DegotarGljche Laibacher Zeitung, Sonabend den 20. Iuly 1799. ^^^^ss ^r. 58. Kriegsvorfälle aus der Schweitz und Itab'en, worunter die Veslznahme von Florenz durch k.k. Truppen das merkwürdigste ist.-Forts-tzung des Tagebuchs.-Wo sind schon die Russen / die wir hier sahen^-Brief des Russis. Kommandanten zu Sinigaglia/ hatte unter ArtikelLalbach stehen konnen.,-Hie wohlfeiles ^indftersch zu bekommen?-General Pia.eck. Die Brester Flotte hatte vi?l thun können/und thut nichts.-Da^ lezte Gericht der vorigen, Direktoren.-Em sreiwiülgcsAnleihen miMipvenstoßen zusamengebracht.-DieSchweitzer wollen keinen3chs mehr. -Deln GeneralM>issena ift nicht mehr zu helfen. V?5 dor6^ 6u I^Iein ^e 28. .suin. I.V "lems pirlent eK Hlns äe 1' »vcnir, Va, ltlnz . Iun. Zwischen den i7.und i^Iuli mar-schirt die dritte russische Hilfsarmee ^ durch den Pilsnerkrcis. Es werden ' bereits zu ihrem Empfang alle Anstal- j ten gemachte *) Diejenige Zeitungen, welche diese Armee plöylich bey Krakau Halt machen liessen, laffen sie i nun auch wieder weiter nach ihrer Bestimmung marschiren. Das zweite russische Hülfskorps ist in vollen Marsche zum General Kle-naub griffen. Di? rst Ko'on'edcs-selbe.l ,st h?cnts am 27. I„n. zn Ro-vigo angekommen. Dieses Korps ist bestimmt, in Verbindung mit den Ge- l nerälen Klenau, Ott, und Hohen--! zollern die Ueberrcste der macdonaldi-! schen Armee vollends aufzureiben, ! während Souwarow. Melas, Kcim, Vettcgarde, Haddick lc. den General Moreau bcy Genua umzmgeln. Der russische Commandant zu Si-nigaglia, Hamen, an den Commandanten zu Fano. ,, Mein lieber Lency! Ich bitte Sie, dem Magistrate die angenehme Neuigkeit zu melden, die ich so eben erhalten habe. Die Russische Armee von 15,0^ Mann, die aus dem Neapolitanischen kommt, befindet sich nur noch wenige Meilen von Ancona; morgen Abends ist sie entschlossen, Ancona anzugreifen; mein Admiral, der diesen Abend hier ankam, hat mir den Befehl ertheilt, alle hi^r I befindliche Truppen eilends eittzusckzf-! fen, und mit ihnen nach Ancoua zu segeln , um diesen Play von der Seeseite anzugreifen. Ich habe deßwegen Schiffe nach Fano und Pesaro beordert, um auch das dortige Militär an Bord zu nehmen. Uebermorgen hoffe ich Ihnen noch angenehmere Nachrichten mittheilen zu können. Lebe« Sie wohl, und bleiben Sie der Gemeinen Sache stäts zugethan. Sini-gaglia, den 19.Juni 1799. Hamen.,, Ausländische VegebenheiteU. Deutschland. Berlin, den 25. Iun. Wegew den je«t so häufig vorkommenden, oft muthwill'qen und leichtsinnigen Van-' queroutcn haben die Aeltesten der hie- sigen Kaufmannschaft demIustiz- Ministerium Vorschläge eingereicht, auf welche Art diesen so leicht zu spielenden Vetrügerenen mit aller Strenge vorgebeugt werden könne. Dem hiesigen Schlächter - Gewerke sind 15 tanftndThalcr aus derVank zu 4 Proz. Zinsen überlassen worden, um dadurch den möglichst«'wohlfeilen Preis des Rindfleisches zu bewirken. Frankfurt, den 1. Juli. Gestern haben Ihre königl. preussischen Majestäten die Rückreise aus Hanau über Eismach, Weimar, und Dessau nach Potsdam angetretten, woselbst sie den 7. Julius einzutreffen gedenken. — Zwischen dem Neckar und Mayn verbreiten sich die kaiserl. Truppen stark. General Piazeck, einer der schön-Hussarenoffiziers der kaiserlichen Armee , der in der Blühte seines Alters, seines Kriegsglücks, und seines Heldenruhms starb, war ein gebohrner llngar. Vom Gemeinen schwang er sich im lezten Türkenkricg durch Laudons Unterstützung, der seine Tapferkeit bemerkt hatte, bis zum Rittmeister empor. Sein ausgezeichneter ^uch im Kriege gegen Frankreich, ^en ^ bey vielen Gelegenheiten zeigte, erwarb ihm im 44- Jahr seines "lt?rs die Geralswürde, und den The-renenorden. Er focht als Held, und 'tarb als Mann und Christ. — Ein am-Q.Iun. in fünf Tagen von Kron-'ladt nach Lübeck gekommener engli-b?^ ^""" bat.die Nachricht mitge-"r«N)t, daß bey seiner Abfahrt von je-N'M Haven 10. russ.schc Liuienschlsse, ""orere Fregatten, und viele Trans' porlschisse uiItLandlmgstruppctt ftgcs-fertig lagen, die vor der Hand nach Lübeck bestimmt sind. — Das helve-tischeGesttzgebungskvrps hatdekrctirt, daß sich die französische Armee in der Schweitz und ihr Ob.rgcneral nebst mehreren Schwcitzertruppen, bis jetzt um die helvetische Freyheit wohl verdient gemacht haben. Ob dieser Beschluß Ernst oder Spaß sey, darü> ber hat sich das GestHgedungskorps noch nicht erklärt. Frankreich. Paris, den 27. Iun. Man ist wegen der Vrcsterfiotte im mittelän-dischen Meer nicht ganz ausser Sorgen. Die Regierungmachtnichts von derselben bekannt, und im Publikum > laussen über sie mancherley Gerüchte > herum. Man Höfte, sie würde die hie und da im mittelländischen Meer zcr- > streuten englischen Eskadres überfallen und vernichten; allein von alle dem ist bisher nichts geschehen, und ^ die Engcländcr haben sich so schnell ! in jenen Gewässern verstärkt, daß es wahrscheinlich für unsere Flotte besser wäre, wenn sie sich wieder lnVrcst befände. — Die Verwünschungen gegen die vorigen Direktoren werden im Publikum immer lauter. Sie waren es, welche dem Frirden von Cam? po Fromio zuwicder durck die Vertreibung des Pabstes das Kriegsfcuer in Italien wieder anfachten; sie sielen die (Zchweitz, Trotz ihrer heilig beobachteten Neutralität feindlich an, und plünderten sie aus, sie. wiesen den von England angebotenen Frieden höhnend von der Hand, sie machten die Pforte zum unversöhnlichen Feind vonFrankrcich, in dem sie ohneKricgs-crklärnng Aegypten feindlich überfallen liessen, sie setzten in Nastadt alle Ma'ssigung bey Seite ;c. — Mehrere hiesige Journale, die sonst das alte Direktorium fast bis an den Himmel erhoben, und dafür bezahlt wurden, gehen jetzt sehr undankbar gegen dasselbe zu Werke, und giessen Oehl ins Feuer. Ein hiesiges Journal nennt die vom Rath der 500. niedergesetzte Kommission von i i. Mitgliedern welche über dcm Benehmen des Direktoriums wachen soll, eine tirannische Gewalt, eine wahreDictatur. Ein anderes schiebt die Ermordung der französis. Gesandten bey Rastadt aufdie Rechnung der abgesetzten Direktoren. Seitdem die Prcßsreyheit wieder hergestellt ist, kommen hier 23 Zeitungen mehr heraus, in allem 1^6 —Unsere hiesige Buchhändler machen gewaltige Van-kerots. ^ Die gestrige Sitzung des Naths ! der 500. war merkwürdig. Nachdem ^ Vorschlag des General Iourdans « :vurde dekretirt, daß alle Conscribir-ten aller Klassen unverzüglich sick b y dcn Armeen stcllen müssen, und daß ! i» den westlichen Departements Frey- l wrps errichtet werden. Um ab^r die i großen Ausgaben dieser ausserordent-lich"« Aushebung zu bestreiken, so ' wird ein Anlchen von 100 Millionen z . gemacht, wozu dir vcrmöglichern Vür- ' gerklassen ihre v> rhältnißmässige Bey- ^ träge liefern müsftn. Die noch nicht Verkauften Nationalgütcr dienen diesem Anlehen zum Unterpfand. S ch w e i tz. Aus der Schweiy, den 1. Inl. Direktor Ocks hat abgedankt; rs dürfte ihm der Prozeß gemacht wer«? den, weil er mit den abgesezten Direktoren zu Paris i» einem schändlichen Complott stund. — Nicht Hu-ber, sonder Savary ist helvetischer Direktor geworden; er wird von vielen für einen Freund der altenSchwei-tzerverfassung gehalten. Am 27. Iun. war Masscna auf einige Stunden zn Basel, und nahm die dortige Gegend in Augenschein. Sein Hauptquartier ist noch zu Lenzburg. Seine Armee leidet grossen Mangel an Lcbcns-mitteln. Zürch, den 3 Iul. Die kaiserl. und französis. Armee haben noch die nämliche Stellung, wie seit einige« ß Wochen. Die letztere leidet so wie « die ganze Schweift , die noch von dett ß Franzosen besttzM, grossen Mang" s an Lcbcnsmitteln. Der Erzherzog H hat seinen linken Flügel sehr verstärkt. ? Täglich treffen Ergänzungstruppc" ^ b?y ftiner Armee ew. — Gen. Mas-s sena hat einen Adjutanten an das h"^ z vctische Direktorium geschickt, dcr l demselben folgende Fragen vorlegte« z Wie viel Truppen kann die Sch""^ z tzcrrcgicrung ins Feld stellen/ llliv l unterhalten? Was können dioGtktve»-< yerzeughäuser liefern? Durch welch" z Mittel kann der Gcmeingeist '"H^ ' vetien aufs Nl'ue erweckt und gcstar Z werden? — Die Antwort darausw^ ' sehr unbefriedigend.