^?2l8. N. il, halbj, st. 5 2«. Für die Zustellun, in« H»u« halbz. «0 lr. M«t b«i Post gan,!. fi. ,!i, h,lb . ft. 7 5« Montag, 24. September. 4 Zeilen »5 t»., »rltzere p». Zell» 6 »»., be« 6fl«e> Vi«b«houlll»e» p». Zeile « n. «877. Amtlicher Theil. 3e. l. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstem Handschreiben vom 9. September d. I. iu Anwendung des Grundgesetzes über die RcichSverlre lung vom 21. Dezember 1867. §5. den geHelmen Rath und Feldmarschall > Lieutenant i. R. Joseph Latour v. Thür n bürg und den geHelmen Rath und Statthalter i. R. Alois Freiherrn CeSchi a Santa Eroce als Mitglieder auf Lebensdauer in das Herrenhaus des Reichsrathes allergnadigst zu berufen geruht. Nuersperg m. p. Sc. l. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchst unterzeichnetem Diplome dem t. l. Obersten des Ruhestandes Johann Schneller den Adelstand mit dem Ehrenworte „Edler" und dem Prädikate „Mohr« thal" allcrgnadigst zu verleihen geruht. Se. t. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchst unterzeichnetem Diplome dem l. t. Major des Armeestandes Joseph Hungerbychler den Adelstand mit dem Ehrenworte „Edler" und dem Prädikate „Seestatten" allergnadigst zu verleihen geruht. Se. l. und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 13. September d. I. dem Oberfinanzrathe und FinanzbezirlsDireltor in Inns, brück Joseph Pircher bei dem von ihm angesnchten Uebertrittc in den bleibenden Ruhestand, in Anerken» mmg seiner vieljährigen, treuen und ausgezeichneten Dienstleistung, taxfrei den Orden der eisernen Krone dritter Klasse allergnädigst zu verleihen geruht. Der Minister für Cultus und Unterricht hat den Hauptlehrer und Bezirtsschulinspeltor in Graz Joseph Lehmann zum Hauptlehrer an der l. l. Lehrerinnen» Vildungsanftalt in Wien ernannt. Nichtamtlicher Theil. Oesterreichijcher Reichsrath. 281. Vitznng des Abgeordnetenhauses. Wien, 21. September. Nach Erledigung der Einlaufe schreitet das Haus zur Spezialdebatte der Steuerreform vor-lagen, als deren erste die Personal»Eintommen» st euer zur Verhandlung gelangt. Da die Regierungsvorlage, auf welche mehrere Red« ner zurückzugreifen wünschen, bereits im Z 1 das Existenz. Feuilleton. Ein Frauenleben. Sutmroman au« einer Großstadt. Bo» F r » n , Ewald. (Fortsetzung.) Mister Darr schien nicht der Ansicht zu sein, er blleb trotz der verständlichen Auselnandersehuna des Va rons ruhig sitze.,,. ..Ganz wie Sie wünscht,,, Herr Baron/' sagte er. „Ich muß übrigens bekennen, daß ich mehr Zuvorlom. mcnhelt von Ihnen erwartet hätte dafür, daß ich Ihnen die Nachricht überbringe, daß Sie einem Betrüge ne. dern"ll^'" ""^ ^" ^lW nicht todt ist - son. Ml. ^ ^« l "^ ^ "en Lippen deS VaronS. Mit weit geöffneten «ugen starrte er Mister Darr an. wahrend dieser triumphierend die Wirkung seiner Worte beobachtete. Dann stand er auf. «n^^'bltt mir leid, daß Sie meine wohlmeinende «bNcht, Ih»en eine freudige Nachricht mitzutheilen, so «anzlich mißverstanden haben", sagte er, nach seinem vute greifend. itt i^'b" Sie l" stöhnte der Baron. „Das Kind '!» ntcht todt?" ..Nein, es lebt und ist gesund und wohlauf." sz... ''""möglich! Das Kind ist gestorben — der Todten« '<"ln wurde mir ein.es.ndl." welchem ^"b be'roaen. Herr Baron. Da« Kind. von Kind e,n « ^" Todlenscheln in Händen haben, ist das lowslv «! """ Dienstmädchen«. Kalinla von Mi. ' noer lebt.. minimum mit 600 fl. bezeichnet, während in dem Ausschuß, antrage erst der § 3 vom Exlstenzmlnimum spricht, wer. den die §§ 1 und 3 gleichzeitig in die Dtbalte gezogen, zu welcher sich 26 Redner (4 für und 22 gegen) zum Worte gemeldet haben. Nach langer Debatte beschließt bag Haus. den § 1 mit dem Amendement anzu-^bmen, vermöge welchem in demselben ein Existenzminlmum bestimmt wird, welche« ein Einkommen von 600 fl. übersteigt. Die nächste Sitzung findet Die ns l a g dcn 25. d. M. stalt. Die Aufnahme des Mac Mahonien Wahlmanifestes. Das bekannte Mac Mahon'sche Wahl-manlfest, nut welchem der Marschall-Präsident am grabende der entscheidenden Wahlen die französische Wählerschaft apostrophiert, findet seitens der österreichi-scheu und deutschen Presse eine überwiegend sehr un-Die „Presse" vergleicht das Manifest mit dcn Wahlaufrufen des Ministerpräsidenten Louis Napoleon, um zu dem Schlüsse zu gelange,,, daß es d.esem zwar an inneren Widersprüchen gleichkomme, daß es aber in Bezug auf drohende Haltung und «eiste«, arme Phrasen emen eben nicht schmeichelhaften Vorrang beanspruchen könne. Mac Mahon habe Frankreich ziemlich unumwunden vor die Wahl zwischen einem Säbel-reg.mente und einer freiwilligen Verzichtleislung auf das Recht der Selbstbestimmung gestellt. Wie jeder frei-denkende Patriot sich gegenüber diesrr Alternative ver->lten müsse, sei klar. «eider sei aber eine derartige Mabullstll ganz geeignet, die Einheit der Liberalen gerade in der Stunde der Gefahr zu zerstören. So viel könne man annehmen, daß Mac Mahon bis 1880 unter allen Umstanden am Ruder bleibt u»d daß die Franzosen das Manifest von heute erst dann definitiv abschütteln können, wenn die Coalition, auf die er sich jetzt stützt, um die Beute m Streit gerathen sei. Das sei denn auch der letz e Trost für die sleftublilaner. daß selbst für den Sau, alS d,e Reaction sirgt, hie Todtengrüber der Frei-yen noch an d^t, Sterbelager in Conflict gerathen M«^°>«. ^'/ wiener Tagblatt betont, daß s « w ^" ^ der offenkundig vorliegenden Politik einer Regierung darauf verzichten mußte, an den Ver. stand und dle Urtheilslraft der Wähler zu appellieren. Er müsse vielmehr blinde» Glauben fordern und lönne nur mehr durch die Erweclung der Furcht imponieren. Der Refrain dcS ganzen Schriftstückes, durch welches " auf die Franzosen zu wirke» sucht, sei immer seine eigene Persönlichkeit, welche nun auch im Wahllampfe in die vorderste Reihe gestellt worden sei. Kommt es „Wo lebt sie? I„ welchen Verhältnissen?« „Ms Tänzerin l" „Liefern Sie mir den Beweis, ich muß Gewißheit haben", stöhnte der Baron. „Diese wird nicht so schwer zu erlangen sein. Die kleine Katinla trug ein «eines Medaillon an einem Bande, als sie bei uns war. 3" dem Medaillon war das Bildnis einer schönen Dame, wahrscheinlich das ihrer Mutter, denn das junge Mädchen sieht dem Bilde jetzt zum Verwechseln ähnlich!" „Ludoisla!" stöhnte der Baron. Er war oernichlet. Regungslos saß er dann in seinem Scssel mit geschlossenen Augen, aber Mister Darr schlen nicht da« geringste Miileld mit seinem Opfer zu fühlen. Er halle fein Ziel erreicht, daß ihm jähre, lang vor Augen geschwebt, und daß es ihm nicht ent. schlüpfte, dafür wollte er Sorge tragen. „Und was wollen Sie jktzl von mir?" Das waren die einzigen Worte, welche der Baron über feine Lippen brachte. „Sie regen sich unnütz auf, Herr Baron, die Sache ist lange s» gefährlich nicht, wie es Ihnen vielleicht scheint," enlgegnete Mister Darr. „Ich bin keiner vo», den Schlimmen, die nicht mit sich reden lassen. Im Gegentheil, unsere Interessen gehen Hand in Hand — ich beabsichtige durchaus nichts weiter, als mich mit Ihnen zu verständigen." Der Baron lachte bitter. Er übersah seine Lage Nanz tlar. Von jetzt an gab es fül ihn leine ruhige Stunde mehr in der Welt. Der Mann da vor ihm be« saß eine Waffe, welche ihn bedingungslos zu dessen Die. ner machte. „Sprechen Sie, Mister Darr. Wo befindet ftch meine Nichte?" »Das, Herr Baron, dürfte Ihnen glelchalltig sein, Ihre Nichte ist erste Tänzerin bei einer ziemlich bebe«, tenben Künstlergesellschaft, zu welcher mich zu rechnen auch ich die Ehre habe. Die junge Dame hat glänzende Aussichten für die Zukunft, denn sie besitzt ein große» Talent. Ich bin nun entschlossen, die Dame zu heiraten, und würde es auch gethan haben, wenn fie leine Grüftn von Milowsly wäre. Sie hat natürlich leine »hnuna. von ihrer Abkunft und wird, wenn Vie vernünftig find, niemals eine solche bekommen, da die „Gräfin" schwer» lich sich entschließen würde, mit dem Titel ein« Mistreß Darr zufrieden zu sein." Der Baron athmete auf. Er wußte, daß er schon ein Opfer bringen mußte, aber er gewann Hoffnung. Die Logik des Mannes war eine durchaus richtige, und mit ihr war es oielle'cht nicht so schlimm, als es den Anschein halte. „Sie wollen also meine Nichte, von »elcher Gie sagen, daß sie lebt, heiraten?" „Allerdings — vorausgesetzt, daß Sie ihr eine« ihrer väterlichen Güter als Mitgift aussetzen." „Sie scherzen. Mister Darr. Glauben Sl«. es werde leine Aufmerksamkeit erregen, wenn ich Ihnen eines meiner Güter überlassen würde?" „Geben Gie mir den Namen eine« Verwalter« oder suchen Sie einen Vorwand, e« »lrb Ihnen »n einem solchen nicht fehlen, e« ist immerhin leichter, »l« die ganze Nachlassenschaft ihre« Vater, »" die ermäßige Erbin auszuliefern." 3,/4„?" „Haben Sie da« .Ja»»"" "«<"" " " dann bei dem voraussichtlichen Eiege der Republikaner zu erregten Szenen im Parlamente und zu allenfalls tiefer greifenden Consequenzen, so falle die Schuld hiefür einzig und allein auf jenen zurück, welcher den Conflict muthwillig heraufbefchwor. Das Fremdenblatt beklagt den Ton, welche' das Manifest gegen das französische Boll anschlägt, uno fürchtet, daß es einen möglichst schlechten Eindruck im ganzen Lande machen werde. Doch gibt sich das Vlatt vorderhand der Hoffnung hin, baß den drohenden Worten nicht die entsprechenden Thaten folgen werden. Die Morgen post bezeichnet da« Manifest »l« einen bellagenswerlhen Act. der einer Versöhnung zwl fchen dem Marschall und den Republilanern nur mehr geringe Ehancen übrig lasse. Die Deutsche Zeitung erblickt in demselben den nicht ganz unverfälschten Allsdruck der jetzigen Stre« düngen des Valicans. Am schärfsten verurtheilt das Extrablatt das Manifest, indem es die staatsmännische Begabung des Präsidenten Mar Mahon mehr als in Zweifel zieht. Die Taaesprcsse indeß rechnet es dem Manifest« zum Verdienste an, daß es alles, was bisher über die Intentions!, des MarschallPrüsidentrn und die Beweg» gründe, welche ihn zu der jetzigen Action bestimmten, bekannt geworden, in einer Form feststellt, die an Präcision und Entschiedenheit eben so wenig etwas zu wünschen übrig läßt, wie an Feierlichkeit. Die Kample um Plewna. Aus den nunmehr vollständig vorliegenden eingehen« den telegrafischen Berichten der Daily News über die letzten blutigen Kämpfe um Plewna lassen wir nachstehend einige interessante Schilderungen folgen: Der eine Korrespondent des genannten Blattes meldet unterm 14. d. M. aus Bukarest, daß er die GriwizaReboute nach der Einnahme durch Nüssen und Rumänen besucht habe. Zur Erreichung d«s Werkes war ein offenes Feld zu überschreiten, welch«« vollstandlß vom türtischen Feuer a„s anderen Verschanzungen be< ftrichen wird »md das deshalb so unpassierbar ist, daß dic Besatzung nicht abgelöst werden kann. Laufgrüben und Balleriestände zur Deckung auf seinem im Schnelläufe passierten mäanderartigen Weg« benutzend, gelangte der Berichterstatter unverletzt von türlischen Kugeln zum Eingänge der Reooute, wo er sich auf Geheiß eines rumänischen Offiziers niederwarf, um gegen den bestündigen Kugelregen geschützt zu sein. „Ich hatte j tzl Zeit — sagt er — mich umzu« schauen und das Werl zu untersuchen. E« hat rund herum einen Graben und hohe und dicke Wälle. Der einzige Eingang ist eine enge Oeffnung gegen Vüoen, 1792 da das Werk zur Vertheidigung gegen Norden erbaut worden . . . Dann betrat ich die Redoute selbst, und möge mir es ewig erspart bleiben, den Anblick wieder zu haben, der meinen Äugen ftch bot ... DaS Innere dieses großen Wertes war angehäuft nicht nur mit Todten, sondern auch mit Verwundeten, einer gräßlich unterschiedslosen Masse — der Verwundeten war ebenso wenig acht genommen wie der Todten. Das Feuer hatte die Aerzte und Krankenträger abgehalten, den Verwundelen zuhilfe zu kommen. Es waren selbst leine Kameraden da, die Lippen dieser unglücklichen Krieger an» zufeuchlen oder ihren ein Trosteswort zu spenden. Dort liegen sie zuckend und stöhnend. Ich sollte denken, daß ein Versuch wenigsten«, mit was für Küsten auch, hätte gemacht werden müssen, diesen armen Burschen zu helfen, denn sie waren die tapfern Männer, welche vier-undzwanzig Stunden vorher so heldenmülhig und er» folgreich um den Besitz der lange ungenommtnen Redoute gerungen. Traurtg war es, sie sterben zu sehen, ohne daß e«n Versuch zu ihrer Rettung gemacht ward. „Im Mittelpunkte der Redoute befindet sich eine Art Querwall, rings umgeben von einem eigenthümlichen bedeckten Corridor. Hier, glaube ich, suchten die Türken während des beständigen Geschützfeuers Zuflucht. Als ich meinen Weg über die Leichen machte, überschüttete ein beständiger Kugelregen das Werk. Ich war natürlich sehr gespannt darauf, zu wissen, von wo aus die Türken feuerten, und nachdem ich den Wall erreicht, klomm ich die Innenbäschung hinauf, nahm meine Mütze ab und lugte hinüber. Zu meinem größten Erstaunen sah ich eine andere türkische Redoute, nicht mehr als 250 Ellen von uns entfernt, nach Nordwesten zu, von wo aus das Feuer unterhallen ward. Die Rumänen, scheint es, hatten es unterlassen, diese Redoute gestern zu nehmen; aber es ist unumgänglich erforderlich, daß sie sich zu Herren derselben machen, da ihre Stellung nahezu unhaltbar ist, so lange jenes Werk durch die Türken besetzt ist. Ich schätze die Verluste vor der Gri-wiza'Redoute auf etwa 1500 Todte und Verwundete." — Ein Korrespondent der Times berichtet, daß der Lüwenantheil an der Einnahme der Griwiza-Reooute auf die bislang verachteten Rumänen fällt; er kann übrigens nicht genug die Thorheit des erbitterten Versuches der Türken, am folgenden Tage sie wieder zu nehmen, ver-urtheilen, da, wie auch aus obigem hervorgeht, ihr Werth für die Russen nahezu gleich Null ist und so die Türken nur nutzlos zahlreiche Verluste, die er wol zu hoch auf 10,000 Mann schätzt, durch ihre Angrisse sich zugezogen." Ein gleich absprechendes Urtheil über eine un-nöthige Angriffsbewegung der Türken wird von einem zweiten Berichterstatter der Daily News gefällt. Als nämlich am Dienstag morgens (11. September) General Slobelcff auf der Lowazstraße vorrückte, unternahmen 11 Uhr morgens die Türken einen heftigen Gegen» stoß gegen seine Colonnen und erlitten, zurückgeschlagn, starke Verluste. Diesen Verlusten schreibt er es zu, daß den Russen schließlich die Einnahme der Redonten an jener Seite gelang. Nur durch des Generals Slobeleff persönliches Eingreifen gelang es übrigens, die im An< griffe schon wankenden russischen Sturmcolonnen zum letzten Anstürme zu bringen, der die Werke in ihre Hände brachte; aber mit welchem Verluste! Dreitausend Mann, ein Viertheil seiner Leute, verlor der kühne General. ,Ueber die Kämpfe am 12., durch welche die Tür« len schließlich in den Wiederbesitz der von Slobeleff am Tage vorher genommenen Redouten gelangten, berichtet „Nein, es wird mir auch vielleicht schwer werden, es zu erlangen, und Sie sollen mir schl mmsten Falls dabei behilflich sein," sagte Mister Darr, ohne auch nur im mindesten aus seiner Ruhe herauszukommen. „Ich habe sie seit ihrer Kindheit geliebt und sie nicht aus den Augen gelassen, ich habe seit derselben Zelt die Absicht gehabt, sie einst zu heiraten. Und jetzt scheint mir der passende Zeitpunkt gekommen zu sein, sie wird es jetzt noch als ein Glück betrachten, der Strenge ihrer Pflege-Eltern zu entkommen." „Und wer bürgt mir dafür, daß Sie nicht nach der Hochzeit die angeblichen Rechte Ihrer Frau geltend machen?" fragte der Varon. „Mein Ehrenwort," sagte Mister Darr stolz. „Und wenn mir das nicht genügen sollte?" „Es ließen sich leicht darüber Bestimmungen treffen." „Gut — wir sprechen weiter darüber. Ihr Plan «scheint wirtlich nicht so übel, aber Sie werden es begreiflich finden, daß ich nicht sofort zu einem Entschlüsse kommen kann. Ich erwarte Sie morgen um dieselbe Stunde wieder hier, wir werden dann das weitere überlegen. Verhalten sich ihre Angaben so, wie Sie sagen, dann werden wlr ein für beide Theile befriedigendes Ab-kommen treffen — bis dahin leben Sie wohl" Mister Darr erhob sich. E« war seine Absicht ge-wesen, die Sache gleich zu Ende zu führen, aber im Grunde genommen kam eS ihm ja auf ein paar Tage gar nicht an. Er hielt die Fäden des Netzes sorgsam in seiner Hand und niemand hatte die Macht, sie ihm zu entreißen, mochte der Varon überlegen wie er wollte — immer blieb er in Mister Darrs Händen. (Fortsetzung folgt. dieser Korrespondent welter: „Sturm auf Sturm ward von den Türken unternommen und abgeschlagen. Aber die russischen Verluste wurden fürchterlich. Skobeleff hatte nachmittags weitere 3000 Mann verloren. Ei» Bataillon Scharfschützen war auf 160 Mann zu,am-mengeschrumpft. Nur ein Regimentscommandeur war noch am Leben, kaum ein Bataillonschef übrig geblieben. Oe> neral Dobrowolsly, Führer der Scharfschützen, war ac tüdlet. Ueberhaupc war unter den Offizieren furchtbar aufgeräumt. Nur Slobeleff selbst blieb unverletzt. Er schien ein gefeites Leben zu besitzen. Drei- bis viermal besuchte er die Redomen und ermuthigte die Soldaten; er sagte ihnen, Hilfe werde bald kommen, Plenma bald genommen sein; dieS sei der letzte entscheidende Schlag der fürs Vaterland geführt werden müsse und für die Ehre und den Sieg der russischen Waffen; un5 alle ant-worteten mic demselben freudigen Zurufe, während ihre Zahl zu Hunderten dahinschwand. W'eoer und wieder bittet er um Verstärkung, und wieder und wieder berich« let er dem Oberbefehlshaber, daß die Stellung unhaltbar wtrde. Der Na«mittaa ging dahin und leme Verslcir lunq kam. Endlich sendete General Kriloff auf eigene Verantwortlichkeit ein Regiment, daS durch frühere /ln» ariffe bereits auf 1000 Mann zusammengeschmolzen war. General Vlobeleff hatte sich um 4 Uhr nach seinem Zelte begeben, da triff» ihn die Nachricht von einem sechsten türkischen Angriffe. Er jagt zu Pferde nach der Redoute. Zu spät. Entgegen strömen ihm feine fliehen-den Leule. „Eine Bastion ward bis zuletzt von einem jungen Offizier, dessen Namen ich leider vergessen habe, mit einer Handvoll Leute gehalten. Sie weigerten sich zu fliehen und wurden niedergemacht bis auf den letzten Mann. Kurz hierauf war es gerade, daß ich General Stobeleff zum erstenmale an jenem Tage begegnete. Er war in einem fürchterlichen Zustande der Aufregung und Wuth. Seine Uniform war schmutzbefleckt, sein Säbel zerbrochen, sein Georgslreuz verdreht, das Gesicht schwarz von Staub und Pulverdampf, die Augen starrten blutunterlaufen aus ihren Höhlen. Seine Stimme war völlig verloren, er sprach in einem heiseren Wispern. Niemals sah ich je solch ein Schlachtbild, wie er es darstellte. Später sah ich ihn wieder. Er war ganz ruhig und gesammelt. „Ich habe mein Bestes gethan — sagte er — ich tonnte nicht mehr thun! Meine Truppen sind halb vernichtet; meine Regimenter sind nicht mehr vorhanden; es sind mir leine Offiziere übrig geblieben; man sendet mir leine Verstärkungen und ich habe drei Geschütze verloren." Sie waren drei der vier Geschütze, welche er nach der Einnahme in die Redoute gebracht; nur eines hatten die Truppen bei der Flucht wegschaffen können. „Weshalb sendete man Ihnen leine Verstärkungen?" fragte ich. „Wer war zu tadeln?" ..Ich tadle niemanden", entgegnete er. „Es ist der Wille Gottes l" Rumänisches Rundschreiben. Der rumänische Minister des Aeußern. Herr Ko yol nitschean u, hat anläßlich des Manifestes des Fürsten Karl ein Rundschreiben an die rumänischen «lgcnlcn im Auslande gerichtet, daS die „Pol. Korr." im Wottlaute mittheilt. Die bemerlenswerlheste Slelle des Aclenstückes lauet: „Wider Willen in den großen, zwischen zwei Nachbar-mächten entstandenen Conflict hinelngerissen, fand sich Rumänien durch die Macht der Verhältnisse Schiidigun. gen und Gefahren ausgesetzt, die für dessen Bevölkerung umso drückender werden, als der türkische Krieg sich gegen unser Erwarten in die Länge zu ziehen scheint und einen Charakter annimmt, der die Wohlfahrt und Sicherheit unseres Landes immer mehr gefährdet. Es ist eine nicht mehr zu bestreitende Thalfache, daß unser Land mehr als jedes andere durch die Wirlungen dieses Krieges, den wir stet« vermeiden wollten, in diesem Momente erhebliche Verluste erleidet. Unser Handel ist in vollständiger Stockung; die Ausfuhr unserer Boden« Erzeugnisse, welche die haup-sächlichste Quelle deS öffentlichen Reichthums bildet, ist zur See und auf der Donau gänzlich behindert; unsere Bevölkerung empfindet immer mehr und mehr das Unbehagliche einer abnormen Situation. Der Ruin droht uns von allen Seiten. Dieser Stand der Dinge ließ uns leine Wahl mehr. Die active Theilnahme des Landes an dem Kampfe aegen die Türlei war sozusagen der einzige Ausweg aus dieser Lage. Eine zwingende Gewalt, eine Hoffnung auf Heil in sich bergend, hat die rumänische Armee vor den Feind gebracht. Vo bescheiden auch die Unterstützung sein mag, die wlr zur raschen und günstigen Beendigung deS gegenwärtigen Krieges bringen werben, so war es uns doch nicht mehr gestaltet, sie zu verschieben, ohne das allgemeine Miß. behagen und die unserem Vaterlande drohenden Gefahren zu erschweren. Andererseits war es kaum mehr möglich, sich die verderblichen Wirlungen zu verhehlen, welche ein längeres Zuwarten für den moralischen Zustand unserer jungen Armee zur Folge gehabt hätte, die seit sechs Monaten am link" Donau Ufer steht und durch die unaufhörlichen Angriffe vom entgegengesetzten Ufer geneckt und gereizt wird. Unfere Armee hat das Recht erlangt, ihr Land vor neuen Angriffen zu schützen, und wlr hätten sie nur in den Augen der gangen Welt herabgesetzt, wenn wlr sie noch länger den böswilligen oder ironischen In- sinuatlonen ausgesetzt gelassen hätten, deren Gegenstand sie seitens der unsern Feinden günstig gesinnten Organe der ausländischen Presse ist. Um also das schwer gefährdete öffentliche Vermögen zu fchützen, um Ruhe und Vertrauen dem rumänischen Volle zurückzugeben, um die Sicherheit unseres Landes zu befestigen, um endlich den» legitimen Eifer unserer jungen Armee Genüac zu thun, blieb uns nur ein einziqer Weg offen: der Weg. den Se. Hoheit der Fürst Karl und seine Regierung frei» müthig betreten haben. „Abgesehen von diesen Erwägungen, war es Ru» mänien nicht mehr gestaltet, inmitten dieses Kampfes, an welchem alle christlichen Böller deS Orients theil-nehmen, unempfindlich zu bleiben, ohne dic Ehre zu verwirken, ohne gea.cn eine heilige Pflicht zu verstoßen. Die Garantiemächte werden wol einfehen, daß Rumänien — insolangc das Los der Bulgaren nicht verbessert, ein humanes und gesetzliches Regime in einem u»s benach' barten Lande nicht eingeführt ist, die Rechte nnd Wurde der Christen in der Türlei nicht gesichert sind und die Festungen am rechten Donau Ufer unsere blühendste" Städte bedrohen — sich vrrhängnisoollerwcise Eocntuali' täten und Gefahren ausgesetzt >ehm wird, die es i>n Interesse seiner Existenz und seiner friedlichen Entww' lung zu beschwören das Necht und die Pflicht hat. Was immer das Endergebnis des Feldzuges sein möge, de» die rumänische Armee in Verbindung mit den Streit' lrnften des russischen Reiches unternimmt, keine chrlsl' lichc Macht wird — wie wir die feste Hoffnung habe" — eines Tages diesen Act der Initiative den Rumänen zum Vorwurf machen, welcher, einmal vollzogen, s'l nach der allgemeinen Meinung mehr in den Rechten be» festigen wird, für die sic tapfer gckämpft haben werden." politische Uebersicht. Laibach, 23. September. Wie „Ellenör" meldet, werden die üsterreichis^ ungarischen Delegationen erst im Dezember zusamMt^ treten. Der Aoreßentwurf deS kroatischen Landtages wird von den ungarischen Blättern zumeist sehr lw' günstig besprochen. Der „Lloyo" sagt: „Die Incorporation Dalmaziens und auch die Reincorporierung der Mililärgrenze berührt auch dic jenseitige Reichs' Hälfte; die Interessen beider Reichshälftcn verlange" aber einstweilen dic unveränderte Aufrcchthaltung dcö utÄwu ljuo. Auch spreche hirfür der Umstand, daß dic Uebergangsbestimmungen ihre Aufgabe noch nicht erfüllt haben. Mit den finanziellen Argumenten der Adresse stehe es verzweifelt fchlecht, da die Finanzlage der Grenze Ungarn belaste. Die Ansprüche auf Fimne seien hin-fällig, und die auf die äußere Politik bezüglichen Adreß« punkte feien nicht ernst zu nehmen." Aehnlich sprechen sich „Hon" und „Ellenör" über die Resultate der Ueber-gangszeit, über die finanziellen Argumente und über die äußere Politik der kroatischen Nalionalpartei aus. Der deutsche Reichskanzler Fürst BiSmarck hat vorgestern Salzburg verlassen und ist nach Berlin abgereist. Ms Erwiderung auf das vom Präsidenten der französischen Republil erlassene Manifest veröffentlicht die .Mpubliqac frantzaise" eine Art Gegenmanifesl, welches an die Franzo>en gerichtet ist. Sie bezeichnet dasseloe als daS Werl einer gennssen Unzahl gewesener Deputierten von Paris und den Departements, die ulle" Schattierungen der republikanischen Amchauung angeboren» Beiner Form nach ist das Document da» genaue Gegenstück zum Manifeste deS Marschalls Mac Mahon, desse" Ausführungen eS Punkt fur Punlt beaiuworlel. „ Das englische Regierun^sorgan „Standard stellt Betrachlungen darüber an, welches jetzt, nach den Mißerfolgen der russischen Waffen, die Lage England« gewesen wäre, wenn es versucht hätte, in GemeinMsl mit Rußland der Türkei Zwang anzuthun. ,M' mand kann zweifeln — bemerkt das Blatt — daß, falls wir nichl ernstlich Krieg geführt und ei»e Expcd'' lion nach Konstantinopel gesendet hätten, jedweder Zwal'lj^ versuch mißlungen ware. In diesem ,5alle würden w> ehrenhalber gezwungen gewesen sein, unsere Truppen >> das Feld zu schicken. WaS daS Resultat bei unierer da' mallgen Meinung von der Militärmacht der Türkei ge' wesen sein würde, mögen wir nur wagen zu muthmaße"' Wir würden sicherlich in einen langen und blutigen Krle» hlneingezerrt worden sein, in welchem wir möglicherweiie einige der Niederlagen getheilt haben würden, welche nun mehr Rußland zustoßen. Im andern Falle, selbst wen" wir reüssiert hätten, dürften wlr die« nur gethan habe", um zu entdecken, daß wlr eine tapfere Nation, wel« einen tiefen und vitalen Geist des Patriotismus beYV und deshalb ebenso werth ist, zu leben, wie irgend "" ihrer Nachbarn, vernichtet hätten. Das würde das VW Resultat unserer Betheiligung an den guten Thal' Rußlands gewesen sein. Vor dieser Gefahr sind "' durch die Weisheit unserer Regierung, welche die Ae nuna des ganzen vernünftigen Theiles des engll!^ Volles ausdrückt, bewahrt worden." ^ Das griechische Kabinett hat nach dem am 10" d. M. erfolgten Tode de« greisen Ministerpräsident.» Admiral Kanaris seine Demission eingereicht. Drei 2.«» hierauf kam der König Georg von seinem SomM" aufenthalt Taloi nach Alhen, um mit den MM" 1793 über diese Angelegenheit zu konferieren. Die Besetzung des Präsidiums im Minlsterrathe dürfte einige Schwie. ch,leilen machen, weil dem Ministerium drei Parici-Häupter angehören. — In Mhen war eine im eng' lischen Blaubuche veröffentlichte Depesche des Volschaf< ters Layarb übel vermerkt worden, worln gesagt war, der griechische Generalkonsul in Konstantinopel habe übel beleumundete Subjekte au« dcm Gefängnisse befreit und sie nach Griechenland gesendet, damit sie am Kampfe gegen die Türken theilnehmen sollen. Mr. Uayard wurde darauf vom griechischen Gesandten in Konstantinopel ersucht, seine Anklage zu erhärten oder zurückzunehmen. Er hat das letztere gethan und ohne Rückhalt erklärt, daß er falsch berichtet worden sei. Vom bulgarischenlkriegsschauplatze liegen bis zur Siunde, wo wir diese Uebersicht schließen, nur Nachrichten über unbedeutende Scharmützel, welche am 18. d. M. stattgefunden haben, vor. Nach einer der „Pol. Korr." unterm 21. d. M. aus Bukarest zugehen» den Mittheilung haben die rumänischen Divisionen, welche am 18. September nachmittags einen erfolglosen Angriff von Orlwiza aus auf die große tückische Central, Redoute vor Plewna gemacht haben, bei dieser Action 400 Mann an Todten und Verwundeten verloren. Die türkischen Redouten und die Stadt Plewna werden un. uushörltch von den russisch-rumänischen Batterien beschossen und erleiden sichtlich großen Schaden, ohne daß die Türken das Feuer erwidern. Man erklärt dies mit Munilionsmangel im Lager Osman Pascha's. Thatsache ist es, daß eine große, für die Armee Osman Pascha's von Sophia auf dcm Wege gewesene Munition«, und Prooianlcolonne, in Gefahr, von schwärmenden Kosalelipults aufgehoben zu werden, eiligst nach Nisch zurückgekehrt ist. Auch weiß man im russischen Haupt« quarlier, daß auf dringendes Verlangen Osman Pascha's die Festung Wiodin sämmtliche Nizamsbataillone der dortigen Besatzung eiligst nach Plewna zu seiner Ver» slärtmig absenden muhte, während in Wlddin 2000 RcdifS als Garnison zurückbliebcn. Der Kriegstorrespondent der „Times" in Gorni« studen meldet am 19. September über die Situation vor Plcwna auf Grund der persönlichen Besichtigung der russischen Stellungen: „Die russische und rumänische Armee occupicrt eine von Griwiza nach Tacenica rei» chcude Linie. Bei Griwiza drangen die Rumänen mit. lelst Gruben bis auf 250 Yards zu der zweiten Re-doutc, welche wahrscheinlich in einigen Tagen fallen wird. Weiter links von Oriwiza steht KrüdeuerS neuntes Corps, seit der Schlacht vom 11. September verstärkt zunächst durch Zatoffs viertes Corps. Auf der äußersten Linken, numerisch furchtbar reduciert, steht Imeretinslij mit der zweiten Diviston, mit der vierten Schützen-brigade uno mit den Trümmeru des Slobeleff'schen Corps. Die Verluste vom 11. und 12. September betragen über 60 Perzent. Die Russen feuern bc< ständig aus mehr denn 320 Kanonen auf die türli. scheu Werte, welche kaum erwideru. Es heißt, die türkische Munition sei knapp. Die Russen sind längs der ganzen Linie stark verschanzt und haben eine starke Feld-rcdoute oberhalb Raoischewo aufgeworfen. Die russisch Armee mit Einschluß der Verstärluugeu wird auf 50,000 Mann, die lürlifche auf 00.000 bis 80,000 Mann mit 140 Kanonen geschätzt." tzagesneuigkeiten. Epidemien-Statistik. Der internationale statistische Kongreß hat in seiner neunten, im verflossenen Jahre zu Budapest abgehaltenen Versammlung auch eine Reihe von Beschlüssen, die Statistik der Epidemien, dann jene der Bäder und Heilquellen betreffend, gefaßt. Auf Einschreiten der statistischen Cel'tralkommission fand sich das Ministerium des Innern bestimmt, vom obersten SanilälSrache über diese Kongreßbeschlüssc ein Gut« achten abzufordern. Der bezeichnete Fachralh deS Ministeriums hat bezüglich der internationalen Statistik der Epidemie» nachstehende Anträge gestellt: 1.) In Ausführung der Beschlüsse des internalio, nalen statistischen Kongresses zu Budapest 1876 betrach» tet der oberste SanitülSralh es als eine sowol im In. tl'rcsse der öffentlichen Gesundheittpfiege als der Wisscuschaf! yclcgene Aufgade, schon jetzt eine fortlaufende Statistik d" wichtigsten epidemischen Krankheiten anzubahnen. Die-mbe beschränkt sich ausfolgende fünf KranlheiiSformen: solera, Typhus, Blattern, Scharlach und "iphtheritiS. Zu diesem Zwecke soll vonseite der berufene» be< Erblichen Organe monatlich mit Angabe der Mortali- ^lsziffer Bericht erstaltet werden über das Vorkommen °°n Epidemien in den einzelncn Orlen. Wo die Um« nande es gestatten, verläßliche Angaben über die Zahl " Erkranl'en (Morbili'ät) zu erlangen, soll auch diese ''lgcthellt werden. Diese an eine Cenlralbehörde einzu. unk ü!"" ^richte sind sofort regelmäßig zu publicieren o d,e gedruckten Mittheilungen den in gleichem Sinne °"tenden Staaten zuzustellen. ler° inn ^otnmg eingehender Kenntnis der Ch o» das ln^, """seite der competenten Behörden alle auf Eholera feit 1817 sich beziehenden in welchen n-. ""^ "'sse: Gruppe II. (Erziehung und Unterricht; M°, lerial und Verrichtungen der freien «linste,: angemeldet 1164 739 Quabralmeter; verfügbar 337 5 Quadratmeter. Gruppe III. (Ein. r,chtung«st«cke und Zugehür): »ngtmelbel 2005 331 Quadrat' meter; verfügbar 667 5 Quadratmeter. Gruppe IV. (Gewebe, »leidung und Zugehör): angemeldet «72 985 Quadratmeter; vcr-fllgbar 6e? 5 Quadratmeter. Gruppe V. (Inbnstlicn der Urpro. duclian; rohe und bearbeitelc Produlle): angemeldet 1042 045 Quadratmeter; verfügbar 337'5 Quadratmeter. Gcuppe VI (Werl-zeuge und Veltichtungen der mechanischen Industrien): angemeldet 3n-gerftraße ulttergebracht. Iu seinem Vesitze fand man auch eine Auögangslarte dieser Anstalt. 3teöladel, der Spuren neuerdings ausgebrochene» Wahnsinns zeigte, dürfte zufälligerweise in die Singerstraße gerathen fein uub ohne jede Absicht d,e Thür der üziczel'jchen Wechselstube eingedrückt haben. Alle au ihn ge» richteten, den erwähnten Borfall betreffenden Fragen ließ er un» beantwortet. Um aber trotzdem zu constalieren, daß mau es mit leinem Simulanten zu »hun habe, wird Nesladet einige Tage hindurch ärztlich beobachtet und dann der Irrenanstalt übergeben werden. - (Folgen einer Wette.) Der Fialer Franz Vony in Wien wettete mit feinem auf dem Südbahuhofc stationierten Kollegen Hvlelmayer, baß er gegen einen Einsatz von 50 st. gegen 10 fl. hinter dem Gefährte dcS letzteren b,« uuf bcm Slrfan«platz laufen und dottselbst gleichzeitig mit Hüselmay« aülommen werde. Diese Welle, welche line hclübsrtzmig von Hüselmayer« „Zeug" sein solllc, wurde unter dem Gaudium aller anwefenden Fialer sofori enlrierl, Nony gewann dicsclbc, „mfilc stc jcboch mit dem L^bc« bezehlcn, deuu er siel nach dir Auluufl auf dem Stesaneplahe, vom Schlage gerllhrt, todt zu Vodrn. - (Zur Katastrophe auf dem Lyslamm.) Cine Kolresponveiiz au« Zermatl enthält noch vilschicbeue ergänzcnde Mttthcilungcn Über diesen Uns«U. Die Führer, die sich °m Tage »uch dcm Unglück ausmachten, um ihr.' Freunde aufzusuchen, und zw2r in der stclS gcsteigrrltu Ahnung eines Unglücks, erkannten, uuf d.r Kammhühe augelommen, s°l°rl den Ei«l»ruch gegen die ilalicnische Seile, fanden aber die Stelle, wo die Lcichm lagen erst nach langem Umhcrsptlhcn und gelaugten auf einem großen' gesährlichen Umwege auf die SlLlte de« Lnlsetzen«. Die entfeel^ lcn Kürper der be>deu Eligländcr und zweier Führer lagen, noch am Se,!e zusammengebunden, beisammen; der dritte Führer, vom Seile losgerissen, fand sich eiwas weiter oben. Der Unglückliche wollte wahlscheinlich, weil er der HmterNe war, durch äußerste Nraflaustrengung de» Slurz verhindern, wurde aber durch die Gewalt dl« Uebergewichlr« der vicr audcren mitgerissen und mit umso gldßerer Wucht in die Weile geschleudert. Die sech« Fuhrer, welche die schreckliche Entdeckung machten, wußten weder Vlath noch Hilfe und lehrten deshalb eiligst «ach Zermall zurück, und die entfetzliche lluude brachte sofort da« ganze Dorf in gröhle Auflegung. Da aber die nöthigen GerUlhfchaflen und Hilfsmittel für die schwierige «usgabe nicht augenblicklich zur Hand waren, wurde die Tipedilion auf den Sonnlag (9. September) verfchc^ ben. Um hall, 3 Uhr morgen« brachen 82 Führer mit dem «sjte und einer Unzahl englischer und schwei,erischen Tonr,sten noch der Unglllcksställe auf, wo ftc um l» Uhr „nlanaten. Da ,« am vo< rigen Tage gefchneit hatte, mußten die Leichen erst »u» de« Schme gegraben werden. Sie wurden in Säcken auf Schlitten geladen und mit großer Mühe und Gefahr unter g°»; nnsilglichen Stra» paz,n über die a« durch Vlitzschlaa. entzündete Veliailde enthirl« eine« Stall und danebeu eiu Magazin be« Handelsmannes Justin vou Laioach, in welchem Petroleum und Spilitu» llUgelazeit war. D»e Gefahr war also sehr groß, doch gelang e« alsbald des Fenc,« Herr zu werden, und um halb 11 Uhr rückte unsere freiwillige Feuerwehr wieder ein. — (R cstr,e»O s fizie rspr» fu n ge n.) Uuler dem Vorsitze des au« diesem Anlasse nach i! a i b a ch gelommenen ArtlUeriedileltor« au« Graz, Herrn Obeift Edler von Vetter, Hal vorgestern be,m hiesigen 12. «llillerieregimenle die «eseroe'-QffiziersprUsung begonnm, zu der sich sämmtliche im genannten Regimenle dienenden Einjährig-Freiwillige» sowie etn Reserve-Unterosfizier au« dem vorigen Jahrgange gemeldet h^be«. Die Prüfung wird heule und die folgenden Tage fortgesetz! — (S » mmlun « « er , tbni «.) FUr die durch Hagel-schlag und Hochwasscr beschädigten vewohner der Vezirle i.'eoben, Iudmburg. i.'litlenberg und Weitz ist t»ei der l. l. «eznishaupl. Mannschaft Tfchernemvl ein UnlerstUhungsbetl»« von 14 st, eingegangen. — (Sleinbocke in Krain.) Aus Kai bach den 22. September, bringt die gestrige „Vrazel Tagespost" nach» stehende, etwas wunderlich llingende Zuschrift, deren slichtigleit zu ««eisen wir wol dem unbelannlen Herrn Korrespondenten selbst überlassen müssen. Derselbe schreibt: „Bei Boderschiz veranstaltete man bieserlage eine Rehjagd. an der sich auch Geist, liche beiheiliglen, da eben die Beute sür ein neues Mitglied de« «lerus bestimmt war. Plötzlich jagten die Hunde ein fremd, artige« Thier, einen Stein bock auf. Das Thier wog beiläufig einen Zentner. Den Kops des Steinbockes schenkte der Iagdpächter dem Naturalientabinetle des Gymnasiums zu Vottschee." — (1000 Portionen Kaffee!) Diese in dem Kaffee-hause einer lleinen Provinziulhauptstadt in einer Nacht au«< gefchenlte Anzahl von Kafseeportionen repräsentiert sicherlich eine ganz anständige Ziffer, auf deren Höhe wol auch rii „Rosen".Stocke. Herr und Frau S t r -orientalisli!ro-°tll>n,alli^ Korn ,, 6 34------- Vier pr. Stück - 2j "" Gerste „ 5 4------- Milch pr. Liter 7 ^'" Hafer „ 2 93------- Nindfleifch pr. Kilo - 54 ^ - Halbfrucht „ ---------------- Kalbfleifch „ -64-^ Heiden „ 6 40------- Schweinefleisch „ — 56 - " Hirfe ,. 5 36------- Vchöpsenfleisch „ 30-^ Kulurutz „ 6 50------- Hilhndel pr. Gtllck — 40 ^ Erdäpfel 100 Kilo 2 86------- Tauben „ - 16 - - Linsen Hektoliter 6----------- Heu 100 Kilo . . I 78 ^- ' Erbsen . 8----------- Stroh „ . . 160-^ Fisolen „ 7 50------- Holz. hart., pr. vie, ^, Rindsfchmalz Kilo - 92------- Q.-Meler____ 5A Schweineschmalz „ — 82-------— weiches, ,, - ^°" Specl, frisch „ - 72 — - Weiu,roth..1WLi< — -2^-" — »eräuchert ,. — 76 - > -, — weißer. „ - - B,'" Nm 22, September. hotel 2tadt Wien. Szabo. Nerichtsrath, und Scheier. i'eM Unqarn. — Arnstein, Sckmidt. Eberl. Mayr, Müller. O'"! Kslte.; N. v. Nold, Major, und Bondv, Wien. Leeb, VeaMl, Drassvvina, Kfm,; Huilauit, Hauplm,; Vresingar, M, v, 2>^ banetz und M. v Tomasini, Triest. — Hendrich, Pros,, u»° Mulii, llfm . Oiirz. — Seivatius. Kausm . Weslfalen. - M"»' i mer. stcinamanger. - Va,lo, Professor, Treviso. — ^ Margheri, »rain. . Hotel Elefant. Dollschein, Besitzer; gaqar. Lieutenant, "^ ssoinason, Anna, Oljrz, — Dolenz, Postmeister, Krainbulg. ^ Killer, Unlellrain. — Nölscbe. Kaufm.. München. — scd»^ Wirth, Ä„dolfswerth. — Vensa, Korporal, St. Mare'N- -" Vloslolcb, Wien. Hotel Eurova. v. Vetter, l. k. Oberst, Vraz. - Ielenac, Lie»'" < Olmütz ' Kaiser von Oesterreich. Kmet, St. Kanzian. — Volol», Tl>p>'' — Schmidt. Rosalia, Oraz. ,» Mohren. DobrowlM), Macburg. — Peterlin u. stenessi, T"^ — Grase, Krainourg. — Mobe Mari», St. Marein, — 2lM talel. Wien.____________________________________^- jlottoziehungen vom 22. September: Linz: 8 65 10 75 77. __________Triest: 57 52 18 82 69._________ Theater. Heute bei lluinehobencm Abonnement (gerader Tag): N»^, ordentliche Vastooistrllun« der ibiilglirber de« franMsche» ^. , spiel.lZusembles : Mlle. H^ ö„e Scrivaua lind Mlle. Rus? L»^ s vom Th-ätte VllUdenille in Paris; Mr. Julien DeSchamv» ° , kaiserlich russischen Hoflhealer in 2«. Pr>er«bur<,. I. « vilie ^ o ^ (^am6il2 äo ^lr. ^^«z. 8ur le livi-o 6o Ur. ^. Dumas 8, iuterpr^ z)»r ^^ .g, cbkmp» Zum Schlusfe: Du mari ä»u» du coto (Der »Hhemann in der Vnumwolle.) Oomüäiu eu 1 »cto l ____________________»Ir. ^nidoust._______________^-> ' Meteorologische Beobachtungen in Laibach> l 1 !« j; ' j! z 7 UM«. 725.4« -i-14.« , O. schwach , bewölkt 33 l» 22. 2 ,. N. 727.»4 -i-N.n O. schwach > bewölkt M'" 9 „ «b. 729.«» > 8.» O. schwach > Regen ^^ , 7U.M«. 732,5 , -l- 6.» NNO. schw. Regen ,4" 23. 2 „ N. 733,«« -». 5.«, NNO. schw. Negm M" 9 ,. «h. 733.«l ! -l- 5.4 !NNW. schw. bewölkt .^< Den 22. Regen, fast den ganzen Tag anhaltend; "v , noch 8 Uhr Gewitter au« SW. mit einmaligem Emschlas"'^!' starken Regengüssen. Den 23. Rrgen, bis abends ollhnltel'd, ^, etwa« gelockerte Wolkendecke, merkliche Nbtllhwna; die «"U,^ der Umgebung tief herab beschneit. Das vorgestrige T°Z" ^, > 11 4» und da« gestrige 6 0°, beziehungsweise um «^ 7 9' unter dem Normal,._____ verantwortlicher Redacleur^ Oltomar Va m berg^ ^M's^N^Vl^^ Wien. 21. September. vN^l.l^l,. Ncrlaufe vorgelommcnen kleinen Erholung eine weitere Nbschwilchung der Kurse gegen gestern ein. Devisen und Valuten zogen im Preise au. ^^-"""! ««lb «van Papierrente........ 6440 645t) Silberreute........ 6? 20 6730 Vsldrente......... ?4b0 7460 Lose. 1839........ 815 - 317 — , 1854........ 108- 10850 . I860........ 1'iba ,12 — » I860 (ßUnflel) .... Ii9°0 120 » 13<»4........ 183 ?5 134 25 "nz. Vr6m,en.«nl...... 5u> — 8050 »"d»te^......... 16475 lß525 sl"°"""......... 13 50 1375 ocämienanlehen der «!,dt Wien «k - . 95 5<> D inau«Utftulilrllng««l!»se . 104» ll»4 85 DomäntN'PjaadOr'ti« . . . 183 50 134 50 Oefterrelchischt Vchatzschtine . . 99 25 99 K,(> __ Uug. Schahbou« von, I. 1«72 108K0 104 — Aulehen d. Sladtgemnude Wien « V. l» ... 96f»0 97- Grnn0enllaft»«gs-vbllg«tl,ta.lll!,»l. nngar. . . 159- )99b<» Hsloinole.N.lgall . 740 -?b> — ««tillnaliallt . . , . , t,64 - N«S — OVautgel,lllch«ft . . — — - — li'l'onialll ......7050 71 «erlthrsban» ...... .— — - «»uer V»lltve«iu ..... 80 81 — Actien von Transport-Unternehmungen. »tlb «0»« «lf«ld.<,,l,n »,950 i!iO — Vana^.Dampschiff.. »es.llschuf, 36f> — 3«7 -«llsabeth.Weftoahn .. 185 .> 186 - sstrdinanos-Hoidbatm 1950 196.) - Velb «Na« . Fran, - Joseph - Bahn .... 1»5 — 135 50 j VaNzische «llrl.V»dwi«.«ahn . 255— 2K5 25 ! Kaschau-lDderberger Bahn . . 112 5^ 113 50 Lemberg-Czernowitzer Bahn . 123 50 124 — Lloyd.sesellsch. , 375 - 878 - Oesterr.'Itordwellbahn , . , 12 »— 120 50 «udolf«««°hn . . . 1,4 5l, !1K — staaisbahu........273 50 i74 — slldbahn.........74— 74 25 thelß'Bahn....... 1«9 - 191 — Ungar.-galiz. Verbindungsbahn 10« 107 — lug»?llche !itnroa»lollhn . . 114 50 1'5 — Wiener tramoay'H !'(1 Ung. <,25 Frunz-Iofeph-Bahn 8«-- 8«2ü «al. Karl.lfudwiq'V.. I.Vm. V8b" ^ß' OrNerr, UniOwsN.Vllhu "^^ 0 - Gillisrgulben 105 . 2^ ^'" " «ramische «r.mt>mll,b0 "" ««btt 2lb75 bi« 216 -. »"a'" slachtra«: u« l Uhr 30 Minuten notieren: Paplerrente «4 50 bi« 84 60. S.ld,rrentt ^7 80 dl« 67 30. «oldreult 74 80 lii, 74 9) 110-. V°»l»«n 117 90 »,<« 118 20 «