Nr. 4. Prnnumerationspre»»: Hm Comptoir ganzj. n. n, halb,, fl. Ü'KO. Fül die .^ufirllu!',; in« Hau? ^alb,. 5« lr. Il^i, t>cr Pyf, f,s,„,j. si. ,,,, ^,,!bi. ,!, ? 5<». Freitag, 7. Jänner. I«stl»!o»«,el>«hl: ff«, Net« Ins«l«t« bi« H« t Ztiltli »7 lr, größne pr. Zeilt « tt.« be« sftere« 187«. Amtlicw- Theil. l'^s. '^/!^.^^s^lische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung von, 18. Dezember v. I. die Wahl Wurzbach v. Tanne nbcrg zum Mstdenten der Landwirthschaftsgcftllschaft in Kram zu bestätigen geruht. Mannsfeld m. p. .; ^^' ^' "c^. ^ Apostolische Majestät haben auf Grund -^ ^'" ^""'^' des lais. Hauses und des Aeußcrn 5? ^,!? allerunterthälligstcn Vortrag mit Allerhöchster ^ ^"WU vom ^3. Dezember v. I. den, Bestallung«, nann^ m! ^ ^'^! s^wnzerischen Consul in Trieft er« bückst^ssn.^ Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 1. Jänner d. I. den k. l. mbemdK^'7>' ^°U znm wirtlichen Negicrunqs- blos in der dmisch.'« Angabe ° l8°7^°"'""""^ vovlä..sig Dasselbe „nhillt umer ""«»r»^" „«„ ,^^^^ Nr. 1 die V^rdmuig de« I..s!i,mi„is.ermm«, v°m ^ De.eml.er 1875 betrcheud d.c Z.,weism,g der Ort^n"^^s' Nmen'" "'" ^""«" be« Sezi,^tr.ch"te7Q«?,.1n Nr. 2 die Vcrordnm.st bc«, l. l. Minister,,,,,,« filr La»de«o„,l,e. l'7''N «^ /" ee,em"er 187.^ im Ei.wer.^hmen mi! d m ^. . Rc,chstr>eqsm,nis,ei,nm und dl„ Obriqei. WWOnw, .?ml?''«^"^ b'e D„rch!..htung des Gesetze« vom 27. D. «er.r«.. '.' ?« ^^ ^' "'- "U bttreffend die Mili.är- mN^Ver^,^«^/' ' ^^' "' ' ' «"^ ^^^^^^^^^^ (Wr, Ztg. Nr. 2 vom 4. Jänner.) Nichtamtlicher Theil. Iourttalstilllmen vom Tage. Die wiener Blätter stellen Neujahrsbelvachlungen an, welche nahezu ausnahmsweise den Slcmftel sachlicher Erwägung ttagen; sie rufen zur Mäßigung i, polili» sch«, Auaelegenheileu und zur Arbeit auf. «n ^ Die fresse sagt: „Wir nehmen das beruhigende ?^"A"n in das neue Jahr hinüber, daß das ver. und "7°Ne°^^"'''' ^lschen der Verfassungspartei steht äuH i?,?""/ "llch^s nun schon vier Jahre be. vorraaen^ «.."^" sich behaupten werde. Eine her. Budg batt? .Ä? °""«>'" in diesem Jahre die Erür? unaen d^< ' umfassenden und einsichtsvollen «rorienmgen des ^inanzminislers. Sein Wort: ..W wird bald besser werden" wird die Bevölkerung, die zu der Festigkeit seines Wollens und der Klarheit seiner Erkenntnis ein immer zunehmendes Vertrauen besitzt, als glückverheißendes Omen in das neue Jahr mit hin-übernehmen." Die Neue freie Presse schreibt: „Wir wollen die Ueberzeugung in das neue Jahr mitnehmen, daß die Fundamente deS Slaalswescns fest gegründet sind, daß der Lebensnerv des Reiches gesund geblieben ist. Vielleicht bringt das Jahr jelbst die feindlichen Parteien einander näher. Vielleicht lernt man bei uns, wie politische Parteien sich anschließen. Wir wünschen es auf» richtig." DaS Fremdenblalt sagt: ..Das Jahr 1875 war ein Jahr der Vorbereitung und der langsamen Kräftigung. Ohne Hemmnis hat die Verfassungsmaschioc weiler gearbeitet und dadurch »icht nur den Verfassungs, sondern a^ch den Reichsgedonlen getläfligt. Der Gedanle der Hlljammengehörigteit macht Eroberungen. Die rasche Wandlung zum Vesscrn, die Wiederkehr stäliger und bleibender Zunände danlen wir aber vorzugsweise jenen Männern, welche im richtigen Augenblicke die politische Tugend des Maßhaliens zu üb:n verstanden. DaS Mmi» stclium Äucrspcrg wandelt gemessen, ruhig, besonnen seine Bahn. unbclümmen um dil. lüorwartsdränger, und Hal damit mchr uno besseres erreicht als eine wilde Jagd der Experimente. Das Jahr ^?b hat witdcrtM glan' zendes Zeugin« dafür gegeben, duß MlUmncn und M>l-lione« Hc>zcn hoher schlagen, wei", das Wo,t ..Oe>ler reich" crichullt. Als falser Ferdinand jcin gütiges «uge auf Prags tül,igl,chcm Hradjchin für linmcr schloß, da gestaltete sict> das Scheiocn des greisen Monarchen im weiten Reiche dcr Habsburger z»r ucmeinsamen, lief' empfundenen Natunallrauer. Als Cardinal Raujcher.starb, da blllliglen die Organe sämmtlicher Parteie», den heim-gegangenen Kirchcufülsten und feierte» mil scliencr Ucber< einslimuiung in ihm den österreichischen Patrioten. Und war dic D?ppelfeier in Oeste» eichs jilnaslem iironlande, i„ der aufblühende!» Hauptstadt der Äutowina nicht 5in Triumph des öslcrreiclzischen Oedanlcns? Wahrlici,, an. gcsichls solcher Erscheinungen ziemt es uns nicht, in gedruckter Stimmung die Schwelle des neuen Iahrcs zu überschreiten! Vertrauen wir uns selbst, damit uns an« de:c vertrauen." Die Deutsche Zeitung äußm sich: „Während dcr letzlen zwölf Monate sind Einsicht und Eifer in die Gemüther gesenkt worden und haben die große Mehr« lM des deutsch-österreichischen Gürgerthums ergriffen. Diejenigen, welche die Unterstützung der Börsenfpccula tion aus dem Staatssäckel, alfo aus den Taschen ocr arbeitenden Ocstcrreichir, als Arcanum wider den wirlh» schafllichen Niedergang priesen, sind so ziemlich kleinlaut geworden und in der Volksvertretung finden sie auch nicht das schwächste Echo mehr. Arbeit! Da« sei unser aller Parole für die Zukunft. Arbeit auf allen Gebieten, dem wirthschaftlichen, politischen und geistigen. Die redliche Arbeit ist. gegenüber der gewissenlosen Glücksjaßd, wieder zu Geltung und Ehren gelangt auf dem Gebiete der Erwerbsthätigkeit." Die Vorftadtzeitung ruft: „Arbeiten »ir rastlos l" Das Wiener Extrablatt bemerkt: „Di< Rechnung für 187i« und Rilter o. Chlumecly haben sich am 3. d. nach Pest be» geben, um mil den königlich ungarischen Hionrülhen die Verhandlungen über dic Erneuerung deS Zoll» und Han» delsbimdnisscs und iibcr die Hankfiaae zu pflegen. Wa« von vornherein vorauszusehen war, ift tingttroffen. Die ungarische Regierung hat die Zollfrage und die von ihr selbst aufgeworfenen Verzehrungssteuer.Angelegenheitcn in den Hinlergrund treten lassen und die Banlfrage zum Mittelpunkt der Auseinandersetzungen gemacht. Da» ungarische Ministerium verl«ngt die Errichtung einer selbsländiLcn Zeltclbanl in Budapest ohne vorhcrgänaige Herstellung der Valuta und den Zwangslur« für die Noten dieses Institutes in Oesterreich Dcr Patriotismus des österreichischen Ministeriums, dcr Leitstern aller seiner Handlungen, erheischt die wohlwollende Rücksichtsnahme auch auf die Interessen Un-garns und darum wird man daoselbe niemals schwan- «Feuilleton. Ein Justizmord. Nomau vcu I. Vcrnhardz. Entsetzung.) Drill«, K»pit«l. Madame Mazerolles. heitspolilei ,.^" c^l ^'" berüchtigten Ehef dcr Sichcr-welchem dk T.w"''"!n"''^r^ in das Haus. in Theil von Paris i..'^^ """'^' dic cincn großen setzte, um das '>,"''' U''«""öl)',liche ^ufrcgnn« v^r-früher einer altad 'n ^ ?"""^" ^'bandcs. daö in lernen. ckanullc gehörte, näher kennen L°'aw7 ^wci Tr"ivcn7.^^'' ""er der Parterre-Die crste war an 3 Si1"^ von untcn nach obcn. gelegen; ihrc Stufcn wa 'von'!, m .^"7"^!' °"'< poliert, daö Geländer war v7n 3's > 3 / ? c^'n ^arbeitet; dicse Treppe wurden ^'. ^"ch/»."stvoll welche von der Herrin ocö Ha^ ^''u^''' bc,t>cgcn, _ Die zweite, einc Wcndcll"p^ ?^' "' "«^"' für ^"'^ ^schütz '"hielt dic isüche, den Platz ^" die Equipagc,,. die Waschstubcn u.^d d e 3u.mcr Ven i^^7"^"" ^Ucn. Im ersten S?^ landen suh: der Spe.scsaal, die Empfaugozi.u.ner, die Bibliothek und ein Raum, der von einem Billard eingenommen wurde. Die Zimmer der Madame Mazerullcs befanden sich in der zweiten Elagc. Von den Hinterfenstcrn aus fah man auf einen Hof hinaus, der von einer hohen, mit Ephcu bcwachfcncn Mauer begrenzt war. Die Wohnzimmer bestanden auS cinrm Vorgcmachc, wclchrs auf dic Haupttreppe ging, aus einem Boudoir und cincn, außcrordcntlich großen uno hohrn Schlafgcmachc, welches den früheren Bewohnern, nammtlich den Damen als Arbeitszimmer gedient halle. Außer der großen Flügelthür, durch wclchc man das Boudoir betrat, hatte das Schlafgcmach noch zwci andrrc Thüvcn. Die cine lag am Fußc dcö Bcltcs dcr Madame Mazcrollrs, die an. dcre au, iioftfmdc des Lagers. Die erstere stand mit der llcincn Dicnstlrcppe in Verbindung; die andere führte in ein dunllrs Eabinct, in welchem sich cin großer Kof. fcr, nüt cincm SichcvhcilSschloß vcrschcn, bcsand, zuu, Thcil fcstgcnlaucrt. Maoamc '21iaznollcS verschloß darin suwol ihr Barvcvlnögcn. lvic il),c Wcrlhpapicre, mit cincn, Wortr ihr ganz^, beträchtliche Bcrnwgcn. Außcr-dcul barg sciu Inneres noch ihrc Faunlicnurtundcn. Actrn und Conlractc übcr verkaufte Besitzungen, vcr-trautc Bricfc, ihr Testament, ihven Schmuck und eine Anzahl von Juwelen von bedeutendem Werthe. Vetzlrrc Gcgcnslänoc wann in einer Casettc von Stahl, kunstvoll gearbeitet, ucrborgcu, dic Madauir von cincr früheren Rrisc nach Flandern mit nach Paris gebracht hatte. Obgleich dic Dame ocS Hauscö gerade leinen mißtrauischen Eharaltc,' besaß, lrug sie die dvc, Schlüssel der Casellc, des Koffers und des dunklen Eabinets an, Tage doch beständig bei sich und barg sie des Nachts unter ihrem Kopfkissen. In der Nische, worin sich ihr Bett befand und an der Seite des Kamins hingen Klingelzüge, durch welche dic Kammerfrauen herbeigerufen wurden. In einer der Flügelthüren, welche das Schlafzimmer mit dem Boudoir verband, war cinc kleine ovale Ocffnung dicht an dem Schlosse. Wenn Madame Mazcrolles sich nicht wohl befand oder nicht aufstehen mochte, so konnte man durch die kleine Orffnung einen Hakrn schieben, welcher das Schloß öffnete und den Riegel beseitigte. Am Morgen der Entdeckung des Mordes war das Zimmer von innen verschlossen u»d verriegelt gewesen und An.,ettc hatte, durch das ^och spähend, die Unordnung und den auf dcm Boden liegenden K'brper ihrer Herrin gcschen. Die dritte Etage war vollständig unbewohni, seit Madame MazerolleS ihren leichtsinnigen, verschwenderischen Patlicn Roland, ihren Secrctär, fortgeschickt hatte. Dieser hatte cin luxuriös ausgestattete« Zimmer dieser Etage bewohnt. Dic bcidcn Kammerfrauen von Madame MazerolleS hatten nebst zwei Kivr6cbedirnten den vierten Stock inne. Die Köchin und der Kutscher wohnten M ebenen Erde. Dcr Kutscher bewachte das Hauplpurtal, dessen großer Schlüssel in der Küche hing, wo alle Domestiken ihn erreichen konnten. IaequeS iiebrun, dcr alle Intendant, wohnte aber, wie wir bereits wissen, mit s-iner Tochter außerhalb des Hotels. Nach dcr Uutersuchung durch die Gerichtspersonen ergab es sich, daß die Ermordete am dritten Januar allein in ihrem weilen Schlafgcmachc geruht und sich niemand in den Räumen unter und übcr chr befunden hatte. 26 lend finden, wenn es sich um die Gewährung irgendwie möglicher Concessionen an die verbündete Reichshälfte handelt. In der vorliegenden Frage jedoch kann das Mi« nisterium nur einen einzigen Standpunkt einnehmen. Wie auch die Meinungen aller politischen Parteien sonst auseinandergehen möge«, in der Wahrnehmung der mate» riellen Interessen der diesseitigen Rcichshälfte verlangt die ganze Bevölkerung mit unwiderstehlicher Einmüthig. feit die Ablehnung der ungarischen Forderungen. Die Vorwürfe d^S Landes würden die Regierung erdrücken, wenn fie den im Reichsralhe vertretenen Königreichen und Bändern, welche zwar die durch den ungarischen Ausgleich übernommenen Lasten im Interesse der Machtstellung der Monarchie willig tragen, aber von ihrem mannigfach unberechtigten Umfange überzeugt sind, eine neuerliche Vergrößerung derselben aufbürden wollte. Das Ministerium braucht in diesen Ungelegenheiten nicht nach Argumenten zu suchen. Nicht blos die wirth» schaftlichen Erfahrungen aller Länder wie der unwider^ legbare Satz. daß eine neue Bank, die ihre Geschäfte mit dem ZwangSl»rse ihrer Noten beginnt, Vanlerott macht noch bevor sie zu leben begonnen, lassen dasVer-langen Ungarns als eine unannehmbare, ja undiscutier« bare Ungeheuerlichkeit erscheinen — die bestehenden Ge» setze, insbesondere das Zoll- und Handelsbündnis, w'lches die einheitliche Währung nicht nur voraussetzt, sondern auch worldeutlich zur Grundlage hat, geben der österreichischen Regierung eine sichere Basis, van welcher sie sich in keinem Falle abdrängen lassen kann. Diese Thatsachen führen zu so stringenten Conclusions, daß ein Widerstand gegen dieselben ganz undenkbar erscheint. Die Ouote für die gemeinsamen Angelegenheiten, der Beitrag zu den Zinsen der Staatsschuld, die Bezahlung der indirect«« Steuern muß den Ausgleichsgesetzen gemäß in Gulden österreichischer Währung erfolgen. Die Einführung von Noten :iner ungarischen Bant mit Zwangsturs und die gleichzeitig und nothwendig hervor» tretende Entwerthung derselben würde für die ungarische Wein», Bier-, Spiritus- und Zuckerindustrie einer Steuerprämie gegen den klarcn Wortlaut der AuSgleiche-gcsetze gleichkommen, welche ohne die Aufrichtung von Zollschranken gegen die Länder der Stefanslrone zu einer verhängnisvollen Bedrohung der wichtigsten österreichischen Productionsgebiete führen müßte. Die gesetzlich binnen einer gegebenen Frist durchzuführende Regelung der Valuta würde nicht nur wesentlich erschwert, sondern geradezu aä oaisuäLg 3126-

e beschleunigt werden Aus Rag usa: ..In den letzten Tagen unternahm Raouf Pascha nut einer beträchtlichen Truppenamalil eine neue Expedition von Äillcki aus, um sowol die Festung Niksic als auch mehrere am Duga-Pasie ac« legene Blockhäuser mit Lebensmitteln, namentlich' aber Schlachtvieh zu versehen. Bei Krstac und Plana stieß er auf starke Insurgentenhaufen, welche ihm heftigen Widerstand leisteten, und nach einem mehrstündigen hitzigen Kampfe Raouf Pascha zum Rückzug nach Äilleki zwangen. Wiewol die Türken keine unbedeutende Ein< büße an Mannschaft erlitten, so gelang es ihnen doch die mitgeführtc Proviantcolonnc zu retten. Mittlerweile drangen die Insurgenten in das türtische Dorf Plana ein, führten einige tausend Schafe und gegen 100 Pferde weg und überlieferten das Dorf den Flammcn. Während des nächstfolgenden Tages rückte jedoch Raouf Pascha welcher noch während der Nacht Verstärkungen an sich ma' neuerlich vor. Diesmal gelang es ihm, die Insurgenten vollständig zu überraschen, da die letzteren an alles eher Aber wer war denn eigentlich das Opfer dieser schrecklichen Unthat? Die von ihren Freunden und vielen Armen des Viertels, in dem sie lebte, hochgeschätzte Madame Maze-rolleS hatte keine ganz fleckenlose Vergangenheit hinter sich. In ihrer Jugend war sie — arnier Leute Kind -eine wcgen ihrer Schönheit viel bewunderte Wäscherin in Paris gewesen. Sic hatte vicl geliebt, deshalb mußte ihr auch vicl vergeben werden. Da erregte sie die Aufmerksamkeit des Herrn Mazerolles, eines scholl ziemlich bejahrten Mannes, dt,c Normcmdie entsprossen, der als Marktender im Kriege reich geworden. Dieser, trotz seines Mers vis zur Thorheit verliebt in daö leicht» fertige, aber gutmüthige, schöne Mädchen, dot ihr seine Hand an. Die hübsche Angsliqne Thiebaut war klng genug, an die Zukunft und an die Wechsrlfälle des Le-dens zu dcnkcu. Sie wies die Bewerbung des Herrn Mazcrolles, trotz seiner auffallenden Häßlichkeit, uicht zurück und die Heirat ging vor sich. Nachdem Herr Mazerollcs aus den Honigmonaten seiner Ehc erwacht war und seine Leidenschaft für seine Gattin seiner alten Besonnenheit ein wenig Platz gemacht hatte, sagte er zu sich selbst: „Meine Freunde werfen nur vor, daß ich ein armes Geschöpf, dessen Ruf schr anrüchig ist, geheiratet habe, da ich mit meinem Gcldc doch eine bessere Wahl hätte treffen können. Unsinn 5 Meine Angslique ist reicher als ich; aber dieser Reichthum, welcher in einem Reize besteht, dcr einen Thron zieren könnte, ist vergänglich. Ihre strahlenden Augen werden später matt werden, das nußbraune Haar, oaS ihr auf Nacken und Schultern in herrlichen Locken herabwogt, wird einst ergrauen, die Büstc. die einem Bildhauer zum Modell dienen kann, nach und nach einsinten und die rothen Wangen er« blassen. Auf einen wirklichen Thron kann ich sie nicht setzen. So will ich sie denn auf einen Sessel placieren, den man auch spaßhafterweise einen Thron nennen kann. Ich werde ein Kaffeehaus zwischen der Straße Echelle und der Straße Saint-Honor6 etablieren, da soll sie die Dame sein. Es ist unmöglich, daß nicht halb Paris in mein Etablissement eilt, um eine Schönheit zu bewundern, die nicht ihres Gleichen hat und, was die Hauptsache ist. diese Erlaubnis zur Bewunderung mit klingendem Gelde bezahlt." U,ld der ttuge Herr Mazcroi/eS etab/ierte sich m der genauuteu Straße; seine junge schone Frau erhielt! bald den Ruf, die reizendste Kaffeewirthin und Limonaden-Verkäuferin in Paris zu sein. Es geschah dies im Jahre 1791, wo die welterschütternde srauzö'Me Revolution bereits begonnen hatte. Das Kaffeehaus des Herrn Mazerolles lag in dem Theile dcr großen Stadt, der das Centrum der Bewegung, der Intriguen und dcr Parteikämpfe war, dicht beim Palais-Royal, wo Camille Desmoulius das Volk zu den Waffen gerufen hatte und bei den Tnil-lerieu und au der Ecke dcr Straße Saint-Hunors, wo bald darauf die zur Guillotine verurtheilten Unglücklichen auf dem Henlerlarren vorbeifuhren. Die Kundschaft dieses Kaffeehauses stieg von Tag zu Tag. Die hervorragendsten Häupter der Revolution. Danton und seine Genossen nno später auch der ge-fürchtetc Robespierre, tranken dort ihren Kaffee und ihre Limonade nno legten der, auch die Blutmenschen mit Blicken und Worten bezaubernden Beherrscherin dieser ! Räume ihre Huldigungen zu Füßen, ja es kam sogar dahin, daß Angölique Marzcrollcs bei einer großen Feier, die dem Ackcibau galt, von dem Maler David, cincm der feurigsten Anhänger dcr Revolution, zur Repräsen" tantin der Göttin Eeres gewählt wurde und anf einem Triumphwagen, in antikem Costüm, von der jubelnden Volksmenge begleitet, durch die Straßen fuhr. Aus illlledem gcht hervor, daß Antique bald Einfluß auf die Hänpttr der Revolution gewann, aber sie halte sich, trotz ihrer Iugmdfehler, eine edle Seele bewahrt, so daß sie denselben benutzte, eine beträchtliche AnM von Edelleuten. Priestern und Bürgern, die als At-is/o/ra/e,, byeich„et ware/,, öem Schassot zu 5n/re,ße„. Während dieser Zeit verwaltete dcr schlaue Mazerolies die Kasse, häufte Geld auf Geld, rieb sich vergnügt die Hände und suchte sich mit Erfolg an den Lieferungen für die Armee zu belheiligen. Nach dem Sturze Robespierre's am 9. Thermldor wurde aber auch Mazerolles anaellaat und gezwungen, flir den Augenblick nach Belgien zu entfliehen, in welchem Lande er schon vorher tliiglicher Weise die Früchte seiner Spcculationen in Sicherheit gebracht hatte. Aber der jetzt mächtige Tallien beschützte Angölique. Nach Verlauf von wemgen Monaten herrschte sie wie« der in alter Glorie in dem Kaffeehause, welches reicher besucht wurde, als vorher. Sie hatte einst den wüthenden Revolulioiismännern zugelächelt, jetzt hatten sich die gemäßigten derselben Gunst zu erfreuen. Das Kaffee» und Vimonadenhau« blieb nun ihm blühendsten Zustande, wie die Schönheit der Besitzerin, und als endlich Napoleon die Republik escamoticrte und nicht lange Zei, nachher das Kaiserreich errichtete, trat 27 dachten, als daß Raouf Pascha seinen am vorigem Tage verunglückten Vormarsch nach kann» zwölf Stunden wieder lUlfznnchmcn wagen werde. Die Insurgenten waren von der Unwahrscheinlich-leit einer lünnillelbar bevorstehenden neuen türtischen Acl.ion so überzeugt, oaß ihre Abtheilungen schon auf Meilen weit zerstreut waren, als die türtischen Colon-neil sich bereits im vollen Anmärsche befanden und so-wol den Duga-Paß, wie auch bis unler die Thore von Nitsic ohne den geringsten Widerstand passierten. Ebenso anstandslos führte Raouf Pascha, nachdem er seine Pro. vwnicolonm an den Mann gebracht, den Rückmarsch räch Bllleli aus. Im Insurgentenlager aber, wo man ohnehin über schwere Berlustc im Gefechte von Krstac zu klagen hatte, herrscht übrr die Sorglosigkeit deo An. fuhrers Pelo Pavlovik, duich welche das Gelingen der türkischen Operationen ermöglicht worden ist, große Er. bttterung. Letzlere gcht so weit, daß die Insurgenten lhren bisherigen, in zahlreichen Kämpfen oielerprobtcn Führer mit einemmale des Verrathe«« und geheim-n Ein. Verständnisses mit den Türken bcinzichtigen." Politische Uebersicht. Uaibach, 6. Jänner. Die Verhandlungen der österreichischen und unga-rischen Regierung:,, in der Zoll,, Handel Sver. ^"^' und Bantfrag« haben am 3. d. begonnen. Inbeueff der Vantfrage besteht die ungarische Re ?^"^ ^ ^" möglichst raschen Lösung, da die früher zwlMn belden Mimstcrien eingegangenen Vereinbaren Ünl^. c'!'" Hallung der Van! gegenüber nicht ocr. Psucytet sem können und in einer wirtschaftlichen Fun damentalfrage nur d.c legislative Verfügung als maß' gebend zu betrachten sci. ' » » o a^?^?.^^""""""« "er Comitate in Un-n7ch Änö13 deN^e^^/1 der betreffend, mcinner ange ertigte Gesetzentwurf im c>änn^ ^,« ^ geordnetenhause vorgelegt werden w^ Die Lösung der Orieutfraae wi^ ,«i .„. ..Pol. Corr." mitgelhnlt wicd, eine um vK« " Ht sein, da Oesterreich-Ungarn und Ruhland Hand in Za,d mu einander vorgehen. Die öffentliche Meinung in Oester. reich wurde zur Erleichterung noch vicles beltragen lön-«l7.'n ^>7" !'' '^ "'"'^ entschließen möchle. auf den auen Aberglauben zu verzichten, daß die Donau eine Ve. b br.i^^ ". Oeste, reich, eine seinem Handel unent. svrilt di?/mks/"c ^lb" "°ch der Regulierung ent-spr.cht diese Wasserstraße nicht den davon gehegten Er. ^ ^"" H°ff"U"gm berechtige eine den Interessen Ocherreich.Ungarns entsprechende ilns-nutzung und Verlängerung der projectierten Eilenbahn. Ume Wlen.Novi. Große Ziele lassen sich freilich nur nut großen Mitteln erreichen, aber es Hal ja in Oester. relch.Uogarn noch nie an der Würdigung für die crstc ren und der Bereitwilligkeit für die letzleren gefehlt, so» bald die Völker der Monarchie erst einmal der klaren Situation gegenüberstanden. Hierin liegt doch keineswegs eine unmittelbare Anncrionsfolitil. Es würde wol noch manches Iahrzehent vergehen, ehe die Völkerschaften im «dudosten Oesterreichs sich in ei ,cm Parlamente in Wim °...„f/n. vertreten lassen könnten. Bis dahin, wo von 5 > n ^"^". Parlamemarischcn Majorität überhaupt ^"e wn lünnte, wird auch die Furcht vor einer solchen geschwunden sein. m ^"!"kn Handels vertrüge bilden in diesem Äugenbllck dcn Hauplgcgcnstand der Rcaicrungsthätiglcit ln Italien. Die Unterhandlungen über den ncncn Handelsvertrag nut Frankreich sind ihrem Abschlüsse! nahe. Es erübrigt nur noch die Discussion cinigcr ncbcn- ^ sächlicher Bestimmungen. Die Unterhandlungen über den sclbcn Gegenstand mit Oesterreich sind gleichfalls vorgeschritten und als erfolgreich anzusehen. In drn letzten vierzehn Tagen habcn mehrere Eonfcrenzcn im auswärtigen Ainlc zwischen dcn italienischen Ministern unter Mitwirkung des Bevollmächtigten Lnzzatti und den österreichisch-ungarischen Delegierten stattgefunden. Man glaubt, daß der Vertrag in kurzer Zeit durch dcn östcrreichifchcn Gesandten Grafen < Wimpffcn und den Minister dcs Acußcrn Visconti-Venosla unterzeichnet werden wird. Sind die Verhandlungen mit Oesterreich beendigt, jo wird man die Eonsercnzcn wegen Abschlusses neuer Verträge mit der Schweiz uud wahrscheinlich mit Deutschland eröffnen. Im preußischen Landtage werden, wie die „Brest. Zeitung" hört. außer dem SlaalShauShallSetat anfänglich nur einige Entwürfe provinzialer Natur vorgelegt werden, welche an das Herrenhaus gelangen sollen. „Der Etat", schreibt das genannte Blatt, „wird gegen den vorjährigen nui unerhebliche Abänderungen enthalten und nur eigentlich in den einmaligen, außerordentlichen Ausgaben sich in etwas oon jenem unterscheiden." Die Verhandlungen zwischen dem Vatican und Spanien wegen desConcordates wurden bis nach den Wahlen für die EorteS vertagt. — Infolge des an den Papst gestellten Ansuchens um dessen Intervention bei den katholischen Insurgenten der Herzegowina hat der Papst den Cardinal Hranchi beauftragt, über den Stand der Dinge in der Herzegowina Erkundigungen einzuziehen, um entscheiden zu tonnen, ob eine Intervene lion des Vaticans angezeigt scheine. Weitere Beschlüsse wurden jedoch nicht gefaßt, da die oon dem Prälaten der Herzegowina verlangten Auskünfte noch erwartet werden. Haqesneuigkeiten. Statistik des österreichischen Postwcseus im Jahre 1874. l Schluß.) Der Vriefpostverlehr zahlte im Jahre 1874 im ganzen 199.081.866 Briefe. Davon waren 169.142,887 franlierl, 5.692,691 unfrankiert und ^4.246,288 Porto, frei; ferner 21.592.015 Eorresponden^larlen, 18.635,633 Drucksach?!,, 6 626,365 Warenproben, 58.276,908 Zei« tungen, 3.026.731 eingezahlte und 3.275,593 ausge, zahlle Postanweisungen; zusammen 310.515,112 Stück. Von der Gcsammtzahl der Briefe, Eorrespondenzlarten, Drucksachen und Warenproben waren im ganzen 15.107,321 Stück recommanoiert und entfielen auf den interne» Verkehr 195.677,718 Stück, auf dcn inler. natio,,alen Verlchr 50.25«, 161 Siück. Die Stückzahl verminderte sich 1874 ncaenüber dem Vorjahre um 22.100,247 Stück oder 7 1 pZt., und zwar die Zahl der Briefe (inclusive Warenproben) um 21.800.735 Stück, die Zahl der Zeitungen um 2.044.622 Exem. plare; hingegen vermehrt: sich die Zahl der Drucksachen (Krcuzliandsend^ngcn) um 796.499 Stück, der Correspon. denzlarlen um 280,870 Stück, der Postanweisungen um 707,020 Stück. Der Fahrpostvcrtehr (Frachten- und Geldsendungen) umfaßte 3.956.014 ordinäre Packele, 22.205,533 Geld-nnd Wcrthscndnngcn, 3.005,435 Sendungen mit Post-nachuahmc. Die Stückzahl der ordinären Packctc hatte gegenüber 1873 um 1.494,781 abgenommen, hingegen auch lem ungünstiger Wechsel für Herrn und Madame MazerolleS ein. Viele Eorporale und Sergeants welche vor der Revolution die schöne Wäscherin Angüiique Tuie. baut gelannt hatten, ware.i in der verflossenen ^eil «Were, Oberste, ja Marschälle und von ihrem Fai-«n^!??"°bM worden. Sie erneuerten die alle Be. d7m V'."'!b bur« die Summen, welche sie in de« V^°" e verschwendeten, erhielt der Reichthum Huwachs ^erolles aufs neue einen bedeutenden russisch«" ^ "apoleonische Herrlichkeit fand auf den Grab. In .""c.^ ^'sfeldern im Jahre 1812 ihr über Franlr^ '""" ^^re. das unsägliches Unglück Augen M immer ?"' ^ Herr MazeroUeS die Mque zwei Sobn. «^ ""^ ^tzt noch ansehnlichen An. Die Witwe, welche ^ ""»rere Millionen hinterlassend, zusehr geliebt, war va,7 ^'üchligen Gatten nicht all. Etabli^ Sie verkaufte ihr von ihr getaufte H°lel'^° lchmerretche Frau in da« ein gemüthliches, behaglich^,^""',^ '"«^"' Die Restauration unter Ä' ^vvil, . . . einige Jahre daraus ein. ""dann Schöpfer geglaubt und zu chm gebetet halte, so war es «uch jetzt, und der eifrigen Kirchengänger.« »ar lein Scheinglaube vorzuwerfen. Aus diesem Grunde wurde ihr glänzend eingerichtetes Haus von vielen hochgestell» ten Herrn des n.nen Regimes befucht, besonders aber oon denen, welche in den längst vergangenen Vlutlagen ihrer Fürsprache das Leben zu verdanken hatten. Die frühere Limonadenvertauferin suchte auch jetzt leinen Einfluß auf politische Verhältnisse zu gewinnen. Sie halte solches Streben auch eigentlich früher niemals gehabt. Reich werden und dann in Ruhe das Lethen ge-nießen. war als Beherrscherin ihres Kaffeehauses ihr hauptsächlichster Gedanke gewesen. Dieses Ziel halle sie crrungn. Man speiste vortrefflich im Hotel Maze»olles, intriguierte aver dabei nie, und ihre zahlreichen adeligen und bürgerlichen Gäste stimmten darin mit einander überein, daß Madame MazerolleS eine der auSgezeichnel-sten Damen von Paris und die Uevenswürdigstc Wirthin von der Well sei. Um so größer war die Aufregung, die unter ihren näheren Freunden und allen die sie kannten, entstand, als sich das Gerücht verbreitete, die gewisicrmahen be. rühmte Madame MazerolleS sci nach der Nacht deS t>rit< ten Januar in wahrhaft entsehlicherwclse in ihrem Ho« lel ermordet worden. Aber bevor wir über die einzelnen Umstände berichten, die der schrecklichen That vorangingen und das Verbrechen mit solcher undurchdringlichen Nacht umschlci-erlen, daß die Justiz sich darin verirrte, ist es unbedingt nothwendig, in die Vergangenheit zurückzugreifen und Personen auf den Schauplatz zu fühicn, welche in diesem Drama eine wichtige Rolle zu spielen berufen waren. lFortschuun <°lgt.) hat die Stückzahl der Gelb- und Werthsendungen um 1.080,346 und jene der Postnachnahmcn um 271,844 zugenommen. Das ganze Gewicht der beförderten ordi' nären Packcte, Geld- und Wcrthsendungcn belief sich auf 60.882,203 Zollpfund, um 9.343,049 Pfund weniger als 1873. Der deklarierte Werth sämmtlicher Sendungen mit Werthangabe betrug 3.062.537,492 fl., wovon auf den internen Verkehr 2,437.594,170 fl., auf den internationalen 624.943,328 ft. entfielen, und hat sich gegen das Weltausstellungsjahr um 1,208.095.357 fl. vermindert. Die Zahl der mit Post beförderten Personen war 187,088, gegen das Vorjahr um 1035 weniger, die Zahl der cstaffcttenmäßigen Beförderungen von Briefen und anderen Gegenständen 69, um 53 weniger. Die Gesammteinnahme der Postanstaltcn betrug 14.278,490 fl. Im Jahre 1873 betrug sie 14.009.660 Gulden. In der Zeit von 1870 bis 1874 hat die Ge-sammtkinnahmc um 33 9 Perzcnt zugenommen. Die Hauptfactorcn der Einnahme bilden das Bricfpost» und Fahrpostporto. Das Bricfpostporto im Jahre 1874 betrug 7.571,770 ft., das Fahrpostporto 4.929,260 fl. Die ordentlichen Betriebsausgaben betrugen 14.533,830 Gulden und sind gegenüber 1873 um 16 6 Perz. gestiegen. Die außerordentlichen Ausgaben betrugen 289,797 ft. — lv ° m « llerhUchsten Hoje.) »uf der Fahrt oou VödVllö noch «udapeft hat Ihrc Majestät die « a ' s e i i « ein arger Unfall beltvften. Die durchlauchtigste Frau wurde nemlich, wie der „Ung. Ll." meldet, von einem ßarlen Nasenbluten be» lallen, welche« erst bi« Mitternacht gestillt werden tonnte. — (Der Militär. Schematismus sur 187«) enthält in allen Waffen» und Dienfteszweigen der Landarmee »nd der Marine die neuesten Personalien. 2)er gegenwärtige Stand au activen höheren Offizieren der Arme? ist : ! Felomarschall, 22 F'lo» zmgmeiller, 71 Feldmarschall.kieutfnante, N4 General-Majore und 292 Oberste. Die Marine zilUt l Ndmiral, I Vice-Ndmiral, 5 Conlre:Admirale und 17 i!inien.Schifs«capil«ne. Da« Fallen-Material besteht aus ii Panzerschiffen. 3 ftregatlen, 9 «loivrtlen, 5> kllliolienbooten, 17 llrillercn Kriegsschiffen verschiedener Kategorie, If» Schulschiffen und Hulls, b Tender« mid 2 Donau» Monitors. -(FumVruvenunulilckinVochnia.) Um die Verunglückten auszusuchen, mußten am 3. d. behuf» Erlangung frischen Wetterzuge« die abgesperrten Seitcngänge freigemacht werben. Infolge dessen gewanu der Vrand wieder an Hr!t,glt!t, so daß man sich entschließen mußte, die ganze Grube zu ver» slops«,. Die Leichen de« OberfinanzvathS Windaliewicz und beider Vergleute wurden verstümmelt au« dem Salzsumpse hervorgezogen. Die deiche de« Vrrgrath« Turdzil lonnte noch nicht ausgesunom und muhte vorläufig deren Aussuchung aus» gegeben werden. Momenta» herrscht gänzlicher Stillstand im Werte, bie da« Feuer von selbst erstickt. Fllr die Vaulen aus der Oberfläche ,ft leine Gefahr. Au« Wirliczla find Oberbeamte unt> Ma.mschllstSverNärlung angelangt. fokales. — (Perfonalnachricht.) Am 8. d. M. sand in Ol< mllh da« Leichenbegängnis deß verstolbrnen l. l. Statthalters!, rathe« und Kreishauptmrnne« Herrn Josef Ritter v. W , b m a n n unler großer «rlhriliqulia. der Einwohnerschaft statt. Drm Sarge folgten die drei Siihnc dc« Perbllchenen: Herr VohuSlav Ritter v. W > dniann , l, l. Laildespräsident von ltraln, und die Herrrn Zdenlo und Iaruslav Rill« v. Widmann, die Übrigen Familien« angehörigm. die Spitzen der l. l Civile und M>lit»rbehürd'!>, dcr Gcmeindellllh und da« Sladtoerordnetrncollegmm. — wähl«. Oleichzeilig wurde fUr den lommendrn Fasching l»»e Ab hallung von 7 Vergnugungsavendtn beschlossen, u. z. um i»., 1ü-, 22. und 2U. Jänner. 2.. 13. »nd 20. Februar. Das »lianae-menl der Tänze, unter denen man heuer namentlich dem nalio^ nalrn „it oll," besondere »ufmerifamleit zu widmen blschloß, haben nu« GesaüigleU die Hlr»n Iuvantii unb^Itl°enil übernommen. — (Turnerische«) «rchitelt Gufiav«orompay sl,, Wllllfischgasft I) ,n Wien richtet im Weg, der Plibliciftll an san.mllichc Turn vereine Oesterreich« und DeMschland« die »uffolbrlilug, ihm zum Zwecke einer von ihm in Ausficht genommenen statlstischen Zusammenstellung über oa« Turnwrsen: Name, Vrllndung«jahr und sonstige Daten jedes einzelnen Verein« einzusenden, worauf wir die löblichen Turnvereine unsere« engeren Heimatlandes hiemit »usmerlsam machen, . (Zeilung « wesen.> Mit 1. Jänner d. I. haben die bisher in i.'a«bach erschiencuen Vlätler ,D'e lrainer Viene" und .8 lov « n«^ i l«, ll< ihr Erscheinen eingestellt. 26 — (Lllndwirthfchaftsgesellschllft.) Der Tubven-tionSauSschuß hielt am 2. d. M. eine Sitzung ab, in welcher ttber die Verwendung i,nd Nertheilung der Staattsubventionen pro 1875 Bericht erstattet wur^e. Die Käsereigenosscnschaften zu Neu-ming und Deutschgereuth, Vezirt Radmannsdorf, erhielten ie200 st, jene zu Raunach zusammen 378 si.; die emsigen Alpenwirthe Stare und Media zur Errichtung von Nlpenstallungen jeder 30 fl. Die Subventionen filr Obst. und Weinbau werden in der Folge nicht mehr an einzelne Besitzer, sonder» an Volksschulen und Gemeinden erfolgt weiden. — Die Volksschulen in Podic und St. Bar-thelmä (Unterlrain) empfingen Bieucntafeln von Lacher; die Ge« me,nden Parjc und Urabtsche lm Äezirle Feistriz zur Anlage von Wasserlräntcu jc 100 fl. — Der Eentralausschuß der l. l. Land-wilthschaf^gcsiUschaft filr Krain theilte sich in fünf Sectionen, — (Da? Theater» Lamito) hielt gestern mittag« '/.12 bi« '/,2 Uhr in den Npartements des Herrn Landeshaupt» mann?« eine längere Sitzung, der auch der Referent in Theater-llngelea/nheiteu, Laudesausschuß Dr. v. Schrey beiwohnte, ,u welcher die Frage der Theaterforlsührung ventiliert und die näheren Punctalionen derselben festgesetzt wurten. Da« Comi>6 erklärte sich hiebei im allgemeinen Interesse unserer Stadt, wie auch mit Nucksicht auf die sonst subsistenzlos werdenden Schau« spieler bereit, o:n Versuch znr Weitcrsuhrung deß Theaters uuter den vom hohen z.'andeSau«schusse festgeslellteu Bedingungen zu unternehmen, behielt sich jedoch ausdrücklich das Recht vor, da« Theater gegen blos 14tägige ltüiioignng jederzeit auch wieder schließen zu dillfen, foferne die unlängst beschlossene Oarauliesubscription oder die tägl'chen ilasse-Lrgednisse lein derartiges Resultat liefern sollten, welches imstande wäre, das Tomit«i vor der Gefuhr eines eventuellen Deficits sicherzustellen. — Von dem weiteren Verläufe der Subscription und dem mehi oder minder günstigen Theaterbesuche in der Folge wird es also abhängen, ob und wle lange sich Laibach heuer noch eines deutschen Theaters zu erfreuen haben wird. Hoffen wir das He^e! — (Tasino.) Die gestern abends no» der Theaterkapelle im Casino»Glassalon execulirrte musikalische Soiree erfreute sich eines recht zahlreichen Besuches und fanden die vorgetragenen 12 Programmnummcrn, besonders das Eonradi'sche Potpourri „ Musik-Slräußchen" durchwegs die beifälligste Aufnahme. — (Portrait.) In der Jg. v. Klemmayr und Fedor Vamberg'schen Buchhandlung ist seit einigen Tagen da« wohl-getroffene Conterfei dcs Herrn t. l. Kämmerers Major R, Fre--Herrn v, Npfaltrern zur allgemeinen Besichtigung ausgestellt. Dasselbe iN von der Hand unseres geschätzten heimatlichen KUnst-lers I. Franke, dem wir bereits eine große Reihe gelungener Kunstwerke zu verdanken haben, in Oel gemalt und documentierl snwol durch seine sprechende Portraitähnlichleit wie dnrch die Sorgfalt seiner coloristischen Behandlung neuerding« da« hervorragende Talent unseres Lllndsmamies. Auch der große, breite Natnrholzrahmen mit dem kunstvoll geschnitzten Npfalttern'schen Familienwappen zeichnet sich durch stylgcrechtc und geschmackvolle Ausführung aus und macht dem Gützl'schcn Vilohaueratelier. dem er entsprungen, alle Ehre. — iNus ärztlichen Kreisen.) Der ärztliche Verein in Laibach richtet , Wenhlielrag von 232 st. 7?'/, lr. sich zneiancle. Um 4 Uhr srüh ci-tselule er sich auf demselben Wege, denser gelommcn w°r, u»d schlug die Richtung gcgln Zaloq ein, wo er auch auf' gegriffen wuit,e. Man fand bei ihm noch die Summe von 176 fl. 1 kr., einen Revolver im Werthe oon 10 fl. und «inen 50 Kreuze»-stempel. Der Angeklagte verharrt in seiner kaltblütigen Ruhe während des BcwelsvcrfahrciiS und beautwottet die a« ihn gestellten Fragen mil einem kurzen „Ja" oder „mag sein", selbst bei Lharal' terisicrung seines curriculum vitae durch Verlesung der erschrecken» den Zah! von Nbstrafunsseu verzicht er leine Miene. Endlich, als der öffentliche Auflager mit schneidender Schärfe die tiefe Verkommenheit und Uuvecbesscllichkcit des Angeklagten beleuchtet und ihn als Gewohnheitsdieb sligmalisiert, bricht das Sllndcrherz und ein Strom u?n Thränen stürzt über die blassen Wangen dcs Unglücklichen. Die Geschworne» bejahten einstimmig die beiden «n sie ge-sielllen Fragen, von drnen die erste Hauptfrage a.if das Dieb« stahlsfactum gerichtet war, während d,e zweite Iusutzfrage dahin lautete: ob der Angeklagte da« Stehlen bereits gewohnheitsmäßig betrieben habe? «uf Viuuo diese« Berdiclc« oerunheille der Schwurgerichtshof Franz Amdruzi( zur siiafe des schwe. ren Kerker« in dri Dc,uer von s c ch « Jahren, vtischärft mit einem Fasttage monatlich, und svrach zugleich die Zulässigltit der Stellung desselben unter Polizei'Aufsicht nach ausgestandener Strafe aus. Einladung zur 55. Zaupt- Mleich Jahresversammlung d es constitutioneVen Vereins, welche am 7. I ä u n e r l, I. um halb 8 Uhr abends im Hlubzimmer der Hasino-Restauration abgehalten wird. Tagesordnung: 1. Ansprache de« Obmann«. 2. Erstattung dcs Jahres-, Geschäfts- und Rechenschaft«' berichte«. 3. Bericht über die Thätigkeit de« Schulpfeunia..Comi«6's. 4. Anträge von Mitgliedern. 5. Neuwahl oc« Ausschüsse s. Als unterstützende Mitglieder der laibacher sreiw. Feuerwehr leisteten den Jahresbeitrag pro 1875: Herren August Tschinlel Sühne . . . . mit 15 fl Herr Dr. Adolf Schaffer........ 5 ,.' (Wird fortgesetzt,) Neueste Pojl. Wien, b. Jänner. Die „Pol. Corr." meldet: „Ueber den Stand der Verhandlungen, welche gegenwärtig in Budapest zwischen den Ministerien beider ReichslMften schwelen, sind wir nicht in der Lage, irgend welche Mittheilung zu machen. Die Thcilnehmer an diesen Verhandlungen haben sich vor Beginn derselben gegenseitig zur strengsten Bewahrung des Geheimnisses verpflichtet. Wir können daher auch alles, was in Vrzug auf das Wesen und den Gang der Vcrhandlun gen bisher in verschiedenen Blättern verlautet hat, nur als Combinationen bezeichnen. Telegraphischer Wechselcur« vom 5. Jänner. 'bapler - Rente 69 40. - Silber - Slmte 79 85 18«0el ^la°l«-Nnlehel! N2- ^. - «aul-Nctien 892 -, Hredit-Nctie., 195 60 ^„don , Iü'50. - Silber 104 10 ss , Ms.n, D,,. l- - Butter pr. Kiloar ^» Eidäpfe.I00Kil°°r. 3 40 Tauben "« I", Nn^'r «-^'^ ^r.ic..ilogr. 280^ ffÄchmall^ I_"_H°l''^P^^I_ Schweineschmalz „ 82------- - weichr«. 22"____22 - Speck, frisch „ . 60- > Wein.r°th..100Lit. - 20 50 geräuchert,. -78 -- - weißer. „ ! Nudolfswerth. 3. Jänner. Die Durchschnitt« - V«is, stellten sich ans dem heutigen Markte, wie folgt - ^ "' ' ^"''^ N^ ü^ ' ^ "^----------?--—^- Weizen p«r Hektoliter 8 90 Eier pr. StUck -------57 Korn „ 5 80 Milch pr. Liter' ' II 5 k°3 « ' " Rindfleisch pr.Kilogr. _ 49 H°er .. 3 - Kalbfleisch pr. „ ..44 Halbfruch« « _. __ Schweimfleisch ^_, 44 He'deu . 4 28 Schöpsenfleisch ., V'rst ^ 55 Hüh„^l p,,.Sl>!<, . -35. ttuturuy ,. 4 90 Taudeu _ s.rdiipfel ., 2 93 Hm pr. 50 «ilogr. 1 60 Blusen „ - — »troh " ^7 Erbsen „ - - H°lz, hart, Eub .Mtr I — Fisolen „ 7 80 — weichro, __ __ Riudoschmalz pr.Kiloa.. — »9 Wciu.i<,th..l)r Hel'l'olit 8 80 Schwe.neschmalz „ - 89 - wech.r " u«^ s!eck. frisch, „ _ «2 Hasen pr. Slllä ? j ?, 0 19575 «lreditllliftalt, ungar..... 1^0 75 1dl — Tepofileublllil....... 127- 128'- Eec.mplculiftnl«...... K95-— 7^5 - Fianco->e?lllii .......:^o^ 5,0,5s, Handelsbank........ 48 — ^j,f,f) Äiatlonalbanl....... 8t<6 — 888'__ Ocs.err. »anlgesellschafl . . . 170 b« 1?1 b<» Unlonbülll ........ 7525 7550 Vcrlehrsblliil .......78 5)<» 79.' «lctieu v«n TranShort-Unteruch-«ungen. Nlfizld-Vahn........N8 50 I19.. zlall-^udwiy.Nahn.....20<< 25 20^75 Aonau-Tunipjchiff.-Gesellschaft 3U0— )- ^eftrrr, ?>ordwchöahn .... 144 — 1442b Geld War« Mudolfe-Vahn.......I24-?b 125 2b Staatsbalm........29/' 298- SÜdbahn.........116- 116 25 Theiß-Bahn........193 - I93b(» Ungarische Nordosibahn ... 114 50 115 - Ulihunsllie Oftl",h«.....L9'?b 40'- Tramway-Oü»ellsch......— — —'— Vaugefellschafte«. Mg. iifterr. Vauaesellschaft . . 850 875 Wiener Baugelellschaft..... 22 — 22-50 Pfandbriefe. Nllg. osieri. Vodencredit . , . 100 - 10050 dlo. in 33 Jahren 89 7b 90 — Nlltionalbllnl ö. W.....9660 9680 Uug. Bodencredit......8b7b 86 — Priorttöten. Elisabeth..-«. I. Vm. .... 91- 91-50 ßerd.-siordb.-S....... 10225 I02-K0 str°l,z-I°