach größeren als den factischen Wert beim Vertreter der Assecuranzgesellschaft «Azienda», Herrn Prosenc, und zwar um den Betrag von 5000 st. Hierauf fasste er den Plan, sein Warenlager durch Brand zu vernichten. Zu diesem Zwecke hatte sich der Angeklagte ein halbes Kilo Pulver und Zündschnüre verschafft. Am Boden des Gewölbes hatte er Zündhölzchen verstreut, dieselben angezündet, und um den Flammen vom Boden den Weg zu den Stellagen zu ermöglichen und die dort aufbewahrten Kleidungsstücke sicher in Brand zu stecken, verband er dieselben mit Papierstreifen. Abends, als sich sein? Lehrjungen entfernt, legte er den Brand und schloss das Gewölbe ab, um sich zu Nette zu legen. Allein das Feuer glimmte nur und wurde gegen 1 Uhr nachts bemerkt. Der Angeklagte hatte sich bei der Constatierimg dcs Brandes so eigenthümlich benommen, dass die Sicher-hcitswache sich veranlasst sah, seine Verhaftung vorzunehmen. Der Angeklagte leugnete die Verübung der That sowohl bei der Polizei, in der Voruntersuchung als auch bei der Verhandlung. Allein die Zeugenaussagen waren sämmtlich sehr belastend für den Angeklagten; die Geschwornen sprachen daher Godec einstimmig schuldig, und dcr Gerichtshof verurtheilte ihn zu vier Jahren schwe-ren Kerkers, verfchärft mit Fasten. — (Vom slovenischen Schulverein.) Zugunsten des Cyrill- und Method-Vereines findet morgen abends unter Mitwirkung des Gesangsvereines «Slavec» m Schreiners Nierhalle eine Unterhaltung mit reichhaltigem Programm statt. Entree 20 kr. Ueberzahlungen werden mit Danl entgegengenommen. — (Zur Pulverexplosion in St. Martin bei Littai.) Vor einem Erkenntnissenate des hiesigen Landesgerichtes wurde gestern der Handelsmann Herr Walonigg aus Littai wegen Vergehens gegen die Sicherheit des Lebens anlässlich der Pulverexplosion in St. Martin bei Littai, wo Pulver im Verkaufsgewölbe des Angeklagten aufbewahrt war, zu drei Monaten strengen Arrestes, verschärft mit Fasten, verurtheilt. — (Von Sr. M. Kriegsmarine,) Wie aus Fiume telegraphiert wird, ist das Kriegsschiff «Erzherzog Friedrich» mit den Zöglingen der dortigen Marine-Akademie vorgestern von seiner Uebungsreise zurückgekehrt. — (Versuchter Gattenmord.) Bei der vorgestrigen Verhandlung des hiesigen Schwurgerichtes war der gewesene Grundbesitzer, ehemalige Gendarmerie-Wachtmeister Johann Pavlic des versuchten Mordes, be« gangen an seiner Fran, angeklagt. Der Angeklagte besaß in Visoko bei Krainburg eine hübsche Realität, verschwendete aber fortgesetzt sein Vermögen, so dass die Realität executive vertauft wurde. Seine Frau, mit welcher er in schlechter Ehegemeinschaft lebte, hatte jedoch eigenes Vermögen und kaufte bei der executiven Feilbietung seine Realität. Dies erzürnte den Angeklagten so sehr, dass er seiner Frau mit dem Tode drohte und ihr auch mit einem Messer drei Stiche versetzte, wovon zwei lebensgefährliche waren. Der Angeklagte leugnet die Absicht der Ermordung und will auch die beigebrachten Messerstiche als ganz ungefährlich qualificiert wissen. Die Geschwornen verneinten die auf versuchten Mord gestellte Hauptfrage, bejahten aber einstimmig die auf schwere körperliche Beschädigung gestellte Eventualfrage. Der Gerichtshof verurtheilte Pavlic zu drei Jahren schweren Kerkers. Der AngeNagte meldete sofort die Berufung gegen das Strafausmaß an. — (Verhaftung eines Banquiers.) Verflossenen Montag wurde der Bank- und Credit-Geschäftsinhaber Franz Gurre in Graz nach einer bei ihm erfolgten Hausdurchsuchung wegen dringenden Verdachtes des Betruges verhaftet. Wie uns berichtet wird, betrieb Gurre das Bankgeschäft gar nicht, und zwar wegen Mangels der dazu nöthigen Fondc, und scheint lediglich ein Agent von Versicherungs-Gesellschaften gewesen zu sein und in «discreten» Geldgeschäften gemacht zu haben, indem er sich darauf verlegte, Privatpersonen und kleine Geschäftsleute, die geldbedürftig waren, durch Darlehens-Versprechungen mit Hilfe von Zeitungs-Annoncen an sich zu locken und sie zu Lebensversicherungen zu bewegen, die in der Regel weit über ihre Kräfte giengen und keinen anderen Zweck hatten, als dem Agenten zu einem Provisionsverdienst zu verhelfen. Gurrc trieb dieses Geschäft gewerbsmäßig und in großem Stile, und dürfte seine Verhaftung mit diesen «discreten Geldgeschäften» im Zusammenhange stehen. — (Große Nothlage im Friaulischen.) Dieser-tage fand eine Versammlung der Bürgermeister der frianli^ schen Gemeinden statt, um gegen eine den Arme» Friauls drohende Hungersnoth Vorsorge zu treffen. Wie bekannt, fehlt dort wegen der drci volle Monate anhaltenden Dürre jeder Ernte-Ertrag. Die Lage des armen Friaul ist eine bedauerliche, und allerorten hört man wieder unter der Arbeiterclafse die Parole: «^U'America!» Die Pellagra wird im kommenden Winter unzählige Opfer fordern, was der Obrigkeit viel Sorgen macht, da schon jetzt im Görzer Spitale kein Platz mehr für Pellagrosi verfügbar ist. Man hofft, wenigstens einem Theile der Bevölkerung zu helfen, indem im kommenden Winter die Arbeiten der Irrigation im Monfalconeser Bezirke ihren Anfang nehmen werden und so der Arbeiterclasse Gelegenheit geboten sein würde, für ihren Unterhalt zu forgen. — (Epilog zum Process Starcevic.) Wie unseren Lesern erinnerlich, hat der Vorsitzende in der Verhandlung gegen Dr. David und Dr. Ivan Starcevic, als der erstere einen Antrag einbrachte und den» selben wieder zurückzog, sobald sich der Senat erhob, um darüber Beschluss zu fassen, einen Gerichtsbeschluss über das unqualificierbare Betragen des Angeklagten in Aussicht gestellt. Dieser Gerichtsbeschluss ist bereits erfolgt, und wurde Dr. Starcevic im Disciplinarwege zu drei Fasttagen verurtheilt. — (Beamten-Verei n.) Im Verlage dcs Ersten allgemeinen Beamten-Vereines in Wien sind zwei tleine, jedoch beachtenswerte, in mancher Hinsicht vielleicht sogar originelle Presserzeugnisse erschienen, von denen das einc «Wie bringt man Vermögen in die Familien?» und das andere «Illustriertes Versicherungs - Album» betitelt ist. Beidc bezwecken, im großen Publicum das Verständnis für das Versicherungswesen zu fördern. Durch das Ver° sicherungsalbum — ein kleines Bilderbuch — geschieht dies in einer Art, welche bisher noch überhaupt nicht versucht worden sein dürfte. Das Album ist von der im In« und Auslande rühmlichst bekannten artistischen Anstalt Hauffler. Schmutterer k Comp. in Wien hergestellt. Neide Arbeiten werden vom Beamten°Vereine an jeder-mann gratis ausgegeben und franco zugesendet. Neueste Host. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Wien, 16. September. Der Kaiser verlieh dem Statthalter uon Dalmatian, FML. von Vla,z? tuvic, anlässlich der Vollstreckung seines fünfzigsten Dieck jah«s in Anerkennung der vorzüglichen Dienste m Commandeurkreuz des Leopold-Ordens. Wien, 16. September. Der Afrikaforscher Doctor Holub ist um 8 Uhr abends hier eingetroffen M wurde sehr sympathisch begrüßt. Berlin, 16. September. Der Minister desAeufM Graf Käluoky, ist abends in Friedlichsruhe eingetroffen und wurae von dem Reichskanzler, dem Grafen Herben Bismarck und Herrn v. Rothenbura. empfangen um nach dem Schlosse geleitet, wo die'Fürstin denselben begrüßte. Berlin, 16. September. Drr «Vossischeu Zeitung' zufolge drückte der Zar neuerdings den Wunsch alck gck'genllich der Rückreise von Kopenhagen mit Km!" Wilhelm zusammenzutreffen. , London, 16. September. Das Parlament wurt"' heute vertagt. Die Thronrede betont, die Veziehm'^ zu den Mächten seien freundschaftlich. Sofia, 16. September. Nach einer heute hier aü» Küustantiuopel eingelangten Nachricht drängt Deutsch^ die Pforte zu einem definitiven Entschlüsse bezüM dcö russischen Vorschlages. Das Sobranje wird WM' scheinlich am 14. Oktober a. St. hier zusammentun. Alis der Provinz laufen zahlreiche Telegramme "«. welche ihre Zustimmung zu der hier veranstaltete! Kundgebung gegen Karavelov anssprechen. Nom, 16. September. Vom 12. bis mclllM gestern sind hier 56 Cholerafälle vorgekommen. "^ Messina sind vom Samstag bis gestern vormittags 253 Cholerafälle, von welchen 113 tödlich verliefe", zur Anzeige gebracht worden. Philadelphia, 16. Sepwnber. Anlässlich der Fel" des hundertsten Jahrestages der Unterzeichnung ber amerikanischen Verfassung wurde gestern ein Fe>W veranstaltet, welcher den Fortschritt in der InduM und dm Künsten in» Laufe des Jahrhunderts darstellte Während derselbe die Broade-Street passierte, st"^' eine große, mit Zuschauern dicht besetzte Tribüne ei', ohne dass jedoch jemand verletzt wurde. Volkswirtschaftliches. Amerikanisches Petroleum. Das in Oil.City (Oelstadt) im Staate Pennsylvanien ersch^ nende ssachblatt «Derrick» erinnert daran, dass jeht etwa 25 I^ verflossen sind, seit das erste Kohlenöl in West-Pennsyluanien "> deckt »uurde. und die Wechsel, die seither in jenen Gegenden »l«. ssefunden haben, sind dem menschlichen Geiste laum sassbal. -" Nerze nnd Thäler, die damals mit undurchsorschtem ^^h bedeckt waren, werden jel.it von dem regsten Treiben belebt u sind das Centrum einer der größten Handels^Industrien der ^< zeit. Es sind im Staate Pennsylvanien und dem daranstoMl , Staate Newyorl seit 25 Jahren etwa 53(XX) Oelbrunnen gcü",^ worden, welche circa 200 Millionen Dollars gelostet und cn N10 Millionen ssass Oel geliefert haben. Diese brachten a" " Quellen circa 5(10 Millionen Dollars und den Producenten "'' Profit von M) Millionen Dollars. Die Menge Oel, welche ' Ausfuhr gelangte, wird auf 62IN Millionen Gallonen ssMH, Ganz unabhängig von der Oel.Industrie sind in West'Pe"".»l vanicu circa 50 Millionen Dollars in Naturgas ang"» worden. Meteorologische Beobachtungen in Laibach^. ---------^ ^ — ^ 7U. Mg. ?^.W 11.2 ' O. schwach Nebel ^^ 1«. :> , N. 7W,56 21.0 O. schwach hall, heiter "' U . Ab. ?W,22 ! 14,6 O. schwach heiter ^ Morgens Nebel, dann heiter; nachmittags vorüberz^ ^ Wolleu aus W., dann heiter; sternenhelle Nacht. Das »'« mittel der Wärme 15,6°. um 1,7° über dem Normale. .. Verantwortlicher Redacteur: I. Masjstab 1:75000. Preis per Blatt 50 lr., iu Tasch"'^"' auf Leinwand gespannt 80 lr. ^. Iss. n. AlMMM Danksagung. » D Für die viele» Vcweise herzlicher TheilnahA W währeud der Kranlheit wie bei dem Hn'M ^, M meiner innigstgelicbten, unvergrsSlichen Gatt'N, ^ ziehungsweise Mutter, der Frau W U Marie Drahsler, D siir die vielen Kranzspenden sowie sür die s» eh ^ M und überaus zahlreiche Begleitung der theureu ^^ ^ M cwigten zur letzte» Ruhestätte fühle ^.""79,1,? > « Pflichtet, hicmit den innigsten und aufrichtigste" « M auszusprechen „ . > > -Faul' Zrcchsl" » ^ Laibach, 17. September 1»«?. I74l Course an der Wiener Korse vom 16. September 1887. ?««dem M^m L°urM°tte el>- Wai, «Vtaats.Anlehen. "N""« ....... 81 ,c, 81-«., l»3.," ^ °> Etaatslose ,5.0 ft. , K« ?l, i»l ^ lw>'! «" st°"'e 500 » ,»<-.'20>.,«e0 >««4 > .'^" Funslel WU „ ,M^lu<<'- l»A ^'»"«»l°^ . , 100 „ ,«71511«8'i!5 0»^^,^°lbrente. steuerfrei . ,1x95,1!,^ "«< ^olbleule 4°/, , . , . 1002«. ,u0 3l > v«P»,'n«>l«: 5°/« ... 8? 15, 8? 3l ' «!e,!l,,.«nl.,l(,si,V,W.G. l5l,-. lfti'^. « ^N^,t>n.»l------- ' ^< «" /!, ^"U> I IU7K . Il4dn!ilbll t^.k I."'"'" ^lnl. k 100 ,04 75 los 75 '» Nebenbillglsch«..... 104 so 104 8« Veld Warr »«/„ Ttm«s« Vallat .... 10450 - -b°„ unnarisch«......104.50105 10 Nndtle öffentl. Nnlehen. Nonou Neg.»eose 5°/» 100 sl. . I»»'— 120 20 bio. Anleihe 1878. Neuersr«! . l08 25ioe?5 «nlcbrn d, Stabtgemelnbe Wien loo »5100 7!' Nnlchcu l-, Etabtgemeinbe Wien (SNd'i und V°!b) .... —-— — — Pram» „»».!,!, d. S^btgem, llllen 1»» 7s 130 lb Pfandbriefe Ml ,00 fi.) «o^ncr HNgöfierl,4°/„G«Id. 1L5»» 18575 blo, in s>0 , , 4,'/, °/° 101 30 101 «N dlo. in U' . „ 4°/, . »7 »5 97 75 No. ^ramicN'EchuIbvsrschr.»«/» 10« 2b 102'75 il^ft,^vpr!lcnbanl i!ij.b'/,°/<> I0l — 102' — O,!',»U!>n Onnl v«l, 4',°/,. . 1lH-10ic»L'l!0 N: « <"<, . 89-»0l«» — üc, « <°o - - »9'U01«l< — llnft, >>!^ <>ob«,>clcbi»,«lctien8«s. >„ '!^' !>> I, ,«.>«9 ve>l,b'/,°/» -^'-------— Pli«l!lät^'Ot>ligutionen «iiii in« fi.) <öli!nd«,l>>Wefil,ahn 1, »tmisfion —_____— heldil>n,,bo«Nulbi>al>i! in Eilber ioo°>5l<)i'— »vranz^^.t^ahU..... _,----------- Oalizislbe «a»! < Ludwig, »Liahn /,°,° , 101— 10l 25 Qesterr. Norbwcftbahn , , 10» 5« 10? — Siedlndülg«....... , —>— —-— «»eld »vai-e «taatllahn I. ««lsfiou . .,98 75 199 5,0 Eüdbahn L »«/,.....,«8 7K l«i»'2',i , k «»/„.....i,«bl,i^4- Nnss..»aliz. Vahn.....39 4<» 3» »<> Diverse Uosr (per Stüll), Lrcditlos« 100 fi, .... . 178 eo l?9 ^ «ll»ld'l?ose 40 st...... 4? - 47 50 4°/„ Donau.DampUch. ,o« st. lie —117 >- l!ait>l,chtl Präm l« ^ »anl.Nctie» (pei Etüs), «nglo.Oesttli, Van! «00 fl, ,11 40 ,,1 7» lvanlverein, Wiener, 100 sl. . 91 70 »« 2« Vdnci..Nnft,lDeft.»00sl.L.4<)°/,z,!, 75 «40 ^b !lldt,.«Nfi,s.Hanb.N.«,,l!0fl.z8I «0«8, 9« «rcdildanl, «llg, Ung. «U0fl, .2»5.»0L8«— Dcposilenbaul, Nlla,2U0 fl. ,i7,.b0i?4 — <ä«cl>mVle»Ges.,«tederöft.5.00sl.b«o — b«« — i.vp°ldelc>!b,, bst.^oosl.Xb»/^. e4'— 6s— > ^ndeib., oft., ^00sl. V.bo"/» E. «K bo»2« — Oeslen.,0>5 ^ellchlsbanl, silly, l4u fl. , i5l» >li 1»! — »eld ! w«r» Netilm von TranSvvrt. Unt7rneh»»nge». sp« «tlis), «lbiecht.Vahn «ou sl. Vllber , —'---------- »llljld'ssium'Vahn »00 si. Gilb 1«»'s.O183'— «ulfig'Tepl. «llrnd. «0fl,l»i— Nuschtityrad« List, 500 fl. LVl, 773 —!?33 — (!lt, «) »00 st. —.— - -Donau . Hampfschlssahrt« . «es. Oeftcrr, 500 ft. «lVt. , . ,398-400 — Drau.Oll. lVat.-Db.. <)«><>«.«, 175.—17bl>0 Dlif'Vedcndacher «l..N.«00fl,«. —'—------- «lisabetb.Vahn »00 fl. «Vi, . —---------— „ ^inz»Vndwei« xuo sl. . —---------— , Sl»b.»3lr.ÜI, E. i»7»»00fl.S, —'— —'— sserdinand«»Moldb. 1000 fl, «ill». »5»» >b»? Hlanl'Ioses.Vahn »00 sl, Vllbe« —,--------— FtinMr«el,'Vaicser»isb.»0UU.wufI. . w «2« oc>»!l4 bv Llol^b. öft.ung., lrieftbl»0fl.LM,4»<> — 49« — Oesterr. Vioibweftb. i!UU fl. Silt, ,«(,7b lel'»b bto. (lit«) 2Nl> !l, Silb« .171—ji7i kl» Prag'Dllf« n »00 fl. Ellber i»? io!i»7 70 Eiebel!du>n:l Lisenb. lw« sl, , —— — — Et»al«e>i.^ladn ÜU0 !l. 0. ill .«»^«HbbU ! Veld ! wo" S«bb»hn «00 sl. Vllbei . , . 81 7b! 8ll -«üb««ordd..»nb..«.»aosl.« Plagn «>!en«Ind,»Ges. »00 sl. .!»16.—>l7 — Ealgo.Tarj, «lilcnraff. 100 sl . — — — — Irisailer itohlen» »Ges. 70 sl. , — — —'^ wafftuj ,«., Oeft iu V, 1«» sl, U/^ —«« — Devise« Deutsch« Plätze......«! «. «l «» London.........i»6»bl>ei<» Pari» .........49,50 « <" »alnte». 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