Laibchcr Tagmtt. Redaction und Expedition: Bahnhosgasse Nr. 15. Nr. 109. Pränumerationspreise: Für Laiback: Ganzj. fl. 8 40; Zustellung inS Haus vrllj. 25 kr. Mit der Post: Ganzjähr. fl. 12. . ^ Insertionspreise: Sin- . . ^ Montaq, 13. Mai 1878. — Morgen: Bonifatius. 11. Jahrg. ^ zeigen bis 5 Zeilen 20 kr. ^ Zur Lage. Noch ist Graf Schuwaloff nicht in Petersburg angekommen, und schon werden die Friedenshoffnungen merklich herabgestimmt. Die „Agence Havas" verweist alle Angaben über die von Schuwaloff zu überbringenden Vorschläge in das Gebiet der Hypothesen, womit auch alle daran geknüpften Hoffnungen entfallen. Gleichzeitig werden auch die Meldungen über den Rückzug der Russen aus der Umgebung von Konstantinopel dementiert. Die Russen machen ihren Rückzug von der vorherigen Räumung der türkischen Festungen und der Zurückziehung der englischen Flotte abhängig. Die „Nordd. Allg. Ztg." äußert sich über die Mission des russischen Diplomaten, daß sie darin bestehen dürste, daß er auf Grund seiner Kenntnis der Intentionen des englischen Kabinetts in Petersburg Vorschläge machen und Informationen erlangen uud dann für dieselben in London wirken solle. Damit stimme auch die rasche Rückkehr des Grafen, denn vor Verlauf einer Woche gedenke er, Berlin auf der Rückreise nach London wieder zu passieren. Nach einer der „Pol. Korr." aus Athen vom 11. d. zukommenden Meldung ist die griechische Jusurrectiou in Epirus und Thessalien nunmehr als beendet anzuseheu. Die Führer der Erhebung haben sich bereits in ihre Heimat begeben. Zuvor war im Namen der türkischen Regierung eine allgemeine Amnestie für fämmtliche Theilnehmer an der Jnfurrection verkündet worden. In dem Berichte, welchen der englische Konsul Merlin über seine pacisicatorifche Thätigkeit an die englische Regierung erstattete, versichert er, daß die türkischen Begs in Thessalien einer eventuellen Annexion ihres Landes au Griechenland nicht abgeneigt wären. Der „Presse" wird aus Athen mitgetheilt, daß die Frage einer eventuellen Annexion dieser Grenzgebiete zwischen dem griechischen und englischen Kabinette eingehend verhandelt worden und bei dem eben glücklich beendeten Pacifications-werke ins Gewicht gefallen sei. England soll Zusagen gemacht haben, daß Griechenland einen Gebietszuwachs und das hellenische Element im noch türkisch verbleibenden Gebiete besondere Berücksichtigung erlangen werde, wenn die hellenische Nationalpartei nicht noch fernerhin durch Fortsetzung des Kampfes gegen die Türkei diese in ihrer Politik der Vorbereitung für einen eventuell englisch-russischen Krieg störe. Die Kompensation für etwaige Landabtretung an Hellas soll der Pforte in — Rumelien durch die Verkleinerung des im Vertrage von San Stefano projektierten bulgarischen Fürstenthums zugesichert werden. Wie man dem „P. Ll." berichtet, hat die österreichisch - ungarische Regierung wegen des meuchlerischen Anfalles gegen einen österreichisch-ungarischen Wachposten in Cattaro bei der montenegrinischen Regierung in einer Weise reelamiert, die an Entschiedenheit und Schärfe nichts zu wünschen übrig gelassen haben soll. Parlamentarisches. Abgeor dnetenhaus. Sitzung vom 11. Mai. Das Gesetz, betreffend die Bedeckung des Sechzigmillioneu-Kredits, wird dem Budgetausschuffe zur Vorberathung zugewiesen. Die Debatte über das Rentensteuergesetz wird eröffnet. § 1, lautend: Die Zinsen der öffentlichen Fonds und ständischen Obligationen, ferner der Landesaulehen, sowie die Zinsen jener Theile der Staatsschuld, von denen die Einkommensteuer unmittelbar durch die zur Auszahlung berufenen Kaffen bis nun in Abzug gebracht worden ist, dann die Dividenden von Actien jener Gesellschaften, welche von der Erwerbsteuer dauernd befreit sind, unterliegen an Stelle der Einkommen- steuer der Rentensteuer", wird unverändert angenommen, nachdem ein Antrag des Abg. Kize-cznnowiez auf eine neue Fassung dieser ihm undeutlich scheinenden Bestimmung abgelehnt worden. Die übrigen Bestimmungen des Gesetzes werden ohne Debatte angenommen. Das Haus übergeht sodann zur Spezialdebatte des Gesetzes, betreffend die Steuernachläffe, nachdem ein Antrag des Abg. v. Plener, dieses Gesetz mit Rücksicht auf die demnächst zur Berathung kommenden Ausgleichsvorlagen von der Tagesordnung abzusetzen, abgelehnt worden. Die Debatte über ß I wurde nicht zu Ende geführt. Nächste Sitzung Dienstag den 14. d. M. — Samstag fand eine längere Besprechung zwischen den Präsidenten beider Häuser statt, welche die parlamentarische Arbeitsteilung zum Gegenstände hatte. So viel verlautet, dürfte das Herrenhaus in der nächsten Woche die Bankvorlage und das Zoll- und Handelsbündnis erledigen, während die Verhandlung über den Zolltarif beiläufig am 20 d. M. — vorausgesetzt, daß die Ausgleichskommission bis dahin ihren Bericht erstattet haben wird — erfolgen soll. — Im Abgeordnetenhause soll zur gleichen Zeit die Berathung über die Achtzigmillionen-Schnld, über die Quoten- und über die Restitutionsfrage vor sich gehen. In der nachfolgenden Frist bis zum Ablaufe des Monats Mai hofft man die erforderliche Uebereinstimmung in den Beschlüssen beider Häuser nach den Ausgleichsvereinbarungen der Regierungen erzielen zu können. — Der Budgetausschuß des Abgeordnetenhauses wird heute abends in die Debatte über die Vorlage zur Bedeckung des Sechzigmillionen-Kredits eintreten. Ein Attentat auf Kaiser Wilhelm. Aus deu greisen deutschen Kaiser ist am letzt-verflossenen Samstag, 11. d. M., 4 Uhr nachmittags, ein Attentat verübt worden. Als der Kaiser JeuilleLon. Zur Geschichte des Drama. (Dritter und letzter Vortrag des Prof. Heinrich, gehalten an, 5. Mai 1878 im landschaftlichen Rcdoutensaale.) I. Wenn man im Wurstelprater zu Wien einer theatralischen Vorstellung beiwohnt, sieht man am Ende des Marionettenspieles den Hanswurste! vielleicht mit geschwungenem Hammer vor einem Kaninchen, und der Wurstel fragt durch Geberden die umstehenden Kinder, ob er das Kaninchen mit dem Hammer erschlagen solle. Da schreien die Kleinen: „Nit! Nit, nit." Und sieh! Hans Wurstel holt aus — und haut, und der Hammer sällt uicht auf das Kaninchen, sondern auf den Schädel des Teufels, der eben aus der Versenkung emporstieg. Darüber große Freude in dem jugendlichen Publikum. Im Jahre 1514 geschah zu Lissabon etwas Aehnliches. Es führte Gil Vicente, ein Edelmann, bis auf den heutigen Tag Portugals bester dra- matischer Dichter, in einem Saale des königlichen Palastes sein Schauspiel: „Der Witwer" auf. Dieser Witwer hatte zwei Töchter. Beide lieben einen und denselben Jüngling so innig, und beide werden von ihm in so gleicher Weise geliebt, daß der Dichter die Zuschauer, vor allem den zwölfjährigen Kronprinzen Johann, bittet, für ihn zu entscheiden, welcher Jungfrau der Geliebte gehören solle. Der Königssohn entscheidet für die ältere. Und die jüngere? Nun, die heiratet den zufällig ankommenden Bruder des Jünglings. Dieses Hineinbeziehen des Publikums in das Stück ist natürlich nur in der Entstehungszeit des Dramas möglich. Die Geschichte des spanisch-portugiesischen Theaters hat drei Perioden; in der Vorperiode glänzten drei Sterne: der eben genannte Gil Vicente, der sowol in kastilischer wie in portugiesischer Sprache dichtete, dann die Spanier Lope de Rueda und Torres d'Naharro. Die Vorperiode dauerte bis 1600; in diesem Jahre wurde Cal-deron geboren, der größte Dramatiker Spaniens, dessen dramatische Glanzperiode von 1600 bis 1690 dauerte. Wie bei den Griechen Aeschylos, Sophokles und Eurhpides, so tragen auch bei den Spa- niern drei große Dichter den Tempel der Thalia, so lange ihn die Sonne des Geistes von ihrem Höhepunkte beleuchtet: Lope de Vega, Tirso de Molina und Calderon de la Barca. Alle drei sind in gereiftem Mannesalter in den geistlichen Stand übergetreten, Lope de Vega 73 Lebensjahre, Tirso 78 Jahre, und Calderon starb mit 87 Jahren. In der Nachperiode sind aus dem Heere von Dichtern abermals drei besonders hervorzuheben. Werfen wir einen Blick auf die Dichter der Vorperiode. Gil Vicente schrieb für den Hof Ema-nuels des Großen allegorische Festspiele, in denen er, wie die griechischen Dichter in ihren Stücken, selbst auftrat. Als im Jahre 1502 jener Kronprinz geboren wurde, von welchem vorhin die Rede war, dichtete Gil Vicente ein Gelegenheits-Schäferspiel. Das gefiel der Königin so sehr, daß sie von dem Dichter verlangte, er solle dasselbe zu Weihnachten in der Kirche zur Verherrlichung der Geburt Christi aufführen. Gil Vicente verfaßte jedoch zu diesem Zwecke ein eigenes Weihnachtsspiel. Und hiemit haben wir zwei Arten von Dramen bezeichnet, welche damals vorkamen: allegorische Hofspiele und kirchliche Schäferspiele. um diese Stunde mit seiner Tochter, der Großherzogin von Baden, vom Brandenburger Thore, die Linden entlang kommend, im offenen Wagen nach dem Palais fuhr, feuerte ein schmächtiger junger Mann in grauer Kleidung, dem Aussehen nach kaum 17 oder 18 Jahre alt, zwei Schüsse auf den Wagen ab, ohne zu treffen. Er ergriff sodann die Flucht und feuerte noch einen Schuß iu die Luft ab. Er wurde von dem Publikum verfolgt, nach verzweifelter Gegenwehr sestgenom-meii. Das Volk war nahe daran, den Attentäter umzubringen, was nur durch besonnene Personen verhindert wurde. Ein zweites Individuum, welches, wie man sagt, den Thäter befreien wollte, ein Berliner Arbeiter namens Krüger, wurde verhaftet. Der Kaiser, der ganz unversehrt blieb, hielt sofort an, ließ den Leibjäger absteigen und das Publikum über sein Befinden beruhigen, dann fuhr er, nachdem er sich versichert hatte, daß der Verbrecher nicht gelyncht worden sei, ruhig nach dem Palais. Der „N. fr. Pr." werden noch folgende interessante Details mitgetheilt: Der Attentäter heißt Emil Heinrich Max Hödel (genannt Lehmann), ist am 25. Mai 1857 in Leipzig geboren, Klempner, seit 25. April in Berlin, Stallschreibergasse, wohnhaft. Derselbe war wohlgekleidet, mit grauem Sommeranzug und schwarzem Schlapphut; er leugnet, daß er den Kaiser erschießen wollte, er habe sich selbst erschießen wollen. Dem widersprechen die Augenzeugen, welche sahen, daß derselbe auf den Kaiser anlegte. Der Kaiser selbst soll diesen Eindruck gehabt haben. Sichere Anzeichen lassen schließen, daß Hödel der Soeial-Demokratie angehört. Seine Aussagen zeigen von guter Schulbildung. Bei ihm fand man Exemplare socialistischer Blätter, darunter deu „Vorwärts", dann Aufträge, Abonnenten zu sammeln. Auch betrieb er die Colportage für derlei Parteiblätter. Er erzählt selbst, Elsaß-Lothringen und Schlesien bereist zu haben; er war zuletzt im Rheinland und in Westfalen; hier habe er großes Elend getroffen, darum sei er nach Berlin gekommen, um sich angesichts des Kaisers zu erschießen, gewissermaßen als Blutzeuge der fchlech-teu Lage der Arbeiter. Dem widerspricht aber die Aussage eines Zeugen, der schon Vormittag eine Gruppe von Burschen auf einer Bank Unter den Linden sitzen sah, die einen Revolver hielten und wovon einer gesagt haben soll: „Mach'deine Sache gut!" Der Mitverhaftete ist ein Hausdiener Namens Krüger, dessen Connex mit der That noch unermittelt ist. Ebenso ist es natürlich noch ungewiß, ob Hödel im Aufträge einer Partei oder aus persönlichem Fanatismus handelte. Be- Allein in den Palästen der Vornehmen wurden auch Volkspossen aufgeführt, deren Gil Vi-cente viele gedichtet hat. Wir sehen also die dramatische Muse Spaniens im Dienste der Könige und der Kirche; sie war von ihnen abhängig, wie alles, was da leibte und lebte. Woher sollte sie jene Kraft nehmen, welche gegen Staat und Kirche, gegen Despotismus und Unterdrückung des freien Gedankens sich erhebt? Das spanische Drama hat keinen Egmont, keinen Uriel Aeosta aufzuweisen. Aus dem Palaste und der Kirche sollte das Theater endlich auch in die Öffentlichkeit des Volkes wandern; dies bewerkstelligte der zweite aroße Dichter der Vorperiode, Lope de Rueda, ein Goldschläger aus Sevilla, der eigentliche Vater des spanischen Dramas. Dieser Mann zog, wie einst m Griechenland Thespis, mit einem Karren von Stadt zu Stadt und spielte mit einigen Freunden auf offenem Platze die von ihm gedichteten Volksstückchen. Stehende Theater gab es nicht. Rueda's sämmtliche Apparate wurden in einem Sacke fortgeschafft. Seine Dramen waren anfangs auch nur Be- zeichnend ist, daß er gestern noch einer socialisti-schen Versamlung in der Brunnerstraße beiwohnte. Es herrscht allgemeine Theilnahme über den Vorfall. Der erste, welcher dem Kaiser gratulierte, war der französische Botschafter, dann kam die übrige Diplomatie, die Aristokratie und die Behörden. Die Stadt war in der Nacht nach dem Attentat zumeist beflaggt. Eine große Volksmenge umringte das Palais, sang die Volkshymne, „Heil Dir im Siegeskranz" und brachte stürmische Hochs aus. Der Kaiser erschien in voller Generalsuniform und mit entblößtem Haupte auf dem Baleon, bewegt dankend. Der Kronprinz war aus Potsdam, telegrafisch berufen, schon um 5 Uhr in Berlin angekommen. Das gegenwärtige Attentat ist das dritte, welches ans den gegenwärtigen deutschen Kaiser verübt wurde. Das erste traf ihn 1849, als er — noch Kronprinz — von Mainz nach Baden eilte, um das Kommando gegen die Jnsurrection zu übernehmen. Es wurden aus einem Weinberge Schüsse abgefeuert, welche jedoch nur den Postillon verwundeten. Das zweite Attentat verübte 14. Juli 1861 der Student Oskar Becker in Baden-Baden. Der König erhielt damals eine leichte Contusion am Halse. Tagesneuigkeiten. — Fröste und Schnee Die in den letzten Tagen in Rußland eingetretene starke Temperatur-Depressioii hat sich seit 9. d. M. auch über den nördlichen Theil Oesterreichs erstreckt, und wurden am 10. d. morgens ans Lemberg, Tarnopol und dem ganzen östlichen Galizien bedeutende Schneefälle (zu Tarnopol 16 Millimeter), aus Krakau morgens starker Reif gemeldet. — Das Land Tirol als Erbe. Der in Innsbruck verstorbene Rittmeister Graf Bentzel-Sternan hat das Land Tirol zum Erben seines etwa 40,000 fl. betragenden Vermögens eingesetzt, feine Bibliothek dem Gymnasium in Hall nnd seine Kunstsammlung dem Ferdinandeum zugewendet. . — Weibliche Bahn beamte. Die Kaiser Ferdinands-Nordbahn hat, wie die „Brünner Ztg." meldet, jüngst für deu Administrationsdienst fünfundzwanzig Frauenspersonen provisorisch angestcllt; die österreichische Staatsbahngesellschaft beabsichtigt nun gleichfalls, auf ihren Linien für den Telegrafen-, Billet- und Magazinsdienst vorläufig fünfzig Frauenspersonen, die noch nicht das 35. Lebensjahr überschritten und sich einer entsprechenden Vorprüfung unterzogen haben, mit dem Jahresgehalte von 4- bis 500 fl. provisorisch anzustellen. spräche zwischen Schäfern; bald aber fügte er Charaktere aus dem Volke hinzu, einen Raufbold, einen Possenreißer, einen dummen Jungen, verschmitzte Dienerinnen re. Die Bühne bestand aus vier Bänken, iin Quadrat ausgestellt und Bretter darüber gelegt; als Decoration diente eine Kotze, welche an zwei Schnüren hin und her gezogen wurde. Lope de Rueda und sein Komiker waren so beliebt, daß bei ihrem Tode ganz Spanien trauerte und beide in der Domkirche zu Cordova begraben wurden. Rueda schrieb in Prosa und mit großer Naturwahrheit. Hätte sich das spanische Theater auf diesem volksthümlichen Boden fortentwickeln können, es würde die Höhe des englischen erreicht haben; allein es war nicht möglich, weil hier das Volk verfassungsgemäß in Gesetzgebung und Verwaltung ein todtes Moment bildete, und da alles Leben im Hofwesen, steifer Etikette, Noblesse, Adel und Priesterthum aufging, so hörte auch das Drama auf, sich der Prosa zu bedienen, und eine ideale Richtung begann den Kampf mit dem Realen. Nun, beide Strömungen, die reale der Vorperiode und die ideale Calderons, vereinigen sich in Lope de Vega, weshalb dieser von vielen für den ersten — Kleine Geschichten von der Pariser W elta usstelluug. In eleganter Equipage, mit einem Diener hinter sich, erschien am 1. Mai unter den Eingeladenen eine etwa in der Mitte der fünfziger Jahre stehende Dame in zeisiggrünem Seidenkleide, mit grünen Handschuhen, grünem Hut und grünem Sonnenschirm. Kleid und Hut waren, nm die Harmonie zn vervollständigen, violett garniert. Die Löi-ALuts äs villö trugen Bedenken, diese auffallende Erscheinung in den Ausstellungsraum einzulassen, und geleiteten sie bis zum Troeadero, wo sich herausstellte, daß die Dame eine Fürstin Gallitzin, verehelichte Baronin B., war. Di» Fürstin — der Kaiser von Rußland hat ihr gestattet, diesen Titel und ihren Familiennamen auch nach ihrer Verheiratung zn führen — leidet an einer sonderbaren Manie: sie will stets L tont pril aus-gelacht werden. — Nicht weniger sonderbar ist eine Geschichte, welche die „France" des Herrn v. Gi-rardin erzählt. Danach soll ein Deutscher, Namens L., der in der Rue du Fauburg-Temple wohnt, am Feste des 1. Mai schmutzige Wäsche an einem Regenschirm znm Fenster hinausgehängt haben. Die Vorübergehenden ärgerten sich natürlich darüber, es entstand ein Auflauf, man schrie: „Nieder mit dem Prnssien!" und schließlich machten zwei Polizisten dem Skandal ein Ende, indem sie dem Frevler befahlen, das Aergernis zu entfernen. — HohesAlter der Frauen. In Algier erreichen die Leute bekanntlich ein hohes Alter. Dr. Bertherand hat in seiner Studie über Algier Erhebungen seit dem Jahre 1864 zusammengcstellt und gesunden, daß seit dieser Zeit nicht weniger als 1390 Personen im Alter von 80 bis 117 Jahren starben. Von diesen gehörten 859, also fast 62 Perzent, dem weiblichen Geschlechte an. — Auf die Gesundheitsverhältnisse der russischen Truppen werfen die beiden nachfolgenden, russischen Blättern entnommenen Notizen ein überaus düsteres Streiflicht. Den „Wratfch. telegrafiert man aus San Stefano: „Iu der activen Armee sind gegen 50 Aerzte und 54 Feldscherer gestorben. Beurlaubt sind 3l Aerzte, krank 114 Aerzte und 360 Feldscherer." — Dem „Golos" schreibt man aus Erze rum, 28. März: „Zum l. März waren in der 39. Infanterie-Division 65)58 Mann gesund, 3892 in entfernten Hospitälern und 4459 in verschiedenen Lazarethen nntergebracht. Von diese» 8351 Kranken leiden nach Meinung der Aerzte drei Viertel am Typhus. Und für diese Menge von Kranken sind nur 5 Aerzte übrig geblieben. Die Feldlazarethe haben so viel Kranke ausgenommen, als die Dörfer, in denen sie gelegen sind, eben aufuehmeu konnten. Die übrigen Kran- Dramatiker Spaniens angesehen wird. Warum man das Wirkliche verließ, erklärt uns ein Blick auf das Schicksal des dritten Dichters der Vorperiode. Naharro besuchte 1513 Neapel, das damals zu Spanien gehörte, und auch Rom. Er schrieb ein Stück, „Soldateska" betitelt, in welchem er die Soldatenwirthschaft des Kirchenstaates geißelte; in einem ändern züchtigt er die Gemeinheit und Liederlichkeit der Bedienten eines Kardinals. Da wurde der wackere Mann so verfolgt, daß er in bitterer Armnth starb, und seine Werke wurden von der Inquisition verboten. An Na-harra's Schicksale nahm sich Lope de Vega ein warnendes Beispiel. Lope de Vega erkannte, daß vor der Inquisition niemand sicher war, als wer selbst in ihren Diensten stand. Wie entstand die Inquisition? — In den abgelegenen Gebirgen Savoyens hatte sich das Christenthum in der Gestalt der ersten Jahrhunderte erhalten. Durch die Kreuzzüge, welche alle Völker mit einander in Berührung brachten, kam es nach Südfrankreich. Seine Anhänger hießen hier Waldenser oder Albigenser. Sie glaubten nicht an die Sakramente der Taufe und des Altars, hielten sich an die Evangelisten allein und ken bleiben nun bei den Kompagnien; jedes Regiment ist aber in 10 bis 12 Dörfern lociert, die 5 bis 6 Werst auseinander liegen. Die Aerzte haben demnach keine Physische Möglichkeit, die Kranken zu besuchen. Die Zahl der Feldscherer ist ebenso gering wie die der Aerzte. Die zur Pflege der Kranken bestimmten Soldaten erkranken sehr hänsig noch an dem Tage, an dem sie die Pflege beginnen. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Original-Korrespondenz. Rndolss werth, I I. Mai. Wenn der Sturmwind in den Prairien Nordamerika's den Feuerbrand in endlosen Lawinen vorwärts treibt, da flieht der Büffel friedlich neben dein Tiger einher, die grimmigsten Gegner in der Thierwclt gesellen sich brüderlich zusammen, eingedenk der gemeinschaftlichen Rettuug. Warum sollte es bei den Menschen anders sein, wenn das entfesselte Element Haus und Hof bedroht? Warum sollte man ein Institut nicht hochhalten, welches uns nicht nur gegen elementare Schäden einen wirksamen Schutz bietet, sondern auch gerade durch diese Aufgabe berufen ist, ein gemüth-liches Zusammenleben und den Geist gegenseitiger Duldung wieder herzustellen? Es handelt sich ja da um die Eintracht, welche, einmal gestört, nur schwer wiederkommt und dnrch keine wie immer gearteten Leistungen ersetzt werden kann. Ein solches Musterbild eines brüderlichen, freundschaftlichen Zusammenlebens bot der von der hiesigen freiwilligen Fenerwehr am 5. d. M. veranstaltete Ansflug, der sich zu einem Volksfeste im wahren Sinne des Wortes gestaltete. Im kühlen Schatten des Waldes frenten sich Jung und Alt, ohne schmollende Abschließung, ohne kastenmäßige Vornrtheile; die lieblichen Klänge der Musik und die Anerkennung verdienenden Bemühungen des hiesigen Hoteliers, der Gesellschaft mit Erfrischungen zu dienen, trugen das Ihrige bei, um diese bis in die Nacht in animier-tester Stimmung zu erhalten. Wir aber mußten aus diesem erfreulichen Verlaufe des Festes die Uebcrzeugnng gewinne», wie vorzügliche sociale Elemente sich in unseren Bevölkerungskreisen befinden und wie diese ganz leicht unter Einen Hut zu bringen sind, wenn ein Mann in den Vordergrund tritt, der nicht die Person, sondern das leitende Prinzip und das ausschlaggebende Interesse der Gesellschaft im Auge hält. — (Persoualuachricht.) Gestern ist die Frau Gemalin des Herrn Landespräsidenten R. von Kallina aus Graz in Laibach angekommen und wird nnn in uusereu Mauern ihren ständigen Aufenthalt nehmen. — (Zur Geschichte des neuen Sparkassegebäudes.) Bei der vorgestern stattgefun- lehrteu statt Dogmatik Moral. Allein sie hatten auch manche schrullenhafte Glaubenssätze. So verurteilten sie die Schöpfungsgeschichte des Moses als eine Lehre des Teufels und hielten Fische und Oel für die einzig erlaubten Nahrungsmittel. Wie später gegen den Protestantismus der Orden der Jesuiten, so wurde damals gegen die Waldenser der Orden der Dominikaner gegründet; und diese sind die Beisitzer der Inquisition. Dieses Ketzergericht entwickelte sich aus einer Untersuchimgs- und Verfolgungskoininission, welche der gewaltige Papst Jnnocenz III. 1198 gegen die Waldenser errichtete. — Als die Christen in Spanien den Mauren immer mehr Boden entrissen, stieg mit ihrem Kriegsglücke nicht nur ihr Stolz, sondern auch ihr Fanatismus. Wenn sie von einem jener Züge, die sie durch 800 Jahre ins Gebiet der Araber machten, heimkehrten, brachten sie oft auf ihren Sätteln die Köpfe der von ihnen getödteten Mauren mit und warfen sie den Straßenbuben der Dörfer, durch welche sie ritten, als Spielzeug hin, um deren Haß gegen die Feinde des Glaubens aufzustacheln. Und der Eifer in denen außerordentliche» Generalversammlung der Mitglieder des krainischen Sparkassevereins stimmten 14 derselben für den Kosler'fcheu Gartengrund und 13 für die Novak'sche Realität. Nachdem jedoch an der Stimmenabgabe einige Mitglieder theilnahmen, die sich nach der Geschäftsordnung der Stimmen-abgabe hätten enthalten sollen, so wird das Abstimmungsergebnis der competenten politischen Behörde zur Entscheidung vorgelegt werden. — (R. Wagners „Walküre") gelangt infolge eingetretenen Unwohlseins eines der hervorragenden mitwirkendeu Mitglieder heute nicht zur Aufführung, und wird der Tag der Aufführung demnächst durch Zeitungen und Placate bekannt gegeben werden. — (Moderne Reclame.) Der hiesige fleißige Kunstgärtner Herr Ermacora ließ gestern seine prächtigen verschiedenfarbigen Azaleen durch 15 Dienstmänuer durch die Gassen und Straßen Laibachs zur Ansicht herumtragen. — (Das Mai fest der Turner) unterblieb gestern wegen Eintrittes ungünstiger Witterung, und findet dasselbe bei günstiger Witterung am nächsten Sonntag, d. i. den 10. d. M., statt. — (Stati stisches aus Krain im achtzehnten Jahrhundert.) Im Jahre 1776 zählte Krain — Jdria und Istrien abgerechnet, jedoch mit dem Küstenlande von Triest — 373,670 Einwohner, darunter weiblichen Geschlechtes 172,231. Im Jahre 1789 zählte man 44u,000 Seelen. Das Land erzeugte au Eiscnwaren jährlich im Durchschnitte mehr als 30,000 Zentner. Man zählte ini Lande über 800 Wcbstühle. In Gleiniz bestand eine Tabakfabrik. Krain trug zum Staatsaufwande 2.089,010 fl. bei. Ober- und Unterkrain war der Werbbezirk des Regiments Thuru, dessen Stab in Laibach lag. — (Heimatsrecht.) Der österreichische Ver-waltnngsgerichtshos hat in einem speziellen Falle zu Recht erkannt, daß k. k. Finanzwachkommissäre dort heimatsberechtigt sind, wo sie ihren ständigen Wohnsitz haben. — (Aus der Musikwelt.) Herr I. Blnm-lachner, Zitherlehrer in Laibach, wirkte infolge Einladung des Zitherklubs in Graz bei dem am II. d. in Graz stattgefundenen Konzertabende in sechs Programmnummern mit und spielte nachfolgend genannte Piecen eigener Composition: „Die Aeols-harfe" (Jmpromtu), „Diana's Morgenfahrt" (Kon-zertphantasie), „Irene" (Lied ohne Worte), „Die entfesselte Phantasie" (Potpourri), „Altgermanischer Siegesmarsch." — (Die hiesige freiwillige Feuerwehr) hielt gestern vormittags ihre diesjährige ordentliche Generalversammlung ab. Anwesend: Feuerwehrhauptmann Doberlet und 80 Mitglieder der Feuerwehr. Der Bericht über die Thätigkeit diesem Haße galt für Tugend Wer da glaubte, daß mit dem Falle Granada's, mit dem Untergänge der arabischen Herrschaft in Spanien Duldsamkeit eingetreten sei, würde irren; denn auch die Niedergeworfenen haßte man, und das zeigt, wie tief die edle Natur der Westgothen im Laufe der Jahrhunderte gesunken war. Schon wenige Monate nach der Eroberung von Granada wur« den alle Juden aus Spanien verbannt; doch ihre Habe mußten sie im Lande zurücklassen. Im Jahre 1870 wohnte ich zu Gleichenberg in einer Villa, deren erstes Stockwerk Israeliten gemiethet hatten, die eine eigenthümliche Sprache redeten. Daß sie romanisch war, konnte ich wol entnehmen; da ich sie aber weder für französisch noch für italienisch, noch für rumänisch anerkannte, so galt sie mir für spanisch. Die Leute nannten sie katalonisch, und die Tochter des Hauses erzählte mit in ziemlich gutem Deutsch, das sie in einem Institute in Belgrad gelernt hatte, daß ihre Familie vor vier Jahrhunderten aus Spanien nach Belgrad gezogen sei. der Feuerwehr im Jahre 1877 wurde zur Kenntnis genommen. Bei der Kasse des Feuerwehrfondes ergaben sich 3480 fl. 39 kr. Einnahmen und 345)6 fl Ausgaben. Der Feuerwehr-Unterstützungsfond besitzt ein Vermögen von 1759 fl 20 kr., die Ausgaben im 1.1877 beliefen sich auf 675 fl. 37 kr. Das Rechnungs-Revifionscomite hat Bücher und Kassen in größter Ordnung befunden. Feuerwehrhauptmann Doberlet hielt vor Beginn des üblichen Mitglieder-Ange-lobnngsactes eine Ansprache, worin er der Befriedigung Ausdruck gab, daß der größte Theil der Stadtbewohner die Wichtigkeit und Nützlichkeit des Fenerwehriustitutes bereits anerkannt hat und es auch weiter die Aufgabe der Feuerwehr fein werde: Gut und Blut der Mitbürger in den Stunden der Gefahr zu retten und zu schützen und in Eintracht und Harmonie zusammenzustehen. Der Herr Bürgermeister, Regierungsrath Laschan, wohnte dem feierlichen Acte bei, anerkannte die besonderen Verdienste, die sich die Feuerwehr um Wohl und Sicherheit der Stadt und Bevölkerung erworben hat, dankte der gesammten Feuerwehr für ihre Thätigkeit im Namen des Gemeinderathes und schloß seine gediegene Rede mit dem Appell: „Eintracht macht stark!" Bei den hierauf vollzogenen Wahlen ergab sich folgendes Resultat: zum Feuerwehrhauptmann GR. Doberlet; zu dessen Stellvertreter: k. k. Hofglockengießer A. Samassa; zum Schriftführer: Buchdruckereifactor C. Rüting; zum Steigerleitmann: I. Dornig; zu dessen Stellvertreter: R. Seunig; zum Spri-tzenleitmann: F. Schantel; zu dessen Stellvertreter: C. Achtschin; zum Leitmann der Schutzmannschaft: A. Achtschin; zu dessen Stellvertreter: V. Voltman; zu Vertrauensmännern der Mannschaft: Freiberger, Penn und Jelencic; zu Spritzenmeistern: Graul, Koncar und Zelenc. Dem Wahlacte folgte eine Be-rathung über Vereinsangelegenheiten. — Gestern nachmittags unternahm die Feuerwehr unter klingendem Spiele einen Ausflug zum neuen Schieß-stättegebäude. Ungeachtet der regnerischen Witterung herrschte die gehobenste Stimmung. — (Bei demgesternstattgesundenen Schießen) gewann auf der Feldscheibe das erste Best Herr Victor Galle (68 Kreise), das zweite Herr Josef Loreuzi (66 Kreise); auf der Stantische ibe das erste Best Herr Dr. Emil Ritter v. Stöckl, das zweite Herr Franz Supancic. — (Die „Laibacher Schnlzeitung") bespricht in ihrer heurigen neunten Nummer an leitender Stelle und unter dem Titel: „Die Belletristik und der Lehrer" die Thatsache, daß in Romanen und Novellen allzuhäufig Erzählungen von „Leiden und Freuden" eines unter dem Drucke der psarrherrlicheu Oberherrschaft gestandenen „Dorfschulmeisterleins" Vorkommen und Druckschriften, in denen der Stand des Lehrers und Volksbildners als achtungs- und verehrungswürdig hingestellt wird, sehr dünn gesäet sind, es deshalb Aufgabe der Belletristik wäre, auch dieser besseren Seite ein Augenmerk zuzuwenden. — Der zweite Artikel behandelt die Ertheilnng des ersten Sprachunterrichtes und betont, daß der Lehrer auf diesem Gebiete eine schwierige Aufgabe zu lösen hat. Diese Lösung erfolgt am sichersten, wenn der Lehrer mit großem Eifer eine gute Lehrmethode sich angeeignet hat. Der Sprachunterricht darf nicht einseitig betrieben, sondern es muß Lesen und Schreiben gleich eifrig gepflegt werden. Der Sprachunterricht muß überall stufenmäßig und anschaulich betrieben werden und ein der Natur und Fassungskraft des Kindes angemessenes Fortschreiten zutage treten lassen, damit so ein volles Verständnis des Gegenstandes zur Möglichkeit werde. Der Unterricht muß schon gleich anfangs dem Mechanischen entgegensteuern und überall auf das Können, auf den freien, selbständigen Gebrauch des Erlernten, auf die klare Einsicht und den Verstand hinarbeiten. Nie soll auf eine höhere Stufe übergegangen werden, bevor die vorhergegangene nicht ein wirkliches, volles Eigenthum des Kindes geworden. Der Lehrer hüte sich somit besonders vor jeder Flüchtigkeit, denn der wahre Werth des Unterrichtes hängt nicht von der Menge des Erlernten, sondern von der Gründlichkeit und praktischen Anwendung desselben im späteren Leben ab; demnach darf eine Lection niemals mehr bieten, als von den Kindern übersehen und verstanden werden kann. Die geistige Beschaffenheit der Kinder muß eben stets fest ini Auge behalten werden. Beim Sprachunterrichte muß natürlich anch das Gedächtnis gepflegt werden; selbstverständlich muß das demselben Einzuprägende von den Schülern auch jederzeit verstanden werden. Ueberhanpt sind beim Unterrichte alle Geisteskräfte im Auge zu behalten, damit alle durch rege Wechselwirkung blühen und reifen. — An dritter Stelle finden wir den vollinhaltlichen Text der Ministerialverordnung vom 19. März 1878, mit welcher für den Unterricht im Orgelspiel an den Lehrerbildungsanstalten ein Lehrplan eingeführt wird. — An vierter Stelle folgt der Erlaß des österr. Unterrichtsministers vom 5. April 1878, betreffend die Förderung des Sprachunterrichtes in den Volks- und Bürgerschulen. — An fünfter Stelle bringt das genannte Fachblatt den Erlaß des Unterrichtsministers vom 6. April 1878 an mehrere Landesschulbehörden, auch an jene in Krain, betreffend die Prüfung aus der deutschen Sprache bei den Lehrbefähigungs-Prüfungen für allgemeine Volks- und Bürgerschulen. Bei diesen Prüfungen haben die Kandidaten für das Lehramt an allgemeinen Volks- nnd an Bürgerschulen denjenigen Anforderungen zu entsprechen, welche bei den Reifeprüfungen für das Lehramt an Volksschulen niit nichtdeutscher Unterrichtssprache an den der k. k. Lan-desschulbehörde unterstehenden Lehrerbildungsanstalten lehrplanmäßig zu stellen sind, und außerdem unter spezieller Angabe der Werke den Nachweis zu liefern, daß sie seit Ablegung der Reifeprüfung auch einige deutsche Bücher zu ihrer Fortbildung niit Erfolg benützt haben. — An sechster Stelle wird der Erlaß des Unterrichtsministers vom 7ten April 1878 citiert, betreffend die Aufnahme von Schülern in die unterste Klasse einer Mittelschule. — Ans der Serie der Lokalnachrichten heben wir folgende heraus: 1) Im Verlaufe der heurigen Herbstferien findet die zweite krainifche Landes-Lehrerkonferenz statt; 2.) die Lehrerkonferenz des Steiner Schulbezirkes wird am 4. Juli l. I. abgehalten; 3.) der Lehrerverein in Laibach unternimmt einen Ausflug nach Oberkrain. — Eine Korrespondenz aus dem Loitscher Schulbezirke führt Klage, daß für den Unterricht der ländlichen weiblichen Jugend in weiblichen Handarbeiten Vonseite der Eltern und Ortsschulräthe wenig gethan wird. Witterung. Laibach, 13. Mai. Trübe, kein Sonnenblick, schwacher O. Wärme: morgens 7 Uhr -s- 12'2°, nachmittags 2 Uhr ^ 14 6° O, (1877 I 20 2°; 1876 -j-9 2« 0.) Barometer im Steigen, 73123 Millimeter. Das vorgestrigelTagcsmittel der Wärme-j-16 1°, das gestrige -l- 14 6°, beziehungsweise um 3'0" und 1'2° über dem Normale; der gestrige Niederschlag 13 80 mm. Regen. _______________________________________ Angekommene Fremde am 13. Mai. Hotel Stadt Wien. Richter, k. k. Oberstlient., Laibach. -Rossipal, k. k. Beamter, Triest. — Steinharter, München. — Kulka, Hirski, Hein, Weiner, Kflte., und Gra-dczky, Wien. — Palles, Cilli. — Schlenke, Reis,, Salzburg. — Steiner, Privatier, Pest. — Alberti, Fabrikant, Roveredo. — Ritter von Savinschegg, k. k. Rittmeister, Möttling. Hotel Elefant. Heitschel Edler v. Ghanan, k. k. Oberst-lientenant, Villach. — Pröckl, Ingenieur, Feistriz. — Witiz, Spenglernicister, Graz. — Krempl Karoline, Stenereinnehmersgaltin, und Koß, Agent, Marburg. — Goli, Hdlsm., Jdria. — König, k. k Lient-, Kreuz. — Heinz, Fabrikant, Freudenthal. — Petusek, Römerbad. - Hafner, Kfm., Knrmeud. - Kautschitsch, Gutsbesitzer, Lichtenwald — Ditrich, Hdlsm.. Wippach. — Urban, Ingenieur, Böhmen. Hotel Europa, v. Friedrich, Oberstlieut., Graz. — Richter, Oberstlieut,, Linz. — Handl, Ingenieur, Steyr. — Sorre, Zoll. Baierischer Hof. Cadore, Holzhändler, Triest. — Gatti, Hdlsm., Castelnuovo. — Schwarzer, Bantechniker, Wien. Melitzer, Domzale. Verstorbene. Den 12. Mai. Matthäus Snhadolee, Hausbesitzer, 65 I. 9 Mon., Aemonastraße Nr. 8, Zehrfieber. — Agnes Wächter, Magd, 57 I., Armenhaus, Zehrfieber. — Gertrud Petschouuig, Köchin, 55 I, F-ranziskanergasse Nr. 8, Lungenentzündung. - Johanna Breskvar, Hausbesitzers-tochter, 17 Tage, Krakauergasse Nr. 25, Fraisen.________ Lebensmittel-Preise in Laibach am 11. Mai. Weizen 9 fl. 26 kr., Korn 6 fl. 18 kr., Gerste 5 fl. 53 kr., Hafer 3 fl 25 kr., Buchweizen 5 fl. 85 kr., Hirse 6 fl. 18 kr., Knknrutz 6 fl. 20 kr. per Hektoliter; Erdäpfel 2 fl. 69 kr. per 100 Kilogramm; Fisolen 11 fl. per Hektoliter; Rindschmalz 94 kr, Schweinsett 80 kr., Speck, frischer 70 kr., geselchter 75 kr., Butter 80 kr. per Kilogramm; Eier 1^/g kr. per Stück; Milch 7 kr. per Liter; Rindfleisch 54 kr., Kalbfleisch 54 kr., Schwcinflcisch 70 kr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 87 kr., Stroh I fl. 78 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 6 fl. — kr., weiches Holz 4 fl. — kr. per vier C.-Meter; Wein, rother 24 fl., weißer 20 fl. per 100 Liter. Gedenktafel über die am 17. Mai 1878 stattfindenden Lici-tatiouen. 3. Feilb., Rozane'sche Real., Zirkniz, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Zaler'sche Real., Zirkniz, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Bla^on'sche Real., Planina, BG. Loitsch. — 3te Feilb., ävigel'sche Real,, Niederdorf, BG. Loitsch.— 3.Feilb., Komovc'sche Real., Gartscharenz, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Anton Svigel'sche Real., Martinsbach, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Franz «svigel'sche Real., Martinsbach, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Hoi!evar'sche Real., Zirkniz, BG. Loitsch. — 3. Feilb, Milavc'sche Real., RoZanice, BG. Loitsch. Telegramme. Berlin, 12. Mai. Attentäter Hödel leugnet, auf den Kaiser geschossen und überhaupt mehr als einen Schuß abgegeben zu haben. Er sagt aus, daß er brodlos war und wollte sich selbst öffentlich erschießen, nm den Reichen die jetzigen socialen Zustände vorzuführen; er gehöre keiner Partei an, sei Anarchist und ein Feind aller Parteien, sowie der socialen Zustände uud der Staatseinrichtnngen. Daß die übrigen drei Schüsse im Revolver fehlen, sei ihm unerklärlich, er müsse dieselben im Zustande der Sinnlosigkeit abgegeben haben. Der zweite Verhaftete ist schuldlos und angeblich bereits freigelassen. Konstantinopel, 12. Mai. Die Russen besetzten Tschuruksa in der Umgebung von Batum trotz Protestes Derwisch Paschas und Widerstandes der Bevölkerung. — Das russische Hauptquartier bleibt noch in San Stefano. Wiener Börse vom 11. Mai. Allgemeine 8laatr-scüukä. Geld Ware 61 70 6180 6450 64 75 7160 7170 Staatslose, 1839. . . „ 1854. . . „ 1860. . . „ I860(5tel) „ 1864. . . 336 — 108— 113'-121— 140 50 338'— 108 50 N3 30 121 50 lll-— Drunäentkaftuags- Obligationen. Galizien Siebenbürgen . . . -Temeser Banat . . . 85 50 77-10 77 75 79 80 85 75 77 40 78 25 80 10 Anäere ösfentkiiiie Ankeken. Donau-Regnl.-Lose . Ung. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . 104 5V 75 50 90 25 105'-75 75 9050 Aetien v. Lanken. Kreditanstalt s.H.u.G. Escompte-Ges., n.ö. . 213 — 800-— 213 25 802 — ^etiea v. Transport Unternekmungen. Alsöld-Bahn 11150 112— Donau-Dampfschiff-Elisabeth-Westbahn . Ferdinands-Nordb. . ^ranz-Ioseph-Bahn. Galiz. Karl-Lndwigb. Lemberg - Czernowitz -Llovd-Gesellschaft . . 384 -16650 2025 127— 243 — 120 50 426 — 385 -167 — 2027 12750 243 25 121— 428 — Nordwestbahn . . Rudolfs-Bahn . . Staatsbahn . . . Südbahn........... Ung. Nordostbahn Psanübriese. Bodenkreditanstalt in Gold in österr. Währ. . . Nationalbank.......... Ungar. Bodenkredit- . Prioritütr-Obkig. Elisabethbahn, I.Em. Ferd.-Nordb.i. Silber Franz-Ioseph-Bahn. Galiz.K-Lndwigb,1.E. Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn . Staatsbahn, 1. Em. -Südbahn L 3 Perz. » 5 „ - - Prioatkose. Kreditlose............ Rudolfsstiftung. . . . Devisen. London Gekäsorten. Dukaten.............. 20 Francs........... 100 d. Reichsmark . Silber.............. Geld 105-25 112-50 249 50 72 110- 109 — 90 70 98-75 94-75 95 75 107 10 89 — 103 25 89 63 50 156 11250 9350 161 14 50 12175 5-73 9-75 60 10 106 50 Ware 105 15 112— 250' 72 50 110 50 10950 90 90 99— 95 — 96 — 107-40 89 25 103 75 89 25 63 75 157-50 113-93 75 16115 15 — 2185 5-75 9 75i„ 60 15 106.65 Telegrafischer Änrsbrricht am 13. Mai. Papier-Rente 61'60. — Silber-Rente 64.40. — Gold-Nente 71 50. — 1860er Staats-Anlehen 112 50. — Bank-actien 799. — Kreditactien 210 90. — London 121 85. — Silber 105.40. — K. k Münzdukaten 5 75. — 20-Francs-Stücke 9 75',,. — 100 Reichsmark 60 15. Trockenes Grennliok Per Klafter fünf Gulden bei (223) 4 Emik Müükeijen. Brühl, Haus Ziakowski Nr. 24 (vorm. Koschier). All nahe dem Hauptplatze, ist ein kleines einstöckiges Wohnhaus von jetzt ab bis Michaeli l. I. um 20 fl. zu vermiethen durch Herrn I. Grundner daselbst. (224) 6-3 Uan diets 6«i» Olüeke 1. ?>I KI. l 6ewinn >1 l Oewinn ^ VI. I Oewinn !> 1 6ewinn » 1 Lewinn i> 2 Lewinnek KI. I Oewinn » .VI. 3 kewinne!> KI. I 6ewinn g KI. 5 6ewinne>1. 6 Oewinne i» Kl. 250.000, 125.000, 80,000, 60,000, 50.000, 40.000, 36.000, 30.000, 25.000, 20.000, 15,000, 1 6ew. 23 Lew. 4 Lew. 31 Lew. 74 6ew. 200 Lew. 412 Lew. 621 6ew. 700 6ew. 28,015 6ew. eto. - >l. 12.000. Kl. 10,000, kl g >1. i, KI. kl. g KI. L KI. L KI. s KI. 8000, 500». 4000, 2400, 1200, 500. 250, 138 etc. Oie Lewinnrieliungen sind plünmiissig smtlieb lest-gestellt. 2ur nliebslen ersten Lewinnrieliung dieser grossen. vom älsste gsrsntierten Oeldverlosung kostet 1 g»nre» OnS>»sl-1,vs nur kl»rli 6 oder tl. 3'50, l liülbes - » . Z . . 1'75, I viertel - - »!'/,»» —90. ^lle Xuktr'ii^e werden 8otl>rt ßexe» Linsendunx. l'osteinrslilun^ oder I^gebngiime de» lietrsges mit der ^rossten Lorßkslt gusxielükrt, und srlislt jodermsnn von uns die mit dem Ktastsvgsipen vsrsebenen Orixin»!-1,ose selbst in dis llsnde. Oen kestellunben werden die ersorderlieben ÄMt-lieben ?>iine ßrstis beigelüxt, und nsvli jeder Xieliunx senden wir unseren Interessenten ungulßelordert smt-lieke leisten. Oie ^usrsblunx der 6ewinns erfolgt stets prompt unter 8tsatsgar»ntlk und ksnn dureb direkte Zusendungen oder suk Verlimxen der Interessenten dureb unsere Verbindunßen sn sllen ßrösseren PIZtren Oester-reieks vergnlüsst werden. (222) 12—6 Unsere 6o1Ieete wsr stets vom Olüeke beßiinsti^t, und bstle sieb dieselbe unter vielen snileren bklieu-tenilen Kemnnen ottmal8 ller ersten »supttreffer ru erfreuen, die den betressenden Interessenten direkt gusberslilt wurden. Vorgussiektlivb Kgnn bei einem soloben »uk der 8«8llS zexründeten vnternsbmen ubers» gul eine sebr reb« ljetkeilixung mit öestimmt-beit ßvrevbnet werden, und bitten wir diilier, um !>II« ^utlrüj-e sussukren 2U können, uns die öestellunßvn und jedenf-ills vor dem LI.AF»! «I. »I. rukommen ru Isssen. kautmanu L Million. lknnk- UN«I VVvvI,8«I^v8<-ilLst ln Ilamdurx, kin- und Verkgul gller Lrten Ltsstsoblißgtionen, kisen-bsbngetien und ^nlebenslose. I». S. >Vir äankev disräurolr kür ÜL8 NL8 «sitdsr 868edsLlcts VsrtrLneo, unä iaäsm >vir dei Lsxivu äsr vsnsv Vsr-lokunx 2vr LstLsüissuvx eilllaägi», vsräsn vir un8 aueli ksrnsrkin dsgtrodsn, äurod 8tst« xromxts nnä rsslls Lsäisnuux äis volls ^nkrieäsudoit unssror xssdrlsa Inter688vntsll Lv erlauben. D. O. Druck von Jg. v. K 1 einmahr L F e d. Bainberq. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaetion verantwortlich: Franz Müller.