Vereinigte ^.> Lalbachcr ZcltuM Gedruckt bei Ignaz A loys Edlen v. Kleinmayr. Dienstag den -.o. Juni !8i3. I n n l a n d. Oesterreich. W i e n. ^m 6. Iunius l. 3. hielt die k«. ". Land« wlsthschafts < Gesellschaft in Wie,,» unter dem Vorsitze ihres durchlauchtigsten Protektors, lsr. k. k. Hoheit des Herrn Erzherzogs Io-bann, im Landhause im Saale der Nicd. Oesi rr. Herren. Stande eine allgemeine Ver-samm ung, welche auch Se. des durchlauchtigsten Erzbcrzogß Marimttan köniql. Ho, heu mit Höchslihrer Gegenwart beehrten. (W. 3.) Wir smd ermächtigt, die durch mehrere öffentliche Blatter, namentlich durch die allgemeine Zeittlng, verbreitete Nachricht von, einer bevorstehenden Abtretung der Herzog t^ümer Parma, Piacenza und Guastalla cin die InfalMn von Spanien, Herzoainn rchn kukka, und einen hierüber abgeschlossenen Traktat, für durchaus grundlos zu erklären. „ ^ ' ^ ,lS. 3.).v . Dle Wiener Zeitung enthalt folgcTide Klltsd-tnachung : Die Direktion der' prft?i!. ,öM- ..reichischen Nationalbank gib't sich die Ebre, zur qllge^melnen Kenntniß zu bringm> daß vom l. Juli anzufangen, sämmtliche Aetlix n5re die nach dem Inhalte der Statuten auf Hkfzehn Gulden Eönventionslnunze für den ersten Semester des heurigen Jahres entfallende gewöhnliche Dividende erheben können, welche jene», die schon vordem ersten Jan« ner ihre Einlagen geleistet haben, im Ganzen, den spater eingetretenen Actionären aber im verbaltnißmaßtgen Betrage werden ausbezahlt werden. Außerdem hat die Bank-direktion, gestützt auf die ihr vorgelegten Ausweise, die Einleitung getroffen, daß sämmtlichen Actionären, welche ihre Einla» gen vor dem «. Apr»l geleistet haben , schon zetzt vyn dem für' diesen Semester erzielte« Gewinne der Bankoperationen einstweilen ein Betrag von fünf Gulden Conventtonömünze für jedeActie^ nachdem dieser Betrag noch -nicht die Hälfte des von dem Gewinne der Bank auf die frühern Einlagen entfallcn-i dettMtheils erreicht, zugleich mit derhalbjäh-«i«gM! Dividende ,> ausbezahlt werden wird. < Die ActionHes^ können übrigens den ih-ntt» gebührenden Gesammtbctrag auf eine geftempeliö Quittung erheben. (Holgen die ''UnterschMsn.5 (Wdr.) . . .PerGroßhändlsr Pietrv'Iussuf, in Triesi, ha^ se. k. k'Majestät, als? »eiiKn Bew«s seiner Unterw.ürjigkett un^Anhänglichkeit, zwei kolossale'antiA Statut,» welche derselbe vi>n-seinew im Dkenste des Stätthalters von EgyMn beffnd^chen Bruder erhalten hat, allerunterthauigst zun: Ge/chenke dargebracht, und den Transpyrt dieser bndeu Statuen aus Egyptsn b5s an das hiesige k« k. Antiken-Kabinet auf eigene Kosten beftritten. Beide Statuen ^sind von glcicbec Größe und Form » von schivaczem', Egyptischem , einfachem Gcank, und ftellm sttzeche wt h^ liche Figuren vor (we'.che unter dem Nahmen dec Isis bekannt siad), mit Lowenkopfen, knapp anttcZendem Gewnnde, in der linken Hand das HebeimnißoolleTau, den sogenann» ten Nilschlüssel haltend, an den Selten des Sitzes, auf welchem sie ruhen, mit Hieroglyphen unn andern Bildern geziert; a'.les nüt der den Eßtischen Werken eigenhümlichen Reinheit und- Zierlichkeit ausgearbeitet. Diese Denkmahle, welche zu den seltenen Erscheinungen in Europa gehören, sind um so schatzbarer, da sie trotz ihres Alters von einer langen Neihe von Jahrhunderten, ganz vorzüglich gut erhalten sind (W.^Z.) Gratz. Die erst vor weniger Zeit mtt einer Feuersbrunst heimgesuchte (dladt Knit-teiseld im Iudenburgen Kreise hat wieder das Unglück getroffen, und ist ganz zum Naub der Flamme geword n. Das Elend der Verunglückten jammert um Mitleid und Hilfe. (G. 3-) Ausland. D/e u t s ch l a n d. Unter den letzlen Eingaben and« Bundes» Versammlung befinde! sich auch eine: 5,Die bevollmächtigten Depulirleu der deutschen Buchhändler bitten um kräftigen Schutz ges aen den räuberischen Nächdruck durch ew allgemeines organisches Gesetz, und empfeh-len von Neuem hoffnungsvoll dlese AngM, aenbelt zur gnädlasten Gewähruna.". Dr. Passow, Professor dec alten LtterH-tur in Breßlau, üdecsandUWr Einsicht der Bundesversammlung seine Schrift über.dlä böbere Bedeutung der Deutschen Turnkunst, unter dem Titel: „Turnziel." (W. Z.) Preußen. Am »0. h. starb ni Berlw, an dsr Bruß< Wassersucht und voÜiger Entkraitung, n»^ 82. Jahre seines Lebens , der^königl. Gene^ ral-FeldmarschaU. Adolph Friedrich Gcaf von Kalkreuth F Gouverneur der komgl. Re< sidenz', Nittee des großen schwarze« und des^ rothen Adler » Ordens, so wie des Ordens t'our lc; tii^iile, desgleichen bes,kaiser!lche« Rnsstschen St.'Andcsas, und des^Alcr.nidec-M'.osky »Ordens :c. lc. Von der Natur mit Ocistesgaben ausgerüstet, die e5 vielseitig ausgebildet hacti, war der Vecstorucne i« der Gchulö Friedrichs des Großsn erzogen , hcltte den ganzen siebenjährigen Krieg ch recht HMg.zu seyn glaubten , sdrieben die Abschließung etn,es dem Anscheine nach so verderblichen Vertrages, dem Einfluß der Fremden am unsere Nach» schlüsse zu. ^rst feMem man dk Vor- tbe'le des ven ^er Neg'rsrung gswablttnGan/ ges erkailnts das Steigen unserer Elasts' papiece beobachtet, und dte^pekulantrn zu beleuchten und zu er-wägen angefangen bat, sieht auch Jedermann ein, wclcht Sicherheit etne auswärtige Garantie Ven auswärtigsn Regierungen gewsbrt. Diese Hicherheit für die eigenen Interessen wicd Jenen, welche sich dem Abzug ihrer Truppen aus Beweggründen des persönlichen Innresse's widersetzen möchten, eine große Quell? von Cnnvendungen verstopfen , wenn es anders Einige geben könnte, welche das persönliche Interesse dem allgemeine»» Inte» reffe Europe»«, das mit dem oon Frankreich so innia verwebt ist, vorgeben könnten. Die Wortführer dieser letztsrn Macht auf dem nun dald sich eröffnenden Kongresse, werden in ihrem ganzen Glänze die gewissenhafte Genauigkeit, womtt die Verpflichtungen al, ler Art erfüllt worden sind, hervorheben können, und das Anlehen selbst wird nur ein Beweis mehr von Frankreichs künftigen Ge< ^nnunqen seyn^ TU« Minist« sind gewohnt, ihren Verlaumdern durch Handlungen zu antworten; wlr bofftn, Vatz sie »urch neu« Handlung«», dieselben zum Stillschweigen üb«« eine Operation zwingen werden. d«r«n Weiss heit einzusehen sie diel zu kurzsichtig sink« (W. 3.) Gro ßbrita nniet?» Am ^ Juni baben Ge. Maf, dee so« Nig Ihr achzigstes Iahe zurückgelegt. Obgleich wegen des traurigen Gemütbszuftandes Sr Majestät die melsten Ceremonien und Lustbarkeiten, mit welchen dieses Geourtsfefl früher gefeiert «orden ist, seit einigen Iah« ren eingestellt waren, so wurde dieser Taa dessen unaeachtet durch verschiedene Beweise von Ehrfurcht und Liebe bezelckuet. Am Morgen kündigten di? Glocke» des Tages Feier an; die Faknen wehten von den Thür-wen; um i Uhr wurden von de« Tower und dem St. James Park ksnigl. Arlwerles salv^n gegeben, und Abends waren lheilwet« se Beleuchtungen. Die aut Fk^wt» «n EhittH zu sonoon an, gekommenen uenesi!!»' ^achriHten 5b^ vts^ek große Reich beschranken sich auf folgende T-Hatsachen : Dcr Handel isi fortdaner»d i» l^t, Händen der Englander und Norbameri« kaner, aber hat in der jüngsten Zeit eine günstige Veränderung erlitkn, als der Thee nicht mehr wie vormals gcgen Silberftanaen^ sondern gegen eingeführte jetzt zugelassene fremde Fabrikate undEczeugnisse ansgetauschc wird: bloß die Einfuhr des Opmms ist we^ gen dessen berauschtnden und der Gesundhcis nachtheiligen Gebrauchs verboten Cbina hat demnach aufgehört, der Abgrund zu ftyn, in welckew sich die edlen Metalle verlieren. Im Gegentheil treiben die Amerikaner gegen?, wärtig ihren sehr betrachtlichen Verkehr mib China fast bloß mit Landesprödukteu, uu5 schon mehr als einmahl baben sie sogar dieselben gegen Gold und. Silber eingetauscht und diese lurückgefüort. Da der Kaiser Zia« Kind sich von ^«glücklichen Wirkungen der Huhpockenimpfung, d^< ju^rsi cin Zra",zösi» sch« Arzt w (bma eingeführt^ überzeugt hat, so hat er ein besonderes Edikt zu deren Verbreitung erlassen.Nach den Unruhen, wel« ch« eine geheime Gesellschaft, die sich Tien« k«, das heißt blmmli'cke Vernun^ nannte, veranlaßte, und d« .Zeit einer herrschende» HntlgerSnoth zum Urusturz des Manschu-Throns benutzen wollte, «ber durch die Nebera wacht der Negierung glücklich gedämpft wnc«> de, !ft die innere Ziuhe tm Ehmesischen Kal«^ serreiche nicht gtstöct worden. (W. Z.) NordamerikHNlsche Freyftaaten. Bekanntlich gibt es in den vereinigten Staaten von Nordamerika mebrere deutsche Gesellschaften, welche den Zweck baben, ihren deutschen Brüdern, dle sich daselbst an-siedeln wollen, mit iltHtä n'lv That beyzn« steben. Ais eine derselben, die MarylandUs sche deutsche Gesellschaft (in Balnmor«') , am »6. Dec. v I. ibr Jahres'Fest mit ei< nem Mittagsmahls seyest«, wurden unter frohen Gefangen folgende Tri^ksprüche au<« gebracht: ,,i) dem L.nde wo: in wie leben. 2) Dem Lande unserer Väter. 3) D?r deut« schen Bundes Versammln«.;. <;) Deutschem Fleiße und deutscher Rechtlichkeit. 5) De» tslttGen Erfillhungsgeiste. 6) W^fölngton. 7) Fkanklin. 3) Luther, Zwingli und Dal-berg. 9) Friedrich dem großen , nicht de n Eroberer, sondern dem welsch:« der Gesetzgeber, dem ersten unter den Beamten seines Volkes. »') De-l Mühlenbargs und allen Deutsch-Aneri?5ner,t, welche siHinder Sache der Mligion, Wijs^sii>.ift und Freyheit ausgedichtet, r l) Men Ausgewanderten >2> N^sern "Z-hoesterzeseUschaste't in den vereinigten Staunen. 3) Oen Schien in Ane« e^ika, D''Nschlae: Hermann F^rst Blücher. Wllhelm tell. Adelung , K'wpsto k , kessing, Herder und Wieland. Theodor HKr-ner. Freyherr o. Kalb. Haydn, Mozart und Handel. Stahl, Fngenhouz und Zac-yuin. Der deutsche« spräche. Schiller, Gsthe und Bab5. Palm «nd Hoser. Van Switen, Hufeland, Halter, Hoffmann und Reil. Unsern deutschen Seelsorgern. Klein, Ludwig, Ztmmermann und Blumenbach, Werner 5 Henkel und Markgraf. Schilt. Mosheim, ZMkosfec und Spalding. Eich< Horn, Reiske und Ludolf. Knaut, Hedw'lg Nnd Mldenow." (S. Z.) Afri ka. Authentische Berichte äus Genua melden folgendermaßen umständlich das Attentat des Königen Dey's gegen die Sardinische Flagge 3 „'Nach dem Tödeies vorigen Dey's, Ha-N koggia, 'velch r einen so oespotischen Miß« brauch voz seinec G.'walt gem ch.t, ließ der Zetz'ge Dey, Co^ia Cuoelli, tbeils durch Wt-3affun>; der ooa sein.' n Vorgänger entführten khrlsten-u.ld Iildenmadchen , Oeils durch die fceund''chHft!:chen Hersicherungen gegen Ne Europäer, die vest-n Geftnnunlzen blicken, Allein es war oo > keiner Dauer." „Ein Sarvunsches Schiff, i cfUIttlo Fr^t^lU, Kapitän BerlinZdieri, war nach Algier ge?o nmen; als die Zeit seiner Erpe« tziti0!l abgelaufen war, snckte unjer Konsul IHMs um seine Abfertigung an, und zugleich Bei dem dortigen Kaufmann Bacri um bie N»szahw,g der Schiffsmannschaft, welche bereits läigers Züt hindurch auf hasben Sold gesetzt war, Herr Bacri hielt den Konsul mlt Versprechungen hin und um sein Vorhaben noch zu veedecken, ließ er das Schiff Waaren nach Italien hin ei'iladen. — Wahrend dieß geschah, ließ der Dey den General-Konsul ersuchen, dem' Schiffe <^,nt-ro k'rHteNi Paffe nach Alerandrien zugeben, wohin er die Haggis (6c>) Pilger , welcher der' Dey dahin senden mußte) führen sollte. Herr Carooe, unser Consul > willfahrte die,« sem Begehren natürlich nicht, und schützte vor, daß die Passe des Schiffs abgelauset, feyen und er es nicht anf sich nehmen könne, das ^,biff nach einem verpesteten Orte zu schicke und die ganze Nannschaft solchen Lebensgefahren auszusetzen. Seine Weigerung, welche von dem Englischen Konsul auf das kräftigste unterstützt ward, blieb, obwohl dieser die lebhafteste sl'ndung seiner Regierung dem Dey vorstellte, dennoch kraft» los; Und wädrer Matrosen seitdem an der Pest gestor« ben und ein anderer davon befallen ist. Un-see Konsul zeigte seinen Hrn. Kollegen sogleich die gegen das Sardinische Schiff verübte Gewalttbattgkeit an , um, im Falle Pässe von ihm verlangt würden, sich darnach richten zu können. Dieser Vorfall beweiset