„MheN, KttV»»! str Alle." «r. S«. Mittwoch, ««. MSr, I8SS. ^ iii Jahrgang Die „Marburger Zeitun»/' erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl., htilbjiihng g fl.. vierteljiihrig I fl. 5V kr; sttr Zustellung inl Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendung: fnnzjährig tj fl.. halbjährig 4fl., vierteljährig 2 sl. Die ciu Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 10, bei zweimaliger mit 15, bei dreimaliger Mtt 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung 30 kr. Jnseraten-Stempelgebilhr kommen. Zur ^l'schichti' i»e>; Tnizk:-.. Die Verhandlungen über den Staatsvoranschlag scheinen dem Redestrome der Abgeordneten, wklcher seit Langer,m gestaut gewesen, die Schleußen glöffuet zu haben. Da die Zeit drängt, da noch vor Ablauf dieses Monats auch das Herrtnliaus M't dem Boranschla^^e ms Meine kommen soll, so iverden wieder Abendsttzungen zu Hilfe ge-nomme«. die wohl beschlkunigend auf den Gang der Verhandlungen wir« ken bürsten. Die Anwesenheit d,s sranzöllschen Gesandten am Brüsseler Hose, de Lagueronnivre. in Paris gibt zu der Btsorgniß Anlaß, daß das dro« l)ende Aertvütsniß zwischen Belgien und Frankreich noch immer nicht vollkommen beseitigt sei. Nach den Angabe., l>albamtlicher Blätter drängt die sranzösische Regierung darauf, dt^b t'as neue btlglsche Gesetz über die Eisenbahnen nicht in Anwendung komme, und daß die b^antrngte Bereinigung der Litxemburger mit der Oslbahn von der brlgischen Rs,lie rung gebilligt »verde. De Lagueronnivre soll Weisungen zu neuen Unter-Handlungen in dieser Richtung erwarten, die sür ihn natürlich nur zu einer neuen diplomatischen Niederlage führen können, da das belgische Kabinet, um nicht der Nürde des Landes empfindlichen Abbruch zu thun, alle derartigen Unterbandlungen sofort von der Hand weisen muß. In Belgien würde ein Ministerium, welches dies nicht tl^äte. nicht allein so-sort aus seinem Amte entseint, sondern auch in Anklagestand versetzt lrerden. Die ftanzöstsche Regierung und ihre Diplomatie müssen dieS wisse«. Zu was also llnterhandlungen. die einen günstigen Erfolg nicht haben können? Etwa, um zu einem ungünstigen zu gelangen? Der „Avenir" scheint dieses in der Thal anzunehmen. „Venn die Regierung", so schreibt er. „nicht mit Verachtung die angeregte Frage f.illen läßt, so zeigt sie damit aller Welt, daß ihr weniger an der Aufrechterhallung des Friedens gelegen ist. als sie zu gestehen wagt. Die nothwendig fruchtlosen Unterhandlungen, ivelche de Lagueronnivre einleiten soll, sind nur ein Haltpunkt für die Kriegspartei." Der türkisch'persische Streit ist ein ivahres Lustgebilde. Kaum glaubt man, daß die Geschichte vertagt worden, so taucht schon wieder die Nachricht auf. daß ein Armeekorps von Teheran aus nach der türkifchen Grenze aufgebrochen. Für alle Fälle i)at der Generalgouverneur von Bagdad den Befel)l erhalten, die stieitigen drei Grenzpunkte stark zu besetzen, um sie gegen jeden Handstreich zu sichern. Unter« wetßgrünen Banner! Marburg. 9. März. Unterm weißgrünen Banner haben am Sonnlag WahlmSnner und politische Freunde des Erkornen vom 27. Februar sich hier Versammelt und den SiegeStag bei gastlichem Mahle gefeiert. Diese iNänner frohlockten nicht allein übcr daS Ergebniß der Abstimmung: sie verkündeten auch lviederholt die Grundsätze, für welche die Wahl entschieden — sie priesen die Mittel, deren klirliche. »veise Benützung den Erfolg gesichert — sprachen von der Zukunft überhaupt, von der nächsten insbesondere, in »velcher es gilt, durch die Wahlen der Schulräthe zu sorgen, daß die Volksschule gehoben, die Erziehung der Jugend nach den Bedürfnissen der Zeit verbürgt werde. Die Lieder und Reden in beiden Landessprachen und sür das eine Ziel für geistigen Fortschritt und politische Freiheit — diese Lieder und Reden waren ein laut und weithin klingender Belveis, daß die Ber« einigung der besten Männer beider Stämme zur unbestreitbaren Thatsache geworden. Diese Bereinigung zeigt, daß die Versöhnung der nationalen Interessen aus dem Boden deS Gesetze« und der verfassungsmäßigen Ent« Wicklung gelingen kann, daß sie hier bereits gelungen ist. Dein Wahlkreise Marburg gebührt der unvergängliche Ruhm, in ganz Oesterreich den Weg zuerst betreten zu habeu. auf welchem der Ausgleich auch diesseits der Leitha erstrebt werden muß. auf welchem allein der innere Frieden kann geschlossen werden. Das weißgrüne Banner, unter tvelchem zweihundert wackere Männer ihre Hände verschlungen zum festen Bunde sür den Fortschritt und für die Untheilbarkeit des Heimatslandes — dieses Banner leutdlet hoch voran in einem heiligen Kampfe. Die Natur hat il/ren besten Segen ausgegossen Drei Verbannte. Von Gtto Hmnt. Während der großen europäischen ReaktionSperiode von 1816 bis 1S3V konnte man in der schiveizerrschen Stadt St. Gallen,an jedtM sonnigen Tage einen stlberhaarigen Greis, der von Jahr zu Jahr zusehends schwächer und hinfälliger ivurde, am zitternden Stabe nach einem der Spaziergänge des „Klosterhofs" oder des „Brühls" den müden Körper schleppen und hier erschöpft auf eine Bank sinken sehen, wo er dann sinnend und träumend ruhte, so lange die freundliche Sonne seine erstarr' ten Glieder tvülmte. Wer ivar der Greis und tvovon träumte er? Ach, er träumte von einem mildern Lande, wo Feigen. Oliven und Orangen blühen, tvo der Nachtigall Schlag durch die Haine tönt, tvo des Trouba« dours Lieder einst von Minne sangen und die Klänge dieser Lieder noch im Volke leben, einem Volke mit feurige», schwarzen Augen und bren-nendem Muthe im Herzen. Noch mehr, er träumte auch von einer Erhe« bung des Vslkes sür seine Freiheit und von dem blutigen Mehlthau, der sich auf diefe schöne Bewegung legte und sie erstickte. Lange kannte Niemand den Mann, und doch hatte er einst über eitlen König zu Gerichte gesessen und büßte nun seine Kühnheit, indem er das Brod der Verbannung essen mußte. 3ean Bl'ptiste Meyer, so hieß er. gebürtig aus dein Departement des Tarn in Südsrankreich. dem Vaterlande der Albigenfer ^wie mochte ver deutfche Name dorthin kom« men?). seines Berufes ein Arzt, war Mitglied des Konvents nnd stimmte sür den Tod Ludwigs XVI. Wer hätte es anders getvagl? Mußten ja selbst die dafür Stimmenden ihr Haupt unter das Richtbei legen, zu dessen blutiger Praxis die Bourbonen ihr Volk durch viele Jahrhunderte hin erzogen hatten! Ludwig starb. Marie Anloillette folgte Marat. die Glrondisten. Orleans. Danton und Destnoulins, Robespierre nnd tausend Andere folgten. Meyer entging allen diesen Schrecken. Dem ersten Konsul aber wollte er nicht dienen und widmete sich wieder seinem Berufe im herrlichen Süden. Die Restauration, die in jenen Gegenden die Guillotine zu über« »ietlU suchte, vertrieb auch ihn aus dem Vaterlande. Vergebens ver. tvendete sich St. Gallens Regierung für ihn bei dem Achselträger Talley» rand; es folgten nichtssagende Antivorten. Endlich ging die Julisonne aus. und die Schlüsse der Barrikaden fanden lhr Echo im Lande der Alpen. Da blitzte es auf in den fast erloschenen Augen des Greises; die Marseillaise schien in seinen alten Ohren zu iviederhallen. Mühsam raffte er sich auf. eilte nach dem geliebten Baterlande, cri^eichte es glücklich und — starb nach wenigen Tagen im Anblicke feiner geliebten Pyrenäen, ohne die Eskamotirung der Freiheit durch den „Bürgerkünig" zu erleben. Das war das Ende eines verbannten Republikaners! — Am 7. Februar 1837 wurde» die Betvohncr des Gasthofes zum tveißen Rößlein in St. Gallen durch ein aus einem Gastzimmer kom« mendes ungelvohntes Klingeln erschreckt. Man eilte, dem lvotilbekannten. schon seit drei Jahren im Hanse lebenden und beliebten Gaste beizu-springen. Als man aber in das Zimmer trat, sand man einen — Sterbenden. Der Schlag ht'tte ihn gerührt, und bald rvar er eine Ltiche. — Da lag er nun, wie eine vom Sturme geknickte Eiche, der. tvenn auch alte, doch noch vor Kurzem rüstige und stattliche Mann mit dem feurigen und zugleich schwärmerischen Auge, mit dem rmponirenden Blicke, der Adlernase, dem in schönstem Ebenmaße geb^iuten Körper. Er stammte ans eineln Geschlechte. dessen Glieder auf mehreren Thronen Europas saßen; mit ihm tvar dieses Geschlecht von einem dieser Throne nicht herabgestiegen, sondern mit brutaler Gelvc^lt herabgeworfen »vorden. ohne daß sich unter Millionen Unterthanen eine Hand für ihn regte. Dieser Mann, mit eiserner Stirne und festem Willen begabt und mit unerhörter Beharrlichkeit unerreichbaren Idealen nachjagend, hatte es während vieler Jahre — ollein unter allen festländischen Monarchen Europas — gewagt, dem Götzen des Jahrhunderts Trotz zu bieten, ein Trotz, der ihm eine der schönsten Provinzen seines Reiches kostete. Der raubgierige Nachbar im Osten hatte diesen Fang durch die heuchlerische Freundschaft erschlichen, die er jenein Götzen aus einem schtvitnmenden Pavillon im Memelflufse gezeigt, wo sie die Karte Europas nliteinander theilten. über das schöne Land — an dtn Männern ist rS, durch die That sich ditsts SejilNs würdig zu erweisen. Die altrn Germanen pflej,»en bei sestlichen Gelat^en dl^S Wohl ihres Stammes zu berathen; Beschlüsse wurden abrr erst an» nächsten Morgen «tfaßt bki ruhitjem. kaltem Blute und t'ei der Ausführung wurde die volle ManneStraft eingese^t — mit ivelchem Ersolt^e. zrigt die Zerftöruntt det alten römischen Weltreiches! Auch wir hal,en ein Relch zu btkriei^en und zu vernichten — daS Reich der AinsterniK und Berdummung. auS welchem politische Knechtschaft und wirthschastlicheS Verderben enlspringen — das Reich der Römlinge und ihrcr Bundest^enofskn. Vollbringen wir draußen tm ernftk» Lel>en. waS wir beim frölilichen Mahle gelobk. dqnn wird eS auch uns gelingen, die Gegner, die wir am 27. gebrucr geschlagen, sür immer zn besugen. der Freiheit eine Gasse zu bahnen, die Steiermark nngetheilt zn bewahren im Vereine mit i^em großen Batrrlnnde. dessen Glück und Glanz wir ja ersehnen. In diesem Kampfe daS Weiß der Landesfaljn« rein zu erhalten — da» Grün der Hoffnung nie verwelken zu lassen, ist eine Pflicht, welche die Manncr vom 27. Februar und 7. März 1869 als treue Eidgenossen verbrüdert. Mnrburger Berichte. (geicr deS Wahlsieges.) Um den Wahlsieg vom 27. Februar zu feiern, hallen die Herren: SZrandstätter. Fetz, Schraml und Wretzl die Beranstallung zu einer Festtafel getroffen, die am 7. März im großen Speisesaal deS Kasino gegeben wurde. Von der Zinne des Gebäudts hing eine große Fahne iweißgrün) herab ; in der Milte des Saales war eine weißgrüue Fahne und an der südlichen Wand desselben daS Wappen der Steiermark und jenes der Stadt Marbur^j angebracht In drei Reihen standen d,e Tilche und saßen an demelben zweihundert Theilnehmer aus allen Gegenden des Wahlkreises. Sämmtlichen Wein hatten die Herren: vrandstätter. Johann Gruber. Perko. Robert und IuliuS Pfri«er. Schraml. Stampft, Tscheligi und Michael Wretzl grsvendet. Die Tafkl begann um 2 Uhr und ipirlte während dersclben die Musikkapelle deS Heiru Albert Hohl, di, im Ncbensaale sich aufgeflellt. Herr Brandstätter hielt die Eröffnungsrede; er sagte: „Wir haben unter de» weißglünen Fahne unS zusammengesundm. um des SiegeS vom 27. Februar uns zu freuen Der Kampf isl mit Ehren ausgekämpft worden; das Weiß der sleiermärkischen Landesfahne ist rein geblieben, das Grün der Hoffnung, von der wir nicht gelassen, hat uns zum Ziele geführt. Die Steiermärker wollen festhalten an der Verfassung und »irselbe mit geistigen und physischen Waffen vertheidigen. Die Etelermärker wollen festhalten am Reiche und am Kaiserhause l Ein Hoch dem konstitutiouellen Kaiser Franz Joseph I" Nachdem dt,s „Hoch!" dreimal erklungen, fiel die Musikkapelle mit dem Kaiserliede ein Herr Michael Wretzl ergriff nun daS Wort: „Ich erlaube mir. im Namen der verfaffungStreuen Partei und im Sinne der Wäl)lcr dem Landlagsabgeordneten Herrn Konrad Seid! ein dreimaliges Hoch auszubringen !" Als der Gturm deS gurufS verrauscht lvar. sprach der Herr Land-tagsabgeordnete: „Pom Beginn der Wuhlbelvegung bis zum Abschluß derselben war eS uns nur um die Sache, nicht um eine Person zu thun; doch fühle ich mich hoch beglückt, daß mein Name so innig verbunden ist mit einer solchen Sache. Ich bin stolz darauf, daß die Führer unserer Partei, während die Gegner am Bestände beS L indeS rütteln lvollten, im rechte» Augenblicke die Gefahr erkannten — daß sie wußten. eS handle sich darum, einer Macht, ^eren Anhänger selbst Flüche und Bannstrahlen nicht verschmähen, sich unterzuordnen oder frei zu sein. Ich bin erfreut, Doch genug des Mthsels! Der Verstorbene nannte sich im E;il Oberst Gustavson. Sein tvahrcr Name aber war Gustav Adolf IV.. König von Schweden Schon als vierzehnjähriger Knabe nach einem mit Königsblnt beftkckten Maskenballe, drm kleinen östlichen Wiederspielt der gleichzeitkg'N großen Revolution im Westen, auf den Thron gelangt, ward er von seinem Eigensinn, mit dem er sonderbare Ideen in'S Werk setzen wollte, ins Verderben gestürzt. Er »vurde das Opfer selncS glühen-den Hasses gegen Napoleon, und dieser Haß kostete ihm Finnland und seinen Thron, von dem il)N die Berschworenen (18VS) nach russischem Muster Herabriffen. Seine Geschichte ist übrigens bekannt genug. Ver-baunt aus seinem Vaterlande seit der Abdankung von Gripsholm, später geschieden von seiner Galtin. sogar feindselig gegen seinen Sohn gesinnt, irrte er in Deulschlcind und der Schweiz h.rum. bis er in St. GallkN s.inen letzten Aufentlialt nahm. Hier lebte er daS anspruchslose Leben lineS Privatmannes, verkehrte selbst in leutseligster Weise mit Menschcn der niedrigsten Stellung im gesellschaftlichen Leben, kümmerte sich nicht UNI seine Familie, seine beiden Töchter ausgenommen, die Großherzo« ginnen von Baden und von Oldenburg, an welchen er mit inniger Liebe hing, während rr seinen Sohn, den Prinzen Wasa. öffentlich deSavouirte. Mit Schmerzöl dachte er seines Vaterlandcs. tvelchkS jetzt ein schlauer Emporkömmling aus der GaSkogne regierte, der diesen Thron durch den schmählichsten Verrath an seinem Kaiser erkauft hatte. Viel beschäftigte er sich mit Journalistik, indem er eine Menge Zeitungsartikel, meist in die Gazette de Frone- und in die AugSburger „Allgemeine Zcitung". schrieb, die man dann, um bei den Regierungen nnd unter dkM durch die Censur damals ltoch bevormundeten Volte kein Aergerniß zn erregen und doch die Eitelkeit des königlichen Journalisten nicht zu verletzen. bloS in einem Exemplare abzog, tvelches man an den „Obersten Guflavson" in St. Gallen adreffirte. War er dnnu vom Arbeiten ermstdkt. so Machte es ihm die größte Freude, wenn ihm der jlmgere Sohn seines Wirthes. damals ein Knabe. Slisenblasen steigen ließ, an deren Zerplatzen er die wehmüthigsten Betrachtungen über die Eitelkeit aller menschlichen Größe knüpfte. Da Guflav eigensinnig jede Unterstützung von seiner Familie zurückwits. bestritt dirse heimlich einen Theil der Kosten seineS Unterhaltes, und der Wirth mußte ihm nur sür daß man in solcher Zeit mich den Wählern, empsolllen. daß oieselben ihr Vertrauen mir zugeil»endet. Mein »ifrigsteS BestrebkN lvird eS sein. dieseS Vertrauen zn rechtfertigen. Ich erlaub? mir Einiges über die Parteiung zu sprechen. Die Gegner lirißen unssdie deutsch,, sich die slovenische Partei; das ist eine Lüge! Ich kenne im Unterlande nur die Partei des Fort- t schrittes und die Partei des Rückschrittes — Ljttit^WzSfreunde und ^ VerfaffungSfeinde. ^BeifallV Der Kampf, welchen wir gekaDlft. ""iijiar feM^Mssliegen die Slovenen ^ eS war ein Kampf der Deutschen und Slovenen gegen den gemeinsamen Feind. Ich kana auch die Bezeichnung „national-klerikale" oder „slovenisch'klerikale Partei" nicht gelten laffen: es ivar nur eine rein klerikale Partei, die wir besiegt. Die Gegner nennen uns mit einem geivissen Hohne die Regierungspartei. Ja. meine Herren! gewissermaßen sind tvir es, weil wir die gegenwärtige Rrgierung für den Hort der Verfassung erkläre». Daß die Regierung leider mit Manchem noch zurückgeblieben, was tvir fordern, ändert an der Hauptsache nichtS! Sollte cS aber dahin komlnen. daß die jetzige Regie-lNitg dlM Feinde unterliegt, der auch unser Feind ist. und sollte eine Regierung an die Stelle derselben tretet», tvie sie ihr vorangegangen, dann würde eine solche Wandlung uns zur entschiedensten Opposition zivingen. Daß die Wähler trotz aller Bemühungen der Gegenpartei eS dennoch Mit ihrem natürlichen Verstand herausgefunden, aus tvelcher Seite daS Recht steht — daß Deutsche und Slovenen gemeinschaftlich »irken für die Verfassung und sür den Fortschritt, ist ein Zeugniß der politischen Reife. )n drr Hoffnung, daß lvir auch itn bevorstehenden Kampfe treu zusam-mtnhaltcn, bringe ich den Wählern ein dreimaliges Hoch!" DieseS Hoch san!» ten allgemeinste» Anklang. Hcir Lederelmcistcr Nasko auS W. Feistritz erinnerte, daß man die Cteie zweite Stadt des Landes müsse den Lnndgkmeindkn vorangehen, sie fe» ja so zu sagen unsere Vaterstadt, sie lebe hoch!" Herr Ainanzrath Iorc»c,n brachte ein Hoch dem Gcmeind^auSschus; der Stadt, worauf Herr Stampfl, als Vertreter derselben, dankte; die Wahlschlacht vom 27. Februar gkhöre zu den schönsten lSrinnfruttgen Marburgs: mögen die Landgemeinden einträchtig zusammenwirkcn mit der Stadt. Die Landgemeinden leben hoch!" Herr Marko liielt eine Rede in jlovenischer Sprache» er sagte: „Werthe Herren! Gestatten Sie auch m r einige »varme Worte zu sprechen. Ich bin geborner Slovene. ein gutkr Slovene; ich liebe meine Heimat, lvie meine Mutter und werde selbe nie verläugnen. Ich bin dem Bauern« stände entsprossen; ich komme mit dem Lani'volke täglich in geschüftlichc Berührung und weis» daher. waS ihm sromme oder mcht. Slovencn! Halten »vir fest zur löersassnng. die uns die Grundlage zur Befriedigung unserer Wünsche und nationalen Bedürfnisse darbietet, freuen wir uns über die neuen Gesetze! Deutsche Brüder! Wir setze» daS festeste Vertrauen in unseren erleuchteten Monarchrn Kaiser Franz Joseph I. wir vertrauen dem Ministerium, wir lieben Euch, deutsche Bruder und wünschrn mit Euch in demselben Verbände wie bis jrtzt zu verbleiben. Wir Protestiren gegen jede Ziveitheilung und Zertrümmerun.; unserer herrlichen Steiermark! Auf diese Meinung hin. auf die brüderliche Eintracht zwischen Deutschen und Slovenen. aus die brsiderliche Eintracht aller Völker Oesterreichs, auf das Wohl jener Männer, welche die Areiheit und den storlschritt that-kräftig lieben, lrinke ich die goldene Perle dcs slovenischen Wkinks. Alle solle» leben." Der Zuruf in beiden Sprachen wollte nicht enden und steigerte flch die Begeisterung,, als die Sanger die ermunternde Weise des slovenischen Liedes: (Vorivärls) anstimmten. — Der beschränkte Raum gestattet unS leider nicht, die solgenden Reden und Trinkspiüche ausführlich wieder z» gel)en. Herr Brandstätter vkrlaS einen telegraphischkn Gruß, welchen der Bürgermeister und die Wahlmänner von St. Lorenzen gesandt und wurde nach dem Antrage dieses Herln safort die Antwort telegraphirt. Auch an Kaiserfeld. Plankensteiner, Rechbauer und Stremayer in Wien wurden telegraphische Grüße gemeldet. Nach dem Cho^e: „Das Steierland" von Schmölzer sprach Herr Karl Reuter in längerer, mit großem Beifall aufj.enommener Rede über die Vorwürfe, ivelche die. Gegner dem Kandidaten der Fortschrittspartei gemacht; sein Hoch am Schlüsse galt der untheilbaren Steiermark. H.rr Professor Rieck brachte ein Hoch dem Bauern stände, der eS gewagt, den Widersachern der Fortschrittspartei entgegen zu treten. Herr Dr. Aug trank auf das Wohl des Herrn Brandstätter. Herr Prof. Rieck ließ die deutsche Preffe in Marburg leben. Franz Wiesthaler dankte und brachte am Schluß seiner Rede „ein Hoch den Männern, die so treu zusammen ge» tvirkt. daß der 27. Februar ein Sicgestag geworden und ein politilcher Feiertag bleiben wird." Herr Marko gedachte seiner LandSleutc. der Wahl« «ünner aus W. Büheln — Herr Professor Riect des ältesten Bürgers der Stadt. Herrn Gottsberger. der am Wahltage den Hetzereien der der Himmel zu der schönen Feier; groß und jubeld war die Begeifteiung des Volkes. Täglich langten neue Schützengelellschaften aus verschiedenen Kantonen. Städten unb Landschaften au und ivurden freudig empfangen und begrüßt. Wohl keine derselben aber macht.' damals so viel Aus-s hen. als diejenige aus dem Thurgau, und zwar nicht ihrer selbst, sondern ihres Führers uvd Sprechers wegen. Ich stand eben, tvie beinahe täglich, als zehnjähriger Knabe, neben meinem Bater. der zu den Festrednern gehörte, auf den Stufen deS reich' geschmückten und von bunten Fahnen umflatterten Gabentempels. als rauschende Musik die Ankunft der Zhurgauer verkündete. An ihrer Spitze marschirte ein junger Mann von dreißig Iahren. mit schwarzem Schnurr« und Knebelbart und überhaupt uniernehmendem Aussehen, den Stutze», ivie die Uebrigen, um die Schulter geliängt. Die Musik schwieg, der Zug hielt. Der junge Mann trat vor, stellte den Stutzen neben stch aus den Boden (ich meine ihn noch vor mir zu seben) und begann in fließendem Deutsch, doch mit etwaS romanischem Aecent. zu Drechen. Seine Rede kltng seurig und patriotisch. Er drückte seinen Stolz aus. ein Schweizer zu sein, und die Hoffnung, die Schweiz »verde ihre llnabhän-gigkeit vertlzeidigen und ungerechte Zumuthungeu zurückweisen, kommen solche woher sie wollen. Die Masse der gutmüthigen Schweizer war entzückt über diese Worte; die ersahrenen Staatsmänner jedoch naljmen sie kühler aus. Einer ^er Letztern, selbst aus dem Thurgau stammend, antivortete dem Redner: der Thnrgauische Schützenführer habe durch die Annahme des schiveizerischen Bürgerrechts den BetveiS geleistet, daß er die Ehre. Republikaner und Schtveizer zu sein, allen „Kronprätensioacn" vorzielie. und er zwcifle nicht, daß derselbe im Falle eineS fremden Angriffes als schweizerischer ArtiUeriehauptmann die schweizerischen Kanonen gegen die Feinde aus-pflanzen »verde. Die Antwort machte Sensation, am meisten aber bei dem jungen Neu-Thurgauer. der seine Unzufriedenheit darüber nicht verbergen konnte. —- Wer war der Mann, daß von seinen „Kronpräten-sionen" gesprochen werden konnte? Allerdings konnte davon gesprochen werden. Trachtete dieser Mann ja, seit einem Todesfalle, der sechs Jahre früher zu Schönbrunn bei Wien ein junges Leben geraubt hatte, nach nichts Geringerem, als einem Kaiserthrone! Hatte er ja erst vor zlvei Schwarzen auf offener Straße kühn entgegengetreten. Herr Lehrer dankte im Namen des Herrn Gottsberger. Herr Brandstätter ließ den Obmann des Feftkomite's. Herrn Michael Wretzel hoch leben — „den Stolz des Bezirkes, welcher die Steiermark bei der Pariser Weltau>.>stcllung so eizrcnvoll vertreten." Herr Dr. Detitschrk aus W. Fnslritz trank auf daS Wohl des GesangliereinS, »voraus das .,Kärntnerlied" von Di. Kokoschinegg vorge« tragen ivurde. Herr Kopriva sprach von den „Pflichten deS Hauptmanns Seidl und des Bürgers Seidl". ivas diesen Herrn veranlagte, in humoristischer Weise zu entgegnen. Nachdem sich die allgemeine Heiterkeit, »velche diese Antwort erregt hatte, wieder gelegt, brachie Herr Brandstätter 7 Uhr Abends zum Schluße einen Trinkspruch aus auf die Vereinigung freier Männer. In fröhlichsten Stimmung endigte die Feier dieses unvergeßlichen Tages. (Kaiserseld »»nd Rechbauer an die Marburger Feftgenossen) Herr Fried. Brandstätter hat auf die telegraphischen Grüsje. welche die Festgenolsen vom 7. März an Kaiserseld und Rechbauer gesandt, nachstehenve Antwort erhalten: „Euer Wohlgeboren! Ich erlaube mir Sie zu bitten, daß Sie den Wählern des Land-Wahlbezirkes Marburg meinen aufrichtigen und herzlichen Dank für deren wohlwollende Erinnerung ausdrücken wollev, von ivelcher mich Ihr gestern Abends erhaltenes Telegramin in Kenntniß setzte. Ich grcitulire der versaßungstreuen Partei zu dem in Marburg er. fochtenen Sieg, der von so wichtiger Bedeutung für unser Land und für die Ideen deS Fortschrittes durch die Person deS Geivahlten ist. Indem ich Ihnen sür die telegraphische Nachricht besonders danke, verharre ich mit besonderer Hochachtung Euer Wohlgebore» ergebene Diener Kaiserseld. Hochgeehrter Herr! Meinen besten Dank sür die mir bei der Wühlerversammlung der Laudbezirke Marburg, Wind. Feistritz und Gt. Leonhardt zu Theil gewor-dene sreundliche, ehrenvolle Erinnerung. Ich habe schon bedauert, daß mir die telegraphische Depesche in Folge meiner zufälligen Abwesenheit von Hause so spät in der Nacht zu-kain, daß ich diese ehrenvolle Auszeichnung nicht melzr telegraphisch erwidern konnte. Es erübrigt mir daher nur. Sie hochgeehrter Herr Kollege! hiemit zu ersuchen, so weites Ihnen mö^ilich. der Dolmetsch meiner Dank-gksühle sür die ehrenvolle Erinnerung an m»ch. bei den geehrten Wählern zu sein und meine Versicherung entgegen zu nehmen, daß mir diese Aus-zeichnung nur ein neuer Sporn sein soll, in dem Stleite sür Freiheit und Recht nnermüdet auSzuliarren. Mit der ausgezeichnetsten Hochachtung ergebenst Rechbaue r." (Aus der G e m c i n d c st u b c.) Morgen findet eine Sitzung des GemeindeauSschusseS statt, in »velcher die Gasbeleuchtung zur Sprache kommt. (Schaubühne) Morgen werden zum Bortheile deS Herrn Fer« dinand Urban die Operette: „Flotte Bursche" und ein Lustspiel: „Die Gefangenen der Czarin" aufgeführt. Letzte Post. A« Welwarn in BSHmen hat eine Kundgebung gegen die Abfuhr der Steuern die Entsendung von vie^ig Hußaren nothig gemaebt. Der französische Botschafter am iWeener Hofe ist naeh Varis berufen worden. Iahren auf dem ehemals deutschen Borposten Straßburg diesem Streben, wenn auch mit kläglichem Resultat. Nachdruck zu geben versucht! Flüsterte sich ja auf dem Schützenplatze zu St. Gallen Alles zu: Wo ist der Prinz? Habt ihr den Prinzen gesehen? ivird er wohl einst Kaiser »verden? Sonderbares Schicksal! In demselben Jahre hatte die Schweiz Gelegenheit, die Worte ihres Neubürgers zu erproben, und zwar um seinetwilleu. Der Bourgeois mit Regenschirm und Galoschen („sein Haupt glich einer Birne"), der da saß. »vohin der junge Prätendent gerue lelbst gesessen »väre. verlangle dessen Auslieferung; die Schweiz aber pflanzte ihre Kanonen auf und rief: Das nicht! Wir liefern keinen Bürger unseres Landes aus! Der junge ArtiUeriehauptmann richtete keine dieser Kanonen: er verließ das Land, um dem Streite ein Ende zu machen. Die guten Schweizer be»vunderten seinen Edelmuth. Er aber Vergaß die Eidgenoslen und ihren Edelmuth und dachte nur noch an die Kronpräten-sionen. Theatralisch ließ er zu Boulogne einen jungen Adler fliegen und wanderte dasür prosaisch gleich einem Landstreicher ins Gefängniß. Es ist bekannt genug, ivie er in Ham auS- und in Paris einzog, wie er die Abstimmung einer Nation — dirigirte, den heiligsten Rechten des Volkes mit eiserner Strenge entgegentrat, diejenigen, die seinen Schwur ljalten wollten und ihn an seinen Eid mahnten, mit Kartätschen zusam« mmschmetterte, und endlich seinem einstigen zeittveilis^en Vaterlande, dessen Bürgerrecht er mil Füßen getreken, die schützende Grenze im Südwesten durch die bölznische Annexion Savoyens. gegen^ dessen ausdrücklichen Volks-willen, lachend niederriß. Wie wird er enden, der einst Verbannte, jetzt Europa kommandirent^e kaiserliche Herrscher 7 Welche Mannigsaltigkeit in diesen drei Verbannten! Welche Verschiedenheit in ihrrm Geschicke! Erst der Republikaner, der im Vollgefühle deS Wiedersehens seines neu befreiten Vaterlandes ruhig und glücklich endet; dann der legitime König, der lieber im Exil Verborgen stirbt, als ein Jota von seinem göttlichen Rechte opfert; und endlich der vor Ehrgeiz brennende Kronpräteiident. der gar kein Vaterland kennt, sondern nur einen Thron sncht und kein Mittel schent. diesen zu erkämpsen oder zu — erkongressen! Welcher Stoff zum Nachdenken ül,er die Launen des Schicksals — oder vielleicht nicht besser über das Gottesgericht de»? Weltgeichichte? Ctngefandt. Dem Hause Bottenwieser ölt Co. in Hamburg gehen für die dem-nächst beginnende Gewinn Berloosnng zahlreiche Bestellungen zu. Genannte Firma kann megrn sofortiger Ausfiihrung der Austräge, sowie prompter Uebermittlung der amtlichen ZiehungsMten angelegentlichst empfolilen werden und machen wir diejenigen, welche bcabstchtigen sich an dem erwähnten Unternchmen zu betheUigcn. auf die im heutigen Blatte stehende Annonce des obigen HauseS besonders aufmerksam. D«iik«aKi>nK. k'ür äis »o 2kklroiodo Lsz^Ieitunx 2ur I^tstov kuko8tätto unser«« Loknv», resp. Lkuäsrs »proodsn vir kiormit unsvrsn Kvrz?livd8ten vank »u». l63l I5art>urjs, 8 liilärs 16()9 Wein' Lizitation. Die zum Verlasse hes Güterdirektors MarkuS Pongratz gehörige» RSVO Gtmer Gtgenbau-Weine werde» am OK. März d. I. theils mit, theils oh»e Gebinde i» den Kellern z» TthniidSberg und Windisch-AeiAritz lizitando verkauft. Die Weine^ sind anS de» Jahrgängen 185S, l8KI, 1862, !863, 1866, !86k, 1867u. 1868. Der Ersteher erlegt sogleich 26 den Rest aber bei Abfuhr des Weines, welche binnen 4 Woche» zu erfolgen hat. Windisch Feistrih am 4. Marz 18K9. (16S > > >^ l -- ' 8 Metallbuchstaben u Firmen, HauS- und Tht'irnummern in jeder Schriftart und roßt, echt vergoldet und lackirt, werden auf's Schnellste angefertigt, so ^ie auch das Anmachen an die Mauer und Holztafeln billigst besorgt Muster und Preise liegen zur Einsicht auf. Spengler. Marburg. Draugosse Nr. 68. OeDtliche Antrl»e«llv«g, welche ich fijr das sehr coulante Vorgehen von Seite der k. K. priv Verstchernngs-Gesellschast „v«»t«rr. durch die rasche Auszahlung eineS auf daS Ableben versicherten Kapitale» öffentlich auszusprechen mich verpflichtet fühle. Gleichzeitig er»,reife ich diese Gelegenheit, um oberwähnte Anstalt dem verstcherungs. lustigen Publikum bestens anzuempfehlen. 153) Wer-Gtschenke in großer Auswahl empfiehlt zur gütigen Abnahme ^^6 Conditor vj«-a-vi8 „Hotel Mohr." Jeden Sonntag Aleischpasteteln, täglich frische Preßbnrger Veigeln. Nr. 2222. Lizitations»Tistirung. (160 Mit Bezug auf das Edikt vom 3. Jänner 1869 Z. 68 wird be-tanut gemacht, daß die auf den 22. Februar, richtiger 11. März 1869, angeordnete Lizitation der Realitäten Urb..Nr. 156 und 161 aä Wit-schein und 452 aä Straß vorläufig slstirt worden sei. K. k. Bezirksgericht Marburg. 20. Februar 1869. Z. 2436. Edikt. (147 Eine gedeckte Kegelbahn, ans Holz gebaut, nvch neu, ist zu verkaufen. AnSkunft im Comptoir dieses Blattes. (164 k»«Iie»Ie äer 2eiizuiix8lirikle äurok ävn _ I^anndarkeits - Lxtrakt. Eine aus Begetabilien und Mineralien (für Schwächlinge. Im-potente und syphil. ReconvaleScenten ohne Unterschied deS Alters und Geschlechtes) gewonnene Substanz, welche die 0v»ok1eodt>»obvkok« bekämpft, in den meisten Fällen die verlorenen Kräfte erseßt und schon nach einigem Gebrauch die »odrook1iok»t«n kolxvu der Selbstbefleckung, Ausschweifung unp Ansteckung beseitigt. Zu beziehen nutvr »trsnx»tvr viiorstion durch Dr. Xr»w»r1livvioi, Wien. Wallnerstraße Nr. 7. Der Flacon 2 st. öst. Währ, nebst GebrauchSanlveisung. Gegen recommandirte Einsendung deS Betrages. (134 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird hiemit bekannt gemacht; Es werde am 12. März 1869 mit Beibehaltung der Stunde an Ort uud Stelle der Realität zu Roßwein zur dritten exekutiven Feil-bittung des den Eheleuten Franz und Mathilde Wratuscha zustehenden Rechtes zum Eigenthume der Realität Urb. Nr. l neu, 38j alt ael Hausambacher in der Exckutionssache der Maria Pievetz durch .Herrn Dr. Duchatsch gegen Franz und Mathilde Wratuscha durch den (Kurator ak-sentis Herrn Dr. Krischan mit dem geschritten, daß dieses Recht auch unter dem Schätzwerthe gegen sogleiche Barzahlung hintangegeben wird. Im Uebrigen wird sich aus daS Edikt vom 19. Dezember 1868 Z. 13835 berufen. Marburg am 25. Februar 1869. '/« Million Mark S.Ok»V SllbergUlde» Mne IInter1v1»rvr8>8teIIe ist in Zellnih an der Drau errichtet »vorden und kommt gleich nach Ostern zu besetzen. Außer der vollen Befähigung zum Lehrfach und besonderer Tüchtigkeit in der deutschen Sprache, wird auch die Kennt-«ik des Slovenischtn gefordert. Der'Unterlelmr, der hier Gelegenheit hat, in der Musik sich gründlich auszubilden. erhält die vollständige Ber-pfiegung und einen Jahresgehalt von 60 fl. ö. W.. auch können ihm Privatstunden zugcs^igt werden u. z. besonders Vortheilhaft, »venn cr ein tüchtiger Zeichner ist. Die vorschriftmävig belegten Gesuche »vollen bis längstens 25. März direkte an den Geserl igten eingesendet werden. Vom Zellnitzer Schul Konkurrenz Ausschuß, Wildhaus den 1. März 1869. B. Earneri. Obmann. oder als Hauptgewinn, überhaupt aber MH.ckOih Gewinne von Silber gülden Nö voo. 105000, 70.000, 8S.000, »1000. 14.000, »0.ö00 tt. Zt. bietet die vom Staate Hamburg errichtete und garantirte große Staatsgewinn Berloosnng. Die Btthriligung kann um so mehr empfohlen werden. alS gerade bei dieskM Unternehmen über die Hälfte der Loose im Lauf der Ziehungen mit Gewinn erscheinen müffen und beträgt die Einlage zu ver schon am 14. dieses MonatS stattfindenden Ziehung für Ganze Original-Loose nur si. 4 - halbe si. 2 — und viertel Loose si. 1. Die unterzeichnete mit dem Verkauf beauftragte GroßhandlungS ftirma wird geneigte Aufträge gegen Einsendung deS Betrages in Banknoten sofort ausführen und VerloosnngSPläne gratis beifügen, ebenso amtliche Ziehuttgs Liften nach jedesmaliger Ziehung den LooS Inhabern prompt übermitteln. Wir versenden die Gewinne nach jedem Orte oder können solche auf Wunsch der Theilnehmer durch unsere Verbindungen in allen Städten Oesterreichs auszahlen lassen; man genießt somit durch den direkten Beiug alle Bortheile. Da die noch vorräthigen Loose, bei den massenhaft eingehenden Ansträgen, rasch vergriffen sein dürften, so beliebe man sich baldigst und direkt zu wenden an (138 Bottenwieskr ^ Co. Bank- und Wtchselgtschäft in 3. 26N. Edikt. (löv Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird hiemit bekannt gemacht, daß, nachdem zu der in causa Anton Straschill durch Dr. Duchatsch ge« gen Josef und Amalia Schneebacher pto. 400 fl. abzüglich bezahlter Eine Wohnung Ein Joch Grnnö (148 in bestem Zustande ist in der Magdalena Vorstadt, in der Nähe der Kavallerie-Kaserne. zu verkaufen. Nähere Auskunft im Hause Nr. 43, MagdalrnaBorstadt. __'_ schienen ist. am »«. März I Sttv mit Beibelialtung der Stunde und des Ortes zur dritten Feilbietung dieser Realität geschritten wird, wobei selbe auch unter dem Schähwerthe hintangegeben wird. Im Uebrigen wird sich auf das Edikt vom 26. November 1868 Z. 14.107 berufen. Marburg, am 28. Februar 1869. ' Verantwortlicher Redakteur: Kranz Wiesthaler. Druck und Verlag v»n Eduard Janschitz in Marburg. ©» Styiia, wie seMn feist ©i{ 0, Styria, wie schön bist Du! Las» Weib mich Deine Reize schauen, J »ist Du geschmückt mit Gletscher-Eis Zählt man Dich zu den schönsten Frauen, Im Haar den Kranz von Edelweiss, Demanten Deiner Alpenhöhen, Im Aug' den Glanz der Alpenseen, 0, Styria, wie schön bist Du! (), Styria, wie schön bist Du! Dein edles Haupt ragt zu den Lüften, Mit Deinen Bergen himmelwärts, Xu ihren grünen Alpentriften, In deren Brust das Eisenerz, Geschick und Floiss des Bergmanns wohnen, Die Arbeit prangt im Schmuck der Kronen. 0, Styria, wie schön bist Du! (), Styria, wie schön bist Du! Im Wüchse gleich dem Eichenbaume, Hast auch den Süden Du beglückt, Weil dort Du Deines Kleides Saume Mit Weinlaub reich hast ausgeschmückt, Vertauscht hast Deines Nordens Essen Im Süden mit den Traubenpressen. 0, Styria, wie schön bist Du! 0, Styria, wie schön bist Du! Du Königstochter aus dem Norden, Die südwärts Zwillinge gebar, Die Frau, die Mutter da geworden Von einem edlen Kinderpaar, Indem Du Deutsche nährst, Slovenen. Fiir beide Lächeln hast und Thriinen, 0, Styria, wie schön bist Du! (), Styria, wie schön bist Du! Dn siehst die Kinder lachen, weinen, Ja beide freut Dein Mutterblick, In Deines Mutterauges Scheinen Erreicht sie beide ein Geschick, Deshalb lehr1 sie in Eintracht wandeln, l ud lass sie stets wie Brüder handeln! 0, Styria, wie schön bist Du! Vorgetragen am 7. März 1809 zu Marburg. Hilarius. Druck t. E. JanscIiiU in Marburg.