Nr. 295. fi. li, halbj. sl. b-50. M die ZufitNnnz !n« Hau» halbj. 50 ll. M«t dtr Post «an,I. ft. lb. halbj. fi. 7 »0. Donnerstag, 27. Dezember. 4 Z«U«n « l»., »lsIere pi. Zell» « k.l bei 5slere« wiederholn»»«« Pl. Zell« » N. 1877. Mit R. Jänner beginnt ein neue« Abonnement auf die „Hmkll^er Ieitung". Die Prä numerations . Bedingungen bleiben unverändert »no betragen: Ganzjährig: Mit Post unter Schleifen.....15 fl. — lr. Für ^aibach ins Halls zugestellt . . . 12 „ — „ Im llomptoir abgeholt......N „ — „ Halbjährig: Mit Post unter Schleifen.....7 st. 50 kr. Für Laibach ins Haus zugestellt . . . 6 „ — .. Im Comptoir abgeholt......5 „ 50 „ 5«M^ Tie Pr!»umerallsnH-Vetriige wallen portosrel zugesendet werden. ^aibach im Dezember 1877. Iynaz n. Kleinmayr K. Jedor Damberg. Amtlicher Theil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben nut Allerhöchster Entschließung vom 21. Dezember d. I. den mit dem Titel und Charakter eines Hofrathes be tlcideteu Obcrftnanzrath und Fiuauzdirettur ul Schach Äeujamiu Possauuer v. Ehrenthal zum Hof rathe und Fluanz-Laudesoirettor in Innsbruck aller-guädigst zu ernennen geruht. Pretis m. p. Sc. l. und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 21. Dezember d. I. dm Oberfiuauzrath der Finanz-^andcsdirettiuu in Innsbruck Alois Chri st zum Fmanzdircktor iu Laibach allergnüdigst zu ernennen geruht. Pret»s m. p. Se. k. und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 21. Dezember d. I. dem ordentlichen Professor an der technischen Hochschule in Lembcrg Julian Zachariewicz, iu Anerkennung seiner vorzügliche» Dleustleistuug und insbesondere seiner verdienstvollen Thätigkeit be: dem Neu-baue der technischen Hochschule in Lemberg, den Orden der eisernen Krone dritter Klasse taxfrei allergnädigst zu verleihen geruht. ^______^. Se k und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 14. Dezember d. I. dem Pfarrer rk. lud. m Sanot Franz Ezaszynskl, Feuillcwn. Vom Elefanten. (Forüehung.) Ich befand mich einmal in Kattragam bei dem Nichter der Provinz während der Gerichtsfeneu. D,e lltegensaison war eingetreten. Wir faßen eines Mittags "ach dem Frühstücke, unsere Zigarren rauchend, auf der großen Veranda des ersten Stockes, von welcher °us man den Blick weithin iu das Land werfen konnte. Der Himmel war fchwarz und rasche Bl'tze und Don-^schlage verkündeten einen jener Stürme vom Aequa !"r. wähicnd welcher der Regenguß die Erde zu über-Uwemmeu droht. Ich erblickte bei den ersten grellen Mtzcu einen Trupp von sechs Iagdelefanteu. welche 'hren bisherigen Ruheplatz, der sich uuter Bäumeu be-l"nd, vcrlu'ßcu und sich mitteu auf einen freien Raum bellten, welcher das Haus umgab. Sie hatten da k'Ncn förmlichen Wasscrfall auszuhalten, uud ihre ztt-^ndcu Bewegungen verriethen das Ungemach, uuter ?eln sie littcu Allein sie machteu keinen Schritt, um b"l kürzlich verlassenen Schutz der Aäume wieder aus. Ksuchen. ..Diese Elefanteu". sagte ich zu memem Mfreunde. ..geben nicht gerade eine große Probe zrcr Intelligenz, das fetzt mich in Erstaune» S,e Minen das'kalte Regenwasser eben mcht sehr zu lieben, ""d doch fällt es ihnen nicht ein. den Schutz der Aäume ^suchen." «. ..Sie befinden sich sehr im Irrthume", fagte mm, ^stfreund; „eben das, was Sie sehen, sollte Ihueu ^ Idee von der großen Entwicklung der geistigcu Labung der Elefanten beibringen. Vor zwei Jahren wurde einer ihrer Kameraden in einem Gehölze, in welchem sie sich. um Schuh zu suchen, befanden, inmitten ihrer Reihe von einem Blitze getödtet. Seither, wenn der erste Blitz aufleuchtet, verlassen sie rasch die Nähe der großcu Bäume, in deren Schatten sie ihrer Nahrung nachgehen oder ruben. uud eilen nach einem freien Platze, um auf demselben das Ende des Sturmes abzuwarten. Doch das ist noch nicht genug. In dem Trupp von Elefanten, welche Sie scheu, befinden sich nur vier. welche jeuer Katastrophe beigewohnt habcu. Die zwei anderen aber, von ihren Kameraden unterrichtet, verhalte« sich seit dem Tage des Abenteuers eben so, als ob sie dem Unglücke beigewohnt hätteu. Zieheu Sie hellte ciuen anderen Elefanten dem Trupp bei, und vicrundzwanzig Stunden fpäter wird er über das Unglück, welches eiucm aus der Gesellschaft zugestoßen ist. gerade so unterrichtet sein wie die anderen imd beim ersten Blitzstrahle wieder die Nähe der hohen Bäume vermeiden. Im Jahre 16l><.< war ich Aushilfsrichter der Station von Ratuapoor uud wurde von dem Kom» mandauten der Station eingeladen, einer Jagd auf Jaguare beizuwohnen. Wir begaben uns aus den Nucken der Elefauteu uach deu Dschuugeln iu der Nähe eines Flusses. Am User desselben angelangt, weigerte sich der Elefant, welcher deu Iagdzug anführte, deu Fluß au der Stelle zu übersetzen, wo dieser gewöhnlich überschritteu wurde. Wir vermochte» diesen Ungehorsam uicht zu begreifen, als uus der Wärter einfach fagte. cs würde vergeblich sein. den Elefanten aufzufordern, zu gehorcheu. er werde dcu Fluß au dieser Stelle doch uic überschreiten, denn er erinnere sich, daß er hier vor vier Iahreu von einem giftigen Thiere, welches unter eiuem Steine verborgen lag, verletzt wurde, uud er fürchte, baß ihm rin gleiches Unglück zum zweitcumalc zustoße», könnte. Der Eigen-thümrr des Elcfanteu war zu jener Zeit uicht an Ort uud Stelle gewesen, hatte also von dem Ereignisse keine Kcuutnis gehabt. „Nuu deun", sagte er zu dem Wärter, „führe ihu clwas weiter deu Fluh hinab und lasse ihn denselben an der Stelle überschreiten, die ihm beliebt." Während dieser Unterredung hatte der Elefant in dcu verschiedenartigsten Tönen Mittheilungen mit seinen Kameraden gewechselt. Als wir mm mit den zurückgebliebenen Elefauteu dcu Fluß überschreiten wollten, veisagteu diese gleichfalls, an dieser Stelle den Fluh zu betreten. Wir wollten uns übcrzeugru, ob die Ge wohnheit, ihrem Führer zu folgen, die einzige Ursache des Uugehorfams sei, und iudem wir dem Laufe des Flusses folgtcu. gaben wir deu Führern den Befehl, die Thiere au der uächsteu uns güustig scheiuenoen Stelle zum Uebersetzeu des Flusses zu bewegen. Die Elefanten ließen sich nicht lange bitten und überschritten den Fluß, ohue sich darum zu bekümmern, daß der alte Elefaut mit seinem Führer viel weiter entfernt von uns den Fluß überschritt. Als ich mich iu Indien aufhielt, wurde der Post« dienst auf eiuer Strecke vou einem Elefanten und dessen Korual versehen. Die Thiere waren zu diesem Dieuste uutcr den iutelligeutesteu ausgesucht worden, uud mau wird sogleich sehru. daß man allen Grund dazu hatte, dcrmahcu vorzugehen. Während der großen Cholera-Epidemie im Jahre 1666 starb der Führer eines dieser Thiere unterwegs in einem kleinen Orte. Der Ortsvorstand, welcher an der Marke, die das Thier an der Stiruc trug. erkannte, daß es dem Dlenste der Regierung angehöre, wollte ihm eiuen iu Anerkennung seines vieljährigcn berufstreuen und gemeinuutzigen Wirkens, das goldene Verdieusttreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruht. Am 22. Dezember 1877 wurde in der l. t. Hof^ und Etaatsdrueicrci in Wicn das XXXIX. und XiV Stück des Reichsgcschblatlcs, vorläufig blos in der deutschen Ausgabe, ausgegeben und versendet. Das XXXIX. Stück enthält unter Nr, III das <«csc» vom 5,. Dezember 1877. womit ergänzende Bestimmungen zu den ^esrkcn vom 24, April 1874 M. 186-l. Nr. 2) inbclreff der Auschlichung cineö llcbcrcinlommrns mit der öüerrrichi schen Nationalbantj des Vertrages mit der Gesellschaft des österreichisch-ungarischen Lloyd wegen lUesorgnng des See posldicnftes vom 18, November 1871 (A. G Äl. l872. Nr, Il,7) uud dco Vertrages mit der Oesellschnst des üslerrelchisch'ungarijchcn l^luyd vom 26. April 1872 über den Betrieb einer direlten und regelmäßigen Postdampfc» Linie zwischen Trieft und Bombay (?». G Bl. ls72. Nr. 72) bis Ende März 1878. sowie bell essend die Verlängerung der Wnlsamlrit der mit Frankreich. Italien und Teutsch» land geschlossene» Zoll» und Ha»ic>eli>uertlägc. („Wiener Zeitung" Nr. U!'^ vom 82. Dezember 18??.) Aichlamtllchtt Theil. Aus dem Hermchaule. Die politische Kommission des Herrenhauses hat deu Bericht über dcu Gesehentwurf, betreffend die Aus' Hebung der zur Erhaltuug des stehenden Heeres mit ^iuschluß der Kriegsmarme und der Ersahrescrve erforderlichen Nekruteucontingente für das Jahr 1«?tt. vorgelegt. Die Kommission beantragt: „Das hohe Haus wolle dem Gesetzentwürfe iu der von dem hoheu Ab- geordnetenhanse beschlossenen Fassung die verfassungsmäßige Zustimmung ertheilen." Dieselbe Kommission hat ferner deu Bericht über den Gesetzentwurf, durch welchen Bestimmungen in Au-sehung des Contadineu- und Colonenverhältnifses in den gegenwärtigen Gerichtsbezirten Ragufa, Ragusa-vecchia. Stagno und Sabioucello im Königreiche Dal-mazicn getroffen werden, vorgelegt. Die Kommifsion schließt sich der Auffassung des Mgeordueleuhauses bezüglich der Rechtsverhältnisse zwischen dem Contadino und dem Padrone in Dalmazien vollständig an und empfiehlt dem hoheu Herreuhause. dem betreffenden Gesetzentwürfe in der Fassung des hohen Abgeordneten-Hauses beizutreteu. ^ Die Eiseiibühutommission des Herrenhauses hat die Vorberathung der Regierungsvorlage, betreffend die theilweise Aenderung des Uebereintommens der Staatsverwaltung mit der Südbahngesellschaft vom 15j. April 1667 und des mit derselben am 10. Juni 1874 abgeschlossenen Vertrages beendet, und den Bericht vorgelegt. Die Kommisjiou bemerkt in demselben: „Für dieses Ueocrciutommen spricht nicht nur der Umstand, daß au der Bausumme em nicht uubedcu-tcudcs Ersparnis erzielt wird. welches sich lwch dadurch vergrößert, daß die Auleguug vou 17 Anvinde-pfahlwerteu. die 170,W0 fl. losten würden, entfällt uud die laudseitigen Vertäuuugswerte um 3000 fl. welliger tosteu, foudcrn vorzüglich der Umstand, daß eine um ttilO Meter größere Quai-Entwicklung, die das Aus und Abladen erleichtert, erzielt wlrd, bah diese Aulage dem durch die Haudelslammer wiederholt heioorgehobeueu Bedürfnisse des Verkehres mehr entspricht und daß ein Hafen sür die Petroleumjchifte gewouueu wird, der wegeu der Eutwicklung des Pe-trolcuulhaudels uud wcgeu der Sicheruug gegen Feuers-gcfahr luu so nothwendiger ist, als dieser Handel von Jahr zu Jahr steigt, ludcm im Jahre 1666 nur 6.430,652 Hektoliter eingeführt wurden und die Einfuhr dieses Arnlels im ^ahre 1677 bis einschließlich gegnen . . . England kann niemals zugeben, daß der Friede auf solche Bedingungen hin geschlossen wird. Es könnte selbst Grund haben, gegen einen direkt zwischen den Kriegführenden geschlossenen Frieden zu protestieren. " Der „Golos" bespricht die Einberufung des ena-lischen Parlamentes und die voraussichtlichen Maßregeln des britischen Kabinetts und schließt: Rußland könne den Ablauf dieser politischen Episode ohne Besorgnis abwarten und ruhig die begonnene Sache fortführen, ili der vollen Ueberzeugung, daß die Intriguen Lord Beaconsftelds Rußlands Triumph nicht verhindern werden. Die türlijche Mediationsuote. Das Rundschreiben, mittelst welchem die türkische Regierung ihre Geneigtheit zur Annahme der freundnachbarlichen Vermittlungen behufs Anbahnung von Friedensunterhandlungen ausdrückte, foll nach der „Köln. Ztg." nachstehenden Wortlaut haben: „Konstantinopel, 12. Dezember 1877. Jedermann kennt den Ursprung der traitrigen Ereignisse, die sich seit einiger Zeit im Reiche abwickeln. Die kais. Regierung ist sich bewußt, durch nichts den Krieg hervorgerufen zu haben, den wir gegen Rußland führen, sondern im Gegentheile alles gethan zu haben, um ihn zu vermeiden. Auf den Ruf ihres Herrschers haben sich die Völker des Reiches ohneweiters helden-lnüthig herbeigcdrängt, um ihre Pflicht, das bedrohte Gebiet zu vertheidigen, zu erfüllen. Ihrerseits aber haben sie niemanden bedroht und bedrohen niemanden. Es ist eine leere Mühe, den Gründen nachzuspüren, mit denen man Rußlands Angriff rechtfertigen könnte. Wünscht es seinen Einfluß zu entwickeln zum Nutzen gewisier Volksstämme, die den Gegenstand seiner besonderen Sorge bilden und deren Los es durch besondere Einrichtungen und Reformen verbessern möchte? Die Hohe Pforte ist diesem Wunsche zuvorgekommen, indem sie sich entschloß, ihr Gerichtswesen zu reorganisieren und im Lande nützliche und praktische Reformen durchzuführen, die geeignet sind, die Wünsche aller Unterthanen ohne Unterschied der Abstammung und des Glaubensbekenntnisses zu erfüllen. „Dieses Wert der Regierungs-und Vcrwaltungs-Reorganisation hat zur Grundlage die von Sr. Majestät dem Sultan octroyierte Verfassung. Das Land hat froh und dankbar diese Verfassung begrüßt, deren unterschiedslose Einführung berufen ist, alle die Wirkungen hervorzurufen, die man vergeblich von unvollständigen Maßregeln und von solchen Reformen erwartet hat, die der besonderen Billigung der Regierung ermangelten. Eine theilweise Reform, die nur ge wisse Provinzen im Auge hatte, mit Ausschluß des übrigen Miches, würde schwere Unzuträglichteitcn im Gefolge haben. In der That müßten die Ausnahmen und die Begünstigungen, welche man gewissen Provinzen bewilligen könnte, die andere Wirkung hervorbringen, daß sie Völker von verschiedener Abstammung, tauft und so rasch von einem Indier geheilt, daß man seinen Führer verdächtigte, er habe das Leiden des Thieres absichtlich nicht heilen lassen wollen, damit dieser ausgezeichnete Elefant für den Tempeldienst erworben werden könne. Als ich den Elefanten kennen lernte, war er vollkommen gesund. Die Priester verwendeten ihn zum Absammeln der Opfergelder. Es war ein Kinderspiel gewesen, ihn zu diesem Dienste abzurichten. Er machte Gänge zu 25) bis 30 Meilen in der Runde, in die Städte und großen Orte, trug an seiner Stirne die Marke seiner Pagode, das Zeichen des Gottes Schima, dessen Dienste er geweiht war, und sammelte milde Gaben ohne Unterlaß. An seinem Halse hing eine lederne Tasche, und er kehrte nicht nach der Pagode zurück, ehe er selbe nicht mit Geld, welches er auf eben so kühne als kluge Art vor den Angriffen der .herumstreifenden zu bewahren und zu vertheidigen verstand, voll hatte. Er kam sogar nach Pondichery, nm den Tribut von der europäischen Bevölkerung cinznheben. Es geschah dies zum großen Verdruß der Priester einer andern Pa-aode, welche die große französische Stadt als zu ihrem Ressort gehörig betrachtete,!. Trotz alledem hatte er so wenig an seine alte Geschäftsführung vergessen, daß die Postadministration, welche eine sehr qroße Summe bot, um den Elefanten wieder in ihren Dienst nehmen zu können, ihr Opfer nie bereute. Als man ihm zum erstenmale wieder den Postsack anvertraute, tonnte mail bemerken, daß er sich mit großem Vergnügen seinem altgewohnten Dienste unterzog und seine Ge schäfte verrichtete, als ob nie eine Unterbrechnng in der Führung derselben eingetreten wäre. lFoitsttzung solgt.) die unter dem Szepter Sr. Majestät des Sultans leben, geaen einander aufreizten und gleichsam eine Belohnung für den Aufruhr darböten. Wenn noch ein Zweifel an der strengen Dnrchführnng nnscrer Ver fafsung und jener Reformen bestehen kann, die wir alls der Konstantinopeler Konferenz versprachen, so muß dieser Zweifel vor der förmlichen und feierlichen Er^ klärung verschwinden, die wir über die Aufrichtigkeit unserer Entschließungen abgeben. Das ist eine Bürg' schaft, die wir bieten und von der Kenntnis zu neh men wir Europa bitten. „Die wahre und einzige Ursache der Schwierigkeiten, die unsere Anstrcnaungcn in dieser Hinsicht verzögern könnte, bernht auf der Fortdauer des Krieas-zustandes. Dieser Znstand ist nicht nur verderblich für die Reformen, er ist es eben so sehr für das allgemeine Gedeihen des Landes. Er vernichtet den Ackerbau und die Industrie, indem er die kräftigsten Arbeiter unter den Waffen hält. Er legt dem Staatsschätze bedeutende Lasten auf und hindert so jede Besserung der ökono mischen und der Finanzlage des Landes zum großen Schaden der Interessen dieses Landes wie derjenigen der Staatsglänbigcr. Da aus dem Vorstehenden hervor geht, daß die Reformfrage gar nicht in Betracht kommt, welcher Grund könnte noch für die Fortsetzung des Krieges vorhanden fein? Eroberungszwccke sind von Sr. Majestät dem Kaiser Alexander seit dem Beginne der Feindseligkeiten laut und öffentlich zurückgewiesen worden. Die militärische Ehre des großen Reiches, das er beherrscht, ist inmitten der verschiede' ncn Wechselfällc des Fcldzuges unverletzt geblieben, und die beiden Armeen haben sich augenblicklich auf den Schlachtfeldern gleichmäßig mit Ruhm bedeckt. Zn welchem Zwecke sollten sie noch länger Verzweiflung und Ruin über ihre betreffenden Länder bringen? „Wir glauben im Gegentheile, daß der Augenblick gekommen ist, wo beide Theile den Frieden aip nehmen können, ohne ihrer Würde etwas zu vergeben, und wo Eliropa zweckdienlicherweise seine Kilten Dienste verwerthen könnte. Was die kaiserliche Regierung anbetrifft, so ist sie bereit, sie (die Vermittlung) zu erbitten, nicht etwa, weil das Land an, Ende seiner Hilfsquellen angelangt wäre, denn es gibt kein Opfer, welches sich die gesammte Nation nicht auferlegen würde, um ihre Unabhängigkeit und die Unverletzlich-keit des Vaterlandes zn bewahren, sondern weil es die Pflicht der kaiserlichen Regierung ist, falls dies mögllch sein sollte, den, weiteren Blutvergießen Einhalt zu thun. Im Namen der Menschlichkeit rufen wir also das Gerechtigkeitsgefühl der großen Mächte an und wir husfeu, daß sie diesen unseren Schrl^ wohlwollend aufnehmen werden." Hagesnemglmlen. Wien, Verlin und Parts. Der jüngst ausgegebene Verwaltungsbcricht des Bürgermeisters von Wien, Dr. Felder, gibt eine äußerst interessante Zusammenstellung über den Wirkungskreis der Kommunen Wien, Berlin und Paris. Die „N. fr-Pr." entnimmt derselben, daß die Kommune Wien Lasten zu tragen hat, welche das Verhältnis der Einnahmen zu den Ausgaben viel ungünstiger gestalten, als in den beiden anderen Städten, aber auch die Thatsache, daß der eigene Wirkungskreis ein viel lve>' tcrer nnd selbständiger ist, als in Berlin oder Paris- Die Gemeinde Wien entscheidet, wic bekannt, alls Grundlage ihres Statuts im selbständigen Wirknngs/ kreise über alle Gemeinde-Anqelegeicheiten, wozu aNch die Lokalpolizci gehört, und übt zugleich im iibc^ tragenen Wirkungskreise durch den Magistrat die Fnnl' tionen einer politischen Verwaltungsbehörde ans. V^' den letzteren sind es namentlich die Kosten der Stcue^ EinHebung, die Beiziehnna, zu den Kosten der Lokssl-Polizei, zur Errichtung von Spitälern, zum Kranke»' Hausfond u. s. w., für welche die Kommune nur n»' zureichende Entschädigung erhält, welche daher den städtischen Säckel in so fühlbarer Weise in Äl'-spruch nahmen, daß die Kommnnc, um den Al^aN!^ an den Erfordernissen zu deckel,, im Laufe der Iah^' bereits die Summe von 2.7l1,2l>2 fl. zuschießen n,nh/e> In Berlin liegt in« Wirkungskreise des köMg" lichen Polizeipräsidiums nebst der gesammten Sichel heitspolizci auch die Marktaufsicht und das Applomsw-niernngswesen, die Handhabum; der Vanpolizei, ,dn' Feuerwehr, das Sanitätswesen nnd die Geweibcpolizel-Für alle diese Geschäfte bestreitet der Staat die Kosten nnd die Bezüge der Beamten, während der Gclncindc nur die Äcischaffung und Erhaltung der AmtslokaU' täten, der Grräthe für den Fcnerlöschdienst, der Pf"^ der Schilhmannschaft u. s. w. obliegt. Selbst die AN' läge, Pflasterung, Bespritzung und Reinigung d^ Straßen und der Bau der Brücken war bis 1^^ theilweise unter Leitung des Staates. Für Kanäle hatte Berlin bis 1tt74 keine Auslässen. Die Gemeinde ya» die Kosten der Erhaltung und Verwaltung eines grM Krankenhauses zn tragen, dagegen stehen von de .'>:; FriedlMn nnr zwei für die Beerdiqunci dl Armen und an contassiösen Krankheiten Vnstmlu'i" — unter städtische,,! Patronate. Zur Armenpflege lc^ stete der Staat bis zum Jahre jährlichen Beitrag von 44,104 sl., welcher durch AU» 2473 folgung eines entsprechenden Kapitals/abgelöst wurde. Für den Staat besorgt die Gememde'nur die Acmes-sung und Einhcbung der Staatstlasjenstcucr, wofür sie jedoch eine Entschädigung von 6 Pcrzcnt der wul-lichen Einnahmen bezieht. Auch der Wirtuugslrcis der Pariser Gemeinde ist weit cmgcschräntter als jener der Kommune Wien. Die Polizcipräfectur besorgt daselbst für das ganze Seine-Departement den Sicherheitsdienst, die Martt-polizci, die Inspection der Schlachthäuser, die Schiff-sahn- und Hasenpolizei u. s. w. Dieser Behörde ist auch die militärisch organisierte Feuerwehr und die Handhabuug der Sanitätspolizci uiuerstcllt. Der Staat trägt zur Erhaltung des Straßenpflastcrs cincn jährlichen Beitrag von i.200,000 fl. und das Seine-Departement iW,000 fl. bei. Für Wasser und Gas bezicht die Kommune von den Gesellschaften, welchen sie die cigeueu Werte zum Betriebe übergeben, einen beträchtliche» Gewmnauthcil; für die Kranken- uud Armenpflege bestehen brjonderc Fonds uud Stiftungen, und dle Konlmuue leistet nur 0le entsprechenden Beiträge. Die Friedhöfe sind Eigenthum der Gemciude, welche an dem Erträgnisse der von Privatgesellschaften besorgten Leichenbestattnng einen Antheil hat. Eine blondere Steuerverwaltung besitzt dle Pariser Ge^ meinde nur für die Emhcbung des Octroi uud die Administration der Lagerhäuser für Wem uud Branntwein. Der Staat bcjorgt für die Gemeinde die Be mcssung, Vorschrelbung und EinHebung der Zuschläge zu den direkten Staatssteueru, wofür außer den Bezügen für die Mitglieder der Steuer - Repartitious-Kommission die ^teuerbeamten für die Besorgung dieser Geschäfte durch die Gewährung eines Rabatts entlohnt werden. Hie Verschiedenheit des Wirkungskreises und der Gemeuldeverhaltlnsse überhaupt findet anch in den Zahlen des ÄuogelS ihren Ausdruck. Berllu deckt den größten Theil der tommunalen Bedülsiilsse durch drei Steueru, welche uuabhauglg von dem Sistem der StaatSbcsteueruug sind, namlla) durch die Mlelhstcucr, die Haussteuer unedle Gclncinde-Emtolnmenstl'ller. Der Ertrag dieser ^umnicn belies sich lnl Jahre 1^?:> auf inchi als zwei Drttchcllc der mo^nllichcn einnahmen <^st. K).<:00,4^/ von 1^.041,03^ Gulden). Als molrette Steuer besteht nur d,e Brau' slcuer mit emem unbeoeuleuden Erträgnisse (182,80? Gulden). D»e sonstigen ordentlichen Einnahmen cnt' fallen auf dle Titel: Beuräge uonselte des Siaates zur Eentralucrwaltuug, >yuude>teuer, Zmse und Pachtungen von Häusern und Grundstüttcn, Beiträge zur Hauptarinentasse und zu den Armenanstalten und Ertragnisse der Unterrichlsvcnvalluug. In ParlS bildet dle Huuplcmnahme der Gememde das Octroi, welches bei^plelsweife ,m Jahre itt<5 47.348,04/ fl. von tt^.3^4,4l7 fl. der gejammlen ordentlichen Einnahmen betrug. Außerdem steheu noch eine Reche von Hilfsquellen zugebote, uuter denen die wichtigsten sind: die ordentlichen und außerordentlichen Zu>chlage zur Grund-, Perjonen-, Wohnungs-struer, zur Pferde-, Wagen-, Thür- und Fenstechcuer des Staates (9.343,^6 ^ ^ ^^. ^^^^ ^ ^^^-. Häuser (848,1^6 fl.), der Ertrag der Fruchtbarmachung der Kasseubestände (^31,212 fl.), der Pachtzmse (502 000 fl), der Beitrag des Staates zur Muuiclpal-Polizei (2.772,000 fl.), der Ertrag der Wagenstand-Plätze (1 458,400 fl.), der Staatsbeltrag zur Erhaltung und Reinigung des Pflasters (^8.000 fl.), der Ertrag der Garteuanlagrn (l. 144,000 fl.), der Ertrag aus der Beleuchtuug (4.si82,OOo ft-), aus den Wasserwerken emen Schuldenstand von 3!).85>0,OOO st. außer anderen Rückständen. Paris hatte zu derselben Zeit einen Schuldcnstand von 775.000,000 st. Die erstere Stadt hat m der Zeit von 1328 bis 1875 neun, die letztere von 18üi> bis 1875 acht Anleihen aufgenommen. Vergleicht man die Höhe der Gemeindesteuern mit der Einwohnerzahl, so entfallen in Wien per Jahr und Kopf 15 fl. 87 kr., in Berlin 10 st. !)3 kr., in Paris 30 fl. 73 tr. — (Neuc Regiments-Inhaber.) Se. Ma jestclt der Kaiser hat ernannt: den Fcldmarschall-Licu-tenant Vinccnz Frcihcrrn v. Adele zum Obcrstinhaber des Infanterieregiments Nr. 8; den Großhcrzoa, Lud Wig IV vun Hessen zum Obcrstinhabcr des Infautcrlc-Ncgimcuts Nr. 14; del, Feldmarschall Lieutenant Franz Grafcn Thunchohenstcin zum Obcrstinhabcr des Infan-tcricrcgimcnts Nr. 54; den Fcldmarfchall - Licutcuaut Alexander Bcuedcl zum Obcrstinhabcr des Infantcric-^tcssimcnts Nr. <>0; den Fcldmarschall-Licutcnant Tassilo ^rafcn Fcstctics dc Tlilna zum Obcrstinhaber dcs Dra ÜMicrrcgimcnts Nr. 2 und den Obersten Erzherzog Iuhann Salbator zum Oberstinhaber des Feldartillcrie ^^iincnts Älr. 11. — (Eine Telephon-Soiree.) In der technischen Hochschule in Wlen wurden am 22. d. M. in Gegenwart von geladenen Gästen, unter denen sich Koryphäen technischer Wissenschaft befanden, sehr interessante Experimente mit zwei von den Herren Franz Nißl, Ingenieur, und Lcwin Kugclmayr, Assistent, construierten Telephonaftparaten angestellt. Eines dieser Experimente sollte den Beweis erbringen, daß es möglich sei, an einem Ende der Leitung ausgeführten Chorgesang und Instrumentalmusik am andern Ende einen« grüßern Publikum vernehmbar zu machen. Der Beweis wurde erbracht, das Experiment gelang vollkommen. Sowol die in einem weit entfernten zweiten Saale exccutierten Chöre als die auf der Zither und auf der Occarina ge spielte» Musikstücke wurden von den zehn bis zwölf Personen, welche am andern Ende der Leitung je mit einem Tclephonapparat bewaffnet waren, ganz deutlich vernommen. Herr Nißl demonstrierte außerdem den Vlpparat und die von ihn, angeregte Verbesserung, welche hauptsächlich auf der Beobachtung basiert, daß die Vcr nehmbartcit der Töne in engstem Zusammenhange stchc mit der Stellung des schwingenden EisenblechPlättcheuS zum iuduciercndctl Magnet. Dic Apparate müsse« gleich gestimmt sein, darauf kommt es zunächst an, und dic Möglichkeit, dieS leicht zu thun. ist das Verdienst der beiden genannten Herren. Das zweite Experiment wurde mit einein Apparat uuternommen, welcher nach der cigcncn Angabc der Erfinder uoch schr dcr Vcrvolltomm nuug bedürftig ist. Annähernd ist das Problem, cin Telephon herzu stell cu, an das man, um zu hören, nicht das Ohr direkt audrüclen muß, durch den vorgezeigte» Apparat gelüst; doch ist die praktische Verwendbarkeit des Apparats von Bedingungen abhängig, welchen der selbe bisher noch nicht entspricht. — (Für die Verwundeten.) Der österreichische patriotische Hilfsvcrein hat bis jetzt 24 Sendungen von Effekten, uno zwar zwölf an die russische uud zwölf an die turtifche Samtätsleitung. nach dem Kriegsschauplätze abgeschickt, deren Empfang beiderseits mit dem Ausdrucke dcs wärmsten Dautes bestätigt wurdc. Bei der ungeheuren Anzahl vun Verwundeten aber und an. gcsichts der druhcndrn Fortdauer des blutigen Krieges darf die internationale Hilfeleistung uoch nicht stille stehen; uach erhaltenen Mittheilungen werden für die Verwuudctcilpslcge Stoffe dringend bcuüthigt. die hier germgcu Wcrth haben, im Oriente jedoch auch um schweres Gcld nicht zu beschaffen siud. Dahin gehören vor allem Charftie, Compresjcn, Bandagen, Tücher von ge. brauchtcr oder doch gewaschener Leinwand uud Lcincn-wäschc. Solche Stoffe finden sich fast in jeder Haus-Haltung, und dcr österreichische patriotische Hilfsvrrcin richtet dic dringende Bitte au dic Herzensgute unserer Frauen, solche Stoffe für die nnnlücklichen Opfer des »riogeS an den Verein einsenden zu wollen, — (Postsendungen nach Nordamerika.) Nach einer Mittheilung dcr Postvcrwaltuna der Vereinigten Staaten Nordamerika'S unterliegen Bücher uud Photographien in dcn genannten Staaten im allgcmcineu dcr Zullpfllcht und dürfen dcmgcmnß nach der Bestim mung dcs Artikels 25 dcS ReglcmcntS zum Berncr Post vertrage mittelst der Briefpost dahin nicht befördert werden. Ausgenommen von diesem Verbote sind nur: 1.) Bücher, welche vor mehr als 20 Jahren erschienen sind, odcr einzelne Bücher, deren Kaufwcrth 1 Dollar gleich circa 2 Gulden ü. W. nicht übersteigt; 2.) Flugschriften und periodische Publicationen, welche nur zum pcrföulichcn Gebrauche dcs Adressaten dienen; 3.) Photo graphicn. insofern sie nur zum Persönliche» Gebrauche dcs Adressaten udcr zur Vcrthciluug au bcircuudctc P^ sonen bestimmt siud. Alle andcrcn Sendungen mit Büchern oder Photographien für die Vcreinigtcn Staaten von Nurdamcrita sind dahcr zufolge Erlasses dcs t. l. Handels Ministeriums von dcr Bcfördcrnng mit dcr Aricfpust ausgeschlossen, beziehungsweise iu Hinkunft von den Auf gabö odcr UmcartirrungSämtern zurückzuwciseu und als uuaubringlichc Aricfpostseuoungcn zu bchaudcln. — (Ei'uc scltcnc Polizze.) Dic Krupp'schc Gußstahlfabrik ist vor kurzem wieder versichert worden, und zwar zu der Summe von 38 Millionen Mark. Die Firma hat uach dcr „Ess. Ztg." jährlich an zwölf bcthciligtc Fcuerversichcrungs - Gesellschaften Prämien gelber in dcr Höhc vou 48.000 Mark zu zahlcn. Allein an Stcmprlgcbürcu waren für dic fünfjährige Daucr dcr Polizzen 1200 Mark zu entrichten. fokales. Aus der Handels- und Gewerbelammer für Kram. (Forts.) ! 3.) Die Handels- uud Gewerbekammer in Prag thcilte mit, daß auf ihr Rundschreiben inbetrcfs der Einberufung des österrcichischcn Handcl 2 kammcr -tag es bis zum 27. September 15 Antworten zugekommen sind, von denen vier unbedingt zustimmend, fünf ilubediilgt ablehueud und fcchs vertagend lauten. Nachdem die geehrte Schwestcrkammer die Umstände mittheilt, welche sie zum Entschlüsse führten, vorder-Hand von dcr Einberufung dcs Kammcrtages Umgang zu nehmen, bemerkt sie, daß sie die an den Tag tretenden Phasen dcr einzelnen in Verhandlung befind- lichen Fragen verfolgen, und wenn sie eine zur Ver^ Handlung durch den Delegiertentag erfaßbare Gestalt annehmen, die Einberufung des Kammertages ohne Säumen veranlassen werde. 14.) Das hohe t. l. Hanoelsministcrinm iiber mittelt in Erledigung des hierortigen Berichtes vom 24. September 1877, Z. 1243, eine Abschrift des an die Handels- und Gewerbekammcr in Olmütz crgan^ gencn Erlasses, zufolge dessen dcr Bitte um Abände rung der mit dem hohen Erlasse vom »;. Juli 1K77, Z. 9404, gefüllten Entscheidung, beziehungsweise um Gestattung emer milderen Praxis rücksichtlich solcher Korrespondenzkarten, welche nebst gedruckten Mit theilungen schriftliche Zusätze enthalten, keine Folge gegeben werden kann. Dcr Herr t. t. Landespräsident setzt die Kammer mit Note vom 27. Otwber 1877, Z. 25)18, in die Kenntnis, daß 12 Ergänzungswahlen im Sinne des von ihr in der Zuschrift vom 23. September l. I., Z. 4378, mitgetheilten, in dcr letzten Sitzung gefaßten Beschlusses stattzufinden haben. In die Wahltommissivn, zu deren Vorsitzenden Se. Excellenz der Herr Handcls-minister mit Erlaß vom U). Oktober 1877, Z. 30,323, den t. k. Negierungsrath Herrn Rudolf Grafen Hho rinsky ernannt hat, berief der Herr k. t. Landespräsi dent: 1.) als Mitglied des Gemcindcrathcs der Stadt Laibach den Handelsmann Herrn Vaso Pctricic; 2.) als Mitglieder der Handclsjeclion die Hcrrcn Alexander Drco, Leopold Bürger und Peter Laßnit; 3.) als Mi> glieder der Gewcrbesection, und zwar der Abthriluug der Montangewerbc den Herrn Karl Luckmann und der Abtheilnng der übrigen Gewerbe die Herren Albin Achtschin und Heinrich Korn; 4.) als Schriftführer dcn Sekretär der Handels- und Gcwerbetammer Johann Murnik. IN. Dcr Obmann der ersten Section, Kammer rath Matthäus Trcun, berichtet, daß der Stadt-magistrat in Laibach Mitgetheilt hat, daß das k. t. Landesgericht in Laibach in cmer an ihn gerichteten Zuschrift hervorgehoben, daß seit dem Jahre 18»i0, als die ^.om-plettienlug dcs Verzeichnisses der Schutzleute für verschiedene Fächer das lctzle mal erfolgte, mclfachc Abgänge fich ergeben haben, für deren gehörige Ausfüllung im Intcrcffe der ungestörten Verwendung oon Schätzleuten bei der Rechtspflege rechtzeitig Vorsorge gctrofscn werden soll. Aus diesem Grunde ersuchte das l. t. Landesgericht dcn Magistrat, die erforderliche Au zahl von vertrauenswürdige», geeigneten, in ihrem Fache vollkommen sachkundige», ehrenhaften Sachverständigen über vorläufiges Einvernehmen der Handels- und Ge-werbetammer in der Art in Vorschlag zu bringen, daß für die nn Verkehre und zur gerichtlichen Schätznng häusig vorkommenden Sachen rinc Anzahl von ze mer odcr mehr Sachverständigen nnd Schätzleuten bestellt werde. Die erste Section hat nun die Liste der Sachverständigen nnd Schätzleute mit Ausnahmc der für Spezerei-Artikel, welche erst kürzlich vollstän dig ergänzt wurde, verfaßt. Nach Verlesung der Liste beantragt der Berichterstatter: die geehrte Kam^ mer wolle die in das Verzeichnis aufgenommenen, eben benannten Herren als Sachverständige in Vor fchlag bringen. Hierauf werden über Vorschlag des Herrn Kammer-rathcs Peler Laßnit als Sachverständige noch auf^ genommen die Herren Forstrath Salz er für Wal düngen und Victor Galle, Fabritsbesitzcr, für Feuerwaffen, über Vorschlag des Herrn Kammerrathes Franz Dcbcnz wird Martin Petriö, weil er das Trödler-gcwcrbe aufgegeben hat, aus der Liste gestrichen, hin gegen Sajc aufgenommen. Nachdem noch der Präsidrnt mitgetheilt hat, daß Herr V. Scunig dcn Wnnsch geänßcrt hat, dir Kammer möge ihn nicht als Sachverständigen m Vorschlag bringen, nnd dem zugestimmt wurde, beantragt Kammerrath Lahnit, daß alle jene aus der vorgetragenen Liste auszuscheiden sind. welche kein Gewerbe betreiben. Gegen diesen Antrag sprachen die Kammerräthe Josef Kordin, Baron Zois und Vizepräsident Karl Luckmann, für denselben der Berichterstatter nnd der Antragsteller, welchrr den Antrag dahin modificicrt, daß er blos für die Liste der Sachverständigen für Schnitt- und Spezerei waren gelten solle. Nachdem der Sekretär die Gründe dargelegt, welche die Section bei der Zusammenstellung der Liste leiteten, nnd bemerkte, daß es sich hentc um den Vorschlag von Sachverständigen für Spczerei-Artikcl nicht handelt, wird zur Abstimmung geschritten und der An trag der Section mit dem Zusatzantrage dcs Kammer-rathes üaßnik angenommen. (Fortsetzung solgt,) ^' (Hufrath Possanncr von Ehrcnthal) Der bishcrigc TitularHofrath.Obcrfinanzrath und Finanz-dircktor in Laibach. Hcrr Vcnj. Pussaunrr von Ehrcuthal. wurde »lit Allcrh. Entschlicßuug Sr. Majestät dcs KaiscrS vom 21. d. M. zum wirtlichen Hofrathc und Finanz^ Landcsoirettor in Innsbruck befördert. An dcsscn Stelle wurdc der Obcrfinauzrath dcr Finanz-LandcSdircction in Innsbruck. Hcrr Alois Ehrist, zum Finanzdirettor in Laidach ernannt. 2474 — (Feldmarschallieutenant v. Purler.) Se. Excellenz der frühere hiesige Divisional, Herr Feld-marschal-Lieutenant Pürter v. Pürkhain, ist Htuntag den 24. d. M. zu vierzehntägigenl Besuche von Agram in Laidach eingetroffen. — ^Beglückwünschung.) Heute um 10 Uhr vormittags begab sich der Klerus Laibachs iu corpor« unter Führung des Dumprobsten Herrn Josef Supan zum Hcrrll Fürstbischöfe Dr. Chris. Pogacar, um denselben zu der ihm von Sr. Majestät dem Kaiser gewordenen Auszeichnung durch Verleihung des Commanbeur-treuzes des Leupoldordens zu beglückwünschen. — (V. C. Supan f.) Unter zahlreicher Betheiligung, insbesondere seitens der hiesigen Handelswelt, fand vorgestern um 3 Uhr nachmittags das Leichenbegängnis des am 23. d. M. nach längerem Leiden im 57. Lebensjahre verschiedenen Herrn V. C. Supan, gewesenen mehrjährigen Präsidenten der Handels- und Gewcrbetammer für Kram, statt. ' — (Zur Biographie Anastasius Grüns.) Der Herausgeber der gesammelten Werke Anastasius Grüns, Schriftsteller Herr Ludwig August Frantl in Wien, ersucht uns, das nachstehende, uns von ihm zu-getummenc Ersuchschreiben zu veröffentlichen: „Nach der nunmehr vollendeten Herausgabe der Werke Anaftasiuä Grüns liegt noch die zweite mir anvertraute ehrenvolle Aufgabe vor, eine authentische Biographie des Dichters zu schreiben. Seine Witwe hat mir zu diesem Zwecke zahlreiche mündliche Mittheilungen gemacht, das Familienarchiv geöffnet und eine viele Tausende von Briefen umfassende Korrespondenz zur Verfügung gestellt. Nun wäre es wichtig, die Antwortschreiben Grüns zu kennen, unl den Zusammenhang mit Zeitgenossen und Freunden, deren Beziehungen und Einfluß darstellen zu können. Ich richte demnach an alle. die Briefe von Grün besitzen, die Bitte: mir dieselben, gegen getreuliche Rückstellung, im Originale oder nur in Abschrift zukommen zu lassen. Ebenso wären Erinnerungen an den Hingeschiedenen, seine früheste Jugendzeit, Herzensbcziehun-gen, die Mittheilung von anekdotischen Zügen. Urtheilen. Aussprüchcn, etwa ungedruckten Versen, Stammbuchblättern u. s. w. willkommen. Für jede gütige Mittheilung sage ich im voraus herzlichen Dank. Wien. 22. Dezember 1877. Ludwig August Frantl." — (Laibacher Gemeinderath.) Der Gemeinderath der Stadt Laibach hält heute um 5 Uhr nachmittags in: städtischen Nathssaale eine öffentliche Sitzung mit folgender Tagesordnung ab: Berichte der Finanzsection: 1.) über das Ergebnis der Offertverhandlung in Absicht auf die Verpachtung der Stadtgefälle für das nächste Triennium; 2.) über den für das Jahr 1878 verfaßten Voranschlag der Stadtlasse; 3.) über den für das Jahr 1878 verfaßten Voranschlag des Bürgerspitalfondes; 4.) über den für das Jahr 1878 verfaßten Voranschlag des allgemeinen Stiftungsfondes. — Nach Schluß der öffentlichen folgt eine geheime Sitzung über Nemunerationsanträgc. — (Todesfall.) Die kraiuische Lehrerschaft hat durch den am 22. d. M. in St. Martin bei Littai plötzlich erfolgten Tod des Oberlehrers und Leiters der dortigen viertlassigen Voltsschule. Herrn Franz Ser. Adamic. einen bedauerlichen Verlust erlitten. Der Verstorbene war Mitglied des Bezirtsschulrathes und Abgeordneter der krainischen Landes-Lehrcrkonferenz und hatte vor sechs Wochen das dreißigjährige Jubiläum seiner verdienstvollen und vielfach belobten Lehrthätigkeit gefeiert. Ein Gchirnschlag, der ihn am 22. o. auf dem Gange zur Schule traf, hatte feinem Leben binnen wenigen Stunden im 48. Jahre ein Ende gemacht. — (Benefizvorstellung.) Zum Vortheile des viel verwendbaren und fleißigen Schauspielers Herrn Emanucl Unger gelangt morgen an unserer Bühne ein Werk des durch seine wiederholten Gastspiele in Laibach auch hier bekannten t. russischen Hofschauspielers Stanislaus Lesser, das derselbe nach einem vorhandenen Stoffe bearbeitete, als Novität zur ersten Aufführung. Es ist dies ein einactiges Schauspiel, das den Titel ..Unbeug- sam" führt. Die Hauptrollen desselben sind in den Händen der Frau Dupr6, des Frl. N. Buhe und der Herren Ströhl, Leuthold und Hellwig. — Hierauf folgt das einactige Lustspiel von W. Kläger „Der Präsident" mit Direktor Fritzsche als „Walther", und zum Schlüsse die Supps'sche Operette ..Flotte Bursche" mit Frau Frihsche-Wagner als „Fricke", Frl. lZipet als „Lieschen", Fräulein N. Butze als „Brand" und den Herren Alberti „Fleck" und Laska „Geier." — (Die Christbaumfeier der freiwilligen Feuerwehr) war sowol seitens der Vereins-mitglieder und deren Familien als auch seitens des übrigen Publikums sehr zahlreich besucht. Auch der Herr Bürgermeister Laschan wohnte dem Feste durch längere Zeit an. Die Netheilung der Kinder, die Auslosung der reichlich gewidmeten Beste verliefen in animiertestcr Weise. An Spenden in barem Gelde erhielt die Feuerwehr noch im Verlaufe des Abends von den Herren: Regie-rungsrath Dr. Schüppl Ritter von Sonnwalden 10 fl., Bürgermeister Laschan 5 fl., Institutsdirektor Waldherr 5 fl. Das Reinerträgnis der Feier zugunsten des Ver-einsfondes beläuft sich über 100 fl., und da noch von anderen hervorragenden Persönlichkeiten ebenfalls Beiträge zugesagt sind, so dürfte sich das schließliche Ergeb nis noch günstiger gestalten. — (Laibacher Volksküche.) An den beiden verflossenen Weihnachtsfeiertagen wurden in der Laibacher Volksküche 250 Arme unentgeltlich bewirthet. Zur Ver theilung an die Armen hatte auch die Bierbrauerei der Gebrüder Kosler einen Eimer Bier gespendet. — (Generalversammlung.) Morgen findet im Turnsaale der zweiten städtischen Volksschule in Laibach (Zoisstraße) die diesjährige ordentliche Generalversammlung des krainischen Landes-Lehrcrvereines statt. Dieselbe wird um 9 Uhr vormittags eröffnet. — (Ein Nimrod.) Der als gewaltiger Nimrod bekannte Bar. Dickmann hat am 10. d. in seinem Lölling-Wietingcr Reviere in Kärnten den 450. Hirsch erlegt. Die Stellen, wo ein „Hunderter" voll wurde, werdcu — einer Mittheilung der .Magens. Ztg." zufolge — vom Forstpersonale stets durch eine Gedenktafel mit entsprechender Inschrift verewigt. In Kürze dürfte sonnt wol schon die fünfte derartige Gedenktafel nothwendig werden. — (Musikalisches.) Die altberühmte Verlagshandlung Breittopf — «.. windstill »rllbe ^" j 9 « «i». 728.« ! - 8. ! 0. '- Ung. Schatzbons vom I. 1874 103 50 104 — Anlehcn der Ztadtgcmeinde Wien in B. V......96 - 9650 Grundentlaftungs vbli«»tt«ne«. Mbmen .......!"3'25 103 75 MedcrijsterrciH ......104-10450 Velb wart Galizien......... 85 75 8625 Siebenbürgen....... 7625 76'75 Tcmescr Banat...... 77 50 78 - Ungarn.......... 78 25 73 50 «etlen von Vanle«. Veld wait Anglo österr. Bank.....8650 67 - Kreditanstalt .......203 90 204 - Depositenbank.......153— 155 - Kreditanstalt, ungar.....19250 19275 Nationalbank.......782 — 783 — Unionbant ........5925 5975 Verlehrsbank.......95— 95 50 Wiener Bankverein.....62 - 6250 Nctle» von Transport Unterneh «ungen. G«lb walt Alföld Bahn .......111 - 11150 Donau-Damfpschiff..l»eseUschaft 340 — 342 — Elisabeth Westbahn.....157 — 15750 Ferdinands Nordbahn . . 1930— 1940 — Franz Joseph Nahn .... 12750 12775 Veld Walt Galizische Karl - Ludwig - Nahn 244 50 244 75 Kaschau-Oderberger Nahn . . 99 — 99 50 Lembcra Czernowiher Bahn . 119 25 119 75 Lloyd Gesellschaft......390— 392 - Oesterr. Nordwestbahn . . . 104'— 104 50 RudolfsNllhn.......114 - 114 50 Staatsbahn........257 75 258 - Südbahn.........7550 76 — Theiß Nahn........171 — 173 — Ungar.'galiz. Verbindungsbahn 95— 95 50 Ungarische Nordoslbahn . . . 10325 10850 Wiener Tramway-Gesellsch. . 100 50 101 — Plandbriefe. Mg.öst.Nodenlreditanst.(i.Gd.) 104 25 105 50 „ „ ,. (i.V.-V.) 89 35 89 50 Nationalbllnl.......97 90 98 10 Ung. Nodenkredit-Inst. (N.-V.) 93'- 93 25 Prlorltöts-Dbttaatlonen. Elisabeth-N. 1. Cm.....9250 92 75 Ferd, Nordb. in Silber . . . 105 - 105 50 Franz-Joseph» Nahn ... 8525 8550 Gal. Karl Ludwig Ä., 1, Em. 100 50 101- Gcld Wa« Oesterr, Nordwest^Nahn . . 85,50 85 75 Tiebenbürger Nahn .... Sü'75 64-- Staatsbahn l. Em..... 155— 155 5<> Südbahn ü 3°/„...... 110 — 110 50 5°/<....... 91 60 91-30 Sübbahn, Vons...... —— — — Devisen. Auf deutsche Plätze..... 58 75 58 90 London, kurze Sicht .... 12015 12920 London, lange Sicht .... 12040 12050 Paris.......... 47 90 43 - Veldisrten. Gtld Ware Dukaten .... 5 fl. 66 kr. 5 fl. 68 kr. Napoleonsb'or . 9 „ 63 „ 9 „ 64 „ Deutsche Reichs- banlnoten ... 59 „ 40 „ 59 „ 50 „ Silberguldcn . . 105 „ 60 „ 105 „ 70 „ Krainische Grundentlaslungs Obligationen, Privatlwlierung: Gcld 90—, Ware ^ ^ bit 203 30 bis 204-, Anglo 86 75 bis 87 ^ «a^tra«- Um 1 Mr 20 Minuten notieren: Papierrcnte 63 50 bis 63 60. Silberiente 66 60 bis 66 70. Goldrente 74 60 bis 74 70. Kiel ^ndon 12015 t»iS 120 50. Napoleons 9 V bis 9 93»/.. Silber 105 SO bis 105 70.