« lOS Sonttta« den IL. Septemöer I88I. XX. Jahrilanii. v.. i.d.a ^ ««»«». Pms. - ,.1. Marburg ».n,i°hch « fi. h.lbjiih.i» - l.i...,j°h,.g 1 s,. 5» »»st.ll.ng Hau« monallch I» — m» P»,I««stndimg: »aii,i»hr>g S h-ldjähilg 4 «>., «.«IkliährP 2 sl. I»le,Iio»«gedüh, S tr. per g«ili. Vom Hcimakrchlt. Marburg, 10. September. Die Regierung plant eine Reform deS Helmatrechtes. Der wichligsle Theil dieses Rechte« ist die Armenversorgung und gehen betreffs delselben die Meinungen weit auseinander. Manche wollen nach dem Gorbtlde Deutschlands den Unter sttttzungs-Wohnsitz einführen; andere beantragen, die Bestimmung aufzunehmen, daß ein for!-währender Aufenthalt von längerer Dauer, z. B. von zehn Jahren in einer Gemeinde da» Heimat-recht in derselben oder wenigslen» den Anspruch daraus begründet. In diesen Fällen würden die Städter schlechter jähren, als die Landgemeinden, da ersteren die ländliche Bevölkerung zuströmt, während auf den Landgemeinden jetzt die schwere Verpflichtung lastet, Angehörige, welche die Zeit ihrer Jugend und Mannestraft als Arbeiter in den Städten gelebt, in Alter, Armuth und Arbeitsunfähigkeit unterstützen müssen, obgleich dieselben in der Gemeinde und für dieselbe nichts geleistet. Ob die Armenpflege Sache der Gemeinde bleiben, ob ste Sache des Landes oder Staates werden foll, ist jedoch ein nutzloser Streit. Aufs Zohlen kommt es doch überall hinaus und schallt aus jedem Winkel, aus jedem Mund die Antwort entgegen: Wir haben keine Mittel. Unter den gegebenen Verhältnifscn wird jede Aenderung des Heimatrechtes auf dem Papiere stehen, wie heute das Gesetz, welches die Armenpflege den Gemeinden überläht. Wären unsere Gemeinden nicht so arm, wären ihre Bürger und Genossen nicht so verschuldet und besteuert: der Gedanke an die Reform des Heimatrechtes wäre gar nie aufgedämmert, geschweige denn ein Gegetistand politischer Begutachtung ge« worden. Derselbe Geldmangel drückt aus die Gttneinde, auf Land und Staat; ist es ja doch dieselbe Hand, die zahlen soll, ob die Gabe in diese oder jene Kaffe fließt. Wirkt der allgemeinen Verarmung enl gegen, der Ueberbürdung mit Steuern und Schulden — laßt die Gulden, welche geopfert werden können, für die höchsten Ziele der Ge-fammtheit in Gemeinde, Land und Staat verwenden und Ihr löst die Armenfrage, wie es der Zweck, die Würde und Ehre der Gemeinschaft bedingen; Ihr bilebt das Heimatgcfühl. wtckt und nährt die Heimatliebe und mit dem Heimatrechte zieht der wundersame Klang des Wortes Heimat" auch in jedes bekümmerte H^l'z. Franz Wiesthaler. Zur Geschichte des Tages. Oesterreich-Ungarn beabsichtigt, für Bosnien-Herzegowina eine „zweckmäßige und einfache Justiz-Gesetzgebung" zu schaffen und sendet zu diesem Zwecke den Hofrath Lapenna dorthin, welcher die gesammelten Erfahrungen, sowie das vorliegende historische und statistische Material benützen soll. Zu dieser Gesetzgebung hat Oösterreich.Ungarn kein Recht und darf es nach dem Berliner Vertrage und nach der Uebereinkunft mit der Pforte das oktupirte Land nur verwalten, wie das geltende türkische Gesetz vorschreibt. Die kroatischen Mitglieder des ungarischen Reichstages stnd ihrer bisherigen Nolle überdrüßig geworden und wollen das Ministerium Tlßa nicht mehr vor entschei-denden Niederlagen bewahren. Die nationale Aufregung, durch den Streit um Fiume wieder angefacht, hat diese Vertreter bestimmt, sich der gemäßigten Opposition anzuschließen. DieStellungOesterreich-UngarnS zu Rußland wird durch ein Gerücht scharf gekennzeichnet: Andrassy soll wieder zum ge« meinsamen Minister des Aeußern ernannt werden, falls Jgnatieff die auswärtigen Angelegenheiten übernimmt. Das Programm Bismarcks für den nächsten Reichstag soll darin gipfeln, daß die kaiserliche Gewalt vermehrt und der Friedenüstand de« Heeres noch erhöht wird. Die innere Freiheit und der äußere Frieden sind nach diesem Programme gleichmäßig bedroht. Die Zusammenkunft der Kaiser Wilhelm und Alexander geht über die halbamtlich verkündete Bethatigung verwand-schasllicher Gestlhle und nachbarlicher Höflichkeit weit hinaus und gestaltet sich zu einem Ereigniß von höchster Bedeutung. Bismarck, Moltke, der deutsche Militär bevollmächtigte in Petersburg (General Werder), der Gehilfe und Stelloer-treter Gortschakoff« (Tiers), der russische Bot-schafter in Berlin (Sakuroff) berechtigen durch ihre Anwesenheit zu diesem Schluß?. Vermijchte Zlachrichten. (Die Apachen.) Die Apachen sind ei»l enlw.!ver nach Sllden versprengter oder dort als Uöberreste vorhandener Stamm des Atha-Müschen Astes der tupferfarbigen Raee. welcher, in mehrere (von den Engländern unter deren Kollektivnamen „Chippewayms" zusammengefaßte) Völkerschaften zertyeilt, am unteren Makenziestlome, unweit des Polarmeere» wohnt. Sie leben 400 Okeileu südlich von ihren Stamm-genossen im Süden des Colorado Stromes, von den Abhanden der Sierra Guadeloupa herab bis zum Rio del Norte, der Grenze zwischen Mexico und dein Staate Texas, gehören zu den wildesten Jndianerstämmen und haben mehrere merkwürdige Gebräuche. Der merkwürdigste der letzteren dürste für uus Europäer jedenfalls die ViZrwendung van Eselmetallen zu Flintenkugeln sein, welche, lange sür anekdotisch geHallen, jetzt durch nordamerikanische Offiziere bestätigt wurde. Letztere spürten nämlich gelegentlich einer Slreiserei eine Höhle aus, in welcher sie zu ihrer Ueberraschung Apachen-Weiber damit beschäftigt fanden, au» Silber Aeuilleton. Air fälscht Prin)rssm. Eine Kriminalgeschichte. (Sortsejzung.j Um dreiviertel auf zwölf fielen die Riegel noch einmal schallend nieder, die Thür wurde geöffnet und die beiden Ojfizlanten traten ein, um ste vor das Untersuchungsgericht zu führen. Mit ihren gejesfelten Händen setzte sie den Hut aus, tonnte aber mit lhrem Shawl nicht fertig werden; Sims aber versah diesen Dienst nnt Zarthe»r und Delikatesse, indem er den Shawl jo faltete, daß er die Zesseln verbarg. Dann wurde sie dicht verschleiert von den beiden Polizeidienern hinaus und über die Straße nach dem Rathhause gebracht, wo die Gerichtsbeamten in einem Borderziinmer ihre Sitzungen hielten. Ein roher Haufen von Männern, Frauen und Knaben war vor dem Gebäude versainmelt, lm ^Vorbeigehen einen Anblick ihres Gesichtes zu erlangen. Aver die Polizeidiener eilten freund-lich mit lhr durch den Haufen tn die Halle. Es war ein großes Steinzimmer, in der Mitte dutch ein eisernes Geländer getrennt. Innerhalb dieses Geländn», hilUer einem langen Tische, saßen drei Magistratsbeamte; der Vorsitzende Richter, Sir Jra Brunton, nahm die Mitte eitl, während zu seiner Rechten Hum-phreys und zu seiner Linken Upton saß. An dem euien Ende des Tisches saß der Schreiber, und an dem entgegengesetzten Ende stand die Zeugengruppe, bestehend aus Doktor Watkins, Doktor Hall, der Prinzessin Pczzilini, zwei E'^euilkeln, einem Polizeilieamten mld der Dienerschaft von AUworth Abbci). Dicht vor dem Tische smnd Malcolm Montrose, blaß, beklimmert und gebrochenen Herzens. Als er Eudora unter Bewachung eintreten sah, eilte er durch die kleine Ochnung des Gitters auf sie zu und sagte mit leiser und hastiger Stiinme: „O Eudora! Erst vor einer Stunde Hörle ich von Dliner Verhaftung — erst als der Sherifsbeamte in Allworth ankam, um die Zeugen vorzuladen; und ich bin sogleich hergeeilt, um zu sehen, was ich für Dich thun könnte." „Nichts, nichts, Du kannst nichts für mich thun, theurer Freund; mein Fall ist fo ver« zweifelt, daß Niemand als Gott mir helfen kann." „Aber, o Eudora —" „Mein Herr, wir dürfen kein Gespräch mit der Gefangenen gestatten", fagte Sitns, indem er sie schnell in die unmittelbare Nähe der Gerichtsbeamten brachte. „Stellt Ihr einen Stuhl hin, Osfiziant, siö ist unfähig zu stehen, sagte Upton, das erschreckte und halb ohnmächtige Mädchen mit einer Empfi idung anblickend, welche ohne den Abscheu, den ihr vermuthliche« Verbrechen einflößte, hätte Mitleid sein können. Stins stellte einen Stuhl dicht vor den Tisch, und Eudora si;l mehr daraus, als daß sie sich setzte. Dann legte Sims den Verhaftsbefchl auf den Tisch und zog sich hinter den Stuhl seiner Gefangenen zurück. Jra Brunton setzte seine Blille zurecht, nahm den Verhastsbefehl auf, warf einen Blick darauf und redete dann die Angeklagte kalt an: „Wollen Sie so gut sein, Ihren Schleier zurückzuschlagen. Miß Leaton!" Eudora gehorchte mit zitternden Fingern und entblößte ein (Besicht, so todtenähnlich in seiner Blässe, daß Die, welche es sahen, entsetzt zurücksuhren und Ausrufe des Mitleids ausstießen, denn sie glau!)ten, das Mädchen müffe sterben. „Miß Leaton", suhr Jra Brunton fort, „der Verhastsbesehl, den ich hier vor mir habe, beschuldigt Sie der Esmordttng, durch Anwen- Kugeln zu gieben. Da» Silber war von den Männern ohne grobe Mlthe in einem nahen Tagbaue gefördert worden. (R usiijcheZustände.) Wo immer der rus« slsche Kaiser aus semer letzten Reise hingekommen, findet nun eine tolle Zlazzia statt aus „illoyale" Persönlichkeiten, die der hvhen Behörde Grund zu dem Verdachte gegeben haben, dab sie mit den herrschenden Zuständen unzufrieden wären und dieselben irgendwie zu ändern suchen würden. Darunter scheint besonder« der jüngere 3lvel verstanden zu werden, denn es haben in den Gouvernements Moskau und Kostroma in einer einzigen Woche über siwszig Verhastungen jnnger Leute stattgefnnden, deren Familien sonst zu den angesehensteil gehörten, und in keinem einzigen Falle wurde bis jetzt gesagt, was eigentlich die Ursache der Maßregeln gewesen sei. Allerdings soll es dem Herrn Jgnatieff aufgefallen sein, dab von den „Herren" so viele es unterlassen haben, sich dem Czaren vorzustellen und lieber landeinwärts reisten, um nicht mit den neuen Begleitern des Herrschers zusammenzutreffen, unter denen sich allerdings ein Ton herausgebildet hat, mit dem der Landadel nicht har-moniren kann. Es heißt, die Narodnaja Wolja haben ihren Hauptsitz in Moskau genommen und dort viele neue Äushänger gewonnen; ihre Leiter sollten womöglich schnellstens verhastet werden und diese seien zwar vom Auslande, von Genf, hergekommen, aber sie seien der geheimen Polizei der Nesidenz schon bekannt; es handle sich nur darum, durch Berhaflung Ljer-dächtiger zc. ihren Ausenthalt zu entdecken. Allerdings wiro das Walten der geheimen Gesellschaft wieder sehr bemerkbar, jetzt, da die dunklere» Abende schon wieder längere und größere Zusammenküiisle gchatlen; es werden wieder Massen von Flugblättern gefunden, die jedenfalls aus Moskau stammen und das Voik des Südens auffordern, wachsam zu sein, denn der Czar mache sonst den Großrussen als privu ligirtem Stamme Konzessionen, unter denen, wie früher schon, die andern leioen würden. Es ist dieser Kniff übrigens kaum nöihig, um den Haß der „Aiwern" zu schüren, der in Gestalt des Neides seit der Czaren-Nuse zu den Groß-russen überall bei den Süvrussen, Volhyinern und Weißrussen ausgebrochen ist. Daß Alexander die Letztern vergebens auf sich warlen lieb, hat arge Enttäuschungen hervorgerufen, und die alte Slammesabneigung ist wieder lebendiger, als man geahnt Hot. Ob es da der Verschwörungen noch bedarf? Eigentlich ist das ganze Land in Verschwörungen getheilt, des einen herrschenden Theüs gegen den andern unterdrückten; die Gouverneure selbst müssen sich der ersten anschließen, wenn sie nicht Verdacht erwecken wollen, liberal gesinnt zu sein, und müssen die „Verdächtigen" argwöhnisch beob- dung von Gift, der verstorbenen Lord und Lady Leaton und ihrer Tochter, der ehrenwerthen Agathe Leaton. Ich muß fagen, daß es mlch tief schmerzt, eine Person von Ihrem Alter, Geschlecht und Nange mit einem so verruchten Verlirechen belastet vor uns stehen zu sehen". ^Jch bin schuldlos; o mein Herr, Sie, der Sie mich gekannt haben, seitdem ich als eine Waise in dies sremde Land kam, sollten wissen, daß ich es bin". „Gott gebe, daß es sich so heransstkllt", sagte der Nichter ernst. Sogleich begann die Untersnchung. Zuerst wurde das Protokoll der Todtenschan verlesen, und dann wurden die Zeugen der Neihe nach vernommen. Die Haushälterin, Mrs. Voss, wurde auf« gerufen, und gab ihr Zeugniß mit vielen Thränen und großem Widerstreben ab: „Miß Eudera Leaton ist die Nichte des Lord Lealon, und nach Miß Agathe die nächste Erbin der Besitzung. Miß Endora hat Lord Leaton während seiner verhängnißvollen Krankheit gepflegt und alle Speisen und Getränke eigenhändig flir ihn bereitet. Sie bereitete den Schlaftrunk, von welchem er zehn Minuten vor selnem pljjtzlichen Tode trank. Miß Eudora pflegte auch Miß Agathe während ihrer letzten Krankheit, welche in allen ihren Symptomen achten, jedenfalls von sich fern halten, wodurch von selbst nur die „loyalen" Elemente um sie versammelt bleiben, während die Gegner sich grollend zurückziehen. Es geht eben echt russisch zu und die neuen lSrsparniß-Verfügungen vom Hofe lassen den weitesten Spielraum für Jntri-guen. So soll z. B. untersucht werden, welche längst verjährte Lehensrechte, nachdem die Inhaber oder deren Nachkommen hinreichend für ihr altes Verdienst belohnt gewesen, wieder eingezogen werden können; die Gouöerneure stellen, selbst schon wissend, was damit gemeint ist, die betreffenden Listen auf und senden sie nach der Residenz; bald, mit ganz ungewöhnlicher Geschwindigkeit, erhalten sie dieselben wieder zurück und finden sämmtliche Freunde der jetzigen Richtung gestrichen, die Gegner aber noch offen, so daß auf Grund des Gesetzes der Staat sein Eigenthum wieder an sich nimmt und die aus ihrem Wohnsitze Vertriebenen nachdenken können, warum wohl dieser oder jener Nachbar, der sich doch im gleichen Falle besand, nicht weiter behelligt wird. Die Staatsforfte am Ural, in den Prsvinzen Perm und Viatka sollen besser ausgenutzt werden; so ist befohlen worden, und um den Befehl zu vollziehen, muß man natürlich Pferde haben zum Holz-Transport; das Wohl des Ganzen fordert die Hingabe des Einzelnen und deßhalb wurden jüngst die Pferde der Bauern in jedem größern Flecken gemustert, alle tauglichen einfach behalten, ohne daß die Beraubten die geringste Entschädigung dasür erhielten. Eine Deputation wagte es, sich zum Czaren nach Kostroma zu stehlen und diesen um Htlfe und Erfatz zu bitten; darauf erfolgte auch die Entsendung eines Beamten aus Moskau zur Unterfuchung; der brave Mann reiste ab, durch-forschte emsig die Kassenbücher der Distrikte, berichtete darüber nach Petersburg, dehnte im Pflichteiser seine !/ieise sogar bis nach Kasan aus und ist seither verschwunden, mit ihm auch ein enormer Betrag, den die Regierung nach Perm zum Ankaufe der Pferde geschickt hatte und über dessen Vorfinden der Herr JnquiNtol jedenfalls fälschitcherweife, weiß Gott unter welchen »iähern Umständen, noch qulttlrt hatte. Vlellelcht ist aber anch ein anderes Verbrechen, an dem Beamten selbst begangen, nicht ausgeschlossen, denn Aehnlichea scheint in einem slävtchen des frühern Dlstrikts Ocenburg vorzuliegen, wo eil^, wegen Aushebung der Verwal» tung Mit der Kassm'Reviston lieauftragter höherer Offizier früh Morgens Mit Arfenrk verglstet vorgefunden wurde, während gleichzeitig das die Bücher bergende Lokal — leider — total ad» brannte. Das ist jehr einfach und dabei auch national-russisch. (In der Hauptstadt Bosniens.) Aus Sarajevo wiro geschrieben: „Die sozialen Verhältnisse in der bosnischen Hauptstadt werden mit der des Lord Leaton übereinstimmte. Miß Eudora wachte bei Miß Agathe in der letzten Nacht ihres Lebens, und bereitete das Tama-rindenwasser, von welchem fie gerade vor ihrem Tode trank. Lady Leaton trank vor ihrem plötzlichen Hinscheiden von demselben Getränk". Upton frage: „War der Krug, welcher dieses Getränk enthielt zwischen der Zeit der Bereitung desselben und M»ß Agathe Leaton's plötzlichem Tode aus der Verwahrung der Gefangenen gekommen". „Ich glaube nicht. Miß Eudora bereitete den Trank in dem Zimmer der Haushälterin und brachte ihn aus Miß Agathens Zimmer, wo sie (Miß Eudora) die Nacht hindurch wachte", erwiderte Mrs. Vose. Einige Andere von der Dienerschast wurden vernommen, und Alle bestätigten mehr oder minder die Aussage der Haushälterin. Der nächste Zeuge, der vernommen wurde, war der Hausarzt, Doktor Watkins, welcher aussagte, daß die Symptome der plötzlichen Krankheitsansälle, welche nach einander mit dem Tode von Lord Leaton, Lavy Leaton und Miß Leaton endeten, diejenigen waren, welche durch das Gift der St. Jgniatusliohne hervorgerufen werden; — daß Spuren dieses GistS bei der Besichtigung der Leichen und bei der Untersuchung des Getränks, welches Miß L,?aton täglich ungemüthlicher. Nicht nur die geradezu unqtialifizirbare Haltung der Türken den Oesterreichern gegenüber macht Einem den Aufenthalt zur Qual, die Eingewanderten beginnen nun auch sich das Leben unter einander sauer zu machen. Ein Beispiel statt vieler: Bisher lebten Civil und Militär im besten Einvernehmen, die Offiziere verkehrten in den österreichischen Häusern, es herrschte ein für beide Theile angenehmes und nützliches Zusammenleben. Nun aber fiel es dem Offiziers-Korps plötzlich ein, den Eivilperfonen den (früher gestatteten) Eintritt in das Offiziers Kasino zu versagen, nnd damit war auch der freundfchaftliche Verkehr zu Ende. Was dem Offiziers-Korps Anlaß zu dieser Maßregel gab, weiß ich nicht. Vielleicht — und bei einer solch' brüsken Maßregel scheint das wahrscheinlich — haben einige Civil-Personen Aergerniß erregt, aber wegen Einiger Alle zu verletzen, scheint denn doch zum mm-desten in gegenwärtigen Zeitläuften übereilt. Uns eingewanderten Oesterreichern wird hier die Existenz keineswegs erleichtert: politische und religiöse Fatalitäten gibt es in Menge, und wenn nun auch sociale Unannehmlichkeiten dazu kommen, fo kann uns der Aufenthalt gar balk> verleidet werden. Heute sind wir Oesterreicher wie ein witziger Fabrikant bemerkt hat — in Bosnien nichts Anderes als Hausmeister, nur müssen wir auch noch das Sperrgeld bezahlen". (llnfälle aus den österreichischen Eisenbahnen.) Im Jahre 1830 wurden auf den österreichischen Eisenbahnen 31.666.604 Reisende befördert. Die Unglücksfälle belaufen sich auf: 162 Entgleisungen, 59 Zusammenstöße. S94 Beschädigungen der Fahr-Betriebs-mittel, 456 Verunglückungen von Menschen (131 Tödtungen, 325 Verletzungen), von Thieren und Fuhrwerken, III Elementarereignisse. Was dle getövteten und verletzten Reisenden anbelangt, so ist die größte Zahl dieser Fälle durch vorzeitiges Abspringen von nicht zum Still-tiande gekommenen Zügen oder Ausspringen aus schon in Gang gesetzte Züge herbeigesührt worden. Was die Lerunglückungen der Bahn-vediensteten betrifft, so geben die Eisenbahn-Verwaltungen leldst zu, daß die gegenwärtigen Einrichtungen beim Verschubdienste für das Per-ionale mancherlei beinahe unvermeidliche Gefahren in sich schließen, so daß eine radikale Avhilse in dieser Richtung nur von einer Aen-verung des Kuppelungs-Systems zu erwarten ist. (Dienstmann und Gesällgesetz.) AiN 6. J^li 1876 wurde der Dlenstinann Gustav Richter in Retchenberg von einem ihm un-dekannten Herrn beordert, eine verschlossene Kiste auf die österreichische Ellgut-Expedttion zu schaffen, wo der Auftraggeber zur Empfangnahme sich einfinden zu wollen vorgab. Der bereitet, und wovon jene kurz vor ihrem Tode getrunken hätten, entdeckt worden seien; — und daß eine Quantität desselben tödlichen Kraute« in Miß Eudora Leaton's Kommode gefunden worden sei. Die Aussage des Doktors wurde von zwei Aerzten bestätigt, welche der Besichtigung der Leichen und der Untersuchung des Getränks beigewohnt hatten, so wie auch von dem Polizei-Beamten, welcher den Verhastsbefehl vollzogen und das Gift in Eudora's Besitz entdeckt hatte. Der letzte Zeuge, welcher vernommen wurde, war die Prinzessin Pezzilini, welche mit Ausnahme des von der Aerzten vorgebrachten wissenschaftlichen Beweises, sämmtliche vorhergehende Aussagen bestätigte. Nachdem die Zeugenaussagen zusammengestellt waren, wurde die Gesangene gefragt, ob sie irgend eine Erklärung zu geben Hütte, ehe das Gericht über ihren Fall entfcheide. Sich langsam erhebend und mit sehr schwacher Stimme antwortete sie: „Keine, die mir nützen wird, fürchte ich. Ich habe in der That meinen Onkel und meine Kousine während ihrer letzten Krankheit gepflegt". „Gefangene, Sie kompromittiren sich ernstlich, wenn Sie diese Einräumungen machen. Sie muffen sich hütet,, sich wieder bloßzustellen", sagte Upton. DienstmaüN that, wie ihm besohlen — welcher Dienstmann hatte e» nicht gethan? — wurde aber vor dem Bahnhofe von Finanzorganen angehalten und konfiszirt. Bei der Nachschau der Kiste — die Sache kann nur verrathen gewesen sein — fand man darin eine schwere Menge ausländischer seiner Zigarren. Mit dem Dicustmann wurden des Langen und Breiten Prototolle aufgenommen, derselbe konnte aber nichts angeben als: ^er kenne den Mann nicht, dessen Auftrag er ausführte; er habe wie in hundert anderen Fällen gehandelt, nämlich mechanisch seine Obliegenheit als Dienstmann ge» than; oder dürse er wohl als Dienstmann eine Partei fragen, was ste in diesem Kasten habe, oder Koffer, den er da« oüer dorthin zu schaffen l)eordert wird, oder gar die Oefsnung de» Ob« jette« verlangen, um sich zu überzeugen, ob nicht etwa eine Paschwaare darin enthalten? Da« liebe sich wohl keine Partei gefallen! Kurzum, da der Eigenthümer der K^sje sich hütete, sich einzufinden, und auch nicht ermittelt werden konnte, wurde der Dienstmann, bei einer GefällsÜbertretung betreten, als Thäter betrachtet (nach dem Gesällsgesetze) und zu einer Strase vo' 2900 fl., respektive zu 19 Monaten Arrests verurtheilt. Durch lange und breite Rekurse wurde die Strafe aus 3 Monate Arrest herabgemindert, die der genannte Dienstmann am 16. d. antreten soll. Der Dienstmann aber, der sich bisher noch nicht das Geringste hat zu Schulden kommen laffen, wird demnächst nach Wien reifen, beim Kaiser um eine Audienz an» suchen, ihm den Sachverhalt erzählen und die Bitte daran knüpfen, an ihm einen Akt der Gnade zu üben. «lltarburger lierichte. (lNewerbe.) Im verflossenen Monat wurden beim hiesigen Stadtrath folgende Gewerbe ängemeldet: Kleinvieh«Stecherei und Selcherei, lSrazer-Vorstadt, Mülilgafse, Johann Schl^rfchen — Weißnäherei, Stadt, Burggasse, Emma Burghardt — Anstceichsrei, Grazer«Vorstadt. Schtilerstrabe, Franz Z!iv', Lieferant Sr. Majestät Kriegsmarine. VII..^Stittxa»ss kilialv: I., Xodlm^rkt 6. empfehlend m IVluriiitz'» SteinmeKflkschäst, Ecke der Kaiserstraße und Thcatergasse in Marburg. (935 in llamvnltlvillefmaekvi'-^ugeliöi' ÄM LllliKStSN dei OmKse ill 8f?!l>var^ n. tlirbiA kulter-slM. 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Dirrkior. »»» ' I I t r^ t!unz neues Lystcm. ohne Nundgluig crivr^ern weniq uU^l!^. !I!^^ I IAnfstellilng, prksscn ul d^'pptltcr c^^cschwindi^leit srilhere .^citertt, sint» leiciit zu inuiplilü'kn, solid und dlNierliast gcdaut. Preise von ö. M. <1. «'». an at» Wien, Zeichnungen und Vesäircii'iingcu sc'une hunderte von Anerkrniinug^schreü'kn auf Wunsch franko und gratis. 929) (l<6lt6in) Traiidknuiiihlcii, »cucstcr »jonslniktioil. I7Ii AI»A l ^ , in Uli, Praterslrune t;6, ^adrit in Aranlsiivt a. M. Nr. S3ZZ. Kundmachung. (892 Zu Folge Gemeinderathü'Veschlusseü lionl 11. August 1881 werden im Wege der öffentlichen inlwdlichen Versteigefuiig nachstehende Lokalitäten und Pachtobjekte der Stadtgemeinde Marburg für die Zeit vom 1. Jänner 1882 bis Ende Dezember 1684 mit dem Bemerken verpachtet, daß der gegenwärtige Pachtbetrag als Ausrufspreis angenommen, und daß die Lizitationsbedingnisse während den Anltsstunden täglich in der StadtamtSkanzlei bei der städtischen Kassa eingesehen werden können. Die Lizitations Verhandlungen finden im Stadtamte an den nachstehenden Tagen und Stunden statt, und die Herren Lizitanten haben vor dem Anbote eines jeden Pachtobjektes ein l0°/oiges Vadium zu erlegen. II. AZIiviiials Hau«. Am 12. September 188l Vormittags von 10—11 Uhr das große Magazinslokale für Getreide zc. im einjährigen AuSrnfSpreise pr..... 80 „ und der große Keller ebenso pr............ 66 „ III. Ilaii». „ 12. „ „ Vormittags von II—Nhr der Keller im einjährigen Ausrusspreise pr.................. 4l) „ IH^. IRt »ittÄ „ 12. „ „ Vormittags von 11—12 Nhr ein Keller im einjährigen Auörusspreise pr.......................33 „ „ 13. „ „ Vormittags von 10—11 Ul)r der Thesenweideantheil im einjährigen Ausrnsspreise pr.............l52 „ „13. „ „ Vormittags von 11—12 Nhr die Aecker der Landwehrkaserne in Melling im einjährigen AuSrusSpreise pr....... 5Z „ „ 14. „ „ Vormittags von 10—11 Nl)r die Kadettenstistsackerantheile in der Magdalena-Vorstadt pr............ 40 „ „ 14. „ „ Vormittags von 11—12 Nhr das Draufischereirecht inl einjlihrigen Ausrufspreise pr............. 10 „ dann „ 14. „ A Nachnnttag von 4—5 Nhr die Hintangebung der Arbeiten flir die 3teinigllng der Kamine in den städtischen Gebäuden um den jährlichen Pauschalbetrag pr.......... 298 „ Stadtrath Marburg, am 18. August 1881. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser, V ersielierunKs-lFSsellsekatt 1 IT V n. KtwShrlkistiiW-FMt: Sulckoil 4,S00.00V öst. Vtllr.j Die „Wiener Versicherungö'Gesellschaft" versichert ^ Ii» auf die Daiicr vo» . Jahreu, x s M Wohnhäuser und landwirthschastliche Gebäude; es beginnt somit die KZ LZ Prämienzahlnng bei derartige» Versicherungen erst im zweiten Jahre, ^ iu 5 Jahresraten eingetheilt. M (736) Viv Kvn«ii»l»^p!e»t8ellskt ii> l-ifs? U <Ä. llerreuKssse 10. ie Brttchfatbe v»» G. SturzenegAer in HeriSan, Schweiz, bestens empfohlen. Dieselbe enthält et schädliche Stoffe und heilt selbst ganz alte Brüche, sowie Muttervorfälle. — Zu bezichen in —'G-'S ... Ä ar> » s »IN ....................,1^ c: ^ » wird die teiverlet Töpfen zu o. W. fl. 3. liO nebst ^Gebrauchsanweisung sowohl durch »G. Sturzenegger selbst als durchs nachstehende Niederlagen. Atteste, wie nachstehendes, liegen in großer Anzahl zu Jedermanns Ansicht bereit. 7) „Die Salbe, die Sie mir zu schicken die Giite hatten, hat das Vertrauen, welches ich in sie sehte, aerechtsertigt. Die ^ 0? Schmerzen die ich hatte, ließen bei deren Gebrauche unerwartet schnell nach, und langsam alier sicher ging >>ie gehosste Heilung«z de« Bruche? vor sich. WUrzburg. Alrant Bithrer. WM" Fran^surter Uertle- lml! Fo^ken-Ällr^t-Lotierie. Zickiinft September I8GI. Kolnmen folgende Gewinne zur Verloosung: Mehrere elegante Equipagen zu 4 und 2 Pferden, zirta 80 Neit- ulid Wageilpferde, prachtvolle silberplattirte Geschirre nebst mehreren hundert von werthvollen Gewinnen. Da versende ich eiil Original-Looö zu 4 Mk., 7 Loose zu 25 Mk. ^ikkier-^ottene ller Joosogisclml Gackil-OeseMast Franksuri a- M. ZiehttNtl Ende September Hi.^chster tÄewilln Werth e000 Mk. bis zu 25 Mk.; i'lber 500 Gewinne inl Gcsammtwerthe von 60.000 M. Ich versende eiil Original-Loos zil 4 Mk. 7 Loose zu 25 Mk. Pliiellt- uull Mußerselttljz-ÄllZsteltuilgZ-Lotterie a. M. Ziekiinft Gilde September Hn«,'igewitt» .'iN.ttvtt Mk. 1 Gewinn z» Is'-UVU 3 Gewinne zu V000 Mk. -c. Z500 Genmine inl Gesanimtwerthe von iVst.OOv Mk. Dazu versende ich ein Onginnl-Loos zu Mk. l.50, l» Loose zn N! Mk. gegen Einsendnng des Aetrages oder per Postnachnahme. Da die Adnahnie der Loose rasch von sich gehen wird, so sieht baldmöglichster Bestellung . . . Kraftt esch,»s«Imerstr«s»e Nr. ««, Ar«n«f«r« a. M. Grcherc Gewinne werden telegraphisch geineldct. Ziehungslisten franco gesendet. — 3. 113^5. EM. (905 Vom k. t. Bezirksgerichte Marburg linteS Drauufer wird hiemit bekannt gemacht: ES sei über Ansuchen deS Herrn Dr. Tri pold die exekutive Versteigerung nachstehender, dem Herrn Alois Edlen v. Kriehuber achöriaeu Realitäten, als: I. Urb. Nr. 9 aä Spielfeld in der St. G. Gams im SchStzwerthe pr. 4584 fl. 45 kr.; II. Urb. Nr. 1046/l^ aÄ Burg Marburg in der St. G. Leitersberg und Dobreng im Schätz-werthe pr. 6943 fi. 28 kr. ; III. Einlage 27 der K. G. Wachsenberg (ehemals Urb. Nr. 119 ^ aä Spielfeld) im Schätz,verthe mit 11345 fl. 73 kr. und IV. Einlage 29 der K. G. Willkomm (ehemals Urb. Nr. 439 R aä Herbersdorf) im Schätz-werthe mit 13235 fl. 94 kr. auf den S. Ottober 1881 Vormittags 11 Uhr. Zimmer Nr. 4 mit dem Anhange übertragen worden, daß die Pfandrealitäten auch unter dem Schatzwerthe hintangegeben werden. Die LizitationSbedingnisse, wornach inSbe-osndere jeder Lizitant vor gemachtem Anbote ein IV^'/v Vndium zu Händen der Lizita»ionS-Kom-Mission zu erlet^en hat. sowie daS SchätzungS« Protokoll und der GrundbuchS-Cxtrakt können Hiergerichts eingesehen werden. K. k. Bezirksgericht Marburg l. D. U. am 2. August 1881. Verstorbene in Marburg. 2. Ceptember: Seidl Theresia. JnwohnerSweib, 57 Jahre, Augasse, Tntkräftung', 4.: Strödt Bruno, Stu-benmädchenSsohn, 14 T., Neue Kolonie. LebenSschwüchei ü.: Ludwig Karoline, HatlSbesi^erSgattin. 46 I., Aller-Heiligengasse, Blattern; Berg er Rudolf, k. k. Aeldivebels-söhn, 14 T., Triestcrstraße, Magenkatarrh: Walz Franz, ArmeuiustikutSbetheilter, 74 2., Domgasse, Altersschwäche . Schön Fanny. Finan,'Bezirk«.KommissarS-Witwe, 09 I., Psarrhofgasse, Apoplezle; Jonasch Mathilde, ProsessorS-tochter, 14 I.. Bürgerstraße. Typhus; 6.: Klego Fried-rich, BahnheijerSsohn, V W., Eisenstraße, Magen, und Darmkatarrh. Mardura. 10. Sept. (Wochenmarkts tiericht.) Weizen fl. 8.80. Korn fi. e.30, Gerste fl. 4.LV. Hafer fl. 8.10. «uturuv ft. b.eo, Hirse fl.5.70, Heiden fl. ü.W, Trdäpfel fl. 2.— pr. Htl., Fisolen 12 kr., Linsen 26, sen 23 kr. pr. Kgr. Hirsebrei« 10 kr. pr. Ltr. SveizengrieS 25 kr. Mundmehl 23, Semmelmelil 20, Polentamehl 13, Rindschmalz fl. 1.20, Schweinschmalz 80, Speck frisch 62, geräuchert 80 kr., Butter fl. 1.10 pr.Klgr. Eier 2 Si. 5 kr. Rindfleisch 43, Kalbfleisch 52, Schweinfleisch jung 52 kr. pr. Klgr. Milch sr. 12 kr., abger. 10 kr. pr. Liter. Holz hart geschwemmt fl. 2.90, ungeschwemmt fl. 3.—, weich geschwemmt fl. 2.40, ungeschwemmt fl. 2.L0 pr. Meter. Holzkohlen Hort fl. 0.70, weich 50 kr. pr. Hktltr. Heu sl. 1.80, Htroh Lager si.1.00, Streu 1.—pr. 100 Klgr.