Laibacher SCIDLZEITUlfG. Anzeigen werden billigst berechnet. Bestellungen, Ankündigungen und Beilagen sind ausschließlich nur an die Verwaltung : Oberlehrer Adolf W e i n -lieh, Laibach, Oberrealschulgebäude, zu richten. Monatsschrift des Krainischen Lehrervereines. Leiter: Florian Hintner, Pogačarplatz 1. XXIX. Jahrgang. Vereinsmitglieder erhalten das Blatt umsonst. Bestellgebüren und alle Zahlungen für das Blatt sind an den Zahlmeister des Vereines, Oberlehrer Adolf Weinlich in Laibach, einzusenden. Erscheint am 15. jedes Monats; falls dieser auf einen Sonn- oder Feiertag fällt, wird das Blatt am nächsten Werktag ausgegeben. Bezugspreis: jährlich 4 K; halbjährlich 2 K, einzelne Stücke 40 h. Aufsätze und Mittheilungen über Schul- und Lehrerangelegenheiten, sowie Bücher und Lehrmittel zur Beurtheilung werden kostenfrei an die Leitung des Blattes erbeten. Handschriften und eingesandte Werke werden nicht zurückgestellt. . . Sich als Lehrer f ühlen und wissen heißt: sich als geachtetes Glied der Gesellschaft wissen und fühlen .... Wer nicht mit der Welt geht, den nimmt auch die Welt nicht mit. F. A. W. Diesterweg. Lehrerschutz. • Alles Gescheite — sagt Goethe — ist schon gedacht worden; man muss nur versuchen, es noch einmal zu denken. Und dass gute Einfälle nicht sterben können, sondern immer und immer wieder anklopfen, gehört glücklicherweise auch mit zum ewigen Gesetze des Werdens. Vor mehr als einem Menschenalter war es, als der aus Preußen zugewanderte Privatlehrer Alexander Pape in Jessens «Freien pädagogischen Blättern» die Nothwendig-keit erörterte, eine Kriegscasse zu gründen, aus der Berufsgenossen, die durch gewissenlose Verfolgung rückdrängender Gewalten um Amt und Brot kämen, schadlos gehalten werden sollten. Pape, ein Theologe, der der freien Darlegung seiner Überzeugung halber selbst das karge Brot der Fremde essen musste, wusste aus eigener Erfahrung, wie leicht die geistige Witterung in einem Lande umschlägt und wie sich dann das Los derer zu gestalten pflegt, die das Banner der Geistesfreiheit hochhalten gegenüber den Sachwaltern der Finsternis, denen die Volksbefreiung durch Volksbildung ein Greuel ist. Der Gedanke kam damals nicht zur Ausführung, aber der alte Pape mit seinem vorausahnenden Geiste hat doch eine Feder in der Lehrerschaft gespannt, die glücklicherweise noch heute nicht gebrochen ist. Unsere Tage, eine Zeit, in der die reactionäre Hydra zu neuem Leben erwacht ist und der Kampf, den die Lehrerschaft Österreichs um ihre Unabhängigkeit und die Freiheit der Schule führt, bereits seine Opferhekatomben fordert, haben den trefflichen Gedanken wieder aufleben lassen. Die lichtscheue Sippe, die in Wien an der Arbeit ist und nach dem brutalen Ausspruche eines ihrer Führer «wirtschaftliche Leichenfelder» unter der Lehrerschaft anrichten will, wofern diese nicht nach der Pfeife der dermaligen Machthaber zu tanzen sich geneigt zeigt, hat hier einmal wider Willen in den Köpfen Licht geschlagen, Befruchtung und Belebung unserer Arbeit, Sammlung, Stärkung unserer Kraft gebracht. Den christlich-socialen Terroristen in Wien ist das Werk gelungen, die verschiedenen Parteien unter der freisinnigen Lehrerschaft — wenigstens auf einem Gebiete — unter einen Hut zu bringen. Nach mancherlei Geburtswehen hat endlich, wie die Tagesblätter melden, in Wien ein Verein das Licht der Welt erblickt, von dem man allgemein erwartet, dass er die Aufgabe, Berufsgenossen, welche mannhafte Vertretung ihrer freiheitlichen Überzeugung auf den angedeuteten Dornenweg gebracht hat, hilfreiche Hand zu bieten, in Pestalozzischer Brudertreue erfüllen wird. Dieser Verein heißt «Lehrerschutz» und verfolgt den satzungsgemäßen Zweck, nothleidende Mitglieder zu unterstützen. Im Schoße des Vereines sind alle drei Richtungen der freiheitlich denkenden Lehrerschaft Wiens, Alte, Deutschvölkische und Junge, vertreten. Sie alle haben sich gefunden und gemeinsam die Kelle geführt, um an der so heiß belagerten Burg der freien Schule eine neue Bastei aufzuführen. Obmann des Vereines ist Chr. A. Jessen — kein Würdiger konnte an die Fahne gestellt werden, als der alte, getreue Eckart und Wegwart der deutsch-österreichischen Lehrer — und im Ausschüsse sitzen die besten Männer des österreichischen Lehrstandes, ein Katschinka d. Ä., Jordan, Strebei, Rehling, Seitz, Hellmann u. a. Ordentliches Mitglied kann und soll jeder freisinnige Lehrer Österreichs werden. Freunde der Schule und Bildung nimmt der Verein als gründende oder unterstützende Mitglieder auf. Gründende Mitglieder zahlen einen einmaligen Betrag von 200 Kronen, ordentliche und unterstützende Mitglieder einen Jahresbeitrag nach Maßgabe ihrer Vermögensverhältnisse. (Mindestbeitrag: eine Krone jährlich.) Wieder einmal, liebwerte Standes- und Leidensgenossen in Stadt und Land, dringt ein Ruf zur Sammlung und Ermannung an euer Ohr. Der Alltag und seine Pflichten, Mutter Sorge und ihre Schwestern, die Gleichgiltigkeit und Bequemlichkeit, schläfern uns nur zu leicht ein und stumpfen unseren Blick ab gegen das, was vor allem noththut Aber hier liegt der Pflichtweg offen vor uns; keiner, dem Freiheit und Standesbewusstsein mehr sind als verhallender Schall in leerer Luft, bleibe dem neuen Vereine fern. Noch ehe die Sonne des heutigen Tages zu Golde geht, übergib deine Krone — die Ehrenkrone der Brudertreue — der Post und setz den Pflichtstein ein in die Burg, an der Kniffe und Ränke unserer Feinde zerschellen sollen! Anmeldungen zum Beitritte (mit Angabe des jährlichen Mitgliedsbeitrages) sind an den Vereinsobmann Herrn Collegen Christian A. Jessen, Wien V., Spengergasse 26, Einsendungen von Mitgliedsbeiträgen an den Zahlmeister Oberlehrer Karl Höfler, Wien III., Hörnesgasse 12, zu richten. Auf denn, liebe Berufsgenossen an der Save, Rinsche und Kulpa, lasst uns eine Rückendeckung werden für die Vorkämpfer der freien Schule, der wir Treue schulden! Es wachse und blühe der «Lehrerschutz» durch deutschen Lehrertrutz! Heil! Der Massenunterriclit in den weiblichen Handarbeiten. Von Paula v. Kenzenberg. (Schluss.) Nachdem ich im Vorausgehenden Ziel und Weg unseres Unterrichtsfaches im allgemeinen vorgezeichnet habe, glaube ich meinen engeren Arbeitsgenossinnen durch Darbietung eines ausgeführten Stundenbildes, das nach dem Bedürfnis des praktischen Lebens und der durchschnittlichen Fassungskraft der Schülerinnen zugeschnitten ist, einen kleinen Dienst zu erweisen. Zum leichteren Verständnis seien ein paar allgemeine Bemerkungen vorausgeschickt. Beim Lehrgänge wurden die formalen Stufen berücksichtigt. Wir denken uns die Kinder des zweiten Schuljahres, nachdem sie bereits die einfachsten Maschen- und Sticharten kennen gelernt und das erste «sogenannte» Muster bereits im quadratischen Häkelstich ausgeführt haben. Dieses Muster bestand jedoch nur aus übereinanderstehenden Lücken. Auch ist den Kindern das schriftliche Zeichen für die Luftmasche und für das Stäbchen bekannt. (Senkrechter Strich und Punkt.) — Das Ziel des heutigen Unterrichtes ist die Ausführung des ersten eigentlichen Musters und die Bekanntschaft mit der erweiterten bildlichen Darstellungsweise. Hiezu hat die Lehrerin nachfolgende Lehrmittel vorbereitet: 1. ) Ein am besten auf Zeichenpapier recht großgezeichnetes Muster, wie Abbildung Nr. 1. 2. ) Ein aus grobem Material ausgeführtes Muster, wie es die Abbildung Nr. 2 nur in den ersten Reihen zeigt. Es ist selbstverständlich, dass dieses Muster nicht in einer Stunde vollendet werden kann und dass es deshalb je nach dem Geschick der Schülerinnen auf mehrere Stunden vertheilt wird. Stundenbild. Lehrgegenstand: das Häkeln. Them a: Ausführung eines Typenmusters im quadratischen Häkelstich. Lehrmittel: das Typenmuster Abbildung Nr. 1 auf einem großen Bogen Zeichenpapier, das große gehäkelte Muster, eine grobe hölzerne Häkelnadel und grobe Schnur, die carrierte Schultafel. Disposition. Vorbereitung. Die Lehrerin zeigt den Schülerinnen ihr vollendetes Muster und die Typenzeichnung und nennt das Ziel der Stunde. Sie leitet die Kinder durch Fragen an, die Art der Arbeit zu erkennen sowie das Muster im allgemeinen zu betrachten, z. B. das Muster ist gehäkelt; es hat Lücken und Stäbchen, die Lücken bestehen aus 2 Luftmaschen und 1 Stäbchen, es kommen nur Luftmaschen und Stäbchen vor; das Muster ist im Kettenstich gehäkelt. Es kann, wenn nöthig, die Luftmasche, das Stäbchen und der Kettenstich wiederholt werden. Die Lehrerin arbeitet in diesem Falle im Takte vor, und die Schülerinnen arbeiten nach; hiebei kehrt sie ihnen den Rücken und hebt die Hände hoch, damit alle Schülerinnen das Vorarbeiten genau sehen können. Der Takt wird anfangs durch Nennen der Bewegungen, später durch Zählen gegeben. Darbietung, q) Die Kinder werden angeleitet, zu erkennen, dass das grobe Muster nach Abbildung Nr. 1 gehäkelt wurde, und erkennen die Zugabe in der Ausführung, und zwar unten und oben eine Stäbchenreihe, rechts und links den Rand. — Die Berechnung des Anschlages ergibt die Regel, dass für jedes Quadrat 3 Maschen berechnet werden und dass am Ende 1 Masche zugegeben wird. Die Kinder schlagen 43 Luftmasehen an; ein Kind zählt während der Arbeit, und die Lehrerin zeichnet 43 Punkte auf die Abbildung Nr. 1. X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X Abbildung Nr. 2. Šchultafel. Der Anschlag ist fertig; Zeichnung und Arbeit werden verglichen. Allfällige Fehler müssen verbessert werden, und erst wenn alle Schülerinnen den Anschlag richtig vorbereitet haben, wird die Arbeit fortgesetzt. b) Es folgt die unten zugegebene Stäbchenreihe. Weil die Kinder von früher gewöhnt sind, für das erste Stäbchen 3 Luftmaschen zu häkeln, werden sie es auch hier treffen und zu Beginn der Stäbchenreihe zuerst diese Luftmaschen ausführen, ferner noch 42 Stäbchen, wobei das erste Stäbchen in die fünfte Luftmasche eingestochen werden muss. Die übrigen Stäbchen sind, und zwar je eines in eine Luftmasche des Anschlages, auszuführen. Um Fehlern vorzubeugen, muss das alles gut hervorgehoben werden. Auch zeigt die Lehrerin mit grobem Material das Einstechen in die Luftmaschen für den Fall, als schwache Schülerinnen es noch vom ersten Muster nicht mehr in Erinnerung hätten. Während die Kinder ihre Stäbchenreihe häkeln, zeichnet sie dieselbe in Strichen auf die Schultafel; für das erste Stäbchen zeichnet sie 3 Punkte, weil die Kinder für dasselbe 3 Luftmaschen häkeln. Nach vollendeter Arbeit wird die Anzahl der Maschen mit der Anzahl der Striche verglichen. Dass allfällige Fehler verbessert werden müssen und dass in jeder Reihe Zeichnung und Arbeit verglichen werden, ist wohl selbstverständlich. c) Es folgt die Lückenreihe, das ist die erste Musterreihe. Die Lehrerin lässt die Anzahl der Lücken durch eine Schülerin von der fertigen Arbeit abzählen. Sie zeigt das Typenmuster, und die Kinder erkennen, dass dieses ebensoviele leere Quadrate hat. Die Lehrerin erfragt die Breite des zugegebenen Randes sowie, in welches Glied der Stäbchenmaschen einzustechen ist, damit der Kettenstich entstehe. Es empfiehlt sich, diese Reihe zuerst auf die Schultafel zu zeichnen, dann die Reihe ablesen und zuletzt naeh-arbeiten zu lassen. Hiebei werden die Kinder durch Fragen angeleitet, zu erkennen, dass die Arbeiten gewendet wurden und dass sie deshalb das Muster auf der Kehrseite häkeln, während die Lehrerin die Tafel nicht wenden kann. Die Kinder arbeiten immer vom rechten zum linken Rande, während die Lehrerin diese Reihe vom linken zum rechten Rande zeichnen muss. In dieser Richtung muss diese Reihe auch abgelesen werden, was noch keine Schwierigkeiten bietet, weil nur Lücken Vorkommen. cU Es folgt die zweite Musterreihe. Die Lehrerin leitet die Schülerinnen an, das grobe Muster richtig zu betrachten und es mit der Typenzeichnung zu vergleichen. Die Schülerinnen sehen an der Typenzeichnung beim rechten Rande 1 leeres Quadrat, ferner 2 Kreuzchen und endlich 9 leere Quadrate. Am groben Muster sehen sie 1 Lücke, 7 Stäbchen und 9 Lücken. Hiebei erlernen die Kinder, dass Stäbchengruppen durch Kreuzchen bildlich dargestellt werden. Die Lehrerin zeichnet nun diese Reihe auf die Schultafel; möglicherweise kann sie sich dieselbe schon von einer Schülerin dictieren lassen. Hier erkennen die Kinder, dass jetzt Arbeit und Zeichnung dieselbe Richtung haben, und werden angeleitet, nachzurechnen, weshalb für 2 Kreuzchen 7 Stäbchen zu häkeln sind. Bevor diese Reihe gehäkelt wird, zeigt die Lehrerin noch mit dem groben Material, in welches Glied der Luftmaschen und Stäbchen eingestochen wird, damit auch hier der Kettenstich richtig ausfalle. e) In der dritten Musterreihe macht die Lehrerin wieder auf die Verschiedenheit in der Richtung der Zeichnung und der Arbeit aufmerksam, lässt die Arbeit von der Typenzeichnung ablesen und die Ausführung schon von den Schülerinnen selbständiger beschreiben. Besonders flinke Schülerinnen können schon zum Zeichnen auf der Schultafel angeleitet werden, was ihnen nicht so schwer fällt. Die Lehrerin gewinnt hiedurch Zeit zur Nachhilfe für die Schwächeren. f) Für die folgenden Reihen und den Schluss des Musters werden nur allgemeine Anleitungen gegeben; das Muster wird reihenweise vorgezeichnet und selbständig nachgehäkelt. Verknüpfung. Diese ist in der Darbietung enthalten, denn die Ausführung des heutigen Musters ist gleichzeitig eine Befestigung und Wiederholung der bekannten Maschen- und Sticharten. Zusammenfassung. Die Schülerinnen haben ein Muster im quadratischen Häkelstich ausgeführt und hiezu die Typenzeichnung verwendet. Verwend ung. Die Schülerinnen geben an, wozu solche Muster verwendet werden können. * * * Es empfiehlt sich, von Zeit zu Zeit Belehrungen über Material und Werkzeug einzuflechten; dies kann am besten geschehen, wenn die Schülerinnen das betreffende Muster schon selbständig arbeiten können. Von solchen Besprechungen ist sicherlich mehr Nutzen zu erwarten, als wenn sich die Schülerinnen Geschichten erzählen dürfen, wodurch jedenfalls die Aufmerksamkeit von der Arbeit abgelenkt wird. Mögen diese Zeilen auch die letzten Verfechterinnen des Einzelunterrichtes unter meinen Colleginnen eines Besseren belehrt haben! Zur Reform des höheren Mädchenbildungswesens. (Fortsetzung.) Englische Sprache. Lehrziel: Richtige Aussprache, Kenntnis der Formenlehre und der wichtigsten syntaktischen Regeln. Verständnis der Schriftsprache. Größtmögliche Gewandtheit im mündlichen und schriftlichen Gebrauch der Sprache zum Ausdrucke eines im Unterrichts- und Erfahrungskreise der Schülerinnen gelegenen Gedankeninhalts. Einführung in die englische Literatur im Anschluss au die Lectüre und durch unterrichtliche Behandlung einzelner für die weibliche Jugend geeigneter Werke. Auf Grund der Lectüre zu gewinnende Übersicht über die Entwicklung der Literatur seit Elisabeth. Der Unterricht im Englischen knüpft so viel als möglich an den deutschen und französischen an. IV. Classe, wöchentlich drei Stunden. Grammatik und Lectüre: Laut- und Leselehre. Die Formenlehre und die wichtigsten Regeln der Satzlehre auf Grund der Lectüre geeigneter, mit Rücksicht auf den grammatischen Unterricht ausgewählter Lesestücke. Sprechübungen mit Benützung von Anschauungsbildern und wirklichen Gegenständen sowie auf Grund genau durchgearbeiteter Lesestücke. Memoi'ieren solcher Lesestücke. Schriftliche Aufgaben: Nach Weihnachten monatlich eine Schul- und eine Hausaufgabe. Für Schulaufgaben: Dictate und Beantwortungen englischer Fragen in englischer Sprache. Für Hausaufgaben: Grammatische Aufgaben, Umformungen und Rückübersetzungen im Anschluss au durchgenommene Lesestücke V. Classe, wöchentlich vier Stunden. Grammatik: Wiederholung der Formenlehre, Ergänzung der Satzlehre im Anschluss an geeignete zusammenhängende Lesestücke. Lectüre: Lectüre erzählender und beschreibender Prosa sowie leichter poetischer (auch dramatischer) Stücke. Sprechübungen: Erwerbung eines Wörter- und Phrasenschatzes an der Hand von Bildern und wirklichen Gegenständen. Memorieren und Vortragen poetischer Lesestücke. Mündliche Reproduction gelesener Prosa in englischer Sprache. Literaturkunde: Auf Grund der Lectüre und durch das erklärende Wort des Lehrers gewonnene literaturgeschichtliche Kenntnisse. Schriftliche Aufgaben: Monatlich eine Haus- und eine Schulaufgabe: Inhaltsangaben von in der Schule übersetzten oder zu Hause gelesenen Stücken. Auch Übersetzungen aus dem Englischen in die Unterrichtssprache. VI. Classe, wöchentlich vier Stunden. Grammatik: Vertiefende Wiederholung und Ergänzung des grammatischen Unterrichtes, besonders der Syntax, im Anschluss an die Lectüre, in englischer Sprache. Lectüre: Lectüre prosaischer und poetischer Musterstücke. In jedem Semester ist mindestens ein ganzes Werk von größerer Bedeutung (darunter eventuell Shakespeares Jul. Caesar oder Corio-lanus1 durchzunehmen. Sprechübungen im Anschluss an Gelesenes und Selbsterlebtes. Vortrag memorierter Gedichte und dramatischer Scenen. Literaturkunde: Auf Grund der Lectüre zu gewinnende Einsicht in die Entwicklung der englischen Literatur mit besonderer Berücksichtigung der Zeit seit der Königin Elisabeth. Schriftliche Aufgaben: Monatlich eine Haus- und eine Schulaufgabe: Inhaltsangaben, Briefe und freie Aufsätze über gegebene und besprochene Themen. Die Unterrichtssprache ist die englische. (Wird fortgesetzt.) Ein Lehrbehelf der österreichischen Geschichte für slovenische Volksschulen. (Schluss.) Zum Schlüsse noch ein Pröbchen von den Kenntnissen des Verfassers in Schulangelegenheiten. Auf S. 53 erfahren wir, dass in Krain bis auf Maria Theresia nur die Geistlichkeit, und zwar freiwillig, die Jugend neben der Religion auch im Lesen, Schreiben und Rechnen unterrichtete. Der Verfasser hat vergessen, was er auf S. 33 (1418 gründete Ernst der Eiserne eine öffentliche Schule in Laibach) und S. 139 vom evangelischen Gymnasium in Laibach schreibt. Besser unterrichtete Leute meinen sogar, dass zur Zeit Maria Theresias Laibach nicht eine, sondern drei Volksschulen besaß, bei St. Nicolai, im Bürgerspital und bei der deutschen Kirche, außerdem aber noch ein stark besuchtes Gymnasium bei den Jesuiten. Auch in den Landstädten gab es Schulen, selbst in Weichselburg eine. Wer dagegen bisher geglaubt hat, dass die Realschulen in Österreich erst 1848 und 1852 errichtet wurden, der kann sich aus Dimniks Buche belehren, dass die ersten Realschulen schon Kaiser Franz II. gegründet hat (S. 62). Und damit Krain auch in Bezug auf Hochschulen nicht ganz zu kurz komme, gründeten die Franzosen Herrn Dimnik zuliebe eine Universität in Laibacli (S. 142). — Also auch in der Schulgeschichte ist auf den Verfasser kein Verlass. Nach der Auf lese solcher historischer Goldkörner — ihre Zahl dürfte dem Leser genügen —• würde man dem Verfasser unrecht thun, wenn man ihm Ungenauigkeiten, wie z. B., dass er (S. 6) die Germanen den Deutschen gleichsetzt oder den General Fölseis «Felseis» nennt (S. 142) u. a., übel nehmen wollte. Auch dass er sich zum Wiedererwecker veralteter und abgethaner Anschauungen macht und zweifelhafte oder ganz und gar nicht erwiesene Dinge als historische That-sachen hinstellt, wie z. B., dass Attila Ämona zerstört habe (S. 131), dass die Ungarnschlacht bei «Leopach» vor Laibach vorgefallen sei (S 133), dass Berthold Schwarz das Pulver erfunden habe (S. 37), dass die Römer auf dem Schlossberge eine Festung angelegt hätten (S. 5), dass es ganz gewiss sei, dass schon die Franken den Schlossberg befestigt hätten, dass die Türkengrube hinter St. Christoph von den Türken ihren Namen erhalten habe usw. usw., wollen wir ihm nicht anders als mildiglich zu Gemüthe führen. Zur Belustigung des Lesers und um zu zeigen, dass der Verfasser mit derselben Plan- Und Sorglosigkeit, ja Willkür, mit welcher er mit den historischen Daten verfährt, auch mit der Orthographie der Eigennamen umspringt, dienen ein paar Stichproben, die wir aufs Gerathewohl am Buche vornehmen. Bekanntlich hat man sich im Slovenischen noch nicht endgiltig darüber geeinigt, welcher Orthographie der Vorzug zu geben sei, ob der etymologischen oder der phonetischen. Für welche hat sich der Verfasser entschieden? Lassen wir Auge und Finger über ein paar Seiten gleiten. Da lesen wir: Klosterneuburg (S. 13), Jasomirgott (S. 14), Walther von der Vogelweide (S. 17), Sponheim (S. 18), Werner (S. 19), Meinhard (S. 22), Gessler (S. 23), Schwitz, Unterwalden (S. 24), Mühldorf (S. 25), Bertold Schwarz, Gänsefleisch (S. 37), Albrecht Dürer (S. 40), Solstein (S. 41), Zirl (S. 42), Thum (S. 45), Westphalen, Münster. Osnabrück (S. 49), Starhemberg (S. 50), Daun (S. 53), Lattermann, Tegetthoff, Hess usw. Auch in griechischen, römischen, italienischen und tschechischen Namen gefällt dem Verfasser die etymologische Schreibung; Beweis dessen: Aemilius Scaurus, Metullum, Santicum, Magnania, Praetorium Latobicorum, Municipium Flavicorum, Neviodunum, Nauportus, Magnus Vicus, M. Graecus, Amerigo Vespucci, Strassoldo, Inzaghi, Swert-Spork, Marmont, Podebrad, Gioia, Junot, Fouchö, Lucheni u. a. Allein diesen und noch einer großen Anzahl anderer Eigennamen in etymologischer Orthographie steht eine überwiegend größere Menge von phonetischen Formen, und zwar aus allen Sprachen gegenüber. Griechische und römische Namen erscheinen z. B. in nachstehenden Formen: Kecija, Akvileja, Orhomen, Nefela, Friks, Ejet, Poluks, Medeja, Avgust, Maksim, Flor, . Kast, Grenadij, sv. Akvilinij, deutsche: Travngavec, Štavfi, Colerski grof, Ahen, Viljem Tel, Albreht, Bazel, Avgsburg, Luksenburški. Laksenburg, Vels, In, Salcburg, Line, Maksimilijan, Turn Taksis, Ravbar, Lavdon, Šlezvik-Holštajn, Epenstajner usw. Aus anderen Sprachen: Flavijo, Vaško de Gama, Nužent, Tfebnie, Kustoca, Maženta, Ra-decki, Arko, Kolumb, Mohač, Siget u. a. Daraus erhellt zur Genüge, dass der Verfasser nichts weniger als auf die eine oder andere Schreibweise eingeschworen ist, sondern so ziemlich in allen Gassen wohnt und mit allen Kälbern pflügt. Er schreibt, ohne sich an eine Regel zu halten, wie es ihm eben einfällt. Und um zu zeigen, wie wenig es ihm um die Consequenz zu thun ist, schreibt er wirr durcheinander, und zwar mit erstaunlichem Geschick auf ein und derselben Seite bald etymologisch, bald phonetisch. Er schreibt aber auch ein und denselben Namen einmal etymologisch, das anderemal phonetisch. Das Geschlecht der Ortenburger heißt auf S. 125 Ortenburk, S. 133 und auch sonst oft Orten-burg. S. 5 heißt der Hunnenkönig einmal Atila, das anderemal Attila; S. 18 und 30 findet sich die Namensform Margareta, S. 34 Margarita, S. 76 Maria Terezija, zwei Zeilen darauf aber Marija Terezija. S. 63 Vagram, S. 68 Wagram. S. 45 Thum, sonst aber Turn, S. 22 und 125 Meinhard, sonst aber Majnhard, S. 34 Ulrik, S. 135 Urh usw. Da und dort gestattete sich der orthographische Harras auch den Scherz, den einen Theil des Eigennamens etymologisch, den anderen phonetisch zu schreiben. Für beide Arten von Springübungen finden sich Beispiele, so S. 38 Flavijo Gioia (statt Flavio Gioia), S. 37. Bertold Schwarz (statt Berthold Schwarz) usw. Gelegentlich setzt er sogar ein und demselben Worte ein solches Janusantlitz auf, wie z. B. S. 19 iz Mainca. Zu den planlosesten Geburten Dimnik’scher Consequenz gehört auch S. 15 Dürnstein, ein paar Zeilen später Dürenstein. Dasselbe Blindekuhspiel treibt Dimnik auch mit slovenischen Namensformen. So heißt die Donau S. 1 Dunav, S. 2 Donava, S. 6 aber, wahrscheinlich der Abwechslung wegen, wieder Dunav, auf derselben Seite aber findet sich wiederum «obdonavski», S. 7 Donava, S. 12 Dunav, S. 12 Donava — und so geht dieses liebliche Spiel mit Grazie weiter, das ganze Buch hindurch. Ein ähnliches Beispiel ist der Leopoldiberg bei Wien, der S. 13 zuerst «Leopoldov grič», ein paar Zeilen später aber «Leopoldova gora» heißt. Ganz ungewöhnliche Kunstsprünge macht Dimnik mit dem Namen der alten Slovenenheimat. S. 6 heißt das Land «Korotan», ihre Bewohner «korotanski Slovenci». S. 27 häuten sich die Korotani und heißen hier «Gorotaui» und ihre Herzoge «Gorotanski vojvode», bis sie S. 122 die dritte Wandlung durchmachen und «Gorošani ali Korošani» benamst werden. Das kleine Büchlein Dimniks enthält, wie unsere geduldigen Leser gesehen haben, eine erstaunliche Menge von reizenden Einzelheiten. Die Zahl derselben würde ins Unendliche anwachsen, wollten wir uns noch mit den übrigen elf Capiteln befassen, denn die vorgeführten interessanten Funde sind nur aus acht Capiteln, der eigentlichen Geschichte Österreichs (Capitel I — VI) der Geschichte von Krain (Capitel XVIII) und der Geschichte Laibachs (Capitel XIX) gehoben. Nicht minder ergiebig sind aber auch die anderen elf Capitel, nicht minder buntscheckig und sprunghaft ist auch die Sprache und der Stil dieses Büchleins. Allein wir glauben sowohl an uns selbst als auch an unseren Lesern ein wohlgefälliges Werk zu üben, wenn wir den Schlusspunkt unserer Besprechung schon hieher setzen. Wenn wir demselben noch einen wohlgemeinten Rath für den Herrn Verfasser vorausschicken dürfen, kann es nur die beherzigenswerte Mahnung sein, die der alte Horaz für Leute von Dimniks Schlage geprägt hat: «Sumite materiam vestris, qui scribitis, aequam viribus!» Methodius Postumus. Noeh sechs Krainer Höhlensagen. Unter den Flaggen «Sechs Krainer Höhlensagen» und «Sechs weitere Krainer Höhlensagen» habe ich im letzten Jahre ein Dutzend solcher Kinder der Volksmuse in die See der Öffentlichkeit stechen lassen. Ihre Fahrt war von guten Zeichen begleitet: der Dank und die Zustimmung mehrerer Schulmänner und Bildungsfreunde in Stadt und Land ist mir dafür geworden. Ein auf der Höhe folkloristischer Forschung wandelnder Gelehrter des Auslandes hat für die bescheidenen Sagensträußchen ein warmes Wort der Anerkennung gefunden und die Sammlung ein «braves und verdienstvolles Werk» genannt. Wie es aber bekanntlich der Fluch der bösen That ist, dass sie fortzeugend Böses muss gebären, so weckt auch «braves» Thun immer wieder Gutes und Löbliches. Es freut mich, sagen zu können, dass das Pendel meiner Sammelthätigkeit immer noch weiter schwingt. Mancher gute Freund ist mir mit einer selbstaufgelesenen Gabe beigesprungen oder hat mich auf solches Sagengut in älteren und neueren Druckwerken aufmerksam gemacht. So ist denn heute wieder ein Sagenschifflein mit sechs dunklen Grottenkindern segelfertig, und ich darf mein Fähnlein wieder ein wenig über den Wassern flattern lassen. Hier sind sie; mögen sie nicht die letzten sein, die vom Gestade meines Schreibtisches abstoßen. I. Die hl. Familie in der Höhle. An die unter dem Namen «Žegnana jama» bekannte Nussdorfer Höhle bei Adelsberg, die in alten Zeiten noch nicht so vertropft gewesen sein soll und durch die ein Weg nach Präwald führte, knüpft sich folgende Sage: Ein Schlossherr nahm sein siebenjähriges Söhnlein mit sich in den Wald. Während der Vater dem Weidwerke nachgieng, ergötzte sich der Kleine an den wohlschmeckenden Erdbeeren, die ihm auf den Lichtungen des Forstes entgegenlachten. Durch die süßduftenden Früchte vom Pfade abgelenkt, konnte der Knabe den Vater nicht mehr auffinden. Bei seinem Herumirren kam er an eine Felswand, in der er ein kleines Thürlein bemerkte. Bangen Herzens pochte er an dasselbe, doch eine schöne Frau au der Seite eines sehr ehrwürdigen, bärtigen Mannes gewährte ihm Einlass und hieß ihn freundlich willkommen. Der himmlischen Milde der Höhlenbewohner gelang es bald, im Knaben die Trauer über den Verlust seiner Eltern zum Schweigen zu bringen, und unter segensreichen Belehrungen wuchs der Junge an der Hand der Gütigen zum Jüngling heran. Schon hatten die geängstigten Eltern nach erfolglosem Suchen die Hoffnung auf Wiederauffindung des Knaben längst begraben, als die himmlischen Beschützer den Knaben nach Ablauf des 14. Lebensjahres zu sich riefen und ihm bedeuteten, dass es nun für ihn an der Zeit sei, zur Heimat zurückzukehren, aus der er zu ihnen gelangt wäre. Sie selbst gaben ihm das Geleite, und er knickte vorsichtig die Zweige des Strauchwerkes, um sich den Weg zu dem himmlischen Elternpaar zu markieren. An der Grenze des Schlossgartens trennten sie sich erst vom Jüngling, der sehwermüthig seine Schritte dem väterlichen Schlosse zulenkte. Obwohl er sich stark verändert hatte, wurde er von Vater und Mutter doch sogleich an dem Gewände erkannt, dass sich durch ein Wunder des Himmels seinem Körperwuchse fortschreitend angepasst hatte, und die Eltern dankten nach der Erzählung des wonniglich erblühten Jünglings Gott für die wunderbare Fügung. Doch so sehr ihn die Bande der Natur zu seinen Eltern zogen , der Jüngling konnte sich der sehnsuchtsvollen Erinnerung an seine wundersamen Erzieher nicht entsehlagen. Einmal machte er auch wirklich den Versuch und lenkte, den abgebrochenen Zweigen folgend, seinen Schritt zur Grotte der Himmlischen. Aber er fand die Felswand uneröffenbar verschlossen. So kehrte er zurück und wurde der Nachfolger seines Vaters und ein Beglücker seiner Untergebenen. II. Das Wetterloch am Grintovec. Im Suhadolnikgraben, etwa 200 m unter der Egger-Alpe, klafft im Gefelse eine unscheinbare Schachthöhle. Aus dieser weht auch an den heißesten Sommertagen ein eiskalter Wind herauf, der mitunter so heftig und ungestüm sein soll, dass er die Leute, die dem Schachte näher kommen, weit weg schleudert. Ist aber einer so unvorsichtig, gar einen Stein in dieses Windloch zu werfen, dann ertönt alsbald ein unheimliches Köllen im Berge, und ein Ungewitter wird entfesselt, das nicht nur Leib und Leben des Übelthäters, sondern auch den Segen des Feldes in der ganzen Umgebung bedroht.* * Eine ganz ähnliche Sage erzählt schon Valvasor (Ehre des Herzogthums Grain 11, 117) von einem «Kauchloch» in den Gallenbergischen Alpen, d. i. dem «hohen Berge, der oben auf seiner Höhe Steyer und Grain scheidet». Die Anwohner nennen es «Veternek», was etwa Windhöhle bedeutet. «Wirfft man einen III. Die Schlangengrube von Mosel. Ein Bauer zu Möse! im Gottsclieerläudehen sah einmal in einem Erdloch einen Haufen Schlangen beisammen. Eilends ritt er nachhause, holte einen Radreif, machte ihn glühend und warf ihn in die Grube. Da stoben die Schlangen auseinander, der Mann aber nahm den Siedelstein* und sprengte, von den Schlangen verfolgt, so schnell er konnte, heim. Daselbst angelangt, streichelte er sein Pferd über den Schweif und sagte: «Du hast mich heute gerettet.» Da fuhr eine Schlange hervor, die im Schweif verborgen war, und stach ihn in die Brust, so dass er hinsank und starb Seine Kinder aber behielten den Stein und wurden reich. IV. Zjavka. So heißt eine berühmte Sagenhöhle, die sich im nördlichen Hange des Berges Mokrica in den Steiner Alpen befindet.** Schafhirten, die sich des Nachts verirrten, sahen im Mondlichte einen Gemsbock mit goldenen Schalen (d. i. Klauen) dort aus- und eingehen, aber wenn sie in die Nähe kamen, wurden sie durch einen dichten Steinhagel und starke Regengüsse, die VQm Gebirge niedergiengen, zum Rückzuge gezwungen. Diese Gemse labt sich au einem geheimen, goldführenden Quell, den schon viele gesucht, aber noch keiner gefunden. In diese Höhle ziehen sich auch die Hexen zurück, wenn man drunten im Thale mit geweihtem Pulver schießt oder eine geweihte Ruthe entzündet. V. Der Šica-Sprudel. Aus dem Rašica-Thale kommt das Bächlein Šica auf unterirdischem Wege in das RaSna Thal. Bei Hochwasser sprudelt der Quell aus zwei Öffnungen hervor, von denen die höher gelegene, enge das Wasser infolge des bedeutenden Druckes im Berginnern viele Meter hoch emporschleudert. Häufig entstehen dann im Raüna-Thale Überschwemmungen. Einst beschlossen nun die Bauern, denen es natürlich darum zu thun war, diese Überschwemmungen zu verhindern, den Sica-Quell zu verstopfen. Gedacht — gethan. Bald darauf gieng ein Wolkenbruch über das Thal nieder. Das Wasser fand keinen Ausweg und rumorte im Berge, dass die Felsen erdröhnten und der Boden weitum erzitterte. In der höher gelegenen Thalstufe von Police füllten sich schon alle Gruben mit Wasser, als plötzlich der Bau der Schildbürger im Račna-Thale nachgab und das Wasser sich in mächtigen Strömen über ihre Fluren ergoss. VI. Das Kirchlein von St. Peter.*** Das Kirchlein zu St. Peter bei Ober-Warmberg in Unterkrain gewährt, da es auf weithinschauendem Bergesgipfel steht, eine herrliche Aussicht. Es ist auf eine gar wunderbare Weise auf diese Bergeswarte gekommen. Die Sage erzählt, dass es ursprünglich in Kroatien gestanden hatte, wo es jedoch nicht ein Ort frommer Erhebung des Gemüthes war, sondern als Kaufbude von den Schweinehändlern benutzt wurde. Einst entstand im entweihten Heiligthum sogar eine arge Rauferei. Am nächsten Morgen war das Kirchlein verschwunden. Nach langer Wanderung kam es bis zur Gurk und bestieg von da aus durch den Wald den Peters-Berg. Alle Bäume, die am Wege standen, traten dem wandernden Hause des Herrn ehrerbietig aus dem Wege, um den Durchgang durch den dunklen Hain zu ermöglichen. Auf dem Gipfel des Peters-Berges befand sich ein ungeheurer Felstrichter. Derselbe beherbergte ein riesiges Unthier, das die ganze Gegend ringsum unsicher machte. Mensch und Thier fiel ihm zum Opfer. Schon wollten die ersten Ansiedler in ihrer Verzweiflung die Gegend wieder verlassen, als das St. Peters-Kirchlein bergauf gezogen kam .und sich gerade auf das Doch setzte, in dem das Ungeheuer hauste. So erstickte Stein dahinein, so fährt ein starker Wind herauf. Solches habe ich selber versucht. Die Leute dakerum sagen, es breche bisweilen der Wind so ungestümlich und gewaltig heraus, dass man unmöglich nahe kann hinzukommen». Übrigens ist der Glaube an solche Wetterlöcher, in denen Stürme und Ungewitter wohnen, noch in vielen Gebirgsgegenden von Kärnten, Steiermark, Tirol und Oberösterreich nachweisbar. * Vergl. «Laib. Schulztg.» 1900, S. 100, Fußnote 3. ** Diese zuerst von Heinrich Frey,er im Jahre 1839 durchforschte Grotte. die von den Schafhirten bei ungünstiger Witterung mitunter als Schafstall benutzt wird, war einst reicli an Knochen von Höhlenbären, die heute aber schon alle verschleppt sind. Die Decke des hinteren Theiles der Höhle ist mit Mondmilch, d. i. einem schneeweißen, weichen Kalksinter ausgepolstert, was recht hübsch anzusehen ist. *** Diese Sage hat Herr Fachlehrer Matthias Petsche in Gottschee, der mehrere Jahre lang als Schulleiter in Unter-Warmberg wirkte, an Ort und Stelle nach dem Volksmunde aufgezeichnet und mich dadurch zu Dank verpflichtet. der Unhold in seinem Loche, und die Leute waren ihrer Noth ledig. Noch heute bildet das Kirchlein, das knapp an der Grenze zwischen Deutschen und Slaven, zwischen Fürsten- und Bauerngrund steht, einen Hort des Friedens, bei dem sich die nationalen, kirchlichen und besitzrechtlichen Interessen kreuzen. Unter dem Hochaltar der Kirche aber grollt noch manchmal ein Ton dumpfen Gebrauses, der aus der unterirdischen Schauerhöhle zu kommen scheint. Alba Hintner. Aus Stadt und Land. Veränderungen im krainischen Lehrstande. Die definitive Lehrerin in Trata bei Bischof lack, Frl. Anna Lampret, wurde im Bewerbungswege nach Brunndorf versetzt und die provisorische Lehrerin in Hönigstein, Frl. Maria Aschmann, zur definitiven Lehrerin in St. Peter bei Rudolfswert ernannt. Ans dem k. k. Landesschulrathe. Inbetreff der Erhöhung der Pension eines Lehrers, einer Witwe und einer Concretalpension wurden vom k. k. Landesschulrathe die entsprechenden Verfügungen getroffen. Ferner wurde über die Anträge, betreffend die Verlegung des Amtssitzes eines Bezirksschulinspectors und inbetreff des Gesuches der Stadtgemeinde Idria um Bewilligung der Errichtung einer Communal-Unterrealschule in Idria, Beschluss gefasst und eiuem Hauptlehrer die zweite Quinquennalzulage zuerkannt. Endlich wurden Beschlüsse gefasst inbetreff Erstattung von Vorschlägen wegen Besetzung mehrerer erledigter Lehrstellen von staatlichen Lehranstalten und wegen Beförderung von Staatslehrpersonen in höhere Rangsclassen. Schulweihe. Eine neue Volksschule wurde am 6. d. M. in Auersperg feierlich eröffnet. Die Eröffnungsrede hielt Herr Oberlehrer Franz Trošt aus Brunndorf. Schulneubau. Zum Zwecke der Bestimmung eines Bauplatzes für das in der Gemeinde Lukovitz, Bezirk Stein, zu erbauende Schulhaus fand die commissioneile Verhandlung am 26. v. M. statt. Aus dem Unterrichtsansschusse des Abgeordnetenhauses. In der Sitzung des Unterrichtsausschusses vom 8. d. M. wurde die Erörterung über das zu erlassende Disciplinargesetz für Lehrpersonen fortgesetzt. Unterrichtsminister Dr. Ritter v. Hartei verwies auf seine bereits wiederholt abgegebenen Erklärungen, gab jedoch zu, dass im Wege eines Reichsgesetzes neue Grundsätze für die Disciplinarbehandlung der Lehrer aufgestellt werden könnten, während die präcise Durchführung derselben den Landesgesetzgebungen überlassen bleiben müsste. Im übrigen sprach sich der Minister gegen die Schaffung von solchen Disciplinar-Senaten aus, die bloß aus Lehrern bestehen würden. Die Disciplinarbehandlung müsse ausschließlich den Schulbehörden Vorbehalten bleiben. In der hierauf folgenden Debatte rügte Abg. Kienmann die Parteilichkeit des niederösterreichischen Landesschulrathes, insbesondere bei Besetzung der Schulinspectorate. Nach einem heftigen Zusammenstoß der Abg. Gessmann und S e i t z inbetreff der Taktik der Wiener Lehrerpresse wurde der Beschluss gefasst, eine Anzahl von Anträgen des Abg. Grafen Stürgkh über die Frage des Disciplinarrechtes vervielfältigen zu lassen und in der nächsten Sitzung zur Discussion zu stellen. Lehrertag. Der Verband der österreichischen s üd sl a vis chen Leh r er v ere i ne wird seine diesjährige Hauptversammlung in den Tagen vom 25. bis 27. Mai in Veldes abhalten. Blätterstimmen über das krainische Schulwesen. Dittes bezeichnete einst, das Thätig-keitsfeld der Schulblätter absteckend, die Aufgabe derselben u. a. durch die Fragen: «Welche Licht- und Schattenseiten zeigt die Cultur in unserem Lande? — Welche Fortschritte haben wir zu verzeichnen, welche Schäden zu beklagen, welche Fehler zu tadeln? — An welchen Gebrechen leidet die Bildung, an welchen die Stellung des Lehrers?» — Wir haben diese Punkte schon vor sechs Jahren * in unser Arbeitsprogramm aufgenommen und halten — unbeirrt durch gegen-theilige Meinungen — noch heute Zustände, Vorgänge und Tagesfragen auf schulpolitischem Gebiete für einen der geeignetsten und daukbarsten Stoffe zu unseren Betrachtungen. Es ist keine angenehme Sache, Mängel und Gebrechen ins Schaufenster zu stellen, zumal wenn es sich um den Pelz des eigenen Volkes handelt, aber eine gemeinnützige und nothwendige. Blößen und Wundstelleu haben ihre Ursachen in Behörden und Personen, und wenn nun das Unvollkommene und Unterwertige klargestellt wird, so kann eine Berührung der im Zusammenhänge stehenden Persönlichkeiten schlechterdings nicht umgangen werden. Solche Berührung aber schmerzt immer und wird gleich als Feind- * Vergl. «Laibacher Schulzeitung» 1895, S. 38 f. Seligkeit und Gehässigkeit empfunden und nicht mit liebkosender Hand der Zeitung und ihrem Schriftleiter heimgezahlt. Wir meinen aber, den Eosenwasserversehleiß sollen andere besorgen, und wollen der Wahrheit dienen, furchtlos und unerschrocken, wie bisher, mag sie sich richten, — g e g e n wen sie will. Wir schielen weder nach oben noch nach seitwärts und fragen nicht, wenn uns eine Notiz über krainische Sch ul Verhältnisse in einer Tages- oder Pachzeitung unter die Augen läuft, wie sie wohl von dieser oder jener Person aufgenommen werden wird, sondern nur, ob ihr Inhalt bemerkenswert und in den Verhältnissen begründet ist. Darum riskieren wir gern eine kleine Ungnade, indem wir auch heute wieder einige Stimmen aus dem heimatlichen und auswärtigen Blätterwalde hier kurz verzeichnen. Unter der Spitzmarke «Merkwürdige Pädagogen» berichtet die «Deutsch - österreichische Lehrerzeitung» über die Anordnung des Laibacher Stadt-schulrathes, dass wegen der längeren Schulsperre im letzten Winter zwei Monate der freie Donnerstag Lehrern und Kindern genommen und als Schultag verwendet werden soll. «Wir denken», — bemerkt das Blatt treffend — «dass der freie Donnerstag ein Bedürfnis ist und dass es der Pädagogik ins Gesicht sehlagen heißt, dieses Bedürfnis ganz willkürlich zu leugnen. Und die krank gewesenen und dadurch geschwächten Kinder? Die müssen jetzt mehr arbeiten als in ihren gesündesten Tagen, sie werden damit einfach für ihre Krankheit gestraft. Das ist wirklich stark.» — Der Frage der Besetzung des erledigten Bezirksschulinspectorates der deutschen Schulen trat unlängst auch der «Učiteljski tovariš» in einem längeren Aufsatze «Die neuen B e zi rks sch u lin sp ec t o re n in Krain» näher. Wir heben nur die Schlussabsätze dieses Artikels heraus. «Es scheint uns angemessen», — sagt das Blatt — «noch etwas bei dieser Gelegenheit zu erwähnen: Der Inspector für die Laibacher deutschen Volksschulen ist noch nicht ernannt. Zwei Dinge sind es hier, die wir rügen müssen: Fürs erste ist es nicht recht, dass man die Inspection dieser Schulen dem Inspector für die slovenischen Schulen abgenommen hat, und zum anderen ist es nicht recht, dass zu Inspectoren dieser Schulen Leute ernannt werden, die nicht einmal eine blasse Ahnung vom Volksschulwesen haben, die nur deshalb Inspectoren sind, um nach einigen Jahren, ja sogar vor Ablauf ihrer Functionsperiode zu einer besseren Stelle zu gelangen. Dies ist auch im letzten Falle geschehen, als Professor Proft zum Director des Cillier Gymnasiums ernannt wurde. Wir glauben, dass der Inspector der Laibacher slovenischen Volksschulen ein hinlänglich tüchtiger Mann ist, um auch diese Schulen zu beaufsichtigen. Aber entlasten muss man ihn. Für die Zeiten der Inspection müsste er Urlaub haben, damit es ihm möglich wäre, die ganze Zeit der Aufsicht über die Laibacher Schulen zu widmen. Solch ewiger Wechsel, wie er jetzt in Schwang gekommen ist, kann dem Schulwesen keineswegs förderlich sein, ja er gereicht ihm vielmehr zu großem Nachtheil, da man, wie wir schon erwähnt haben, zu Inspectoren Leute ernennt, die nicht einmal eine blasse Ahnung vom Volksschulwesen haben. Wir müssen entschieden betonen, dass die Volksschule durchaus nicht eine Versuchsanstalt ist, in der unwissende Leute pädagogische und methodische Purzelbäume schlagen und, den Fortschritt schädigend wie der Lehrerschaft ihr ohnehin beschwerliches Amt vergällend, mit dem Laibacher Schulwesen spielen, nur um dann eine Sprosse höher zu klettern. Erziehung und Unterricht sind kein Spielgeräth, das man wie einen Ball von Hand zu Hand werfen könnte. Und wir wissen nicht, welches Maß von Einbildung ein Mensch besitzen muss, der sich auch nicht einen Augenblick bemüht hat, das Volksschulwesen kennen zu lernen, es aber dennoch wagt, das Aufsichtsamt zu übernehmen! Die maßgebenden Factoren mögen sich gut die goldenen Worte merken, die Dr. Friedrich Dittes niedergeschrieben hat: ,Die Pädagogik ist eine ernste Sache und will mit Besonnenheit und Klarheit behandelt sein!“ Wir wünschen, es mögen diese unsere Worte erwogen werden, haben wir sie doch nur deshalb geschrieben, weil es sich uns einzig um den Fortschritt und darum handelt, dass der Lehrerschaft ihr an und für sich beschwerlicher Dienst nicht unnöthigerweise noch erschwert werde. Wenn es schon durchaus nicht geht, dass die Laibacher Schulen nur einen Inspector haben, der für die slovenischen und utraquistischen Schulen gut ist, es aber für die nur deutschen nicht sein würde, so verlangt es doch die gute Sache selbst, dass man die Inspection der deutschen Schulen kundigen Händen überlässt, am besten einem Lehrer einer öffentlichen Schule. Wenigstens hier braucht man nicht Politik zu treiben, und Frau Protection möge man für jetzt vom grünen Tische ausschließen.» Dieser Artikel fordert, soweit es sich um die Vereinigung der Stadtsehul-inspectorate in einer Hand handelt, natürlich unseren entschiedensten Widerspruch heraus; im übrigen muss leider gesagt werden, dass er ein gutes Korn Wahrheit enthält. Aussicht auf Erfüllung der Wünsche des «Tovariš» ist freilich nicht viel vorhanden, denn der Landesschulrath hat, soviel von seinen Berathungen durchsickerte, wieder drei Mittelschullehrer für dieses verantwortungsreiche Schulaufsichtsamt vorgeschlagen. — Ein Schmerzensschrei über clericale P ro tec t i on s w i rt s ch a f t bei Vergebung von LehrersteHen in Krain gieng kürzlich der «Soča» aus krainischen Lehrerkreisen zu Das liberale Görzer Blatt weiß zu berichten, dass die krainischen Bezirksschulräthe, ihrer Mehrheit nach aus Schleppträgern der Clericalen zusammengesetzt, in die Ternavorschläge nur solche Lehrer aufzunehmen pflegen, von denen feststeht, dass sie «ins clericale Plorn blasen» werden. Den freiheitlich gesinnten Bewerbern würden von den Bezirksschulräthen über Betreiben der Pfarrer lügenhafte Qualificationen ausgestellt. Derselbe Vorwurf wird auch gegen einige krainisehe Städte erhoben. Es gebe wacker arbeitende Lehrer in Krain, die sich um die Sache des Volkes auch außerhalb der Schule außerordentliche Verdienste erworben hättep und es trotzdem auf keinen grünen Zweig bringen könnten, sondern in einsamen Gebirgsdörferp oder an Lehrstellen niederen Ranges verkümmern müssten. Schließlich wird der Laibacher Stadt? schulrath aufgefordert, bei der Vergebung der Lehrerstellen für die neue städtische Knaben-Volks-schule in dieser Beziehung ausgleichend einzugreifen. Dass man ein Unrecht gut machen könne, indem man selbst den geraden Weg der Unparteilichkeit verlässt, will uns freilich nicht zu Sinne. Geschüttelt wäre der Baum; hoffentlich fallen die Stellen auf die herunter, die ihn geschüttelt haben. Sterbefall. Am 13. v. M. verschied in Rudolfswert Frau Johanna Ager, Gemahlin des dortigen Gymnasialprofessors Dr. Rudolf Ager, im 34. Lebensjahre. Ihr Tod riss den Ihrigen eine unausfüllbare Lücke, denn sie war eine verständnisvolle Lebensgefährtin ihres Mannes und eine treusorgende Mutter ihrer Kinder. Ihr Andenken sei in Segen! Die Lehrbefähigungs-Prüfungen vor der hiesigen k. k, Prüfungscommission für allgemeine Volks- und Bürgerschulen wurden gestern zu Ende geführt. Es erhielten die Lehrbefähigung: I.) aus der französischen Sprache Fräulein Marie Gril, Private in Laibach; II) für Bürgerschulen III. Gruppe, mit deutscher Unterrichtssprache Herr Johann Kren, Turnlehrer an der k. k. Lehr-er-bildungsanstalt in Capodistria; III. a) für Volksschulen mit deutscher und slovenis eher Unterrichts ■ spräche die Fräulein Ida Binter, prov. Lehrerin in Kappel, Ludmilla Borštner, proy. Lehrerin in Wippach, Helene Jenko, prov. Lehrerin in Mitterdorf (Wochein), Francisca Kopeönik, prov. Lehrerin in St. Johann am Weinberge, Helene Lei nf,eil ner , prov Lehrerin in Gairach , Hermine Lunder, prov. Lehrerin in Kapellen, Marie Mehle, proy. Lehrerin in Wocheiner Feistritz (mit Auszeichnung), Marie Peče, prov. Lehrerin in St. Paul bei Pragwald, Albine Praprotnik, prov. Lehrerin in Adelsberg, Pauline Rus, proy. Lehrerin in Großdolina. Marie Schlaipach, prov. Lehrerin in St. Geoi'geu bei Krainburg, Ida Stedry, prov. Lehrerin in Kopreinitz, Marie Vaupotič, prov. Lehrerin in Olimje, Johanna Vidmar, prov. Lehrerin in Saldenhofen; weiters die Herren: Johann Gantar, prov. Lehrer in St. Barthlmä, und Jakob Rainer, prov. Lehrer in Hl. Kreuz bei Thurn-Gallenstein; b) für Volksschulen mit deutscher Unterrichtssprache Fräulein Thekla Hubad, gewesene Volontärin an der deutschen Mädchenvolksschule in Laibach (mit Auszeichnung), und die Herren Josef Kosar, Aushüfslehrer in Stein wand, Josef Kr ein er, Aushilfslehrer in Mitterdorf, und Josef Tscherne, prov. Lehrer in Göttenitz. — Die Specialprüfungen aus der deutschen Sprache legten die Herren Anton Dukiö, Unterlehrer in Castua, Karl Jaiovec, def. Lehrer in Iggdorf, und Josef Kostanjevec, Oberlehrer in Littai, ab. — Zwei Candidatinnen waren zur Prüfung nicht erschienen ; eine Candidarin (für französische Sprache) wurde reprobiert. Wahl in die Gemeindevertretung. In den Gemeinderath der Stadt Laibach wurden bei den jüngst stattgefundenen Neuwahlen u. a. die Mittelschuldirectoren Herren Andr. Senekoyiö, Joh. Šubic, Dr. Lorenz Požar und der städtische Volksschullehrer Herr Jakob Dimnik gewählt. Die erste Gasse der Gemeinderathswähler der Stadt Krainburg entsandte bei den letzten Wahlen u. a. Herrn Gymnasialprofessor Dr. Val. Korun in den Gemeinderath. Reifeprüfungen. Die schriftlichen Reifeprüfungen an der hiesigen Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalt werden am 29., 30. und 31. Mai sowie am 1. Juni stattfinden. — Die Prüfung für Kindergärtnerinnen ist auf den 3. Juni, jene für weibliche Handarbeiten auf den 10. Juni angesetzt. Vermählung. Herr Lehrer Rudolf Schlenz in Pola hat sich vor kurzem mit Fräulein Marie Kren aus Gottschee vermählt. Heil! Von den Laibacher städtischen Schulen. Die städtische achtclassige sloveuische Mädchen-Volksschule übersiedelt mit Beginn des nächsten Schuljahres in ihr neues Heim am St. Jakobsplatze und macht damit der neu zu errichtenden dritten städtischen slovenischen Knaben-Volksschule Platz. Von der Ortsgruppe Laibach des Deutschen Schulvereines. Der bisherige und in der letzten Jahresversammlung vom 13. v. M. neuerdings gewählte Obmann der Ortsgruppe Laibach des Deutschen Schulvereiues, Gymnasiallehrer Florian Hintner, hat diese Stelle sowie die eines Obmannes des Schulausschusses und des Kindergartenausschusses der Laibacher Ortsgruppen niedergelegt, und seinem Beispiele sind die Mitglieder des Ortsgruppen- und Schulausschusses gefolgt. Hintners Nachfolger in der Leitung der Ortsgruppe Laibach ist Herr Sparcassebeamter Alois D z i m s k i Der Neubau eines Gebäudes für das II. Staatsgymnasium in Laibach steht unmittelbar bevor. Für denselben soll an der Stelle des alten Lycealgebäudes am Vbdnikplatze, das abgetragen werden wird, Kaum geschaffen werden. Im neuen Gebäude, für das die Pläne bereits vorliegen, wird auch die k. k. Studienbibliothek Platz finden. Auch für die neue Staatsgewerbeschule in Laibach scheint post tot discrimina rerum endlich der Baugrund endgiltig gefunden zu sein. Im December v. J. hatte der Gemeinderath beschlossen, zu diesem Zwecke einen Bauplatz auf dem Deutschen Grunde zu erwerben. Gegen diesen Beschluss entwickelte sich im Jakobsviertel der Stadt eine kräftige Agitation, die den Gemeinderath kürzlich veranlasste, einen neuen Baugrund am Brühl ins Auge zu fassen, der zwar beträchtlich billiger ist, auf dessen Moorboden sich jedoch die Baukosten um etwa 40.000 K höher stellen dürften. Der abzuschließende Kaufvertrag tritt in Kraft, sobald das Unterrichtsministerium die Pläne für den erwähnten Schulbau genehmigt haben wird. «Ach, armer Knabe, wie siehst du aus!» So hätte man angesichts einer Missbilligungsangelegenheit sagen mögen, die das Abgeordnetenhaus kürzlich beschäftigt hat und aus der der slovenisch-clericale Abgeordnete Dr. Šušteršič bis auf die Knochen blamiert hervorgegangen ist. Der Ausgang dieser «Schlackenaffaire» wäre uns deutschen Lehrern schließlich völlig gleichgiltig, wenn nicht der gebrandmarkte «Ehrenmann» einer der wüthendsten clericalen Kampfhähne gegen die Neuschule wäre. Von ihm rührt der classische Ausspruch her: «Novi šolski zakon je prokletstvo za ljudstvo» (Das neue Schulgesetz ist ein Fluch für das Volk). Denverdienten Kranz für dieses Wort hat ihm jetzt das Abgeordnetenhaus gereicht. Zusch rifte n. Aus dem Suchener Thale, Ende April 1901. Das Ergebnis der letzten Volkszählung ist gewiss darnach angethan, den Wunsch nach deutschem Gottesdienst und Schulunterrichte als gerechtfertigt erscheinen zu lassen. Von den zur Gemeinde Suchen gehörigen Gemeinden weisen die Ortschaften Suchen (203 Deutsche, 39 Slovenen), Merleinsraut (163 Deutsche, 75 Slovenen, 9 Serben, 2 Italiener), Gebäck (67 Deutsche, 37 Slovenen) eine überwiegend deutsche Bevölkerung auf. Sloveniseh ist die Ortschaft Neuwinkel. Von den Ortschaften der Gemeinde Obergras sind Ober- und Mittelgras fast ausschließlich deutsch (168 Deutsche gegen 1 Slovenen und 138 Deutsche gegen 21 Slovenen), Bärenheim, Altwinkel und Alm vorwiegend sloveniseh. Im ganzen stehen in dieser Gemeinde 314 Deutschen 279 Slovenen gegenüber. — Ein schönes Verhältnis herrscht zwischen der Geistlichkeit und Lehrerschaft in einzelnen Gottscheer Dörfern an der Kulpa. So geben sich der Schulleiter von Unterlag und der Pfarrer von Oberskrill monatlich zweimal ein Stelldichein in Verdreng, bei welchem nationale, wirtschaftliche und Schulangelegenheiten besprochen werden. Bei einer vor kurzem stattgefundeuen Zusammenkunft wurde die Herausgabe eines deutschen Kalenders für die Sprachinsel Gottschee beschlossen. So ist’s recht, wenn der Seelsorger im Lehrer seinen Mitarbeiter, der Lehrer im Priester einen Theilhaber seiner Arbeit und Freuden sieht! Das gibt Erfolg und Ansehen für beide. Meinrad. St. Martin bei Littai, 5. Mai 1901. Am 2. d. M. fand auf dem hiesigen Ortsfriedhofe die Enthüllung des dem verewigten Oberlehrer und Tondichter Johann Bartl errichteten Grabdenkmales statt. Bei der Feier hatte sich die Lehrerschaft des Bezirkes fast vollzählig eingefunden. Der von einem Berufsgenossen gesprochene Nachruf zeigte, dass der seit Monaten im dunklen Land der Ewigkeit ruhende College mit tiefgreifendem Erfolge gewirkt hatte und sein seliger Geist durch die Gedanken aller Anwesenden gieng. Die Worte des Nachrufes schufen mit großer Wahrheitstreue ein Bild des rüstigen Arbeiters auf vielen Gebieten und brachten den Entschlafenen der Erinnerung lebensvoll nahe. Der Männer-Gesangsverein von St. Martin trug drei Trauerchöre (Tonsätze des Verstorbenen) vor. Die pietätvolle Feier war eine erhebende Bekundung dafür, dass sich die Lehrerschaft ihren Herzensboden nicht vertrocknen lässt und derer in Treue gedenkt, die ihren Stand zierten. —n — Rundschau. Steiermark. Am 3. v. M. fand in Graz eine Conferenz der Oberlehrer und Directoren steiermärkischer Volks- und Bürgerschulen statt. Die Aufgabe der Schulleiterversammlungen wurde in folgende Punkte zusammengefasst: 1.) Förderung alles dessen, was der Schule und der Jugenderziehung nützt. 2.) Genaue Feststellung der beruflichen Thätigkeit. 3.) Förderung des Zusammenschlusses der Amtsgenossen und eines anständigen Tones in Lehrerversammlungen und in pädagogischen Blättern. 4.) Förderung der Gehaltsfrage 5.) Erstattung von Gutachten und Vorschlägen an die Behörden über Unterrichts- und Erziehungsfragen. 6.) Zu den Aufgaben der Oberlehrer und Directoren gehört es auch, durch ihren Einfluss Missgriffe hintanzuhalten, die geeignet wären, das Ansehen der Schule, sowie das der Schulleiter selbst zu schädigen. Alle diese Punkte wurden eingehend durchberathen. In der Versammlung nahm auch der Landes-Schulinspector W. Linhart das Wort und führte Folgendes aus: «Die Zahlung der Lehrerschaft ist schlecht; die Lehrer sind missmuthig. Ihrem Unmuthe geben sie dadurch Ausdruck, dass sie jüngere Leute vor dem Eintritte in die Lehrerbildungsanstalten warnen. Offenbar geschieht dies, um bessere Gehaltsverhältnisse zu erzwingen. Damit wird nichts erreicht. Höchstens werden dadurch der Schule brauchbare Lehrer entzogen und das Ansehen der Schule wird geschädigt.» Wien. Der niederösterreichische Landesschulrath hat die vom Wiener Bezirksschulrathe beschlossene Entlassung des Abgeordneten S e i t z aus dem Schuldienste nicht bestätigt, dafür aber dessen Versetzung in die Kategorie der Unterlehrer verfügt. Es lagen, wie berichtet wird, dem Landesschulrathe drei Anträge vor. Der erste, vom Abgeordneten Gessmann gestellt, verlangte die Entlassung des Abgeordneten Seitz aus dem Schuldienste, ein weiterer Antrag die Entziehung der Dienstalterszulagen, während der vom Landes-Schulinspector Dr. Eieger gestellte Antrag auf Degradierung zum Unterlehrer lautete. Gegen das Urtheil des Landesschulrathes steht dem Collegen Seitz der Eecurs ans Unterrichtsministerium offen. Böhmen. Der böhmische Landesausschuss beschäftigte sich kürzlich mit der Frage der Kegelung der Eechtsverhältnisse der Lehrerschaft an den Volks- und Bürgerschulen des Landes. Es wurden folgende Beschlüsse gefasst: «Es sei in dem dem Landtage vorzulegenden Gesetzentwurf noch für das laufende Jahr Vorsorge zu treffen, dass die letzten Lehrergehaltsclassen, und zwar die fünfte und vierte an den Volks- und die vierte Gehaltsclasse an den Bürgerschulen, aufgehoben werden. Ferner sei ein einheitlicher, die gesammte Regelung der Rechtsverhältnisse des Lehrerstandes umfassender Gesetzentwurf unverzüglich auszuarbeiten und dem Landtage gleich nach dem Zusammentritte zur Genehmigung vorzulegen. Die Unterlehrerstellen seien aufzuheben und die Activitätszulagen aus den Sehulbezirksfonds zu decken.» Dieses Gesetz wird kein Lagergesetz, sondern ein Stapelgesetz mit bestimmt fixierten Terminen der Wirksamkeit sein, so zwar, dass die einzelnen Erhöhungen der Gehalte mit genauen Daten, wann sie in Kraft treten, angeführt erscheinen. Tirol. Der Unterinnthaler Lehrerverein hat sich corporativ dem Deutsch-österreichischen Lehrerbunde angeschlossen. Darob gab’s großes Gezeter und Entrüstungskomödien seitens der Patentpatrioten im «Katholischen Tiroler Lehrervereine.» Der vorurtheilsfreien Lehrer werden in den Tiroler Bergen erfreulicherweise immer mehr. Vorarlberg. Der Lehrerverein des kleinen Ländchens am jungen Rhein gewährt zwei Stipendien (an Mitglieder) zu 100 Kronen zum Besuche des Ferienfortbildungscurses in Wolfsberg. Hut ab vor den wackeren Vorarlbergern! Galizien. Nach den vom Landesschulrathe veröffentlichten amtlichen Daten besitzen von den , 6260 Gemeinden des Landes bloß 3800 Volksschulen. Nahezu 3000 Gemeinden haben keine Schule. Von den schulpflichtigen Kindern in der Zahl von 1,351.656 sind 380.000 ohne jeden Schulunterricht. Ungarn. Im Abgeoidnetenhause gab der Unterrichtsminister auf die Äußerungen eines clericalen Volksvertreters die Erklärung ab, dass die Regierung niemals der Anschauung zustimmen werde, Erziehung und Unterricht gehören zu den Angelegenheiten der Kirche. Die erwähnte Anschauung verstoße gegen die staatliche Souveränität. Der Kirche bleibe der freie Wettbewerb in Fragen des Schulwesens unverwehrt. Stets bleibe jedoch das oberste Aufsichtsrecht des Staates aufrechterhalten. ^ * * Spanien. Der spanische Lehrerverband verlangte in einem den Cortes überreichten Gesuche die Abschaffung der Vorrechte der geistlichen Lehranstalten. Russland. Das russische Unterrichtsministerium hat den Beschluss gefasst, bei den Nomadenstämmen der Kirgisen im Semipalatinsker und Akmolinsker Gebiete Wanderschulen mit russischer Unterrichtssprache einzuführen, die den Nomadenzügen dieser Volksstämme zu folgen hätten. Zunächst sollen 30 solcher Schulen errichtet werden, für die ein besonderes Inspectorat eingesetzt werden wird. Deutsch-Ostafrika. Von den deutschen Schulen in Tanga und Bagamoyo wird die erstere von 421, die letztere von etwa 70 Schülern besucht. Auch die Besuchsziffern der Hinterlandschulen haben sich sehr gehoben Die Gemeinden gewinnen immer regeres Interesse an der Schule und haben, wo es ihre Mittel gestatteten, schöne Schulhäuser erbaut. Die Zahl der die Hinterlandschulen besuchenden Schüler beträgt etwa 700. Chile. Die seit dem Jahre 1858 in Valparaiso bestehende deutsche Schule wurde im letzten Schuljahre von 222 Schülern besucht, die meist deutschen Ursprunges sind. An derselben wirken neben dem Director sieben Lehrer und fünf Lehrerinnen. Die Lehrer beziehen 1800 bis 2000 Dollars Gehalt, am Ende des Jahres 10°/0 des Gehaltes als Remuneration, sowie freie Wohnung im Schulgebäude oder 240 Dollars Wohnungsgeld. ZL^annig'fa-ltig'es. Lehrertag. Die Hauptversammlung des Deutschen Landes-Lehrervereines in Böhmen findet in den Tagen vom 26. bis 28. Mai in B ö h m i sc h-L e i p a statt Auszeichnung. Dem als Schul- und Lehrerfreund bestbekannten Herrn Schulrath P. Hermann Ulbrich, Director des k. k. Obergymuasiums in Melk, wurde das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens verliehen. Vom Katholischen Schulvereine. Wie die Blätter meldeten, hat der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand das Protectorat über diesen Verein übernommen und dessen «patriotische» Thätigkeit ausdrücklich anerkannt und gutgeheißen. In einer Ansprache an die Deputation, die ihm hiefür dankte, ermunterte der Erzherzog den Verein. nur im Sinne seiner bisherigen Thätigkeit fortzuarbeiten; der Verein könne versichert sein, dass Redner ihm nicht nur ein ProtectOr dem Namen nach, sondern auch mit aller Thatkraft sein werde; er stehe demselben bei eventuellen Fragen oder Schwierigkeiten mit Rath und That zur Verfügung. Im Abgeordnetenhause kam es infolge dieser Erklärung zu scharfen Auseinandersetzungen. Ministerpräsident v. Koerber erklärte , die Regierung hätte von dem Entschlüsse Sr. kais. Hoheit keine Kenntnis gehabt. Die Worte seien nur als private zu betrachten. Ein Antrag auf Eröffnung der Debatte über die Worte des Ministerpräsidenten wurde abgelehnt. Dafür stimmten die Alldeutschen, die deutsche Fortschrittspartei, die deutsche Volkspartei, die Socialdemokraten, die Tschechisch-Radicalen und der Abgeordnete von Laibach, Dr. Tavßar. Dass der Katholische Schulverein die Bekämpfung des Reichs-Volksschulgesetzes als sein erstes Ziel ansieht, ist männiglich bekannt. Todesfälle. In Baden bei Wien starb am 9. v. M. der Bürgerschuldirector Emanuel Fitzga, einer der bedeutendsten Rechenmethodiker Deutsch-Österreichs. Der Verewigte, ein Schulmann von freier Geistesrichtung, bekleidete auch das Amt eines Gemeinderathes der Stadt Baden Ehre seinem Andenken ! — Am 2 1. v. M. verschied in Linz der bekannte Jugendschriftsteller Ferdinand Zöhrer im 57. Lebensjahre. Die Werke seiner Feder sichern ihm ein freundliches Gedenken. — Aus Brünn lief jüngst die Nachricht vom Tode des k. k. Professors und Bezirksschulinspectors Leopold Schmerz ein Der tüchtig und schriftstellerisch vielfach thätige Schulmann verschied auf einer Inspectionsreise. Er ruhe in Frieden! Der Allgemeine deutsche Schulverein in Berlin hat im Jahre 1900 insgesammt 43 000 Mk. vereinnahmt, gegen 35.000 Mk. im Durchschnitt der letzten sechs Jahre. An Unterstützungen wurden über 34.000 Mk. gewährt, gegen 22.000 Mk. im Durchschnitte der letzten sechs Jahre. Über 8000 Mk. flössen nach den Sudetenländern, über 6000 Mk. nach Tirol. Auch Krain wurde im abgelaufenen Jahre in das maschenreiche Netz seiner Unterstützungen einbezogen. Ein Verweis und seine Vorgeschichte. Der niederösterreichische Landesschulrath hat dem Übungslehrer am städtischen Pädagogium, Herrn Eduard Jordan, einen Verweis ertheilt , der für ihn den Entgang einer Alterszulage zur Folge hat Die Grundlage dieser Maßregelung bildet eine Notiz in der von Jordan geleiteten «Österreichischen Schulzeitung», die ein ironisches Gegenstück zu dem bekannten Gessmann’schen Rundschreiben an die Pfarrämter Niederösterreichs darstellte , wonach die Geistlichen die Haltung der Lehrer sorgfältig beaufsichtigen und über ihre Wahrnehmungen Bericht erstatten sollten. Die Notiz der Schulzeitung erzählte scherzhaft, jetzt seien auch die Lehrer vom Deutsch-österreichischen Lehrerbunde angewiesen worden, den Lebenswandel der Pfarrer zu beobachten und diesbezügliche Berichte einzusenden. Dieser Spass, dem viele clericale Zeitungen aufsaßen, kostete unserem Collegen eine volle, runde Alterszulage von 200 K. Den Einspruch Jordans gegen das Erkenntnis des Landesschulrathes hat das Unterrichtsministerium verworfen Der Ausschuss des niederösterreiehischeu Landes-Lehrervereines, dessen Präsident Herr Jordan ist, hat in seiner letzten Sitzung seine Entrüstung über diese Maßregelung ausgesprochen und Jordans Ernennung zum Ehrenmitgliede des Vereines beantragt. JMittlieilu.ug’en. Die Versicherungsanstalt des Lehrerhaus-Vereines in Wien versendet soeben den in der fünften Hauptversammlung erstatteten Jahresbericht und Rechnungsabschluss für das Jahr 1900. Wie wir demselben entnehmen, erzielte die Anstalt auch während des abgelaufenen Jahres recht befriedigende Erfolge und schreitet dieselbe trotz der für das Versicherungswesen im allgemeinen nicht günstigen Zeitverhältnisse und trotz des lebhaften Wettbewerbes seitens der in den letzten Jahren in reicher Zahl entstandenen neuen Versicherungsinstitute stetig vorwärts. Auf Grund der von der vorjährigen Hauptversammlung geänderten und behördlich genehmigten Satzungen ist dieselbe in die Lage versetzt, Capitalien auf den Ablebensfall, Altersrenten, Witwen- und Waisenrenten, Kinderausstattungen und Krankengelder zu versichern und mittellosen Mitgliedern Unterstützungen und unverzinsliche Aushilfen zu gewähren. Im abgelaufenen Jahre ist die Anzahl der Verträge von 1659 auf 1929, d. i. um 16 °/0, die Summe der versicherten Capitalien von 502.885 K auf 570.885 K, d i.um 14°/o) die Summe des versicherten täglichen Krankengeldes von 680 K auf 715 K, d. i. um 5°/0, die Prämien-Einnahme von 24.595 K 11 h auf 26.947 K 41 h, d. i. um 9 °/0, und die Summe der Fonde von 44.455 K 60 h auf 68.422 K 93 h, d. i. um 53°/0, gestiegen. Nebst der auf versicherungstechnischer Grundlage ermittelten Reserve verfügt die Anstalt über eine sehr beträchtliche Überreserve, welche bei der Capitalsversicherung auf den Ablebensfall 61°/0, bei der Aussteuer-Versicherung 15 °/o un4 bei der Krankengeldversicherung 38°/0 der nothwendigen Reserve beträgt, so dass die Ansprüche der Versicherten vollauf gedeckt erscheinen. Entsprechend dem größeren Mitgliederstande haben sich auch die Versicherungsleistungen der Anstalt erhöht. Von den für den Ablebensfall versicherten Summen gelangten 800 K zur Auszahlung; Alters-, Witwen- und Waisenrenten sowie Capitalien für Kinderausstattungen wurden noch keine fällig; an Krankengeldern und Spitalsverpflegskosten waren 3420 K 49 h von der Anstalt zu entrichten; zu Unterstützungen wurden 2035 K verwendet. Die Bilanz-Conti umfassen im ganzen ein Activum von 73.040 K 52 h. Hievon erscheinen 67.422 K in pupillarsicheren Wertpapieren, 239 K 53 h in Checkeinlagen und 343 K 23 h in Spareinlagen investiert. Die Barbestände belaufen sich am Jahresschlüsse auf 4235 K 14 h und die ausstehenden Beiträge auf 342 K 92 h Zum Schlüsse seines Berichtes wendet sich der Vorstand an die österreichische Lehrerschaft mit dem Ersuchen, in Freundes- und Bekanntenkreisen für den Beitritt zur Anstalt, insbesondere aber für den allgemeinen Eintritt sämmtlicher Lehrer in die Abtheilung für gemeinnützige Zwecke (in welcher der Jahresbeitrag nur 2 K 40 h beträgt) zu wirken, damit der Unterstützungsfond der Anstalt sich nach und nach zum Reichs-Unterstützungsfonde der österreichischen Lehrer entwickle. Prospecte der Anstalt mit Angabe der Versicberungsbedingungen sind durch die Kanzlei (111/3, Beatrixgasse 28) erhältlich, welche auch jede gewünschte nähere Auskunft ertheilt. Einladung zur ordentlichen Versammlung des Lehrervereines Gottschee, die Dienstag, den 28. Mai 1. J., um 10 Uhr vormittags, im Volksschulgebäude zu Gottschee stattfindet. Tagesordnung: 1. Thätigkeitsberiebte der Amtswalter seit der letzten Versammlung. 2. Die Gründung eines Bienenzucht-Zweigvereines für Gottschee und Umgebung. (Oberlehrer Georg Erker.) 3. Freie Anträge. 4. Gesangsprobe. Um rege Betbeiligung ersucht der Ausschuss. Bücher-, Lehrmittel- und Zeitungsschau. Deutsch-Österreichische Literaturgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Dichtung in Österreich-Ungarn. Schlussband, erste Lieferung. Herausgegeben von Dr. J. W. Nagl und Jakob Zeidler. Wien, Fromme, Preis der Lieferung 1 K 20 h. — Der I. Theil dieses hervorragenden Literaturwerkes ist in unserem Blatte seinerzeit des öfteren warm empfohlen worden. Der II. Baud, allseits mit Spannung erwartet, soll die neueren und neuesten Zeitabschnitte des ioi deutsch-österreichischen Schriftthums, d. i. die Zeit von Maria Theresia bis zur Gegenwart, zur Darstellung bringen. Mit heller Freude sahen wir die erste Lieferung des Schlussbandes diesertage bei uns einfliegen, mit steigendem Interesse blätterten-wir darin und mit voller Befriedigung legten wir sie aus der Hand. Was eine Literaturgeschichte lesenswert macht, ist auch in dieser Lieferung wieder zu finden: wissenschaftliche Gründlichkeit bei scliönfließeuder, anschaulicher Darstellung, übersichtliche Anordnung und durchsichtige Gliederung des überreichen Stolfes, kurz: Wahrheit und Klarheit im Gewände der Schönheit. Professor Zeidler, ein anerkannter Kenner der theresiauisch-josephinischen Literaturperiode, rollt uns in einem «Grundlagen und Epochen Altösterreichs» über-schriebenen Capitel ein farbentreues Gesammtbild des Jahrhunderts von 1750 bis 1848 auf, das den nachfolgenden Einzeldarstellungen als Untergrund dienen soll Die Begriffe «Altösterreich» und «Altwien» werden fest umgrenzt, bekannte Namen aus der alten Kaiserstadt in lebendige Persönlichkeiten verwandelt, die politischen und nationalen Grundlagen bloßgelegt und der gemeinösterreichische Volkscharakter mit dem Blicke des unbefangenen Beurtheilers zergliedert. Das prächtige Culturbild spiegelt eine Reihe starker Gegensätze und tiefgehender Bewegungen und gewährt dankbare Ausblicke nach allen Seiten hin. Ein zweites Capitel, gleichfalls aus Prof. Zeidlers gewandter Feder stammend, behandelt die «Österr. Barocke und sächsische Sprachschule» nach mannigfachen Gesichtspunkten und mit derWärme eines Gelehrten, der auf dem Acker der neulateinischen Spätlinge wie kein anderer zuhause ist. Im Mittelpunkte des österreichischen Literatenkreises, der so ganz im Banne des humanistischen Schönheitsideales steht, erblicken wir die drei Dichterpaare Denis und Mastalier, Eckhel und Alxinger, Regelsberger und Blumauer. Ausgereift und maßvoll sind alle Urtheile, weise und wohldurchdacht die Auswahl des Gebotenen. Schön, wie in früheren Theilen, sind die Bild- und B'acsimilebeigaben. Man spendet dem Werke wohl das bezeichnendste Lob mit dem Zweifel, ob der zweite Band nicht seinem Vorgänger die Palme streitig machen wird. Keine größere Lehrerbücherei darf das Werk achtlos beiseite liegen lassen. Htr. Wie erhält sich der Lehrer den idealen Schwung und die Begeisterung für seinen Beruf? Von Theodor Grünewald Zweite, erweiterte Auflage. Hannover und Berlin, Meyer (Prior), 1899. Preis: 60 Pf. -—- Dieses Büchlein ist das Abschiedswort eines alten Volksschullehrers an seine Standesgenossen. Es sind warmempfundene und erhebende Worte, die gehört und beherzigt zu werden verdienen. Die Frage des Titels wird vom ideal gestimmten und hoffnungsstarken Verfasser beantwortet, wie folgt: 1.) Wenn er ist ein Mann, der glaubet; 2.) wenn die Liebe ihn bewegt; 3.) wenn ihm nichts die Hoffnung raubet; 4.) wenn des Wissens Durst er hegt; 5.) wenn er fühlt, dass ihm vertrauet ist ein theuerwertes Pfand; 6.) wenn der Jugend Art er schauet in der eignen Kindheit Land; 7.) wenn er lebet für das Ganze, dem als Glied er ja nur dient; 8.) wenn der Freundschaft schöne Pflanze auch in seinem Herzen grünt; 9.) und wenn Deutschthum, hoch erhaben, ihm das ganze Herz erfüllt, und aus vaterländ’schen Gaben ihm ein Born des Lebens quillt. Wir meinen: Rinnen hört sie mancher, die rechte Quelle der idealen Auffassung unseres Berufes, aber sie erfassen, das ist schwerer als man denkt, zumal wenn das Gewölk der Brotsorgen den reinen Sonnenhimmel verhängt. Doch: «Laus erit: in magnis et voluisse sat est.» Lantwin von der Binse. Wie weit geht die Aufgabe der Schule bezüglich der körperlichen Erziehung? Über dieses Thema bringt die «Pädagogische Reform» in ihren Nummern 17 und 18 einen Artikel von Wilhelm Möller in Hamburg. Der Verfasser behandelt das Turnen, Schwimmen, Spielen, die Ausflüge, Brausebäder und den Schularzt in ihrer Bedeutung für die körperliche Erziehung und in ihrem Verhältnis zu den übrigen Unterrichtsfächern, und er kommt dabei zu dem Ergebnis, dass diese Veranstaltungen für die Körperpflege vom Unterrichte getrennt am Nachmittage und Abend vorzunehmen seien. Wir machen unsere Leser auf die beachtenswerten Vorschläge und interessanten Darlegungen des Verfassers aufmerksam; sie werden jedem, der sich mit der Erörterung und Lösung der genannten Tagesfragen befasst, willkommene Anregung bieten. Die Arbeit ist in einem Sonderabdrucke gegen Einsendung von 20 Pf. in deutschen Briefmarken zu beziehen von dem Verleger der «Pädagogischen Reform», Lehrer Harro Köhncke, Hamburg-Eimsbüttel, Marktplatz 2. Pädagogische Schnitzel und Späne. Eine Gabe für Lehrer und Seminaristen von C. F. Janke. Hannover und Berlin, Meyer (Prior), 1900. Preis: 1 M. Au dem Buche werden alle Berufsgenossen, die im Erziehergeschäft mehr sehen als ihre leidige Melkkuh, ihre Freude haben. Es ist ein wohlgefügter Strauß von Gedichten, Sinnsprüchen, Aphorismen über Religion und Sittlichkeit, Streben und Schaffen, Schule und Leben usw. in geschickter Anordnung und fesselnder Form. Der Titel ist freilich ein wenig zu eng, denn nicht alles, was in dem Buche steht, lässt sich ohne Zwang mit dem Erzieherberufe in Verbindung bringen, wenn auch die hohen Gedanken des für die Ideale seines Standes begeisterten, in das Leben und Weben der Natur sich mit Liebe versenkenden, für Freiheit und Recht erglühenden Dichters die Arbeit jedes Lehrers kräftig erheben und befruchten können. E. Große Modenwelt. Ausgabe für Österreich-Ungarn, Wien, Lechner. Preis: viertel- jährlich 1 K 50 h. Frauenfleiß. Ausgabe für Österreich-Ungarn, Wien, Lechner. Preis: vierteljährlich 1 K. Kindergarderobe. Ausgabe für Österreich-Ungarn, Wien, Lechner. Preis: vierteljährlich 90 h. Illustrierte Wäschezeitung. Ausgabe für Österreich-Ungarn, Wien, Lechner. Preis: vierteljährlich 90 h. Die angeführten Zeitschriften bedürfen kaum noch der Empfehlung. Sie kennen ihr Ziel und das Bedürfnis der Hausfrau, die sie in die Hand nimmt, und sind einsichtig und umsichtig genug geleitet und geschrieben, um demselben vollauf gerecht zu werden. Für mich hat längst schon eigene Erfahrung den vier Blättern ihren Wertstempel aufgedrückt. Arbeit und Gedanken kundiger Rathgeberinnen bietet die * GroßeModenwelt ». Das Blatt, dem an Reichhaltigkeit des Inhaltes. Billigkeit und Vornehmheit nicht so leicht ein ähnliches Unternehmen au die Seite gestellt werden kann, führt seinen Leserinnen in sauber und geschmackvoll ausgeführten Bildern stets das Neueste auf dem Gebiete der Mode vor Augen. Den vornehmsten Theil seiner Aufgabe aber erblickt es darin, ein praktisches Modeblatt zu sein, und es erreicht dieses Ziel vor allem durch seine klaren fachmännischen Beschreibungen und die mustergiltigen Schnittmusterbogen. Auch Unerfahrene schöpfen aus dem Blatte so manche ersprießliche Anregung zum Aufarbeiten unmoderner Kleidungsstücke und zur Selbstanfertigung von verschiedenen Artikeln des Kleiderbedarfes und Hausrathes. Dem letzteren Zwecke dient besonders die reichhaltige Handarbeitsbeilage, die den modernen Richtungen Rechnung trägt Weckt diese den Ansprüchen der vielbeschäftigten Hausfrau vollauf genügende Handarbeitsbeilage Verständnis und Neigung für dieses wichtige Stück hausfraulicher Thätigkeit, so reicht sie doch nicht für solche aus, welche sehr viel Zeit auf die Ausführung von schönen Handarbeiten verwenden wollen oder müssen. Der Berufsarbeiterin, der Lehrerin bietet dafür der «Frauenfleiß» reiches Material und willkommene Handi'eichung. Da findet alles und jedes sein Plätzchen , vom einfachen Häkelspitzchen für die Wäsche der Kinder bis zur prächtigen Klöppelarbeit, vom guten, alten Kreuzstich bis hinauf zur Gobelinarbeit und Nadelmalerei. Auch die « W äs c h e z e i tu ng » ist nach dieser Seite hin eine Ergänzung und Erweiterung der «Großen Modewelt». Wie vieles, was dort in einer einzigen Ausführung geboten wird, bringt die «Wäschezeitung» in den mannigfachsten Spielarten, den verschiedensten Geschmacksrichtungen entsprechend. So fällt es jetzt besonders auf, dass der Bluse in der Wäschezeitung so oft gedacht wird. Es ist das jedoch begründet, denn heute reicht die Bluse besonders in ihrer Form als Hemdbluse that-sächlich in den Fachkreis der Wäsche-Erzeugung. Auch die Wäschezeitung entspricht den Bedürfnissen der Berufsarbeiterin und kann ihr als Führerin zu feinen Arbeiten und erfreulichen Erfolgen dienen. Den Müttern jedoch, denen Zeit und Geschick fehlt, für den persönlichen Bedarf zu arbeiten, die aber doch manches freie Stündchen nutzbringend anwenden wollen, sei die «Kindergarderobe» warm empfohlen. Auch hier laden Schnittmusterbogen und die handlichen Extraschnitte nach Körpermaß selbst die ungeübte Arbeiterin dringlich zum Zulangen ein. Mit dem Erfolge aber wächst die Freude am Schaffen. Man würde auf diesem Gebiete nicht so viel im Dunkeln tappen und soviel Geld unnütz wegwerfen, wenn man den Winken dieser Zeitschrift folgte. Die Hausfrau und Mutter, der es ernst darum ist, ihren Geschmack zu bilden und dem Heere häuslicher Pflichten denkend zu genügen, greife getrost zu den genannten Blättern. Sie findet, was sie sucht. A. H. Einläufe: Deutsch-österreichische Literaturgeschichte. Herausgegeben von J. W. Nagl und J. Zeidler. Schlussband, 1. Lieferung. Wien, Fromme. Preis der Lieferung: 1 K 20 h. Das XIX. Jahrhundert in Wort und Bild. Von Hans Kraemer. 77. bis 80. Lieferung. Berlin, Leipzig, Wien und Stuttgart, Bong & Comp. Preis der Lieferung: 60 Pf. Manz’sche Gesetzausgabe: Niederösterr. Landesgesetze. Herausgegeben von Freiherrn von Hock. 7 Bändchen: Schulgesetze. Wien, Manz, 1901. Preis: brosch. 2 K 40 h, geb. 3 K. Allgemeine Nationalbibliothek. Nr. 274 und 275: Dichtungen von Karl Adam K a 1 te n b r u n n e r. Wien, Daberkow. Preis: 40 h. Ein unabhängiges Wort zur Reform der Handelsschulen in Österreich. Prag, Calve, 1901 Preis: 2 K. Anleitung zur Herstellung und zum Gebrauche des Setzkastens. Von Franz Höpperger Wien und Prag, Tempsky, 1901. Preis: 20 h. Moderne Kunst. Illustrierte Zeitschrift, lierausgegeben von Kicbard Bong. XV. Jahrgang, 1. bis 18. Heft. Berlin, Leipzig, Wien und Stuttgart, Bong & Comp. Preis: jährl. 16 Mk. 40 Pf. Epheuranken. Illustrierte Zeitschrift für die katholische Jugend XI. Jahrgang, 5. bis 13. Heft. Regensburg, Nationale Verlagsanstalt. Preis: jährl 3 Mk. 60 Pf. Amtliche Lehrstellen-Ausschreibungen. An der einclassigen Volksschule in Reteče hei Bischoflack ist die vacante Lehrer- und Schulleiterstelle mit den systemmäßigen Bezügen nebst dem Genüsse der Naturalwohnung definitiv, eventuell provisorisch zu besetzen. Die gehörig belegten Gesuche sind im vorgeschriebenen Wege bis Ende Mai 1901 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrat!! Krainburg am 22. April 1901. An der zweiclassigen Volksschule in Trata ob Bischoflack ist die erledigte zweite Lehrstelle mit den systemmäßigen Bezügen nebst dem Genüsse der Naturalwohnung definitiv, eventuell provisorisch zu besetzen. Die gehörig belegten Gesuche sind im vorgeschriebenen Wege bis Ende Mai 1901 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Krainburg am 29. April 1901. An der fünfclassigen k. k. Werksvolksschule in Idria gelangen zwei Lehrerstellen mit den Bezügen der IV. Gehaltsclasse des Idrianer Lehrpersonales, d. i. mit dem Gehalte jährlicher je 1000 K, der Activitätszulage jährlicher je 200 K und dem Ansprüche auf je 6 Quinquennien ä 100 K, zur definitiven Besetzung. Die Com-petenten um diese Stelle haben ihre eigenhändig geschriebenen, vorschriftsmäßig instruierten Gesuche mit dem Nachweise der erlangten Ausbildung und Lehrbefähigung für Volksschulen mit deutscher und slovenischer Unterrichtssprache im vorgeschriebenen Dienstwege bis inclusive 31. Mai 1901 bei der gefertigten k. k. Bergdirection einzureichen. K. k. Bergdirection Idria am 2. Mai 1901. Die Lehrstelle an der einclassigen Volksschule am Hl. Berge, Südbahnstation Sava, ist definitiv, eventuell provisorisch zu besetzen. Bewerber um diese Stelle wollen ihre belegten Gesuche im vorgeschriebenen Wege bis 1. Juli 1901 hieramts überreichen. K. k. Bezirksschulrath Littai am 6. Mai 1901. An der zweiclassigen Volksschule Hönigstein kommt für die Parallelabtheilung eine provisorische Lehrstelle mit jährlichen 800 K zur Besetzung, und sind die Gesuche bis SO. Mai 1901 beim k. k. Bezirks-schulrathe in Rudolfswert einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Rudolfswert am 2. Mai 1901. An der vierclassigen Mädchen-Volksschule in Gottschee wird eine Lehrstelle mit den systemisierten Bezügen zur definitiven, eventuell provisorischen Besetzung ausgeschrieben. Gehörig instruierte Gesuche sind binuen fünf Woeben im vorgeschriebenen Dienstwege hierorts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Gottschee am 26. April 1901. An der vierclassigen Knaben-Volksschule in Gottschee wird die Oberlehrer- und Leiterstelle mit den systemisierten Bezügen und der damit verbundenen Naturalwohnung zur definitiven, eventuell provisorischen Besetzung ausgeschrieben. Gehörig instruierte Gesuche sind binneu seebs Wocben im vorgeschriebenen Wege hierorts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Gottschee am 16. April 1901. An der einclassigen Volksschule in Roh wird die Lehrer- und Leiterstelle mit den systemisierten Bezügen zur definitiven, eventuell provisorischen Besetzung ausgeschrieben. Gehörig instruierte Gesuche sind bis 25. Mai 1901 im vorgeschriebenen Dienstwege hierorts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Gottschee am 20. April 1901. Briefkasten. St. in G. Versuchen Sie’s lieber nicht. Hasner sagt: «Den Gescheitesten widerlege ich dreimal, ehe ich den Thoren einmal widerlege. Collegiale Grüße! E. in U.-L. Besten Dank für Ihre Mittheilungen. Wir hoffen, das Gesammelte gelegentlich verwerten zu können. Herzl. Gegengruß! O. in R. Freundl. Dank für die Aufmerksamkeit und Gegengruß! Eine reiche Dame, welche durch Dr. Nicholsons ■ künstliche Ohrtromiueln von Schwerhörigkeit und Ohrensausen geheilt worden ist, hat seinem Institute ein Geschenk von 75.000 fl. Übermacht, damit solche taube und schwerhörige Personen, welche nicht die Mittel besitzen, sich die Ohrtrommeln zu verschaffen, dieselben umsonst erhalten können. Briefe wolle man adressieren: Nr. 508B, das Institut Nicholson, «Longcott» Gunnersbury, London, W. Deutsche Amtsgenossen, sorget für die weiteste Verbreitung der «Laibacher Schulzeitung» und werbet unermüdlich neue Abnehmer derselben! Freunde der Schule werden höflichst zum Bezüge unseres Blattes eingeladen. (Ü Zu beziehen durch jede Buchhandlung ist die in 37. Aufl. (J) (h erschienene Schrift des Med.-Rath Dr. Müller über das \!/ I f gestörte Herren- und Sexual- System \i/ 1 v»/ ((S Freizu endung für 1 K 20 h in Briefmarken i\’/ ^ Kurt Röber, Braunschweig. Jj/i w JE R T_ _E m ^Ä/^ERTHEIiVL-Nähmaschinen * * Das in fast allen Orten der Monarchie eingeführte %fähmaschinen -V ersandthaus IV „,™S;™. .2 * * * * STRAUSS R ^ rühmlichst bekannt durch seine Lieferungen an Mitglieder # ve“™^tn'dLeneüeen’ geräuschlos und leicht besserungen der Neuzeit ausgestattete vorzüglichste Familienmaschine der von Lehrer- und nähende, elegant und mit allen Ver- || Gegenwart für Fußbetrieb, mit Verschlusskasten W e r -fc h. e i m ■ El ectr a. Nr. 2 fl. 35.50 Eleetra Nr. 5 fl. 41. — Vier Wochen Probe, fünf Jahre schriftliche Garantie — Maschinen, die sich in der Probezeit nicht vorzüglich bewähren, nehme ich anstandslos auf meine Kosten retour. An Lehrer, Beamte und Privatpersonen sind viele 1000 Wertheim-Nähmaschinen geliefert und können fast überall besichtigt werden. Auf Wunsch werden nähere Adressen aufgegeben. 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Ministerium für Cultus und Unterricht festgestellten Grundsätzen ® bearbeitete Wörterbuch enthält nebst der richtigen Schreibung deutscher Wörter auch die im gewerb-tll liehen, kaufmännischen, gesellschaftlichen und politischen Leben häufig vorkommenden Fremdwörter, ^ VI denen kurze, sachliche Erklärungen beigefügt erscheinen. Bei Hauptwörtern ist auch die Mehrzahl, VII ^ hei Zeitwörtern deren Nennform, Mitvergangenheit und Mittelwort der Vergangenheit angegeben, y" v!/ Dankenswert ist auch die Beigabe der wichtigsten orthographischen Kegeln und der gebräuchlichsten Jp Vj) Abkürzungen. Das 160 Seiten starke Buch wird wegen seiner vorzüglichen Einrichtung und seiner VII großen Keichhaltigkeit jedermann gute Dienste leisten und namentlich von Lehrenden und Lernenden ^ ^ mit Freuden begrüßt werden. ^ VI/ o; Verlegt und herausgegeben vom «Krain. Lehrerverein». — Druck von Kleinmayr & Bamberg, Laibach.