.H .D in a.: , j i w vir H O %- „(18 ,27 'v. »8 Jbr. für :•!, h@ 6. Srnin, i pinO; r-1 s; S) g i c. !r»chrD miettl £ 3i:5... -jißis 8831 1011183$ .8 5i® 1313 kiM II!0«£ . id giliflmmr.'! r. gü[6ilK 31 e b i g i r t von ®I% We Fe Klun. ' Tt .o ) v. ni ni ;• ; s 13 « .-i ,i:r. indmilitt t ".v"2 -L) I36niyj» . . ii:l 5i ■ i ' ■/'i!'.;Ir .. . .K n; :. 'Viiia® i.tin:; V. tu!?1 .siir.jJt ni .E n; ::: , ril':•-':!]£ r.i I Geschäftsleiter und Secretär des historische», Directions-Mitglied des gcognostisch- montanistischen Vereines und Secretär der Handels- und Ge-werbekammcr für Krai», corresp. Mitglied des steiermärkischen historischen Vereines zu Graz, der Accademia dei Concordi für Wissenschaften und Künste zu Rovigo, der Gcschichts- und altcrthumforschcnden Gesellschaft des Osterlandes im Herzogthnme Sachsen-Altenburg n". VIII. Jahrgang. Ijiiibach, 1S33. Druck von Ignaz v. Kleinmayr & Fedor Bamberg. •Vxy oiooi2>2&£ Inhalt Die Wallfahrtskirche Maria-Trost in Tomischl, Pfarre Jgg. Vom Pfarrer Franz Prusnik (Seite 1). Beiträge zur Geschichte der einzelnen Ortschaften des Kreises Görz. Vom Pfarrer Michael Mervig (S. 4, 13). Bericht über die am 15. Februar 1853 abgehaltene Jahresversammlung des Vereines. Von Dr. V. F. Klun (S. 9). Auszug aus dem Archiv des Marktes Nassenfuß. Vom Pfarrer Peter Hitzinger (S. 17). Urkunden - Verzeichniß aus dem Haupt-Urbarium deS Stiftes Freudenthal vom Jahre 1729. Vom Pfarrer Peter Hitzinger (S. 25). Einige Berichtigungen. Von Dr. Klun (S. 28). Beiträge zur Reformationsgeschichte im XVI. Jahrhunderte in Kram. (Aus dem „Notizenblatt" der kais. Akad. der Wissenschaften in Wien) (S. 33, 41). Die Decanatspfarre Adelsberg. Vom Dechant Anton Kurz (S. 49, 57). Beiträge zur Lösung der Preisfrage Sr. k. k. Hoheit E. H. Johann, über Jnnerösterrcichs Geschichte und Geographie im Mittelalter, insonderheit der windischen Mark. Von Dr. F. X. I. Richter (S. 65, 73, 81). Zwei für Laibach interessante Briefe des heil. Hieronymus (S. 72). Die Sage vom Schloß in Laibach. Von Theod. Elze (S. 79). Zur landwirthschaftlichen Statistik von Krain. Von Dr. Klun (S. 86, 89). Beiträge zur Literaturgeschichte von Krain (VI.). Von Dr. Klun (S. 91). Wissenschaftliche Notizen. Von Dr. Klun (S. 28). Vereins-Notizen. Von Dr. Klun (S. 24, 57). Verzeichniß der Erwerbungen des Vereines (S. 7, 16, 31 39, 47, 56, 63, 72, 88, 95). MITTHEILUNGEN d e s historischen Vereines für Krain im Jänner L8LL. Redigirt vom Dr. V. F. Dünn, Vereins - Sccrctär und Gefchäftslciter rc. k. Die Wallfahrtskirche Maria - Trost in Ta mischet, Pfarre Igg*) Vom Pfarrer Franz Prusnik. et einem ländlichen Ausfluge von Laibach, auf der über den cultivirten Theil des Moorgrundes führenden, dermalen theilweise ziemlich anmuthigen Sonnegger Straße »ach Brunn-dorf, wird man in südwestlicher Richtung einer hübschen Kirche mit zwei niedern Thürmen gewahr, welche am Fuße des Krimberges, an einem oberhalb mit einer Fichtcnwaldung umsäumten sanften Abhange steht, zu welcher einige steinerne Stufen hinan führen. Bon da aus öffnet sich betn dahin wallenden Wanderer die herrlichste Aussicht auf die üppigen Felder und grünenden Wiesen der benachbarten Ortschaften mit *) Indem wir dem geehrten Herrn Vcrfaffcr dieses Aufsatzes für diese wissenschaftliche Unterstützung unsers Vereins den wärmsten Dank ausspreche», wiederholen wir den schon so oft— größtem theils leider vergeblich — gerichteten Aufruf um Bci-träge für die „M itthcilungc n." Wie Vieles könnte in dieser Beziehung geleistet werden, wenn von den Kirchen, Schlössern, Ortschaften re., genaue topographische oder historische Schilderungen eingesendet würden, von denen sich seit Valvasor wohl viele fast wesentlich verändert haben. Ferner wären Auszüge aus den Urbaricn der vornealigc» Dominien, aus de» Privat- und öffentlichen Archiven der verschiedenen Orte des Landes, z. B. Krainbnrg, Lack, Neustadt!, Wcirclbnrg, Mottling (bezüglich des D. R. Ordens), Belkes, Radmannsdorf, Stein n-s w. höchst willlominrn. Es gibt des unbearbeiteten Materials noch so viel, doch kann der Einzelne nur wenig leisten; Viele aber vermögen Vieles, und in der Wiffcnfchaft gilt vor Allem das viribus uuitis ! Mögen wohlwollende Männer unsern Aufruf nicht achselzuckend bei Seite legen; sondern es als eine Pflicht gegen das Vaterland erachten, das schöne Institut des historische» Vereins für Krain wissenschaftlich zu unterstütze», und somit den bekannten Patriotismus werkthätig zu beweisen. Die Rcdaetion. gründe von den majestätischen krainischen Hochgebirgen, eine wahrhaft malerische Landschaft! Diese gemeinte Kirche ist die Wallfahrtskirche Maria-Trost zu Tomischel. Anfangs nur eine kleine Capelle, deren Ursprung sich im tiefen Alter verliert, war sie theils durch die milden Gaben frommer Besucher und Verehrer der allerseligsten Jungfrau, theils durch namhafte Beiträge einzelner Wohlthäter, zumal des einstmaligen Besitzers der Herrschaft Sonnegg, Franz Sigismund Grafen von Engelhaus, Herrn zu Thurnigg, erweitert, vergrößert und zum jetzigen Stande umgebaut, so, daß dieselbe, obwohl nur eine Tochterkirche, dennoch mancher Pfarrkirche nicht nachsteht, ja noch dieselbe übertrifft. Vor Allem aber hat der Pfarrer von Jgg, weiland Herr Michael Omersa, während seiner dasigen seelsorglichen Amtswirksamkeit, nämlich vom Jahre 1715—1742, aus eigener Munificenz bedeutende Beiträge zur Verschönerung und würdigen Einrichtung dieses Gotteshauses gespendet, vornehmlich aus Anlaß eines frommen Gelübdes in Folge einer glücklich überstandenen Lebensgefahr, wie die Sage erzählt, als nämlich erwähnter Pfarrer von einem Versehegange aus Jesero (Seedorf) nach Hause reitend, unweit Tomischel, von seinem scheu gewordenen Pferde abgeworfen, mit einem Fuße noch int Steigbügel hängend, und mit beiden Händen am Sattel-knopfe krampfhaft haltend, in dieser furchtbaren Angst zu Maria-Trost in Tomischel laut um Hilfe geschrien, und augenblicklich wunderbar gerettet, dem fast sichern Tode entrissen ward. Benannte Kirche ist in ovaler Form mit einer Kuppel überbaut. Die zwei Thürme an der Frontseite enthalten eine Thurmuhr nebst drei, in neuerer Zeit übergosseneu Glocken, von denen die größere eine Schwere von 18 Ctr. 25 Pfd. und einen feierlichen Ton hat. Sie ist geziert mit drei eingeprägten Bildnissen, als: Christus am Kreuze, Maria Rosenkranz und Johann Evang.; die mittlere Glocke hat eine Last von 10 Ctr. 75 Pfd., geziert mit bett Bildnissen: Christus am Kreuze, Maria Himmelfahrt und h. Petrus; und die kleine ihren kleinen Kirchen, dann über den Moorgrund, einen Theil der Stadt Laibach und des Castellberges, begränzt im Hinter- wiegt 6 Ctr. 38 Pfd-, verschönert mit den Bildnissen: Christus am Kreuze, Maria Empfängniß und h. Paulus. Jede dieser drei Glocken trägt die Umschrift: „In Laibach gost Mich. Joseph Reiß im Namen der Erben Vinzenz Samassa im Jahre 1817." Im Innern zählt diese Kirche, nebst der erst später angeschafften Orgel mit zwölf Registern fünf hölzerne Altäre, von denen vier Seitenaltäre dem h. Johann Nepomuk, dem h. Anton Einsiedler, dem h. Schutzengel geweiht und am vierten Christus als Ecce homo dargestellt ist und verehrt wird. Der Hoch- und Hauptaltar aber ist U. L. F. Maria-Trost geweiht, in dessen Thronhimmel sich die Mutter-Gottes-Statue befindet, mit einer kleinen Krone auf dem etwas erhobenen Haupte und dem ebenfalls' bekrönten liebevollen Jesukindlein am Arme. Vom Halse an in ein Gewand von Gold-und Silberstoff gehüllt, das in Falten hinabsinkt, hat dieselbe ein himmlisch liebliches Antlitz. Valvasor schreibt in seiner „Ehre des Herzogthums Krain," Tom. II., 8. Buch, Seite 780: „Unser L. Frauen zu Thomisle. Welche zween Altäre hat, nämlich Unser L. Frauen, so durch die Herren von Engelshausen vorzeiten gestiftet ist, und des Abts St. Antoni. Diese Kirche soll oftmals bei der Nacht mit einem Schein oder Glantz umgeben werden, wie man mich berichtet. Ehedessen hat man nach dieser Kirchen große Kirch- und Wallfahrten verrichtet. Welche vielleicht jetztgedachter nächtlicher Glantz erwecket hat." Weil nun mancher Gläubige an diesem Gnadenorte, durch die Fürsprache Mariä, Hilfe in der Noth, Erhörung seiner innigen Bitte, und Trost in welch' immer für einer Betrübniß schon reichlich erfahren, wallfahrten noch jetzt Gläubige jeden Standes und Alters, von Nah und Fern, einzeln, aber auch in Procession zu Maria, Trösterin aller Betrübten, nach Tomi-schel, besonders an den Hauptconcurstagen des Jahres, als am Sonntage nach Mariä Geburt, d. i. am Namensfeste Mariä, wie solches auch eine alte Kirchenmatrikel vom Jahre 1717 besagt: „Dominica 1. post Nativitatem, est festum Sanctis-simi Nominis Mariae. Sunt indulgentiae plenariae pro omnibus Christi fidelibus rite confessis et Sacra Synaxi refec-tis. Est concursus principalis in Tomishle ad Consolatri-cem omnium afflictorum, quia ilia die veniunt proccssiona-liter Parochia Samariensis et Sancti Canciani.« Der zweite Hauptconcurstag zur mehrerwähntcn Kirche ist alljährlich am 3. October, als am Rosenkranzfeste, dem eigentlichen Patrociniumsfeste, und dieß vorzüglich darum, weil hier auch eine Bruderschaft des heil. Rosenkranzes bestanden hat, man daher diese Kirche nicht allein Maria-Trost, sondern auch Maria des h. Rosenkranzes (Maria Rosariana) benannte. Eine Vormerkung hierüber ist in einem Tomischler-Urbarium vom Jahre 1726 folgendermaßen zu lesen: „Instituta suit haec 8. Archiconfraternitas SS. Rosarii in Ecclesia Hyper Thomislcnsi, prius B. M. Virginis Con- solatricis dicta anno 1719 prima Dominica mvnsis Novem-bris a Reverendissimo Perillustri ac Cimo. Dno Dno Joanne Jacobo Schilling per Dioecesim Labacensem Vicario Generali ex Bullae datae indulto Sub Parocho Michaele Omersa Phliae Mgro.“ „Initium erectionis novae Ecclesiae Hyper Thomishlen-sis coepil anno 1720, quae finita et ad opus deducta est anno 1724, populorum frequentia modo Celebris, et ad excitandos erga Beatissimam Dei Matron Virginem Mariam Confugientium animos per quam accomoda, gratiis opulentissima, ac inter gratiosas imagines Deiparae vetu-stissima in hac Provincia Garn, famosa, cuius populi pia Devotio desumenda est ex antiquis annorum numeris in pa-riete antiqua hujus Ecclesiae notatis, inter quae suit anno 1819 antiquior numerus. Unde colligitur quampridem iam Confluxus populi Devoti in hac Ecclesia fuerit. Deus ter optimus, maximus, det ulterius hujus Devotionis incre-mentum, atque percipiendarum a Piissima et Benignissima Deipara Virgine Maria gratiarum abundantiam in cuius honorem haec Devotio instituta est, et in singulare hue per-egrinanlium Solatium, animarumque Salutem.« Dem zu Folge, wie auch, daß den frommen Wünschen sowohl der heimischen als fremden Wallfahrer zu diesem Gnadenorte Genüge geleistet werde, hat der oberwähnte Pfarrer Michael Omersa in seinem Testamente, ddo. Pfarrhof zu Jgg den 31. August 1741, bei der Kirche U. L. F. zu Tomi-schel ein Beneficium Simplex nebst einer Alumnat - Stiftung (Studentenstiftung) für seine Befreundtschaft gestiftet. Dieses Testament im Originale befindet stch in der fürstbischöflichen Ordinariats-Registratur. Der dießfällige Stiftbrief aber lautet: Stift - SB r-t e f. „Wir Endesbenannte Beneficiat und Kirchen - Pröbste der unter die Pfarre Jgg gehörigen Filial Unser Lieben Frauen zu Tomischle, bekennet hiemit für uns und unsere Nachkommen, daß, nachdem auf allerhöchst Landesfürstl. Anordnung über jene Stiftungen, so noch mit keinem Stiftbrief versehen find, die behörige Stiftbriefe sogleich zu Stande gebracht werden müssen, der Herr Michael Omersa, wayland Pfarrer zu Jgg, in seinem hinterlassenen Testament, ddo. Pfarrhof zu Jgg den 31. August 1741, von dem dritten bis zum eilften Paragraphum ein Beneficium Simplex bei gedachter Unser Lieben Frauen Kirch zu Tomischle, mit einer Alumnat-Stiftung für seine Befreundtschaft folgendermaßen angeordnet habe: Erstens solle der jeweilige Beneficiat in dem Dorf Tomischle zu wohnen, und für den seel. Stifter, seine BlutS-und Anverwandte, wie auch alle des Stifters Wohlthäter monatlich daselbst eine heil. Messe lesen, jährlich aber auf vorhergehende Verkündung einen Jahrtag für denselben mit einer heil. Meß abzuhalten, nicht minder in vorgedacht seiner Bene-ficiatkirche und sonst bei Gelegenheit der Concurse auf das fleißigste, und in den abgelegensten Orten der Pfarre Jgg, sonderlich wo die Jugend es am nöthigsten hat, und der Herr Pfarrer es am verträglichsten erachten wird, die Christenlehre wenigstens zwei- bis dreymalen des Jahres zu verkündigen schuldig seyn. Zu dem Ende wird Zweytens dem Beneficiaten das Beneficiat-Hauß, welches die Kirche erbauen lassen, zur freyen Wohnung, und von dem Capital! der 3800 fl. das jährliche Interesse angewiesen, jedoch solle er Venefieiat das Interesse von 1050 fl. jährl. auf einen Studirenden aus des Stifters nächster Befreundtschaft, welchen der Venefieiat, wenn deren mehrere und, fürzuwäh-len, und für dessen Erzieh- und Unterhaltung alleinig die Sorge zu tragen hat, zu verwenden, der Alumnus hingegen sich des Stifters täglich in dem Gebett zu erinnern haben. WeiterS aber und Drittens überlasset auch der Stifter dem Beneficiaten zu seinem bessern Unterhalt eine von dem Herrn Franz Sigmund Grafen v. En gels haust als Wayland Inhabern der Herrschaft Sonnegg sreieigenthümlich erkaufte, vorhin Kastelzisch geweste halbe Huben, also zwar, daß in der Folge des unter dato Laybach den 5. 3utu 1747 ausgeförtigten Versicherung? - Briefs, der expost gewordene Inhaber der Herrschaft Sonnegg Herr Maria Ignatius Graf von Engelshauß jeden zeitlichen Beneficiaten auch von Abreichung des Sterbrechts aus besondern erhöblichen Ursachen, vollkommen erlassen hat, gegen deine jedoch, daß jeder angehender Venefieiat gleich mit Antrettung des Beneficij Semei pro Semper zwey heil. Mesten vor die Graf Engelshauflfchc Famillie lesen, und diese Messen jedes-malen von der Kanzel verkündet werden sollen. Viertens hat auch die Nachbarschaft zu Tomischle für sich und ihre Nachkommen sich gegen dem Stifter seek, unter dalo Herrschaft Sonnegg den 3. Decembris 1722 schriftlich verbunden, daß jede halbe Huben einen plat-Acker von derKastel-zisch gewesten Halbhuben des Beneficiaten jährlich umbauen, oder demselben, so es ihme anständiger seyn würde, statt dieser Dienstbarkeit, jährlich i» rechter Zeit 17 Kreutzer reiche» wolle, wofür aber der Beneficiat jährlich auch 2 heil. Messen bey Unser Lieben Frauen zu Tomischle zur Erkäntlichkeit zu lesen gehalten seyn solle. Fünftens sollen alle Bücher das Stifters bey dem Bene-sicio verbleiben, darüber ein Calhalogus in zweyen Erempla-rien errichtet, eines dem Beneficiato das andere dem Herrn Pfarrer zu Jgg übergeben, weiters aber die also beschriebene Bücher dem Invenfario Beneficij invcrleibet, und selbes von dem zeitlichen Beneficiaten nicht nur nicht gemindert, sondern das Beneficium an den Einkünften so viel möglich erträglicher gemacht; entlichen aber die Beneficial! von dem männlichen Stammen der Grasen von Engelshauß, und zwar vor andern zwey oder drey, wenn deren soviel taugliche vorhanden aus des Stifters Befreundtschaft vornehmlich männlicher — in deren Ermanglung auch weiblicher Linie dem Fürst-Bischofeu zu Laybach prüfe» tiret, und von diesem als Loci Ordinario der würdigste jedesmalen als Omersischer Beneficiat zu Tomischle bestätigt werden. Wie wir nun vorerwehntes Stift - Capital der 3800 fl. zu unsern Handen richtig empfangen haben, also ist es auch solches zur Löbl. Ladstt. in Crain behörig von uns angelegt, und mittels Depositirung der Original-Schuldscheinen bey dem Officio Episcopal! allerdings sicher gestellt worden. Solchemnach geloben, und versprechen wir für uns und unsere Nachkommen hiemit alles Fleißes, daß wir diese Stiftung, und was deine anhängig, nach dem Willen des seek. HerrnStifters zu ewigen WeltZeiten für und für genau erfüllen, auch dahero das dazu gewidniete Stiftungs - Capitale, und die dahin gehörige Corpora nach Inhalt des Inventarij allstets sicher erhalten wollen. Zu mehrerer Bekräftigung dessen, haben wir Sechs gleichlautende Eremplaria aufgerichtet, wovon eines der delegirten Hof-Commisston in Crainerischen frommen Stiftungs-Sachen, das andere dem Officio Episcopali zu Laybach, das dritte den Grafen von Engels-Hauß als instituirten dieses Beneficij Prae-scntatoribus, das Vierte bei des Stifters feet, nächster Be-freundtschaft, das Fünfte dem daselbstigen Beneficiato, das Sechste entlichen in das Archivium der Pfarre Jgg, und respective in die Tomischle Kirchen-Cassa zu beständiger Gedächt-nust dieser Stiftung hinterlegt worden. Urkund dessen unsere hierunter gestellte Förtigung so be-schehen Laybach den 10. Septembris 1773. (L. S.) Joseph Struß, >n. p. Benesiciatus 11. L. F. zu Tomischle. Stephau Modiz, und Stephan Smole, Kirchen-Pröbste, (als lesen und schreibens unkundige.) Praesentem fuudationem Authe Nra Ordinaria admiti-mus, approbamus et confirmamus, ac modernimi Benefi-ciatuin Omersianum, suosque Successorcs ad Supra Scripta Sacra, anniversarium, Catecheses, aliasque in eademprae-scriptas Obligationes perpetuis fuluris temporibus rite per-solvendas dislricte obliganius. Ex Offo Eppali. Labaci die 20ma Septembris 1773. (L. 8.) Carolus Peer, Vicarius Generalis m. p.« Der landesfürstliche Willbrief vorbenannter Stiftung ist datirt: Grätz den 10. März 1786. An Lapidar-Denkmalen besitzt diese Kirche nur einen einfach gearbeiteten Grabstein, welcher rechts der Eingangsthüre eingemauert ist, und folgende Inschrift trägt; „Hir ligt begraben die edle Jungfrau Lucretia Stravstin, die gestorben ist am heiligen Christtag Abend des 1602 Jars. Derselbigen Gott der Allmehtige ein fröliche Aufferstehung verleihen welle. Amen." Beiträge zur Geschichte -er einzelnen Ortschaften -es Kreises Görz*). Von Michael Mervig, Local - Capkan zu Haidcnfchaft, Mitglicd deck, k Landwirthschaft-Gcscllschaft zu Görz, und des histor. Vereins für Krain. er heutige Kreis Görz war in den ältesten Zeiten im nordöstlichen Theile von den Norikern und Tauriskern, im südwestlichen aber von den Carniern bewohnt. Ganz an der Meeresküste mögen auch die Veneter gehauset haben. Der Karst bildete einen Theil von Japodien. Jene Völkerschaften, welche an den Ufern des Sontius wohnten, wurden Ambisontier genannt. Schon t. I. 179 v. Chr. Geb. wurde von den Römern die Colonie Agnileja angelegt, und i. I. 117 v. Chr. Geb. kam der ganze südwestliche Theil des Kreises Görz unter die Herrschaft Roms. Selbst Julius Cäsar stattete diesen Gegenden einen Besuch ab, da sie zu seiner Provinz gehörten. Unter Kaiser Augustus war der görzische Kreis bereits gänzlich in der Gewalt der Römer, welche eine Menge Golemen anlegten, und die ganze Südseite der julischen Alpen mit Thürmen und Schlössern befestigten, um Italien gegen die Einfälle der Barbaren zu sichern. Aus diesem Grunde findet man auch im görzischen Gebiete so viele Ueberreste aus der römischen Zeit. Iqnlleja (deutsch: Aglar, slavisch: Oglej) ist, wie oben gesagt wurde, die älteste römische Colonie im Gebiete Görz, und war ein Handelsplatz von solchem Umfange, daß man es das zweite Rom nannte. Es hatte viele Tempel, Theater, Thürme und andere Bauwerke. Säulen, Statuen und Münzen werden dort noch immer gefunden, obschon bereits Vieles weggeführt wurde. Hier bluteten die Glaubenshelden Hermagoras und Fortunatus, hier errangen die Heiligen Hilarius und Tati anus nebst Andern die Martyrkrone. Vor dieser Stadt wurde i. I. 238 n. Chr. Geb. der riesige Mariminus Thrar von seinen eigenen Soldaten ermordet. Hier wurde der i. I. 388 von Theodosius bei Siscia geschlagene Marimus gelobtet. Im I. 452 von Attila zerstört, spielte es dennoch als Sitz der Patriarchen, welche hier in den Jahren 381 , 558, *) Mit bem Danke für diese gütige Einsendung wiederholen wir die so oft gestellte Bitte wegen Unterstützung des Vereins. Beiträge, wie der vorliegende Aufsatz, wären auch für Krain — und zwar zunächst als Fortsetzung des Hoff, demnach Begebenheiten vom Jahre 1800 angefangen — von bcachtcnswcrthcr Wichtigkeit. Ob und wie viel wir in dieser Beziehung von den Vaterlandsfreundcn zu erwarten haben, wird die Folge zeigen; die Vergangenheit bietet eben kein erfreuliches Bild, obwohl der Krainer vom Patriotismus durchglüht ist. D. Redaction. 698 und 1184 Kirchenversammlungen abhielten, eine bedeutende Rolle in der Geschichte, bis es »ach Aufhebung des Patriarchats i. I. 1751 seinen Glanz gänzlich verlor. Jedoch ist die alte Patriarchalkirche noch jetzt sehenswürdig, gleichwie andere Monumente aus dem Mittelalter. Gtratlo auf einer Insel unterhalb Agnileja gelegen, ist als Sitz der ortodoren Patriarchen während des durch den Drei - Capitel-Streit entstandenen Schisma bekannt, und wird nur von Fischern bewohnt, hat aber vielleicht die schönste Pfarrkirche im Kreise. Zwischen Agnileja und Grado liegen oberhalb die sogenannten Paludi d’Aquileja, tiefer gegen Grado aber die Lagunen von Grado, aquae gradatae, wo der h. Chryso-genug, dann der h. Cantianus nebst Genossen den Märtyrertod erlitten. Der Porto di Grado hieß ehemals Portus aquilejensis. Unweit Grado liegt die Insel Barbana mit einer Wallfahrtskirche, welche schon seit 585 n. Chr. Geb. cristirt. Nördlich von Agnileja, am rechten Ufer des Jsonzo liegt Gradišča, eine Stadt slavischen Ursprungs, wie ihr Name beweiset. Sie wurde i. I. 1473 von den Venetianern gegen die Türken befestigt, i. I. 1511 von den Oesterreichern besetzt, und int Kriege gegen Venedig mit Muth und Ausdauer vertheidigt. Sie erhielt vom Kaiser Ferdinand III. den Titel einer Grafschaft, und wurde von ihm i. I. 1647 den Fürsten von Eggenberg, und nach ihrem Aussterben i. I. 1717 vom Kaiser Carl VI. dem Grafen von Althan zu Lehen gegeben. Graf Althan trat jedoch den Besitz nicht an. Aus Gradišča war der Kapuziner Z u c ch e l l i, welcher als Missionär bis nach Congo kam, und in Venedig eine Schrift über seine Reise herausgab. - So auch Bo nifaz Finetti, geb. 1705, gest. in Farra, von dem wir theologische Werke besitzen. Hier war ferner Pa tu na Protoine-dicuS, den selbst Van ©mieten achtete. I area, weiter nördlich von Gradišča gelegen, hatte ehemals ein Schloßt welches jetzt nicht mehr vorhanden ist, und den Grafen von Farra gehört hat, von denen weiter nichts bekannt ist. In der Nähe von Farra, bei Mainizza sieht man noch Spuren einer alten Brücke, und man vermuthet, daß dort der Pons Sontii der Römer war, wo der Ostgothenkönig Theoderich sein Lager aufschlug. Nicht fern von Mainizza liegt Mossa, ehemals eine i. I. 1091, von Cacellinus, Pfalzgrafen von Kärnten, oder wie Einige wollen, Grafen von Bogen (ab Aren) gestiftete Benedictinerabtei. Papst J n n o c e n z II. übergab i. I. 1132 dem Patriarchen Peregrin von Agui- leja die Obergewalt über diese Abtei, und Patriarch Gottfried bestätigte i. I. 1188 die Rechte der Kirche von Mossa, welche ihr Conrad III. i. I. 1149, und Andere gegeben. Abt S w i b e r t von Mossa war auf der Seite des Patriarchen Bertrand, als dieser i. I. 1340 das Schloß Görz belagerte. Westwärts von Mossa ist Cormoiis (Cormontium, slav. Karmin), welches schon zu Zeiten der Römer bestand, und dermalen mit Ausnahme von Görz der bedeutendste Ort int Kreise ist. Es gibt hier mehrere schöne Kirchen. Bereits 731 kommt Cormons in einer Urkunde vor, in welcher Gregor III. einen Streit zwischen dem Patriarchen Antonin von Grado, und Serenus von Friaul, der in Cormons refidirte, entscheidet. Rubeis erwähnt dieses OrteS i. I. 1186 und 1202. Im I. 1340 wurde Cormons vom Patriarchen Bertrand belagert, und 1394 belehnte Johann, Bischof von. Gurk und Vormund der Grafen Heinrich und Johann M e i n h a r d von Görz, einen gewissen Heinrich von Cormons mit einem dortigen Lehen. B a r z e l l i n i, ein berühmter Mathematiker und Astro-ttoiit ward 1730 hier geboren. Noch näher bei Mossa befindet sich ILuciiiico, dessen i. I. 1261 Meldung geschieht. Die dortige Pfarre wurde 1419 errichtet. Alte friaulische Pfarren auf dieser Seite des Jsonzo sind noch: Fiumiccllo, seit 1346; Vilesse, v. I. 1184 ; Romans, errichtet 1482; Chiopris, welches schon 1300 bestand; Per-teole, bekannt seit 1342; Ajello, dessen i. I. 1445 erwähnt wird; und außerdem Sacilleto, eine Curatie, von der auch 4>ie Chronik Meldung macht. Die Bewohner dieser Gegenden sprechen die friaulische Mundart, welche viele französische Wörter in sich faßt, und eine entfernte Aehnlichkeit mit dem provencalischen Dialecte haben soll. Die Bauern sind sehr arbeitsam und nur Pächter der Grundbesitzer, welchen sie entweder die Hälfte aller Bodenerzeugnisse, oder aber ein bestimmtes Quantum in Wein und Weizen entrichten. Dafür bezahlen die Grundbesitzer selbst die Steuern, versehen den Bauer mit Samen, und helfen ihm in Mißjahren und andern Nöthen mit Barschaft aus. Die Männer ans dem Lande tragen gewöhnlich weiße Jacken aus Halbtuch, kurze Beinkleider, und gehen in Schuhen und Strümpfen einher. Die Frauen verhüllen ihr Haupt mit einem weißen baumwollenen Tuche, lieben in die Augen fallende Farben und der Schnitt ihrer Kleidung nähert sich dem venetianlschen. In Ecken (v Berdah, lat. in coHilms), wo slavisch gesprochen wird, besteht die Pfarre liigliaua schon seit 1480. Außerdem ist hier das Schloß Quisca (Kum-sko), Stammschloß des Geschichtschreibers Grafen Rudolf Coronini, welcher die Chronik von Gürz nebst dem Trnla-men gonealogicum schrieb. Die Bewohner von Ecken, slavisch Brici genannt, sind ein sparsames, mäßiges Bölklein, welches die köstliche Ribola producirt, mit Südfrüchten und andern Erzeugnissen seines Bodens selbst bis nach Wien handelt, sich in Sprache kaum von den übrigen görzischen Slaven unterscheidet, und sich fast derselben Tracht bedient, wie der Friauler. Wenn man die schönen Gestalten, sowohl der Eckner, als auch der übrigen görzischen Slave» mit jenen der Friauler vergleicht, so stehen diese int Nachtheile. Der Slave ist hier von großer, schlanker Statur, hat braune Augen und dergleichen schlichte Haare, proportionirte Nase und Mund, das Gesicht von weißer, nur etwas von der Sonne gebräunter Farbe, seine Taille ist von schönem Ebenmaße. Hingegen hat der Friauler keinen so schönen Wuchs, ist meistentheils mittlerer Größe, hat schwarzbraune oder schwarze Haare und Augen, die Haare sind nicht mehr so schlicht, die Nase ist zwar proportional, jedoch sein Gesicht mehr erdfarbig. Auch in Hinsicht des Gemüthes sind beide verschieden. Der Slave ist, wie überall, gutmüthig, fröhlich, sanft, friedliebend und geduldig; der Friauler aber mehr aufbrausend, sanguinisch und tingeduldig, wiewohl man ihm Frohsinn und Gutmüthigkeit nicht absprechen kann. Selbst an Geistesfähigkeiten steht der Letztere gewöhnlich dem Slaven nach; in der Mäßigkeit jedoch übertrifft er ihn. Weil indessen eben hier zwei verschiedene Nationalitäten neben einander wohnen und sich durch Ehen häufig vermischen, so kann man die Scheidelinie nicht so genau ziehen. Da wir kurz vorher von Ecken gesprochen haben, so können wir nicht der singenden Knaben vergessen, welche von dort, um das Fest der h. drei Könige, den Kreis Görz von einem Ende bis zum andern durchziehen, und durch Absingen von h. Liedern sich ein Almosen erflehen. — Am linken Ufer des Jsonzo gelangt man von Triest kommend zuerst nach Duino (slav. Duvin), welches das alte Timavum ist, wovon noch Ruinen zu sehen sind. Im Mittelalter hieß es Ortuwin oder Duwein, und war eine Grafschaft. Im I. 1286 erscheint ein Graf Hugo von Duwein als Verbündeter des Grafen Albert von Görz, und i. 1.1338 wurde ein Georg von Duino tioitt Patriarchen von Aquileja gefangen genommen. Duino hat ein sehenswerthes Schloß, in dem auch ältere Bilder sich vorfinden, welche Interesse verdienen. Unweit davon, am Ursprünge des Timavus, welchen Virgil besingt, ist die Kirche des h. J o h a n n. An der Stelle dieser alten Kirche, tvelche bereits i. I. 1120 bestand, soll ein Dianentempel gewesen sein. Um Duino waren prächtige Haine, namentlich einer der Juno und einer der Diana. Auf einer Insel an der Mündung des Timavus stand ein Tempel des D i o m e d es, welchem weiße Pferde geopfert wurden. Die Fluren um den TimavuS (arva Timavi des Virgil) Haben nichts von ihrem Reize verloren, und der berühmte Pueiner-Wein gedeiht noch immer. Ocstlich von Dnino dehnt sich der Karst (slav. Kras) aus, einst von schönen Eichenwäldern beschattet, wo eine Menge Borstenvieh, wie auch ein edler Schlag von Pferden gezügelt wurde. Römische Inschriften fand man in verschiedenen Ortschaften des Karstes. Seine merkwürdigsten Orte sind: Sessana (ff. Sežana), St. Daniel (Staniel), welches ein Schloß besitzt, und Helfenberg" (slav. Rihenberg) mit zwei Schlössern der gräflichen Familie L a n t h i e r i. Die Bewohner der Pfarre Reifenberg wollen sich zwar nicht zu den Karstnern, sondern zu den Wippachern zählen, da sie nahe am Wippachthale, zwischen und auf karst'-schen Vorgebirgen wohnen; wir nehmen sie jedoch als Karst-ner an, weil ihre Sitten und Gebräuche mit jenen der Karstbewohner übereinstimmen, und die Besitzungen der ehemaligen Herrschaft Reifenberg sich über einen großen Theil des Karstes ausdehnen. Schon i. I. 1232 wird unter den Zeugen der Bestätignngsurknnde der Deutschen.Ordens-Cvmmende in Pre-cinico ein Volker von Ryfenberg nebst seinem Bruder Ulrich erwähnt. Im I. 1403 macht auch die Chronik von Görz Meldung von diesem Orte, und i. I. 1461 war ein R i e olaus Präfeet von Reifenberg. Die Karstner (Krašovci) sind ein armes Volk, welches, da die Erzeugnisse seines felsigen Bodens zu dessen Subsistenz nicht hinreichen, sich auswärts seine Nahrung suchen muß. Der Karstner hat übrigens viele Fähigkeiten, ist zwar schlau, doch sparsam, und seinen geistlichen Vorgesetzten sehr zugethan. Das Koledovanje ist hier auf die Art wie im Tolmeiu'scheu üblich. An singenden karst'schen Bettlern mangelt es auch nicht. Bei Leichenbegängnissen wird vor dem Schließen des Sarges viel geheult, und alle Tugenden des Seligen werden ge-priesin. Besonders wird aber dann geweint, wenn man ihm im Leben manches Unrecht zugefügt hat. Die Sprache des Karst-11 ere weicht, wie die des Eckners, von den übrigen görz'schen Slaven nur wenig ab. Von der ehemals eigenthümlichen Tracht hat derselbe nur noch den braunen Winterrock beibehalten, jedoch wird auch dieser bald den neueren Moden weichen müssen. Nordöstlich von Dnino ist Monfalcone (slav. Terzič, lat. Montisfalconum), mit einem Schloßberge. Hier sammelten sich i. I. 1289 unter Anführung des Patriarchen Ray nt und von Aquileja und der Grafen Albert und Meinhard von Görz ein Heer von 50.000 M. Fußvolk und 500 Reitern, um das von den Venetianern hart bedrängte Triest zu entsetzen. Jin J. 1310 wurde es vom Grafen H e i n-r i ch von Görz zerstört. Das Territorium von Monfalrone gehörte später bis zu Ende des vorigen Jahrhunderts zu Venedig. Es wird hier eben aus diesem Grunde italienisch gesprochen. Nördlich von Monfaleone liegt die Stadt Grörz (slav. Gorica, ital. Gorizia) von dem Hügel, auf welchem das <3 chloß nebst der alten Stadt steht, so benannt. Römische In- schriften wurden auch hier gefunden, indessen ist das Noreja der Alten keineswegs bei Görz zu suchen, wie Einige meinen, sondern vielmehr in Kärnten, nördlich von St. Veit gegen Obersteiermark zu. Die erste urkundliche Erwähnung geschieht von Görz im I. 1001 n. Chr. Geb., wo Kaiser Otto III. dem Grafen We r i h en von Friaul die Hälfte von Görz und Saleano schenkte, während er die andere Hälfte dem Patriarchen von Aquileja gab. Werihen's Sohn, Az o, scheint ohne männliche Nachkommen gestorben zu sein, deßhalb gelangte um daS Jahr 1060 M a r q u a r d von E p p e n st e i n zum Besitze von Görz. Im 1.1073 wurde er auch Herzog von Kärnten. Ihm folgten seine Söhne Lu it old und Heinrich. Nachdem Heinrich i. I. 1090 Herzog von Kärnten geworden war, scheint er Görz mit Einwilligung Kaisers Heinrich IV. den beiden Grafen E n g e l b e r t I. und Meinhard!., welche wahrscheinlich Söhne des Grafen G o t t fr i e d II. von Tirol waren, übergeben zu haben. E n g e l b e r t I. und Mein-h a r d I. sind die ersten sichern Grafen von Görz und Ahnen des Geschlechtes, welches v. I. 1121—1500 blühte, durch theilwcise Beerbung der Herzoge von Meran i. I. 1248, und der Grafen von. Tirol 1253 zu großer Macht gelangte, durch Vermälung der Tochter Me in hard's IV., Elisabeth, mit Kaiser Albert I., mit dem erlauchten Habsburg'schen Hause verschwägert war, und selbst mit südslavischen Fürsten in Verbindung stand. Meinhard VI. nämlich war im I. 1300 mit einer Tochter des Paul, Banus von Croatien, verlobt. Graf Johann Babanich war i. I. 1316 ein Freund und Bundesgenosse der Grafen von Görz. Anna, Tochter M e i n h a r d's VII., war 1352—1385 mit Johann Grafen von Veglia und Modrusch vermalt, und der letzte Graf von Görz, Leonhard, hatte 1475 die Tochter des N i c o l a u s, Königs von Bosnien, zur Geinalin. Im Jahre 1202 erhielten die Grafen von Görz im Vergleiche mit beut Patriarchen von Aquileja die andere Hälfte von Görz, welche früher Kaiser O t t o III. dein Patriarchen von Aquileja geschenkt hatte, zum Eigenthum, während sie bisher nur die eine Hälfte besaßen. Im I. 1340 wurde Görz vorn Patriarchen Bertrand von Aquileja belagert und die Vorstadt zerstört. Nach dem kinderlosen Absterben des Grafen Leonhard i. I. 1500 kam es an Oesterreich: 1508 wurde es von (ben Venetianern erobert, aber schon im folgenden Jahre durch Heinrich von Braunschweig und C hri-sto fFrangepan wieder eingenommen. Aus diesen Zeiten der Besetzung durch die Venetianer soll der auf dein Schloßberge befindliche steinerne Löwe herstammen. L e o n h ar d's Monument in der Domkirche beschreibt Graf Rudolf C o r o n i n i im Tentamcn genealogicum umständlich, und fügt auch eine Zeichnung bei. Indessen ist wohl zu merken, daß Graf L e o n ha r d nicht in Görz, sondern zu Lienz in Tirol begraben liegt. Bemerkt verdient auch zu werden, daß der h. A n t o n von Padua t. I. 1225 das Franciscanerkloster stiftete. Jetzt haben aber die Framiseaner ihr Kloster auf beut nahen Castanjaviza-Berge, wo sie eine schöne Kirche besitzen, in deren Gruft die Leiche des Königs Carl X. von Frankreich beigesetzt wurde. Unter den Kirchen zeichnet sich die Domkirche des h. H i-lariu s durch ihre zierlichen Malereien, und die Pfarrkirche des h. Ignaz durch ihren majestätischen Bau aus. In Görz war Sigmund Graf von Attems geboren, welcher die Vorarbeiten zur Coroninischen Chronik lieferte. Von hier war auch Morelli, geb. 1730, welcher ein geschichtliches Werk über die Grafschaft Görz v.J. 1500—1600 schrieb. Dann Bosiz, welcher die Aeneide in's Friaulische übersetzte. Nach Görz zog sich Graf von S t ra ss o ld o zurück, welcher Scherzgedichte schrieb. Hier lehrte Guelmi die Philosophie und gab eine Geschichte der Grafen Attems heraus. Erwähnenswerth sind auch die beiden Erzbischöfe von Görz, Graf Carl Michael Attems v. I. 1752—1774 und RudolfJosef Grafvon Edlin g v. 1.1774—1784. Görz unterscheidet sich in der Bauart kaum von einer deutschen Stadt, wenn man die schon italienischen, mehr flachen Bedachungen ausnimmt. Nur die Versckiedenheit der Sprachen , welche man reden hört, erinnert den Fremden, daß er sich an der Gränze befinden müsse, welcheJtalien von Deutschland und den Slaven scheidet. Denn wirklich kann man int Verlaufe von einer Viertelstunde in einer Gesellschaft alle vier Sprachen, welche hier üblich sind, vernehmen, nämlich: die deutsche, slavische, italienische und friaulische. Die herrschende Sprache ist jedoch die friaulische. Auch findet man von der deutschen Geselligkeit wenige Spuren mehr, worin sich der Bewohner von Görz schon dem Italiener nähert. Selbst sein sonstiger Charakter hat viel Italienisches an sich. Was aber seinen Patriotismus betrifft, war er von jeher ein treuer Oesterreicher. Die Umgebung von Görz wird bloß von Slaven bewohnt, welche, wie die Friauler, meistens Pächter reicher Grundbesitzer sind, sich auch größtentheils wie die Friauler kleiden. In einigen Gegenden bei Görz wird im Slavischen das a nur halb ausgesprochen. (Schluß folgt.) Verzeichn iß d er vom historischen 'Vereine für Krain erworbenen Gegenstände. Nr. 1. Von der löbl. k.k. Landwirthschaft-Gesellschaft in Krain: X. Jahrgang der im I. 1852 unter der Redaction des Herrn Dr. Johann Bleiweis in krainischer Sprache ausgegebenen landwirthschaftlicheu Zeitschrift: »Novice«, — sammt allen Beilagen. Nr. 2. Von den Herren Ignaz Alois Edlen v. Kleinmayr und Fedor Bamberg, Buchdruckereibesitzern in Laibach: Die in deren Verlage erschienene Laibacher Zeitung vom I. 1852. Nr. 1 — 300. Fol. Nr. 3. Von Leopold Freiherrn v. Lichtenberg, k. k.Käm-nt er er, Ritter des französischen Ordens der Ehrenlegion re., folgende Urkunden: a) Verkaufs- und resp. Kaufbrief eines am neuen Markte zu Laibach gelegenen Hauses, zwischen Elisabetha von Pfeilburg und der Sidonia Freiin von Jur it sch eines — dann Felicitas Freiin von Eckh andern Theiles. cldo. Laibach, 28. Februar 1636. b) dto dto betreffend ein am neuen Markte zu Laibach gelegenes Haus, zwischen Felicitas Freiin von Eckh eines — dann dem Johann Anton Fürsten von Eggenberg andern Theiles, delo. 16. März 1637. c) dto dto betreffend ein am neuen Markte zu Laibach gelegenes Haus, zwischen Paul und Sidonia König eines — dann dem Johann Bapt. Jäger andern Theiles, ddo. 28. März 1639. d) dto dto betreffend ein am neuen Markte zu Laibach gelegenes Haus, zwischen Georg Sigfried von Gallenberg eines — dann dem Johann Seyfried Fürsten v. Eggenberg andern Theils, ddo. 18. März 1678. e) dto dto betreffend einen in der Stadt gelegenen öden Grund, zwischen Johann Augustin Koziant sch it sch eines, und dem Johann Sigfried Fürsten zu Eggen-berg andern Theils, ddo. 24. Februar 1676. f) Aufschlagbrief über drei am neuen Markte in Laibach gelegene, durch den Grafen von Cobenzl von den Fürsten von Eggenberg erkaufte Häuser, ddo. 2. März 1716. 8) Kaufbrief, betreffend ein am neuen Markte zu Laibach gelegenes Haus, zwischen Johann Baptist Grafen von Cobenzl eines — dann dem Franz Anton Joseph Grasen v. Auersp erg andern Theils, ddo. 3. März 1727. Alle in Original und auf Pergament. Diese sämmtlichen Urkunden sind wegen der daran hängenden, wohl erhaltenen Sigille der Stadt Laibach interessant; die sub c angeführte Urkunde aber noch deßhalb be-merkenswerth, weil sich darin der Verkäufer Paul König zu Köuigsfeld einen „Burggraf des Fürstlichen Haupt-Gschloß Laybach" — nennt. Nr. 4. Vom Herrn Dr. V. F. Klun, Vereins-Secretär und Geschästsleiter rc.: a) Jahresbericht des k. k. Gymnasiums zu Laibach bei der feierlichen Vertheilung der Prämien und dem Schluffe des Schuljahres, ddo. 1. August 1850. b) Rechenschaftsbericht des leitenden Comite's des österr. Kunstvereins in Wien, über das Verw. I. 1850/51. Nr. 5. Dom Herrn Carl Gregorz, k. k. Amtsschreiber: A. Münzen: Eine römische Silbermünze von Kaiser 0. Trajanus De-cius, und 3 Kupfermünzen. B. Bücher, Broschüren rc. a) Sammlung der für Steiermark und Jllyrien im Bereiche der Gefällsbehörden erlassenen Normalvorschriften, Her- ausgegeben von Vince»; Ludwig v. Kappel. Jahrgang 1842. 8. 1) Erster Jahresbericht über das Landes- Museum im Her-zogthume Krain. 1836 —1837. c) Zweiter Jahresbericht über das Landes-Museum im Her-zogthume Krain. 1838. d) Jllyrisches Blatt vom Jahre 1832. e) dto dto vom Jahre 1845. f) dto dto vom Jahre 1846. g) Statuten und Geschäftsordnung des Getreide - Speichers im k. f. Bezirke Umgebung Laibachs. Laibach 1833. 4. h) Exhortation an die aeademischen Jünglinge „über das größte Gebot des Christenthums", gehalten in der Kirche des deutschen Ritter-Ordens am siebenten Sonntage nach Pfingsten, zum Schluffe des Schuljahres 1841. — Von Joseph Dagarin, Professor der Moraltheologie und der Religionswissenschaft am k. k. Lyceum zu Laybach. i) Verzeichniß der zur dritten, bei Gelegenheit der hochbeglückten Anwesenheit des Kaisers und der Kaiserin zu Laibach am 4. September 1844 eröffneten Gewerbs-Producten - Ausstellung eingesendeten Expositions-Gegenstände, nebst den Namen der Aussteller und Bezeichnung der verkäuflichen Artikel. k) Patent Kaiser Ferdinand I., cisto. 14. Februar 1845, betreffend die Festsetzung der Verpflichtung zum Militärdienste für Friedenszeiten auf 8 Jahre. l) Erklärung des Constitutions-Patentes vom 15. März 1848 für das Landvolk in Krain. Von einem Bauernfreunde. m) Dankadresse der Bewohner Krains an Se. Majestät den Kaiser von Oesterreich, (Mo. Laibach 26. März 1848. n) Patent Kaiser Ferdinand 1., betreffend die Festsetzung der Eröffnung des ersten Reichstages auf den 26. Juni 1848, ststo. Wie» 9. Mai 1848. o) Patent Kaiser Ferdinand gemäß welchem mit letztem December 1848 alle im Herzogthume Krain auf Grund und Boden haftenden, aus dem Obereigenthume oder Zehentrechte entspringenden, so wie die denselben gleich-gehaltenen Natural- und Arbeitsleistungen und alle Geld-giebigkeiten mit Einschlnffe der Besitzveränderungsgebühren gegen eine angemessene, dem Unterthan und Zehentholden obliegende Entschädigung der Bezugsberechtigten, aufzuhören haben, ststo. 23. Mai 1848. p) Ausschreibung eines provisorischen Landtages für das Herzogthum Krain, ststo. Laibach, vom krainisch-ständischen Ausschüsse 2. Juni 1848. q) Statuten des slovenischen Vereins in Laibach, ststo. Laibach 15. Juli 1848. r) Wiedersehensgrüße bei der Rückkehr des IV. Bataillons vom Prinz Hohenlohe - Langenburg - Infanterie - Regimente aus Ungarn in seine Heimat am 25. October 1849. s) Provisorische Gemeinde-Ordnung für Laibach, ststo. Wien 9. Juni 1850. t) Erste Gemälde-Ausstellung in Laibach von der Filiale des österreichischen Knnstvereins. Monat Mai 1852. u) Zweite dto. Monat Juli 1852. v) Dritte dto. Monat August 1852, und w) Laibacher Zeitung vom Jahre 1848. (Fortsetzung folgt.) Bei Ignaz v. Kleiimiayr & Fedor Bamberg ist erschienen: if m Jän für Die LanHesgefchichle des Herzogthums Krain. S3 o m D«’- V. F. KLUN, I. Heft. Der ganze Reinertrag ist zum Vortheile des histor. Vereines für Srnin bestimmt. kaiserliche Akademie der Wissenschaften in SBicn hat in der Sitzung vom 17. November 1852 für die „aufopfernde und zweckmäßige Thätigkeit" des Verfassers die Auerkcnnuug öffentlich ausgesprochen. Die „Ocjlern Blätter für Literatur und Kunst" (Beilage zur kaiscrl. Wiener Zeitung) sagen: „Dieses Werk hat uns in eigenthümlicher, erfreulicher Weise angeregt; denn in dieser Weise die Geschichte vorbereiten, heißt den Gedanken Chmcl's so recht bei der Wurzel fassen, und bei den ersten Anfängen der Geschichte auch wirklich beginnen, ic." Ucberhaupt äußerten sich kompetente Richter in verschiedenen Zeitschriften sehr günstig über dieses Werk. Vorräthig bei: Klein in ayr