^ 81 Areitaa den 8. Juki »88t. XX. Jahrgang. 'H Die „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Kreitag. Preise — siir Marburg ganzjährig 6 fi., halbjährig S fi.» vierteljährig l fi. 50 kr.! für öuslellung ins Hau» monatlich 10 kr. — mit Poswersendnng: ganzjährig 8 sl.. halbjährig 4 ft., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebiihr 8 kr. per Zeile. Die Ertiguisst in Aöhmcn und das MiaisttNllm Taoffc. Marburg, 7. Juli. Alle Berfaffungsstaaten Europa's mit Ausnahme der schweizerischen Eidgenossenschast sind darauf angelegt, bei schwerem Bruche des inneren FriedeniS mit Hilfe de« Belagerungszustandes regiert zu werden. Die Verfolger der Deutschen in Böhmen halten augenblicklich Rast. Die Steine liegen ruhig am Wege, die Knüttel sind in die Ecke gelehnt, die Meffer in die Taschen gesteckt — aus kurze Zeit. Wenn der Statthalter selbst nicht dafür bürgen kann, daß die Meute nicht wieder losbricht, falls die Versöhnungsära noch fortdauert, fo ist doch wohl auch unsere Be» fürchlung kein leerer Wahn. Da» Mlnijterium Taaffe wird sich durch die Deutfchenhetze in Böhmer^ noch zu der Erwägung gedrängt fehen, ob e« den Belagerung«» zustand über Prag verhängen foll, oder nicht. In letzterem Falle können die Tfchechen behaupten, diese Maßregel sei au» Scheu vor ihrer Macht unterblieben. Der böhmische Löwe wird auch au« diesem Grund die Gewalt seiner Pranken neuerdings versuchen und die Wiederholung der blutigen Greuel muß die Stellung des Ministeriulns endlich sogar dort erschüttern, von wo die letzte Entscheidung über Kommen und Gehen der Minister abhängt. Kürzlich wurde gemeldet, daß im Minister-rath die Auflösung der Prager Stadlvertretung verlangt, von Prazak und Dunajewski aber bekämpft worden au« Rücksicht auf die Abgeordnetenmehrheit. Diese Nachricht wird zwar als irrig bezeichnet — die innere Wahrheit derselben ist jedoch unläugbar. Gleiche Wirkung wie die Auflösung de« Stadtrathe« von Prag hätte auch d»e Verhängung des Belagerungszustande». Die Tschechen würden ihre Beziehungen zu diesem Ministerium abbrechen, ja! sie würden sich gegen dasselbe kehren. Die Vertreter im Abgeordnelenhause würden allerdings nicht mlt der deutsch-freisinnigen Partei gegen das Ministerium siimmen, aber sie würden das HauS verlassön und die Politik der parlamentarischen Enthaltung fortsetzen, wie sie schon öster gedroht. Die jetzige Abgeordnetenmehrheit ginge in die Brüche und das Ministerium ginge mit; es könnte sich ja nicht mehr rühmen, den vollständigen Neichsrath beisammen zu haben — es könnte sich auch der Krone gegenülm nicht mehr al« Ministerium der Versöhnung hinstellen — der Grund seiner Berufung und seines Fortbestandes wäre hinfällig geworden. Das Ministerium darf wohl sagen: „Gott schütze mich vor meinen Freunden! Sinnloser und zweckwidriger hat noch selten eine Partei die Gunst der Verhältnisse mißbraucht, durch gemeine Verbrechen noch selten eine sich selbsi gebrandmarkt, wie die Prager Tschechen und wenn ein Ministerium das Recht hat, seinen Parteigängern zu zürnen, so ist es wohl das Ministerium Taaffe. Diese« mag in weiterer Versolgung seiner Versöhnungspolitik beschließen und durchsühren. wa« e« will: durch die blutigen Ereignisse von Prag ist die nationale Kluft unüberbrückbar geworden auch für das Ministerium Taaffe und wird e« von dem Verhängniß ereilt, welches unabwendbar noch über jede Negierung hereingebrochen, die sich auf Tschechen gestützt. Franz Wiesthaler. Zur Geschichte des Tages. Die deutschen Studenten von Prag denken nicht daran, dem Kampf um ihr Burschenrecht, um die Hochschule zu entsagen. Sie erklären mit vollster Entschiedenheit: die Abzeichen, die wir nach Genehmigung unserer Satzungen zu trogen befugt sind, werden nicht beseitigt. Im Herbste kommen wir wieder, um unsere Studien fortzusetzen; die Prager Hochschule bleibt unser mator" und werden Kommilitonen anderer llniversttäten zum Besuche dieser Lehranstalt eingeladen. Die slavische Bewegung in Oesterreich ge-mahnt auch die Magyaren an die Gesahr, welche ihnen von gleicher Seite droht. Das Ministerium sucht dort, wo die nicht magyarischen Stämme regierungsfreundlich sind, die Führer zu gewinnen und ist entschlosien. in den übrigen Theilen des Landes rücksichtslos die schärssten Gegenmittel anzuwenden. Den Bulgaren mag es zu nicht geringem Tröste gereichen, daß die Stammgenossen Ost-Rumeliens in der Roth als Brüder sich bewähren. In allen Städten werden Massenversammlungen abgehalten; die Redner sprech»?n hestig gegen den Staatsstreicher jenseits de» Balkan« und betonen, daß die Berfaffung, die einzige Garantie sür die Zukunft der bulgarischen Nation, vertheidigt werden müsse. Die Beziehungen der Türkei ilu Frankreich werden täglich gespannter. Die Pforte behauptet zwar, die militärischen Vorkehrungen in Tripolis seien nur Maßnahmen der Verwaltung; allein der Sultan, von der diplomatischen Kultur weniger beleckt, als sein Minister, will nicht immer heucheln und hat kürzlich in echt asiatischer Laune den französischen Botschafter gar nicht vorgelassen, „da er diesen Menschen nie mehr sehen wolle." Der Beleidigte soll mit der Bemerkung gegangen sein: „der Sultan werde noch erfahren, was e« bedeute, mit einem großen Lande Streit anfangen." Der freie Boden Nordamerika'« ist durch einen politischen Meuchelmord befleckt worden und ist es der Präsident der Republik, welchen das Geschoß ledensgefährlich getroffen. Der Thäter befindet sich in Haft. Unaufgeklärt ist noch, ob derselbe aus persönlichem Beweggrunde gehandelt, weil er bei der Vertheilung der Stellen übergangen worden — ob die Schwindlerbande ihn gedungen, wklche dem Gegnsr der Korruption Rache geschworen. Vermischte Nachrichten. (Osner Bitterwasser.) Wie uns mit-getheilt wird, wurde das Osner Rafoczy Bitter-waffer, Eigenthum der Firma Gebrüder Loser in Pest, auch bei der Weltausstellung in Melbourne wieder mit dem ersten Prets ausgezeichnet. — Diese Auszeichnung ist um so verdienter, als es nur den Bemlthungen der II e tl i l l e t o 11. Tarvis «vd scilie Nmgcbmg. Von Katharina JnlaS. (Schluß.) Einen der bedeutendsten Anziehungspunkte sür die ins Kanaithal strömenden Fremden blldet der Luschari- ober Heiligenberg, auf dessen Höhe (1721 Meter) im Jahre 1360 der Gna» denmutter eine Wallsahrlsklrche erbaut wurde, welche jährlich im Durchschnitte von 20.000 Menschen besucht wird. Der Hauptaltar steht gerade an jener Stelle des Wachholderbusches. in welchem der Sage nach Hirten eine au« Holz geschnitzte Marienstatue fanden. Maria Luschar» in Kärnteti, Maria Zell in Steiermark, Maria Loretlo in Italien, Maria Einstedeln in der Schweiz, sie alle unv noch andere wetteisern wohl im Reiche der Wunder um den vorzüglichsten Rang. Wenn dem bedrängten Gläl»bigen in Kärnten und seinen Nachbarländern jede andere Htlfe versagt scheint, dann wendet er sich wohl ver- trauend zur Himlnelskönigin, die er zwar überall gegenwärtig weiß, von der er jedoch aus lichter, mühsam erklommener Bergeshöhe reichere Gna-oensp^nden erwartet. Geschah es doch, wie die Sage berichtet, daß in irgend einem Jahre 300 Leidende, welche mit Krücken zum Altare der Himmelskönigin auf Luschari gekommen waren, ohne Stütze heimwärts zogen. Die zurückge-laffenen, vor der Kirche zu einem mächtigen Holzstoße ausgethürmten Krücken aber wurden von unsichtbarer Hand in Brand gesetzt, und alsbald loderte eine gewaltige Feuerfäule zum hohen, lichten Throne der Himmelskönigin empor. Westlich von Tarvi«, an der Fella hinab ist Malborgeth. Gebieterisch erhebt sich über dem Marktflecken die gleichnamige Festung. An einer Biegung des Weges wird man von einem gleichen Denkmale wie am Predil Überrascht, welches dem Andenken des Helden Friedrich Hensel geweiht ist. Friedlich liegt endlich das Ziel des letzten hier angefahrten Ausfluges ^Pontafel und Pon-tebba", Oesterreich und Italien nebeneinander. Sie sind bejonder« des Gegensatzes wegen be-inerkenswerth, welcher in den beiden durch die wildtosende Pontebbana und durch den Schienen, sträng der Tarvis-Pontasel-Bahn getrennten Ortschafte-l herrscht. In ihrem Charakter und in ihrein Baufll)U grundverschieden, muthet un» in Pontafel noch allgelnein die deutsche Sprache und kärntnerische Freundlichkeit und Rrintichkeit moblthuend an, während man sich, die Grenz-l'rücke überschreitend, bereits ganz unter italie-Nischen Bauten und zwischen schmutzigen Häusern mit glutäugigen, schlanken, nachlässig aussehenden Bewohnern bewegt. Wer Pontasel und Pontebba trotz der Verschiedenheit der Nationalitäten so ungestört freundbarlich verkehren sieht, wird unwillkürlich einem im „Liede von der Glocke" zum Ausdrucke gebrachten Wunsche beipflichten und ih» im Sinne de« großen Dichtersürsten also er« neuen: ..Möge nie der Tag erscheinen. Wo des ranhen Krieges Horden Dieses stille Thal durchtoben, Wo der Himmel, Den des Äbends sanfte Rothe Lieblich malt, Von der Dörfer, von der Städte Wlldrm Brande schrecklich strahlt!" genannten Firma gelungen ist, diese« ausgezeichnete Lithion-Bitterwasser, welches von allen Aerzlen bestens empsohlen wird, sell>st in den entjerntesten Ländern bek-»nnt zn machen. (Weinproben in Paris.) Von 260 Weittproben, welche in Paris von dem chemischen Laboratorium des Stadtrathes untersucht worden, erwiesen sich drei Viertheile als gefälscht; die Untersuchung soll nun aus alle Weinverkäuser in Paris, deren etwa 20.000 sind, auSgedeh«! werden. Eil» Weinhändler, dessen Wein sich als gesälscht herausstellte, konnte beweisen, daß ihm der Wein, so wie er ihn verkaufe, vom Produ« Kenten in Carcassonne geliefert worden sei; da-daraus verklagte man den letzteren, aber das Gericht von Carcassone sprach ihn frei, weil es dem „Käufer nicht unbekannt sein konnte, daß die Mischling der Weine mit Piquette von allell Rebbesttzern der Gegend praktizirt werde/' (Polizei und Diebe in Konstaw tinopel.) Die öffentliche Sicherheit in Konstantinopel läßt mit jedem Tage mehr und mehr zu wünschen übrig. Die Polizei erhält seit sechs Monaten keine Bezahlung, und es sind sogar aus den beiden Iahren 1879 und 1880 die Gehalte noch slir einige Monate rückständig. Es hat dies die traurige Folge, daß die Polizei und die Diebe sich untereinander verständigen. Die Nachtwächter verhaften jede Nacht Diebe, welche ungescheut mit Lettern her« umgehen, die hoch genug sind, durch ein Fenster des ersten oder zweiten Stockwerkes Zutritt in in ein Haut zu gestatten; aber a»n nächsten Tag werden die Häftlinge freigelassen und machen sich über die Befchischis (Nachtwächter) lustig, wenn sie denselben begegnen. Zwischen den Dieben und den Nachtwächtern herrscht keine Verständigung, aber es ist Ni^torisch, dah die Polizei von jedem Diebstahl ihren Antheil erhält. Es gibt Personen, die trotzdem so naiv sind, sich bei der Polizei über geschehene Diebstähle zu beklagen; wenn eine solche Klage eintrifft, begibt sich die Polizei nach de»n Lokale, in dem der Diebstahl stattgefunvell hat, und fragt, ob die Diebe etwas zurlickgelassen haben, weil ein solcher fremder Gegenstand auf ihre Spur leiten dürfte. Man findet dann eine Mütze, oder einen Hammer oder einen Leuchter, oder irgend etwa» Anderes, und sobald die Polizei hievon unterrichtet ist, weiß sie, welcher Korporation von Dieben die Uebetthäler angehört haben, unv sie begilit sich zu derselben, um ihren Aniheil zu erhalten. So unglaublich dies klwgen mag, so wird doch in gut unterrichteten Kreisen behauptet, daß an einem solchen EiN' verständnib zwischen der Polizei und den Dieben nicht zu zweifeln sei. (Rechtszustände in Griechenland.) Einer der reichsten Gutsbesitzer in Griechenland hatte sein ganzes Vermögen seiner Dienerschaft testamentarisch vermacht und die Kinder seiner beiden Schwestern enterbt. Diese Letzteren erheben gerichtlichen Einspruch und erbringen durch Zeugen den Beweis, daß der Erblasser, von Ursprung Italiener, das Testament auf Jtali-enifch diktirt, sein Sekretär jedoch dasselbe auf Griechisch abgefaßt habe, eine Thatfache, welche von dem Letzteren felbst eingestanden wurde. Ueberall sonst hätte dieser Umstand das Testa» ment umgestürzt, die griechische Justiz war jedoch nicht dieser Meinung. Der Gerichtshof sorderte die Kläger zur Herstellung des Zeugelibeweises aui, daß der Verstorbene des Griechischen unkundig gewesen sei. Ueber hundert, allen Schichten der Gesellschast ungehörige Personen haben diese Ulikundigkeit des lSrblaffers erhärtet; der Verbticheiie hatte die Sprache, in welcher das Testameiit abgefaßt war, nicht verstanden. Als man auf diesem Punkte angekoinmen war, trat ein neues Moment hinzu. Der Nesse des Präsidenten des Gerichtshofes begibt sich zu den Klägern und macht denselben das Anerbieten, er werde ihnen die Gewinnung des Prozeffes sicherstellen, ivenn sie ihm 150.000 Fr. einhändigten. Die Kläger waren nicht iiii Besitze dieser Sumine; man kain also übereiil, ein Dokuinent zu unterzeichllen, in wt-lchein die Kläger sich zu eiller Schuld von 150.000 Fr. an Herrn X. bekannten, welche sie sofort nach Gewinnung des Prozesses sich auszuzahlen verpflichteten. Der Präsident des Gerichtshofes bediente sich hierauf dieses Schriststlickes, um sich der gegnerischen Partei zu verkaufen, und das Ende vom Ganzen war, dab die Angehörigen des Erblassers den Prozeß verloren, trotz des greifbaren Beweises, daß der Sekretär des Millionärs dessen Testament gesälscht hatte. (Bundesschießen.) In München findet das VII. deutsche Bundesschieben voin 24. bis 31. Juli statt und hat der Wiener Schlitzenverein zllm Zwecke der Reise der österreichischen Schützen nach München die nöthigen Vorbereitungen getroffen, daß die Südbahn l>is Wien und die Elisabeth-Westbahn bis Mlmchel» eine Fahrpreisermäßigung von 50"/» gewähren. Am 2^. Juli 7 Uhr Früh geht ein Separat. Eilzug mit den Wiener Schützen in Begleitung der Militärkapelle des Infanterie-Regiments Freiherr» v. Mollinary Nr. 33 ab und sind besonders die steirischen Schützen zur zahlreichen Theilnahme in Laildestracht eingeladen. Der Fahrpreis sür Hin- und Rückfahrt beträgt II. Klasse 18 fl., III. Klaffe 12 fl. Die Ehrengaben für das Miinchner Festschieben haben die Zahl von 2790 mit einer Werthfumme von 165.000 Mark bereits erreicht. (Zigeunergerichtsbarkeit.) In der Nähe von NakoS-Palota lagert eine Zigeunerbande, bei welcher sich neulich eine interessante Szene abgespielt. Einem der Zigeuner war seine Baarschaft abhanden gekommen, er zeigte den ^all dem Oberhaupte (Vajda) an, welcher nnn seinerseits die Äeltesten des Lagers zu einer Berathung berief, nach deren Beendigung er init lauter Stimme die Aufforderung ergehen ließ, daß Derjenige, der das Geld gestohlen, es sofort zurückgeben solle. Nachdem jedoch die Aufforderung nicht zum gewünschten Resultate führte, brach der Anführer zwei Baumäste ab, viefe wurden in Kreuzesform gebunden und das eine Ende in die Erde gesteckt. An der Spitze des Kreuzes wurde nun ein Stückchen Brod befestigt und dieses mit Salz bestreut, worauf die Anwesenden ausgefordert wurden, einzeln zu schwören, daß sie den Diebstahl nicht begangen. Dieser Aufforderung wurde auch ent-tprochen. Die einzelnen Mitglieder knieten vor dem Kreuze nieder und leisteten den Eid; als das letzte Mitglied der Bande — ein altes Weib — nun den Eid leisten sollte, wurde sie leichenblaß, griff in die Tasche und gab das gestohlene Geld heraus. Zur Strafe wurde sie sodann tüchtig durchgeprügelt und davongejagt. (Besteuerung des Gebühre n äquivalent s.) Der Stadt Troppau ist für das dritte Jahrzehnt vom kapitolisirten Pachtschilling, den sie aus der Verpachtung der Jahr-, Wochen-und Viehmarkt-Standgelder bezog, nach Abzug der Entlohnung des Marktmeiiters und der Straßenreinigungs-Auslageti, das Gebühren-äquivalent mit I Va Perzent bemessen worden. Dagegen führte die Gemeinde Beschwerde vor den» Verwaltungsgerichtshofe und begehrte die gängltche Befreiung dieses Erträgnlffes vom Gebuhrenäquivalent, weil diese Marktstandgelder auf dem s 69 der Gewerbe ordnung beruhen, o. i. Ab,jaden sind, welche eine Vergütung für den ülierlaffenen Marktraum, den Gebrauch von Buden und foustige Markt-Auslagen repräsen-tiren; ferner lveil nur solche Sachen und Rechte Gegeitstand der Aequivalent-Pflicht feielr, welche Objekt einer privatrechtlichen Eigenthums-Ueber. tragung sein können, was hier nicht zutreffe. Der Verwaltungs-Gerichtshof hat die Entsche»' dung de« Finanzministeriums wegen mangelhasten Verfahrens ausgel)oben und in den Gründen folgende, die streitige Froge vollkommen klarlegende, für Gemeillden, Ktrcheii u.f. w. höchst wichtige Nechtsanschauungen ausgesprochen: „Die Tarifpost 106 IZ, e des Gebüt)rengejetzes unter» zieht dein Aequivalent das Berinögen von Stlf^ tungen, Benesizien, Klrchen, Gunetnden zc. ohne Unterfchied, oo dasselbe Gegenstaltd einer privatrechtlichen Uebertragung sein könne, und läßt, insoferne dieses Verinögsn in beweglichen Sachen besteht, nur rücksichllich jenes der Kirchen und Stiftungen bestimmt bezeichnete Ausnahmen zu. Es ist unrichtig, daß, wie das Flnanzininisteriutn behauptet, die fraglichen Marktgelver deshalb dein A-quivalent unterliegen, weil sie eii» Ent» gelt fiir die Benützung der der Stadt gehörigen Lokalitäten, daher keine eigentlichen Gemeinde- Abgaben seien. Nach 8 69 der Gewerbe-Ord-nnng ist es gestattet, daß Getneinden den Marktverkehr mit Abgaben belegen, welche eine Vergütung für den überlaffenell Raum zc. und sonstige Auslagen sind. Es ist daher kein Zweisel, daß Marktgebühren, welche auf Grund der 8Z 69 und 70 der Gewerbe-Ordnung festgesetzt wurden, gesetzlich als Gemeinde«Abgaben anzusehen seien. Allein die Stadt Troppau hat nachgewiesen, daß da» Marktrecht der Stadt in jene Zeit zurückreicht. in welcher derlei Rechte nur inittelst Privilegien verliehen worden sind. Es ist hiemit keineswegs ansgeschloffen, daß durch das Pri-vilegiuln nebst dem Marktrech te auch der Vezilg von Marktgebühren bewilligt worden ist, derel» Zweck bestimlnungsgemäß über die Grelize einer bloßen Vergütnng für die mit der Ausübung des Marktrechtes verbundenen Auslagen hiltMlS-reichen sollte. J» diesem Falle wären die Marktgebühren nicht mehr Gemeinde-Abj^aben, sondern eine Gerechtsame der Gemeinde, niithin ein Vermögeirsbestandtheil derselben, welcher dem Gebühren-Acquivalent aus lSrund der nach dem Gesetze vorzunehmenden Werths-Ermitllul,g unterworfen sein würde." (Zur Physiologie des Selbst»norde s.) Die stets zunehmenden Meldungen von Selbstmorden müffen die öffentliche Anslnerk-samkeit in besonderer Weise aus sich ziehen. Am letzten Samstag wurden in Berlin binnen 24 Stunden nicht weniger als vier Selbstmorde verübt. In den Jahren 1375 bis 1876 zählte man in Berlin durchschnittlich 280 Setbitlnorde auf 1 Million Einwohner, in Wien 2^5, in Paris 400, in Leipzig 450; London dagegen weist die niedrigste Zahl unter allen Großstädte»,, uur 85, auf. Die steigende Tendenz dieser Zahlen steht außer Zweifel. In der letzten Zeit »st das Problem des Selbstmordes von verschiedenen Seiten einer wlffenschaftlichen Untersuchung unterzogen worden. Die Schrift des Dr. Ma-slZtyk: ^Der Selbstmord als soziale Maffen-erfcheinung, Wien 1881" und namentlich die de« hervorragenden Moral Statistiker» Alexander v. Oettingen über den akiiten und chroniitifchen Selbstmord (Dorpat bei Karow) unternehmen es, die steigende Menge der Selbstmorde als eine besondere Krankheit unserer KuUurentwtck« lung nachzuweisen. Aus den Thatsachen, auf welche Oettingen hinweist, ist hervorzuheben, daß der Selbstinord in dein Königreich Sachsen und in ihm in Leipzig die höchste Zahl der Opfer fordert: Oettingen nennt es den „Chim-boraffo des Selbstmordes, das kolossale Selbstmord-Gebirge". Aus der ganzen weiten Gottes-erde mordet man sich in Sachsen am meisten." Je näher man herankommt, um so höher steigt oie Zahl. In der sarmotischen Ebsne sind e» erst nur 30, in den Ostjee-Provinzen 65, in Ost' und Westpreußen fast 100, in Brandenburg 200, in der Provinz Sachsen 235, iin Königreich Sachsen erreicht die Ziffer etwas über 400 auf eine Million. Wie von Norden her »iach Sachsen zu, wächst auch von Süde»» in gleicher Weise die Selbstmorvziffer, so daß zutn Beispiel »tn Süden Baterns die Ziffer kauin 70 erreicht, in dem an Sachsen stoßenden Oberfranken dagegen bereits 150 bis 160 beträgt. Die größte Zahl der Sclbstmorbe sällt allenthalben in den Frühling und Sominer, iln Mai, Juni und Jul», nicht im Novemoer unv Dezelnber, wie man sonst annahin; die meiste!» Selbstmorde werden verhältnißlnabig »n den Morgenstunden von 6 bis 8 Uhr vollzogen. Die SelvNlnoroe durch „das gel»»e»liste Mittel", durch das Erhenke»», nehineu in Preußen und Sachsen zu; säinmtliche vier am Sainstag ge»ncldeten Fälle zeigen diese Todesalt. Oektingen weist Saraus hin, daß bei relativ edleren Beweggründen (wie unglljckliche Liebe, Schain ulid Reue) auch das sogenanlUe noblere Mittel, die Schußwaffe und das Glst, gebraucht »iierbe. In den meisten europäischen Staaten koinint aus drei bis vier Selbstlnörder eine Selbstmörderin, wie auch in der Liste vo»n Samstag drei »nännliche und eine »vei^'liche Person a>l-gtisührt sind. Daß die Trunksucht eine große Rolle in der Selbstmoro-Statistik spielt, ist eille bekannte Thatsache. Die angeführten Schriften suchen die zunehmenden Seldstlnorde »nlt den Grundproblemen unserer Zeit, mit der Erschüt- terung der bisherigen Weltanschauung in Ver-bindung zu bringen. (Kausmä»» Nische Korrespondenz und gestempelte Rechnung.) I. Heiß in Mötz hatte von seinem Geschäftsfreunde Joses Zimmermann solgendes Schreiben empsaiigön: „Den mir durch meinen Reisenden gütigst er« lheilten Austrag aus Ein Faß Branntwein habe besten» in AussUhrnng gebracht, überreiche Ihnen daher im Anschlüsse /. liilligsl Rechnung, deren Betrag von 171 fl. 7l kr. gefälligst gutzu-buchen bitte." Dieses Schreiben wurde, ungeachtet demselben die gehörig gestempelte Nech^ nung angeschlossen war, gelegentlich einer Stempelrevision als ungestempelt ausgefertigt bean-standet und der slinszigfachen Gebtthr per 2 sl. 50 kr. unterzogen. Gegen diese auch vom Finanzministerium bestätigte Gedahrenvorschreidung wurde Veschwerde vor dem Verwaltnngs-Ge« rlchtühose geslihrt. daß eine Korrespondenz, welcher die gestempelte Rechnung beigeschlossen ist, niemals einer Gebühr unterzogen werden kann, weil im §19 des Gebühren-Gesetzes vom Jahre I87K nur verordnet ist, daß Rechnungen, selbst wenn sie einer Korrespondenz als Beilage angeschlossen, stempelpstichtig sind, nicht aber dle Korrespondenz, welcher eine gestempelte Rech« nung beigelegt ist. Die Korrespondenz ist hier nur ein Akt der Höflichkeit, der oft unterbleibt, oft auch an der Spitze oder am Schlüsse der Rechnung seinen Ausdruck findet. Das Schreiben sei keine Rechnung, weil weder Gattung, Menge, noch der Einheitspreis verzeichnet sei, auherdem ist auch im Schreiben auf die beiliegende Rechnung Bezng genommen. Eine Gebühr könnte anch niemals unv unter keinem Umstände erhoben werden, wenn keine Ziffer darin enthalten wäre. Hier ist die Ziffer lediglich mit der B»tte um Lerbuchung gebracht. Der Verwaltungs-Gerichtshof hat die Beschwerde als im Gesetze nicht begründet abgewiesen, mit folgender Mo-tivirung: Nachdem in der aus dem fraglichen Geschäjte de» Beschwerdeführers herrührenden kaufmännischen Korrespondenz unzweifelhaft eine Aufzeichnung enthalten ist, der zufolge demselben aus einem Geschäste seines Gewerbes, reipektive aus der Ausführung eines Kausantrages wider den Besteller eine bestimmte Forderung enthalten ist, um deren Gutschrift mit derselben Korrespondenz gebeten wird, mub dieselbe als eine kauf, männtsche Rechnung angesehen werden, welche im Texte der kaufmännischen Korrespondenz enthalten ist, weiche die Verpflichtung zur Zahlung der gesetzlichen Gebühr begründet. Dav weder die Gattung, noch die Menge, noch der Em heitspreis verzelchnet sei, ist ganz irrelevant, weil das Gesetz dies n»cht vorschreibt, sowie auch der Beisatz in der Korrespondenz, daß im Anschlüsse dle Rechnung überreicht wird, die Befreiung von der Gebühr für die Korrespon denz nicht begründen kann. Außerdem unterliegen di« Abschrtften kaufmäiuuscher Rechnungen nach dem letzten Aliens des K 19 des Gesetzes vom Jahre 1876 derselben seuen Gebühr, wie die Ottginalien, daher war sowohl die beigelegte als auch die in der Korrespondenz enthaltene Rechnung stempelpflichtig. — Räch dieser für alle Fälle in der Zukunft maßgebenden Rechts anjchauung empfiehlt es stch wohl von selbst, entweder das Schreiben oder dle abgesonderte RechnungSbetleguttg im Gejchäjtsverkehre weg zulassen ober wenigstens tn das Schreiben keine Zchern aufzunehmen, um der doppelten Gebühren Pflicht zu entgehen. (Pfarrinfassen und Kirchen aus lagen.) Im Jahre 1876 wurde eine Repa ratur an der unter dem Privat-Patronate des Fürsten Gustav Batthyany» stehenden Pfarrkirche zu TrautmanttSdorf nothwendig. Die Kosten sür Zug- und Hand^Nobot wurden mit 16W fl. erniittelt und der Gemeinde zur Hereinbruigung zugewiesen. Die Gemeinde hat Viesen Betrag ln das Gemeinde-Budget eingestellt, wonach alle Steuerzahler hiezu beizutragen hatten. Gegen diese Emstellung wurde namens des Fürsten Beschwerde gesührt, worüber die Bezirkshauptmannschaft Bruck erkannte, daß die fraglichen 1600 fl. nur auf die in Trautmannsdorf wohnenden Katholiken zu repartiren seien. In Folge Beschwerde erkannten die Statthalterei und das Kultusministerium, daß von der Repartition der Patron Fürst Batthyany'l und der Pfarrer auszuschließen seien. Das Kultusministerium hat seine Ansicht damit begründet, daß nach d^n bestehenden gesetzlichen Bestimmungen der Be« silier einer Domäne, in deren Bereiche eine Kirche gelegen ist, wenn er zugleich Patron dieser Kirche ist, zu einem Beitrage zu den Handlanger- nnd Fuhrkosten nicht verpflichtet werden kann, und in diesem Falle umsoweniger, als Fürst Batthyanyi nicht in TrantmannSdors wohnt, daher gemäß Z Zii deS Gesetzes vom 7. Mai 1874 nicht zu derlei AttSlagen heran' gezogen werden könne, da nach diesem Paragraph nur die in einer Parochie wohnhaften Katholikeir desselben Ritus zu KnltnSzwecken im Allgemeinen herangezogen werden können. — Der Verwaltnngsgerichtshos liat nun die Be« chwerde der Gemeinde Trautmannödorf gegen diese Entscheidung nicht nur als ungesetzlich zurückgewiesen, sondern die Gemeinde auch noch verhalten, an den Fürsten Batthyanyi den Be-trali von l00 fl. Kosten zu entrichten, weil der 35» des zitirten Gesetzes präzise normirt, daß nur die in einer Parochie wohnenden Katho« liken zu derlei Kosten herangezogen werden können. ZIlalb>l>.tier tierichle. (Widmung.) Herr Joses Chr. Hofrichter, welcher seine Steile als Notar in Windisch» Graz niedergelegt, hat der dortigen Volksschule den größten Theil seiner Bücher, Bilder und Landkarten gespendet. (Auszeichnung.) Das Ministerium sür llnterricht und Kultus hat dem Oberlehrer an der Volksschule zu Radkersburg, Herrn Franz Einfalt, in Anerkennung seiner vieljährigen und erfolgreichen Wirkfamkeit den Direktorstitel verliehen. (Ertrunken.) Unweit der Bahnstation Hrastntk ist der Grundbesitzer B. Katfchner von einem landenden Floß in die Sann gestürzt und ertrunken. (Brandlegung.) In Folge einer Brand legung ist zu Ponigl das Wirthfchastsgebäude der Grundbesitzerin Agnes Schalamun gänzlich eingeäschert worden. (Der „Pranger" in Pettau.) Nach dem Vorschlage des H^rrn Professor Gaupmann in Pettau wrrd für den dortigen „Pranger" (ein Denkmal aus der Römerzeit) ein Schutz dach hergestellt uud hat dle „Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale" emen Beitrag au» ihren Mitteln bewilligt. (Sauerdrunn.) Bei der Telegraphen station Sauerbrunn ist der volle Tagesdienst eingeführt worden. (Blattern.) Die Volksschule in Stadel dorf vei Windifch-Landsberg ist wegen der Blat lern geschlossen worden. (Für die achtjährige Schnlpflicht.) Die Lehrerversammlung der „Umgebung Mar bürg" hat am 7. d. M. sich einstimmig für die achtjährige Schulpflicht, sür die Abfoffung einer Petition an das Abgeordnetenhaus und Ueber reichung derselben durch Freiherrn von Wa jhington ausgesprochen. (Priesterweihe.) In Marburg werden Heuer nur zwei „Theologen" die Priesterweihe erhalten — eine Zahl, die hier noch nie so gering gewesen. letzte FML. Ritter von KratlS ist zum Leiter der Statthalterei irr Böhnien ernannt worden Das Generalkomma,ldo in Prag hat den Militärkapellen verboten, deutsche Lieder zu spielen. In Reichenbcrg hat zwLjcheli Tschechen und Dentschen eine hnlbUundige Rauferei ftaltge» funden. Die Landeöfinanzen Galizicns werden als ungünstig dargestellt. Die ftavijchen Pilger haben dem Papst 160,000 fl. überreicht. Der Äjc»'könig von Egypien beabsichtigt, ein Dekret über die gänzliche Abschasfnng der Sklaverei zu erlassen. Jin Befinden Garsield's ist eine wesentliche Besserung eingetrezen. Wom Büchertisch. Als Thorwaldsen noch in Ro,n lebte, kam eines Tages ein junger Däne zu ihin. Derselbe srug Tborwaldsen: „Sagen Sie, Herr Prosessor, wie viele Tage braricht mali, um Rom keniien zu lernen?" Letzterer antwortete: „Mein lieber Freund, da niüssen Sie sich an einen Andern wenden, ich bin erst zehn Jahre hier! — Dieser Ausspruch ist. wie Jedermann weiß, sehr bezeichnend sür Rom, deuli keine Stadt der Welt hat so viele großartige Bauteil und Kunstschätze arifzuweisen. Ueber dieses Roin erscheint dclnnächst ein Prachtwerk, betitelt: Roin in Wort nne Bild. Eine Schilderung der ewitlen Stadt und der .^ampagna von vi-, pllil. Ztud. Kleinpaul. Mit 366 Illustrationen. In ca. 36 Lieferungen 1 fl. (Leipzig, Schlnidt Günther.) Nach den uns vorliegenden Blättern verspricht dieses ein dem groben Gegenstände würdisze« Pracht-werk zn werden, mir koininen später daraus jurück. _ Sammlung der Stenergcsctze. tManz'sche Buchhandlung in Wien) Der Mangel eilier vollställdigell und ver-läßlicheii SalNiiilittig der ga»iz außerordentlich zahlreicheii, in den eiiizeliien Kronläiidern viel--fach verschiedenen Vorschriften über iiilsere direkten Steuern macht sich in der Praxis illilner nimniienehincr fühlbar; der Stenerträger oder desseii Anwalt, der Verivaltltiigsbeainte, oder iver sonst geliöthigt ist, sich init Steitersragen zu befasseii, ist bisher liemöhnlich gar iiicht in der Lage, die einen spieziellen Fall betreffenden Stellernormen in ihrein Wortlallte kenllen zu lernen, nachdein es ihin ja in den selteilsten Fällen tnöglich ist, zu diescin Zwecke die vielen Hunderte von Bänden der zal)lreichen offiziellen Sammlungeli von Gesetzen und Verordnungen zu durchsucheti, uild aliderseits die iiorhalldenen Privatsalninluiigen von Steuervorschristen, soweit selbe nicht aiitiquirt erscheinen, in jeder Beziehung höchst unvollstmidig siiid, namentlich aber die so wichtigen allgeineinen Normen i'tber Zuschlage zu den direkten Stenerii, über Cxe-kntion, über den Wirkungskreis der Behörden ili Steuersachen zc entweder ganz ignoriren oder doch nur sehr flüchtig behandeln. Da« Werk, dessen erstes Heft hiermit der Oeffent-lichkeit üliergeben wird, ist nun bestimmt, die eben besprochene Lücke in der Literatur auszufüllen, indein dasselbe die sämmtlichen aus authentischen Qiiellen zusaininengestellteii, in den verschiedenen Kronländern geltenden Gesetze uiid Verordliiingeii. welche auf direkteSteuern Bezug habeii, sowie auch alle einschlägigen Jn-dikate, insbesolidere jene des Verivaltungs-gerichtshofes in übersichtlicher Forin publizirt. Die Eilitheilllng der Satninlung ist folgende! I. Theil. ki) Gruildsteuer, l>) Gebälldestelier, c) Erlverb steller, (l) Einfoltilliensteiler. II. Tbeil. a) Zuschläge zu deu direkteil Stellerll. d) Einhebltlig der Stellern; Ueberzahluii-gell, Zlifristllllgell, Berzllgszinseil; Erekution, Stellerlierabsetzliiigeii lind Nachl^isje; Verjährnng, (?) Wilkllngskreis der l. s. Behördeil nild auto-nolncil Organe in Steuersacheil,- NechtSlliittel der Parteieil gegen Verfilgungen in Stener-sachen. Uin die Beiintzniig des Werkes zil erleich-telli, iviid demselben ein ailSsülMcheö alphabetisches llild sl)sleliiatisches Register beigegel^en. Die Steliergcsetzsaiiiniliing lvird in 6 bis 7 Hesteil inl gleichen Illn.'ange erscheinen. Trotz der Bogetlzahl nild Allsstattnng stellen wir deil Preis sehr billig (niid zwar) beträgt derselbe nnr 80 kr. pro Heft, so daß die Alisäaffiing Jederinaiill erlliöglicht lvird. Die Triicklegnng wird llllnnterbrochen sortge-sej^t, das Erscheilltn der Hefte in kurzen Zlvi-schenrällnleii ist gesichert, da das seit anderthalb Jat)reil drnckfertige Manllskript llilter der Presse ist. 3. 6423. (69g Kundmachung. Vom Stadtrathe Marburg werden im Sinne dtü Gesetzes vom Jahre 1363. lvornach für das Halten der Huntie in Marburg eine jahrliche Auflage von je 2 fl. ö. W. zu entrichten ist. die Bksi^er von Hunden aufgefordert, den Besitz derselben vom I. biS 31. Juli 1881 bei der ljiesigen Stadtkasse anzumelden und die Auflage per S fl. gegen Empfangnahme der Quittung und Marke um so gewisser zu berichtigen, als im tvidrigen Falle jeder Hund, welcher vom 1. August 1881 an Mlt einer filr daS nächste, vom 1. Juli 1831 bis Ende Juni 1882 laufende Steuerjahr giltigen Marke neuer Form nicht versehen ist, vom Abdecker eingefangen und nach Umstanden sogleich Vertilgt werden wird. -- Für Hunde Fremder oder durchreisender Personen können Fremdenmarken bei der Stadtkasse behoben werden. Jede Umgehung der Sieuerentrichtung, ins-besondere die Verheimlichung eines steuerbaren Hundes, oder die Benützung einer falschen oder erloschenen Marke wird, außer der zu entrichtenden JahreStaze per 2 fl., mit dem doppelten Erläge derselben per vier Gulden bestraft, wovon dem Anzeiger die Hälfte zufällt. Marburg, am 22. Juni 1881. Der Vürgermeister: Dr. M. Reiser. Ämkllls-AusschrMnz. - An der steiermärkischen Landes-Obst- und Weinbaujchule soll mit 1. Augujt 1881 ein Supplent für die Stelle des Adjunkten und Lehrers her Landwirthschaft vorläufig blö Ende Februar 1882 provisorisch Mlt einem monatlichen Gehalt von 70 sl. ö. W., freier Wohnung in der Anstalt und freier Beheizung angestellt werden. Bestimmte Anstellung kann eventuell erst mit Beginn deS nächsten Schuljahres d. i. 1. März 1382 erfolgen. Bewerber mit slovenischer Sprachkenntniß haben Vorzug. — Bewerber um diese Stelle haben die Lehrbefähigung für Ackerbauschulen sowie ihre praktische Ausbildung in der Landwirth-schaft nachzuweisen und ihren Bildungsgang sowie ihre persönlichen Verhältnisse anzugeben und die Bewerbung bis 20. Juli d. I. zu richten an die Direktion der steiermärkischen Landes-Gbft- und Weinbauschnle bei Marburg. ^e^annillllleklung ullli Einkatlung. Z>as Hründungssest aus Anlaß des ^thniahrigen Ltstehtns der Filialt Marburg der Ällgem fteierm. Arbeiter - kranken- und Invalidtn-Kasse findet Sonntag den 10. Juli 1881 in den Lokalitäten der GambrinnShalle statt. lZOXOLK?, ausgeführt von der Lüüdadn->Verk8tätten-Uu8i1eIIe unter persönlicher Leitung des Kapellmeisters Herrn Handl und unter gefälliger Mitwirkung der löbl. Süäbadn-I^ieävi'tatel. — Zum Schluß des Concertes: Bengalische Beleuchtung. Dann folgt r»Q»IrräQ20l»oll. Das Nähere besagen die Plakate. Kasia-Eröffttung halb 4, Anfang halb 5 Uhr. Früher gelöste Karten 20, an der Kassa 30 kr. Den Verkauf der Karten zu 20 kr. haben aus Gesälligkeit übernommen die Herren Eduard Ferlinc, Buchhandlung Herrengasse und Franz Pnßwald, Hutmacher Burgplatz. Indem der Reinertrag obgenannter Kasse übergeben wird, ladet zu diesem Feste ergebenst ein hochachtungsvoll 740) Das Festeomite. Itoson-Lrääplsl sind zu haben — 1 Kilo 7 kr. — am Vurg-platz Nr. 8. (740 insen osstei'i'./^ipenlgnllvl'n. 2 kxpoliUion ivÄ^elcku't. Is-pktku »90 A usuvstor OattunA, st^lvollkn Liumen orievtalivol^eu^ ^Ve88jvg, vnn den e!QLs.oI»stsv dis 7.uD !Ä den vIoxg.Qtvst0N, unsl ?!var in liatnreU, vlan?, matt» valä, Velour, I.eäer unä Stotk-Imitatiovev, pn.K5,enlikn klakooäs» sueii ^liieziuv0tluFenVov<)ratil>v»-lAexen»tS.nüso») ete., in xrösstor liei:A pkiiipp ^ k. k. unÄ?rppieI»f»brik«iUtn^ eis?' cms- vs?'^Äss/ic/t6 Anci Ittpeten-Huslerkksten Steden 7U Diensten. uaell Lelcnnntgal^eA äsr vimvnLivneli dereitvi11ig8t. MXo8teni»bersvdIkixv Zehr trockene Schatten sind billig zu haben bei (751 Tschernitschek, Kaiscrstraße Nr. 16. Das Schanklokale „znr deutschen Fahne in Brnnndorf ist zu verpachten. (739 Auskunft beim Eigenthümer._ GW- Dame sucht ein ei«- gerichtetes Zimmer — licht, rein, anständig und groß, oder zwei kleinere — in der Stadt, gas-senseltig. Adressen im Comptor d. B. (750 Eine Wohnung gesucht mit 2 oder 3 Zimmern lammt Zugehör. Adressen im Comptoir d. Bl. abzugeben. 748 H iir emvfehl« meine Maschinen für Oslnpf-. l'fvnto- unä llanäbotrivd zur billigen Fabrikatton von allen Sorten Alknvr- unck ItUtii vi» vtv., besonders meine vontivulrUvIl ardeiteilüv UanS/texelpre«»««, welche andern FttbrikationS»Methoden gegentiber die namhaftesten Vortbrilr und größte Ersparniß bieten. Dieselben bedttrfen einer Bedienung von zwei Leute» zur Herstellung von prsrllt- vvNvn und eignen si» auch voriiiiglich »um Pressen von Vi'vttal»--unil W KI»oIcvn«l«?UvIn,c. Z' sowie »um Nachpressen von hatblust-trockenen vorgesormten Steinen. . Prospekte erktis. ' Maschtuenfabrtkant in T/ÜIl Schöne Wohnungen und zwar: (743 a) mit 6 parqnettirten Zimmern, Küche u. l)) „ „ t, ,, e) „ 4 schönen Zimmern, Küche zc., und lZ) ein Stall aus 2. eventuell 3 Pferde nebst großer Wagenremise sind mit 1. August d. I. zu vermiethen im Hause Nr. 9 Melliugerstraße. Anzufragen beim Cigenthümer P. Simon. Eilt Whmig mit 2 Zimmern. Küche und Holzlage ist sogleich zu beziehen in der Draugosse Nr. 7._(752 VIi>«boll«riUßo»llails ist aus sreier Hand zu verkaufen. (742 Anzufragen in der Flößergasse Nr. 5. ^„tsvei mattulig Thurnisch beiPettau Vorkaust eine gut erhaltene Clal)ton' Shuttleworlh'sche Dreschmaschine sammt 4 Pferdej;öpel, und eine fast neue Wood'sche Grasmähmaschine billig. (729 Annoncen-Expedition Gegründet !^855 Aeltestes u. größtes Geschäft dieser Branche in ^ Wien und Prag Q/ Budapest, Linz, sowie in den ^anpt städten Deutsch lands lt. der Schlveiz 'S» Äll-zeigen jeder Zlrt. betreffend: Geschäfts» und N?liaren E>ttpfkl?I«n>, Bade« und l)eiI>Zlnst«iIten; Asio-ciation»', Zlgentur«. Stellen- und Arl'eits. Angc-Xciufgesuche, Lnnlilienangelegenlieiten ic. werden Zeitungen und sonstigen der ivelt V denselben preisen, welche von den Aeitnngen dem pulilikun,- selbst berechnet werden, also otsne Zuschlag einer Provision pr^nni'test besorgt. Ueberse^zungen in frenide Sprachen gratis. Slffrrten-Zlnnnlime auf An-nvncen und Wetterbeförderung der einlaufenden vriefe olin» GebÜtsrenberechnung. AeitungS'Verzeichnisse und Aosten-Voranschläge gratis und fr«, nro. Verantwortliche Redaklion, Druck llnd Bering von Eduard Zanschitz in Murburg. MsiS