Nr. 149 Dienstag, 3, Juli 1911. 136. Jahrgang Wblllher Zeitma P»z»»«»rntton»p»e<»: Mit Postversendnnss: ssanzjilhria 3N X, balbjänrin ik ü. Im j»onl°r: flan^ährig 2L It. t,a!diäl,s!g i i ll. ssür die Zustellung in« Han« ganzjährig » K. — I«s»v«»n»»»l»ü»»r: stur llrine Injerllte bis ^u vier Zeilen »0 li, grühere pcr Zeile 1» b; bei öfteren Wiederholungen per Zeile « li. Dir «l,!llil'ackel Zeitung» er'cliriüi 'änlicli mit Nuinalime der -onn- ' ul»tt«> Milw»iöftrahr 3tr. 1«, "wn von « l»c iu Uln vormittags. Unsranlierle Urle?e werden nicht angenmmnrii, WanuÜriptt »ich: zurullgestellt. Ue!eph«tt-Dtr. der Zledaktton 52. AmtNcher Geil. Seine k. und I. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung uom 23. Mai d. I. m Anerkennung besonders verdienstlicher Leistungen im Kriege dem Freiherr von Bornschen Forstmeister Franz Sonnbichler in St. Katharina bei Neumarktl das Goldene Verdiensttreuz mit der Krone am Vandc der Tapferteitsmedaillc nllergnädigst zu! verleihen geruht. Volitische Uebersicht. Laibach, 2. Juli. l Ihre Majestäten Kaiser Karl nnd Kaiserin Zi ta sind am 1. d. M. nm !> Uhr vormittags zum Besuche, des wiirttcmbcrgischen Köniqspaarcs in Stuttgart eingetroffen und wurden auf der Fahrt zur Residenz von einer vieltausendköpfigen Menge jubelnd begrüßt. Im Residenzschlossc fand 'mittags eiu Frühstück statt, bei dem Ihre Majestäten Kaiser Karl und der König von Württemberg überaus herzliche Ansprachen wechselten. Um 3 Uhr nachmittags fuhr das Kaiscrpaar in Begleitung des Königspaares zum Bahnhöfe, abermals init großem Iuvel der Voltsmenge begrüßt, um die Rückfahrt uach Wien anzutreten. — Seine Majestät Kaiser Karl verlieh Seiner Majestät dem Könige von Württemberg die Würde eines österreichisch-unga-rischen Generals der Kavallerie, Seine Majestät der König verlieh Seiner Majestät dem Kaiser die Groß-lreuze des Kronenordcns uud des Militärverdicnst-orbens, Ihrer Majestät der Kaiserin den Olga-Orden und das Challottt'ntrcuz, dem Obcrsthofmeisler Prinzen zu Hoyenlohe nnd dem Minister des Äußern Grasen Czeruin das Großtrcuz des Kroncnordcns. Seine Majestät Kaiser Karl verlieh dem württcm-bergischen Ministerpräsidenten Weizsäcker das Groß-lreuz des St. Stephan-Ordens und anderen hohen Hof- uud Militärwürdenträ'gcrn Württembergs hohe Auszeichnungen. Aus Berlin, 1. Juli, wird gemeldet: In Erwiderung des Besuches, den der Chef des k. nnd k. Genc-ralstabes, G. d. I. von Arz, nach Übernahme seiner Stellnng im Deutscheu Hauptquartier abgestattet hat, sind Gcneralfeldmarschall von Hindcnvurg und der Erste Generalquarticrmeister G. d. I. Luden» dorff zu kurzem Aufenthalte beim österreichisch-ungarischen Armeeoberkommando eingetroffen, woran sich anch Vcsprechnna.cn in Wicn anschließen werden. Aus dem Kricgspressequarticr wird unter dem I. Inli gemeldet: Seit vorgestern ist an der russischen Front die Schlacht in vollem Gange. Die Russen haben für ihre Offensive die umfassendsten Vorbereitungen getroffen. In dem zum Augriff auserschenen Raume wurden bereitgestellt: Große Massen besonders gut ausgegliederter uud moralisch hochwertiger Truppen, so Garden, sibirische und transamurische Divisionen, zahlreiche Minenwcrfer nnd Geschütze aller Kaliber, darunter auch ein Eisenbahngeschütz allergrößten Kalibers, das ein Mörservolltrcffer jedoch'außer Gefecht sehte. Erhöhte fciudliche Artillerietätigkeit herrschte seit einigen Tagen an der ganzen Front. Um uns iiber das Angriffsziel zu täuschen, machte der Russe an verschiedenen Teilen der Front Demonstrationen. Diese wurden jedoch sofort als folche durchfchaut und' verfehlten vollkommen ihren Zweck. Der Raum von Brzezany war es, den sich die Russen als Durchbruchsstclle auserwählt hat.en. Hier schwoll das feindliche Artilleriefeuer ständig an. Am Abend des 2l). Inni hatte es bereits den Charakter stärksten Trommelfeuers. Die hinter unseren Kampfstelluugen gelegenen Räume wurden sehr stark vergast. Unsere Artillerie blieb dem Gegner nichts schuldig. Sie be-l kämpfte aufs wirkungsvollste die feindlichen Batte-^ rien nnd nahm, sobald Anffüllnngen in den verschic-! denen Gräben vorgenommen wnrdcn, diese unter ihr! heftiges Vernichtungsfeuer, fo daß die gegnerische In-! fantcrie zu fast gar keiner Angriffsattion sich auf-> raffte. Nur an zwei Stellen machte sie im Laufe der! Nacht mit stärkerem Feuer einen Versuch znm An-5 lauf, der jedoch in unserem Sperrfeuer scheiterte. > Am Morgen des 30. Iuui lebte im Brennpunkt des! Kampfes das feindliche Fener allmählich wieder auf und steigerte sich stellenweife zn erheblicher Stärke,^ wobei die schweren feindlichen Minenwerfer sich sehr! tätig zeigten. Am Nachmittag tame,s dann südlich uno s südöstlich Brzezany nnd Kouinchy starke Angriffe der, feindlichen Infanterie ins Rollen. Sie wurden überall restlos durch uuser Feuer abgewiesen. An manchen Stellen verhinderte unsere Artillerie durch ihr, Vernichtungsfeuer die feindlichen Angriffsmasfcn am! Verlassen i'hrcr Gräbcn. Grgcn i) Uhr 40 Minuten! abends setzten die Russen neuerdings nordwestlich,' ZaloZce zum Anlauf an, aber unser Sperrfeuer berei-tetc auch diesem Versuch ein schnelles Ende. Das gleiche Schicksal hatte ein Angriffsversuch. den die! Russen gegen Mitternacht im Raume südlich von! Brzrzany unternahmen. Hier versuchten sie ganz über-! raschend aus ihren Stelluugcu hervorzubrechen und l unsere Grüben zu überrennen. Sie erlitten hiebci, schwere Verluste und mußten schleunigst umkehren. ^ Ihre Artillerie begann dann wieder zu wirteu und ^ steigerte gegen den Morgen des l. Juli anhaltend ihr^ Feuer. — Die beiden ersten Tage der von England! nnd Frankreich befohlenen Offensive haben dem Feinde nur schwere Verluste beigebracht ohne daß er auch die gcriugsten Anfangserfolge erzielen konnte. Auf unserer Seite standen dir Truppen fast aller Ver-büudeteu im Kampfe: Österreicher, Ungarn, Deutsche und Ottomanen. Sie all-.' haben den gleichen Anteil, an der siegreichen Abwehr der bisherigen russischen, Augriffe. Die Verluste der Verbündeten sind dank der! vorzüglichen Verleidigungsmaßuahmen sowie des vor-! bildlichen Zusammenarbcitens aller Waffen überaus! gering. ^ Aus dem Kriegspressequartier wird weiters unter« dem 2. d. M. gemeldet: Italienisches Gcucralstabs-! bericht vom I.Iuli: An der Trcntino-Front nnd in^ Kärntcn beschränkte sich die Kampftätigteit gestern auf Artillerieaktioncn, die auf dein Hochplateau von Asiago und im Hoch Nut heftiger waren. An der Iulifchen Front unternahm der Feind in der letzten Nacht südlich von Vcrtojba einen Überrumpcluugsvorstoß iu eiucu unserer vorgeschobenen Gräben. Er wurde mit blutigen Verlusten nach einem erbitterten Kampf mit nnseren sogleich herbeigeeiltcn Verstärtuugen abgewiesen. Ein gegen einen unserer Posten südlich vom Vcrsic auf dem Karste versuchter Handstreich wnrdcj glatt aufgehalten. ! Die „Agenzia Stefani" meldet aus Paris die An-kunft des ersten amerikanischen Truppenkontingents in einem atlantischen Hafen Frankreichs. Die „Agence Havas" meldet aus Madrid, 30. Juni: Eine nach dem Ministerrat veröffentlichte Note gibt bekannt, daß das deutsche Unterseeboot, das in Cadix Zuflucht gesucht hatte, heute früh den Hafen verließ und bis zur Grenze der Hoheitsgewässer von zwei spanischen Torpedobooten begleitet wnrde. — Wie das Reuter-Bureau meldet, hat der König ein Dekret unterzeichnet, durch das den U-Booten der kriegführenden Mächte die Fahrt in den spanischen Gewässern und das Anlaufen fpanifcher Häfen verboten wird. Ans Paris, I. Juli, wird berichtet: Der Dampfer „Himalaya" (5620 Tonnen) der „Messagcrie Mari-time", der am 25. Juni bei Tagesanbruch infolge einer Explosion untergegangen war, hatte 204 Personen an Bord, wovon 176 gerettet wurden. Ans dem Haag wird unter dem 30. Inni amtlich gemeldet: Infolge Mitteilungen der britischen Regierung über die am 4. Juli in Kraft tretende Änderung der Gefahrenzone in niederländischen nnd dänischen Tcrritorialssewässern, wodurch die sicheren 5>cMrt< rinnen der Gefahrenzone fehlen und womit - '- fahrt um die cnglifche Nordknste ganz ..........ch wurde, machte die holländifchc Regierung die britische auf die höchst bedenklichen Folgen der Maßnahme aufmerksam nnd spricht die Erwartung aus, daß sie geändert wird. Aus Stockholm, 29. Juni, meldet dcr Vertreter des k. t, Tel-Korr.-Burcaus: Über die bisherige Tätigkeit der Delegation der nnabhiina.ia.en Socialisten Deutschlands in Stockholm wird eine Denkschrift veröffentlicht werden. Darnach hatte die " 'i eine Reibe von Besprechungen mit dm russi^ nossen verschiedener Richtungen über die schwebenden inter« nationalen Fragen, o,c fortgesetzt werden sollen, so-bald noch andere ans Ruhland angemeldete Genüssen ankommen. Haase zeigt an der Hand eines Urkunden-materiaks, wie die Opposition von Anfang an für einen Frieden ohne Annexionen und Kontributionen auf der Grundlage des Selbstbestimmungsrechtes der Völker gekämpft habe. Er legte ferner im einzelnen dar, wie die Opposition dir Mehrheit dcr Reichstags-frattion und des Parteivorstandes fortgesetzt zu einer unzweideutigen und entschiedenen Stellungnahme in dieser Richtung zu bringen gesucht habe und daß sie, , weil diese Bemühungen anf hartnäckigen Widerstand stießen, im Gesamtinteresse des Proletariates und zur Förderung des Weltfriedens genötigt war, die Fral« tionsdisziplin zu durchbrechend Bernstein meint, eine vollständige Ausschaltung der Schuldfrage werde schon deshalb nicht möglich sein. weil die Vertreter mehrerer Länder ihre Behandlung fordern und eme Ablehnung wahrscheinlich als Parteilichleit betruchtet würde. Kautzly bewies das Friedensprogramm der nnabhängigen Sozialdemolratie Deutschlands. Er ^^" dar, daß hente die Sozialisten der sogenannten heitspartei in Deutschland anscheinend dasselbe dknsprogramm hätten wie die unabhängigen ^ ! listen, daß aber die Übereinstimmung bloß in dem ' Gebrauche der gleichen Worte bestehe, aber jeder Teil ihnen einen anderen Sinn beilege. Aus Petersburg wird gemeldet: Der allrussische Kongreß dcr Arbeiter- und Soldatenriite hat eine Ent. schließnng über die rnssischc nationale Franc angenommen, worin es heißt: Die Lösung dieser Fr^e obliegt dcr verfassunggebenden Versammlung nll'm Inzwischen aber soll die Regiernng sofort provisorische Gesetze erlassen, die allen Rußland bewohnenden Völkerschaften das Recht zuerkennen, über ihre poli« > tische Zukunft zn verfügen. ! Die „Agence Havas" meldet aus Athen: Die Regierung hat die deutschfreundlichen durch die Dezembervorgänge bloßgestellten Beamten entlassen. In Thessalien sind neue Waffcnlager entdeckt worden. Prinz Andreas, Oberst der Kavallerie, wurde auf seinen Wunsch zur Verfügung gestellt. Die von Veni-sclos nach Athen befohlenen Generale aus dem Pelo-pormes sind Samstag abends hier eingetroffen mit Ausnahme von Papulos. Der zum Oberbefehlshaber der Armee ernannte General Danglis hat den französischen Generälen Besuche abgestattet. — Das Reuter-Bureau meldet: Die leichte griechische Flottille und Kriegsschiffe, die in Salamis liegen, sollen der griechischen Regierung zurückgegeben werden. Die Regierung beschloß, alle für die Dezcmberereignisse verantwortlichen Personen strafrechtlich zu verfolgen. Für die Minister wird leine Ausnahme gemacht werden. Laibacher Zeitung Nr. 149 972 ________________________ 3. Juli 1917 Lokal- und Provinzial-Nachrichten. Ein Gnadenerlaß des Kaisers. Seine Majestät der Kaiser hat unter dem 2. d. als am Namenstage des Kronprinzen mit einem Allerhöchsten Handschreiben allen Personen, die von einem Zivil- oder Militärgerichte wegen einer der folgenden im Zioilverhältnisse begangenen strafbaren Handlungen verurteilt wurden, die.Strafe erlassen: Hochverrat, Majestätsbeleidigung, Beleidigung der Mitglieder des kaiserlichen Hauses, Störung der öffentlichen Ruhe, Aufstand, Aufruhr, gewaltsames Handeln gegen eine von der Regierung zur Verhandlung öffentlicher Angelegenheiten berufene Versamm-lung, gegen ein Gericht oder eine andere öffentliche Behörde, Vorschubleistung zu einem der angeführten Verbrechen. Erfolgte die Verurteilung nicht nur wegen einer der bezeichneten strafbaren Handlungen, fo will Seine Majestät die Strafe nachsehen, wenn die anderen strafbaren Handlungen entweder verhältnismäßig geringfügig sind oder einen vorwiegend politischen Charakter haben. Ist das Strafverfahren noch nicht rechtskräftig beendet, so verfügt Seine Majestät die Einstellung und Abbrechung des Verfahrens, wenn es nur wegen der eingangs bezeichneten strafbaren Handlungen eingeleitet ist. Von dieser Gnade sollen jedoch alle Personen ausgenommen sein, die sich der Verfolgung durch Flucht ins Ausland entzogen haben, zum Feinde übergegangen oder nach Ausbruch des Krieges nicht in die Monarchie zurückgelehrt sind. Zugleich mit der Strafe erläßt Seine Majestät die kraft gesetzlicher Vorschriften als Folge der Verurteilung eingetretene Unfähigkeit, bestimmte Rechte, Stellungen und Befugnisse zu erlangen, sowie den Verlust des Wahlrechtes und der Wählbarkeit in öffentliche Körperschaften. Weilers heißt es in dem Erlasse: „Ich erwarte mit Zuversicht, daß alle Meine Völker, dem Beispiele folgend, das insbesondere die Deutschen und ihre Vertreter durch ihre maßvolle, die Staatsinteressen fördernde Haltung auch bei den jüngsten parlamentarischen Verhandlungen zu Meiner lebhaften Befriedigung gegeben habcn, sich in gemeinsamer Arbeit zur Lösung aller jener großen Aufgaben zusammenfinden, die zur Heilung der Wunden, die der Krieg geschlagen, und zur Neuordnung der Dinge an der Schwelle einer neuen Zeit all uns herantreten. Für die dank der unerschütterlichen Haltung Meiner tapferen, braven Soldaten glücklich erfolgte Abwehr der letzten Offensive an der Südwestfront Meines Heeres glaube Ich Meine Dankesschuld an die allgütige Vorsehung und an Meine Völker nicht besser abstatten zu können als durch diesen Gnadenalt. Ich wähle hiczu den heutigen Tag, an welchem Mein innigst geliebter ältester, durch Gottes Gnade Mir geschenkter Sohn die Feier seines heiligen Na-menspatrons begeht. So führt die Hand eines Kindes, welches berufen ist, dereinst die Geschicke Meiner Völker zu leiten^ Verirrte ins Vaterland zurück," — (Kricgsauszeichnungcn.) Seine Majestät der Kaiser hat verliehen: dem Oberverpflegsverwalter 2. Klaffe Rudolf Fuchs des Verpfkgsmagazins Laibach die Allerhöchste belobende Anerkennung; dem Oberleutnant Karl Tauber des IR 17 das Mili-tärverdienstkreuz dritter Klasse mit der Kriegsdetoration. — (Nach dem Tode ausgezeichnet.) Seine Majestät der Kaiser hat dem' am 4. April d. I. als Flieger vor dem Feinde jenseits der Isonzo-Front verblichenen Seekadettcn Paul Geduldiger, Sohn des Herrn Generalstabsarztes Dr. Edmund Geduldiger, zum zweitcnmale eine einfache Spange zur Silbernen Tapferkeitsmedaille erster Klasse verliehen. — (Warnung vor dem Besitze militärischer Aus-rüstungSlicgcnstiindc.) Es wird neuerlich oringendst vor dem Ankaufe militärischer Ausrüstungsgegenstände (militärischer Bekleidungsstücke, Schuhe u. dgl.) gewarnt. Die Zivilbevölkerung wird ferner nachdrücklichst aufgefordert, alle solche noch in ihrem Besitze befindlichen militärischen Ausrüstungsgegenstände ohne jeden Verzug beim nächsten Gemciudeamte, Gendarmeriepostenoder Etappenstationslommando abzugeben, da die Be« sitzer solcher Gegenstände, falls letztere bei Hausdurchsuchungen oder in anderer Weise von den Sicher« heitsurganen zustande gebracht werden sollten, unnach-sichtlich der Bestrafung gemäß §§ 201 lit. e, bezw. 461 St. G., zugeführt werden. — (Freigabe von Futterstoffen und sonstigen Zubchörartikclu für Kunfcktionicrungszwcckc.) Das l. k. Handelsministerium hat die Freigabe vou weiteren zehn Prozent der mit der Ministerialverordnung vom 31. August 1916. R. G. Vl. Nr. 283, gesperrten Fut- terstoffe und Zubehörartilel für Konfeltionierungszwecke verfügt. Diefe Ermächtigung gilt für die Monate Juli und August 1917. — (Die Zuckerpreise.) Die vorgestrige amtliche „Wiener Zeitung" enthält eine Verordnung des Amtes für Volksernährung, womit neue Verkaufspreise für Zuckerwaren festgesetzt werden. Der Höchstpreis für die bereits unter Höchstpreis gestellten Gattungen von Zuckerln wird um 25 Heller pro Kilogramm erhöht. Weiters wurden auch sogenannte „Milchlara-mellen" unter Höchstpreis gesetzt, und zwar ab Fabrik mit 550 Kronen pro 100 Kilogramm, im Detailverschleiß mit 7 Kronen 50 Heller pro Kilogramm. — (Anmeldungen für Petroleum für den Wonot August.) Die Parteien aus Schwarzdorf, Hauptmanca, Ilovica und Karolincngrund erhalten die Drucksorten von Montag den 9. bis Mittwoch den 11. Juli. — Für die restliche Stadtbevölkerung gilt in alphabet!« scher Ordnung nachstehende Reihenfolge: Montag den 9. Juli die Buchstaben A bis H., Dienstag den 10. Juli I bis P., Mittwoch den 11. Juli R bis Z. — Die Gesuche sind bis 12. Juli einzureichen. Nach« zügler erhalten Freitag den 13. Juli die vorgeschriebenen Formularien und haben bis Samstag den 14. Inli ihre Gesuche einzureichen. Parteien, die bereits früher Gesuche eingereicht haben, brauchen ihre neuerlichen Gesuche nicht zu stempeln, neue Gesuche müssen jedoch mw'einem Zweikronenstempel versehen werden. Die Drucksorten sind täglich in den üblichen Amtsstunden auf dem Magistrate, Haus Galle, erster Stock, Zimmer Nr. 5 (gegenüber dem städtischen Be» ratungssaal), erhältlich. ke—. — (Der Mchlverkaufj erfolgt die ganze laufende Woche bis einschließlich Samstag den 7. Inli. Auf jede Karte ist ein Kilo Mehl erhältlich, und zwar im 7., 8. und 10. Bezirke ein halbes Kilo Kochmehl, das Kilo zu 66 H., und ein halbes Kilo Heidenmehl, das Kilo zu 82 H., in den übrigen Bezirken ein halbes Kilo Kochmchl, das Kilo zu 66 H., und cin halbes Kilo Maisgrieß, das Kilo zu 90 H. — Das überschüssige Mehl ist zuverlässig Montag den 9. Juli anzumelden. — (Der Hirsebrei,) der auf dem Stadtmagistrat für Familien mit mehreren Kindern abgegeben wurde, ist aufgebraucht. Weitere Anweisungen können infolgedessen nicht mehr ausgestellt werden. — (Die Obmänner der Brotkomntissionen) werden eingeladen, sich wegen der Rayonierung des Zut-kers zuverläßlich zu der Sitzung einzufinden, die mur« gen um 11 Uhr vormittags im städtischen Beratungssaale stattfinden wird. — (Gedenkspenden.) Anläßlich dcs Todes des Herrn Scctadettcn Paul Geduldiger haben zu Hau« den seiner Mutter, meiner Gemahlin, für den Kriegs-blindcnfouds außer den genannten Damen die Damen Frau Rosner 50 K. und Frau Dr. Jenlo 20 K. gespendet, wofür namens des Fonds der herzlichste Dank ausgesprochen sei. — Generalstabsarzt Dr. E. G e d u l d i g e r. — (Kranzalllösnng.) Anstatt Blumen auf den Sarg des Hcrrn Albert Samassa hat Frau Iatobine Kastner für das Elisabeth-Kinderspital den Betrag von 30 K. gewidmet, — (Kranzablösungcn.) Anstatt Kranzwidmungen anläßlich des Ablebens des Hcrrn Albert Samassa haben dem Deutschen Kricgswaisenschatz gespendet: Herr Josef Krispcr und Fran 50 K., Herr Hans Krisper und Frau 50 K., Herr Dr. Alfred Mahr und Frau 30 K., Herr Dr. Anton Ritter von Schoeppl und Frau 30 K., die Philharmonische Gesellschaft 50 K., Herr Vamberg Ottomar d. Ä. 30 K., Herr Dr. Adolf Kaiser 20 K., Herr Dr. Ferdinand Eg er 20 K. und Herr Julius Elbert 40 K. — (Gedächtuisspende.) Anstatt eines Kranzes für ihr langjähriges Vereins- und Direktionsmitglied weiland Hcrrn Albert Samassa hat die Kraimsche Sparkasse dem Vereine „Iugendschutz" den Betrag von 100 K. gewidmet. — iHlilzmangel.) Wir erhalten folgende Zuschrift: Dem Vernehmen nach bemüht sich auch die städtische Approvisiunierung um die genügende Eindeckung des Veda^es an Brennholz. Sie beabsichtigt 3000 Quadratmeter Brennholz zu taufen oder schlagbaren Bestand selbst zur Abholzung zu bringen. Eine Beantwortung der Frage, ob, wann und unter welchen Formalitäten Voranmeldungen von der Approvisio-nierung unverbindlich angenommen werden, würde die vielen unversorgten Bewohner Laibachs gewiß sehr beruhigen. — (Im .Klnser Franz-Iosepli-Asyl) fand am 29. v. M. die Enthüllungsfeier des Olbildnisses des verstorbenen Obmannes dieser Anstalt, des Herrn Obcrmcdizinalrates Dr. Emil Bock, in feierlicher Weise statt. In: festlich geschmückten Vestibül des Austalts-gebäudes versammelten sich die Kuratoriumsmitglieder, die Anstaltsärzte samt Familienangehörigen, ferner der Hausseelsorger mit den barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul sowie der Verwalter mit den Pfleglingen des Asyls. — Der Obmann des Asyl-turatoriums, Herr Oberbezirlsarzt Dr. Alfred Mahr, entrollte in schlichter, zu Herzen gehender Rede das Wirten und Schaffen des Verblichenen im allgemeinen und seine mustergültige Betätigung als erster Ob« mann im besonderen, namentlich seine stets väterliche Fürforge für die Pfleglinge hervorhebend. Sohin dankte der Obmann der anwesenden Künstlerin Frau Else von Obereigner für das mit erstklassiger Künstlerschaft ausgeführte lebenstreue Bildnis, das er nach der Enthüllung dem Verwalter mit dem Wunfche in Verwahrung überantwortete, es möge das Kaifer Franz«Ioseph«Asyl im Geiste des Verewigten auch fernerhin fortgeführt werden. Das walte Gott! — (Leichenbegängnis.) Gestern abends um halb 7 Uhr wurde die sterbliche Hülle des Herrn Albert Samassa zu Grabe geleitet. Den imposanten Zng eröffneten die im Asyl zu St. Florian untergebrachten Kinder; hieran schlössen sich Abordnungen der Laibacher freiwilligen Feuerwehr- und Rettun gsgesellsch aft, des Laibacher Deutschen Turnn^cincs, des Katholi« schen Gesellcnvereincs (diese untW Führung des Herrn ürstbischöfl. geistl. Rates Stroj), sodann das Personal der Fabrik Samasfa, das seinem 'Scniorchef prächtige Kränze gewidmet hatte. Nach den Familienangehörigen fchritt Herr Landespräsident Graf At-tems mit Seiner Exzellenz dem Herrn Landespräsi-denten a. D. Baron Schwarz; dann folgten von der Landesregierung die Herren Hofräte R. v. Lafchan und R. v. Kalten egg er, die Landesregierungs-räte Dr. Praxmarer und Kreffe, Landcsschul-inspeltor Velar und Bezirkskommissär Kocevar Edler von Kondencheim; namens der Stadtgemeinde Bürgermeister Dr. Tavcar. Ferner erwiesen dem Verblichenen folgende Herren die letzte Ehre: Oberstleutnant Theiß, Obcrlandesgcrichtsrat Hauffen, Obersinanzrat Dr. Thomann, Sftarkassepräsident Bamberg und Amtsdirektor Dr. Ritt. v. Schoeppl mit den Direktoren und der Beamtenschaft der Krai-nischen Spartasse, der Direktor der Krainischcn Ballgesellschaft Pammcr, der Direktor der Kreditanstalt Wilke, der Direktor der Verkehrsbank K limpel und der Vizedirettur dicser Anstalt Debeuz, die Schul« rate Dr. Binder, Vesel und Dr. Svoboda, fürstbischöflicher Kanzler Steska, fürstbischöflicher Rat Dostal, Konzertmeister Gerstner namens der Philharmonischen Gesellschaft, dcr Obmann der Sektion Kram des Deutschen und österreichischen Alpciwcr-eines Ludwig, Handelsschuldirektor Mahr, Groß. industrieller Gaßuer aus Neumarktl, Sanitätsrat Dr.. Schuster, Oberschutzenmcister Iancsch, Groh-kaufmaun Eldert, weiters von den Herren im Ruhestände die Obersten uou Hullegha und Edler von Petrovan, schließlich zahlreiche sonstige Leidtragende aus den besten Gesellschaftskreisen. — (Todesfall.) Am 27. v. M. ist in Wien dcr General der Infanterie d. R. Christian Ioh'inu Josef Kerczet im Alter von 78 Jahren gestorben. Bei der Okkupation Bosniens hatte cr sich als Major im Infanterieregiment Nr. 17 dcn Ordcn der Eisernen Krone dritter Klasse erworben. — (DaS Schauturnen der deutschen Iugrud« riegcn) fand am 29. v. M. vormittags bei schönstem Wetter im Kasinogarten statt und nahm einen recht schönen Verlanf. Die turnerifchen Vorführungen dauerten etwa anderthalb Stunden und spielten sich in einem Zuge ab; keine geringe Leistung für dic Schar von etwa 60 wackeren Jungen, die durch ihre stramme Haltung, vom Kleinsten bis zum Größtcu, wie durch ihre Leistungen allgemeinen Beifall hervorriefen. Auf-marsch und Freiübungen klappten tadellos und mach« ten einen sehr guten Eindruck; cbcuso einheitlich vollzogen sich dic Gesamtiwungeu au dcn fünf Barren (schweiz. Seltionsturncn), an denen nach dem Takte der Musik gleichzeitig die gleichen Geschwünge und Sprünge, fast durchwegs ohne Hemmung, gebracht wurden. — Glänzend war geradezu der Fechtreigen, so recht der Zeit entsprechend; die blitzenden Nickel-stäbe, die malerisch erdachten Kämpfergruppen, mit denen die einzelnen Fcchtgänge abschlössen, stellen dcm turnerischen Erfindungsgcist des Turnlehrers Pohle, aber auch — wie die gesamte Vorführung — seinem unermüdlichen Fleiße cin wahrhaft glänzendes Zeugnis aus. Recht hübsch machte sich das Fahncnschwin-gen mit Fahnen in den österreichischen und rcichs-deutschen Farben. Mit zwei kühn aufgebauten Äarren-Pyramidengruppen, die prächtig gelangen, schloß die Reihe der Vorführungen. — Die Isonzo-Kapclle, die um dcs wohltätigen Zweckes willen aus besonderer Gefälligkeit mitwirkte und dic dic einzelnen Tcile begleitete, wußte sich dem Gange so anzupassen, daß man es sich nicht trefflicher denken konnte. Alles in Laibacher Zeitung Nr. 149___________________________973_______________________________ 3. Juli 1917 allem eine hochbcfriedigende Darbietung. Man fragte sich nur, wo heuer die Mädchenriegen geblieben sind. — Nach beendigtem Schauturnen blieben die meisten Gäste noch beim Frühschoppen, zu dem die Isonzo-Kapelle unter Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Gluckmann manche'schöne Weisen aufspielte. Das Gesamterträgnis, das den Kriegswaisen zugutclommen soll, dürfte bei dem guten Besuche ein derartiges sein, daß es der aufgewandten Vorarbeit und der fürsorg» lichen Bemühung der Süomart-Frauenortsgruppe erfreulich entspricht. Dank allen, die sich darum bemüht haben! R. — (Die Privatlehranstalt des Josef Christus in Laibach) veranstaltet unter Leitung des Gymnasialprofessors Herrn Adolf Rob ida Freitag den 6. d. abends 6 Uhr in ihren Schullolalitäten, Gerichtsgassc Nr. I, ein Wettschreibcn in der deutschen, Montag den 16. d. um 8 Uhr früh ein solches in der slove-Nischen Stenographie. Zu diesem Wettschrciben, das an der gedachten Lehranstalt nunmehr schon zum drittenmale stattfindet, werden die Eltern der Zöglinge sowie alle jene Personen freundlichst eingeladen, die sich für die Stenographie interessieren. — Die Lehr» anstatt Christof war im abgelaufenen Jahre sehr gut befucht, die Unterrichtserfolge sind durchgehends sehr befriedigend. Von den heurigen Zöglingen dieser An-stalt sind schon zwölf in sehr gute Dienststellungen getreten. — Im übrigen sei auf die heutige Ankündigung der Anstalt verwiesen. — (Journalistisches.) Das in Krainburg erscheinende politische Wochenblatt „Sava" hat wegen tech-nischer Schwierigleiten sein Weitererschcinen eingestellt. — (Blitzschläge.) Während des Ungewitters, das sich am letzten Mittwoch über Laib ach. und Umgebung entlud, schlug der Blitz in Ober-Aisla an zwei Stel-lcn in mit Heu gefüllte Harfen ein und setzte sie in Brand. Ein vor einer der Harfen stehender Wachposten wurde durch den in sein aufa.epftfmztes Bajonett fahrenden Blw getötet; das Heu ging in Flammen auf. — In Dravljc wurde im Gehöft der Gastwirtschaft „Pri Kovacu" eine mit Heu gefüllte Scheune durch Blitzschlag eingeäschert. Mit der Scheune wurde das nebenan gclagcrte Holz samt einer Anzahl von Fässern vernichtet.'— In Bevte verursachte der Blitz einen Brand, dem das halbe Dorf zum Opfer fiel. — In unserem Druckereigcbäude wurde die eigene Anlage für eleltrifchc Beleuchtung außer Funktion gesetzt, doch konnte die Störung bald behoben werden. — (Von der Erdbebenwarte.) Vorgestern verzeichneten die Apparate der Warte ein fchwaches Nah-bebcn aus einer Entfernung von 50l> Kilometern. Beginn des Bebens um 20 Uhr 5. Min. 19 Sek. Einsatz der zweiten Vorläufer um 20 Uhr 13 Min. 14 Sek. Oi'ößtr Budenlmm'gung von 0 005 Millimetern um 20 Uhr 41 Min. 39 Set. Ende der Aufzeichnungen gegen 2l Uhr. B. —7- ^Verstorbene in Laibach.) Dmytru Zapotoczni, Tramsoldnt; Josef Dusit, Siecher. 03 Jahre; Alois Protmar, Portierssohn, 19 Jahre: Emil Gabri?, Io. haun Hodasz. Infanteristen; Margareta Bizilj, Gastwirtsgattin, 39 Jahre; Iosefinc Deu, Tierarztcswitwc, 47 Jahre; Albert Samassa, Besitzer und Rentner, 84 Jahre; Amalia Cithart, Barmherzige Schwester, 68 Jahre; Antonia Scima, Keuschlerstochtcr, 3 I.; Antonia Obitsch, gcwrsme Köchin, 7N Jahre; Maria Sustcröic, Steinmetzengattiu, 41 Jahre; Johanna Bajt, Besitzersgattin, 2l Jahre. Die zehnte Isonzo-Schlacht im Kino Central im Laudcsthcatcr. Die technische Vollkommenheit der Bilder und deren wunderbare Klarheit und Schärfe, die effcttvolle Beherrschung der Polychromie und herrlichen Naturaufnahmen stellen dem Bilde ein Zeugnis der Reife aus. Wcr sich unter jenen trockene Aufnahmen von Truppenbewegungen usw. vorstellen sollte, würde sich einem argen Irrtum hn'gebcn. Dic Bilder der Filme mutrn uns vielmehr wie drei Atte eines spannenden Lebensbildes an nnd lassen uns von Szene zu Szene die Entwicklung und 5cu Fortgang der Schlacht mit gespannter Aufmerksamkeit verfolgen. Einige Bilder erzeugen geradezu dramatische Wirkung. Das heldenmütige Riugen unserer Truppen am Isonzo-flusse steht lebend vor uus. Zu sehen nur noch heute im Kino Central im Laudestheatcr nm 4. halb 6. 7 und 9 Uhr abends und morgen Mittwoch um 4 Uhr nachmittags. Die VorstcllumM um 4 Uhr nachmittags sind auch dcu Jugendlichen zugänglich. Das neue Programm im Kino (5cutral im Lan-dcSthealcr sctzt morgm Mittwoch um halb 6 Uhr abends ein. Eröfsuet wird das Programm mit dem Drama „Meilensteine des Lebens". Di- ansprechende Handlung dieses Films, in dessen erstem Alt auch das lleine, allerliebste Thauhousmnädcrl emc Rolle spielt, schildert die vier Jahreszeiten mit ihren Frcudcu und Stürmen im Leben. — Dlc zweite Programmnummer „Auf angenehmes Äußere wird kein Wcrt «cleat" ist ein nettes Lustspiel, dessen Vorzug neben einer gut durchdachten Handlung in einer Reihe sehr schöner Aufnahmen liegt. Vorführungen um halb 6, 7 und 9 Uhr abends. Bei der letzten Vorstellung um 9 Uhr abends konzertiert das wirtlich erstklassige Orchester mit neuem, ausgewähltem Programm. Der Krieg. HlelegrcttNlne des k. k. Helegraphen»Aorre» Oesterreich»Ungarn. Von den Kriegsschauplätzen. Wien, 2. Juli. Amtlich wird Verlautbart: 2. Juli. Östlicher Kriegsschauplatz: Gestern hat der Feind zwischen der Narajöwla und der Strypa seine zusammengeballten Infanteriemassen in der ihm eigentümlichen Art voll in die Schlacht geworfen. Ungeachtet der schweren Verluste, die ihm schon unser Artilleriefeuer zugefügt hat, zog er seine Sturmwellen durch fortwährenden Einsatz dichter Reserven in den Nahkampfbereich heran. All» mählich lamen mindestens 20 Infanteriedivisionen zum Eingreifen. An der ganzen 50 Kilometer breiten Schlachtfront tobte der Infantericlampf bei äußerster Heftigkeit und Erbitterung. Hiebei wurde der Feind größtenteils schon vor unferen vordersten Gräben ab« gewiesen. Die stärksten Maffenstüße richteten sich gegen die Räume südlich Brzezcmy und Koniuchy, wo sie in Riegelstellungen abgewehrt wurden. Alle auch in den heutigen Morgenstunden mit Zähigkeit er» ncuerten Versuche des Gegners, den Angriff in diesem Ranme vorzutragen, brachen äußerst verlustreich zusammen. Westlich von Zborüw und im Stochod-Knie tonnte sich ein angesetzter Augriff in unserem Artillericfeuer nicht entwickeln. Die Fortdauer der Schlacht ist zu gewärtigen. — An anderen Front« stellen nur vorübergehe»» auflebendes Artillerie- und Minenfeuer. Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz: Außer einer schneidigen Unternehmung des österreichischen Landsturmbataillons 1V/2 westlich Riva, bei welcher 16 Alpini aus den feindlichen Gräben geholt wurden, ist nichts Wesentliches zu berichten. Der Chef des Generalstabes. Hindcnburg über die Lage. Wie aus Wicu gemeldet wird, hat sich General« fcldmarschall von Hindcnburg über die gegenwärtige Lage dahin geäußert, daß der Krieg für die Zentral« mächte gewonnen sei, wenn sie dem Augriffe standhielten, bis der U-Boot-Krieg sein Wcrl getan habe. Die U-Boote machten gntc Arbeit; in nicht ferner Zcit würdrn dic Feinde zum Frieden gezwungen fein. Auf die Hilfe der Amerikaner könnt?» sie nicht mehr warten. Sie sollcn kommen! Die verbündeten Armeen seien nicht z-.i schlagen. Das Bündnis der Zcntral-mächte sei nicht zu erschüttern. Deutsches Reich. Von den Kriegsschauplätzen. Berlin, 2. Juli. Das Wolff-Bureau meldet: Großes Hauptquartier, 2. Juli. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Kronprinzen Rupprccht von Bayern: Nur in wenigen Abschnitten zwischen Meer und Soiumc steigerte sich dcr Artillcrietampj. Während Erlundungsvorstöße dcr Engländer östlich vou Nieu-port, bei Gavrelle und nördlich von St. Qucutin scheiterten, gelang es einigen unserer Stoßtrupps in der Mser'Nicdcrnng nördlich von Dixinniocn durch Mcrfall dem Feinde erhebliche Verluste zuzufügen und eine größere Anzahl Belgier als Gefangene einzubringen. Frühmorgens und von neuem am Nachmittag griffen die Engländer westlich von Leus an. Sie drangen au einigen Punkten in unsere Lime, sind jedoch durch obcrschlesischc Regimenter in Nah. kämpfen, bei denen über 175 Ocfaugmc und 17 Maschinengewehre von uns einbehalten wurden, überall wieder geworfen worden. Heeresgruppe des Deutschen Kronprinzen: Ncich starker Feuervorbcrcitung setzten die Franzosen am Chcmin des Danies neue Augrisfe gegen die von ihnen südlich des Gehöftes La Bovelle ver- lorenen Gräben an. In Kämpfen, die am Osthange der Hochfläche sehr erbittert waren, sind sämtliche Angriffe des Feindes abgeschlagen worden. Heeresgruppe des Herzogs Albrecht von Württemberg: Keine Ereignisse von Belang. Östlicher Kriegsschauplatz: Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: Die russischen Angriffe am I. Juli zwischen der oberen Strypa und dem Ostufer der Narajöwla führten zu schweren Kämpfen. Der Druck der Russen richtete sich vornehmlich gegen den Abschnitt von Koninchy und die Höhenlinien östlich und südlich von Brze« zany. Zweitägige starle Artillerievorbereitung hatte unsere Stellungen zum Trichterfeld gemacht, gegen das die feindlichen Regimenter den ganzen Tag über anstürmten. Das Dorf Koniuchy ging verloren. In vorbereiteter Riegelstellung wurde der russische Massen-stoß aufgefangen, neue Angriffe gegen sie wurden zum Scheitern gebracht. Beiderseits von Brzezany wurde besonders erbittert gelämpft. In immer neuen Wellen stürmten dort 16 russische Divisionen gegen unsere Linien, die nach wrchseloollem Ringen von sächsischen, rheinischen und osmanischen Divisionen in tapferster Gegenwehr völlig behauptet oder im Gegenstoß zurückgenommen wurden. Die russischen Verluste übersteigen jedes bisher bekannte Matz. Einzelne Verbände wurden aufgerieben. Längs des Stochod und am Dnjester hielt die lebhafte Feucrtätigleit der Russen an. Nördlich der Bahn KoweLLucl brach ein Angriff des Gegners vor der Front einer osterreichisch.unu.a-rischen Division zusammen. — Bei den anderen Armeen keine besonderen Ereignisse. Mazedonische Front: Die Lage ist unverändert. Der Erste Generalquartiermeifter: v. Ludendorff. Berlin, 2. Juli. Das Wolff.Bureau meldet: Großes Hauptquartier, 2. Juli, abends: Im Westen nichts Neues. Im Osten sind bei Koniuchy russische Angriffe zufammengebrochen und weiter nördlich neue Kämpfe entbrannt. Italien. Aus einer Arbriterucrsammlnng. Lugano, 2. Juli. „Popolo d'Italia" meldet aus Turin: Als der belgische Sozialpatriot und Wanoer-rcdner Alfons Caspar vor einer Arbeiterversammlung auf die Haltung der offiziellen Sozialistcn zu sprechen kam und ausführte, diese arbeiteten durch die Ver-mittlung von Angelica Balabanow im Dienste Deutsch, lands, lam es zu großen Unruhen. Von allen Seiten ertönten die Rufe: „Es lrbe Lenin! Es lebe Grimm! Die deutschen Brüder sollen kommen!" Gegen den italienischen Kriea. fielen die ärgsten Schimpfwulte Caspar mutzte sich vor dcr aufgebrachten Menge flüchten. China. Ein neues Kaisertum. Schanghai, 1. Juli. (Rb.) Der junge Kais^ .9,1111. Tung hat seine Thronbesteigung proklamiert. Peking, 2. Juli, (Rb.) General Tschangshun, Füh-rer dcr Militärpartci, suchte am I. Juli. ^ Uhr früh, den Präsidenten auf und verlangte dessen Rücktritt. Er sagte zugleich, daß der Mandschu-Kaiser Hsun-Tung wieder den Thron bestiegen hat. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtek. Vlne österreichische Spezialität Magenleidenden ciupfichlt sich der (Gebrauch der »ssjen »Moll« E?'5sitz. Pulver, uls eines alldem,' " ^ kräftigender und die Vrrtn. Wirkung, (kinc Schachtel ^ .^ ^»,, .-.ü^i^,,^ ^^mw ^''n Pozi-iwchnahme durch Apotheker N. Moll, l. u. k. .Hoflieferant, Wkn I.. Tuchlaubcn U. In den Apotheken der Provinz ver. lauge man ausdrücklich Molls Präparat mit dessen Schutz, niarle und Unterschrift. 14^ » «aibacher Zeitung Nr. 149______________ 974__________________________________3. Juli 1917 Amtsblatt. 1738 3-3 Kundmachung. Der k. l. Oberbaurat und Zivilingenieur Karl Kreß in Prag hat zu dcm im Juli 1913 lommissionierten Projekte, betreffend die Aus» nützung der Gefällstufe zwischen der Unz im Planinatale und d«m Laibachflusse in Ober» laibach, eine Variante eingebracht, die daiin besteht, daß die Kraftzentrale in der Meletova Dolina um 4 50 m höher gelegt wird, so daß die Kote des Unterwasscrspiegels 294 76 betra» gen wird; damit soll den Einwendungen der unteren Tägebesiher nicht nur Rechnung getra-gen, sondern ihnen sogar eine längere Aus« Nutzungsdauer ihrer Betriebswasser ermöglicht werden. Die k. k, Bezirlshauptmannschaft findet im Grunde der Bestimmungen der H8 2, 59 und 60 des Oieschcs vmn 15. Mai 1872, L. G. Vl. Nr. 16, im Einvernehmen mit der l. k. Vezirls» hauptmaunschaft Laibach das Ediltalverfahrcn mit Hinweisung auf die bei der gefertigten f. k. Bezirlshauptmannschaft aufliegenden, generellen Dctailpläne anzuordnen und die lommissionelle Vclbandlunq auf den 31. Juli 1»17 und nach Vedarf auf die nachfolgenden Tage mit dem Zusanimentritte der Kommission um 10 Uhr vormittags in der Meletova Dolina anzuberaumen. Bei dieser Verhandlung sind die nicht schon früher gemachten Einwendungen vorzubringen, N»drigenfalls die Beteiligten der beabsichtigten Unternehmung und der dazu nötigen Abtretung oder Belastung von Grundeigentum als zustim« mend augesehen würden und ohuc Rücksicht auf spätere Einwendungen das Ertennlnis gefällt werben würde. K. k. Bczirkshauptmannschaft Loitsch, am 25. Juni 1917. Razglas. C. kr. stavbeni višji avetnik in civilni inženir Karol Kress iz Präge je k svojemu julija meseca 1913 komisijonirauemu pro-jektu o izkorišèanju padca mod Uncem v Planinski dolini in Ljubljanico pri Vrhniki vložil varijanto. Varianta obstoji v tern, da 8C bode elektrièoa centrala v Meletovi dolini postarila 4 • 50 m višje, tako da bodo znašala kota spodnjc gladine 294*76; s tern naj bo doseže ue le vpoštevanjo ugovorov spodnjih žagarjov, ampak tudi omogoèi daljše letao izkorišèanje vodno aile. C. kr. okrajuo glavarstvo razpisujo na podlagi doloèil §§ 2., 09. in 60. zakona z line 15. maja 1872, dcž. zak. St. 16, sporazumno 8 c. kr. okrajuim glavarstvotn v Ljubljani oklicno postopanje kazaje na pri podpisauem c. kr. okrajnem glavarstvu razpoložcne splošne in podrobno uaerte in doloèi komisijsko obrav-navo na dan 31. jalija 1917 in po po-trebi na aledeöe dnl s pristavkom, da se snide komisija, ob 10. uri dopoldno v Meletovi dolini. Pri tej komisijski razpravi je razložiti ugovore, ki še riiso bili podani, sicer bi se mislilo, da dotièuiki privolijo v namonjeno podjetjo in v odatop ali obtežbo zemljiškega po8e8tva, k podvzetju potrcbuega, in razsodba bi se izdala no gledo na poznejäe ugovore. C. kr. okrajuo glavarstvo Logatec, dne 25. junija 1917. 1576 3-2 St. 16.817. Razglas. Lot krajerne obèine Selca se bode dne 26. julija 1917 ob 11. uri dopoldne na uradnem dnevu v obèinski pisarni r Škofji Loki potom javne dražbe t zakup dal za dobo petih let, to je od 1. avgusta 1917 do 31. julija 1922. Nakupni in dražbcni pogoji se lahko vpogledajo pri c. kr. okrajnem glavarstvu v Kranju med navadnimi uradnimi urami. C. kr. okrajno glavarstvo v Kranju, dne 23. junija 1917. Z. 16.817. Kundmachung. Die Jagdbarkeit der Ortsgemeinde Sel» zach gelangt am 26. Juli 1917 um 11 Uhr vormittags am Amtslage zn Bischoflack im Wege öffentlicher Versteigerung auf die Dauer von fünf Jahren, das ist vom 1. August 1917 bis 31. Juli 1922 zur Verpachtung. Die Pacht« und Lizitationsbedingungen können während der gewöhnliclien Amtsstunden bei der k. l. Bezirlshauptmanufchaft in Kram» bürg eingesehen werden. K. k. Bezirkshauptmannschaft Krainburg, am 23. Juni 1917. 1749 C I 40/17/1 Oklic. Zoper Jurija in Margareto Blatnik iz Sv. Križa, katerili bivaliSèe jo ne-znano, se je podala pri c. kr. okrajiii sodniji v Kostanjevici po Josipu Hor-vatu, posestniku v Sv. Križu, tožba zaradi izbrisa vknjiženih pravic. Na podstavi tožbe odredil se je narok za ustno sporno razpravo na dan 16. julija 1917, ob 9. uri dopoldne, soba St. 4. V obrambo pravic tožencev se po-stavlja za skrbnico Marija Blatnik v Sv. Križu št. 60. Ta skrbnica bo za-stopala toženca v oznaraenjeni pravni stvari na njuno nevarnost in stroskc, dokler se all uo oglasita pri sodniji ali ne imenujeta pooblašÈenca. 0. kr. okrajna sodnija Kostanjevica, oddelek II., due 19. junija 1917. 1756 E 424/16/8 Dražbeni oklic. Dne 10. avgusta 1917, predpoldne ob 9. uri, bo pri tern so-diSèu dražba deleža gozdne parcele St. 907 vl. St. 10 kat. obè. Boh. Bela. Cenilna vrednost 1002 K 12 v. Najmanjši ponudek 668 K 08 v. Pod najraanjšim ponudkom se ne prodaja. C. kr. okrajna sodnija v Radov-ljici, oddelek I., dne 28. junija 1917. L"teeA Perser Teppiche, ff auch schadhafte, werden ^^^.1^^^ ._._ "tp^ ¡ ¡ zu den höchsten Preisen LM ^"^ *^ ^** ¦-«-¦- **• ^^ Auskünfte erteilt Josef Goldstein, Optiker in Laibach, Pod tranèo Nr. 1. Wimmers Fahrplan j der ' Bahnen der österr. Alpenländer und der angrenzenden j Verkehrsgebiete der südlichen und westlichen böhxni- \ sehen Bahnen etc. ' gültig vom 1. Juni 1917 bis auf weiteres , ist soeben erschienen nnd in der Bach- und Musikalienhandlung i lg. v, Kleinmayr & Fed. Bamberg ; I^T" zum Preise von 50 h erhältlich. "^PQ Nach auswärts 10 h mehr. 1712 8—6 : Ein Eisenbahn-Unterbeamter sucht Wohnung i womöglich In Unter - Šiika, bestehend aus zwei Zimmern und Kiiclio. AdreBse: Pribik Alois, Lokomotivführer, Heizhaus, k. k. Staatabahn, Laibach. Ein Schuppen Wiener Straße Nr. 54 ist für Magazinszwecke zu vermieten. Anzufragen: Wiener Straße Nr. 50, Holzhandlung J. Lorenzi, staatl. Betriebsverwaltung-. 1743 2-2 DieQemolicpung des Hauses Sv. Petra cesta Nr. 60 In Laibach wird abgegeben und zugleich das ganze Baumaterial verkauft. Reflektanten wollen sich bis 10. Juli 1. J. von 2 biß 3 Uhr nachmittags dortselbst melden. 1772 4—1 finscMüi» in die Christofsche -*< Privatlehranstalt finden täglich von 2 bis 8 Uhr nachmittags in dor Sodna ulioa Nr. 1 statt. ~ Hest-besuchto PrivatlehranHtalt mit deutschen und öloveniaohen Kursen. — Ho^iun des Schuljahres am 1. Oktober 19X7. 1754 4 1 I Die Philharmonische Gesellschaft gibt hiemit allen I ihren JTlitglieclern und freunden geziemend üaehricht oon I dem Hbleben ihres hottmerdjenten Ehrenmitgliedes, Herrn Bibers Samaffci I früheren Chefs der Firma Samaffa I der am 30. Juni d. 1. hochbetagt oerfchieden ist. I Der Verblichene hat sich um die Gesellschaft grofje I Verdienste ertrorben. I Ehre seinem flndenken! I Caibadi, am 2. Juli 1917. I Die Direktion I der Philharmonischen Gefellfchufi. I 1771 Für Laibach und ganz Krain suchen wir einen Kaufmann oder Uerireter welche sich mit dem Vertrieb der bereits in allen Ländern bestein-I geführten Waschmaschine befassen wollen. Gefällige Anträge an die Hauptvertretung der Waschmaschine „Oroszlan", Graz, Klosterwiesgasse 7. 1755 Druck und Verlag von Jg. v. Kleinmayr H Fed. Vamberg.