Arettag, de« 1. Oßzember I87t. X. Jahrgang. Vit Marl«rger ZeUiua" trscheick jeden Gonutag, Mittwoch und Freitag. Preise — fitr Marburg: aanzjährig 6 fl., . in» Him» monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 3 fl., halbjährig 4 fl., vierteliährig halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr: für Anstellung 2 st. Jnsertionsgebühr S kr. pr. Zeile. KonfisM! Marburg. .W. November. Berfassunstsmäßlge Prciisreiheibeit, aber durch ein besondere» Gesetz gegen den Mißbrauch ge-schützt — Btslrasung dtr schuldigen Personrn noch veraltetem Gksctz — oder auch nur einsache Uuterdrückung dks Blatles. Verbot der Wciter-vtrbreitung . . . sind Kennztichen unfertiger, verworrener Zustande in solchen BersassungSstaalen, lvo der Polizeiftaat in den NechtSstaot noch hrreln-ragt. denselben ivohl gar überragt. Zumal die Nrschlagnahme der öffentlichen Blättsr athmet den Geist polizeilicher Bevormundung. Borbeugende Maßregeln! — darin gipfelt dos System drr Polizei und nöthigt die Beschränktheit drs Uuterlhanen - Verstandts zu ängstlicher Fürsorge ge,ien den frischen, darum schädlichen Luftzug der Frethrit. Und das Viaei^thum der Bürger, lvelches der tchjemeu soll und wirklich schirmt — wie verhält sich's mit dilsem Eigenthvme im der noch mit dstaale rmgt? Verletzt die lveschlagnabme der Zeitung nicht daö Rech» des Abnellmers, welches dieser durch Vorauszahlung sich erworben ? Das freie Wort auch in der Schrift ist eine Lebensbedingung des Rechtsstaates. Wer durch Mißbrauch dieser Freiheit die allgemeine Rechls Ordnung verletzt, soll dafür büßen nach dem all-gemeinen Gesetz und soll ein offen gehegtes Ve« richt darüber entschtiden. besetzt von freigewühltev. unabhängigen Männern aus Pem Volke, die allein im Stande sind, zu crklären. ob die Rechtsordnung nach der Meinung deS Volkes gestört wordtN. Gelvahrleistung der Preßfreiheit durch die Versassung kein bejondrreS Prie Krelhelt des Werjlcherungswesens. Das Versicherungswesen hat in Folge ver-kihrter Anschauungen von Anfang an das Unglück gehabt, durch Gtsttzgebung und Regierungs Maßregeln in seiner Zulassung und Cntwickelung gehemmt und erschwer» zn werden. Die Gelttzgkbrr zeigttn sich dieser für den National'Wohlstand so wichtigen Jnslitulion gc grnüber so engherzig und kurzsichtig, doß der Ausspruch des V. internationalrn statistisch?« Kon gresits vollslündig seine S^krrchügung Halle: „Den Gesetzen über das Belsicheruagswrscn in vielen Ltindrrn nach zu urthkilen. konnte man sogar glauben, daß das öffentliche Recht gewiffe Ver sicherungs'Zweige cilS gemrinschadliche Institute ansehe, welchen mit den allerstärkften Ntpresliv-Maßregeln auf den Lrib zu rückeu ist, um iyre Ausbreitung thunlichst zu verhindern." Fragt man nach der Ursache dieser Erscheinung, to findet man einmal, daß die Gesetzgeber dem auch bei dieser Institution, wie bei jeder guten Cache vorkommenden Mißbrauch gegenüber sich nicht anders zu helfen wußten. olS die Benützung der Versicherung zu erschweren. waS ungesäitr dasselbe ist. als beim Ueberhandnehmen der Feld Diebstähle den Feldbau selbst zu beschränken; dann aber, daß die so gern eingreifende Staats-A«f»1cht sich ganz besonders auch hier berufen glaubte, das Volk zji bevormunden und gegen unsolide Unternehmungen zu schützen. Statt also den Mißbranch zn bestrafen und die Einrichtung seldtr frei zu lassen, machte man diese von BedingungeG abhängig, lveiche. während sie ihren Zweck vollständig yerfehlten, nur geeignet waren, das Bersicherungsveftn in seiner Ent-Wickelung zu hemmen uttd die Kenntniffe desselben wesDlich zu erschweren. Bei tlner Regelung dieser Verhältnisse, die in der That dringend geboten ist, darf man nicht aus den Augen lassen, daß das Bersichtrun.lS-Geschäft tveniger. wie mancher andere Zweig, die Fesseln bestimmter Gesetze verträgt, da es sich überall dem wandelbaren Gange und Geiste des vottswirthschaftlichen Lebens ilnflhmtegen muß; daß daher jedes Gesetz, welches sich die Aufgabe stellt, das Versicherungswesen und dessen geschäftliche Handhabung in bestimmte Grenzen zu ziehen, der Weiterentwickelung dieser Institutionen entge-gen stehen muß. Man muß sich ferner sagen, daß ein solche» Gesetz auch seinen Zweck nicht zu erfüllen ver, mag, da es nnmöglich ist. alle die verschiedenen Jntereffen. wle »le bei dem Versicherungs Ver-»rage in Frage kommen, durch ein Gcsetz sicher zu stellen. Würde dasselbe darauf abzielen, die hinsichtlich der Rechts-Berhältnisse d^s Verllcherers und des Versicherten schwebenden Fragen zu lösen, so würde es sich sehr bald als unvollkommen er« weisen, denn Aufnahmen kommen, sagt ein lu,. erkannter Fachmann sehr richtig, so häufig vor. daß alle Regtln doch nicht ausreichen; nnd wenn lvir heute für jeden besonderen Fall ein Gesetz machen, so werden wir morgen Zusätze machen müssen. Das VersicherungSlvesen erfordert ein jähre langes Studium und je länger einer studlrt hat. desto mehr kommt er zu der Einsicht, daß es un möglich ist, durch Gesetzes Borschriften jede streitige Frage zur Erledigung zu bringen. Würde es dagegen dabei lediglich auf «inen Schutz der Bcrsichcrtcn abgefehen sein, so kann selbst von den Fieunden demselben nicht geleugnet iverdcn, daß dieser gerade in der Hauptsache nicht gewährt »Verden kann. Wer das VersicherungS Geschäft nichl nur vom grünen Tisch aus. son dern praktisch kennt, »vclß. daß sich dasselbe am allerwenigsten schablonenmäßig betreiben läßt. Ein auf den Schutz des Publikums berechnetes Gesetz, wie es in den Röpsen mancher vorschlvebt. ivvrdr doch aber nur darauf hinausge!)kn. das ganze Bersichttungsivesen nach einer Schablottl»e zu be handeln. So wenig dies aber möglich ist, so iventg lverdtn sich auch gesetzliche Bestimmungen zu dem gedachlcn Zlvecke treffen lassen. Was malt von einem solchen Gesetze einzig und allein verlangen knnn, ist: vollständige Frei heit und Gleichlieit der diesem volkSwirthschastlichen Zweige dienenden Anstalten. Man bestrafe den Mißbrauch und zeige, daß ein weiterer Schutz, ofern es sich um einen solchen handelt, gesetzlich nicht geivährt werden kann, daß es vielmehr da^ bei. wie bei jedem Privatverhältnifse. auf die eigene Prüfuna und Einsicht des Einzelnen ankommt und eine Vernachlässigung dieser Bedingungen von jedem selbst zu vertreten ist. Nur nach einer vollständigen Freigebung des Versichernngswesens kann es nicht mehr vorkommen. den Staat für eine Sache Verantwortlich zu machen, für welche er eine Verantwortlichkeit ^,ar nicht übernehmen kann, wie andererseits erst durch die freie und völlig gleichberechtigte Aus-Übung des Versicherungs Geschäfts dasselbe zu derjenigen Entwickelung und Bedeutung gelangen kann, deren eS zur allgemeinen Wohlfahrt noch fähig ist. („Annalen des Versicherungswesens.") Zur Heschichte des Hages. Das M ^n ist e r i u m A u e r s p e rg hat bis jetzt weder seine» Finanzmiuifter. noch dea Nachfolger Grochvlstt's gefunden. A» HolzgGchg« s Gteke muß ein Anbel^r treten — fchs« der Erinnerung anHohenwart, und tiann braucht man zur Vertheidigung des Voranschlages iin Reichsrathe denn doch eine jüngere, beliebtere Kraft. Da ferner der Minister aus Galizie« bestimmt ist, verfafsuugsgemäß ein Minister für Galizien zn werden, so legt man begreiflicher Weise kein geringes Gewicht auf die Persönlich-keit, von deren Wahl der Ausgleich mit Galizien zum großen Theile abhängt. Die Verfassungspartei in BSH« mc n imtntStellung zu den Fragen des Tages und hat Dr. Herbst als Olimann des Prager Wahlausschusses die entschiedenste Forderung der unmittelbaren ReichSraths-Walilen als das Pro-gramtn der Deutschböhmen verkündet. Die Presse Englands hat sich von jeher gerne mit den Verhältnissen Ungarns beschäftigt und in der Regel einen freien. sicheren Blick bekundet. „Saturdoy Review" spricht sich nnn folgendermaßen aus: »Ungarn, welches durch Rußland am unmittelbarsten bedroht ist und Mkhr als ein Böhmen sein eigen nennt, ist der natürliche Bundesgenosse der Deutschen in Oesterreich. Mit dem neuen deutschen Reiche aber zu sympalhisiren, hat Ungarn doppelt Grand, da Deutschland ein mächtiger Verbündeter ist und die eigentliche Be»anlassung für die Anerkennung der ungarischen Rechtsansprüche war. «ofsuti! freilich ist der Ansicht, daß die Tschechen nur Berechtigtes verlangen und die Berivahrungen Beust s und Andrassy's aus einem Jrrthntne beruhen; ein verbannter Palriot aber, der in einen Dema-. gogen aus,geartet ist. zieht jederzeit den Triumph seiner Partei den Interessen seines Vaterlandes vor." Der G e s e tz e n t iv u rs gegen den Mißbrauch des P ri e st e r a m te s ist vom deutschen Reichstage in dritter Lesung Mtt einer Mehrheit von einundsiebzig Stimmen angenommen tvorden. Der Schluß der Verhandlungen hatte nochkine zweite Rede deS baierischen Kul-tuSministerS gebracht wUche das Schicksal der Abstimmung entschied und sast noch größeris Aufsehen erregte, als die erste. Die Enthüllun' gen, die Lnt» gemacht, l)esonderS üi?cr seine Unter, redung mit dem Bischof von Payau, demaskirte» das Zesuitenthum so umbarmherzig, wie cS noch niemals voa einem Ministertische aus geschehen. Die Berliner Zeitungen bewundern die „wahrhaft entsetzliche Offenheit" deS baitrischen Kultuimi-nisters gegenübtr den Ultramontanen. Letzlere, die sich sonst in Deutschland geistreicher Männer rühmen, spielten in der Sitzung des Reichstages eine recht jämmerliche Stolle. Den Ausbrüchen französischer Rachsucht gegen Deutsche, nicht allein von Seiten des Bolte». sondern auch der Behör-selbst dürfte nun bald ein Ziel gesetzt werden. Die „Provinzialtorrespondenz", deren Beziehungen zu den maßgebenden Krtiscn in Berlin bekannt sind, besplicht die wiederholten Ermordungen deutscher Soldaten in Frankreich und die Straf-loslgteit der Mörder und schlilßt in folgender Weise: Die ehrlose Haltung der französischen Bevölkerung und der französischen Gerichte könne nicht bloS Gegenstaad ernster Betrachtungen sein, sie sei auch von dringendster praktischer Beden tung. Die Sicherheit der deutschen Truppen in Frankreich sei aus's Höchste gefährdet, wenn die französischen Geschwornen und die höchsten rich-terlichen Beamten solche nichtswürdige Grundsätze zur Beschönigung deS Mordes von Deutschen verkünden können." Zwischen dem deutschen Reiche uud Brasilien ist eine Verwicklung in AuS ficht. Bei einer Prügelei zwischen Seeleuten der deutschen Korvette „Nymphe" und Brasilianern hat die Polizei mit großer Parteilichkeit gegen Erstere von ihrem Säbel Gebrauch gemacht. Das gerichtliche Verfahren, welches man darauf ein geleitet, kennzeichnet sich gleichfalls durch eine den Deutschen feindliche Einigkeit, indem eS ni»r gegen die sünf Deutschen, die man in'S Oefangnih ge worscn, und nicht gegen die bethe>ligten Brasilia ner gerichtet ist. Die Polizei aber ist wegen ihres ungerechtferliglen und rohen Einschreitens gar nicht zur Rechenschaft gezogen worden. Da die Rt' gierung Deulschlands vergebens eine entsprechende Genugthuung gefordert, so hat sie eS für noth wendig erachtet, nachdrückliche Maßregeln anzu ordnen und ist debwegen drei im Kieler Hajen liegenden Kriegsschiffen Befehl ertheilt worden, sich zur Abfahrt nach den brasilianischen Gewässern dereit zu halten. So schützt daS neue deutsche Reich seine Bürger im Auslände — wie kläglich wie sthmählich hat dagegen der alte Bund sich benommen. Vermischt« Nachrtchte«». (DieDeutschen i n Am e rika.) Be ziglich der Wahlen in Relvyork schreibt die dor tlge ..TimeS". welche bekannntlich um den Sturz der Gegner daS größte Verdienst hat: „Die Begeisterung war so rückhaltSloS, daß die nüchternste», die ruhigsten und gesetztesten Bürger von der-selben vollständig fortt^etrager. wurden. Er war so ansttckend, daß selbst die Quäker eine unge-wohnte Heiterkeit über ihre Züge hingleiten ließen. Kaufleute hielten einander auf der Straße an und riefen in ihrer Freude: „Diesmal hab?n wir'S ziemlich gutgemacht. Rachbar. nicht wahr? Noch immer etwas Kraft ,n den ausländigen Klaffen". Dann drückten sie einaudcr die Hand und gingen freudig ihres WegeS. Doch die außer-gewöhnlichsten Demonstrationen machten die Deutschen. BollständiK verrückt vor Freude lvaren sie ob der riesenhaften, von Franz Sigel gcwon, neuen Mehrheit. Wo immer ein Deutscher einen andern Deutschen kommen sah. da lächrlte er ihn Mit ganzem Gesichte an, und ivenn daS Äesicht gegenüber einen ähnlichen Gruß zurück schickte, wie dikS neuiiundneunzigmal auS hundert geschah, bann schüttelten sie sich die Hand, als wollte Einer dem Anderen die Finger zerbrechen, und gingen auseluander. ohne ein Wort zu sagen. Auf der Bowery flogea deutsche Freunde einander >n die Arme und küßten sich gegenseitig ab. als ginge eS zur Hinrichtung, unb als handelte eS sich nm das letzte feierliche Lebewohl AuS jedem Salon «nd Sasthofe tönte«» die Rufe: .Sigel Heil!" und andere Rufe der Negeifterung für den deutschen Häuptling". (L a n d tv i r t h s ch a f t. M i l ch e r e i-G e-nossenschaften in Schweden.) Eine der jüngsten Betvegungen in der schivedischen Land-tvirthsrhast. ivelche vor allen anderen die eingehendste Aufmerksamkeit, das ernsteste Nachdenken und die lebendigste Nacheiferung fordert, ist das Genofsenschastöivesen auf dem Gebiete der Milchwirthfchaft. Die Bedeutung desselben wird sofort klar durch die Thatsache. daß in Schlveden zehn genossenschastlich begründete und betriebene Butter-Fal>riken bestehen, von denen jede täglich 1000, die größte aber, die zu Stockholm, täglich 40V0 bis 5000 Psnud Butter liefert. Dieser in Schweden innerhalb weniger Jahre inS Leben ge-rufene Großbetrieb der Butter-Fabrikation nimmt einerjeits dem einzelnen Milchvieh-Halter ein große» Stück Mühetvaltung und Sorge ab und liefert andererseits nicht nur ein Produkt, deffen Güte im Einzelnbctriebe nur sehr selten erreicht tverden kann, sondern auch vor Allem ein Produkt. welches durch sein- Gleichartigkeit und seine Anhäufung an den ProduktionS - Mittelpunkten geeignet ist, die Vortheile des Weltmarktes zu genießen. Dieses gilt für Schweden, so auch für jedes andere Land; fraglich kann nur die Form sein, welche den besonderen Berhältaissen einer Gegend gemäß zu wählen. (Zur republikanischen Bewegung inCngland.) Die stärksie Sprache gegen die Person der Königin, die gewöhnlich bei republikanischen Erörterungen aus dem Spiele gelassen wird, wurde kürzlich in einem „MäßigkeitSvereine" IN Devonsliire geführt. Die dortigen Blätter wollten die Sache zuerst vertuschen, indem sie sich tveigerten, die gefallene Aeußerung zu berichten. Da jedoch in Folge der Anzeige eines anive-sendcn GerichtSschreibklS ein Antrag aus Ein-schreitung vor die Behürven kam, so erfährt man jetzt, daß jeuer MäßigkeitSredner von der Königin sa,,tr: „Die Dame, welche die Krone dieseS Landes trage, sei der Unmäßigkeit ergeben und wenn die Zeitungen vom Unwohlsein Ihrer Majestät berichteten, so sei sie eben einfach am Abeud vorher betrunken geivesen l" Die Behörden wiesen ven Kläger, der eine HochverrathSklage anstrengen wollte ab. indem sie in der gethanen Aeußerung ztvar eiueu „schlechten Geschmack," ober keinen Hochverrath erblickten. England hat eben glücklicherweise Fortschritte gemacht. Unter Eduard IV. wurde ein Wirth „zur Krone", der spaßhas-terweise seinen Sohn zum „Erben der Krone" einsetzte, einfach für diesen Witz an den Galgen erhöht. (Hebung der Volksschule.) Aus Hesien schreibt man bezüglich der Volksschule, daß hier der S-tz einer sozialen Krankheit liege. Eine Reform derselben und c^ie Einführung von Fort bilbungsschulen sei dringend notliwendig. Ziehe man die Zeit in Betracht, welche ..Bibelverse. Gesangbuch und daS unbegriffene Nachplappern von Dingen, die das Ki:ld nur dem Klang nach sich ajsimiltre." der Ächule entziehen, so wtrde Einem „das Papageicnthum bei deu Wahlen" klar. Das hessische Hinterland habe zweimal setne Landräthe in daS Abgeordnetenhaus geioählt. obgleich dieselben im Grund mißliebig waren und obgleich die Städte dettselbcn nur ein Paar Stim« men gaben: die Bürgermeister brachten eS fertig. Aller Fortschritt der Städte hilft hier nichtS. wen» nicht dasLaudvotk nachrückt. — „Die Volksschule geivöhnt die Kinder zu sehr an mechanisches Aufnehmen des geistigen Stoffes, 0,eser wird Nicht verdaut und daS Volk geivöhnt sich schließlich daran. alleS Autcre auch so zu behandeln, d. h. statt zu denken, auf Autorität hin zu hau-deln. Mit der Moral ist eS dann ebenso. Man hält sich an die zehn Gebote, wo sich aber Gelegenheit bietet, oh'ie direkte Uebertretung derselben seinen Vortheil zu wahren, geschieht eS: wie z. B. der nicht seltene Manko an den Grund» stücken Minderjähriger zeigt." — „Und dieses ganze Elend stammt auS unserer Volksschule, die nur an Schablonen den Weg der Sittlichkeit zeigt. Dikjes bäuerliche Franzosenthum, daS sich jrdrr fortschrittlichen Bewegung in den Weg stellt, ist ein schiver zu überwindendes Element. — So lange wir nicht dahin gelangen, daß die Schule von der Oberherrschaft der Kirche befreit wird, so lange eS nicht dahin kommt, daß der Lehrer einen normalen jungen Menschen zu einem Den k-fähigen heranbilden kann, so lange sind alle unsere Anstrengungen nur unzulängliche Behelfe. — Damit dieß ober geschehe, müffen wir die vor-handene Zugend Wetter zu bilden und das Wohlheer aus der alten Schule weiter zu bringen suchen." (Noth an Bähnbeamten.) Die ungarischen Eisenbahtten leiden unter einem empfindlichen Mangtl an Beamten. Die Regierung be-steht auf ihrer Forderung, daß sämmtliche Bahu-beamten der ungarischen Sprache vollkommen mächtig seien ; den Bahnen ist es aber unmöglich, die ihren Bedürfnissen entsprechende Anzahl solcher Beamten zu finden; es fehlt an Technikern wie an Beamten deS Betriebes und nur mit Aufopferung aller Kräfte kann man die Arbeiten be-ivältigen. Lange kann dieser Austand nicht währen. (An beiden Ufern der Veit ha.) Der Prozeß gegen die Arbeiterführer Scheu, Kut-til, Pefchan und Schäfftner in Wien wird ebenso verschleppt, wie jener in Pest. Es ist beinahe unglaublich, daß ein Gericht in Wien, welches auf Grund von Zeitungsuachrichten die Berwah-rungshaft ausgesprochen, nicht in der Lage sein soll, sich Aktenstücke zu verschaffen, mit deren Ab-schrift. nach Aussage des Untersuchungsrichters, die Behörde ia Pest schon seit Monaten sich beschäftigte. Jetzt daiurt die Verwahrungshaft schon über fünf Monate und die Wiener Staatsanwaltschaft hat noch nicht einmal das Material zur Einleitung der Untersuchung. (Zeitungswesen i n Oeste r r e i ch.) Mit der Entwicklung der politischen Berhältniffe eines Staates hebt sich in der Regel auch daS ZeitungSwesen. Daher kommt es, daß in den Bereinigten Staaten von Nordamerika und in England das Zeitnngsivesen ungemein blüht. Das Festland von Europa ist mit Ausnahme der Sch'veiz in dieser Beziehung zurückgeblieben, wiewohl sich nicht leugnen läßt, daß auch hier seit ungesähr jehn Jahren ein Ausschwung eingetreten, »velcher jehr bedeutend genannt werden muß. Betrachten wir beispielsweise unser Vaterland, so zeigt sich eine recht erfreuliche Zunahme. Zu Oesterreich ivurden in den Jahren 1860 und 1870 Zeitungen abgestempelt: Lander Niederösterreich . . Oberösterreich . . . Salzburg .... Steiermaik . . . Kärnten .... Krain..... Küstenland . . . Tirol und Vorarlberg Dalmaiien . . . . Böhmen .... Mähren .... Schlesien .... Galizitn .... Bukowina .... Zusammen . . . 1SS0: Stück 30.8b 1.240 533.177 65.457 2.156.3L1 2.000 91.500 1,293.571 676.000 3.916.324 1,110.098 94.057 1.082.131 3.539 1870: Stück 54.189.034 1,486.340 118.441 4,464.985 109.264 427.880 1,361.074 1.791.234 149.600 12,119.585 2,431.223 165.407 2.569 790 . . 42,075.485 81.383.857 nicht Viel seht, daß eine Verdopplung zu verzeichnen tväre; eine Steigerung um fast 100 Perzent gibt Zeugniß, daß Oesterreich, d. h. die Mehrzahl seiner gebildeten Beivohner. ohne Zeitung nicht mehr bestehen kann. Die größte Zunahme trifft Böhmen, wo der Nationalitäten-streit die Verbreitung der Zeitungen »vesentlich begünstitlte. Aber sehen wir von dieser Ziffer gänzlich ab. sowie von jener deS Küstenlandes und von Galizittt. so muß jedem Einsichtsvollen die große Zahl der deutschen Blätter auffallen. Marburger Berichte (U n t e r st e i r i s ch e Badorle.) Sauer-brunn hatte im Jahre 1870 wegen des eben zur bksten Badezeit ausgtbrocheaenbeutsch-skanzSslschen Kriegts eine gegen daS Borjahr geringere Anzahl von Kurgästen (2450) aufzuweisen; dagegen er-reichle der Absah von Sauerwasser eine bis dahin noch nie erzielte Höbe — V38.000 Flaschen. DaS Roherträgniß beziffert sich 1870 für versandtes Sauerwasser auf 84.457 fl.. für Wohnungszinje und Kurtaxen auf 37,000 fl.. zusammen mit tteineren Rebeneintünften auf 126,400 fl. — um 3500 f!. mehr alS im Vorjahre. NeuhauS war 1870 von 1091 Gästen besucht und es wurde auch in diesem Jahre eine bedeutende Anzahl wegen Mangels an Wohnuiu^en abgewiesen. DnS Rohcrlrügniß — 25.800 fj. — überstieg die Einnahme des Vorjahres um 5000 fl. (Vom Südbahnhofe.) Die Südbahn rrzielte im Oktober eine Mehreinnahme von 210.205 st. gegen den gleichen Monat im Äahre 1870, nümlich 3,208.818 fl. Die ÄetrtebSstrccke der Südbahn betrug Ende v. M. 260 Meilen; da seit Eröffnung der Linie Billach-granzenSfeste noch 28 Meilen hinzugekommen, so belauft sich gegenwärtig diese Strecke auf 288 Meilen. (l1 lbl'S Raubgen osfe). Die Gelirbte Ulbl'S ist bekanntlich in Bachsdorf sestgenom-mn» worden, weil sie im Verdachte war, am dortigen Raubmorde sich betheitigt zu haben. Run aber hat sich'S herausgestellt, daß dieses Madchen nicht der Thatgenofse Ull)l'S gewesen. Ulbl bewahrt üt,er diese Frage das hartnäckigste Stillschweigen. (DieLrhre von derUnfehlbar-teit und drr a n d e S s ch u l r a t h.) Herr Dr. Paijtk hatte sich um die Stelle deS ReligionS-lehrrrS am Gymnasium zu Marburg beworben und aus die schriftliche Frage deS f. b. Ordinariat«, wie er stch zur Uafchlbarkeit der Kirche verlialte. die Antwort gegeben, daß er die Unsehl barkkit der Kirche und deS PapstrS in Sachen des Glaubens und der Sitten lehren werde. Darauf hin wurde Herr Dr. Paijek dem LandeSschulrathe „prüsentirt". um die Bestätigung tieim Mini sterium zu erwirken. Der Landesschulrath sähll al»er knne ^»ust. die neue Lehre von der llnfkhl-bark'it anzuerkennen und hat. wie dtr „N Fr. Presse" auS Graz berichtet wird, das Minlsterium auf die Erklärung des BewerbeiS aufmerksam gemacht. (Einbruch.) Am 29. November früh morgens fand man daS Berlagszimmer deS »Ao^svskj ausgesperrt und machte die Entdeckung, da^ die Oeldlade auf gleiche Weise geöffnet und 400 fl. daraus gestohlen word.n. Verdächtig ist ein Ntaddreher dieser Druckerei, welchen man am Tage zuvor wegen Liederlichkelt entlassen. (Seuerwehr.) Die Direktion der Süd. bahn»GefeUschaft hat der hiesigen Feuerwehr 100 Gulden gespendet. (D r n u. Du rch st i ch) Der Drau-Dnrch-stich bei Unker T ällbling ljat gestern Nachmittag 1 Uhr in Gcgenwart eimS LertrctcrS d> krvuuäs, VLlvIlku trotZ! aller außvvvnävter Lorxtalt V0U Lvity 6e8 l)v8t«kvv6el» Livla-tlullxL-l^omitvs ltviuö Lilllaäunx 2um Beitritts ttl8 uvtsr»ti1ti«»ä« ULtßklLvüsr slulcommoll 80lltv, aut' äa8 kreulläUelt8to aut'sutorävrn, 6a.8 Ze-M88 8ollö»o Ktrvbvn llv88vlbsv üurod idrsu Lsltritt »u Krüarv. Va8 .skkrs8pr08ramm t1e8 Veiei?»«» ist tolgvuäv8: AeA»^nokstsn , «,'n« stno , ,)Ss'«e^zsc/en6 ./«öei/ei«' eis« eins Asstaneie«» «7i« Mkssottös cis?' ve» a?»«ta/t6»c?6 k/ttter/ta/tunASit. (^ls er8ts äiv88Mlirißk l^otvrllvli- muvx Hvirä 8<:don am lk.Vyembtt eilt „Concert'^ uutvr NLtHffirkuux äv8 V»w«v-odoro« mit reiolillaltiAew l'rvFumnw vvrar»> Ltaltet veräou.) Viv (Zedildr lieträßt tiir Line ksrsou jtldrUod ürst vuläeu, dvi?»mi1Lvu Kr jvü« Mtzitsr« dettratellüs?vr>ou um Lto«» GK»Iü«» mchdr. 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Bon dem Stadlamle Marburg wird mit BUung?pstichtig,n, weiche der näckiftcu regelmäßigen SleUuiig de« IalircS 1872 brruien sind, d. i> sämmiliche ii, den Jahren I8ü2, ISül und 18öU gebvrnen Jünglinge I,„ tz »lv» ll>«»n«<0» V«»«»,«>K«>D lUII NM so «riviffer bei dem geferiigiea Sladiamte zu nit'ldcn habet!, als sslche, !velen. Die nicht nach Narburq zuständigen Stel-lungSpflichttgen Haiden bei der Meldung auch ihre ^tgitjm»tionS- oder Neiseurkundrn btizubringen. Weiler« sind auch jene^ ivrl-te die ziiiliche Bisreiung Tlelliingspstjchliger> »der Leßtere, i»«nu sie die Btstünstiguiik rüchichllich ihicr Enihebuna von drr Präs-njdienstpslicht anstreb«», verpslichlei^ die zur Begründiin» drrarliger Begünstigungen bestehendtn Berhällniffe ll,enfall« im Laase di« Moi>»Ir« Dezember 1871 liicramts nachzniveisen^ öladlamt'Marbnrg am 2l>. Novcmb. 1871. Drr Bürgermtister: Dr. M. Reiser. Unterlehrer - Stelle. An drr liklassij^en Bolksschule in drr St. Matldaitiin ^^iorstadt zu Marburg kommt mit I. Jänner I>i72 die Stelle eincö Untcilehrers mit dem Iahrcsgelialte von 360 fl. öfterr W. zu b«. setzen. — Vklvcrber hallen ilire gäjörij^ lieltl^ten G'suche bis lanj^slcnS 24. Dezember l^7l beim Stndtschulllitlie einzureichen. Siadtschulinih Mai^burg am 2!!. Nov. 1871. 7^7 Der Vorsitzende: M. Neiser. »aS Ha«S Nr. Z« in der Ärunr, ^ asse. mit einem j^roßen Keller. fünf Wohnuiigen, auch zu einem Gasthause itceignet. ist ausverkaufen. (782 ?inheres beim Eigenthümer i^Grazergasse II). Ariler, Mohiuiugt«. ^fmölve, 8chiills»öi^eil sind zu Vl^^rmietben in dem nuis^elanten Hause Nr. 31 iu der Magdtilena Porstadt. - Aufrage im Hause Nr. :.>8 daselbst. 74s Stadt-Z^eater in Marburg. I. Dezember: Lktztts Gastspiel des Frl. Lina Friese. In HlüÄvlR^nsvIiuIs. Lustspie! in 1 Akt von Ad. Neineck?. Lustspiel in 1 Alt von Moser. IZa» HUai» Ivli. Lustspiel in 1 Akt von Huth. k'ür äis so dsreliods 1'ksilnkkmo uvä 2Mrvil;ko Lexleitunx Ks! 6sm I^viol»ol»bvß^äax-lli8ss äor vuu in (^ott rulisvä«» unvorxsss-Uedvv k'nlu josvf» kvnnvi', gsd. Klin, Lprooksn äou illnixstsll vauk au» 763 Vis tr»noruü LLuterd1ivbou«n. Gin Lehrjunge 784 Von guten Eltern wird aufgenommen in dem Spezereigeschäfte des Carl Schmelzer, Grazer» Vorstadt. GW Lehrj««g- au» gutem Hause wird in einem Manufaktur-geschäft sogleich aufgenommen. Welche der slove-nischen Sprache kundig sind, erhalten den Borzug. Näheres im Comptoir d. Bl. 787 Einladung M Ankanfe Znnsbrucktr»«-»«'»Arokr i^ose, welche, wie nachstehend erläutert, besser wie Bargeld, und deren erste und nächste Ziehung schon am S. JSnner RSVI erfolgt. Die gefertigte Wechselstlibe erlaubt sich hiermit ihren geschätzten P. T. Privattundcn und Geschäftsfreunden anzuzeigen, daß fie die von der Landeshauptstadt Jun» brück gemachte Anleihe im Betrage von l Million Gulden österr. Währ, übernommen und ersucht deshalb, diesbezügliche allfällige geneigte Aufträge oder Anfragen nur au die gefertigte Wechselstube gelangen zn lasten. Kurze Darstellnng einiger der Vortheile, welche diese Anleihe darbietet: 1. Diese Anleihe beträgt in Summe bloß 1 Million Gulden und wird mit 2,b8ü.910 fl. Oe. W. binnen 4l) Iahren rückaezahlt. 2. Ist dieselbe in Theiljchnldverschreibungen (Lose) getheilt, lvovon jedes mit mindestens 30 fl. Oe. W. verlost werden mup, und 3. Haben dieselben 4 ZKteliunUen lm mit Haupttreffer von lSÄW, lWW, lttWiß ic. Oe. W.. weiterS 4. Bieten dieselben, abgesehen davon, daß die Landeshailptstadt Innsbruck die ZahlungSpfiicht übernommen, welche gewiß jede Garantie bietet noch dadurch, daß die Landeshauptstadt mit ihrem sämmtlichen beweglichen nnd unbnveglichen Vermögen im gerichtlich erhobenen Werthe von mehr wie 8OV.VVV fl. und mit allen ihr gebührenden Steuerzuschlägen nnd Gefällen haftet, jede auch nur immerhiu möglich wünschenSwerthe oder deutbare Sicherheit nnd find sohin in jeder Beziehung jedem anderen Lose gleichzustellen. Um nun seinen P. T. Kunden den Beweis zu liefern, welche Anficht die gefertigte Wechselstube selbst über den Werth und die Si-cherheit des PapiereS selbst als Anlage-Kapital hat, so hat fich dieselbe entschlossen, einen Theil dieser Lose zil dem Zwecke zu reserviren, daß ste erklärt und fich verpflichtet, alle hielion bei ihr von heute bis I. KZ72 tu siuRslusn StÄoksu ü. SO ä. V. >x«k»ukts» üsrTrUUO» I>o»O (wen« der Borrath so lange reicht) innerhalb eines Zahreß, d. i. bis incl. I. Jänner 1878 mit dem vollen Ankaufspreise, das ist ebenfalls u 30 fl. in Zahlun^^ zu nehmen, wodurch sonach jeder Käuser eines derartigen Loses erstlich G«r lletn lilsle«. nachdem er innerhalb eines Jahres selbes Los jeden Moment znm vollen Ankaufspreise in Zahlnng geben kann, weiters somit in 4 Zieliungen ans Haupttreffer von IZVVtt, liwW, IWW fl. ic. spielt. Derart Lose ohne dieser Verpflichtung deS Rückkaufes verkauft die gefertigte Wechselstube stets geuau nach dem TageSkourse und dermalen mit 26 fl. ö. W. pr. Stück. Diese Lose find auch in den meisten Wechselstuben sowohl in Wien, als auch in den Provinzen nach dem TageSkonrse zu haben. Um jedoch den Ankauf dieser Lose Jedermann zn ermöglichen, so hat die gefertigte Wechselstube eine weitere Anzahl dieser Lose ausgeschieden, welche fie auf 30 monatliche Raten mit bloß u 1 fl. Oe. W. verkauft und wobei man nach Zahlung der ersten mate von nur 1 fl. und der gesetzlichen Stempelgebühr schon allein in den nächsten Ziehungen auf die Haupttreffer nnd überhanpt auf alle Treffer fpielt. Auch hierbei verpflichtet sich die gefertigte Wechsel-stube, alle derart alis Raten verkauften derartigen sogenannten Tirolerlose nach Verfall der letzten Rate durch volle 8 Tage mit dem ihr wirklich gewordenen Betrag zurückzukaufen. Die g^ertigte Wechselstube, nachdem fie, um ihre geehrte» P. T.Knuden auf diese außergelvöhnlichen, außerordentlichen Vortheile, welche mit dem Ankauft dieser Lose verbundeu, aufmerksam zu machen und zum baldigen Ankanfe (um an diesen Begünstigungen Theil zu nehmen, da die zum Rückkans bestimmte Anzahl Lose bald vergriffen sein dürfte) einzuladen fich erlaubt, glaubt annehmen zn können, daß wohl kanm irgend Jemand (welcher überhanpt an solchen Losen Theil nimmt) sein dürfte, der fich nicht veranlaßt sehen würde, eines oder auch mehrere dieser Lose anznkanfen, da hiermit gar kein Risiko verbunden, man nmsonst in vier Ziehnngen spielt und diese Lose, wie obeMähut, binnen emeS Jahres zum vollen Ankaufspreise in Zahlung genommen werden. Bei geneigten auswärtigen Anfträgen beliebe man deshalb gütigst den entfallenden Betrag nebst 80 kr. für 4 Ziehungslisten deS Jahres !872, welche sodann franco zugesendet würden, wenn hierauf reflectirt werden sollte, franeo an die gefertigte Wechselstube gelangen ^u lassen. Rfvvtisvlstubo dir k k priv ^ivnvf «anilslsbanic, vormal« jok. v. 8otl»n >» Srabtn Rr ls 783 Derlei Lose sind unter den gleichen Bedingniffen zll haben bei in Ütariluin, Nr. 122. Anton Hoinigg s Centras-geschSsts-Nanzl^ei neben dem Htrrt»gafft, Eingang zwischen dem Fetz'- »nd Bradatsch'sche» Hanse, iw neugeliaiiten Haast des Herrn Aammerer Nr. A2, I. Die Ier«ittl»«g zwischen Die>ltsvcht»de« und Dienftatbern jeder Art, ftlr Tagßrdtit lind dau- ernde Dienstleistungen, sowie der Aienftbott« »tno Ztelle» jeder Kategorie, sowohl am hiesigen Platz, als in den Provinzen »l»ld im Auslande; dann der Wih»»»gs«ielht. II. Die Vermittlung von Kons, Verkauf, Pßchlunjj ltnd Verpachtiua aller Stadt- nnd Land- Realitäten, u. zw.: Mter, Häuser, Weingärten, Grunostiicke zc. — des Atvsts und Verkaufe» von Laudtborodukte« und GeVerbzerzeuguilsen, insbesondere der steirischen Weine. III. Die ?tsorav«g aller erlaubten AorreWndeüze» ltlld Zchriftftiilke sowohl in deutscher, als auch in slovenischer Sprache, u.zw.Briefe, Rechuungen, Auzeigen für öffentliche Blätter des In- und Auslandes. AernerS übernimmt die Kanzlei: 1 Als des in gegen monatliche Prämien-Zahlungen die Besorgung von Krankenaushilfen von wöchentlich S G ustl d en, Pensionen fttr Erwerbsunfähige von täglich MßV kr. und Begräbnißko en von SS lÄulden. 2 Als der , in Vlon die Versicherun gavon Kapitalien utld Renten, zahlbar nach dem Ableben des Versicherten, oder n den Versicherten selbst, oder aber an eine von ihm bezeichnete Person. 3. Als der allgemeinen in die Versicherung von Gebäuden, Waarenlagern, Produkten, Feld- frttchten und Haus ein richtun gen W'vuorsvlsttile« llnter sehr vor-theilhaften Bedingungell. 4. Als SUVntui' der des norddeutschen von Bremen nach Nord-Amerika für Reisende ilnd Auswanderer. 5. Alle llnd zur prompten, billigen Ausführung. Unter den zur Vermittlung in Vormerkung stehknden Olijekten ivird besonder» empfohlen: Zwei elegant eingerichtete gasienscitige Zimmer im 2. Stock mit der Aussicht aus den Burgplatz; — eine jchönc sonn- und gaslenscitige Wol»nung im 2. Stock mit 2 Zimmern und Sparherdtilche in der Tegetthoffstraße — sogleich beziclibar. Für gute Häuser werden Kindsfrautn von rrprobtel Verläßlichkeit, im mittleren Alter, ferner drei möblirte Zimmer in der Tegetthoffstraße, entlveder deisammeil oder, einzeln — zur sogleichcn Ausnahme llcfucht. l!in stimmhältigeS überspieltes Fortepiano »vird zu kaufen gesucht. Zu lltstlligt« Ich beehre mich hiermit anzuzeigen, daß ich dt» Verlag «eiier Haidschutz««,!-ErMilig i« Haust dt» Ar». Sipa« (vorm. Koller), Ecke der Post« «>h Herre«« gaj» gegenüber von Pich» Säst eröffnet habe. Indem ich diese Gelegenheit benütze, meine« hoäiverebrten Kunden kür das seit vielen Jahren so reichhaltig geschenkte Vertrauen und WohltvoÜen, dessen sich mein Unternehmen bisher zu erfreuen hatte, meinen tiefgefühlten herzlichen Dank auszusprechen. erlaube ich mir gleichzeitig die Bitte, mir dasselbe auch fernerhin gütigst ««gedeihen zu lassen, wogegen es gewiß wie bisher mein ernstes Bestreben sein wird, mich dessen in jeder Richtung würdig zu zeigen. 783 Hochachtungsvoll Ullrivli, Handschuhmacher. keche LörrsMöiäsr «Ntl StaLsS zur Anfertigung in zrosser ^ii8v»iil smpüvklt (790 Kelivilll. Dimm's Mschhiimi, Postgosse, im Staudinger'schea Hause, verkaust vom 1. Dezember 1871 angefangen das Pfund «albfieisch . . »» kr. das Pfund Gchwetnsieisch iSG kr. Rindsietsch wie früher BB kr. (7tt6 knantvortliche Nedattion, Vruek und Verlag von Eduard Zanschitz in «ardurg« 2.«. St. v.