.^tchtN, »ild»»« f»r Altt.- «r tt Krettag, »». t««V. VI. Jahrgang. Die .Marburger Seitnng" erscheint jeden Sonntag. Mittwoch und Kreita»,. Preise — skr Marburg: ganMhriq 6 si.. halbjährig » fl.. vierteljährig 1 fl. 50 tr; sür Zustellung ins Hauß monatlich 10 ?r. — mit Postversendung: ganzjährig S fl., halbjährig 4 si.. vierteljährig S fl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung «it 10, bei zweimaltger mit IS, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu siir jedesmalige (Linschaltung «0 kr. Jnseraten.Ssempel.,-biihr kommen. Zur «gejchichte des Tages. GrafLarisch ist nicht mehr Ainanzminiftcr. Mit welchei, Ge-sühten ma^, der Mann aus dem Amte geschieden sein, der mitgeholfen, die Verfaffüng außer Kraft zu setzen. Der 20. September verläuft sich auf d«r freien Bahn, welche die Regierung zu ihrem eigenen Unglück« sich geschaffen. Wohl ist die Verfaffüng eine Schranke und unter Um-stünden sehr hinderlich, allein daran haltend tonnte man lanasamen SchMes zu einen» Siele kommen. Was daS gegenwärtige Ministerium die freie Bah« nennt, ist ein Irrgang ; eS hat den Ariadnefaden nicht mitgenommen, al» es denselben betrat, und so müht eS sich vergeblich ab, herauszukommen. Oerade so wie Graf Larisch nur immer die günstige Seite seiner Operationen sah und nicht bemerkte, daß, indem er seiner Geldnoth aus der Nalionalbank abhalf, er zUt^leich unsägliches Glend auf die Wohlfahrt des Reiches lud: wie er Eisenbahnen unterstützte, ohne sie zu ftchern: wie er ein Branntweinstruergejrtz gab, das nnr Wenigen! nützte, aber sehr Bielen und vor Allem den Staatsfinanzen schadete: gerade so ist die Politik des gegenwärtigen Ministeriums eingerichtet.' Der Erfolg des Augenblickes ist Alles. Aber das Leben eines großen' Staates muß ein großer Gedauke beseelen, der festgehalten und keinem augenblicklit^u Erfolg geopfett werden darf. Kranke, an denen die Aerzte Versuche mache», werden selten gerettet, und in dem Punkte ähnelt der Staat dem Menschen, daß er die Versuche auf die Dauer nicht verträtet. v ismarck hat von seinem Mister in Paris auch die Aufstellung WO» NegieeN«ßskMndidaten gelernt. Dieselben werden vorläufig noch nicht SAeatllch angezeigt, sondern durch RegierungsprSstdenlen und Landräthe »r amtlichen Kenntniß der Wahlvorsteher gebracht und von diesen den Urwühler» zur Wahl impfohlen. Amtliche Ru»»dschrciben und ordentliche Stimmzettel mit den Namen der Kandidaten sollen an die Wähler ver« thellt und bei dieser Gelegenheit jede Art von Drohungen und Ein-schiichteruMN angewendet werden. Dergleichen nennen dann die Sold» schreil»er Bismarcks eine „Bethrilignng der Regierung an der Wahlagi' tatton. wodurch angenehme Persönlichkeiten aufgefordert »verden, sich um ei» Mandat zu bewerben." — Unzweifelhaft fest steht es jedoch, daß die Bismärcker mit diesem und andern Mittelcheu nicht ausreichen und eines ihrer bestunterrichteten halbamtlichen Blätter, die „Berliner Revue", schreibt über die Stimmungen, welche in ihrer Mitte herrschen, folgendes: „Das Parlament müffe ins Stocken gerathen, weil die Tbatsachen. aus denen es hervorging, ebenfalls inS Stocken gebracht worden waren. Dem Kriege des Jahres 1866 fehle bis jetzt noch die Ergänznnt,; in Folge der französischen BermittluNt, sei er einstwei-len erstarrt, es sei ihm ergangen, tvie der Melodie in Münchhausens Horn. Sobald Thanwetter eintrete, werde die Melodie herausplatzen und der Krieg werde dann erst ein ganzer sein. Solle man etwa ivarten. bis Frankreich sich hinter der Au»stellungs' kouliffe die Rüstung angezogen habe? Sei es nicht rathsamer. für diesen Krieg, der nun doch einmal unvermeidlich sei. selber den günstigen Moment auszusuchen? Dem sich vollendenden Krieg werde ein Konsii-tuirungswerk folgen können. Das Parlament, welches in der Luft schlvebe. ski daher nur ein Kometenschweif, welcher formidable Ereigniffe ankündige." Die Rachrichten aus Warschau und anderen Orten »n Polen verbreiten sich ausschließlich über die außerordentliche jetzt im ganzen Königreich in Folge der russischen Ukase herrschende Aufregung. Die Bestürzung ist um so allgemeiner, als mc-pendance" schreibt aus Paris: „Wer Welt sagt «ß fiwW der Instinkt als der Aesiznde Menschenverstand, daß das Jahr l.8S7 einen entschei-dkndtn Ei«fiuß auf die politische und geygraphische Lage Europas haben wird. Ich hörte ruhige Männer, die sich in einer hohen Stellung befin den. nlit großer Bestimmtheit die Uebcrzeugnng aussprechen, daß. wenn dem Kaiser der Franzosen nicht gelingt. auS der Anwesenheit der europäischen Kronprinzen, die nach Paris zur Ausstellung kommen, einen Konareß wenigstens der Sache, wenn auch nicht der Korm nach berausz»ychlagen, und jene Abänderungen», die er sür die Ätabilitcht Europas und die Würde und Sicherheit Frankreichs für nothwrudiA OM. zu erwirken, so werde 1867 nicht enden, ohne daß die allerernstesten Entscheidungen die nächste Zukunft verdüstern. Vielleicht wird man die a»St;edehnteste Anivendung deS Aationalitäts-Prinzipes erleben. Als Mittel zur Verwirklichung dieser Ziele betrachtet man die AUi.inz zwischen Frankreich. Italien und Preußen." g«r Arethett der Wahle«. Wir haben im Berichte über die Wahle» für die Laudgemeindeu der Bezirke Marburg. St. Leonhükdt und Windisch Aeistritz mitgetheilt, daß im Namen der Berfassnngspartei der Gamser Wahlmann. Herr Hauptmann Seidl. gegen die Gjltigkeit der Wahlen Verwahrung einge« legt ; die B^ründung derselben tautet: „Der Wahlakt begann gemäß A. AS. der Landtags Wahlordnung mit Bildung der Wahtkommiffion; der Herr Wahlkommissär berief mich «nd die Herren Wahtmänner Hanl von Oberkuaigund und Flucher von St Peter in dieselbe und forderte sodann dik Wahlmänner auf, die übrigen 4 Vsjtglieder zu ernennen. Eine Stimme rief den Namen ..Radey". woraus 15—20 Personen von einem Zettel 4 Namen, an der Spitze „Radry". verlasen und deren Eintritt in die Wahlkommiffion begehrte«. Ach machte volerst Einwendung gegen den Eintritt des Herrn Radey in die Wahlkommissiou. da er als nicht wahlberechtigt nicht Wahlmann sein könne und als mir aus dem Verzeichnisse nachgewiesen wurde. Herr Radeh sei Wahlmann der Ve-meinde LeiterSbertt. protestirte ich gegen diese Eintragung, da Herr Radey n Folge seiner persönlichen Eigenschaft als Notar in der Stadt Marburg wahlberechtigt sei, mithin nach A. Absatz 1 und 3 L. W. O. nur im Wahlbezine Stadt Marburg sein Wahlrecht ausüben könne. Herr Padey suchte meine Behauptung durch die Angabe zu entkraftigeu. er domizilire den größten Theil des ZahreS in LtiterSberg. welchem ich entgegnete, sein Domizil als k. k. Notar könne nur Marburg sein. 2n diele bisher zwischen dem Herrn Wahlkommissär. Herrn Radey und mir geführte Erörterung mengte sich nun Herr Dr Dominkusch mit der Behanptung. Herr Nadey sei in Leitersberg. wenn auch nicht Wähler, doch »vählbar. welchem ich entgegenhielt, daß Herr Radey. der nach ß. 1V. L. W. O. nur in Marburg wahlberechtigt sein könne, nun doch Kier als Wähler stehe, was gegen das Gefetz verstoße, denn dort, wo vom Wahlrechte die Nede sei. müsse immer das aktive und passive Wahlrecht verstanden werden, um so mehr, als die Landeswahlordnung nirgends ausdrücklich besagt, wer zum Wahlmann wählbar sei. daher unr die analoge Bestimmnng der Gemeindeordnung. daß nur Wahlberechtigte wählbar ftien. platzgreifen könne. Zugleich machte ich Herrn Dominkusch bemerkbar, daß er als Nicht Wahlmann nichteinmal zum Eintritt in das Wahllokale liefugt und uoch vielweniger berechtigt sei. in die Ver-Handlung einzugreifen, ivas derselbe mit der wenig Sachkcnntniß ver« scheinlich anch die reiche Braut gefiel dem !^fsizier von dem vornehmen, aber armen Adel. Er machte ihr den Hof. Schon nach etwa sechs Wochen beka« der fremde Kanfmann aus der fernen Äesundheitsinsel zwar noch eben so dicke Tagebücher; es wurde auch noch volttommen eben so viel von Liebe darin geschriel^en als vor-der. Aber nur fast zuViel von Liebe und in zu überschwenglichen Aus« drücken. Nach den zweiten sechs Wochen wurden die Liebesworte noch feuriger, aber die Tagebücher dünner. ^ . Da trat eines Msrgenß der Lieutenant von Marensteru in das Zimmer deS KapitaiNs. der übrigens nicht sein Kapitän war. sondern einem anderen Negi«evt entstanden. — wie dies^ abgelansen. »nd wie seitdem seine Braut noch rathenden Erwiderung in Abrede stellte, als Kandidat sei er nicht nur berechtigt, atn Wahlakte theilzuuehmen, sondern auch daS Wort zu ergreifen. ^ Der Herr Wahlkommiffär fand bei diesem Zwischenfall weder mir. noch Herm Dominkusch eine Bemerknng zu machen. Tumultarisches Geschrei der früheren 1ö—20 Personen forderte neuerlich den Eintritt der von ihnen genannten 4 Herren in die Wahl-kommiffion «nd über Antrag deS Herrn Radey berief der Herr Wahlkommissär diese, um der auf diese Art gebildeten Wahlkommissio« die Entscheidnng über meinen Protest anheimznftellen. Anch dag^en fand ich mich verpflichtet, Einsprache zu erheben, da der Wahlkommission »ach K. 39 L. W. O. wohl obliegt, entgiltig über eine WahlberechtigiGß ß« entscheiden, ivenn seit Anfertigung der Wählerlisten ein ErfordemP deS Wahlrechts tveggefallen ist, aber nicht dann, wenn dieses Wahlrecht gar nie bestand, denn die Wahlkommiffion könne Niemand ein Wahlrecht zugestehen, welchem daS Gesetz eS verweigert.. Neuerlicher Lärm und Geschrei seitens der slovenischen Partei folgte meinen Worten, so wie überhaupt von Beginu aa diese Partei sich uur dann ruhig verhielt, lvenn die Herren Radey und Dominkusch sprachen, aber jedeS meiner Worte durch ihren Lärm zn übertönen versuchte. In diesem Momente kamen die Herren Wahlmänner Banmann und Mal-litsch vom rückwärtigen Theile deS WahllotaleS »um Wahltisch nnd erklärten, vor dem tvilden Geschrei könne der ruhige und besonnene Theil der Versammlung nicht zu Worte kommen und fich über die zu ernennenden Mitglieder der Wchlkommifsion nicht aussprechen, außerdem befänden fich viele Personen im Wahllokale, die keine Wahlmänner find und sich doch durch Namennennung an der Zufammensetzung der Wahl« kommiffion betheiligen; besonders sei eS ein Student. NamenS Josef Weingerl. der. ans einem Stnhle stehend, fortwährend die vier. daS Losungswort bildenden Namen rufe und dieS durch Trommeln mit seinem Stocke bealeite. Ich stellte jofott aa den Herrn Wahlkommiffär daS Ersuche», er wolle veranlassen, daß daS Wahllokale von allen Unberufenen Verlaffen wrrde. damit der Wahlakt ordnungsgemäß beginnen könne, und Herr Wahlmann Mallitsch von Willkomm beantragte, es mögen Alle daS Wahllokale Verlaffen und sich in die Nebenlokalitäten verfügen, und nach' vollständiger Ränmuug des WahllokaleS fei sodann nur Jenen der Eintritt zu gestatten, welche dnrch VoriveiS ihrer LegitimationSkarte ihre Berechtigung h»ezu darthun. Der Htrr Wahlkommiffär gestand daS Berechtigte meines ErsucheuS, akzeptirte den Borschlag deS Herrn Mallitsch »nd sorderte alle Anwesenden auf. das Wahllokale zu verlassen; da jedoch nur die ordnungsliebende^ deutschgesittnte Partei fich dieser Auffordernng sügte und da< Lotale zn Verlaffen bet,ann. die slovenische Partei dagegen, so wie sämmtliche unbe. rufene Agitatoren sich nicht vom Platze rührten und ihre Verwelgemug auch laut aussprachen, so ließ der Herr Wahlkommiffär eS bei« Versuche, die Ordnung Herzustetten, bewenden und schritt zur Fortsetzung des WahlakttS. Unter solchen Berhältniffen sah ich mich genöthigt. meinen Protest gegen die vorgekommenen und geduldeten »vahlordunugswidrigeu Bor^ gänge anzumelden, um deffen Anfnahme in das Wahlprototoll zu erft^ chen uud gleichzeitig auS der Wahlkommiffion auszutreten, welchm Austritt ich damit begründete, daß ich mich an einem Akte, den ich für nngesetzlich halten müffe, nicht betheiligen könne. ' Nachdem der Hrrr Wahlkommiffär mich in der Wahlkommiffion ersetzt und diese Herrn Radey zum Vorsil^nde» gewählt hatte, yerlaS der Schriftsührer die SS 16 und 17 L. W. O. Daß nicht der Bor-fitzende der Wahlkommiffion nach Wetsuug deS Z. 38 L. W. O. deu weit untröstlicher su. alS zn der Zeit deS AbschiedeS von ihm, dem Herrn Better. ob aber noch immer über diese Trennung yder über etwaS An« dereS. daS könne man nicht genau bestimme» ; nnr verfichere die böse Welt, daß die Fräulein Brant de« verwundeten Hauptmaun ein paar Mal des Abends einen Besuch abgestatitet habe; freilich sei die Ka«-merjuugfer dabei gewefen, uud daS Fräuleiu möge wohl nur homöopa-thische Rene Hab,» üben wollen. ' / Set^ Wochen daranf kam die Leiche deS Herrn Hatt in seuar Baterstadt an. Das Brustübel deS jungen ManneS hatte fich dersMi«. mert. Mit ihm die Sehnsucht nach der Heimat. Die madeiraischen NerIte hatten den Unrettbaren ziehen laffen. Er gelbst mußte sast «»he als Ahnung davon gehabt haben, daß er die Heimat nicht wiedersehe» werde. Denn er hatte aus Madeira nicht nnr sein Testament erratet, so»dern a»ch mit »«« it-pilai» de« Schiff'«. a»f d»» «r »ich «»N« »>"»»-tehtt». «d»r jm»ckz>«k«dr»» gcdach»«. ei»» Nnttag ab- «schl,»«». d»r» dt» er f»k sch»ne» »eld fich die Vea»i,fti«»»g »lt«fte. »a». im gaU, sei»«« «dfterbe»« a»! d»r Uebersohr«. sei» L«ich»a« Nicht i» die »« «ersc», sooder» «ach der Hrimat z« brt»ge> sei. «r st«kb der Uebersahr» »»d ski» «eich»a« Wirde »«ch der ^ Wieder »ochie» seitde« seid« Woche» verftpss»» sei«, ai« «i«e« Morgens in de« Zimmer deS LientenantS v. Marenstern dee ViSponent deS HandlnngShauseS Hart erschien. „Ich habe ein NeineS Geldgeschäst mit Ihnen zu arrangiren. Herr Lieutenant", sagte der Kaufmann. . : Diesmal erblaßte der Herr von ^ürenstern letcht. Er konnte ^ keiner Weise darauf besinnen, welches Geldgeschäft da» HandlnngShanS ^rt mit ih« z» arra^ireu haben möge. „Mit «ir. «ein ^r?" ^ ^ M ^ Der Disponent legte ein kleines Päckchen und nn kleined PaPier V-« n5«e PiFche» »«' ei«iefie»«I« »it de» de« Wäblem den Inhalt ditser Zg. mittheilte, den Vorgang bki der Wahl erttättt .«ad besonders, daß er nicht die Crinnkrung zur Stimmabgabe nach frcier Ueberzcugung machte, mußte mir als eine nenerliche Ord-nungSwidrit^eit erscheinen. Als mem Name zur Stimmenabgabe gerufen ivurde, mußte ich w meiurr Ueberzeugung. daß dem z^anzen Akte die legale Bafis abgehe, eine Namennennung ablehnen und meinen Protest aufrecht erhalten. DicS ist die wahrheitsgetreue Schilderung de< Beginnes des Wahl-attes; der fernere Verlauf desselben zeit,te aber die unseligen Folgen der geduldeten Berleßung drr wesentlichen Bestimmungen d^r Wahlordnung. Die anruhende Erklärung einer Anzahl Wahlmänner bestätigt den erMlten Borgang und nennt einen Theil der Namen Jener, welche dem Wahlakte anwohnten, ohne hiezu berechtigt zu sein, und die Art und Weise, ivie sie ihre Zulassun», znm Wahlakte auszubeuten wußten. Hätten sich die in der Erklärung genannten Personen während des Wahlaktes als ruhige Zuhörer verhalten, so wäre zwar die Form ver^ht worden, aber daS Wesen der Wahlordnung ungeschädiqt tieblieben ; allein deren Verhalten schädigte nicht nur. eS vernichtete geradezu das Wesen. SS wer keine freie Wahl mehr, es war eine Terrorißrung der deutschgesinnten Partei, die. durch alle diese Borfälle entmuthigt. keine weitere Einwendung wagte; daS Auftreten der slovenischen Agitatoren entflammte ihre in Folge einer durchzechten Nacht schon anfzeregten An-bänger derart, daß die Stadtaemeinde Marburg, in deren Rayon der Wahlakt stattfand, sich ver.inlaßt sah. Militär.chistenz anzusprechen, da sie fi»r den Fall deS Sieges der mißhandelten deutschen Partei mit Recht Vewaltthätigkeiten befürchten mußte. ^ ^ Anch die Wahlkommission unterließ unter diesem Druck ln Kallen, wo ausgerufcnt Wahlmänner ohne Legitimationskarte vortraten, nach S. 42 W -o. die Identität der Person sicher zu stellen, sondern begnügte sich einfach mit der Stimmabgabe. Solche Fälle kamen einige vor und berufe ich mich in dieser Richtung auf die Mitglieder der Nahlkommis. Äußer Herrn Radey sind mir noch zwei Fälle bekannt, wo Nicht-Wahlsähige zu Wahlmännern gewählt wurden, und zwar wurde der Herr Pfarrer von St. Rupprecht im Bezirke St. Leonhardt, welcher vermöge Domieil in der Gemeinde Wellitschen wahlberechtigt ist. von der Ge-meinde tscherlemscheg. und Herr Sabathi. welcher in St. Lorenzen. Be-zirk. Marburg, wahlberechtigt ist. in RötteNberg zum Wahlmann »ewählt. ' Die Agitatoren der slovenischen Partei tienüKten das ihnen preis-geg,bene Terrain in weitgehendster Weise ; den Wätilern wurden Stimm-zettl^ auf welcken sich deutsche Namen befanden, förmlich entrissen, nnd ihnen andere gedruckte Settel mit den Namen: „Woschniak" und „Do-minkusch" in die Hand gedrückt; iede» Mittel zur Ueberredun.; wurde benützf/ Versprechungen der abenteuerlichsten Art gemacht, kurz derart auf den freien Killen der zumeist dem Bauernstande angehörigen Wahl-Männer einaewirkt. daß kein anderes als daS stattgehabte Resultat die Folge sein konnte. , . Sollte meine Darstellung der Borgänge bei diesem Wahlakt?, sowie di» der Ünterzeichner der nebenlicgenden Erklärung nicht genügen, so der vorliegende Fall sür daS Wohl unseres in seinen innersten Interessen bedrohten Wahlbezirkes ernst genug sein, um durch gerichtliche nuh sidliche Einvernahme jener Personen, welche alS schuldtragend an der KeMlung einer freien Stimmenabgabe bezeichnet werden, die Wahr- heit des Vorgesagten stcherzustellen. . Hiemit habe ich meinen beim Beginn deS Wahlaktes angemeldeten Watest gegen die ^ geschehene und geduldete Berletzuug der gK. 3S. 36. SS. 41 nad 42 der Landtags-WahlordnUng ausgeführt, unterbreite den-selben unter Berufung auf g. 31 der Landesordnung und z. S2 der Undtagswahlordnung de« hohen steitrmärkischen LandeSanSschuffe mit hanptkasse und trug die Aufschrist, „gwölftausend Thaler in Kassenanweisungen zu Thalern", mit der garantirenden Unterschrift deS Kassa- Uns das kleine Papier leigte der Kaufmann, indem er sagte: „Darf ich bitten, diese Quittung über zwslftausend Thaler bloS durch Ihre «amenSunterfchrift vollMen zu wollen ?" ^ „Uber, mein Herr, ich begreife nicht —" . „Der selige Here Hart hat Ihnen in seinem Testamente die zwölf- tansend Thaler vermacht." ^Nimmermehr l — DaS kann nicht richtig sein." ^Der Todte hat immer Recht." ^ !^ie>tenant mnßte das Veld behalten Und die Quittung unterschreiben Der Todte hat indeß nicht immer Recht. Nach weiteren sechs oder Vielleicht zwölf Wochen war die ehemalige Verlobte des Herrn Hort die Braut dtS KapitainS. DaS war jedoch später alS die nachfolgenden Ereig-viffe dieser Kriminalgeschichte, die mit solchen NichtSwürdiAeiten nichts mehr gemein hat. sich zutrugen. Anch das Glnck kommt nicht immer allein, sagten wir oben. Der Herr von Marenftern hatte die zwölftausend lhalee an dem Tage nachte erhalten, an welchem die Nachricht von seiner Versetzung in die Re-stdenz eingetrossen war. Den zweite« Tag darauf reifte er nach Ber-«nah. Seiner Braut hatte er nur daS Glück seiner Versetzung und leiner A«kn»ft aemeldet. DaS weit größere Stück deS Besitzes je«er Summe, die anch Die zwei Jahre deS sernern Wartens beseitigen sollte. zwei Äahre. die ihm jetzt auf einmal wie eine Ewigkeit vorkamen, dieses Glück lvollte er ihr mündlich miN^^ilen. DaS Glück der Geliebten beim Empfange ber Nachricht sslte fei» Gl»ck verdoppeln, nnd s» sein Glück wieder daS ^^^ES war gegen E«de deS Mo»atS September «lL er eines Abends der Bitte, ihn einer sorgfältigen Untersuchung unterziehen und sodann dem hohen Landtage zur Entscheidung über die Giltigteit der geschehenen Wahlen verlegen zu wollen. Gams bei Marburg am 22. Zäuner 1867. Konrad Seidl w/p., Gemeindevorsteher und Wahl mann. vermischte Nachrichten. (Geistesgegenwart eines amerikanischen Redak-tenrs.) Ueber die Gefahren, denen Zeitungs-Redaktenre in Amerika gelegentlich ausgesetzt sind, erzählt man ^iele Beispiele. Die folgende Geschichte wurde kürzlich in Newyork als wirkliche Thatsache berichtet: In einer Stadt im Westen ließ sich ein Redakteur nieder und ließ eine neue Aeitnng erscheinen. Eine Anzahl Einwohner deS Ortes, die durch das Unwesen einer zahlreichen Bande gewerbsmäßiger Spieler sehr belästigt wurde, versprach ihm ihre Unterstützung, wofern er gegen dieselben in seinem Blatte auftreten »volle. Der Zeitungsschreiber sagte zu und am nächsten Tage erschien ein donnernder Artikel gegen die Gauner. Tags darauf saß der Redakteur in seiner Schreibstube, an der Arbeit, als ein baumlanger Krrl mit einem Knüttel hereintrat und sich erkundigte, ob der Redatteur zu Hause sei. „Nein mein Herr, augenblicklich nicht", war die Antwort; „nehmen Sie Platz, hier fii»d Zeitungen, ich werde ihn rufen". Damit verschwand der Zeitungsmann nnd der Andere vertiefte sich in Zeitnngen. Unten an der Treppe begegnete ihn ein zweiter Befucher, ebenfalls mit mäch-tigem Knüttel, gleichfalls nach dem Redaktenr fragend. „Er ist oben, mein Herr. Sie werden ihn bei den Zeitungen finden", erwiderte er. Mit einem gräulichem Fluche stürUe der Mann in die Stube und anf den vermeintlichen Redakteur los, der sich zu tapferer Gegenwehr erhob, worauf beide Raufbolde in einer wüthenden Balgerei ihrem Zorne gegen den verwünschten Zeitungsschreiber Luft machten. (Europäische Schuldenlast.) Die Schulden sämmtlicher europäischer Staaten betragen 18.926 Millionen Thlr.. die jährlichen Zinsen dieser Schnldenlast 723 Mill. Thlr. Und die Ursache dieser Schulden sind die stehenden Heere. Die Erhaltung der europäischen Armeen kosten jährlich 781 Mill. Thlr. Die Aehnlichkeit in dem Wachsthnm der Zinsen der europäischen Staatsschulden und der jährlichen Unterhaltungskosten der Armeen führt auf einen Znsammenhaiig beider. Die Zunahme der Zinsen der Staatsschulden hält gleichen Schritt mit der Zunahme der Heereskosten. Im Jahre 1852 betrugen die Staatsschulden 12.000 Mill. Thlr. und find seitdem um 6100 Mill. gewachsen. Die Zinsenlast vermehrte sich in dieser Zeit von 469 Mill. auf 723 Millionen Tdlr.. ist also etwas stärker inl Berhältniß ange-»vachsen, als die Staatsschulden, weil die Staaten für ihre Schulde« immer höhere Zinsen bezahlen müssen. An Zinse« sind seit 18K2 bezahlt 6200 Mill. Thlr.. »vährend die Schulden um 6400 Mill. Thlr. gestiegen find. Die Zinsen hat man also nicht bezahien können. sondern zu der Schuldensumme zuschreiben lassen. Dage» gen sind für A«leihen zu produktiven Zwecken, für Eisenbahnen und Kanäle seit dem Jahre 28Ü2 nur 600 Millionen Thlr. verwandt worden. ^ (DaS spurlose Verschwinden von bekannten Persönlichkeilen.) Männer und grauen, kommt in Paris in der letzten Zeit so häufig vor. daß die Presse der Polizei, die bis jetzt «ichtS mit der Post in Berlin eintraf. Auf dem Posthofe ivartete seiner ein Freund und Kamerad, dem er Tag und Stunde seiner Aukuuft geschrieben. und der ihm auch schon ein Quartier, und um nach diesem zu fahren, in der Spandauer Straße eine Droschke bestellt hatte. In der damaligen Zeit pflegten die Berliner Droschken noch ziemlich langsam zu fahren. Ein flinker Eckensteher war eben so geschwind wie fie. Freilich gab eS der flinken Eckensteher nur wenige. Jetzt sind sie ganz ausgestorben; nur ihr Witz lebt noch fort. Verschlechtert durch die Berliner Mitarbeiter in den verschiedenen Zeitungen. Es war schon dnnkel und die Straßenlaternen waren schon augezündet. als die langsame Droschke vor dem «eueu Quartier des Lieutenants ankam. Das Qnartier war in dem Hause Markgrafenstraße Nummer 92. nicht weit von der Lindenstraße. Es lag dort Parterre, gleich rechts vom Eingange in das Haus. DaS Parterre war indeb hoch; man mußte zur EingangSthür deS Hauses eine Treppe von fünf bis sechs steinernen Stn-fen ersteigen. DaS Quartier bestand auS einer Wohnstube mit dahinter befindlichem Alkoven zum Schlafen. Die Wohnstube hatte zioei Fenster, oie auf die Markgrafenstraße gingen. DaS Möblement war einfach. Ein Sopha. fechS Stühle, ein runder Tisch und dem Spiegel, ei« Schreib-sekretär. ein Kleiderschrank; im Alkoven elN Bett. Jeder Offizier hat ju seiner Bedienun^i einen „Burschen", ein Sol-dat, der ihm von dem Truppeutheile. welchem er angehört, gestellt wird. Der Bursche deS Lieutenants von Marenstern, von d^m Kameraden deS Letzteren schon bestellt, wartete deS neuen Herrn in dem Quartier. Er trug die Sachen des Lieutenants hinein, die jedoch ein gewöhnlicher Reisekoffer hätte fassen können; der große Federhut und der Ezako hatte« allerdings jeder seine besondere lederne Kapsel. (Fortsetzung folgt.) hsrausbringen konnte, j« Leibe rückt, und zugleich dem Publikum den R^itl) gibt, sich des Nachts nicht zu leichtfinnig auf die Straßen zu wagen, und besondkr« nicht ohne gewisse Borfichtsmaßregeln ei« dlchein" anzunehmen, da Personen, die verschwunden find, unter dem Borwande sich entfernten, daß sie wichtil^e Sachen zu besorgen hätten. Man schließt hieraus, daß die Leute, die sich mit diesem neuen Hand-»t'erk besaffen. ihre Opfer durch irgend welche Vorspiegelungen an einen einsamen Ort locken, um sie dann zu berauben und umzubringen. (Schreibtelegraph.) Dem Direktor der telegraphiscken Werk-statte in Neuenbürg. Hipp, ist es gelungen, dir Casellische Erfindung d,s Sckreibtelegr^iplien durch zweckmäßige technische Bo»kehrttntlen so zu verbessern, daß dem schweizerischen Bundesrath die erste Schriftprobe eingesandt werden konnte. Danach kann eine geschriebene Seite in der eigenen Schrift des Versenders auf einmal telegrapbirt werden. Die Schrift wird in dicht aneinander gereihten wagrechten Linie« unter dem Telegraphenstift hindurchgezogen, so daß der Stift nach und nach jeden Punkt beruljrt. Die Originalschrift kommt auf eine Bleiplätte, die geätzt wird. Der Telegraphenftift markirt an der Endstation auf chemisch präparirtem Papier jede Stelle, wo er die Schrift berührt. So bestehen die Buchstaben aus seinen Linien, die aber so enge aneinanderstehen. daß man sie nur mit scharfem oder belvaffnetem Auge unterscheidet. — Welch ein ungeheurer Fortschritt für das GeschSftsleben. wenn Wechsel. Anweisungen. Briefe mit der eigenen Unterschrift des Versenders telegraphirt. wenn stenographische und Geheimschrift, wenn Mitthei» lungen in allen möglichen Sprachen im Original auf die weitesten Enfiernuugen, wie der Blitz versandt werden können. Wunderbares Zeitalter! (Waldbau.) Der Streit, ob die garsten unter Staatsaufsicht stehen sollen oder nicht, ist noch immer nicht gelöst. Viele sprechen eben dem Staate die höchste Intelligenz zu und glauben, daß er die Wälder am meisten schonen, d. h. besser verwalten werde, obwohl die lZrfahrung in Kurhessen. Bay-rn. Rheinpreußen zu Anfang dieses Jahrhunderts und tn Frankreich bis noch vor Kurzem dies gerade nicht bestätigt. Private hätten die Forste nicht so verwüsten können, wie es in diesen Ländern die Regierungen (allerdings theilweise feindliche) gethan haben. Wer bürftt überhaupt dafür, daß die Regierung, bestehend ans Beamten, die nichts von der Sache verstehen, und au? das Gutachten von Forstleuten sich stützend, welche oft mehr ihre Liebhaberei im Auge haben, das wirthschaftliche Wohl des Landes am besten wahre! Kann es nicht ebenso leicht schlechte als gute Regierungen geben, und sind nicht erstere bisher vorherrschend gewesen? 3n dem baumlosen Italien und Spanien slnd die StaatswalduNtittt zuerst verschwunden, was noch an Wald vorhanden ist, gehört Privatleuten. Als Beispiel trefflicher Waldkuktur bringen die „Bern. Bl. f. ö." einen Bericht über den Haßli-ivald der Gemeinde Oppligen bei Thun, welche die Anrechte des Staates mit 2S.000 Franken ablöste und den Wald in eigene Aussicht nahm. Die Ergebnisse waren höchst erfreulich und der Wald ist in prachtvollem Staad, obwohl jährlich N4 Klafter gefchla-gen werden. (Freihandel.) Die Handelskammer in Plauen erklärt sich in ihrem Berichte für die Freiheit des Handels und sagt u. A.: Immer allgemeiner wird die Ueberzeugung. daß ohne eine gänzliche Beseitigung der Schutzzölle zu einer gleichen und gerechten Behandlung aller Industriezweige Uttd zu einer gründlichen Abstellung der bald ans dem öchoße des einen, bald aus dem des andern auftauchenden Klagen über unverhältnißmüßige Belastung nicht zu gelangen ist. und zugleich bricht sich, unterstützt durch die überraschend günstigen Erfahrungen, welche namentlich Frankreich feit der Annahme einer freisinnigeren Handelspolitik gemacht hat, und welche »»öffentlich zunächst dieses Land zu einer weiteren Ermäßigung seiner vergleichsweise immer noch drückend hohen, den Anforderungen der Gleichberechtigung tvenig entsprechenden Eingangszollsätze veranlassen iver-den, mehr und mehr die Einsicht Bahn, daß die von einzelnen Indnstrie» zweigen aus dem ihnen noch verbliebenen Schutze zu ziehiuden Portheile dem ihnen aus der Bertheuerung und Bezugserschwerung ihres Arbeitsmaterials und ihrer Betriebsmittel sowie der allgemeine« Berbrauchsbedürfniffe erwachsenden Rachtheilen nicht mehr die Wage halten. (Wahlpflicht.) Ein bewährtes Mittel, sich der zahlreichen Vetheiligung der Wahlberechtigten bei der Wahl der Wahlmänner zu versichern, hatte eine Gemeindevorstehung im Knittelfelder Bezirke in Anwendung gebracht, indem dieselbe den Wahlberechtigten im Aalle ihres Ausbleibens eine Geldstrafe von 2 fi. androht,', ivas zur Folge hatte, daß bei der Wahl kein theueres Haupt fehlte. Marburger Berichte. (Berichtigung.) In dem Berichte über die Hauptversammlung des Krankenvereins kommen zwei Druckfehler vor: die Arztkoften betru-gen im verflossenen Jahre nicht 101 fl., sondern 191 fl.. die Ausgaben nur 9V4 fl. (Die Note derenglischösterreichischenVank). die eine Winzerin dem Gemeindevorsteher in Wachsenberg gegeben und dieser beim Untersuchungsgerichte hinterlegt, gehört dem Dr. Iokobovitz. Dieser wurde in einem Dorfe auf dem Pettauerfelde geboren, lebte einige Zeit in Konstantinopel und ist gegenwärtig „öffentlicher Rechtsägent «ud Advokat für oe« Orient" in Wien. Anfangs September v. 3. bes»chte Iakobovitz den Wirthsgarten in der Sulz und bestieg die Koschaker Höhe, wo er seine Bri ftasche verlor; in derselbe« befanden sich: der erwähnte Kaffafchein im Werthe von ü00 fl., zwei Hunderter und 60 fl. in kleineren Banknoten. Die Aufzeichnnngen in der Brieftasche hatten für Iakobovitz einen solchen Werth, daß er einem Marburger Freunde 150 fl. zusicherte, wenn er ihm dieselbe wieder bringe. Die Brieftasche ist der redlichen Finderin gleichsfalls abgenommen worden: die bereits verbrauchten 260 fl. wird diese jedoch kaum zu ersetzen vermögen, (Der kaufmännische Berein) hält morge« Abends um halb ö Uhr seine Monatsversammlung; Gegenstände der Verhandlung find: 1. Bericht über den Kassestand. 2. Abordnung zweier Mitglieder Mr Gründungsfeier des Grazer Vereins „Merkur", der eine freundlichr Einladung zur Theilnahme hieher gesandt. Das Fest wird am Sonntage stattfinden. Theater. k. Die letzte Kindervorstellung „die Silberfee", zum Bortheile des kleinen Iustian aufgeführt, vermochte das Haus nicht mehr so zu füllen, wie die früheren es gethan, doch fanden die kleinen Künstler vielen Bei-fall, den besonders Fanni Koller und Lina Bendel verdienten. — Sam-stag wird „Pietra" von Mosenthal zum Vortheile des Frl. Wallinger gegeben werden; wir wünsche«, daß die Titelrolle vo« der Benefleiant,« besser dargestellt werde, als dieses im Vorjahre der Fall war. Letzte VvK. Die Durchführung des neuen Wehrgesetzes ist verschoben: das-selbe wird die verfaffungsmüsige Behandlung durch die Reichsvertret«ng erfahren. Aus Ungarn wird der befriedigende Abschluß der AusgleichsBor. berathungen gemeldet. Einem russiscben Plan zu Folge soll die Türkei getheilt, ei« bulga-risches Reich «ntee Großfürst Konstantin, ein bosnisches Reich «nter einem österreichischen Erzherzog, und ein romanisches Königreich nnter dem Pri«zen Hohenzollern gegründet werde«. Die Pforte behält ihre übrigen europäischen und asiatischen Besitzunge«, u«d Fra«kreich' England und Italien verständigen stch über Tunis, Tripolis ««d Egypten. Telegraphischer Wiener Collrs voin 24. Jänner Metalliques.....SS.40 Kreditatiien........162.10 5)«/^ «ationat'Anlehen. . . . 70— ! London.........l»S.S0 tS60er Gtnat»«Anleh«n . . SS.S0 j Gilber.........1S1.b0 Bantattien.......7S1.— j K. K. Vkltnz Dutaten .... «;.S7 Angekommene in Marburg. Vom 16. bi» SS. Jaaner. „Erzherz. Johann." Die Hereen: Pot«F, Eeschäftsreis., Vien. Manier, «ommisia?, St. Leonl»ard. Holzhauer. Kanfm., veistircheii. Kah«. Kaufm., viea. Enget nnd Ga»«. «eisend«. Wie». „Stadt vien." Die Herren: Vtettendoefer, ««tteidehündler, Graz. Perke »ig, Privat, »ntenstein. ..Stadt Meran." Die Herren: Toenßei». t. k. Hauptmann, Zara. GeiU, Buchhalter. Graz. Zilzer, Kfm.. Graz. Tgger. Beioat. Dresden. Porta, Privat, Komorn. <''ra«er, Agent. Wie«. — Krauen: Schrol, Privat, Laidach. Schwabl. Privat. Ofen. „Tiaube.- Die ^rreu: Oitzinger, Handlungsreif., Lail»ach. Korp «. Kri^r. lieg, Wirthe. Leobe». Hirt, Reolitätendes., Radegund. 3aklin. Ka»fW., Weitenftein. Kotnit, Lehfrer. Kulmberg, «tallitsch, akad. Maler, villtommhof. Ka«i»el«iller, l^'ein-Händler, Graz. ____ Gt>G»f»«dee Das Gerücht, ich bewerbe «ich um die Wahl des Landtlms-Abge» ordneten in der Stadt Marburg. schei»t durch einen schlechte« Witz eut-standen zu sein, weil mir «ie ««gefallen wäre, «ich dar«ach zu sehue«. Marburg S4 I仫er ^867. Dr ?r««z NckbeW. Kanzlei - Veränderung. Während des Umbaues des Hauses der Fra« Mari« Sch«iedcrer in der Grl^rvorstadt Ha«s Rr. 13 überlege ich vo« 1. Februar d. 3. an «eine Kauzlei vo» dort in das Ha«s der Fra« Ba«ealari «ebe« de« Gasthofe „zur Tra«be" i« der Grazervorstadt Ho«s'Nr. 7, «w ich auch wohue. Marbnrg. 24. Zä««er 1867. Dr. »«beP, _k? k. Notar._ ted«tw»r: G»««z Wisthaler. >» Al»rI»i>rU or6illirt Mr ü»kn- unä ilunckkrAnledeiteu, Kr ovo-»erv»tivv unck teelinisokv ^Adnlivillcunckv ^on 10 di» 12 Ilkr VorwittRLs» uaä von 2 di» 4 vkr Hotel „IrTkerioz II. (krivAtkroknunAk). ?ür ^rme unent^vItNoli. Z 36l. Kundmachung. (8» Vo« Stadta«te Marb«ra wird bekannt gegebe«, daß di« vo« der hohe« k. k. Statthalterei a«sgeschriebe«e Wahl eines La«dtags'Ubaeorh«e te« der Stadt Marburg «» BS. JS«»er I»GF u« 9 Uhr Vor- Mittags i« Ge«ei»de Rathsaal« stattfinde« wird. Marb«rg a« SS. Iä«uer 1867. Der B«rger«eister: A«hreOß TsMiier. Ginige Ttartin spät gelesener Nur«b