Souktag den 20 August 1922 4. l47.jIadrqttl,tt Erschetr.t «»ölyentltch zroetmat: Donnevsia^ uns »omi:ua früh. »einteilst« oe Xtt<«u*M»g: *m»»r*coa sUca Ät. 6. leUvfcos «. — fiai^nsiquafl«« esttww m "ist *" -au«*. t«ii i: ifSwiaimts dilligS?» ÄeMhre* e««q-!l?ngrno»»> n l£t bal Inland Din 10 —. halbMrtg Din 20. ~ cfiWjdijrfi VW 40- ' ;i da» *ji-U«e> »«< vr,^«>r-e - tinjdn« R»»»cN! Dia —&0 Abstui) oder Aufstirg? Wir veröffenilichen im nachfolgenden ei«» dkiuichc» Bries au» der Feder unseres Leipziger Mitarbeiters Karl Thaldeim. obwohl »ie Hoffnungen. die dann aus die Londoner Konferenz gesetzt werden. tnfolqe der Ergebnislosigteit der Verhandlungen zwischen Lloyd George und * Poincarii bereits in Staub und Asche zerfallen ftnd. Die tönt Minuten, von denen unser Mir-arbeiter am Schlüsse seines Aufsatze» spricht, sind vorübergegangen, aber Lloyd George ist die»-mal seftgeblitben. Der Artikel ist geeignet. ans das, was nun kommen mag. vorzubereiten. Deutschlands Kaiasllophe, von den Einsichtigen in al!rn Ländern, denen tausendfach wiederhol'? Phrasen noch nicht das vernünftige Denken geraubt haben, schon lange vorausgeahnt, ist in unmiltel-barst« Mhe gerückt. Seit der Ermorvnog RalhenauS, die wie ein grelle» und bluiig-roteS Fanal »ie Leiten eines gequälten Voltes beleuchtete, rast die deutsche Mark in immer wilderen Sprüngen de« Abgrund entgegen, in dem sich österreichische ttrone und rui-fisch« Rubel schon als Elend-geschwister gefunden haben. Und je tiefer die Fieberkurve der deutsche» Valuta geht, desto wilder und gefährlicher werden die Zuckungen der todkranken deutschen Wirtschaft, desto lähmendere Apathie bemächtigt sich der Massen der Bevölkerung, die immer von »cuem erkennen müssen, wie hofsnungloS unterlegen sie in diesem wilden Wettlauf zwischen Preisen und Löhnen sind, und desto mehr gehl alle geistige und künstlerische Kultur zum Teufel vor der nackten Not deS TageS. Während diese Zeilen geschrieben werden, kämpfen in London aus» neue Weltoeriiunst und Wellverblendung um die Zukunft Europas. Und die Millionen her grauen und namenlosen Massen, die mit ihren kleinen Einzelschicksale» die Beschlüsse der Großen und Mächtigen zu bezahlen haben, horchen nnd harren dessen, waS werden soll, der Beschlüsse, die für den Textilarbeiter in Manchester ebenso schwerwiegend si,>d wie sür den Bergmann in Essen o»cr de» Uhrensadrckaulen i» der «ch oeiz. Ei g?ht um daS Schicksal Deutschlands in dielen Tagen; ur.d nach Tagen wohl nur noch zählt die Frist, die Deutschland vom Abgrund trennt. Aber «S geht um mehr: eS geht um Europa, rS geht um die Frage, ob das System, da« so n amen» loses Elend über Euiopa und die Welt gebracht Hai, seine zerstörenden Wirkungen weiter ausüben darf oder ob nun einmal Schlug gemacht wild mit diesem Gcist der furchtbaren L-iegSjahre, ob Platz geschasst wird sür den Neuausbau der europäischen G,me>n!chast, die wir alle eriehne», die wir guten Willens sind. Vor ivenigen Tage» jährte sich zum achten Male der Uuglückstag, an dem Europa begann, voll dlinden Triumphes sein eigenes Grad zu schau-selu. Und wenn nun auch schon sei« bald vier Iahrcn wieder „Frieden" herrscht, wenn auch nur »och an einzelnen Orten gekämpst wird: die Almo> sphäre Europas ist heute »och diejelbe w>c in jenen schwülen Gewitteitagen des Unheilsjahre» 1914, auch heule noch kann jeden Augenblick wieder »er Blitz auö den Wolken zucken, der »ie mühselig zwi« scheu Trümmern errichteten Hütte» in Asche legt. An zwei, drei Stellen ist das System zusammen, gebrochen, dessen letzte und no!wendige Folge der Ärieg sein mußte, um dasüc an einer anderen nur umso härter und hemmungsloser die Macht der Massen, die äußere Gewalt zum bestimmenden Prinzip der Politik zu machen. Herr Llvyd George ist nicht die Weltvernunst in Person, ebensowenig wie Herr PoincarS, Poincarö la Guerre, der mit lächelnder Miene inmitten deS TodeSqrauens einer nordfranzösischen Ruiaenstadt eine Parade semer Regimenter abnahm, die Ber-körperung de« absoluten Bösen darstellt. Beide lieben Ausflug von HiM nach Sutzöach. (Fortsetzung.) Nach dem Erlischen de« Hause» $ i 111, und nach beendigtem Streite »m lein grobe« Erbe wurde Sanegg kaiserlich. In den letzteren Zeiten aber war e« da« Eigenthum verschiedener adelicher Familien. Seit dem Jahre 1817 ist diese merkwürdige Beste ihrer Bedachung beraubt und in einen Ruin verwandelt, seit-dem nähmlich der dermahlige Besitzer, Herr Joseph Edler von Ruhrthal in der Ebene zwischen Fraßlau, Sanegg und Straufsenegg ein an-dere» Herrschaft»gebäude, wie mit dem Schlage einer Zauberruthe, im Laufe weniger Monate vom Grunde au« neu erbaute. Diese Fläch- von Fraßlau bi» gegen die Landstrasse von Franz hin, war meisten« nur eineHaide; aber Herr von Ruhethal machte auch den graten Theil derselben in Kürze urbar. So »ollführt beharrlich« Anstrengung auch da« Schwerte, und umwandelt in Lustgärten trauernde Steppen! — Unterhalb Sanegg aus einer unbedeutende» Anhöhe liegt da» freundliche Gut Straussenegg, und wetlerhia von der Oberburger-Strasse etwas entfernt, da« Pfarrdorf Fraßlau, ein sehr aller Ort, dessen Ursprung wahrscheinlich noch in di« Periode der Ea-rantancrsürsten zurück fällt. Hier zieht sich die Strasse bald in eine enge Schlucht hinein. Ueber eine (wenigsten« vor einigen Jahren »ich ziemlich leben«gefihrliche) Brücke, gelangt man in da« Dorf L e t u s ch. Seitwärts von hier die Pfarre St. Martin, und auf dem Berge da« Schlot Packenstein, einst ein Jagdschloß der Grafen von Eilli. Die nächste Ortschaft, die man von L e t u f ch au« erreicht, ist der Markt Praßberg. Der Vorauer-Chorherr A. I. E ä f a r vermuthet, hier habe da« rS -mische C o l l a t i o gestanden, dessen Lage aber wahr-scheinllcher im Windischgratzer-Boden zu suchen setzn dürfte. Selbst ein an dieser Strasse bey Rieft be> findlicher römischer Denkstein. d«n Cäsar »war nicht kannte, beweiset für seine Vermuthung nicht«. Uebiigen» ist die Geschichte Praßberg'« an denkwürdigen Begebenheiten ganz arm. Die Strasse führt weiter» nahe an dem links liegenden Schloße A l t e n b u r g vorüber. Das der-mahlige Gebäude schreibt stch erst au» den letzter» Iah, Hunderten her, und liegt hart am Rande eine» Hügel«, auf dem noch vor wenigen Jahren bedeutende Ruinen de» alten gteichnahmigen Schloße« über da« Dach de» dermahlige» hervorlagten, und wiiklich eine» recht seltsamen Anblick gewährten. Im Mittelalter schrieb stch von dieser Beste eine ritterlich« Famillr; aber schon im Jahre 1350 verlausten sie die Vrüoer Ortolph und Jakob von Altenburg an di« Grasen von Ort«nburg. Ein Eberhard von Alten burz erhielt im Jahre 1403 vom Herzoge Wilhelm dem Freundlichen die Herrschaft Burg F«istrit zu Lehen. HannS der Alten- ihr Land, beider Politik sucht daS Beste ih:eS BaterlandeS, wie dies eben immer das Ziel aller Staaiskunst se«n muß. Und doch vcrkörpkru sie beide die Prinzipien, die heute um die Herrschaft in Eaiopa ringen und d>« vorhin Welivernunst und Weliv-rblendvng genannt wurden. Lloyd George hat die große Wahrheit erkannt, die einige wenige schon vor dem Kriege immer wieber erfolglos »ea im Machitaumel den Schrecknisse» dcS Weltkrieges rmgegenrafenden Völkern predigte», daß die Si'li-dariiät der Völker Europas heule so groß ist, oaß sie aus Gedeih und Lerderb miteinander verbun»en sind, daß der Niedergang ein«? Teiles unvergle.ch-lich die Schädigung des Ganzen bedeuten muß. Herr Poircarv aber, dem alles Hcaue» der Schlachtfelder nicht die Anbetung von Elan und Gloire rauben konnte, glaubt auch heute noch, daß nur Haß und Gewalt, daß nur die völlige Vernichtung Deutjch» land« die E.uscheidunq in dem allen Spi»le zweier Volker sei» kann, die mit ihren reichen Gaben sich so gut ergänze» könnten und doch immer feindlich einander gegenüber gestanden sind. Wir glauben, daß Herrn Powcarä'S Politik, die vor den äußersten Folgen nicht zurückschreckt, sür Europa eine heilsame Sur sein, daß erst sie in ihrer Uebersteigerung die völlige Berfehlth«it ihrer selbst dartun kann. Aber wir glauben auch, daß jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, wo diese Ueber-steigerung eingetreten ist, deren weitere Überschreitung nicht mchr heilsam, sondern tödlich wirken muß. Europa kann ohne wesentliche eigene Schädigung das kleine Oesterreich in de» Abgrund versinken lassen, an dessen Rand eS di« Bestimmungen dcS Friede»?-Vertrages gestoßen haben. Es kann selbst, wenn auch mit schwerer Gefährdung seines eigene» wirtschaftlichen Gleichgewichtes, Rußland auf Jahr« hinaus » dem Ehaos überlassen. Ersaßt ab«r dieses EhaoS b u r g«r kämpft« in den Heeren ftaif«r Friedrichs de« Vierten. Run ist diese« Edelgeschlecht schon längst erloschen. Wahrscheinlich durch eine Erbschaft gelangte Altenburg von den Orte »bürgern an di« Grafen von Cilli. Nach Grafen Ulrich'S Ermor-dung hielt sich der Pfleger vo» Altenburg treu bey der besehdeien Wuw« Katharina, indeß die m«ist«n übrigen Pfleger die ihnen an»erlrauten Burgen treuto« dem einen oder andern Prätendenten öffneten. Um da« Jahr 1620 kaufte und widme«« zur Verbesserung der biichöstichen Einkünfte dies« Herrschaft d«r Laibache^-Bischof Thomas Shrön, jener berühmte, gr»ße Gegner de» Luthertum«, welcher in Krain kleine Kirchen au« Helz zimmern ließ, und sie, in ihre B«-standiheil« zerlegt, auf dem Saustrome bi« nach Kroatien und Slavonien hinab schickte. I», ibn führt« fein Feuereifer so weit, daß er, als er einst an der Elisabethen» und bürgerlichen Spitalkirche tn L a i b a ch vorüber ging, und darin einen Pastor pre-digen hörte, trotz de« zahlreich versammelten lutherischen Volte« hineintrat, die Kanzel bestieg, und den Redner die Treppe hinunter warf. Er selbst aber blieb auf der Kanzel, und hielt au» dem Stegreife eine falbung», volle, äußerst feurige Rede, die auf di« Gemüther der Anwesenden angemeineu Eindruck machte. Nicht bald hat ein Mann so muthig und so unermüdet nach >«inem Zwecke hingearbeitet, al» dieser Thoma« tthiö». Terretlabor, adspiceprieinium! war sein Äahlspruch, den «r in dir deutsch« Sprach« sehr gut also üb«rsetztc^„ — «.tat 2 Ctllttt 3 e 11 u it et Numauc 67 auch die kultivierteste und sortgeschritienste Nation Europa«, wie der weitblickende italienische Staats-wann Nitti Deutschland genannt hat. dann ist der Niedergang Europa« unwiederruflich besiegelt. Immer wieder muß es gesagt werden, daß es sich bei Deutschlands Ausstieg oder Absturz nicht nur u» ein deutsches, sondern um ein gesamteuropäisches Pro> blem Handel«. Der weltwirtschaftlichen und wellpo-litischen Bormachlstellung Europas haben seine be-tirten Voller im Wellkriege selbst daS Grab ge> grabe»; unerbittlich und unaufhaltsam verschiebt sich da» Zentrum der Welt von Europa weg zu den aufsteigenden Mächten am Stillen Ozean. Jetzt aber geht es darum, ob der europäische Kominent in einigen Jahrzehnten überhaupt noch ein politisches Eigenleben fuhren w«rd oder ob er dann zu einem bedenmngSloien Anhängsel der neuen Weltmächte geworden sein wird. Alles wird davon abhängen, daß Lloyd George fest bleibt und die Weltvernunft rettet; an ihm hängen Gedeih und Verderb, Absturz oder Ausstieg. Der Zeiger der Weltenuhr zeigt wieder einmal 5 Minuten vor 12; und wenn die schweren und unerbittlichen Schläge verklungen sind, die Europas Schicksal verkünden, dann vermag kein Golt mehr den Zeiger rückwärts zu wende», auch Mr. Lloyd George nicht. Der Spruch der Weltgeschichte ist un-erbi'.tlich uud kennt kein Berufungsgericht. Noch ist es Zeit, 5 Minuten noch . . . vic Pläne i>rs fra»Mjchrn VrrKchrsminiflrrs. Das Memorandum der Garantitkommisfion, die schlössen Reparation»- und Drohnoien der französischen Regierung, da« Feilschen aus der Londoner Koii> ftrenz um das Schicksal des armen. auSgesogenen, beraublcn Deutsche» Reiches sind nicht die einzigen Tatsachen der letzten Wochen, die Deutschland de-drohen. Eine in ihren folgen vielleicht noch größere Geschr ist in Frankreich aufgetaucht und wird bereit« tn der deutschen Presse erörtert. Es handelt sich um den Plan Le Treqaer'S, des sranzösischen Ber-lehrSminister». Man hat diesen im Ausland als eine erfreuliche Wendung der französischen Reparations-Politik bezeichnet, indem man daraus ersehen wollte, daß Frankreich sich von der Unmözlichkeit, von Deutschland Milliarden in bar etnzu,reiben, über-zeugt, nunmehr mit Sachleistungen zuftieoen geben «volle. Dieser Erklärungsversuch trifft den Kern der Tatsachen rech« wenig. Um was es sich in den Li Troquer'schen Pläne» handelt, erhellt eine kurze An- .Schreckt dich der Arbeit Schweiß zurück, „Wirf auf dn« reichen Lohn den Blick!" — Nach einer fürten Absonderung in bett letzten Jahren, wählend welcher <» unter eameralischer Ber-woltong stand, gelangte Altenburg nun wieder an da» Blslhum L a i b a ch. Ganz nahe bey Altenburg erh-bt sich auf einem Berge die schöne Kirche mit dem im Jahre 1632 gestifteten Franziskaner-Kloster Nazartth. Hier ist eS, wo der bekannte Pater Spöck einst als Apotheker dieses Convente» jene Laujbahn betrat, die ihn zu seiner späteren Celebriiät in ter Chemie führte, und dessen Andenken ein symbolisches Denkmal in der Leech-kirche zu Grätz verewig«. Sine Strecke von Altenburg hin öffnet sich ein kleine«, liebliche« Thal. Hier theilt stch der Weg, der rech!« in den nahen Markt Lauffen. und von da über L e u t s ch nach S u l, b a ch, link» hingegen »ach Oberdurg führt, gerade vor de« Wanderer« Blicken aber steh« aus einem Hügel die berühmte Wahl-fahrt« Kirche de« tz. Xaver in«*) in ® nasche. Dieser WahlfahrtSort verdankt feinen Ruhm und feinen *) Der h. laveriu« war ein Schüler de« h. Ig-»»tiu« von Loyala, des Stifters der Jesuiten. I« v e t i u » wurde von ih« selbst «n den Orden ausgenommen, und sammelte sich dann al« Missionar um die Verbreitung de« iLhtifknihum« in Oft indien. vorzüglich in ® o a, ailsierordenlllche Berdienite. Seine noch vorhandenen Brie,e. welche er von dorther nach Europa schrieb, haben für den Psychologe» an» Historiker auch .heul zu Tage noch hohe« J»ter«ffe. (jalt ihres Inhaltes, es bedarf da nicht dieler Worte, um die Ungeheuerlichkeit deS darin zu Tage tretenden französischen WirtschaftSimperialiSmu« zu begreiien und als dringendste Gefahr für Deutschland, ja für die Welt zu empfinden. Le Troquer nimmt das Angebot Deutschlands an, ihm Arbeitskräfte für den Wiederaufbau zur Verfügung zu stellen, aber nicht in der Form, wie die deutschen Gewertschasien, die sich selbst ost genug dazu bereit erklärten, eS gemeint halten. Er will nämlich die deutschen Arbeiter nicht in dem zerstörten Gebiete an dem Wiederausbau arbeiten lassen, sondern sie «n Süd- und Mittelsrankreich beschäftigen. Er begründet das mit der Unmöglichkeit, deutsche Arbeiter in Beruhrung mit der französischen Zivil» Bevölkerung zu bringen; natürlich ist eS nicht dieser Grund, der Le Troquer zu seine» Vorschlägen ver» anlaßt. Er will vielmehr die deutschen ArbeitSkräste dazu mißbrauchen, ei» sehr großzügig geplante« Wafserstraßenuetz, ergänzt durch ein Wasserkraftwerk, zu erbauen. Der Plan der Wasserstraßen lehnt sich an den bereits im Bau befindlichen Grand canal d'Alsace, den neuen Kanal zum Rhein, an. Der Bau dieses Seitenkanals ist ein dunkles Kapitel in der jüngsten Wirtschaftsgeschichte Europas. Der Versailler Vertrag «niernationaliiierle. wie alle deulscheu Ströme, naiürlich auch den Rhein und stellt ihn einer internationalen Kommission unter, die sich (im schreienden Gegensatz zu deu wirklichen Ver-Hältnissen) aus fünf Franzosen, vier Deutschen und einigen Schweizern, Belgiern und Holländern zu-sammensetzi. Die Politik, die Frankreich tn dieser Kommission trieb, zeigte bald sehr deutlich, daß »ie Jniernationalisierung nur ein Deckmantel sür fran« zösische Wegnahmegelüste -rar'. Die Franzosen setzten nämlich den Plan ihreS neuen Kanals durch. DaS Rheinwasfer «vird gleich an der Schweizer Grenze durch Rheinstauwerke aus elsässiicheS Gebier geleitet. Diese Stauwerke dienen zugleich zur Erzeugung elektrischer Kraft. Der Kanal selbst gehl bi« Suaß-bürg. ES ist hcate »och nicht klar, wie die Schweiz diesem, sür sie sehr bedenklichen Plan hat zustimmen können, denn der Bau »es neuen Seilenkanal« be-deutet natürlich die Vernichtung deS alten Strombettes d. h. de Unmöglichkeit, dieses Strombett von Siraßburq bis Basel oder gar bis zum Bodenjee zum Schiffahrtsweg auszubauen. DaS ist von allen Fachleuten fei«gestrllt, wrrd sreilich aus begreiflichen Gründen von cen Franzosen bestellten. Am Overrhein ist nicht so viel Wasser vor» Handen, daß man mehrere Schiffahrtswege damit speisen kaun. Ja, vocansstchilich wird sogar die Be. Wässerung 5eS rechtsrheinischen badischen Landes durch diese Trockenlegung de» Slrombei!«» gefährdet. Die Schweiz aber nimmt sich ihre einzige Möglich-keit der direkten Verbindung mit der Nordsee. Die Le Troquer's'chen Pläne bedeuten nur die folgerichtige Fortsitzang des Begonnenen: Das Rhein-wasser wird bei Straßburg einfach nicht in den Rhein zurückfliegen, sonder» zur Fällung des neuen fianzisijchen Kanolnetz » benutzt. Zwei Kanälen wird reichlichen Borralh aa jeder Art der schönsten, gotleS-dienstlichen Paramente den Jesuiten. Nur dem Einflüsse diese« OrdenS konnte e« gelingen, auch diesen Ort io bedeutend zu machen, daß nicht nur alljährlich viele Tausende von Pilgern au» verschiedenen Länder» hicher stiömmien, sondern baß selbst iremtx Höfe ihre Opfergeschenke hieher sandle». Noch sieht man die eben so geschmackvolle» al« kostbaren Meßmäniel, an denen Frankreich'» und P o b l e n 'S Königinnen, und jene, an denen selbst die unsterbliche Völkermutier, die Kaiserinn Maria Theresia, mit ebenen Hängen stickten. Die mit Edelsteinen befehle Monstranze, und ganz vorzüglich jener unvergleichliche Kelch, ben eine französische Königinn dieher opferte, ist ein seltenes Meisterstück der Kunst. An dem Becher und an dem Fusse desselben sin» einzelne Scene» au« dem Lebe» de« Welterlöier», an der auswärtigen Seite der Patene aber ist da« letzte Abendmal in halb erhabener Arbeit mit to vi>l Wahrheit, Ausdruck und Feinheit dargestellt, daß hierorts die freylich unverbürgte Sage besteht, der Künstler in Pari» habe sieben Jrhre daran gearbeitet, und sey blind geworden, ehe er den Griff verfertigen konnte, weichen, obgleich meisterlich, aber, wie man beym ersten Anblicke sieh», auffallend gewib ein An> derer verfertigte. Unter dem Fusse be« Kelches ist da» Lilienwappen der Bourbon « angebracht. Dieb ganz vorzügliche Glück verdiente in der That, von einem Kenner dieser tiunst beschrieben zu werden. — Alle« Uebrige, wa« ich hier sah, übergehe ich mit Stillschweige». (Fortsetzung filzt.) dieser elsäfsische Kanal zur Ergänzung diene». Der eine ist wirtschastSpolitisch gegen die Schweiz, der andere wirtschaftspolitisch gegen Deutschland gerichtet. Jener, der Rhein-Rhone-Kanal, heute nur sür Schiff« unter 300 Tonne» fahrbar, wird zum GroßichiffahrtS-weg ausgebaut und damit wird unier sorgfältiger Umgehung der Schweiz ein Weg von den Wirt-schastsgebieten deS Rheines zum Mittelmeere Über Lyon geschaffen. Der schweizerische, bisher rech« aussichtsreiche Plan, den Oderrhein durch einen Kanal mit dem Genfer See zu verbinden, fällt damit in sich zusammen. Gegen Deutschland aber richtet sich der zweite Kanal, der Schiffahn«weg Nordost, durch den lothringischen Jndustriedezirk zum Saargebiet. Bon der Saar nach EhalonS für Marne und weiter über die MaaS nach Calais und Dünkirchen. WaS würde mit der Verwirklichung solcher Pläne erreicht? Die tatsächliche Losreißung de« SaargebieteS auS dem deutschen WirtschafiSkörp-r Denn dieser zwar künstlich« und sehr teuere Schiff-fahrtSweg (es soll ihn ja Deutschland bezahlen) wir» das Saargebiet wie mit einer Kette an Paris binden. Im übrigen haben die teutschen Albeiter nach Le Troquer's Borschlag an der Rhoa? nrn an vielen anderen Flüssen Frankreich» große Kraftwerke zu bauen. Damil wird die gesamte Kraft- und Licht-Versorgung Frankreichs auf eine völlig neue Grund-läge gestellt, ein Ziel, das jede« Volke vorschwebt, aber kein Volk sich nach den Wirtschaftskatastrophen deS Weltkrieges leisten kann. Und doch gibt es viele, die eine derauige Stärkung der wirtschaftlichen Pro-duklivkräste viel nötiger hätten alS gerade Frankreich mit semer dünnen und sich kaum noch vermehrenden Bevölkerung. Für Frankreich bedeutet eS eine un natürliche Ausblähung se«n«S WiitichaflskörpeiS, was sür andere Völker eine LebenSnotwendigkeit ist. De»' halb ist der Le Troquer'sche in seiner Begründung niedergelegte Borwan» recht dürftig: Die Deutsche» könnt»» sich Kanalvauten leisten, Frankreich dagege n nicht. Deutschland muß, will e« nicht sterben, feine ihm verbliebenen Produktivkräfte vermehren. Frankreich aedeilel mit den Le Troqiter'schen Plänen an der Vernichtung Deutschlands. Deutsche land soll al» Reparationsleistung Frankreich zur völligen Erdrückung Deutschland? helfen. ES soll seine Arbeitskräfte. daS einzige, was ihm im Ver-iaillcr Vertrag belassen wurde, dazu hergeben, den Traum deS französischen WirtschajtSimperialiswuS zu verwirklichen. piiiiiik1)f Nuuöschau. Zntand. Kronrat in Ljubljana. Am Montag fand im Palaste der Landes-regte« ung in Ljabijana unter dem Vorsitze des Königs Alexander ein Ministerrat statt, au dem mit Ausnahme des erkrankten Ministers für Berg-bau und Wä'der Rasajlovc alle Minister teilnahmen. Wie die GedietSvcrwaltuag in Ljubljana offiziell mitteil', hatte der König deu Wunsch geheg«, das ihm vor «einer Abfahrt nach Marienbad die Minister über den Stand der Geschäfte in den einzelnen Ministerien Beuch« erstatten sollten. Deshalb fand am Monlag und Dienstag der Kronra« statt. Die Minister berichteten über die Arbeiten in ihren Ressort«, ferner über die Vorbereitungen für die kom> mende Sitzungsperiode des Parlament«, ter König unterfemgie den UkaS über die Ernennung deS Innenministers Timotijeoic, der fofort den Eid in die Hände des Monarchen ablegte. Weiter» wurde der UkaS ume« schrieben, der den Mmtsterral im Sinne der Berfaffung ermächtigt, während der AbtvejenhetlSdauer deS König» die königliche Gewalt auszuüben. Schließlich wurde der neuer-nannte Innenminister Timotijevie bevollmäch-tigt, für d«e Dauer der Abwesenheit deS Ministerpräsidenten Paäit, der den König nach Ma» rienbad begleitet, die Geschäfte de» MinistrrpräsriiumS zu führen. Während der Verhandlungen, die, wie der Ljubljanaer SlovenSk, NaroZ meldet, zum ge-wissen Teile nicht für die Öffentlichkeit bestimmt st»d, machte der VerkehrSminister Gianii davon Mit-teilung, daß »an in drei Wochen mi« de» Baue der Eisenbahnlinie Ocmoz— Ljutomer—MiaSka So-bota beginnen werde. Zusammenkunft der Mlnisterpräfidente« der kleinen Entente in Prag. Die in Ljubljana versammelten Minister habe», wie der SlovenSki Narod meldet, im Mmisterrate vom 15. August beschlossen, daß i» Zusammen- Nummer 67 CUliet Zei tung Celte 3 hange mit der Abreise d«i Ministerpräsidenten Pas c in fcie Tschechoslowakei und im Einverständnis mit den übrigen Regierungen der Staaten der kleinen Entente a« 25. August eine Konferenz ber Ministerpräsidenten der kleinen Eutente und Polens in Prag zusantmenberufev werte. Unser Staat wird durch deu Ministerpräsidenten Pasic und den'.Außtn minister Dr. Nink l, Rumänien durch seinen Minister Präsidenten Vratianu und den Außenminister Duca vertrete» werden. Befreiung aller Geistlichen vom Militärdienst. Der Krieg»- und Marineminister hat eine Verordnung erlassen, derzufolge die Theologen aller Glaubensbekenntnisse vom Militärdienst befreit werden Ausland. Nach der gescheiterten Londoner Konferenz Deutschland hat vor einigen Tagen öOO.OOOPfund Sterling den Alliierten als Ausgleichsrat« gezahlt. Reichskanzler Dr. Wirth wie« dem Berliner Vertreter des Londoner Daily Chronicle gegenüber auf diese Tatsache hin, die aufs neue beweise, daß sich daS Deutsche Reich seinen Verpflichtungen nicht entziehen wolle. »Wir werden/ sagte der Kanzler, „unsere Verpflichtungen soweit durchführen, als eS die Sicherheit der Brotversorgung zuläßt. Erst Brot für daS deutsche Volk, dann Reparationen. Wa« wirtschaftlich unmöglich ist. muß von selbst zusammenbrechen. Die Ausweisungen au« Elfaß-Lothringen haben die öffentliche Meinung In Deutschland in ihren Tiefen erregt. Die augenblickliche Katastrophe der Mark ist Haupt sächlich durch die Furcht hervorgerufen, daß Franks reich Deutschland nach dem Leben trachte. Soll Deutschland nicht leben dürfen? Gehen wir den Weg Rußlands? Rußland ist ein ackerbautreibendes Land, Deutschland hauptsächlich Industrieland. Ein Zusammenbruch Deutschlands würde ohne Beispiel dastehen und nichts würde damit verglichen werden können." — Die Londoner Zeitung Pall Mall and Globe^ erklärt in einem Leitaufsatz, daß Frankreich daS Signal zum Abbruch der Konferenz gegeben habe. Die öffentliche Meinung in England sei mehr alt je von der Unwirksamkeit der französischen Politik und ihrer Schädlichkeit sür die allgemeine Wohlfahrt Europas überzeugt. Großbritannien würde sich keiner französischen Politik anschließen, die eine Entsendung der Genchtsoollzieh'r aus die andere Seite des Rheins bedeute, denn die» würde wahrscheinlich einen poli-tischen und wirtschaftlichen Zusammenbruch zur Folge haben. — Da» Organ Lloyd George», der schon obeu zitierte Daily Chronicle, schreibt: Frankreich verfolgt zwei einander entgegengesetzte Ziele: Deutsch, land zu vernichten und Deutschland zahlen zu lassen. Die einzige nunmehr sichtbare Alternative ist, daß e» den Bersailler Vertrag zerreißt und zu einer Separataktion gegen Deutschland übergeht. Wenn Frankreich die« tut, wird England wissen, woran e« ist. Di« Ausweisungen au» dem Elsah. Die Prager Bohemia läßt sich au« Mühlheim melden: Die neuen Ausweisungen aus Elsaß-Loth-ringen stellen einen Akt der Willkür dar, wie ihn die Geschichte nur in wenigen Fällen ausweist. ES handelt sich in der Hauptsache um Leute, die 20 bis 30 Jahre, ja sogar noch mehr, im Elsaß oder in Lothringen ansässig waren und sich als Handwerker oder Gewerbetreibende eine ausreichende Existenz geschaffen hatten. Der Ausweisungsbefehl, bis SarnS-tag mittags IS Uhr daS Land zu verlassen, war den Leuten erst am Freitag bekanntgegeben worden und für viele gänzlich unerwartet gekommen. Nach Deutschland durften nur 30 Kilogramm Gepäck und 80 franz. Franken oder 5000 Papiermark mitgenommen werden. Die Wohnung und das sonstige Eigentum der Betroffenen wurde sofort vom Sequester mit Beschlag belegt. Weibliche Flüchtlinge, die völlig mittellos nach Baden k/men, erzählten, daß sie sich bei der Revision nahezu entkleiden mußten. Nach Mitteilung der Ausgewiesenen, IbOO an der Zahl, ist die elsässische Bevölkerung über die rigorosen Maßnahmen äußerst empört. Einflußreiche Eisässer haben an vielen Orten die Gesuche der Deutschen unterstützt, um eine Rückgängigmachung de» Au». weisnngSbesehle« zn erreichen. Die Beamten der Präfektnr, ja sogar elsässische Kammerdeputierte er> klärten aber mit Bedauern, nichts tun zu können, da der Befehl direkt aus Paris und zwar erst in letzter Stunde gekommen sei. — Sogar die Straß burger französische Zeitung La Republique findet sür diese Repressalien scharfe Worte, indem sie er-klärt: Es sind harmlose Leute unter den Ausgewiesenen (Männer und Frauen bi» zum Alter von 75 und 80 Jahrent, die da» Opfer der bekannten Mache von Ehauvmisten und von Aasgeiern geworden sind. Arme» Oesterreich. In der düsteren Stimmung, die da» Scheitern der Reparatiousoerhandlungen über die Londoner Konferenz legte, gelangte vor dem Abbrüche noch daS österreichische Problem zur Sprache. E» wurde klipp und klar erklärt, daß die verbündeten Völker nicht die nötigen Steuerlasten tragen könnten, um Deutsch-Österreich eine Anleihe von 15 Millionen Pfund zu gewähren. Die ganz, Frage wurde abermals dem Völterbunde zum .SiudiG,' überwiesen. Lloyd George war ehrlich genug, diese Komödie al» nutz-loS zu bezeichnen. Frankreich und die russtschen Sozialrevolutionäre. Bekanntlich ging vor einiger Zeit der große Moskauer Prozeß gegen die Sozialrevolutionäre mit deren Verurteilung zum Tode zu Ende. Der russische VolkSkommissär des Aeußeren Tschitscherin hat nun einem Mitarbeiter der Vossischen Zeitung gegenüber versucht, daS Vorgehen der Svwjetregierung zu rechtfertigen, indem er erklärte, die Politik der russischen Sozialrevolutionäre sei im engen Zu-sammenhange mit den VormachtSbestrebungen Frank-reichs anf dem Kontinent, dessen Losung di- kon sequeute innere Zerrüttung Deutschlands sei. Die Sowjetregierung habe einwandfreie Dokumente in der Hand, die erweisen, daß der wirkliche Leiter der sozialrevolutionären Politik und ihr politischer In-spirator der französische Generalstab sei. Die Naivität, mit der die deutschen Zeitungen sich durch ihr Ein-treten für die Sozialrevolutionäre immer wieder für die Jnieressen des französischen Zäsarismus einsetzen, sei rührend und erkläre sich nur aus der Unkenntnis der Zusammenhänge. Die Tschechoslowakai und Polen. In Prag scheint die Lösung der polnilche» Re-gierungSkrise nicht sonderlich befriedigt zu haben. Vie offiziöse Prager Presse macht sich die ziemlich pessimistische Auffassung deS Kurj-r polSki zu eigen; deutlicher aber wird die Prager Tribuna. indem sie schreibt: „Es ist notwendig, den abnormalen, psy-ch'sch^ Zustand gewisser polnischer Kreise zu kennen, um zu verstehen, warum SkirmuntS gute« Verhältnis zu un» und zur kleinen Entente überhaupt einer der Haup'gründe der Unzufriedenheit Pilfudjki'S mit dem Kabinette Ponikowjki war. Wir hatten mit Polen einen Bertrag geschlossen, dessen Sin» und Ziel etwa? andere« war al« da» gutnachbarliche ver-hältni«, in dem wir schließlich auch mit Ungarn ohne besonderen Bert rag leben. Die Worte Nowak« (des neuen polnischen Min,sterpräsizenten) über das Ber-hällni« zur Tschechoslowakei sind so zurückhaltend, daß man mit einer baldigen Ratifizierung de« tschechisch.polnischen Vertrages nicht rechnen kann. Es ist wahrscheinlicher, daß die Politik der neuen polnischen Regierung uns gegenüber passiv sein wird, wenn die Regierungsparteien ihre Anhänger darüber belehren, daß e« nicht im Interesse Polen« liegt, wenn verantwortliche Siaatifakioreii terrorisiert werden, wie das in einer öffentlichen Versammlung in Zakopane geschehen ist, wo die Abberufung des polntich-n Gesandten in Prag, Piltz. gefordert wurde. Die Polen mögen sich daran erinnern, daß sich ihre Nachbarn im Sü»westeu politisch und wirtschaftlich selbst genügen und daß die Frage der polnischen Freundschaft oder Feindschaft nicht zu ihren größten Sorgen gehört." Ans Lilask uns Land. Heute „ Alt Heidelberg im Hotel Union. Der Hochschülerveiband von Maribor gibt heule, SamStag, den 19. August, im großen Saale des Hotel» Union eine Theatervorstellung zugunsten der hiesigen Stadtarm«,>. Und zwar wird da» beliebte Studentenstück .Alt Heidelberg" aufgeführt. Die Darstellung ist eine vorzügliche, von jugendlicher Begeisterung getragene Leistung und hat in Maribor, Ptuj, sowie in anderen Sädten stürmischen Beifall gesunden. Die Borstellung beginnt um 3 Uhr abend«. Der Kartenoorverkauf findet in der Buchhandlung des Hurn Fritz Rasch statt. Die Abreise des Königspaares. König Alexander und Königin Marie sind am Mittwoch »ach zweimonatlichem Ausenthalt in Bled nach dem böhmischen Kurorte M,rie>,bad abgereist. B>» Mi- «bor, wo die Bevölkerung dem Königspaare begeistert huldigte, wurde di« Reise im Automobil zurückgelegt. Boa da fuhren der König und die Königin in Begleitung des Hofminister» Jankovi« und ihre« Gefolges im Hofzuge über Graz und Wie» nach Marienbad. Die Gewsrdeausstellung. Auch wer auf den großen Veranstaltungen dieser Art, den ver-schiedenen Messen im In- und Auslande, daheim ist, wird der GewerbeauSstellung in Celje seine Anerkennung nicht versagen. Was da der Gewer befleiß unserer Gegenden in übersichtlichen, mitunter von künstlerischem Geschmacke zeugenden Ausstellungen in de» viele» Räumen der neuen Voltsschule, die ihrem Zwecke als AuSstellungSgebäude aus da» glück-lichste entspricht, den Aug-n der zahlreiche» Besucher darbietet, ist überraschend iu seiner Mannigfaltigkeit und Gediegenheit. Die Aussteller, die auf ihre au» gestellten Artikel bereits viele Bestellungen entgegen» genommen haben, können mit Recht auf ihre Lei. stungen stolz fein. Trotzdem verhältnismäßig wenig Reklame gemacht wurde und der zu gleicher Zeit in Ljubljana stattfindende Sokolistentag die ungeteilte Aufmerksamkeit der Oeffenilichkeit auf sich zog, ist die GewerbeauSstellung in Celje als voller Erfolg zu bezeichnen. Es wäre nur zu wünschen, daß der-artige Schaustellungen in regelmäßigen Zwischen-räumen stallfinden, weil dadurch unser Gewerbe dn Vorspru»g, »je— •tit« 4 f i t llet Ze iiung ?in*w« 67 Brod—Moravice (Musil) statt, deffen Projekt durch »ie Annahme des Bauplanes Koievje—BrbovSko durch das Parlament (Klodli Hrovat Kauüt) an die Wand gedrückt worden ist. Der al» sehr energisch bekannte Großindustrielle Anton Kajsej au» Kocevje „klärte in feiner Rede, «an wolle die bereits traf« siert» Gttecke Brod—Morav'tt mil eigenen Mitteln bauen, fall» die Regierung Verzinsung und Amorti-fierung garantiert. Die Volksvertretung werde einem Bau au» den eigenen Mitteln der Bevölkerung, aller-ding» mit Hilfe de» Staate», nur sympathisch gegen' überstehen können. Schnelle und zielbewußte Arbeit »Sie not. Drucke die Marken zuhause! Deutsch-land hat Beograder Rachrichten zufolge dem GHS-Staate die Lieferung einer modernen RoiationS« «aschint zur Herstellung von Postmarktn auf Re-parationSkosten angetragen. Wie mehrere Blätter behaupten, wird damit den verschiedenen Affären, die unsere^auSländischen Markenbestellungen begleiteten, ein Ende bereitet werden. Touristen entfernen Grenzzeichen. Die GebietSverwallug sür Slowenien, Sektion für innere Angelegenheiten, ersucht un» um die Ber-öffentlichung nachstehender Mahnung an da» Publikum: Einer Zuschrift der Abgrenzungskommission für die Abgrenzung gegen Italien zufolge entfernen Touristen Grenzzeichen, wie Fähnchen in verschiedene« Farben und andere ähnliche Merkzeichen, di« von derAbgrenzung»kommission zu TriangulierungSzwccken im Sektor aus beiden Seiten de» Triglav aufgestellt wurden. Die» behindert die Arbeit der genannten Kommission. Die Bevölkerung diese» Bediele» und die Touristen, welche diese Segenden besuchen, werden ousmerksam gemacht, in Hinkunft diese Grenzzeichen nicht mehr zu entfernen, da gegen jedermann, der diese Warnung nicht beachten sollte, mit Strafe« vor-gegangen werden wird. Der Verein Hroatski Radisa in Zagreb, Sunbulicgasie 11, der sich der Erziehung der Handel», und gewerblichen Jugend widmet, stellt für nachgenannte Zweige de» Gewerbe» bezichungS-weise de» Handel» folgende Lehrlinge zur Verfügung: Buchdrucker: 8; Kaufleute: IS; Sattler: 3; Schmiede: 7; Schuhmacher: 25; Schneider: 23 und Mechaniker: 10. Jeder Kaufmann und Ge werbetreibende tut eiue edle Tat. wenn er vom ge> rannten vereine einen oder mehrere Lehrlinge ver-langt. E» find ehrliche, brave und unverdorbene Knaben, vielfach arm, ohne Ellern usw. Alle näheren Weisungen erteilt die Leitung de» vereine» „HrvatSki Radi Ja*, ZaSreb, Gundulikeva 11. Die Taube al» Todesdote. vor einiger Zeit saß eine Gruppe von Politikern auf der Terrasse »e» Hotel» „SrpSki Kralj' in veogrod. Auch einige Damen hallen sich eingefunden, darunter eine Gräfin Diaikv- c au« Zagreb. Während sich die Gesellschaft aus« beste unterhielt, flog vom Kalimegdau hex eine prachtvolle Taube, umkreiste die Gesellschaft, ließ sich auf die Brust der Guifin DraSkovic nieder und ver-endete. Während die Gesellschaft noch über den er-staunlichen Borfall debattierte, trat der Hotelportier aus Gräfin DraSkovic zu und übergab ihr eine Depesche, die den Tod deS Bruder« der Gräfin meldete. Dieser hatte sich in Zagreb wegen großer Spielveriuste da» Leben genommen. Ein Abgeordneter erschlagen. Wie der Ljubljanaer Slovenec meldet, wurde der Abgeordnete Rajko Gavrilovii der radikalen Partei vor einigen Tagen in seinem G»bmt»dorfe im Kreise Podiinje von unbekannten Tälern erschlagen. In Beograd claubt man, daß der Mord ein politischer sei, da der Abgeordnete Gavrilovli sehr viele erbitterte politische Gegner hatte. Die Leiche in der Marmorsäule. In Hraz galt die in der Gesellschaft ziemlich bekannte geschiedene RittmeisterSgaUin Elsa Josip Monlemire seil Ostern für verschollen. Bor einigen Tagen wurde du Holzhändler Bruno Steiner wegen eine» größeren Diebllahl» verhastet und ei ergaben sich im verlause der Untersuchung Verdachtsmomente In bezug auf d»S Verschwinden der genannten Frau. Eine poli-znliche Nachforschung in der Wohnung de» Steiner zeitigte ein geradezu gräßliche« Resultat. In einer Marmorsäule, die innen hohl war, wurden die ver> Westen Leichenteile der Bei'ldjivunfcenen entdeckt. Wie ein gewisser in die Mordaffäre verwickelter Neuda gestand, haben Steiner und ein ehemaliger Ober« leutnant Keller Frau Josep.Monlemire. die wegen eineS WohnuogSkaufc» öfter« in der Wohnung de» ersteren erschien, mit einem Stricke erwürgt und die Leiche in die Schublade eine» Diwan« gelegt, aus dem der Unmensch Steiner dann sogar noch einige-male nächtigte. Die Leiche wurde einige Tage später zerstückelt und in der als Blumenständer dienenden Marmorsäule versteckt. Den Schmuck der Ermordeten hat Steiner um fünf Millionen Kronen verkauf«. Im Zusammenhange mit dieser Tat wurde auch ein ehemalg. Oberstleutnant und ein Major verhaftet. Man muß sich über die fürchterliche Gelassenheit des ver» brechn» entsetzen, der monatelang in einer Wohnung lebte, die von Luchengeruch buvchjev-n war. Räuber um Neusatz. Die Umgebung»-bevölkerung von Neusatz lebt in fortwährendem Schrecken, da al» Soldaten maskierte und bis auf die Zähne bewaffnete Räuber tagtäglich Raubüber-fälle verüben und nach Beraubung ihrer Opfer diese gewöhnlich auch noch prügeln. Um die Landplage auszurotten, arbeiten Militär, Gendarmen, Automobile, Polizeihunde und fozar Flugzeuze. Es ist nicht ausgeschlossen, daß über die Stadt der Be-lagerungSzustand verhängt werden wird. Erleichterungen im Transitverkehr« Klagenfurt—Maribor—Ljutomer. Aus Graz wird gemeldet: Wie bekannt, wurde vor längerer Zeit auf Grundlage eineS Übereinkommen« mit dem Königreiche der Gerben, Kroaten und Slowenen der Transitverkehr mit direkten Wägen und Ecleich terungen hinstchiltch der Reisepässe, der Polizei, und Zollvorschriften aus den Strecken Graz—Maribor—> Drauburg—Bleiburg—Klagenfart, ferner Zeltweg— Lavamünd—Drauburg—Bleiburg —Klagenfurt und Maribor—Spielfeld—RadkerSburg—Ljulomcr eingeführt. Hinsichtlich der für diesen Verkehr ersorder-lichen Dokumente winde folgende» Abkommen ge-troffen: Die Reisenden sind im Transttoe» kehre auf den genannten Strecken von der Paß- und Visum-Pflicht besreit. Als Reisedokument genügt eine Be-stätigung der Gemeinde, der politischen Behörde oder eine» staatliche» PolizeiamteS. Diese» Zeugnis ist nicht erforderlich, wenn der Reisende einen gültigen, wenn auch nicht vidierten P.iß oder eine sonstige amtliche Legitimation (mit Lichtbild) bei stch trägt. Solche Reisende dürfen im Durchfuhrlande die Wägen nicht verlassen. Unglück auf der Donau. Am Samstag stieß der Donaudampfer „Prineefa Jelena" in voller Fahrt mit dem Schlepper ,TamiS" zusammen. I». folge deS Anpralle» verlor der Schlepper die Richtung und kracht- aus eine Führe, die in der Müte de» Strome» versank. Auf ihr waren 20 bis 25 Personen, meist Frauen und Kinder, d^ mit verzweiselten Hilferufen eine nach der andenn in den Fluten verichwanden. Der K.puän de? „JMena*, der dieses gräßliche Schauspiel b-obichlete, rührte keinen Finger zur Rettung der Unglücklichen, weS-halb er voa den auf feinem Schiffe befindlichen Passagieren bald gelyncht worden wäre. Ja Beograd zeigte der Kapitän der Hafenbehörde einige Reisende wegen Aufruhre» aus dem Schiffe an. Ein Verräter verhaftet. Felix Zehren-bach, der gewesene Sekretär deS etmotdeten bayrischen Ministerpräsidenten Kurt Eisaer, durch dessen Sefälfchte Dokumente Deutschland bekanntlich die illeinschuld am Kriege aufgenötigt wurde, ist in Salle wegen BatcrlandSvcrrateS verhaftet worden, r soll mit französischen Regierungskreisen in ge-heimer Verbindung gestanden sein. Die Wirkung «ine« Taifuns. Wie auS Hongkong in Ehina gemeldet wird, hat vor einigen Tagen ein wütender Wirbelwind die Stadt Swatau vernichtet, wobei 23.000 Menschen umge-kommen find. Wirtschaft und Verkehr. Weinbaubericht aus Werfchetz. Die Weinbauseklion des Deutschen volkSwirtschastlichen vereine? In Werfchetz schreibt uns: Die Witterung teS heurigen Jahre» verschonte die Weingärten von allen Schäden nnd ist bisher al» Ideal zu betrachten. Der Behang ist gut Mittel, die Trauben sind schön entwickelt und da der August die nötige Wärme spendet, haben wir eine gute Qualität zu erwarten. Nicht so glänzend ist eS mit den Absatzmöglichkeiten unsere» Produkte» bestellt. ES lagert noch gut die Hälfte der vorjährigen Produktion bei den Produ-zenten und trotzdem die Preise von 18 Kionen auf lv Kronen herabgesunken find, belebt sich da» Ge-schäst nur spärlich. Ja l-tzlerer Zeit wurden sür Frankreich zirka 100 Waggon? Othello aufgekauft, viele Eigner sind gezwungen, selbst zu dcm niederen Preise von 10 bi« 12 Kronen abzugeben, da ste nicht genügend mit Fäffern vorgesorgt sind und diese heute so hoch im Preise stehen wie der Wein selbst. Deutsch« Eisenbahnwaggons für Zu goslawien Bor einigen Tagen erhielt der Verkehr«-minister eine vcrständigung au« Pari», daß unserem Staate aus Rechnung der Reparationen 500 geschlossene deutsche Waggon» zuerkannt wurden. Die Waggon» werden von der Firma Krupp in Essen geliefert werden. Di« jugoslawisch« gementinduftrte Die bestehenden 16 Fabriken haben eine Leistung»-sähigkeit von 103.000 Waggon» Portlandzemeot, dessen Ausfuhr im vorigen Jahre 80 Millionen Dinar abwarf. Neuevankgründungen inSlldslawien. DaS Rotterdamer Finanziastitut „Niederländische Handelsbank' hat die Errichtung einer Filiale in Beograd beschlossen. Die Bank will sich in erhöhtem Maße an südslawischen Transaktionen beteiligen. — Die Regierung hat jetzt die Koazesiion zur Er-richtung einer Bank in Serbisch Gornji Milovar mit einer Million Dinar erteilt. — Da» Zagreber Fi> nanz'nstilut Prva HrvatSka Äedlonica hat mir der Errichtung der Mariborer Filiale den Ausbau eines da» ganze Land umfassenden Filialnetze» beende«. — Im dalmatinischen Städtchen Molo ist eine neue WirtschastSbanl gegründet wordm. — Die der ra-dikalen Partei angehörenden Abgeordneten au« der Woiwodina und au» Lyrmien halten in den nächsten Tagen in Beograd eine Konserenz ab, in der ste hie Errichtung eines großen Finanzinstitute» in der Woiwodina beschließen werden. Nach den bisherigen Plänen soll die n» gründende Bank in ihren Ber-hältiiisien alle bestehenden Banken übertreffen, da durch eine entsprechende Ergänzung von Filialen auch die kleinsten Dörser in den Wirkungskreis der Bank gezogen werden sollen. Ja UeSküb in Serbisch Mazedonien wurde unter der Fiima Südserbische Wirtschastsbank mit einem Aktienkapital von 3 Mil lionen Dinar ein neue« Finanzinstitut gegründet. Schrifttum. Bücher unserer Mitarbeiterinnen. Wir freuen unS, unseren Lesern von zwei Neuerscheinungen aus dem Büchermarkte Mitteilung zu machen, die auS der Feder von zwei unserer bekanntesten Mit arbeiterinnen stammen. Da« eine Buch, ein Roman, ist im Berlage Deutsche Buchwerkstätten Dresden erschienen und trägt den Titel „Mein kleiner Chinese". Seine Verfasserin ist unsere Eillier Weltreisende A. M. Karlin, die sich durch ihre interessanten, vom Zauber unmittelbar?« Erlebens erfüllten .Reiseskizzen" und durch ihre Tapserkeit im Uekrivinden ungeahnter Schwierigkeiten die Bewun-deruug unserer Leser erworben hat. Gegenwärtig weilt ste, wie bekannt, in der japanischen Hauptstadt Tokyo, nachdem sie längere Zeit auf den Südsee-inseln gelebt hatte. Der Roman ist eine Frucht ihrer Retseerlebniffe. Mit erschütternden Farben wird in der Form von Tagebuchaufzeichuungen die Ehe ein« Europäerin mit einem Chinesen au» einer vornehmen Maodarinenfamilie geschildert und das durch die un überbrückbaren Gegensätze zweier wesensfremder Raffen herbeigeführte Ende dieser Liede dem Leser vor Auge« geführt. Wir empfehlen jedem, der die in unserem Blatte erscheinende« Reiseskizzeu liest, die schließlich doch «ur als leichte farbige Bilder auS der fernen Werkstatt unserer begabten und mutige» Landsmännin zu unS geflattert sind, dieses Werk anzukaufen. — Ein andere» Buch wurde im lenien-Verlag zu Leipzig verlegt und heißt „Arme Menschheit*. Ein Roman auS der Gegenwart von Haosi Rubin. Der Name dieser andere« südsteirischen Schriftstellerin stand schon über zahl-reichen Feuilletons in unserem Blatte. Aus de» düsteren Hintergrunde der Nachkriegszeit malt sie in ihrem Buch, besten innerer Wert unverhältnismäßig höher Ist als seine äußere Ausstattung, die Geschicke deS neuen geistigen Proletariat«. Psychologisch glä«' zend aufgebaut, wird der Aufstieg eine« Seiger» geschildert, der auS der Sklavenarbeit de» Bar-musikerS durch eine geistig hochstehende Kokotle er-löst wird, indem sie ihn durch Geldmitt«! in feinem Werden fördert, mit der geheimen Absicht, an feinen künftigen Lorbeeren teilzuhaben. Der Musiker kann sich durch die fteundschas.liche Hilfe seine» Freunde», eine« Maler», au« den Banden dieses quälenden Liebesverhältnisse» befreien und findet au» dem schwülen Irrgarten der Liebe heraus eine Heimstatt bei einer gleichgestimmte« Seele, die ihn mit reiner Frauenliebe segnet. Für einen Erstlingsroman ist da« Buch eine achtbare Leistung und verdient die vollste Förderung. Wir zweifeln nicht, daß ihm diese i« der kunstverständige« Heimat der Berfafferin, in unserer Sleiermark, auch zuteil werden wird. Beide Bücher, die in der Preislage mäßig >tnd, könne« in der Buchhandlung Fritz Rasch bestellt werden. Nummer 67 li llier Aettuag ©ttte 5 27) Aas (Nachdruck verboten.) Hrandhote! Wabylon. Poman von Zlrnold Kennet!. „Meinen Sie?" fragte Racksole. „Ich glaube, Sie wirken eS unterlassen, Mr. Elihu P. Rucker, Bürger der Bereinigten Staaten. Beooc Sie u« viele« älter geworden sind, werden Sie in den gütigen Händen der Polizei sein, und Ihre Tätig. !e>t jeder Richtung wird zu einem jähen Ende kommen.* .Da« ist möglich," ieuszte Rocco. „Mittlerweile will ich Ihnen ein paar Fragen zur Befriedigung «einer eigenen Neugierde stellen. Sie haben zugegeben, daß daS Spiel verloren ist. und fo können Sie mir ebensogut mil »er ganzen Ehrlichkeit antworten, deren Sie sähig sind. Ber-standen?" „Ich verstehe," erwiderte Rocco ruhig, „aber ich glaube, ich werde nicht alle Fragen beantworten können. Jedenfalls werde lt mein möglichstes tun." „Nun/ begann Racksole und räuberte sich, .sagen Sie mir in wenigen Worten, was soll diese ganze Geschichte?" „DaS kann ich Zhnen nicht in tausend Worten sagen. Es ist nicht mein Geheimnis." .Warum ist der arme kleine Dimmock ver-giftet worden?* — Die Stimme d?s Millionär« wurde weicher, während er einen flüchtigen Blick auf die Leiche des unglückseligen jungen ManneS wars. .Ich weiß es nicht. Immerhin kann ich Ihnen sagen, daß ich «ich diesem Teile deS Unternehmens widersetzte. Man verständigte mich erst nach voll» brachler Tat davon, und Sie könne» mir glauben, ich war wütend darüber." .Sie wollen behaupten, nicht zu wissen, warum der arme Dimmock umgebracht worden ist?* »Ich will sa^en, ich konnte den Grund nicht einsehen. Natürlich wurde er--starb er, weil er unseren Plan ausposaunen wollte, nachdem er stch ursprünglich daran beteiligt hatte. So viel kann ich Ihnen ruhig sagen, da ich annehme. Sie haben eS ohnedies schon erraten. Aber ich erkläre feierlich, daß ich einen persönlichen Widerwillen gegen Mord habe." „ES war also ein Mord?" „E« war eine Art Mord." gab Rocco zu. „Wer hat die Tat auSgesühtt?" „Da« ist eine taktlose Frage." bemerkte Rocco. .Wer ist noch an dem sauberen Plane beteiligt, außer IulcS und Ihnen?" .Ich weiß eS nicht, mein Ehrenwort." „Dann sagen Sie mir al>o, wa« Sie mit Dimmock« Leiche getan habe».' .Wie lange war S:e in diese« Badezimmer?" prriert, Rocco mit erhabener Unverschämtheit. .Stellen Sie mir keine Fragen, Mr. Racker. Ich habe große Lust, Ihnen den Kragen umzudrehen und rate Ihnen, wich nicht zu reizen. WuS haben Sie mil Dimmock« Leiche getan?" „Ich habe sie einbalsamiert." „Ein—bal—samiert?" „Gewiß. RichardsonS System der Injektion einer Flüssigkeit in die Pulsader, von «ir selbst verbessert. Sie wußten wahrscheinlich nicht, daß die Kunst deS Einbalsamieren« auch eine meiner Fertig-leiten ist, doch es ist so.* ..Aber warum." fragte Racksole verblüffter denn je, .warum nahmen Sie stch die Mühe, die Leiche deS armen Jungen einzubalsamieren?" „Leuchtet Ihnen da« nicht ein? Können Sie eS denn nicht verstehen? Man mußte diesen Leich-nam hülen. Er enthält, oder vielmehr er enthielt schwerwiegende Beweise gegen «ine oder mehrere der Polizei unbekannte Personen. E« konnte vielleicht noiwendig sein, ihn von Ort zu Ort zu tränSpor-tieren. Eine Leiche kann aber nicht lange versteckt werden, sie verrät sich selbst. Man konnte sie nicht in die The»se wersen, weil sie innerhalb zwölf Stunden gesunden worden wäre. Sie einzugraben, wäre auch nicht sicher gewesen. ES blieb also nur ein Weg. und der war, sie tranSvortfähig zur Hand zu haben, um allem vorbeugen zu können. Ich brauche Ihnen wohl nicht erst zu erklären, daß man einen nicht einbalsamierten Leichnam nicht länger al« höchstens vier b,S fünf Tage handlich und tranS» porifähig erhalten kann. Leichen gehören eben zu den Dmgen. die stch nicht halten. Darum wurde beschlossen, ich solle ihn einbalsamieren, und ich tat M 1 BERLIN W 8 Unter den Linden X __... and alle bedeutenden Reisebureau*. Oeneral-Vertrotung: Norddeutscher Lloyd, Bremen 7ACRPR Viator KonajiHte AftUniJD, Mihanoricea ulica A 7J Lungenheilanstalt Sanatorium Dr. Peönik bei Kogs>ka Slatina (Uohitsch-Sanerbrunn). Lungenkranke werden jederzeit aufgenommen. Prospekte gratis. Anfragen an den Chefaut: Dr. Pecuik, derzeit St. Jurij ob j. f. •ritt 6 Ctttttr Zeitung 67 ■ ■ | 1 GEWERBEAUSSTELLUNG 5 = | | 1 s 5 = Z 1 1 2 s 1 8 = i i ! i § 1 1 3 S 8 s e s IN CELJE 12.-22. AUGUST lippl IM VOLKSSCHUL " 1922 :: GEBÄUDE ERSTE LANDESAUSSTELLUNG DES HEIMISCHEN GEWERBES UND DER INDUSTRIE V 5 V GEÖFFNET TÄGLICH VON 8—19 UHR EINTRITT 5 DIN FÜR DIE PERSON ■ 1 1 1 1 1 I I = s S i 1 ■ i FQr grösseres Geschistshaus wird vollkommen selbständige Köchin per 1. September gesucht. Offerte an die Verwaltung dos Blattes. zsi«« Kommis oder als Magazineur sucht Posten junger Mann, militärfrei, der slo-verr.sehen und deutsehen Sprache mächtig. Zuschriften erbeten unter „Tüchtig 281(17* an die Verwaltung des Blattes. Montafoner eine Kuh, aus der Schweiz importiert, frisch melkend; eiu Jung-stier abzugeben. Herrschaft Neu-klostcr, Sv. Peter t Savinski dolini. Renommiertes Spezial-Geschäft für Sonn- und Regenschirme int. Fornara' Wwe. Glavni trg CELJE 0,ÄTnl trB Nr. l(i Nr. 15 Gegründet im Jahre 1902. Ausstdloogsplatz: II. Stock, 121 E. PECNIK Schirmerzeuguug a. Reparaturwerkstatt« CELJE empfiehlt sich zur Uebernahme aller in das Fach einschlägigen Neuarbeiten und Reparaturen. 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