XXXVIII. Schluß-Protokoll über die im Jahre 1886 in der Llwaitter Diöccse abgehaltenen Pastoral-Conferenzen. A. Lösung der Pastoral Conftren^ Fragen. l. Pastoral-Conferenz-Frage: Auch in unserer Lavanter-Diöcese wurde bei dem herrschenden Priestermangel, oder unter Angabe eines speciellen Grundes, hie und da schon vom Seelsorger an das F. B. Ordinariat die Bitte gestellt, biniren zu dürfen. Was gelten diesbezüglich für kirchliche Vorschriften? Wann nur wäre das s. g. Biniren zulässig, und welches Verfahren hätte der mit Erlaubniß binirende Priester dabei einzuhalten? Dicse Frage wurde von 32 Referenten, u. zw. von 20 in deutscher, von 12 in slovcnischer Sprache, mcift ausführlich und eingehend behandelt mit Zuhilfenahme von: Dr. Andr. Gassner Handbuch der Pastoral ; P. Ignaz Schlich, Handbuch der Pastoral-thcologie ; Anton Zupančič Duhovno pastirstvo; Dr. Ernst Müller Theologia moralis ; J. Gury Compedium Theologiae moralis; St. J. Neher, die Bination; Linzer theol. prakt. Qnartalschrift 1877 ; n. A. Die meisten Confereuz-Stationeu haben die Frage auf Grund der vorliegenden Referate ganz objektiv besprochen, ohne Bemerkung, ob auf irgend einer Seelsorgestation unserer Diöcesc das Biniren noth- wcndig oder wünschenswerth wäre. Auf zwei Confcrenz-Stationcn wurde die Ansicht ausgesprochen, daß es in unvorhergesehenen Fällen, z. B. wenn ein Priester unmittelbar vor Beginn des Gottesdienstes erkrankt, oder wenn an einem Concnrs-tage der zur Aushilfe erbetene Priester zu kommen verhindert ist u. dgl., — erlaubt sei, praesumpta licentia Ordinarii zu biniren, und den Fall nachträglich dem hochwürdigsten F. B. Ordinariate zur Anzeige zu bringen. Zwei Conferenz - Stationen äußerten den Wunsch, ein hochwürdigstes F. B. Ordinariat möge für derlei dringende Fälle das Biniren praesumpta licentia gestatten. Drei Conferenz - Stationen und mehrere Referenten dagegen bemerkten ausdrücklich, daß in unserer Diöccse ein Grund für die Nothwendigkeit der Bination derzeit noch nicht vorliege, welcher Ansicht sich auch die Schluß-Conferenz in Sauerbrnnn anschloß. Das Ergebnis; der schriftlichen und mündlichen Beantwortung der vorliegenden Eonferenzfrage wäre folgendes: I. Kirchliche Forschriften vezügtich des Winirens. 1. Wie cs einerseits Wunsch der Kirche ist, daß jeder Priester, wenn er nicht rechtmäßig verhindert ist, täglich das Hl. Meßopfer darbringe, so verbietet sie anderseits, daß ein Priester — mit alleiniger Ausnahme des Weihnachtsfestes — öfters, als Einmal täglich celebrile, cs sei denn, 'daß die N o t h w e n d i g k c i t das öftere Celebriren erheische. „Excepto die Nativitatis Domini, nisi causa necessitatis suadeat, sufficit sacerdoti semel in die unam missam solummodo celebrare“. Diese Bestimmung Innocenz III. (tit. 41, c. il.) enthält das noch heute rücksichtlich der Bination geltende Recht, wobei zu bemerken ist, daß der Ausdruck „sufficit“ nicht einen Rath oder eine Mahnung, sondern ein Gebot andeute, wie Benedict XIV. in der an Bischof Anton von Huesca in Spanien gerichteten Constitution: „Declarasti nobis“ vom 1U. März 1746 obiges Wort erklärend sagt: „Nam si quis integram Innocenti! decretalem percurrat, apertissime cognoscet, id petitum fuisse a Pontifice : utrum presbyter duas Missas in eadem die valeat celebrare. Porro illud valeat idem prorsus significat, ac liceat. Cum igitur responsum dederit Pontifex: Sufficere sacerdoti semel in die unam Missam solummodo celebrare, illud „sufficit“ sacerdotes adigit praecepto, ne plura Sacrificia una die faciant.“ In allen der spanischen und portugiesischen Krone unterworfenen Ländern ist durch ein von Benedict XIV. 31. August 1746 erlassenes Jndnlt allen sich dort aufhaltenden Welt- und Ordens-Priestern gestattet, drei heilige Messen am Allerseelentage zu lesen. ES darf jedoch mir für eine derselben, n. zw. für die erste ein Stipendium angenommen, die beiden anderen müssen ohne Stipendium „in suffragium omnium fidelium defunctorum“ gelesen werden. (Miihlbauer decr. auth. Tom. II. pag. 102.) 2. Den einzigen Fall, welcher nach dem gegenwärtig bestehenden Rechte eine causa necessitatis begründet, und in praxi zur Bination berechtiget, gibt Benedict XIV. st, der obeitirten Eonstitntiou „Declarasti nobis“ an mit folgenden Worten: „Id unanimi consensu permittitur sacerdoti, qui duas parochias obtineat, vel duos populos adeo sejunctos, ut alter ipsorum parocho celebranti per dies festos adesse nullo modo possit ob locorum maximam distantiam ; tunc enim absque ulla dubitatione licere existimant .(theologi) ejusmodi rectori, cum festi dies incidunt, bis Sacrificium conficere, ut populo utrique satisfaciat ... Sive Missa celebranda sit in duabus ecclesiis inter se distantibus, sive una tantum sit ecclesia, in qua Missa celebratur, et ad quam insimul uuiversus populus convenire non potest.“ Aehulich schreibt der nämliche Papst iit seinem Werke: ,.De Synodo dioeces. lib. VI. c. 8. n. 2: „Hodie unus dumtaxat discutiendus est casus, quo sacerdoti fas est, uno eodemque die geminum offerre Sacrificium, si nempe idem parochus duarum parochiarum curam gerat, quae ab invicem longo satis intervallo dissocientur; ex quo fiat, ut vix, aut ne vix quidem utriusque parochiae populus in unam se conferre possit ecclesiam ad sacrum audiendum. In quo rerum statu concors omnium opinio est, parochum nedum posse, sed plane teneri, bis eodem die missam celebrare, ac postquam in una parochia missam expleverit. ad aliam accedere, ne alterutrius ecclesiae populus die festo a sacro audiendo excludatur. Id autem solummodo permitti potest, cum nemo praeter parochum adest, qui in altera ex parochiis missam celebrare valeat.“ — Dieser Fall ist, wie gesagt, nach der gegenwärtigen Praxis der einzige, der die Nothwendigkeit zu biuircn, begründet, wie Suarez (in III. p. Di v. Thomae tom. 3. qu. 73.) bemerkt: „Casus de pluribus parochiis est proprius et fere solus in usu“. In Bezug auf alle anderen Fälle, welche die Kasuisten als Grund zur Bination anführen, z. B. si quis defunctus sepeliendus sit ; si iter facientes aliter Missa careant; si petatur a Principe, vel a suo Episcopo, qui Missae sacrificio non interfuerit et interesse teneatur; si nuptiae in alium diem rejici non possent; si aegretus viaticum petat — bemerkt Benedict XIV. (de Sacrif. Missae): „Quos vero casus supra attulimus, ii si forte eveniant, non tamen idcirco Sacrificium geminare licebit.“ Was spcciell den Fall der Rcichuiig des Viaticums, den mehrere Referenten berühren, anbelangt, so wird auch dieser kaum die Nothweudigkeit der Binatimi begründen. Denn, wird der Pfarter vor dem Genüsse der Hl. Hostie aufgefordcrt, einem Sterbenden das Viaticum zn reichen, und wäre sonst keine hl. Hostie zn diesem Zwecke vorhanden, so kann er sich damit helfen, das; er einen kleinen Thcil der consecrirtcn Hostie z» diesem Zwecke aufbewahrt (Probst Euch, als Opfer § 26. Cfr. Tamburin, de Sacrif. Miss lib. I. cap. 6. § 8.); wird er erst nach dem Gnusse der Ablution dazu anfgefordert, so ist er nicht mehr nüchtern, und darf nicht zum zweiten Male cclebrircn, wie dies Benedict XIV. (de Sacrif. Miss ) ausdrücklich bemerkt: „Non debet. Neque enim aegrotus tenetur praecepto suscipiendi Eucharistiam, quando illi Eueharistae copia desit; deessb autem dicenda est, quoties illam juxta ritum Ecclesiae suscipere non potest“ ; — der Fall könnte nur praktisch werden in dem Augenblicke nach der sumptio ss. Sanguinis und vor der sumptio ablutionis, was wohl kaum Vorkommen wird. 3. Die Entscheidung, ob eine causa necessitatis zum Biniren im Sinne der Const. Benedict XIV. „Declarasti nobis“ vorliege, steht dem Bischöfe zn, — folglich auch das Rechi, für diesen Fall die Binatimi zn gestatten. „Ordinariorum scilicet est, de re cognoscere et perpendere, n um revera necessitas urgeat, ut sacerdos duas missas celebrare cogatur.“ (8. C C. 14. Oct 1843.) Hub Benedict XIV. (1. cit.) sagt ganz bestimmt: „Certissimum illud est. . . sacerdotibus opus esse, ut hac de re (se. binatione) facultatem ab Episcopo consequantur, etiamsi causa necessitatis intercedere videatur, cujus sane judicium ad ipsos sacerdotes nequaquam pertinet;“ — und citirt eine Entscheidung der 8. Congregatio, welche auf die Frage: „-An ad celebrandas duas Missas in locis, ubi adest talis necessitas, re- quiratur licentia Episcopi?“ die Antwort ertheilt: „Affirmative, seclusis privilegiis Missionari-oi'um.“ (Mühlbauer. Decreta auth. II. 136.) Dic Erlaubnis; z» biniren, wird also nstmals nur im Allgemeinen gegeben, nach Art eines Privilegiums für einen bestimmten Priester, sondern immer mir für einen speciellen Rothfnll. „Nam id nonnisi ex magna necessitate fieri debet et magna cautela. . . Nec concedi potest haec licentia ab Episcopo generaliter quasi privilegiram alicujus sacerdotis, 1 sed tantum in aliquo casu peculiari necessitatis causa ab Episcopo examinanda.“ (Benedict XIV. 1. cit. „ et Decreta auth. II. pag. 136.) II. Nach den obenangeführten kirchlichen Vorschriften wäre also das s. g. Biniren nur zulässig: 1. Mit ausdrücklicher Erlaubnis; deS Bischofes. In unserer Diöccse darf diese Erlaubnis; ausnamslos niemals präsnmirt werden. Es ist dies auch in den s. g. bischöflichen Facultates Quinquennales Seitens des Hl. Apostolischen Stuhles vorgeschriebe». Tritt demnach ein Nothfall ein und ist cs nicht möglich, die oberhirtliche Erlaubnis; zum Biniren nächzuholc», so bleibt dem Seelsorger nichts übrig, als dem versammelten gläubigen Volke das Hl. Evangelium vorznlesen, und wenn thunlich, die Predigt zn halten und dann coram exposito Sanctissimo den Hl. Rosenkranz und Litanei zn beten. 2. A n @oini= n n d gebotenen Feiertagen: festis tantum de praecepto. (S. C. C. 14. Oct. 1843.) und wie Benedict XIV. (1. cit.) bemerkt: „Ne populus die festo a sacro audiendo excludatur.“ An den aufgehobenen Feiertagen darf nicht binirt werden (S, R C. II. Sept. 1841), außer kraft eines dazu erlangten speciellen apostolischen JndnltcS (8 C. C 24. Aug. 1878.) 3. Im Falle d e r wirklichen Nothweudigkeit, welcher eintreten könnte: a) wenn eia Pfarrer zwei selbstständige Gemeinden zn pastorircn hat, die wegen zn weiter Entfernung von einander, zu einem einzigen Gottesdienste nicht erscheinen können; b) wenn er zwar nur eine Pfarre zn versehen hat, cs aber, falls mir eine Hl. Messe gelesen würde, einem großen Theile der Pfarrgemeinde unmöglich wäre, derselben beizuwohncn. Wie groß etwa diese Zahl sein müsse, scheint Borrix (De parocho p. 466) anzndeuten, wenn er schreibt: „Et revèra, si l* possit parochus eodem die celebrare in duabus ecclesiis, ex ea ratione, quod alioquin trecenti v. g. parochiani Missa carebunt, cur non idem ei concederetur in eadem ecclesia, quando pariter, si unica tantum Missa celebretur, trecenti nequibunt illi interesse ? Si reputetur sufficiens necessitas in priori casu, et in posteriori reputanda est.“ Dcr sub i). a. angeführte Fall wird in unserer Diöcese derzeit kaum die Nothwendigkeit, zn biniren, begründen. ES kommt zwar vor, daß einem Pfarrer neben seiner eigenen, noch eine NachbarSpfarre zur Mitprovifnr übertragen wird; doch geschieht dies mir für die Zeit dcr Vakatur, und stets mit Nücksicht-nahme auf die örtlichen Verhältnisse. Auch der sub 3. b. angeführte Fall dürfte in unserer Diöcese nicht cintretcn, da es ja den Gläubigen, welche zum heimischen Gottesdienste nicht erscheinen können, bei sonst gutem Willen — zum größten Theile möglich ist, in einer Nachbarspfarre dem Gottesdienste beizuwohnen, zumal wenn die Seelsorger sich ins Einvernehmen setzen, und mit der Abhaltung des Früh- und Spätgottesdienstes abwechseln. UebrigenS ist zn bemerken, daß die physische oder moralische Unmöglichkeit von dcr Pflicht, dein Gottesdienste beizuwohnen, entbindet. 4. Darf selbstverständlich das jejunium naturale nicht gebrochen werden, — was übrigens schon der beim Biniren vorgeschriebeue Ritus, vou dem nuten die Rede sein wird, supponili. III. ^erfahren, welches der mit Erlaubnis; vinirende Uriester einzuyatten Dat. 1. Die Applikation bei- B i n a t i o n s - M e s s e betreffend, ist Folgendes zu bemerken: a) Erhält ein Pfarrer, der zwei Pfarr-Gemeinden zu pastoriren hat, die Erlanbniß, zu biniren, so muß cv beide M esse u pro populo applieiren. (S. C. C 25. Sept. 1858.) b) Hat er nur Eine Pfarre zn versehen, so ist er wohl mir Eine Messe pro populo zn appliciren verpflichtet, darf jedoch für die zweite kein Stipendium entnehmen (S. C. C. 25. Sept. 1858); citami sie aber ans eine beliebige Intention pcrsolviren. Ein Dekret der S. C. C. 14 Sept. 1878 erlaubt dem Priester, welcher einem Vereine ober einer Bruderschaft angchört, nach deren Statuten eine oder mehrere Hl. Messen zu lesen sind, z. B. in unserer Diöcese pro defunctis sacerdotibus, zu dieser Applikation auch die Binations-Messe zu nehmen. c) Ist endlich der Priester, der die Erlanbniß zum Biniren erhalten hat, vermöge seines Amtes, z. B. als Cooperator, zur Application pro populo nicht verpflichtet, so darf er nur für Eine Hl. M esse ein Stipendium annehmen, die zweite aber gratis-nulla accepta eleemosyna, jedoch auf beliebige Intention persoloiren (1. cit.) d) Hat ein Priester die Erlanbniß zu biniren erhalten, um an Sonn- und gebotenen Feiertagen den feierlichen Gottesdienst mit Amt und Predigt, sei cs in dcr eigene», oder in einer anderen Kirche halten zu können, so darf er zwar für die zweite Messe kein Stipendium, wohl aber eine „nach dent llrtheile des Bischofes, und nach Maßgabe der Mühewaltung" zu bestimmende Remuneration entnehmen. (S. C. C. 28. Maii 1861.) 2. Das Verfahren bei der Binativi! selb st anlaugend, ist zu unterscheiden, ob die heil. Messen i n derselben K i r ch e, oder in verschiedenen, v o n einander entfernte it st i r ch c it gelesen werden sollen. a) Werden die HL Messen in derselben K i r ch e gelesen, so hat der Priester das Verfahren einznhalten, welches im Diöcesan-Direktorium am Hl. Weihnachtsfeste für die 1. und 3. Messe vorgeschrieben ist. Weil der Meid) in der ersten Hl. Messe nicht purifichi werden darf, so soll a) der Priester nach der sumptio ss. Sanguinis bis zum Schlüsse der Hl. Messe denselben auf dem Altare über dem Corporale stehen lassen; ß) geht er nach der ersten Hl. Messe in die Sakristei, so soll er den üelch bis zum Beginn der zweiten Hl. Messe im Tabernakel oder an einem geziemenden Orte in der Sakristei auf ein Corporale stellen und einschließen; ist das nicht möglich, so lasse er den tielch auf dem Altare über dem Corporale stehen; y) ber nicht purisicirte Kelch soll vom Priester selbst — und nicht etwa vom Meßner — vom Altare weggenommen und ans den Altar wieder znnicfgetragen werde», b) Wenn der Priester die Hl. Messen in zwei verschiedenen, von einander entfernten Kirchen feiern soll, so hat er sich nach der Instruktion zu richten, welche die S. R C 11. Martii 1858 für diesen Fall erlassen hat, und welche also lautet: „Quando sacerdos eadem die duas Missas dissitis in locis celebrare debet, in prima, dum divinum Sanguinem sumit, eum diligentissime sorbeat. Exinde super corporale ponat Calicem et palla tegat ac junctis manibus in medio Altari dicat : „Quod ore sumpsimus etc.“, et subinde admoto aquae vasculo digitos lavet dicens: „Corpus tuum Domine etc.“ et abstergat. Hisce peractis Calicem super corporali manentem adhuc, deducta Palla cooperiat, ceu moris est, scilicet primum Purificatorio linteo, deinde Patena ac Palla, et demum Velo. Post haec Missam prosequatur et completo ultimo Evangelio, rursus stet in medio Altaris, et detecto Calice inspiciat, an aliquid divini Sanguinis, nec ne ad imum se receperit, quod plerumque contigit. Quamvis enim sacrae Species primum sedulo sorptae sint, tamen dum sumuntur, cum particulae, quae circumsunt, undequaque sursum deferantur, non nisi deposito Calice ad imum redeunt. Si itaque divini Sanguinis gutta quaedam supersit adhuc, ea rursus ac diligenter sorbeatur, et quidem ex eadem parte, qua ille primum sumptus est. Quod nullimode omittendum est, quia Sacrificium moraliter durat et superexsistentibus adhuc vini Speciebus, ex divino praecepto compleri debet. Postmodum sacerdos in ipsum Calicem tantum saltem aquae fundat, quantum prius vini posuerat, eamque circumactam, ex eadem parte, qua Ss. Sanguinem biberat, in paratum vas demittat. Calicem subinde ipsum purificatorio linteo abstergat ac demum cooperiat uti alias fit, atque ab Altari recedat.“ „Depositis sacris vestibus et gratiarum actione completa aqua a Calice demissa pro rerum adjunctis, vel ad diem crastinum servetur (si nempe eo rursus Sacerdos redeat, Missam habiturus) et in secunda purificatione in Calicem demittatur ; vel gossipio aut stupa absorpta, comburatur, vel in sacrario si sit exsiccanda relinquatur, vel demittatur in piscinam.“ „Cum autem Calix, quo Sacerdos primum est usus, purificatus jam sit, si illo ipso pro Missa altera indigeat, eum secum deferat; secus vero in altera Missa diverso Calice uti poterit.“ II. P a st o r al - C o nfe r e n z - F r a ge : Was versteht man unter dem s. g. vierzigstiindigen Gebete? — Ist dasselbe in allen Pfarren unserer Divcese üblich? — Wann und wie pflegt dasselbe abgehalten zu werden? — Was schreiben diesfalls die a l l g e m e i it geltenden kirchlichen Bestimmungen vor? Diese Frage wurde ebenfalls von 32 Referenten — von 19 in der deutschen, von 13 in ber slovcnischen Sprache — beantwortet, und wird das Resultat der schriftlichen, wie der mündlichen Beantwortung im Folgenden zusammengefaßt: I. pSntö versteht matt unter dem f. g. vierzigstiindigen Gebete > Die meisten Referenten unterscheiden ganz richtig zwischen dem 40stiindigen Gebete im eigentlichen und une ig entlich e n Sinne. Unter dem 40stündigen Gebete im eigentlichen Sinne versteht man die ununterbrochene Anbetung des allerheiligstcn Altarssakramentes durch volle 10 Stunden zum Andenken an die 40 Stunden, wahrend welcher der heiligste Leib Jesu im Grabe ruhte, so wie auch zur Erinnerung an die 40 Tage, welche der Herr in der Wüste mit Fasten und Gebet zubrachte. Diese Andacht nahm um das Jahr 1534 tu Mailand ihren Anfang, und verbreitete (ich schnell in ganz Italien. Papst Clenieiis VIII. ordnete sie in Rom durch die Bulle „Graves et diuturnae“ vom 25. Nov. 1592 für immerwährende Zeiten an, und zwar in der Weise, daß dieselbe, bevor sie in einer Kirche geschlossen wurde, immer in einer anderen begann, und so in de» Kirchen Roms sich das ganze Jahr hindurch fvrtsetzte. Der Zweck dieser Andacht war: durch un- unterbrochenes, Tag und Nacht fortgesetztes Gebet vor dem hochwürdigsten Gute die Erbarinnngen Gottes für die allgemein bedrängte Kirche auzuflehen. Der Papst bewilligte den Gläubigen, welche nach würdiger Beicht und Communio» das hochwürdigste Gut wenigstens eine Stunde andächtig anbetcn würden, einen vollkommenen Ablaß; jenen aber, welche eine kürzere Zeit dies thnn würde», für jedesmal einen unvollkommenen Ablaß von 7 Jahren und 7 Qnadrageueii. Papst Panl V. bestätigte durch Breve „Cum felicis recordationis“ vom 16. Mai 1608 diese Andacht und erleichterte sie dahin, daß er die nämlichen Ablässe Alle» gewährte, wenn sie nur eine beliebige Zeit — sei es auch keine ganze Stunde — vor dem hochwürdigsten Gute beten. Papst Benedict XIV. endlich gestattete, daß diese Andacht zwar volle 40 Stunden dauern müsse, jedoch — unbeschadet der Ablaßgewinnuilg — zur Nachtzeit unterbrochen werden könne. Cfr. Constitutio Benedict. XIV. „Accepimus“ dto. 16. April. 174G. Dieses 40stündige Gebet hat bald außerhalb Roms auch in anderen Städten und Diikesen Eingang gefunden, und darf jetzt mit Erlanbniß des apostolischen Stuhles nach ausdrücklicher Ge » eh- mignng bes Diöeesanbischofes pro re gravi, vel publica ecclesiae causa alle Tage, mit Ausnahme der drei letzten Tage der Charwvche, in allen Kirchen gehalten werden, in welchen das allerheiligste Sakrament ohne Unterbrechung das ganze Jahr aufbewahrt wird. Mit diesem 4'0stündigen Gebete ist nicht zu verwechseln das 40stündige Gebet im um eigentlichen Sinn e, d. i. jene Andacht, welche zur Faschingszeit, d. i. an den Sonntagen Septuagesima, Sexagesima oder Quinquagesima und den zwei darauffolgeudeu Tage», oder auch nur am Donnerstage vor Quinquagesima (I3stü»diges Gebet) abgehalten wird contra Bacchanalium abusus, d. H. um einerseits dem göttlichen Heilande Genngthunng zu leisten für die unzähligen Unbilden, welche ihm in diesen Tagen zugefügt werde», anderseits aber die Gläubige» abzuhalten, an den Zügellosigkeiten der Faschingszeit theilzuuehmen. Diese Andacht braucht nicht volle 40 Stunden zu dauern: es genügt, daß das Allerheiligste täglich durch 12 oder 13 Stunden, d. i. vou 6 oder 7 Uhr Morgens bis 6 oder 7 Uhr Abends ansgefetzt sei. Sie soll in der Jesuitenkirche zu Moretto in den Faschingstagen des Jahres 1556 zuerst gehalten worden sein, nnd zwar zu dem Zwecke, nur die Gläubigen von der Theilnahme an den leichtfertigen Theatervorstellungen, die zur Belustigung des BolkeS veranstaltet wurden, abzuhalten. Balh wurde sic auch an anderen Orten eingeführt, lini die Gläubigen zur Theilnahme an derselben zu ermuntern, verlieh Papst Clemens XIII. durch Dekret der Hl. Ablaß-Congregation vom 23. Juni 1765 für alle Kirchen, in denen an den genannten Tagen die Aussetzung des allerheiligste» Sakramentes stattfindet, einen vollkommenen Ablaß einmal während dieser Zeit allen Gläubigen, welche nach würdigem Empfange der Hl. Sakramente der Bnße nnd des Altars einmal die Kirche besuchen und vor dem ausgesetzten hochwurdigste» Gute auf die Meinung des Hl. Vaters andächtig beten. II. Ast das 40ltünbißc Gebet in ulken Wfarren unserer Aiöcese üüftd) ? Das eigentliche 40stündige Gebet ist, wie alle Conferenz-Statioueu sich äußern, in unserer Diöcese nirgends in Hebung ; das 40stündige Gebet contra Bacchanalium abusus aber wird — so viel ans beit Referaten und Konferenz-Protokollen zu ersehen — außer in der Dom- mtb Stadtpfarrkirche in Marburg — noch in der Vorstadtpfarre zur Hl. Maria (bei den P. P. Franziskanern), in der Lvrstadt-pfarre St. Magdalena, bei den P. P. Kapuzinern in Eilli, und in den Pfarrkirchen zu Sachseufeld und Hocheuegg abgehalte». Nich der Ansicht aller Confereiiz-Stalionen ist die Einführung dieser Andacht in den Pfarrkirchen am Lande der örtlichen Verhältnisse wegen nicht leicht thnnlich; wohl aber könnte sie in geschlossenen Orten cingeführt werden, lind würde die llebnng derselben gewiss heilsame Früchte tragen — wie dies ein Herr Conserentist ans eigener Erfahrung bestätiget, der die erwähnte Andacht auf Wunsch der Pfarrgemeinde ein- geführt hat. III. Wann und wie pffegt das 40Kündige Gebet ubgeyalten zu werden ? Das 40stündige Gebet wird in der Vorstadtpfarre zur hl. Maria zn Weihnachten, d. i. am hl. Christtage und an den darauffolgenden Festen des hl. Stefanus und des hl. Apostels und Evangelisten Johannes, in allen übrigen oben genannten Kirchen am Sonntage Quinquagesima und den zwei darauffolgenden Tagen abgehalten, u. zw. in folgender W e i s e : Die Aussetzung des Allei heiligste» erfolgt täglich um 5 oder lì Uhr Morgens mit einer hl. Segenmesse. In der Domkirche (auch in der Franziskanerkirche) werden fast den ganzen Vormittag am Aus-setznngsaltare, welcher festlich geschmückt und beleuchtet ist, heilige Mcffeti gelesen; die Alumnen des F. B. Priesterseminares, in Chorröcken, wechseln stundenweise in der Anbetung des hochwürdigstcn GntcS ab. In der Franziskanerkirche versehen weißgekleidete Mädchen, oder auch die Laienbrüder im Chorrock, die Anbetung des Allcrheiligsten; an den übrigen Pfarren ist diesi Aufgabe des Anbetungsvereincs und der Rosenkranz-brndcrschaft. — In der Tom- und Franziskanerkirche werden auch Predigten zur Verherrlichung des aller-heiligsten Sakramentes gehalten. — Die Einsetzung erfolgt täglich um ß oder 7 Uhr Abends nach Abbetung der Litanei (ober des Rosenkranzes) und dem Hl. Segen. Zum Schlüsse der Andacht wird daS Te Deum angestimmt. IV. Was schrei ben diesfalls die allgemein geltenden kirchlichen Bestimmungen vor? Zur würdigen Abhaltung des eigentlichen 40stündigcn Gebetes hat Papst Clemens XI. am 21. Jänner 1705 eine Instruktion erlassen, deren Bestimmungen thcils allgemeine, thcils besondere sind. Die allgemeinen Bestimmungen, welche den wesentlichen Cultns des Allerheiligsten enthalten, gehen alle Diöeesen und Kirchen an, da sie nur der Ausdruck dessen sind, was nach der kirchlichen Disciplin und nach den Entscheidungen der ti. R. C. in Bezug auf die Behandlung des allerh. Sakramentes immer und überall beobachtet werden soll. Die besonderen Bestimmungen betreffen nur die Kirchen Roms, find daher für andere Kirchen und Diöeesen nicht bindend. Die allgemeinen Bestimmungen der Instructio Clementina sind im Wesentlichen folgende: 1. Vor Allem muß das 40stündige Gebet wirklich 40 Stunden dauern, und sowohl die Aussetzung als die Anbetung des Allcrheiligsten ohne Unterbrechung — außer in der Nachtzeit — durch volle 40 Stunden fortgesetzt werden. 2. Das allerh. Sakrament darf während dieser Zeit nie ohne Anbeter gelassen werden. Es ist höchst geziemend, daß das Allerheiligste während der Aussetzung immer von einem Priester im Chorrock und weißer Stola bewacht und verehrt werde. Ist dich ohne große Beschwerde nicht möglich, so sollen Ele-riker oder Laienbrüder diesen Dienst versehen. Wo aber auch diese fehlen, sollen Bruderschaften bcigezogen werden, und die Mitglieder derselben in der Anbetung abwechseln. Selbst während einer Predigt soll dafür gesorgt werden, daß das Allerheiligste nicht ohne Anbeter sei. 3. Das Allerheiligste soll auf dem Hochaltäre ausgesetzt werden. 4. Die Reliquien, Bilder, Statuen — mit Ausnahme der anbetenden Cherubim — sind vom Hochaltäre zu entfernen, an den benachbarten Seitenaltären zn verhüllen, um Alles zu beseitigen, was die Aufmerksamkeit der Gläubigen von dem Allerheiligsten ablenken könnte. 5. Für die Monstranze soll über dem Tabernakel ein Thron, mit einem kleinen Baldachin von weißer Farbe darüber, errichtet werden. 4. Während ber Aussetzung sollen so viele Lichter brennen, als das Vermögen der Kirche gestattet, zum Mindesten aber 12 — zu jeder Seite des Allerheiligsten 6. Die Laien sollen während der Adoration außerhalb des Presbyteriums knieen. Werden Laien für die Bedienung des Altares verwendet, so sollen sie nicht ohne Talar und Chorrock den Altar betreten. 8. Während der Dauer der Aussetzung soll am Expositionsaltare täglich nur eine Hl. Messe, u. zw. am 1. uud 3. Tage eine feierliche Votivmesse de Ss. Eucharistia, und am 2. Tage eine feierliche Votivmesse pro pace gelesen werden. Der Zweck dieser Anordnung geht dahin, die ganze Andacht der Gläubigen nur auf das Aller-heiligste zu richten, und durch nichts von demselben abzuziehen. In einer solchen feierlichen Votivmesse wird die Commemoratio Sanctissimi sub una conclusione mit der Votiv-Colleete gesungen — an dem 2. Tage. An den behinderten Tagen wird die Tagesmesse genommen lind die Votiv-Colleete mit der Collecte der Tagesmesse sub una conclusione gesungen. Wo das 40stündige Gebet nicht nach der Clementinischeu Instruktion abgehaltcu wird, ist nur die Feier von P r i v a t v o t i v m e s s e n gestattet, nud zwar nur an jenen Tagen, die eine Privatvotivmcsse zulassen. In Folge eines besonderen Jndultes wird auch bei der ans drei Tage vertheilte», des Nachts unterbrochenen Anbetung des allerh. Sakramentes die Votivmesse de Ss. Eucharistia gesungen. 9. Auch ist es unpassend am Cxpositionsaltare die Hl. Couimnuivn zu spenden, weil der Priester es nicht vermeiden kann, dem zur Anbetung ausgesetzten hochwnrdigsten Gntc den Rücken zu kehren. Daher soll, wenn möglich, das Ciborium während der Aussetzung zu einem Seitenaltare übertragen und dort den Gläubigen die Hl. Cvmmnnion gespendet werden. 10. Werden während der Aussetzung Predigten gehalten, so sollen sie nicht zu lauge dauern, uud sollen sich ganz auf das allerheiligste Sakrament beziehen. Der Priester erscheine entblößten Hauptes auf der Kanzel; das Allerheiligstc sei mit einem Vorgesetzten weißen Vclnm verdeckt, bleibe jedoch den Anbetern in der Nähe des Altares sichtbar; denn die .Anbetung darf während ber Prcbigt nicht unterbrochen werben. Dies; finb bic wesentlichen allgemeinen Bestimmungen ber Jiistrnktion Clemens XI., welche, wie gesagt, für bas 40stüubige Gebet im eigentlichen Sinne Geltung haben. Für bas 40ftiinbigc Gebet, wie es in unserer Diözese üblich ist, finb eigene Vorschriften nicht erlassen worbe» ; boch solle» auch hiebei bic oben angeführten Bestimmungen ber Instructio Clementina nach Thunlichfeit berücksichtiget werben. Zur Erzielung ber Gleichförmigkeit bei Abhaltung bes 40stü»bigen Gebetes wirb bemnach Fol-geitbes nngeorbnet : 1. Die Aitbacht wirb am vorlsergehenben Sonntage beit Gläubigen von der Kanzel verkündet uud werden dieselben zu eifriger Theilnahinc aufgemuntert. 2. Nach dem Expositionsamte wirb „Genitori genitoque“ angestimmmt, ber Segen gegeben und bas Sanctissimum zur Anbetung ausgesetzt. Am 2. tutb 3. Tage wirb »ach ber Frühmesse bas Sanctissimum wieber exponirt, wie am ersten Tage. Im Lause bes Vormittage» — etwa um 10 Uhr — kann am Expositionsaltare noch ein Hochamt gehalten werben. Weil für bic Messen während dieser Andacht die Privilegien Clemens XI. nicht gelten, so müssen dieselben au den Tagen, an welchen keine Privatvotiv-messen erlaubt sind, de die cum cornm. Sanctissimi celebrili werden. 3. Bezüglich der Zubereitung des Altares, der Anbetung des Allerheiligsten, der etwa während ber Exposition abzuhalteubcu Predigten, sollen die oben sub 2, 3, 4, 5, 6, 7, 9 und 10 angeführten Bestimmungen ber Instructio Clementina beobachtet werben. 4. Jebeu Abcnb währciib ber Exposition soll zur festgesetzten Stnnbe ber Priester int Chorrock, Stola von weißer Farbe uitb Pluviale coram Sanctissimo beit Rosenkranz, ober bie Litanei de ss Nomine Jesu ober bic Sauretanifche Litanei mit beit entsprechenden Vcrsikcln und Dratione» beten, worauf der Segen gegeben und bas Sanctissimum eingesetzt wirb, 5. Am Abenbe bes 3. Tages wirb nach der Litanei das „Te Deunv1 angeftimmt, mit Versikel und Oratio» pro gratiarum actione, worauf der ©ege» gegeben und die Andacht beschlossen wirb. 11. xtnf den einzelnen Pastai nl Conferenz - Stationen gestellte Sitten, Fragen und Äntrüge. 1. Es wird das Ansuchen gestellt, es möge der Conformität halber für die Diöcese Lavant pro Sabbato Q. T. die nämliche Fastendispens ertheilt werden, wie solche in der Diöcese Seckau besteht. Eventnell möge doch das Vermachen der Speisen mit Schweinefett erlaubt sein. Die Schluß-Conferenz Hut diesem Ansuchen nicht beigestinnnt; eine derartige Dispens könnte das religiöse Gefühl der Gläubigen unserer Diöcese verletzen. 2. Es möge im Fasten-Mandate ausdrücklich gesagt werden, ob in der 40tägigen Fastenzeit blos Mittags, oder Mittags und Abends Fleisch zit genießen erlaubt sei, wie dieß in der Seckauer Diöeese gestattet ist. Es wird im nächsten Fasten-Mandate ausdrücklich gesagt werden. 3. Kann der Pfarrer in festis 1. cl. von kirchlichen Arbeiten dispensimi? Die Moralisten machen keinen Unterschied betreff der Rangordnung der Feste, wenn sie den Pfarrern im Nothfalle zu dispensile» gestatten. Der Hl. Alphons sagt n. 288: „Dispensatio concedi potest etiam a parocho in particulari necessitate occorrente quoad parochianos“. 4. Es geschieht häufig, daß die Pfarrer in streitigen Sachen entweder von der klagenden oder geklagten Partei um ein Armnthszengniß angegangen werden. Sowohl durch die Verweigerung als auch durch die Ausfertigung eines solchen Zeugnisses zieht sich der Seelsorger die Feindschaft der einen oder der anderen Partei zn, was der Seelsorge abträglich ist. Sind die Pfarrer verpflichtet für solche Fälle Armnthszeugnisse auszufertigen? und wenn ja, so bitten sie, davon künftighin befreit zu werden. Gewiß wird sich jeder Seelsorger alle Miche geben, die streitenden Parteien auszusöhnen, dieselben eventuell von der Klage abzul,alten. Oesters jedoch ist der Rechtsweg der einzig mögliche mit einen dauernden Frieden zwischen den streitenden Parteien herznstellen. In solchen Fällen wird der Seelsorger der bittenden Partei anstandslos das Armnthszengniß, um in Rechtsstreitigkeiten die Stempelbefreiung zn erlangen, ausstcllen. (Hofkammer-Präsidial-Dekret 20. Juli 1840 S 2.) 5. Ist das Hochwürdigste an den Sonntagen von Frohnleichnam bis Sonntag nach St. Bartholomä nach vollendeter Processio« am Hochaltäre blos zur incensimi und dann sine benedictione in den Tabernakel einzusetzen? — Oder ist vor der Einsetzung, wie am Frohnleich-namsfeste, nach vorhergehendem Versikel: „Fanem de coelo . ..“ die Orativi!: „Deus, qui nobis .. .“ zu nehmen, dann noch einmal mit dem Allerheiligsten der Segen zu geben und nach geschehener Jncensation einzusetzen? * Ad I. partem : Affirmative. Ad II. partem : Negative. 6. Die amtlichen Zuschriften der Gemeindeämter an die Pfarrämter werden auf der Post portofrei behandelt; nicht aber umgekehrt; sondern das Pfarramt hat die Zuschrift an das nächste Gemeindeamt zu übergeben, und erst dieses dann an das betreffende Gemeindeamt portofrei zu befördern. Ein solcher Vorgang ist für die Pfarrämter gewiß erniedrigend. Wenn nnn eine derartige Verordnung wirklich besteht, geruhe das Hochwürdigste F. B. Ordinariat dahin zu wirken, daß dieselbe int Verordnungswege wieder aufgehoben und auch den Pfarrämtern die Portofreiheit bei ämtlichen Zuschriften an die Gemeindeämter zuerkannt werde. Ein diesbezügliches Arsuchen des Ordinariates wäre erfolglos. Vide : Gesetz vom 2. Oktober 1865 über die gebührenfreie Benützung der k. k. Postanstalt. Kirchl. Verordnungs-Blatt für die Lav. Diöcese IX. vom Jahre 1865. I. Art. II. 8. — Nach diesem Gesetze (Art. II 6) sind auch die amtlichen Zuschriften des Gemeindeamtes an das Pfarramt nicht portofrei. 7. Gospodi kaplani, ki so na gospodarskih župnijah, leder še za nje letos ni določena kongruva, prepokorno prosijo, naj bi v slučaju, ako se kongruva letos še ne določi, po posredovanju preč. kn. šle. ordinarijata vsaj navadno subvencijo dobili. Za vse gospode kaplane je kongruva že za letos določena. Vide : Kirchl. Verordnnngs-Blatt II. 1885. V. Art. II. § 9. 8. Prosi se za dovoljenje, v poletnem času pri sv. meši molitvo „ad repellendas tempestates“ moliti. Dovoli se. „Oratio ad repellendas tempestates (18. inter Orationes diversas) a 1. Maji usque ad 1. Novemb. quotidie dici potest, si ritus non obstat.“ 9. Ist es zulässig, daß der Pfarrer den außerhalb der Pfarre verstorbenen Fremden, Honoratioren — honoris causa — ; oder auch Fremden, nicht Honoratioren, der Bezahlung halber, in seiner Kirche auszuläuten anordne oder bewillige? ES ist zulässig, wenn es geschieht mit kluger Berücksichtigung der Würdigkeit desjenigen, dem diese kirchliche Auszeichnung zu Theil werden soll. 10. Prvega natisa „Instructio für eine gleichförmige Führung der Seelenstandsprotokolle" ni več dobiti; naj bi se sestavil nov navod, ter se po zaukaznem listu priobčil. Želja se bode izpolnila. 11. Ne bi se dali posebni odpustki izprositi za vernike, kteri se po hvalevredni navadi četrt ure pred skupno božjo službo snidejo v cerkvi, ter glasno molijo sveti rožni venec? % Posebnih odpustkov ni treba. Verni, kteri vsaj s skesanim srcem skupno molijo jeden del sv. rožnega venca pred službo božjo, prejmejo odpustek 10 let in 10 kvadragen. (Decr. S. C. Ind. 12. Maji 1851.) is. Ali je v Lav. škofiji župnik obvezan ves štipendij od ustanovljene sv. meše, ktero bi moral odslužiti kapelan, a kaplanija je izpraznjena, oddati drugemu mešniku, ki namesto, oziroma za dotičnega kap elan a ustanovo odsluži, ali samo navaden štipendij? Ako župnik sam ne more odslužiti za kaplana ustanovljenih meš, naj jih odda drugemu duhovniku za navaden štipendij — „nisi in fundatione beneficii aliud cautum fuerit.“ (Innocenc XII.) Vide: Schluß-Protokoll 1856. V. Kar še pa ostane od ustanove, naj se s porazumljenjem cerkvenih ključarjev porabi ali shrani za kaplanijska popravila (Ord. Currende 12. Okt. 1870. Nr. 2680.) 13. Rimski „missale“ ne pozna „božjih grobov“, tudi se na male cerkve, ki imajo le po enega duhovnika, nič ne ozira. „Memoriale Rituum“ Benedicti XIV. je le redkim pristopen, ne bi li se dalo k „Rituale Rom. Salisburg.“ pristaviti dodatek, iz kterega bi bili razvidni obredi „ Velikega tedna v malih cerkvah?“ Beri: Rituale Rom. Salisburgense pag 335. E. „Ritus speciales tridui hebdomadae sanctae.“ — 14. Naj se dovoli, da izvrstna knjiga „Stavbinski slogi“ se sme naročiti za župnijske arhive iz cerkvenega premoženja. Imenovana knjiga se s tem vnovič priporoča, in se naj za župnijske arhive naroči iz cerkvenega premoženja. 15. Po nekterih krajih, kakor se čuje, pustijo gospodi župniki pasti svojo živino na blagoslovljenem cerkvenem pokopališču; talco zoperpostavno in pohujšljivo postopanje naj bi prečastiti len. šle. ordinarij at za vso škofijo strogo prepovedal. Ako se kje tako ravna, je nedostojno in graje vredno, ter se tako ravnanje s tem enkrat za vselej strogo prepove. . 16. Decretum Urbis et Orbis sv. Očeta 20. avgusta i885 pooblaščuje škofe, da smejo ukazano pobožnost sv. rožnega venca na mesec november ali december „pro prudenti Ordinariorum arbitrio“ preložiti. V krajih, kjer so vinogradi, imajo ljudje ravno mesca oktobra naj več dela, zatorej se ne morejo, ako ravno bi radi, vdeleževati te lepe in prilubljene pobožnosti. Konferentisti (Brežice dekanije) tedaj soglasno prosijo, naj se ta pobožnost z odpustki vred prestavi na mesec december. V krajih, kjer se verni zaradi preobilnega dela ne morejo vdeleževati pobožnosti sv. rožnega venca od sv. Očeta ukazane mesca oktobra, se sme ta pobožnost zanaprej na mesec november ali december preložiti. 17. Prosi se za dovoljenje, da bi se cerkveni denarji, posebno bernske rešitve, vsaj začasno smeli zalagati v domače denarne zavode, t. j. v posojilnice. Dovoli se, da se začasno založijo cerkveni denarji v posojilnice, dokler se ne kupijo državne obligacije. — IS- IS. Kakor razvidimo iz najnovejšega zakona glede plače kaplanske, bode večina duhov, pomočnikov veliko na slabšem, nego poprej. Ako bode kaplan od svojih 300 forintov moral še hrano plačevati župniku — potem bode to congrua — non congrua. Gospodje župniki pa tudi niso dolžni dajati hrane pod ceno in v svojo škodo. Velečast. kn. šk. ordinarija! blagovoli pri visoki vladi poskrbeti in doseči, da bodo kaplani poleg svojih 300 for. še hrano dobivali, ne da bi zategadelj gospodi župniki bili na škodi. Prošnja do vlade o tej zadevi bila bi zdaj zastonj. Gospodi župniki in kaplani prijazno naj se med sebo pogodijo zarad hrane — morebiti po dekanijskih zborih; kajti jako različne so razmere po raznih krajih o tem oziru. Nekteri župniki dajaj o kapelanom vso hrano, postrežbo. perilo, svečavo; drugi le obed in večerjo, zato je tudi plača različna. Kjer se pa župnik in kaplan porazumeti ne moreta, naj predložita svoje vtemeljene razloge ordinarijatu v preeodbo. Hiemit wird das Resultat ber diesjährigen Pastoral-Conferenzen, au welchen sich an 18 Stationen — in 6 Dekanaten unterblieben sic hener — 235 Priester betheiliget haben, zusammengefaßt, der hochwürdigcn Diöcesangeistlichkeit mit dem Aufträge zur Darnachachtnng mitgctheilt und das Konferenz-Protokoll geschlossen. Zs. M. Lavanler Ordinariat zu Marburg am 6. Dezember 1886. Arrhob Maximilian, Fürstbischof. Druck der St. EyrilluS-Buckdruckcrei in Marburg.