^ IS« Alreita« den Z0. Aezemver 1881. N. Zahrgaug. vte „Marburger Leitung" erscheint jeden Sonntag. Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg ganzjährig S si., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fi. 50 tr.z fiir Zustellung _in» Haus monatlich 10 kr. — mit Poflversendung: ganzjährig 8 fl.. halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fi. Jnsertionsgebühr L kr. per Zeile. Mchomtdanischt Wiitrs-Aspiraatkn. Marblirg, 29. Dezember. Die Bevölkerung in Bosnien H:rzegowtna beginnt schon zur k. k. Armee Vertrauen zu fassen — schreibt die ^Militär-Zeitung." Dieses Aertrauen wird angeblich durch die erfreuliche Thatsache bewiesen, dab sich in den Kadetten-schulen Oefterreich-Ungarna bereit« zwölf junge Mahomedaner befinden, welche die Eintheilung in da« Heer anstreben und find dieselben meistens Söhne höherer türkischer Offiziere, Beamten und sonstiger Notablen. Die Regierungsblätter offenbaren hier wie-der ein kindliche« Gemüth — so kindlich, wie fie e« besaßen, als Oesterreich noch deutsche Politik trieb und» zur Förderung dieser Politik der junge Adel und Sprößlinge guter Häuser aus den kleineren Bundesstaaten in unserem Heere so sreundliche A»»fnahme fanden und die Landes-söhne zurückgesetzt wurden. Die Enttäuschung haben wir selbst erlebt. Daß einzelne Mahomedaner in die Kadettenschulen eingetreten, kann doch nicht wundernehmen. Offizier sein im öfterreichisch-ungari« schen Heere ist ein beneidenSwerthe« Loo« — ein besseres wohl, als von der krachenden Pforte rückständigen Sold verlangen zu müssen und dürsten sich bei steigender Gewißheit noch manche Jünglinge der privllegirten Klaffe bewerben, die ja so leicht Frieden schließt mit dem grob-müthigen Sieger. Was aber beginnen wir mit Führern ohne Truppen, was nützen uns die Offiziere, wenn die Mannschaft sehlt, die Masse der Wehrpflichtigen? Die Ann^xionspartei steht vor den zwüls mahomedanischen Offtziersaspiranten die Wälder Bosniens, die Felsen der Herzegowitia nicht. Wird es gelingen, die reicheren Bekenner des Propheten, welche die „Eintheilung als Offiziere" nicht anstreben, zur Stellung von Ersatz-Männern und die ärmeren zum persönlichen Dienst zu bewegen in jenem Heere, gegen welches sie noch vor drei Jahren im Kampfe gestanden bis aufs Meffer? Wird es gelingen, die bisher von der Mllitärlast Befreiten, namentlich die ^rechtgläubigen Serben" unter der schwarz-gelben Fahne zu sammeln? Der nächste Frühling bringt uns wohl Kunde aus Neu-Oesterreich — die Kunde von dem Vertrauen der Bevölkerung zur k.k.Armee und wird fich zeigen, wer geirrt: die Weisheit der Regierung und die Regierungsblätter, oder der beschränkte Unterthanenverstand. Franz Wiesthaler. Zur Geschichte des Tages. Jede Partei hat ihre Größe. Die Reaktionären stehen Dunerreicht, ja, unereichbar da im Denunziren der Gegner und so wenig entsprechen noch unsere Verhältniffe dem Rechtsstaate, daß die Verlästerten und Verleumdeten einer gesetzlichen Waffe der Abwehr entbehren. Von solchen Gaunern überfallen zu werden, auf Vertheidigung in der Presse, vor Gericht verzichten zu müssen, stellt die Geduld aus eine harte Probe. Die VersühnungSpolitik machtauch den Lammherzigsten das Blut heißer wallen. Wer hätte früher auch nur geahnt, daß der Wiener ^Bürgerverein", der stch so gerne liberal« konservativ genannt, unter die Heißsporne gehen werde? Und doch ist's eine unleugbare That« sache und hat sich diese Wandlung derart vollzogen, daß stch die Wiener Blätter scheuen, die geharnischte Erklärung des Vereines ohne Streichung zu veröffentlichen. Die Haltung Italiens in der Frage, betreffend die weltliche Herrschaft des Papstthums verdient Anerkennung. Die aberwiegende Mehrheit der Blätter weist jede Ginmischung zurück. Die wellliche Herrschaft t)es Papstthums sei mit der Einheit, Unsb-hängigkeit und Freiheit unverträglich; die Stet« lung Italiens sei rechtlich und politisch unan' greisbar und müsse bis auf das Aeußerste ver-theidigt werden. Frankreich trifft Vorbereitungen zum Kultur kämpfe und würdigt namentlich die hohe, ja entscheidende Bedeutung der Bischöfe. Nach dem Konkordate besttzt die Regierung das Ernennungsrecht; künstig soll nie mehr ein Bischos ernannt werden, falls er nicht die ausdrückliche Erklärung abgegeben, dem Gesetze der Republik stch zu sagen. Vermijchle Nachrichten. (Einsturz eines altrömischen Theaters.) Tacitus (Annales, IV., 62, 63) berichtet » „Unter dem Konsulate von M. Lieinus und L. Calpurnius (27 n. Ehr.) ereignete stch ein unvorhergesehenes Unglück, welches dem Verluste der groben Kriege gleichkam. AtiliuS, aus dem Teschlechte der Freigelassenen, erbaute zu Fidenae ein Amphitheater, um Fechterspiele zu feiern, ohne das Fundament auf festen Boden zu legen und das Holzwerk fest zu verbinden, indem er dies nicht wegen seines Reichthume« oder aus bürgerlichem Ehrgeize, sondern de« schnöden Gewinnes halber unternommen. Die nach solchen Schauspielen Begierigen, unter der Regierung des TiberiuS sern von Lustbarkeiten gehalten, strömten insbesondere wegen der Nähe des Ortes maffenhaft herbei, da» männtiche und weibliche Geschlecht, jedes Alter. Dadurch wurde das Unglück noch größer, indem der vollge« psropfte Vau zu wankei anfing, nach innen und außen einstürzte und eine ungeheure Menge von Menschen, die auf das Schaufpiel achteten oder herumstanden, schnell mit stch riß und bedeckte. Diejenigen, die im Beginne des Sturze« erschlagen wurden, entgingen den Qualen; de-klagen«wer!her waren diejenigen, die mit abgerissenen Körpertheilen noch fortlebten und beim Tage mit dem Gefichte, bei Nacht mit Heulen und Seuszen ihre Frauen und Kinder suchten. Bald wurden auch die übrigen durch da« Ge- Aeuilleton. Aus Ahraha« Liacoin's Lcbtn. «Echlu».) Mie gut Sie find, Herr Präsident!" sprach der Oberst in tiefer Bewegung. „Nein, ich bin'« nicht; ich war vielmehr gestern Abend sehr schlecht. Und nie im Leben hätte ich's mir selbst verzeihen können, wenn ich Ihnen das nicht gesagt. Ach, es war edel von Ihrer Frau, Oberst, daß fie hinab gekommen ist und Sie gepflegt hat! Und Sie müffen ein guter Mann fein, daß ein solches Weib so viel sür Sie ritkiren konnte l Die Weiber stnd die wahren Schutzengel der Nation — 's ist wahrhaft heroisch, was ste in diesem Kriege vollbracht haben! Aber jetzt kommen Sie. Mein Wagen wartet unten; wir wollen nach dem Kriegsministerium fahren und mit Stanton sprechen". Mit den wärmsten Worten machte der Präsident den Anwalt für den Obersten und erwirkte nicht blos deffen Urlaub, fondern erlangte, daß ein expreffes Dampfschiff den Poto« mae hinabgesandt wurde, um die Leiche des treuen Weibe« in Cmpsang zu nehmen und feierlich nach Washington zu führen. „Die Menschlichkeit^, sagte Lincoln, während sein Gesicht von herzlichem Mitgefühl strahlte, „die Menschlichkeit muß höher stehen, als die Rücksichten der Politik und selbst als das Kriegs-gesetz — wenn es fich um Fälle handelt, wie dieser da". Und zum Erstaunen de« Obersten ließ er es damit noch nicht bewenden; er bestand vielmehr darauf, selbst mit nach den Docks zu fahren, um zu sehen, ob seine Befehle auch pünktlich vollzogen würden. Etne nervöse Angsi schien ihn zu erfüllen, man könne dem Werke der Pietät vielleicht doch noch Hinderniffe in dem Weg stellen. Und nicht eher ging er von dannen, als bis das Schiff zum Auelaufen bereit war und bis er stch mit eigenen Augen überzeugt hatte, daß deffen Ojfiziere seinem „Freunde, dem Obersten Scott" alle Aufmerksamkeit und Rücksicht angedeihen ließen. Dann schüttelte er kiem Abreisenden herzlich die Hand. „Gott sei mit Ihnen, mein lieber junger Mann", sprach er abschiednehmend, — ^tch hoffe, Äe werden nun weiter keine Schwierigkeit haben in dieser traurigen Angelegenheit... und, Oberst, vergeffen Sie den gestrigen Abenl) nicht!" — Weit fern von Washington aus einem stillen Dorskirchhose in New-Hampshire wird ein ge-tviffes Grab sorgfältig gehütet und gepflegt von treuer Liebe. In jedem April aber erzählen die Veilchen, welche den grünen Hügel umduftev, nicht allein von den Tugenden der Schläferin, die unter dem Rasen ruht — sondern mahnen auch an den großen, unvergeßlichen Präsidenten, deffen edlem Leben die Kugel eines Meuchelmörders ein so jähes Ende bereiten sollte. „«jlrrmdt Völkkl" von Richard Oberländer. (Verlag v. Julius Älinkhardl, Leipzig u. Wien.) Ethnographische Schilderungen sind bei einem großen Theile der heutigen Literatur-freunde mehr und mehr beliebt geworden, seitdem die Forscher aus dem Gebiete der Völkerkunde sich entschlossen haben, theils durch po-pulär-wiffenschastliche Volträge, theils in all-gemein verständlichen u»,d anziehenden Aufsätzen das Interessanteste au« ihrem Wiffensschatze dem grobem Publikum zugänglicher zu machen. So find denn nach und nach aus Vorträgen und vereinzelten Aufsätzen über Völkerkunde Literaturen von Sammelwerken, Spezialwerken und intereffanten Büchern hervorgegangen. ' Unter den letzteren nimmt auch da« Pracht-werk ^Fremde Völker" von Richard Oberländer eine sehr beachten«werlhe Stelle ein, und wird MM Pl Ulm, rücht herbetgesahrt, der Eine nach seinem Vru-der, der Andere nach seinen Verwandten oder seinen Eltern jammernd; auch Diejenigen, deren Freunde oder Verwandten abwesend, waren von Angst ersüllt, und die Unficherheit darüber, wer durck die Gewalt erschlagen wurde, vermehrte die Furcht. Als man anfing, den Schutt wegzuräumen, stürzten sie aus die Todten, dieselben umarmend und küssend, und ost entstand ein Streit, wenn da« Gestcht, zwar entstellt, aber die gleiche Gestalt und da» gleiche Alter die Agno«eirenden irresührten. Fvnszigtausend Menschen find durch diesen Unsall zermalmt oder verkrüppelt worden. Es wurde ein Se« natsbeschlub gefaßt, dab Niemand fernerhin Fechterspiele veranstalten dürfe, der nicht an 400.000 Sestertien (ungefähr 10.000 Thaler) bezahle, und dab kein Amphitheater ausgeführt werde, bevor nicht die Festigkeit de» Boden» geprüft wurde. Atiliu» wurde verbannt. Uebri-gen» standen nach dem Unglücke die Häuser der Vornehmen offen, Verbände und Aerzte wurden überall zur Verfügung gestellt und die Stadt war in jenen Tagen, obwohl fle einen traurigen Anblick darbot, den Einrichtungen der Alten gleich, welche nach großen Schlachten die Verwundeten durch Spenden und Pflege unter« stützten." (Wirkung de« Tabakrauchens auf die Zähne.) Bei einer Versammlung der ^Odontologischen Gesellschaft Grob-Britanniens" hat Dr. Hepburn die Resultate seiner diesbezüg-lichen Untersuchungen dargelegt. Diese find dem gewöhnlichen Glauben entgegengesetzt, nämlich : Da» Nikotin übt aus die Zähne eine entschieden wohlthätige Wirkung. AlkaleSzen» de» Rauche« nentralistrt die in der Mundhöhle allfällig stch befindende Säure; die anttfeptischen Eigenschaften de» Nikotins verhindern die Fäul» niß in den cariöfen Höhlen. Die Färbung der Zähne bei den Rauchern hängt hauptsächlich von der Kohle ab, mit welcher der Tabakrauch geschwängert ist. Gerade in Folge ihrer fäul-nibwidrigen Eigenschaften wird diese Kohle den Zähnen äuberst günstig und umsomehr, als ste stch gerade an den Stellen niederschlägt, in wel« chen die Carie» stch leichter bildet und die stch der reibenden Wirkung der Bürste entziehen. Der Rauch fixirt stch innerhalb der kleinsten Vertiefungen und in den Spalten der Zahnkrone. Die Reinigung kann ihn wohl aus der Schmelzoberfläche entfernen, aber da» Dentin bleibt damit imprägnirt und läßt darin eine unauslöschliche Spur zurück. Der Tabak kann, sei e» al» Narkotikum, sei e» durch seine un» mittelbare Einwirkung auf die ergriffenen Ner-ven. die Zahnschmerzen lindern; eben dieser spezifischen Eigenschaft mag das seltene Vorkommen von Zahnwehe bei den tabakkauenden Matrosen zugeschrieben werden. Die Mitglieder der Versammlung pflichteten den Schlußfolgerungen des Vortragenden bei, mit Ausnahme von Dartley Koles, welcher meint, daß die sicherlich immer zahlreichere Lefer und Käufer finden, sobald man stch aus den erschienenen Lieserungen mehr und mehr von der Vor-züglichkeit der Darstellung, der Unübertresstichteit der Illustrationen und dem Reichthum an wirk» lich sehr intereffanten Wissensstoffen überzeugt haben wird. Nachdem in den ersten beiden Lieserungen zunächst das intelligente Volk der Japaner, welchem jetzt insolge der überraschenden und in der Völkerkunde einzig dastehenden Reformen in Japan das allgemeinste Interesse gesichert ist, und bann die Chinesen vorgeführt wurden (resp. über letztere nur die Einleitung), wird in den weiter erschienenen Lieferuugen 3. und 4. der Abschnitt über die Chinesen vollendet und die übrige mongolische Welt, die Uralaltaier und Indochinesen eröffnet. Muß schon die grobe Menge der Bilder in denselben Staunen erregen, so wird die Fein» heit und Orginalität derselben Jeden zur Be« wunderung sortreiben. Da fii.dm sich in der Z. Lieserungan ganzseitigen Btldern: Sommer-palast des Kaisers von China. Bettler, Familtenwohnung, außerdem in Text Porträt« von Mandarinen, Gelehrte, Bürger und vornehme häufigen Temperaturwechsel höchst schädlich sür die Zähne sind, und von Arthur Unterwood, der die Anstcht vertritt, daß der Mißbrauch des Tabakrauchens als Ursache der Lockerung und Ernährungsstörung der Zähne angesehen werden müsse. (Wiener Theater im Jahre 1716.) Im vierten Band der gesammelten kleinen Schristen von Lorn finden wir nachstehenden Bericht: „Es sind jetzt in Wien allein dreierlei Schauspiele: eine deutsche und italienische Komödie und eine prächtige Opera bei Hof. Die deutsche heißt man den Hanswurst; diese Schaubühne ist von den Unfläthereien noch nicht gereinigt. Die meisten Stücke, die hier aufgeführt werden, wollen nicht viel sagen; dessenungeachtet versammelt sich bei dieser Kurzweil alle Abende eine Menge des hohen und niederen Adels, weil es auf dieser Bühne etwas rechts zu lachen gibt, davon die Wiener große Liebhaber sind. Die italienische Bande besteht aus Seiltänzern, welche nach vollendeten Gaukelelen jedesmal ein Lustspiel vorstellen. Der Zulaus von Fremden und Standespersonen ist in dieser bretternen Hütte ungemein; denn es stnd in Wien viel müßige Leute, denen die Zeit lang ist. Prinzessinnen und Gräfinnen gibt es hier von allerhand Gattung. — In der Opera aber steht man den Hof und den ganzen reichen Adel in vollem Glanz. Die Schaubühne ist schön, groß und prächtig: sie soll nicht ihresgleichen haben. Die Kleider und Juwelen der Spielenden sind alle echt, das Auge erstaunt über alle Reichthümer und Herrlichkeiten der Welt, die es hier auf und vor der Vühne erblickt. Zwei- liis drei» hundert gewaffnete Männer zeigen sich längs der Maschinen und lassen doch noch Raum genug sür die Spielenden. Der Kaiser, die Kaiserin und die beiden josephinischen Prinzessinnen sitzen gleich zur Erde hinter dem Orchester; bei jedem Sitz steht ein Licht, damit die Majestäten und Hoheiten lesen können, was gesungen wird. Die Opera ist in italienischer Sprache und auf der einen Seite die Uebersetzung beigedruckt; diese Uebersetzungen lauten aber ost ganz unerträglich. Man sagt, daß die Opera, welche diesmal der Kaiserin zu Ehren an ihrem Ge» burtstage aufgeführt wurde, dem Kaiser über hunderttausend Thaler kosten soll. Sie wurde aber vielmal gespielt, und die fremden Sänge» rinnen, die man dazu aus Italien verschrieben, dürften wohl auch den Karneval in Wien halten. Diese Opernprinzessinnen kosten etwas rechts zu unterhalten, und werden ihrem Rang gemäß wenigstens hochgräflich traktirt. Sie singen nicht um Sold und Lohn, sie nehmen mit einem standesmäbtgen Unterhalt und einem Geschenk, welches nicht selten unter S- bis 3000 Dukaten zu sein pflegt, vorlieb, ohne was sie sonst von anderen sürstlichen Personen verehrt bekommen, wenn ste sich so weit demüthigen und einmal in ihren Häusern sich hören lassen. Die itali« enischen Satten sind auch in Wien sehr hoch gestimmt. Sin mittelmäßiger Violinist steht hier zu S« bis 3000 Gulden, und wenn er ein wenig künstlich am Stege kratzen kann und ein Italiener ist, so bekommt er wohl noch einmal so viel." (Das AbschaffungSltecht der Gemeinden.) Ein^s der wichtigsten Rechte de» Bürgers eines Staates ist wohl das de» freien Aufenthalte», und dasfelbe ist auch in Oesterreich durch ein Grundgesetz garantirt. Diese» Recht ist aber nach allen Gemeinde-Ordnungen in der Richtung beschränkt, daß die Gemeinden auswärtigen, das ist in der Gemeinde nicht zuständigen Personen dieses Recht dann verweigern k^önnen, wenn der Lebenswandel der Aus-wärtigen nicht mehr unbescholten ist, oder wenn dieselben der öffentlichen Mildthätigkeit zur Last sallen. Dieses Recht ist aber in allen Ländern kein gleiches; denn während die Gemeinde-Ord-nnngen von Böhmen, Mähren und Oberösterreich auch auf die Gemeindegenossen, das ist auch aus Personen, welche in einer Gemeinde, ohne daselbst hetmatberechtigt zu sein, eine direkte Steuer zahlen, die Ausweisung anwenden lassen, ist diese Ausweisung aus folche Personen in Steiermark, Niederösterreich, Galizien, Schlesten, Kärnten und Tirol nicht anwendbar. Auf Grund der für Mähren bestehenden Normen hat nun der Gemeinderath der Stadt Neutitschein in Mähren die Eheleute Karl und Marie B. aus Neutitschein deshalb ausgewiesen, weil selbe wegen Diebstahlstheilnahme zu einer mehrmonatlichen Kerkerstrafe verurtheilt worden find. Da diese Ausweisung in letzter Instanz auch vom Ministerium des Innern bestätigt wurde, so sührten diese Eheleute Beschwerde vor dem VerwaltungSgerichtShofe und bestritten in erster Linie in sormeller Beziehung den Umstand, daß vie erste Ausweisung vom Gemeinderath w Neutitschein verfügt wurde, während nach dem Gesetze eine solche Verfügung recht»giltig nur vom Gemeinde-Ausschuß getroffen werden könne. Auch könne Marie B. nicht ausgewiesen werden, weil ste in der Gemeinde schon seit mehr al» zehn Jahren ein eigene» Hau» besttze. Uebrigen» könne eine Ausweisung nach dem Gesetze vom Jahre 187! nur gegen Personen versügt werden, welche der öffentlichen Sicherheit gefährlich sind, wa» nicht zutrtffs. Bon Seite de» Ministerium» de» Innern wurde geltend gemacht, daß von der politischen Behörde die Entscheidung de» Gemeinderathe» sofort dem Ausschusse zur Entscheidung zugewiesen wurde, welcher aber die Au»weisung bestätigte, wodurch diese» Gebrechen, fall» es ein solche» sein sollte, sanirt wäre, daß der Besttz eines Hauses ganz irrelevant sei, weil in Mähren auch Gemeindegenossen ausgewiesen werden können, und daß diese Ausweisung lediglich auf Grund des Gemeindegesetzes erfolgte, daher» die Bestimmungen des Vagabundesgesetzes vom Jahre 1871 aus diesen Fall nicht anwendbar stnd. Aus diesen Gründen hat auch der Ver- Damen, Abbildung von verkrüppelten Damen« ^ süssen, Typen aus dem Volke, Opiumraucher, ^ antike Vajen und Bronzekunstgegenstände, Land leute und eine Gemüsehändlerin. Das 4. Hest bietet an ganzseitigen Bildern: Ein Straßen» bild in Peking, tragische Schauspieler, Schach« spieler, Musiker, ein Bekenner d^s Lamaismus (mit Gebetrad,) eine kirgisische Braut; außerdem im Text: Segelwagen chinesischer Landleute, Strafe eines Kangue, Sarg eines Vornehmen, Magazin von Gegenständen sÜr Hochzeils- und Leichenseierlichkeiten. ferner Kalka» Mongolen vom Norden der Wüste Gobi. Wie sehr der Tittl Prachtwerk gerechtsertigt ist, geht schon aus dieser Angabe des Bilderreichthums hervor. Aber auch der textliche Inhalt, die lebendige Anschaulichkeit der Darstellung und die Fülle des Wissenswerthen, die hier geboten ist, müssen dem Werke Freunde und Verehrer in Menge zuführen. In der Ä. und 4. Liescrung wird viel Interessantes über die chinesischen Stünde: Mandarinen, Gelehrte, Beamte, dann über Körperpflege, Gewohnheiten, Wohnungen, Nahrung, i^piumlaster, Geisteskultur, Künste, Han- del, besonders Theehandel, Theebereitung, endlich über die Rechtspflege, über das chinestsche Gerichts» und Kriminalwesen mit seinen fasl unmenschlichen Strafen, über öffentliche Feste (z. B. das Laternenfest und dessen fagenhaste Entstehung), über Theaterwesen und die aus Jünglingen (Frauenrollen) und Männern bestehenden Schauspielerlruppen, über Musik und Gelang (wozu auch eine Notenprobe von zwei Liedern gegeben ist), über Hochzeiten, Verlodun-gen. Lüichenfeierlichteiten und sonstige Kultur-Menstünde mitgetheilt. Ebenso fesselt die ein-leUenbe Darstellung von den Uralaltaiern und Indochinesen durch Neichthum des Stofflicheu und der Schilderung. Ueberall merkt man, daß der Autor sich mit den Gegenständen durch eingehendes Stu« dium vertraut gemacht hat und in seiner Aus. wähl des Geschildcrten den Wünschen gebildeter Leser gerecht zu werden bemüht war. Wiesehr derselbe es verstanden hat, Dinge von allgemeinstem und tieferem Interesse herauszuheben und dieselben in anziehendster Weise zu beleuchten, wird durch manche vorzügliche Einzelheiten bestStigt. Z. B. isi auf Seite 44 ff. (s. Lieferung) eine solche Probe anschaulicher waltungs-Terichlzhos die Beschwerde als unbe^ gründet abgewiesen. (Nachlab der Grundsteuer bei Unglücksfällen.) Eine Regierungsvorlage, die kürzlich an die Abgeordneten vertheilt war-den, enthält Bestimmungen über die Bewilligung von Grundsteuer-Nachlässen bei Unglücks-fällen. Nach diesem Gefehentwurfe tritt der Anspruch ein, wenn das Ratural.Erträgnib eine« Grundstückes bei der Landwirthschaf» durch Hagel-, Wosser- oder Feuerschaden wenigstens zum vierten Thetl vernichtet wird und bei Waldungen, wenn der Steuerkörper durch Feuer derart verheert wird, daß wenigstens der vierte Theil des Natural'Srtrages desselben verloren geht; unter den Feuerschaden fallen auch jene durch Verbrennung herbeigeführten Vernichtungen der Holzbestände, welche bei Eintritt von Jnfektensrab geboten erscheinen, um vie Wälder gegen die weitere Ausdehnung des Schadens zu stchern^ Wenn zwei Ernten im Jahre ge-meindeüblich sind, fo wird in Beschädigung«, fällen die erste Frucht mit zwei Dritteln, die zweite mit einem Drittheile des Jahres-Ertrage« dewerthet. Gehört jedoch die vernichtete Frucht tiner Gattung an, die einen zweiten Anbau welcher Art immer ausschließt, so ist sie als Jahres-Ertrag anzusehen. Für bereits geerntete aus dem Felde oder in ihren Aufbewahrnngs. ftätten durch einen Unglücksfall zu Grunde gegangene Srträgniffe von Grund und Boden findet ein Steuer-Nachlab nicht statt. Die Höhe des Steuer-Nachlaffes richtet s^ch nach der Grübe des erlittenen Schadens in folgenden Abstufungen: 1, bei Zerstörung eines Viertheils bis zur Hälfte des Natural-Ertrages werden A5 Per-zent, 2. bei Zerstörung der Hälfte bis zu drei Biertheilen ö0 Perzent und bei drei Biertheilen 75 Perzent der Jahresfteuer und 4. bei Zer. störung des ganzen Natural-Trtrages wird die ganze Jahressteuer von dem betroffenen Grundstücke (Parzelle) nachgelassen. Die bewilligten NachläAe werden von der Steuerschuldigkeit der einzelnen Besitzer in Abschreibung gebracht, und wenn dieselbe bereit« vollständig berichtigt wurde, entweder auf die künstige Steuerschuldigkeit gut. geschrieben, oder falls es ausdrücklich verlangt wird, dem Betreffenden baar zurückgezahlt. Zttarburger Mrichte. (Gutachten der Sachverständigen und richterliche Ueberzeugung.) Der Grundbesitzer Matthäus Ritzner war vor dem Kreisgerichte Cilli oes Verbrechens der schweren körperlichen Beschädigung angeklagt worden. Diese Anklage wurde während der Hauptverhandlung durch das Gutachten der Äerichts-ärzte unterstützt, welches lautete, dc»ß die in Rede stehende Verletzung als an sich für eine schwere erklärt werdeil nutsse. Der Gerichtshof hielt sich jedoch nicht an dieses Gutachten, * sondern verurtheilte den Angeklagten nur wegen Uebertretuna des Z 411 (leichte Körperverleßung bei Raufhandel). Die Staatsanwaltschaft überreichte gegen dieses Erkenntniß die Nichtigkeitsbeschwerde, und der Kassation«" Hof entschied im Sinne des Antrages der Ge-neral-Prokuratur, es werde der Nichtigkeitsbeschwerde der Staatsanwaltschaft stattgegeben, das Nrtheil des Kreisgerichtes Cilli aufgehoben und es sei eine neue Verhandlung gegen Ritzner durchzusühren. Die Gründe dieser Entscheidung sind folgende: Der Kassationshof anerkennt wohl, daß nach § 258 St.--P.-O. die freie richterliche Ueberzeugung auch in technischen Fragen entscheide, daß somit das Gericht be'ugt sei, den Befund und das Gutachten der Sachverständigen sowohl in Änsehung ihrer persönlichen und fachmännischen Ver-trauenswürdigkeit als nach Form und Jichalt zu pri'lfen, daß es jedoch bei vorwaltenden Bedenktll vorerst im Sinne der 125 und 126 St.-P.°O. auf Beseitigung derselben hin-zuivirken, und wenn dieselbe nicht gelingt und in Folge dessen dem Befunde oder Gutachten die beweismachende Wirkung versagt bleiben nmß, jedenfalls die hiefüc eintretenden Gründe in der Urtheilsausferligung anzugeben habe. Da dieser Verpflichtu»,g im vorliegenden Falle nicht entsprocheil war, nnchte das Urtheil des Gerichtshofes in Cilli kassirt und ein neues Verfahren angeordnet werden. (St ratzen raub.) Der GrundbesiKer Georg Paradis (insgemein Hergold) in St. Daniel wurde am 23. Dezember Vormittag 9 Uhr zwischen Hohenmauthen und Mahrenberg von zwei Strolchen feiner Baarschast — 6 st. 2 kr. beraubt. Dieses Geld war zur Steuer« zahlung bestimmt. Die Räuber (Fletschergeselle Karl Kladnik aus Franz und Pferdehändler Äimon Melakovitsch aus Leutschach) wurden bei Unter-Drauburg durch den Postenführer N. Schweiger und den Gensdarm F. Kooacia von Mahrenberg entdeckt und festgenommen. (Verkehr auf der Eisenbahn.) Das Handelsministerium hat dem Gesuche des VerwaltungSratheS gemäß die Bewilligung er-theilt, im Durchzugs- und Lokalverkehr auf der Kärntner- und Ttrolerltnie auch mehr als neun Stück Hornvieh in einem Wagen zu verladen. (Muttermord.) Am Mittwoch. Z Uhr Nachmittag, meldete sich bei der hiesigen Stadt« Polizei der Bäckergehilfe Ludwig Hauranet von Gonobitz und gestand, er habe seine Mutter ermordet. Katharina Hauranek war Inwohnerin zu Ober-HtUdorf im Gerichtsbezilke St. Leonhardt; am 2ö. Dezember um 2 Uhr Nachts von der Christmette in H. Dreifaltigkeit zurückgekehrt, hatte sie sich kaum zu Bette gelegt, als Ludwig Hauranek sie mit einem Messer erstach. Der Thäter gibt an, er habe au« Liebe so gehandelt, um seine achtzigjährige Muiter von Ihrem Elende zu befreien. Ludwig Hauranek wurde sofort dem Unterfuchungsgerichte überliefert. (Neue Ortsgruppe de« Deutschen Schuloereins.) Am 26. d. M. wurde von den Mitgliedern des Deutschen Schulvereins in Tüffer beschlossen, eine Ortsgruppe zu bilden. (Negulirung der Sann.) Nach dem Beschlüsse de« Landtages, welchen der Kaiser jetzt genehmigt, soll die Regulirung der Sann zwischen Prabberg und Eilli bis Ende 1384 auSgesührt werden und sind vom betreffenden Fond (146,700 sl.) als Jahresbeiträge 29,340 st. zu verwenden. Theater. k ) Sonntag den 2S. Dezember: „Die beiden Söaisen", Volksschauspiel i» 4 Akten nach dein Französischen von d'Ennery und Cormon. Die Vorstelluug machte einen recht günstigen Eindruck und es waren alle Akteurs bemüht, das Zusammenspiel beifällig und klappend zu gestalten. Sehr sein ausgearbeitete und gut chlirakterisirte Gestalten böte» zunächst Frau Nasch (Louise), Frln. Mahr (La Frochard) und Herr Msch (Pierre); ihren gediegenen Ausführungen wurde lebhafter und verdienter Applaus zu Theil. Aber auch Frln. Sigl (Henriette), Frau Reidner (Gräfin Diana) und die Herren Westen (Jaques), Reidner, (de Vaudry) und Heller (Graf de Liniere») spielten in verdienstlicher Weise. Das Haus war gut besucht und beifallslustig. — In dem Montag den 2« Dezember gegebenen Lebensbilde „Drei Paar Schuhe" zeigte sich Frln. Börse als tüchtige Soubrette, frisch im Spiele und Gesänge; daß es an wiederholter Anerkmnung nicht fehlte, ist selbstverständlich. Ausgesprochene Verwendbarkeit zeigten wieder die Herren Nasch, Bayer und Westen, von welcher der Letztgenannte durch seine vielseitigen Körperverrenkungen die Lacher auf seine Seite zog. Als Theaterdiener Maier entwickelle Herr Bach eine anerkennenswerthe Zungenfertigkeit, wie denn auch Frln. Pitzo zum Gelingen des Tanzen beitrug. — Die Wohlthätigkeits Borstellung am Dienstag brachte uns die Supps'sche Operette „Boccaccio", welche im Sinne der seiner Zeit von uns gebrachten Besprechung sich voriheil-haft abwickelte, aber in Anbetracht des hunianen Zweckes unbedingt ein bessere» Schicksal verdient hätte. — Mittwoch den SS. Dezember: „Ein modernes Verhängniß", Lustspiel in 1 Akt von Feodor Wehl. Der äußerst humorvolle Einakter erregte trotz der dick aufgetragene» UnWahrscheinlichkeiten in der Handlung durch Diction und frisches Spiel, um das sich ganz besonders Herr Nasch verdient geniacht hatte, die lebhasteste Heiterkeit, zu welcher auch der dramatisch angehauchte Kellner (Herr Bay-r) sein Scherflein beitrug. Hierauf folgten die ProduMonen de» sogenannten Wimder-Elefanten „Ptpi", welche schenSiverth sind, und namentlich bei der Jugend großen Be>fail san-den. Was wir aber von der Benützung der Schaubühne zu derartigen Produktionen halten, das wollen wir in nächster Zeit des Wsiieren auseinandersetzen. Der darauf gegebene einaktige Schwank „Taub muß er sein" von I. Holni versetzte das ziemlich gut besuchte Hau» in die heiterste Stimmung. Letzt« Post. Der Borstand der Bereinigten Linken und Vertreter der Bersassungspartei des Herrenhauses find einmülhig zu der Ansicht gekommen, daß zu einer besonderen Kundgebung der deutsch-liberalen Partei kein zwingender Anlaß vorliege. Das Organ des Iuslizminister« berichtet, daß die Antwort des Monarchen an die Triejier Deputation noch weit schärfer war, als in die Oesfentlichkeit gedrungen und sei dieselbe auch der Linken wortgetreu bekannt. Die Handelskammer von Prag erklärt, daß die Gesetzgebung über die gewerbliche Fortbildungsschule in die Kompetenz de« Reichs-ralhes gehöre. Der Oberpräsident von Osipreußen (von Horn) ist wegen seiner gemäßigt liberalen Haltung entlassen worden. Rußland hat die Unterhandlungen mit dem Vatikan wieder aufgenommen. und lebendiger Darstellung zu finden. Dort wird zur Jilustrirung des rettgiösen Jndifferen tismus der Chinesen und zugleich ihrer tritt, schen Auffassungsgabe eine Parabel erzählt: Die drei Hauptvertreter der Religionslehren: Fo (Buddha), Lao-tse und Kong-tse (Konfuzius) dlsputiren üd-r ihre verschiedenen Lehren und die große AuSlreiiung oder aber die vielen Erfolge derselben. Sie entschließen sich, zur Erde zurückzukehren, um sich selbst von der Wahrheit ihrer Aussprüche zu überzeugen. Nach langer, langer Wanderung fühlen sie groben Durst, den sie an einem Brunnen, vor dem ein alter Mann als Hüter sitzt, löschen wollen. Der Brunnenwächter aber vertangt von Jedem, bevor der Trank gereicht wird, die Beantwortung einer Frage. Dem Fo hält er vor, er habe zwar sehr schön von der Gleichheit aller Menschen ge« predigt, warum HStten.ader trotzdem die Buddhisten einen Dalai Lama, so viele Grzbischöfe, liDtschöse, Lebte und Aebtlisinnen, Pfaffen u. s. w.?! Beschämt geht der große Glaubenslehrer davon. Dem Rationalisten Lao-tse wirst der alte Mann vor, er hätte zwar fo vortresstiche Lehren von der Pflicht der kindlichen Liebe gegeben, und desttzte ein Geheimittel im Wasser der Unsterblichkeit, aber warum wäre er doch so unkindlich gewesen, seinen Vater sterben zu loffen?! Abermals Beschämung des berühmten Lehrers. Endlich dem Kong-tse wird vorge' worsen, daß er selbst, obwohl nach seiner Lehre gesordert wird bei den Eltern zu bleiben, so lange diese leben, fortwährend umherirre, und nicht bei denen bliebe, ihnen nicht einmal Nachricht von seinem Berbleib zukommen lasse?! So werden denn alle drei abgeführt. Man darf diese legendenartige Parabel getrost der berühmten Erzählung von den drei Ringen in Lessmg's »Nathan der Weise" an die Seite steilen, namentlich ist die Toleranz Beiden gemeinsam, was z. B. aus dem Schluß der chinesischen Parabel: Tugend und Gerechtigkeit werden zwar immer gepredigt, aber dem Menschen sei es ichwer, sehr schwör, nach den Lehren zu handeln, hervorgeht. Auch Seitenblicke auf europäische Religionsstreitigkeiten, auf Toleranzfeinde in Rom und anderwärts können an diese recht packende Erzählung geknüpst werden. Wom Mchertisch. Eine Ehrenholle österreichisch' ungarischer Landwirthi wird vom 1.'Jänner 1832 ab in der „Wiener Landwirth' schädlichen Zeitung" erscheinen. In jeder der 105 Nummern 'eine» Jahrganges dieser bekannten Zeltung wird^ nämlich das Portrait, Facflmile und eine kurze biographische Skizze eines durch Besid, Stellung, praktische oder literarische Thätigkeit hervorragenden Land« wirthes veröffentlicht werden und zwar ohne Rücksicht aus Nationalität, politischen Partei-standpunkt zc. Die beiden Ackerbauminister Gras Falkenhoyn (Oesterreich) und Baron Kemvny (Ungarn) werden den Neigen dieser wirklich patriotischen Ehrenhalle eröffnen. Gingesandt. Meinem Sohne und noch einem anderen Knaben wurden am letzten Freitag von der Schule die Röcke entwendet, welche die Kinder während des Unterrichtes in den Gängen des Gebäudes aushängen müssen. Wäre es der löbl. Schulbehörde nicht möglich, sllr die Sicherheit der Kleider zu sor-qen, da schon mehrere solche Diebstähle vorgekommen stnd? und wer leistet Ersaß dasür? M. S. Stadl Thtaltr io Marburg. Freitag den L0. Dezember: Ein Opfer der Consuln. Original-Lustspiel iu 1 AN von Carl (Srundors. . (tr kann nicht lesen Posse in 1 Akt von M. A. Grandjccin. kruWlii! l!l!!i VMkr-Miill!!! ..kW". Samstag den Dezember 1881 in ttvrrn Ikomas Köti' Vivrkaüv: L^lvöstsr-^sisr veranstaltet vom Mar^urger Männecge^'ang-Vereine unter gefälliger Mitwirkung des Herrn j vmulst«, Zitherlehrer und Herril O. LiUvr-dvoir, und voraussichtlich auch eines bekannten Xomilcvr». a) Vortrage des Männergesangvereines, bj Humoristische Vorträge, e) Mther'Piöcen: 1. „Feldbleamerln", Potpourri über österr. Volkslieder für zwei gewöhnliche und eine Elegiezither, von A. Huber. 2. „Ebschied der Zugvögel" von Mendelssohn ftr zwei Streichzithern mit Zitherbegleitung. ä) Clavier-Piece: Schubert-Walzer, vierhändig. Tanz. Mnstk: Vctett der Werkstätten-«nstlckapeUe. Entrve für NichtMitglieder 1 sl. Filr unterstützende Mitglieder 2V kr. Anfang 8 Uhr. (l466 Hin Magazin zu vergebell. MusssittmiuQ ° 1 Z)!eter lang, S' Durchmesier, zu verkaufe«. Aiisrage Tegetthoffstraße Nr. 37, I. Stock. MSblirtes sihS«es Zimmer zu vermitihen. Sophi-nplotz Nr. 3,2. Stock. (t«!0 Eine Wohnung mit 2 oder 3 Zimmer sammt Zubehör ist «ä'ntn«str»ß- Nr. 33 billig zu vermielhcn. Zu lierkanfell eine Fedir.Matratzk, gute Mistb«tten>Kmsttr sammt DicktN «»d Deckeln, mehrere Tische, grobe Kisten und Tiuhen, 1 Schank-Gläser. kästen zc. ic. (1449 Ansrage >» der Tabaktrafik im Frohm-schen Hanse^__ Die öüdbahn-Liedertasel veranstaltet ihre Sxivostorkolor am 31. Dezember 1881 im Saale zur Stadt Wien unter gefälliger Mitwirkung der Frl. K. Hoff-mann llnd E. Ipritzei und des Zitherlehrers Herrn Weber, sowie sämmtlicher Mitglieder des Vereins-Theaters und des Haus-Orchesters. Beginll Va8 Uhr. Entrse 30 kr. Näheres die Plakate. (1458 SSti sok« vl«rIl»U«. Sonntag den 1. Jänner 1882 eMviZk'rsoikDN Von der 1467 Südbahilwerkflätten - ZlkuMknpelle unter persönttcher Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Neues Programm. Besonders zu benlerken: „Gedankenfiug", Potpourri (neu) von Handl. Anfang 7 Uhr.___Entree 2l) kr. /.ur (1464 Hosseitige Wohnungen! 3 kleine Zimmer, Küche, SpeiS, Holzlage fl. 12.24 2 Zimmer, Küche und Holzlage „ 9.18 1 Zimmer, Küche und Holzlage ^ „ 6.12 1 Zimmer mit Spa»hcrdküche zu fl. 3 und 3.K7 1 möblirteS Zimmer fl. 4.— 1459) Mühl gasse Nr. 7._ Li« Lr«»t aus Holz oder Metall (antik) wird zu kaufen gesucht v«u A«t. Maffatti._(l4öl Bei dem Gefertigten liegen zum Ber-kanfe bereit: ea. äO Atarti« alte und neue Eigenbauwetne, ca t««« Cntr vorzügl Heu vi', ttirsekkossf 1452) _Kärntnergasse Nr. 15. Zchliie MaschmzgkriMl (mehrere Startin) sind zu verkaufen. Auskunft im Comptoir d. Bl. (1455 Kundmachung. Irr Marburgrr philharMvischt Vtrei» erösfuet Anfang Jänner eine Dieselbe umfaßt vorlaufig 2 Abtheilungen, nämlich eine Elementarschule für Gesang und eine Violinschule. Bei hinreichender Anzahl von Anmeldungen kann auch noch ein Separat--GesangS-KurS für Mädchen eröffnet werden. In jeder Abtheilung wird der Unterricht in 3 Stunden "wöchentlich ertheilt und beträgt da» Unter, richtsaeld vorläufig fl. 1.— monatttch. Einschreibungen von Schülern, welche daS neunte Lebensjahr überschritten haben sollen, werden vom Tage der Verlautbarung der Kundmachung bis zum 7. Jänner 1882 bei den Herren Erhart, Burggasse, und Allitsch, Herrengaffe, entgegen» genommen. Der Unterricht an der Musikschule steht unter Aufsicht der Vereinsleitung und wird an beiden Abtheilungen vorläufig vom Herrn A. Aatter, Mufiklehrer an der k. k. Lehrerbildungsanstalt, erthettt und zwar bafirt derselbe in der VioUnabtheilnng auf der Biolinschule, von Rode, Kreuzer und Baillot — in der Ab-theilung für Gesang auf der Schule von Prof. HanS Schmitt. Dürftige Schülerpönnen auf Gruud guter Schulzeugniffe über Ansuchen vom Unterrichts-gelde befreit werden. (1461 Die Vereinleiting. Z. 9388. EM l14«S Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg r. D. U. wird bekannt gegeben: .Es sei über Ansuchen deS Masseverwalters Herrn Dr. DominkuS die Veräußerung der zum Konkurse des Wenzel Böhm gehörigen Aktivforderungen im Neonwerthe pr. 123S fl. 63'kr. bewilliget und hiezu drei FeilbletungStermine auf t»en SS Jänner, v. und ZUS. Februar 18S2, jedesmal Vormittags von 11 bis 12 Uhr im Saale Nr. 3 zu ebener Erde mit dem Beisätze angeordnet worden, daß die feilztibietenden Forderungen bei dem ersten und zweiten Termine nur um den Nennwerth, bei dem dritten Termine auch unter demselben hintangegeben werden. K. k. Bezirksgericht Marburg r. D. U. am 22. Dezember 1881. s l zltelilielie Wkiiiielileii köiörto ied <116363 «sakr, Dank sivsr Lxiel-Instruiction Zes kr()t's380rs 6sr tdsmatilc kuäolf von Vfllvü, Av8i«Nl! övnlin, äis äurok ein Mnes Nemo von 4890 A. uliauZgproedlieli Aliieklioli msvlito. 8..... (Vvtsrsokritt votarisU bsxlaudixt.) ^väv /^nfragv ^irä vom pro tessor kuöols V. Orlioö, AsLtenä-Lerliv ^ ffsnvo ^ deantwortst uuä ems Iivuo8tv Isrno Ks>v!nnli8ts 1882 W» fl'aneo ^ vinße3allät. (1439 Ii. Ii. i>i!». IjitisiiDMitkeliilllilii'K KeMlIzelissl. LillstßlluiiK äer LediMkrt. ^ir deeliren mls liiemit ^ur I^eiintniss 2N dringen, öass in k'olAe äer voi'ß^erüekten ^kliires^eit unä äer auk äer mittleren unä unteren Donau ein-getretenen XtUte äie Kolütkslirt »uL küwmtliellen I^inien eingestellt >virck. "»^ien, äen 26. ve^ember 1881. (1462 vis kstrivl)» oirvetion. v««»»tw«rUich« k«dM»n, Druck i»»d verlaz «»» tduard Z»,Ichi>> ti Naldii»i. «««>» Fasching-Saison, empfehle das Neueste in 3taxlA'btua(. Or©pliss©r &Ko£jT9r Silase, Qft©Jaa»air© in allen Farben. Herrcn-llemdeu eleganteste Fa$on mit glatter Brust 2.50 abwärtB bis 1,30. Besonders empfehle eine Parthie 150%» breit Tarlatan in allen Farben ä Meter 20 kr., und lade zur Besichtigung meiner Auslage, worin die billigsten Preise der Blumen ersichtlich sind, ergebenst ein. Achtungsvoll Leonh. Metz.