(Port« bat Will Zeitung ------ - Erscheint wöchentlich gveimal: Donnerstag und Sonntag früh. ——— •chrtftlettaag «ub SnmtUsag : ®w»r um alle« »t. 5. Zellen «1. — «nttabtganflta nttbca ta btr Bnwaltaisg «egka öttc.l*irag klQ gKtt «cbflbtw cntgtfltafleaomaun «11 a fl • 9*»111 i FSrda» Jalaad C»«ttHaj>rtfl Din 10 -, hatbjichrig Dia >Mtjtährtl» derBHerr da»on erfuhr, keilte er zu» Zi-grüner und schrie: .Wa» soll da«, du Dieb, da» Geld nimmst dn, aber gibst den goldenen Steig, biigel nicht her?" — „Was für einen Steigbügel? teile bringen würd». Ersten» würde reine der p* wischen Parteien für die berechtigten Winsche der Deutschen »in, Lanze brechen, schon au» parteip». lililchcn Gründe» nicht, un nicht v«n de» anderen Parteien al» germanophil hingestellt zu werdeu, wa» sich in den letzten drei Jahren zur Genüg» g»ltend gewacht hat, da sich nicht »in, Partei, «»der in Worten noch in Taten, für die Deutschen eingesetzt hat. Zweiten» würde ein» Zersplitterung der Deutschen durch Austeilung auf verschiedene slawisch« Partkien i» politischen varteileben ein« Uneiniakeit unter un» selbst herbeiführen, die un« zur vollständigen Ohn-macht in allen politischen und wirtschaftlichen Fragen .virdammen würde. Um diefen Gefahren vorzubeugen, bleibt un« Deutschen in Jugoslawien nur der «ine Weg übrig, d«r Zusammenschluß aller Deutschen in einer Parteiorganisation. Die Deutschen sollen sich im Staate auf festem Grunde ein eigene« Hau« bauen, da« sie nach ihre» Gutdünken einrichten kinue» und in welchem sie auch Hausherr,»recht» auliib»» sollen. In diese» Sinne begrüßen wir Gottscheer die neue Partei und geben die au»drückliche Erklärung ab, daß sich die Gottscheer Bauernpartei al» Unter-organisation der großen Einheit«partei sühlt und für dieselbe stet« mit all ihren Kräften eintreten wirb. Wir beglückwünschen auch die Männer de» vorbe» reitenden Ausschusse« zu ihrer großen Tat und hegen die Zuversicht, daß sich die aus unsere Partei ge-gründeten Hoffnungen erfüllen werden. Dru» auf zur Tat! Das Deutschtum in Großrumänien. Bon Prof. Dr. Raimund F. Kaindl, Graz. Der großen deutschen Au»wanderung»bewegung, die im 18. und 19. Jahrhundert zahlreiche Schwaben donauabwärt» geführt hat, verdankt da« jetzige Groß« rumänien eine stattliche Zahl fleißiger und wohl. hab«nder Bürger. Die weit größere Hälfte der eine Million zählenden Deutschen Großrumänien» wird al» „Schwaben" bezeichnet, wenn sie auch »icht in ihrer Gesamtheit au« dem eigentlichen schwäbischen Gebiete kommen. Im Vanat, der vukowina, in Befsarabien und in der Dobrudscha sind ihr» zahl, reichen Ansiedlungen entstanden. Ueberall hat man »cch die schwäbische Mundart, die Lieder der alten Heimat, noch sind viele schwäbische Sitten erhalten, die schwäbische Frau hält breite Hüften für beson-»er« schön und ruft sie durch Anlegen vieler ge-teifter Ricke hervor. Den Stolz der schwäbischen Zrau bilden die getürnten Betten voll Polster. Da» ind schwäbische Wahrzeichen, wohin man auch kommt. Dazu Reinlichkeit, Fleiß und ansehnliche Häuser, viel haben die Eingeborenen schon von ihnen ge-ernt, doch auch jetzt unterscheidet sich da» deutsche Dorf und da« deutsche Feld von de« seine» Nach->arn. viele ihrer Ansiedlungen übertreffen wohl die n der alten Heimat an Stattlichkeit und Wohl, jibenheit. Auch reich»deutsche Reisende haben ihnen Sag doch selber, Herr, wie wäre e« möglich, daß ein Bettler wie ich «inen goldenen Steigtuigel de-sitzen könnt«!" — Und der Herr plagte sich mit ihm ab, doch alle» war vergeblich, „komm vor Ge-richt", sagte er schließlich. „Gut," meinte der Zi-geuner, .aber bedenk nur, wie sollte ich so mit dir fahren? Du bist in allem ein vornehmer Herr, ich aber bin nur «in Tölpel »nd Bauer! Gib mir zu-vor ordentliche Kleiber, dann wdllen wir zusammen fahren." Da ließ ihm der Herr von seinen eigenen Kleidern welche geben, und sie fuhren in die Gtadt zum Gericht. Und al» sie vor den Richtern standen, erzählte der Herr: „Ich hab' einen goldenen Steig-bügel vo» diesen Zigeuner gekauft. Da» Geld hat er genommen, aber den Bügel gibt er nicht her." Der Zigeuner aber sagte: „Ihr Herren Richter l bedenkt nur, wie sollt' ein Bauerntilpel wie ich zu einem goldenen Steigbügel kommen? Nicht einmal Brot gibt'» bei «ir zu Hause I Ich weiß »icht, wa» dieser von mir will, vielleicht sagt er noch, daß auch meine "Kleider ihm gehören I" — „Ja, gewiß find fie «ein!" schrie d«r Herr. — „Da seht, ihr H«rr«n Richters Und so fand der Handel fein Ende. Der Gut»-Herr fuhr, ohne etwa» erreicht zu haben, nach Haufe, der Zigeuner aber lebte herrlich und in Freuden. voll« Anerkennung gezollt. Ueberall haten dies« Schwabe» ihr gut völkische» E«pfinden genährt. Den Deutsche« Srotzrumäniens si»d bei ihr», Anschlüsse von rumänischer Geit« wichtige Zugeständ» nifle auf völkischem Gebiete gemacht wordea (Karl», burger Beschlüsse). Deutsch« Gprach« und deutsch« Eigenheit sollt, überall g«wahrt bleib«». Wechs«l der Regierungen und der Parleigruppierungen. Ueber, eiser und Kurzsichtigkeit untergeordneter Behörden haben freilich viel von diesen Versprechungen fraglich gemacht. Die beschlossene Agrarreform, die da» Au«» maß größerer Grundbesitze zugunsten Besitzloser eiu» schrinkt, trifft jene Deutschen hart, die durch uner» »üblichen Fleiß bedeutende» Gruudbesitz erworben Haien. Der Gebrauch der deutschen Sprach« in öffentlichen Leben ist beschränkt, deutschsprechend« Beamte werden zurückgesetzt, deutsche On»name?. Straßennamen usw. getilgt; selbst deutsche Familien, namen versuchen Orl»behörden zu rumänistere». Auch die deutscht U»iversttät in Ezernowitz wird ru»ä-visiert; nur wenige deutsche Professoren tragen noch an ihr vor und einer der rumänischen Professoren, der in Ezernowitz und Wien seine Bildung erhalten hat, wagt e«, deutsche Kultur zu schmähen. Aber unentwegt treten die Schwaben und übrigen Deutschen für ihr gute» Recht ein, und da» völkische Leben entfaltet sich frisch weiter. Da« deutsche Schulwesen entwickelt sich gut und gern soll hier bekannt werden, daß die Bukarest» Regierung im allgemeinen verständiger dieser Forderung ent-gegenkommt al» früher die Budapest». Auch i« Banat und in Bessarabien entstehen deutsche Mtttel-schulen. Deutsche Volksschulen gibt eS überall, ein Teil der deutschen Schulen wird noch au» völkischen Mitteln erhalten, sonst aber sorgt der Staat für sie. Uederall erstarkt da» deutsch« BereinSwesen. Auch im Banat gibt e« jetzt eine große Reihe schwäbischer vereine. Der Deutsch - schwäbische Kulturbund zählt hier etwa IV.lXX) Mitglieder iu 60 Ort»-gruppen. E» wird weiter eine gemeinsame große Volk»organisation angestrebt, die alle Banater Schwaden unbeschadet ihrer besonderen politischen Gesinnung zusammenfassen soll und bei de» engen nachbarlichen Beziehungen der einzelnen Orte in jede Gasse und jede« Hau« dringen wird. Aber auch alle übrigen Deutschen Großrumänien« schließen sich «ach dem Beispiele ihrer früheren Tagungen anein-ander. Im September 1921 fand in Czernovitz eine große von allen deutschen Gauen beschickte Tagung statt, aus der der verband der Deutschen Groß-rumänien» gebildet wurde. In jedem Gau (Alt» rumänien und Dobrudscha, Banat und die früheren Teile Ungarn», weiter in Bessarabien, der Buk»-wina, Siebenbürgen) besteht ein Volk» rat. Die Haupt-leituug hat ihre» Sitz in Hermannstadt, die gemein-amen Tagungen wechseln ihren Ort. Auch alle »rutschen Abgeordneten de» Bukarester Parlament« »ilden einen verband. Durch Veranstaltung von vortrügen (in Hermannstadt HochichuUarse), Pflege >e» deutschen Theater«, de« ZertungSwese»«, veran-taltungen von Ausstellungen u. dgl. wird für die Entwicklung deutscher Kultur und Wirtschaft gesorgt. Zahlreiche Schwaden besuchen die Universitäten Deutschösterreich» und de« Deutschen Reiche«. Wieder« holt haben rumänische Staat«männer in der letzten Zeit die deutsche Tüchtigkeit anerkennen müsse». So hat der Kriegsminister vor kurzem versichert: „Wir werden glücklich sein, wenn wir auf Verwaltung». Posten de« Staate» so ardeitsame und ordnnng»-liebende Männer haben, wie e» die schwäbischen und sächsischen Beamten sind." Unsere schwäbischen volkggenossen im Südosten haben da« Brot ihrer Adopiivheimat »icht umsonst gegessen, sie haben ihrer alten Heimat keine Unehre gemacht. wiener Mittag. Politische Rundschau. Inland. v>« Moratorium. Die Negierung hat einen Gesetzentwurf über die Stundung vo» au»ländischen Zahlungen au»» gearbeitet, ber de« Prästdiu« de« Parlamente« übn. reicht wurde. In Betracht kommen dafci Valuten, die cintn höheren Kur« ab» der Dinar haben. Läng-sten» 15 Tage nach Inkrafttreten d,« G«f«tze» «fisstn di« Kaufleute i« Wege der Handel»» und Gewerbekammern oder ihrer Gre»i«n melden, »b sie die Stundung in Anspruch nehmen. In jede» Falle, in de» die Zahlung»unsähigkeit auf den Dinarsturz zurückgeführt werd«» kann, wird da» Handelsgericht auf den entsprechend«» Antrag hin da« Moratorium bewilligen. fiummtr 16 CIKitt Zeitung ®(il« 8 Au» 5cm 2Rinift«rrate. Aus ktr Sitzung bti Ministerrate« »»« 17. l. M. tviirdr über bte vilpstegung der passiven Gebiete in unsere« Stalte o«r|atb»lt. 88 wurde beschlossen, diesen Landstrichen rasche Hilfe zu bringen und «it der Versorgung zu beginnen. Ferner würd« da» Junenxinlsttrium ermächtigt, einen Grsetzent-Wurf über die Ausnahme in den Staat»bürg«vtr. band ou»zuarbeiten und ihn de« Parlamente vor» zulegen. Auch wurde deschlosf«», in Hinkunft hochwertige Kohle i» Aullmde anzukaufen und in der Kolonisierunz Südserbien« sortzufahren, vor alle« durch jene Bevölkerung, die au» den von Italien besetzten Gebieten in da« jugoslawische Königreich übersiedelt ist. Für «in ungeteilt«» vaimatien Im llnterau«schvß für die Zerteilung de« Staate« >u verwaltung«gebiete stellte dieser Tage der dalmatinische Abgeordnete Dr. Ante Dulibic den An-1r«g, die Vota Kotor«ka (voche bi Cattaro) nicht h m Berwaltung«gebiet von Letinje, sondern Split anzugliedern. Uederhaupt fordere er, Dalwatien nicht in drei Teil« zu zerschneiden, sondern e« al« eine Verwaltung«einheit mit den bi«herigen Grenzen und dem Sitze in Split bestehen zu lasten. Er betonte, daß Daimatien im Falle seiner Dreiteilung keine Oestandmöglichkeiten hätte und seine Verwaltung«, arbeit nicht entfalten könnte. ?« bilde seit alter»tzer »in einheitliche« territoriale« Ganze«. Di» natürlichen, wirtschaftlichen. sozialen und finanziellen Verhältnisse »erlangten, daß da« Land nicht in Stückchen zer. schnitten »erde. Der Seevnkehr könn« nur aufblühen, »enn valmatien f» bleib« wi« bi«hrr. Der Unter-autschuß nahm den Regierung»antrag an und schlug die Bucht von Kotor de» Tetinjer Gebiete zu. vor d«n Gemeindewahlen in der Woiwodina Der Ljubljanaer Iutro läßt sich eu« Novisad berichte»: Mit Rückficht auf die Meldungen ver-schtedever Beograder Blätter, deß die Deutschen und Magtzrren in der Woiwodina ein« Vereinbarung zu ge»etnsa«e« vorgehen bet den Gemeindewahlen ge« troffen hatten, wird in deutschen führend«» Kreisen betont, daß zwischen den Deutschen und Magyaren kein Abkommen getroffen word«n sei. , sondern «it de« Simplon Sspreß nach Ljubljana leirwen, «e er sich mit Paic und de« Außen« minister Dr. Viniii über Fragen der Konferenz von Genua beraten wird. In Beograd hat dies» Nachricht S«»satioa hervorgerufen; man schreibt der Ljubljanaer Zusammenkunft die grißt« Bedeutung b«i, hzup!'ächl-ch wegen der Möglichkeit eine« «in-tritt«« »»n Polen und Griechenland in di« kl«in« Entente noch »er der Konferenz von Genua. Slabii aus d«r Konferenz von G«nua? Wi« sich di« Frankfurter Zeitung au« Ro« melden läßt, empfing di, römische Regierung am 19. F»bruar «in« Bittschrift der Radii-Partei, worin gebet«« wird, euch di« Vertreter Kroatien« zur Konserenz von Genua zuzulassen. Di, Consulta het da« Ersuchen an de« Obersten Rat zur Ent« scheidnng weitergeleitet. Zustand. Di« »l«in« Entente für di« Verschiebung d«r Konferenz von Genua. Wi« die Baseler Ratioualzeitung meldet, ist der Schweizer Bund««rat offiziell davon verständigt wor-den, daß von der kleinen Entente ein« Verschiebung d«r Konserenz von Genua u« drei Monat« been-tragt worden ist. Da einen solchen Aufschub von dr«i Monaten auch Poincarö in seiner Rot« an England verlangt hat, ist d«r Zusammenhang zi««» lich dtutlich. Au»schlud der Kleinen «ntente von d«r SachverständtgenKonferenz Frankreich hat in «wer Note an England die Btijiehung der kleinen Entente zur Sachverständigen« konfertnz vorgeschlagen, die zur Vorbesprechung de« Wirtschasttprogramme« der Konferenz von Genua von den Beittetern der fünf Großmächte abgehalten werden wird. In der englischen Antwort wird er» klärt, e§ liege kein Srund vor, zur Konferenz die Sachverständigen anderer oder einiger Mächte mit Autschluß anderer «inzulad«n. Die englische Re-gitrung hält an der raschen Regelung dieser Frage fest, damit sich di« Sachverständigen ehesten« in London einfinden können. Britisch« Schwierigkeiten. Di« Lag« in Indien ist weitau« ernster al» sie di« spärlichen Zeitung«nachrichten, die die »nglische Zensur paffi«r«n können, hinstellen. In «iner der letzten Debatten l« Unterhaus« würd« auf di« Gefahr« lichkeit der indischen Ausstand«bewegung, die trotz d«r radikal«» Maßregeln der englischen Behörden an Um-fang gewinnt, mit besonderem Nachdruck hingewiesen. Da di« Regierung sich auch auf einen Teil dir indisch«» Truppen nicht mehr glaubt verlassen zu könne», wird n«b«n der bereit» in Gang gebrachten Au«h«dung von Freiwilligen unter den in Indien lebenden Engländern an Tntppenstndungen au« England in beträchtlich«« Umfang« gedacht. Die Stellung Lloyd George« erscheint aus« neue durch die französische Politik gejühide!, Wenn auch einer-seit« England alle Schritte unternimmt, um sein« Jnt«ressen Im nah«» Orient nötigenfall« auch mit Waffengewalt zu wahre», wozu u. a. ein« auffallend starke Ansammlung britischer Flottenkräfie in Gib-raltar gehört, fo wird anderseü« doch wieder damit g«r«chnrt, daß Lloyd George einem Nachfolger werde weich«n müssen, der Frankreich gegenüber zu sehr weitg«h«nd«n Zuzeständiffen bereit ist. Di« Annahm« de» englisch-irischen Au»« gleiche» im «nglisch«n Unterhau». Dieser Tag» würd» im englischen Unterhause in zweiter Lösung di» vbstimmung über da« englisch-irisch« Abk««men vorgenommen. Der frühere Pce-«ier«inister A«quith empfahl di« Annah«e de« vertrage«, damit aus diese Weise die resche Aus-nahm« der Regierung«geschäfte durch di« irisch« Re-gitrung ermöglicht werden. Für di« Arb«it«r unter» stützt« diesen Antrag der Arbeiterführer Thoma«. Der Gesetzentwurf wurde «it der großen Majorität von 502 gegen 60 Stimmen angenommen. Sgypten freie» Land. Die englische Regierung hat an den Sultan von Egypten einen Brief folgenden Inhalte« ge-schickt: Die Regierung von England, die seinerzeit da« Protektorat über Egypten errichtet hatte, erfährt, daß die egyptische Bevölkerung die Aufhebung der englischen Schutzherrfchcst über ihr« Heimat fordert. England will sich dem Willen de« Volke« nicht ent-gegenstellen und betrachtet »on nun an Eghpten al« »inen unabhängigen Staat, und da« ohne verbind« lichkeit und Bedingungen. Serval Pascha kann sofort die gesetzgebende Versammlung einberufen und die Regierung bilden. Erst mit der neuen Regierung wiid England bezüglich der Sicherung des Suez-kanale« i« Falle eine« Angriffe« durch eine dritte Macht v«rhandela. Di« Annäherung zwischen Sowjetrujzland und Frankreich. E« ist bekannt, daß kein Land da« Sowjet-system in Rußland so hartnäckig bekämpft hat wi« d>« französisch« Republik. Di« tschechischen Legionen in Sibirien, die Koltschakarmee, Judenisch, Denikin und Wrang«! waren di« Werkzeuge Frankreich«, um den Sturz der Sowjet« herbeizuführen. Wenn nun gleichwohl eine Aenderung im Tone sowohl in Ruß-land al« auch in Frankreich in der gegenwärtigen Znt festzustellen ist, so ist e« al« sicher anzusehen, daß in beiden Fällen da« verhältni« zu England ein« entscheide r>ve Roll« spiel». Der von jeher eng« landfeindlich« Pariser Matin hat eine förmlich» Kampagne für »in» direkt» Verständigung zwischen Frankreich und Rußland «röffnet, ohne a?«rding« b«i d«r Kl«inbourgeoisie Frankreich« bi»her viel An-klang gesunde» zu haben. Die Räteregierung, die von den Franzosen auf einmal al« di« Trägerin der russischen Nationalinteresse» bezeichnet wird, sieht irotz ihrt« Wunsche« nach einer möglichst engen Verbindung mit Deutschland in den Erklärungen der deutschen Regierung die Zustimmung zu dem engli-scheu Plan «ine« internationalen Autnützung«konsor-tium», auf da» Rußland nicht eingehen könne. Sowjetruhland» Aufmarsch in Genua. Au» Mr.«kau wird gemeldet: Um ihrer Del«« galio» in Genua größere» Gewicht beizulegen, ist di« Moskauer Regiern 'g bestiebt, von allen jenen föderativen Cowjetrepndliken, [die keine Einladung zu der Konferenz in Genua erhalten haben, voll-machten zu erlange», so daß die russische Dele- fiation al« MandatSträger nicht nur Eowjetrußland«, ondern auch mehrerer neu gegründeter Staaten uno verschiedener Nationen in Genua erscheinen wird. Die Mo«kauer Regierung will dadurch beweisen, daß ihr Einfluß weit über die Grenzen Sowjet-rußland» r icht. Da« Hinderni«, da« in der Ant. wortnote der Sowjetrepublik auf die italienisch« Ein-ladunz» zur Konferenz bezüglich der Teilnahme Lenin« vorgesehen war. ist ausgetreten: Lenin ist einer Londoner Meldung zufolge ernstlich «rkrankr, so daß er für eine Zeit sich von den Staat»-geschähen zurückzuziehen genötigt ist. Seine Fahrt nach Genua ist ^»möglich geworden. Di« rumänisch« Kris«. Wie der Präger vohemie au« Bukarest gemel-det wird, scheinen die Tage d.'« Kabinett« Bratianu gezählt zu sein, «dordnungen bei« König habe» er-klärt, daß di« zenlralistischt Politik Bratianu« Land und Volk in di« schwersten Gtjahren stürz«. Die Siedenbürger Rumänen bereiten den Abfall vor und sind nur noch durch «ilitärische Machtmittel und brutale Kcieg«gei ichl«urtille vor ernsten Schritten zurückzuhalten. Bratianu« Politik arbeitet mit V folgung»», Verhaftungen und Hinrichtung«», vo., der Regierung organisierte Bande» durchziehen die Dörfer und drohen den Widersachern der Maßnahme» B atianu» mit Totschlag. In den Städten plündert ein zügelloser Pöbel. Di» N'gieiung« beamtet! über-bieten sich an Gewalttätigkeit. Bratianu wird daher in der dritten rumänischen Nationalversammlung Opposition und schweren Angriffen begegnen. Da« rumänische Volk will selbst den Kampf für die Freiheit Siebenbürgen» beginnen. Am Stadt Kirchenkonzert de» gika Quartett«» In unserem lieben Üirchlein, wo schon so manche« hochheilige Wort, so mancher unvergeßliche Ton au unser Her; geklungen, ward gestern der denkbar weihevollste Gottesdienst gefeiert. Schon der Anblick der in finstrer Winternacht dastehende» erhellte» Kirche brachte Weihnacht»st>mmung in die Herzen der Kommenden. Dann da« Glockengeläute..... Mit eine» Male ward« e« in d«r Kirche dunkel und nur zwei Kerzen zu beiden Seiten dt« Alt«,kreuze« leuchteten noch wit au» der Ferne. Und nun begann der ewige Weltgeist zu un» zu reden in der Musik, der Sprach« der Seele, von Meister Jnterderger« Hand gespielt, erbrauste Johann Sebastian Bach« Präludium in G«Moll. Mit Mozart« Andante au« dem Jagd« Quartett fetzte die herrlich« Zikavereinigung ein. Dann kam Beethoven« Adagio au« op. 13 Nr. 1, endlich Schubert« Andante con moto au« dem Oaar« tett „Der Tod und da« MäSchen'. Bald klang e« wie ein wundervoller Ocgelton, bald wie ein ganze« Orchester, dann wieder wi« eine menschliche Stimme au« wehem Herzen. Jeder Ton de« Quartette« kam au« tiefster Seele und drang in die tiefste Seele, bi« bei der erschütternden Schubertmustk eine einzige unbeschrriblich« Stimmung Künstln und Z»hör«r zu «inem höheren Ganzen vereinte. Und so blieb e« bei Tschajkow»ky» .Andante cantabiU' «nd Smetana« .Largo sostenuto" au« dem Quartett „Au» meine« Leben", bi« mit Cchlimann« »Träumerei", von Richard Z'.ka wundervoll Gearbeitet, der leyte Ton verklang. Ja, in diesem Konzerte hat wirklich der Pendel vo« Erhabenen zum Erhabensten geschlagen, wie e« nur sein kann, wenn groß« Meister von großea Künstlern unter stimmung«sördernd«n äußeren Umstän« den gespielt werd««. Da» Zikaquartttt — jeder «inzeln» «in« künstlerische Persönlichkeit von eigener Art und hohen Werte, da« Ganze wieder ein prachtvolle« Instrument ureigenster Individualität — htt durch diese« Kirchenkonz«t den großartige» Eindruck de« letzten Konzerte« noch vertieft und derartig fest de« gründet, daß wir ohne da« Quartett künstlerisch nicht mehr leben zu können meinen. Uns«r tiefster Herzenswunsch aber ist. daß da«, wa« dies« vier genialen Künstler mit vereinten Kräften unter schwierigen Verhältnissen geschaffen haben, mit vereinten Kräften auch erhalte» bleiben möge. Die Welt muß und wird es ihnen lohnen. Präsident Masaryk Trauzeuge de» König» Alexander. Nach tschechischen Blätter« stimmen wird Präsident Malaryk bei der Hochzeit de« König« Alexander al« deffen Trauzeuge fungieren. Wichtig für Erw-rbssteuerpflichtlge. Die Bekenntnisse zur Ecwerbsteuer stni» ^»solge einer Verlautbarung der Finauzbehö de bi« IS. Fe- •fite 4 Zeitung Rummer 10 bruat einzubringen. Die bezüglichen Drucksorten sind bei der hiesigen Steuerbezirksbehörde erhältlich. Parteien, welche diese Elklärung nicht einbringen, haben den Eintritt der versäumnisfolgen zu gewärtigen. Da» ander« hiefig« Blatt drückt in seiner Nummer »om 16, jtdtuat l. I. die Hoffnung aul, daß auch wir unseren Lesern die Mel-dung von einer vom Deutschen Schul»erein in Wien »crenstalteten Proteftversammlung gegen di» Schul-fordernngen dir national»» Minderheit«» servieren würden. Wir glaub«» der in uns gesetzten Hoffnung am besten zu entsprechen, wenn »ir di« im Kor»iki Slaven« »om 8. Februar l. I. enthaltenen Forderungen der nationalen Minderheiten in Deutsch-vsterreich hier abdrucken: 1. Ausstellung öffentlicher tschechischer Bolk»schulen in 20 niederösterreichischen Gemeinden. 2. Di« tschechische Sprach« ist al» Un-terricht»gegenstand in allen öffentlichen nieder- und oberßstlrreichifchen Schuten einzuführen. 3. In allen nieder- und oderisterreichischen Landwirtschaft«schulen ist die tschechische Sp.ache all Pflichtgegenstand ein-zuführen. 4. I» der Nähe »o» Wien ist eine zwei-klassige tschechische Landwirtschast»schule auszustellen. 5. El ist je ein Lehrftuhl für tschechisch, Sprach« und tschechisch« Kulturgeschichte an d;r Hochschul« sür Bodenkultur und an d«r Wiener Univttsuit zu errichten. 6. Der Lehrstuhl für Slawistik an der Wiener Universität muß besetzt und Leh'stähle für flämische» Recht «nd da« Recht der Nachsolgestaalen errichtet werden. 7. E> ist sofort »in» Konferenz der nationalen Minderheiten einzuberufen und ein Beirat d«r nationalen Minderheiten im Amte de« Bunde», kanzler» einzusetzen. Deu nationalen Minderheit»« ist da» Recht auf Delegierte in den Land«»kultur-räten zu geben.— Di, Tschechen besitzen in Wien nach Angade de« tschechischen Komen»ltz Vereine« 1b öffentlich«, 8 Hilf»-, 3 Bürger-, 1 Real- und 1 Handeltschule. Wenn »ir noch anführen, »ah di« nationalen Minderheiten in Deutschisterreich ungefähr «in Fünf-zigst«l (1/60) d«r Gesamlbevölkerung «»«machen, so tun wir die» nur, um an di« Wort« zu erinnern, di« da» ziti«rt« hiesige Blatt iu seiner Num««r vom 11. Februar un« zugerufen hat: .Sobald ihr Deutsch« in Jugoslawien eine so ungeheure Ueber-zahl über di« slawisch« Bevölkerung bilden werdet wie sie di« Slaw«n im früheren Oesterreich über di« Dentschen und Magyaren gebildet Hoden und nicht bloß »in Fünfz»hnt»l (1/15), dann kommt und holt »uch größer» Rechte.* Wir teilen den Stand-puselt de« Zumaßt« »»» staat»bürgerlichen Rechten im B»rhältni« dtr V»lk»zahl nicht, den da» andere hiesig« Blatt «innimmt, ab«r wir fragen un», wa» e» »»hl dazu fag«n würd«, wenn di» national»« Minderheiten in unserem Staate dieselben For-dernngen an uns»r» Regierung stellen würden. Di« Aufstellung einer »ierklassigen Schul» «it slowenisch« Unlerrichttsprache in St. Jakob im Rosental» wurde nach einer Meldung de» Koroäki Slovenec vom Klagensurter Lande»schulrat beschlossen, um aus dies« Weise den Forderungen der dortigen slowenischen Bevölkerung zu entsprechen. Geschworenenauslosung. Für die am 6. März l. I. beginn«nde Echwurgericht»periode wurden nachstehende Geschworenen ausgelost: al» Hauptgeschworene: Derca Anton, Besitzer, Trnova, Nr. IS; Frece Aloi», Sausmann, Eelje; Prekoriek Johann, Kravkenhau«verwalt«, Eelje; Cizej Anton, Besitzer, Prekopa, Nr. 7; Pla«kan Anton, Gastwirt. Braölovöe trg; Jarko Franz, Besitzer, Ljabija (Mo-zirje); Cetina Andrea», Besitzer, Dobrteiava«, Nr. 11; Lapuh Josef, Besitzer, Zg. Odrez, Nr. 10; Baland Anion, Besitzer, Zmarje pri Jeliah; Brinovec Franz, Kaufmann, Bran»ko, Nr. 17; Zorko Johann, Schneidermeister, Gorica, Nr. S; Bid«ni:k Matthia», Bauer, Lote, Nr. 10 (Gcm. Smartno v R. d.); Kolene Franz, Kaufmann, Eelje; Arch Johann, Bürgermeister und Besitzer, Stari trg, Nr. 65; Eencel Johann, B-sitzer, Tremerje, Nr. 16; Ma-kovec Josef, Kaufmann, Retje pri Trbooljah, Nr. 44; Kraiun Martin. Großgrundbesitzer und Kaufmann, Gornje Zre«, Nr. 4; E»nfid«nti Mirko, Kausmann, Eeije; Brrnko Aloi«, Besitzer, Lastnie, Nr. 5; Go> miljAek Franz, Besitzer, GriZe; Zupancit Johann, Privatbeamter und Kaufmann, Celje; Rudolf Friedrich, Verwalter, Eelje; Bizjak Johann, Schneidermeister, Eelje; Zore Franz, Kaufmann, Koujice; Narak« Jgnaz, Gastwirt, Divjmirje, Nr. 56; Radej Karl, Kaufmann. Lok« pri Trbvvljah, Nr. 17; Roje Georg, Bauer, Brezova (Hmartno v R. d.); Gtiglic Franz, Besitzer. Recica, Nr. 30; Balenkak Anton, Kauf, mann und Besitz«?, B«lenje, Nr. 22; Jan Anton, Besitzer, Skale; Diehl Robert, Großkaufmann, Celje Labohar Andrea», vesttztr, Sv. Rupert nad Lautem; Pustek Ferdinand, Kaufmann, Smarje pri J«l«ah; Matkovii Josef, Weinhändler, Eelje; Zakoiek Anton, Besitzer, DrenSkorebro, Nr. 18; Bizoviäek Johann, Kaufmann und Besitzer, Haler. Al« Ersatzgeschworene: Kojuh Johann, Besitzer, Zkofja»a», Nr. 32; Pelika» Josef, Photograph, Eelje; Koren Franz, Bäckermeister, Eelje; Pilih Blasiu», Besitzer, Levec, Nr. 35; Ropan Franz, Besitzer, Ljubeina; Eerar Franz, Be« sitzer, Trno»lje. Nr. 8; Kukec Emerlch, Kaufmann und Besitzer, ^alee; Roblek Franz, Großgrundbe-sitzer, Z,lec; Samec Karl, Besitzer, jugoslawisch« Finanz Verhandlungen. Wie au» Wie» gemeloet wiro, begab sich dieser Tage Ministerialrat Dr. Bansch in Begleitung weherer Referenten nach Beograd, um dort Verhandlungen über die au» dem Frieden«, vertrage sich ergebenden finanzielle« Fragen, so auch über die Abschliegung der BorkriegSschulden, zu führen. Ferner haben im Justizministerium die ver» Handlungen bezüglich der Sequester und der Depots jugoslawischer Bürger in Deutschösterreich wieder begonnen. Zum Handelsvertrag mit Oesterreich. Am 30. v. M. nahm da« Parlament da» Gesetz an, mit dem der Handel«minister ermächtigt wird, die Gültizkeit»dauer de» Handel«»ertrage« mit Oesterreich bi« 80. Juni d. I. zu verlängern. Da« Gesetz trat mit 31. Jänner in Kraft. Um bi» zur Veröffentlichung desselben die Fortdauer im ver-kehre mit Oesterreich ausrecht zu erhalten, wurde die Generalzollvirektion gebeten, aus österreichische Waren auch weiterhin den Mini«altarif anzuwenden. Sogleich nach Veröffentlichung be» Gesetze» i« Ami»-blast wirb mit Oesterreich da» Abkommen über die Verlängerung unterzeichnet werden. «ine Niederlassung der Schicht-Werk« in Jugoslawen. Au» Beograd wird un» be-richtet: Die Schicht-Werke. die bekannte Seifen» fabrik, errichten eine große Niederlassung in Jugo-slaivien durch Erweiterung einer bereu» erworbenen Seifenfabrik in Osijek. Der deutsch« Handel auf dem ValKan Da» Organ der Bcünner Republikaner, die Svo-doda, lenkt die Aufmerksamkeit aus die Tatsache hin, daß der deutsche Handel und die deutsche Industrie bald nach dem Kriege auf dem Balkan, befonber» aber in Jugoslawien, Fuß gesaßt habe und immer mehr Baden gewinne. Ihre hohe Valuta schließt die Konkurrenz der Engländer so gut wie ganz au». I« Aufsatze wird namentlich darauf hingewiesen, wie oie Deutschen den tschechischen Handel im nahen Oriente »erdrängen u»b Artikeln, die sich schon ihren festen Markt erworben haben, wie Texlilwaren, Eisen, Papier, ©!al und Porzellan, diesen entziehen. E» wird die Befürchtung aulgesprochen, daß d«r deutsche Handel flch in kurzer Zeit den ganzen Balkan für seine Waren erwerben dürfte. D«r deutsch, und d«r tsch«chisch« Glas-«xportnach 5ugsslaw»«n DieEinfuhr tfchecho-slowakischen Glase» nach Jugoslawien stockt nahezu »öllig, während die Einfuhr au» Deutschland und sogar au» Belgien ersichtlich zunimmt. Während in den Jahren 1919/1990 au» der Tschechoslowakei nech Jugoslawien über 2000 Waggon« Tafelglas eingeführt worden stnd, wurden seit Mitte 1920 di» Ende 1920 bloß 500 Waggon» importiert. Au» Deutschland werden in»besondere billigere Gattungen, au» Belgien Spiegelgla» und bessere Luxu»erzeug. nisie eingeführt. Da» gleiche gilt für Porzellan. da» gegenwärtig nach Jugoslawien au» Deutschland in großen Posten importiert wird. Dir deutsche Kriegsentschädigung an Serbien. In der Sitzung de» finanzwirtschastlichen Komitee» vom 14. Februar wurde beschlossen, deß Deutschland die Kriegsentschädigung in Goldmark oder in Warenleistungen zu zahlen habe. Ferner wurden in derselben Sitzung einige Kredite für da» verkehr»-. volk«gesundheit». und Ackerbauministerium genehmigt. Die Au«fuhr »on 12.000 leichten Pferden, von denen 10.000 aus der Donau, der Rest auf anderen Au«fuhrlinien verschickt werden sollen, wird bewilligt. Nach einer Erklärung be» Finanzminister» Dr. Kumanudi beträgt die deutsche Krieg»entschä-digung an Serbien 27 Milliarden Goldmark. Davon werden 13 Milliarden sür den Invaliden, 6 sür die Schadenersatzansprüche von Privaten und 3 für Gut«achung für den Staat bestimmt werden. Deutschland geht auf die Reparation»-lieferungen ein. Die deutsche Regierung teilte ber Reparation»kommission mit, daß sie unbeachtet der schweren inneren wirtschaftlichen Lage auf die Durchführung der Lieferung von 12.570 Hartholz« und Kieferschwellen, 449.760 Telegraphenpseilern, 555.000 Kubikmetern Rundholze» und 1240.000 Kubikmetern verschiedenen Holze» eingehe. Flugverkehr zwischen Deutschland und Ruhland. Die russische Regierung hat mit der Aerv Union in Berlin eine Gesellschaft unter den Namen »Deutsch-russische Luftverkehr»zesell-schaft" gegründet, vom Frühjahr an soll ein regel-mäßiger Lastverkehr zwischen Deutschland und Ruß-land mit Verkehrsflugzeugen der russischen Regierung zunächst auf der Strecke Königsberg—Moskau unterhalten werden. Der Verkehr soll in erster Linie dazu dienen, die amtlichen Kurierposten von Berlin nach Moskau und umgekehrt zu befördern. Die Be-förderungsdauer wird dadurch von einer Woche auf 22 Stunden herabgesetzt. An der Aero-Union sind u. n. die Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft, die Hamburg-Amerika Linie und der Zeppilinkonzern beteilig». (Line internationale Lustkonserenz in London. Dieser Tage tagte in London die Jnter-nationale Lustkonserenz, an der feiten» Deutschland» die Majore Stelling und Herera teilnahmen. Die Verhandlungen wurden zwar geheimgehalten, aber man erklärte, daß von den verhandelten Punkten die Grundsätze einer Slandartisierung und Umgestaltung der Landung»zeichen und die Einführung einer Ladelinie (Piimsol Line) für Handel«lust>chiffe auf der Tagesordnung standen. Außer England und Deutschland waren aus der Konserenz Frankreich, Italien. Rußland und die Schweiz vertreten. Der englisch« Vorschub von zwei Millionen Pfund flir D«utschösterreich. Der englische Gesandte Sir Akerl-Dougla« hat der österreichischen Regierung folgende Rote überreicht: Im Auftrage meiner Regierung habe ich die Ehre, Ihnen mitzuteilen, daß die englische Regierung be-schlössen hat, Oesterreich einen Kreditvorschuß »on zwei Millionen englischen Psund zu geben. Die Ein-zelheiien diese» Kreditvorschusse» werden von der englischen Regierung sosort be« österreichischen Ge. sandten in London mitgeteilt und durch einen Konto« auSlausch geregelt werden. — Wie da» Wiener Acht-Uhr-Adendblatt ersährt, dürfte die Anfrage de» Senator Lodge, der Deutschösterreich von der schweren Last de» Generalpsandrechte» befreien soll, dieser Tage i» amerikanischen Senat zur Verhandlung ge-langen. Die Tatsache, daß Deutschösterreich endlich Kredite bekomme, hat in jenen Staaten starken Ein-druck hervorgerufen, die seinerzeit die Bereitwilligkeit erklärt hatten, sich an der völkerbundhilfe zu be» teiligen. Namentlich in Dänemark und Holland scheint man jetzt geneigt zu sein, die Kreditfrage, die lange Zeit ruhte, wieder in» Rollen zu bringen. Stinne» kaufte die Schiffahrtsgesellschaft Sicuio-Amerieana. Die italienische Bankgrvppe Hugo Stinne» kauf« die Schiffahrt»- SÄlc 6 Cillicr Zeitung Numwn IS gesellschaft Siculo-Americana in Neapel an, um unter italienischer Flagg» den Transport »»n Au<> «anderer« zu bewirken. Die französische Anleihe für Deutsch-osterreich. Die franjisische Regierungsvorlage über die Vorschüsse an Deutschösterreich wurde dem Finan,auSschusse zugewiesen. Der Gesetzentwurf lautet: Der Finant»inister wird ermächtigt. Oester-reich zu Lasten der EtaaXeinkünste Vorschüsse bi« »u 5b Millionen Franc« oder befristete Kredite franjSflscher Banken t» garantieren. Slvrnierung der österreichischen Tex-tilabschliisse in der Tschechoslowakei. Der Haupt»erb«nd der tkxtll»erarde>t«nden Gewerbe und Industrien Deutschösterreich« hat an die tschechischen Weber ein Zirkular gesandt mit der Mitteilung, dab seine Mitglieder infolge der katastrophalen Erhöhung der tschechischen Krone gezwungen sind, die laufenden Schlüsse zn stornieren. Auch bezüglich der bereit« gelieferten Waren veilangen die Wiener Abnehmer eine Knr«erleichterung bei Bezahlung der offenen Fakturer. Wie nun an» Wien gemeldct wird, ist »in Einvernehmen zwischen den tschechoslowakischen Fabrikanten und den österreichischen Kaufleuten be» reit« erzielt worden. Für die öfter, »ichisch« Krone und die Tschechokrone wurde ein Berhültni« »on 100 : 1 hinsichtlich oller ausständigen Zahlungen festgesetzt. Die Tschechen haben in eine Prolongierung der Wechsel, die Preisermäßigung für die Ware um 10# und dir Stornierung der laufende« Abschlüsse eingewilligt. Wiener M«sf«. Zn Wien werd«» drrzeit alle Boibereilungen sür die zweite internationale Messe getroffen, die in der Woche vom 19. bi« 25. März 1922 stallfinden wird. Nach einer kurzen Periotc de« geschäftlichen Stillstände« geht wieder «ine starke gesunde Bewegung durch die Stadt. Da« gesellschaftliche und geschäftliche Leben in Wien hat neue ^«pulse erhalten und da« tägliche Straßen, bild läht deutlich erkennen, daß sich in Wien dauernd viele Tausend Fremde aufhalten, die sich hier durch. au« wohl fühlen. Die Wiener Frühjohr«mess« wirft bereit« kräftige Schatten vorau«. Ueberall werden eifrigst Rüstungen für di» große Woche der Jndlistri» und de« Handel« getr»ssen. Die großen Hotel« und die privaten Haushaltungen machen die besten Zimmer zum Empfang der Fremden bereit. Der Wohnnng«nach»eis der Wiener Messe fertigt täglich eine sirößer» Zahl von Wohnung«bestellungen au« dem Autlande ab. Nirgend« finden sich auch nur di« geringsten Anzeichen von Hemmnissen oder Schwierigkeiten, von denen man in der jüngsten Z«it wieder im Auslande da und dort ganz unbe-rechtiger Weife hat sprechen hören können. Wer »ach Wien kommt, ist hier willkommen und wird sich hier sicherlich wohl fühlen, vie österreichische Vertretung in Ljubljana wird Sichtvermerke auf Grund »on Messekarten ab It». März 1922 zum Halden Preise erteilen und Messekarten und Bett-bestellkarte« ausgeben. Um jede wie immer geartete Information möge man sich schriftlich oder münd-lich an die österreichische Vertretung in Ljubljana wenden. Der Metallfchatz der tschechoflow«' Kischen Republik Die tschechische «old-, Silber-und valutenanleihe hat folgenden Ertrag gehabt: Darlehen in reinem Gold ."5840 Kilogramm «der 12 4 Million««, Schweizer Franken, in reinem Silber 325.000 Kilz^ramm oder 3T'86 Millionen Schweizer Franken, in fremden Valuten (nach der Frieden«, relalwn) 8 78 Millionen Franken. Al« Geschenk wurden 263 Kilogramm rein«« Gold. 3000 Kilo-gramm Silber beigetragen. Der Metallschatz der tschechischen Republik beträgt im ganzen 1131 Mil-lionen tschechische Kr«nen. Totcnliste. Jilnncr 1922. In der Stadt: Franziska Wa«l», 71 I., Dienstbote; Karl Teppey, 6Z I., Holzindustrieller; Stefan Zuzzi. 1 Tag, Eisenbahner«kind; Maria Lachnit, 76 I., Private: Hedwig Osole, 28 I.. Obergtvm,ter«gatlin; Milan Vori« P«fa, 9 Mo. nat». Odrrwachmannttind. — Im allg. Kranken-Hause: Anna Fasching, 31 Z., Private au« Eelj»; «nton L»nartie, 62 Tagldhner au« Kalobje; Leopold Krajnc, 37 Z., Keuschler au« Sv. Bid; Antonio Grobin, 34 I.. Taglöhnerin au« Zusem: Michael Arlic, 84 I., Gemeindearmer au« Dobje; Georg Korent. 75 I,. AuSzügler au« Petro»ce: Johann Matasek, 36 I., Bmdermeifier au« Telje; Georg Palir, 39 I., Gemeindearmer au» So. Iur Umgebung: Martin Iohart. 53 I., Arbeiter «u« Stör«; Michael F,jov;. 15 I., Zimmermann«s»hn «u« Stranice; Ludwika G»bec, 17 I. Schneider, lehrmädchen au« Telje; Marku« Sporn, 60 I., O««armer ohn« festen Wohnort: Johann Kobula. ^8 I, Tischlergehils« au« Eelj«; Johann Kopriva, 65 I.. Taglöhner au« S». Zur Umgebung; vla» siu« Breöko. 73 I.. Gemeindearmer au« IurkloZter; Franz KoZel, 63 Z., au« Bojnik; Joses Ofenia»iet^ 46 I., Taglöhner au« Umg«b. Eelje; Johann Stefe^ 71 I., Keuschler au« L>ie.'o; Äefanie Zupanc, 6 Wochen, Arbeiterkind au« Teharje; Zosef Gufej, 73 Z.. Beitler ohne Wohnort; Zosef Potvöek. S3 I. Säger au« vitanje; Franz Lchteneker, 52 I., Tag. löhner au« Bta«lovce; Gertraud Suiak, 75 I. Gemeindearme au« Sv^ Kristof; Johann Psc»i5nik, 50 I.. Krieg«invalider au« P.tke. — Im Militär, fpilate: Z>oko Goicevii, SO I.. Soldat. — Ja der Bojaänica Kralja Petra I.: Gjorgje Aleksandir Mar-ja«c;C, 21 I., Soldat. Vor dein Spiegel kann jeder Tag für Tag beobachten, wie man schöner und jugendlicher erscheint, wenn man Apotheker FellerS feit 25 Jahren beliebte und anerkannte Schönheitsmittel verwendet: Feller« „Elsa Gesichts, und Haut-Pomade. FellerS „Elsa" Tannochina Haarwuchspomade. (2 Tiegel jeder Po-made franko 52 K.) FellerS „Elsa" Lilienmilchfeise, beste Schönheitsseife 4 Stück franko 93 K. Eugen B. 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