(PoStnioa plaäana v gotovini.) Erscheint wSidentllch zweimal: Donnerstag and Sonntag früh. »chrtfNeit»«« «ttmrv»»«! »liea ». r»la»bo» «1. — An!fl»bU»»flt» wnbe* h bet ««»« *«»*««« btntqR«r »«bilbtw -ntgennigeun»»'» 9i| tgtixKc Wtrda« A»«a»b vinteljthrtg vi» 2ö.->. h»ldi»'zrig 01° ^0.—. ,a,»jahrig vi» tv0.—. ?»r ba» t««la*b nit!pr»»e»b« Erhvh«»a. — «*z«Uu «»»»», Dln Nummer 95 Sonntag den 26. November 1922 4. l47,lJahrga»», Auswärtige Politik. Drei Tage müssen in der letzte» Zeit als poli-tisch hochbedeutsam, vielleicht als die bedeutsamsten nach d«m Kriege, angestrichen werden. Der eine ist der Umsturztag in Rom. der ander« der Wahltag in England unb der dritte der 20. November, an dem daS Problem des nahen OsteuS in Lausanne vor eine FriedenSkonserenz gesetzt wurde. Die Zersetzung im Parteileben der Entente-staaten nimmt zu. Die starren, zum größten Teil künstlichen und gewaltsamen Formen, die daS poli-tische Getriebe in allen KriegSländern angenommen hatte, beginnen zu erweichen. ES ist keine direkte Rückkehr zum alten Parteilebeii, sondern auf dem Wege dahin eine Fülle neuer, wenn auch keineS-wegS ersreulicher Bildungen. Wie lange sie daS politische Leben beherrschen werden, steht dahin. So «erden trotz der siohgemuten Versicherung Mussolini» über die Langlebigkeit seines Kabinetts doch einige Zweifel erlaubt fein, ob der Faschismus auf die Dauer dem italienischen Parteileben seinen Stempel ausdrücken kann. Ein positives Programm hat der Faschismus nicht, er hat seine» starken Zulauf mehr feinen negativen Forderungen zu verdanken, die ihm aus der Fülle der durch den „siegreichen" Krieg enttäuschten und zugrundegerichteten Existenz«, zu-nächst einen starken Zustrom sicherten. Jetzt aber muß er positiv werden, da er regieren soll. Er ist also da« in keinem Staate sonderlich geliebte Gov:rno geworden und nun wrrd sich zeigen müssen, ob er diese Probe bestehen wird und ob seine Anhänger nicht auseinander lausen. DaS eine kann mit ziem-licher Sicherheit gesagt werden, sein größter Tag war der Umsturztag in Rom, wo er im Triumphe die alte Regierung warf. Da war er seinem nega- Kart Satenttnttlch f. Ein Gednilblatt für den am 12. November 1922 in Lailo verstorbenen Bollsmann. SS gibt kein Wort, da» höhere Ehren bedeutete alS der schlichte, einfache Beiname: Volksman». Und nicht sobald jemanden, auf den der Begriff VolkSmann so treffend pait, wie auf Karl Valentinitsch, denn er ordnete alle» Persönliche dem Wohle seiner Mitbürger unter. Eine treffliche Erziehung hatte er im Vaterhause genossen; hier gab ihm da» Beispiel den Lebensweg» weiser. Ganz von berselben Art wie der eben verstorbene Karl Balenlinitsch war Vater Balentwisch, die personifizier«« Gerechtigkeit, Biederkeit und Aufopferung« sähigkeit; seine Mutter menschgewordene Güte und Warmherzigkcit. An diesen Vorbildern hat der junge Sat! gelernt, waS spätere Generationen von ihm als Erbe mitnehmen mögen: den aufrechten Si-n, die Liebe zur Scholle, die unparteiische Gerechtigkeit, die stete Hilfsbereitschaft gegenüber jedermann. Die Jugend diese» Manne» fiel in die Zeit des groben GesriehenS, als man die Bah» nach Ljubljana baute. Oft fuhr der fesche Junge, der den veraNiwortlichen Bauleiter» bald lieb geworden war, von Lasko aus auf M»t»rtrlzltgtn auf und ab. ehe noch die Etrrcke eröffnet war. Der scharfe Blick des fröhliilen ersten Fa«,-gaste« auf der werdenden Bahn «kannte instinkliv, wie wichiig eS sei» würde, wenn der Personen- und Gütertransport sich nun auf weit weiriger mühevolle Weise vollziehen würde. Da» Nachdenken über ein Problnn von solcher Bedeutung bewies die weit vorangeeilte Reife diese« tiveu Wesen nach aus der Höhe, von der eS nur ein schneller,« oder langsameres Absteigen gibt. Die Wahlen in England haben den Unionisten, die biher schon die stärkste Partei waren, eine ab-solute Mehrheit gegeben. Jnsoserue könnte lS scheinen, alS ob sich nichts Wesentliches geändert habe. Allein der Schern trügt. Die diesjährigen Wahlen machen Epoche in der Geschichte deS englischen Parteileber.s, weil sie dem tradilionellen Zweiparteiensystem ein Ende gemacht haben, Bou nun an wird eS für ab-sehbare Zukunft in England drei große Parteien geben: die konservative, die liberale und die Arbeit«-Partei. Nicht als ob e« nicht schon lange vo dem eine Arbeitergrnppe im Parlament gegeben hätte. Die erste Regung zu einer selbständigen Vertretung der Arbeiter setzte bereits in den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts ein und zwar kennzeichnender-weife unter dem Einfluß von Marx. Die Bewegung fchli f aber wieder ein, und als st« zu Ansang dhl schon >0 Jahr« vergangen fein), wie seine dankbaren Stü>er au« Hraflnik sich mit einer Adresse »>d warmherzigen vnläßigen WiudmacherS Lloy> George, gegen den sich in den Kreisen der Arbeiter und Angestellten ein wahrer Haß angesammelt hatte, mag hiezu noch ein besondere« Stück beigetragen habe». Diesmal haben die Konservativen noch einen Vorteil gehabt vor der steigende» Flut der ArbeitS« Partei, der LaboarPariy. LaS wird sich nicht mehr häusig wiederholen. E'ne« Tages werden L'beral« wie Konservative, einst und jahrhundertelange die beiden einzigen Parteien Englands, sich der Arbeit?-Partei gegenüber in der Minderheit befinden. Doch daS ist Zukunftsmusik. Die Arbeiter haben noch nirgends ihre Siege vernünftig ausgenützt. Vielleicht werden sie es in England tun. vorläufig haben sie Arbeit in Hülle, sie haben keine Presse und sind erst am Anfange. Für Bonar Law, Führer der konservativen und neuer Ministerpräsident, ist der Weg frei und einer engeren Knüpfung der alten Bande mit Frank-reich steht nichts mehr im Wege. Ob die Einheit»« front der mächtigen Alliierten gegen die kleine sieg« reiche Türkei so ganz ohne Sprünge ist, wie sie in der Presse hingest-llt wird, ist zweifelhaft. ES klafft eine weile Kluft zwischen den englischen und französischen Interessen im Orient. Kann sein, daß si« vorläufig gegen die Türkei trügerisch überdeckt wird und die eigentlich« Austragung später in Bausch und Bogen erfolgt. Kann fein, daß da« Siegersch vert der Türken uicht« wiegt, daß sie vor der Uebeimacht in Lanfanne zurückweichen müsse» und um die Früchte ihrer glänzenden Siege gebracht werden. ES wird oft ernsthast behauptet, daß sie die Gentlemen im Orient sind, und daS wäre eigentlich genug, sie die Partie verspielen zu lassen. Die 500 englischen Aeroplane, die am Eröffnungstag« der Friedenskonferenz von Lausanne über Konstanlinop.'l kreisten, geben ein Anerkennung einianden, in der st« anführten, daß st« vornehmlich Valentinitsch da« gute Fortkommen im Leben zuschreiben müßten. .Auf dem grobe» Gebiete der Landwirtschaft war Valentinitsch in allen Einzelheiten ein Meister. AlS er von Hrastnik nach Tüffer kam, stand in den Ställen der Bauern ein armseliges Vieh; stein, unansehnlich, ungepflegt, vnkotet. Da« wurmte den ökonomisch ge» wiegten Mann, ben» er sagte stch, baß sich im B«zirk« Lasko mit wenig Medraufwendunz ein reiner, schwerer Viehtchlag züchten laste. Er predigte richtigen Fairer-bau, bot Anschauungsunterricht durch Probeanbau, Ver-g!etch«anbau, DüngungSv.rb.'fferung, sprach für die Zucht der Murbodner Raffe und rüttelte die Gemüter wach. DaS erreich.'« er weniger burch moralischen Zwang al» durch die überzeugende» Erfolge. AlS ein Bauer nach dem anderen sah, wie da» neueingeführle Vieh gedieh, wie mächtig eS stch gegen das bisherige ttleinvieh aaSnabm, halte Valentinitsch bald gewonnenes Spi.l. Di« heutige Lage im Bezirke ist die, daß man durchweg« erstltaffige« Vieh züchtet und davon schönen Vorteil hat. Im Obst- und Weinbau war Valentinitsch be» wandert wie nicht bald einer, der nicht fachmännisch« Studien gemacht hat. Wie man Bäum« schn«id«t, welch« Obstsort« man wählt, wette Traubengattung, all da« btherrschte er mit fabelhafter Sicherheit. Er «rfoob «ine tranepvrtabs« L iter, mit der sich der Baumschnilt l.ich: u.,d rasch vollziehen ließ. Bii u-«gezählten La.rd? leuteu hat er d ir Zauuischaill vorgenommen, bei vielen bis in die aUerl tzre Zeit, namentlich bei solchen, denen fe-tif 2 tilllet Zeitung Rummer 95 Biltz, dess-n Bedeutung nahe genug liegt. Wer weiß aber, wie e« da unten trotz der papierenen Beschlüsse noch kommen wird. Dir südslawisch italienische Frag«-. Zn der ersten Hilft« des laufenden Monalet ist tu der Präger deuijchm Zeitung Bohemia ein Artikel auS der Feder des ehemaligen österreichischen SriegsministecS Auffenbcrg erschienen, in dem da« Adriaprobl'in in unvoreingenommener und für unseren Staat freundlicher Weise behandelt wird. Wer die Schriften des Siegers von Komarow kennt, weiß, daß dieser Mann auS feinen langjährigen Dienslstellnilgcn im slawischen Süden der ehe-maligen Monarchie und in Tirol sowohl die Aspj. ratiouen der Italiener als die natihlichen Bestre. bungeu ihicr südslawischen Nachbarn kennen zu lernen reichlich Gelegenheit hatte. Ausfenberg faßt feine Betrachtungen unter dem Titel .Die südslawisch, italieni'che Frage' zusammen und schreibt u. a.: „Daß eine solche besteht, kann keinem Zweifel unterliege». Richt seit heute oder gestern, sondern — genau genommen — schon von dem Augenblick an, als Jtale» fein Augenmerk auf die altra sponda warf, die Ädria als ma'« nostro eiHärte, ©'Ämiunjio aber von bei „bitteren Adria" sprach und sang. DaS versteifte sich da»«, als dieser Dichter Eondot-iiere seinen Flibustier^ug nach Fiume unternahm; das wogt seither in auf- und absteigender JatenMl hin un» her, und fast scheint e«, als ob derzeit diese Frage wieder einen Wellenberg hinaufschäumen würde. Die Ursache liegt in dem Ausflammen der großen Faschistenbewegung mit dem an eine Dt-tatur wahnenden Austreien MasfoliniS. Objektiv betrachtet, muß man sagen, dav diese epochale Be-wegung, die im Sturmlaus ein große« Volk mit sich riß, an sanglich sehr viel Syiupalhien in allen Ländern hervorrief, die eine starke bürgerlich« Partei aufzuweifen habe». Der sozialistische Terror — anders kann man ihn kaum nennen — rief und ruft überall ein Gefühl der Beklemmung, p schwerer Sorge he»vor. und da der Faschismus »:m mit vollem Erfolg entgegentrat, gewann er rasch die moralische Zustimmung vieler Millionen. Doch aus der Höhe seines Erfolges, trat — wie dies in Italien nun einmal üblich — da« nationalistische, je selbst daS imperialistische Moment hinzu. ES kristallisierte sich im Programm Mussolini«, dem allerdings seither eine abschwächend« Deutung gegeben wurde. Da aber die darin aufgestellten Punkte der italienischen Volksseele vollkommen ent-sprechen, fo fanden und finden diese Abschwächungen, trotz deS Telegrammwcchsel« zwischen Nmci« und Mussolini, keinen rechten Glauben; denn man weiß «r unentbehrlicher Ratzeber geworden war. Die Obst» Pflanzungen an den BeztrkSstraßeu find allesamt sein Wert! der WanderSmann «trd den Schöpfer der >n« tagen noch loben, weno vom braven Baleatinilsch kaum «in Släubchen noch ,u finden sei» wird. Der Weg unter der Ruine LaSko gegen dte Schikuca (einst Eigen, rum de« Triestiner Kaufmanne« Josef Eernh) ist von valentinitsch mit Eoeläpfeln bepflaazl worden. Er führt auf Eerny'« Wunsch den Namen Karl Baleatialtsch, Weg. Eine Anzahl von Bürgern in Laiko schuf vor etwa einem Bierteljahrhundert in Ternovc auf einer südöstlichen Mergellehne einen Masterweinberg, deu .Engelwein garlen', wohl nachbenannt nach dem be» rühmten Stainzer Vorbild. Ich gehe kaum fehl, wenn ich hier dem verfiorbeaen Bruder, dem Grazer Pro-fessor Franz Balenttattsch, einen Anteil bet dem Zu standekommen dieser Schöpfung »uwetse. Auf Amerikaner-gruudlage wurde eine Anlage der besten Weinstöcke geschaffen und dann der Beweis erbracht, daß LaSk« durchaus nicht für ewige Zeiten verurteilt sei, einen Wein zu produzieren, der de» »um Tode Gerichteten al« Strafverschärfung beim HenkerSmahl vorgesetzt «urd«. Jedenfalls hat Valentinitsch diesen Weinberg zu einer Musterstälte gestallet. Ihm oblag die Wirtschaft«-führurg; »„gezählte Male tief er im Jahre den Grodnik-»raten hinauf, um in da« von ihm geschaffene Reich zu gelangen. Dafür hatte er die Genugtuung, daß er wirkliche Erfolge hatte, difj dte Anlage schon von v-Utem durch Ordnung, Reinheit und Ueppigkeit auffiel und daß einzelne Besitzer nachfolgten. Auch hier hat er durch bloße Beispielgedung Gute« erreicht. Dte Leitung der Wirtschaft de« EngeliveingarienS gab er nach dem o5er fühlt, daß sie nur dem Moment gelten, da ja anfonste» jene Programmpunkte nimmermüde Wünsche einflußreicher Schichten Italiens vertreten. Dadurch fühlt sich natürlich Südslawien in erster Linie beunruhigt. Nicht mit Unrecht. Die un- ? «löste Adriafrage ist eben ein Erbstück der ver-unkenen österreichisch ungarischen Monarchie und bildet einen gewaltigen WermutStropfeu unter den vielen anderen, die den Sulzesfionistaaien in den gefüllten Freudenbecher träufelten. Südslalwien hat Ursache zur Beunruhigung, wenn eS die Worte dalmatinische Inseln oder gar Dalmaiien im Pro-grawm einer übermächtigen Partei bei Auslande« liest. Gleichen doch schon Trieft, Fiume und Zara Doruen im südslawischen Körper; die dalmatinischen Inseln aber, die geoaraphisch. großenteils wohl auch ethnographisch, zur Balkanhalbinsel gehören, beson-derS aber Dalmatien, bedeuten ein noli ms tangere siit jeden südslawischen Politiker. Der Wiederverlust dieser Inseln und Lander würde ja dem Verlust der Krönung j.tie« Gebäude« gleichkommen, da« Südslawien seit Dezennien erträumt und — nach größten Opfern — durch den AuSgang deS Weit-krieges errungen hat. Die Absperrung vom Meere müljte für Siidilawien die gleiche» wirtschaftlichen und pslilischen Nachteile erbringen, die einst sür das Königreich ©erbten den Untergrund so vieler Klagen und Beschwerden abgaben; natürlich entsprechen» der bedeutende» Vergrößerung in weitaus vergrößertem Maßilab. Daß da etwa die Zuweisung eines Hafens keine Lösung erbrächte, bedarf keiner Erläuterung. DieS erkrnnen die italienischen Politiker na» tiirlich sehr penou, und da ihnen ein ernster Kon-flikt nicht passen dürfte, besser gesagt, nicht oppor-tu» erscheinen mag, so werden eben jene Dämpfer ausgesetzt, von denen früher gesprochen wurde. Been-digt, begraben wären diese Sonfl^itskeime jedoch nur dann, w.'nn in ga>z unzweideutiger Weise alle Aipirationen auf die alt™ sponda abgeschworen werden würde. Da dieS aber kaum stattfinden wird, ja nicht einmal recht geglaubt werde» würde, so dürsten jene Keime weiter wuchern, biS irgendeine Lösung eintritt, deren Gestaltung aber derzeit kaum zu erkennen ist." ES wird kaum jemanden im jugoslawischen In-lande geben, der diese Darstellung de« alten Gene-ral« in politischer Hinsicht nicht al« durchaus richtig empfinden müßte. Za der Betrachtung der Kräfte-Verhältnisse beider Staaten gelangt er zu Schlüssen, die, von einem fremden Heerführer gezogen, ehren« voll sür da« dreinamige Volk der Serben, Kroaten und Slowenen sind. Er hebt al« ein in jedem Falle günstige« Moment den sichtlich höheren Kampfe«-wert südslawischer Einheiten hervor und meint: „Wa« da« alte Königreich Serbien in dieser Rich-tung leistete, steht gewiß auch in der Erinnerung aller, und auch die einst an den österreichischen Fronten gestandenen südslawischen Regimenter haben sich allzeit al« kaum zu erschütternde Granitsäulen erwiesen." Umstürze an« der Hand, al« die Bielzahl der Befitzer («S waren ihrer sieden) zur Lösung und zum verkaufe drängle. Die HaupttitigkeU deS verblichenen im öffentlichen Leben lag in seiner Anteilnahme an der Bezirks- und Gemeindeverwaltung. Insonderheit al« langjähriger Straßenkommissär der Bezirksvertretung hat er Erfolge erreicht, dte zu Vorbildern dienen könnten. Oft und oft hörte man von Automobilisten die schmeichelhafte Bemerkung, daß man auf ganz ausgezeichnete Straßen zustünde stoße, sowie min die Gemarkungen de« Be-zirke« Tüffer erreiche. Durch Einwirkung auf da« Per-sonal der Straßenpflege und durch häufigen persönlichen Augenschein brachte er e« mit verhältnismäßig geringen Mittel» zustande, die Straßen in einem idealen Zu» stände zu erhalten. Die meisten Wege i« dem a»»gedehnten Bezirke mußte Balentiaitsch zufuß zurücklegen, wa« ihm nicht tm geringsten beschwerlich fiel, ja oft sagte er gut gelaunt, daß er einen Tag, an dem er nicht wenigstens 10 Kilometer im Leibe habe, al« schlecht »erbracht Halle. Und da« noch zu einer Zeit, da er längst da« 79. Lebensjahr hinler stch gelasiea hatte. Fürwahr, ein eigenartiger Mensch von eiserner Natur, aber auch von eisernem Willen über stch selbst! Zu den vielen LebeaSwerkcn, die Karl Palen tinisch geschaffen hat, gehört da« Museum an eine der ganz bevorzugten Stellen. In allem und jedem, wa« er unternahm, war der Heimatstnn, die Heimallieb« die treibend« Kraft. Es gehörte schon seit IahrzHnte» zu seinen Liebling«gedanken, alle« da« zu sammeln, wa» geschichtlichen Bezug zum Hetmatboden hatte. Erst dte Zeit seine« Ruhestandes brachte de» Gedanken zur Neuorientierung der Japanischen Politik. Die vor kurzem durch die Brest, gegan-gen« Rachrichl. daß sich die russisch« Republik Des (erntn Csten» enqe an d't Mo»kauer Sow-jelrepubiik angeschlossen hat und damit die neu-«lich in Rußland bemerkbaren Zentralisierung?, beftrebunge» um einen guten Schrill vorwärts gebracht wurden, verleiht den nachfolgenden Au«, tührungen unsere« Berliner Sonderberichler-ftatlerS besondere Akluatilät. Auch aus die «tellunq Englands auf der FriedenSkonserenz zu Lausanne werfen sie ein erklärendes Licht. Durch die Auflösung de« japanisch-englischen Bündnisse« infolge de« Abrücken« Amerika« von Frankreich und in Bersolg de« englisch amerikanischen Zusammengehen« bah"e» sich gänzlich neue Verhält-nisse im fernen Osten an, die von tiefgehender Be-deutung für die Stellung Japan« und Rußland« in der künfligen Wellpolilik werden sehnen und die daher in Berlin mit großer Aufmerksamkeit gewürdigt werden. Deutschland kann zwar — ganz abgesehen vom Kriege — anch in den letzten beiden Jahren nicht aus ein Verhältnis zu Jrpan zurückblicken, da» frei von Enttäuschungen für Berlin war, namentlich bei der ungemilderteu Durchführung der Liquidierung des deutschen Eigentum« in Japan, Korea und .Kiautschou, ferner in der Oderschlesienfrage und schließlich in der Unterzeichnung der vzn der Entente an Deutschland wegen te« in Rapallo mit Rußland getätigten VertragSschlusse« gesandten Protestnote. Durch alle diese Z^tttachen ist man trotz vieler Ty»-pathieerklärungen und de« immer wieder erklärte» Interesse« am Erstarken Deutschland« geneigt anzu-nehmen, Jipan treibe eine Politik nach allen Seiten, eine Politik, die gerade dahin ihr freundlichste« Ge-sicht wendet, wo sich aus den eigenen Taten da« Gegenteil ergibt. So handelte e« auch nach der bol* schewikischen Revolution Rußland gegenüber, al» e« die Zeit gekommen glaubte, seine MachlsteUung auf dem asiatischen Konliueut ostsibirischen Loden« zu verstärken. Seitdem Ist allerdings manches anders ge-worden. Deutsche RctchSangebörige, denen bisher Japan verschlossen war, konnten wieder nach Japan zurückkehren und dort tätig sein, deutsche Lehrer und Gelehrte wurden dorthin berufen, ehemalige deutsche Kiantschou Soldaten siedelten al« Landwirte nach Korea über oder erhielten Stellungen in ja-panischen Diensten. Besonders nach der Konferenz von Washington, der veränderten Einstellung de« Tokioter Kabinett«, dem Zurücktreten der Militär-Partei und der Einschränkung der Fiottenstärken nimmt t« den Anschein, al« habe man zweck« For-derung eine« besseren Verstehen« zwischen den Angel« fachsen und Jzpan da« politische Steuer herumge-worsen. um aus friedlichem Wege den wirtschaftlich«» StaatSnotwendizkeiten deS Lande« gerecht zu werden. Reife. Mit einer Emstgkeit, die aller Bewunderung ivert ist, trug Valevtinitfch die Besonderheiten geschieh«-licher und kultureller Art au« dem Orte und der Um-gebung zusammen. Die Autorität seiner Persönlichkeit, da« Ansehen de« allgemein geschätzte» Manne«, der von reiner Selbstlosigkeit geleitet war, ließ ihn bet Privaten, wo er um die Überlassung eines Museums-stücke« vorsprach, wohl nie eine Fehldttte tun. I» seinem eigenen Haus« schuf «r dein Museum ei» wär-dige« Heim, ließ Schaukästen anfertige», erbat fich da und dort ein besondere« Slück, ordnete, katalogtfierte, legte eine Münz?»» und Papiergeldsammlung a». Her» harten. Käfer-, Schmctterlingsammlungen, Mineralien, kurz Dinge, dte eine Geschichte de« Bezirke« in natur -historischer und kultureller Hinsicht darstellte», damit die Jugend e« leicht habe, fich über die Wefentlichkeite« in diesen Dingen rasch und übersichtlich zu unterrichte». Al« Endergebnis seiner Sammet arbeit schwebte ihm vor, die Ruine, die über dem Orte Wache hält, soweit restauriere» zu lassen, daß der Haupliurm ein große« Getaß erhalten hätte. In dem die Schätze de« Museum« verwahrt würden. Leider hat der Krieg diese» schönen Plan zunichte qcmacht. E« kam nur noch zu ei»er bauliche» Sicherung der Ruiue vor rasch drohende» Verfalle und zur Aufstellung einer Wart« am Rundturm. Diese Täligkeit de« verstorbene» leitet schon tu ein andere« Gebiet hinüber, auf dem er nicht minder Große« und Ersprießliche« vollbracht ha». Er war die Se«le de» BerschöaeruogSvereine«, einer Körperschaft, die ohne valentinitsch kaum so erfolgreich gewesen wär«. WaS heute i» der nähere» Umgebung de« Markte» a» Anlagen und Aussichtspunkten in» Auge fällt, war da« Tretet alle dem Politisch-wiMchlichen Verein der Deutschen bei! ftum«et 95 Si zeig» sich deutlich, »ah die Zeit vorüber ist, wo England als BundeSaenoss« dem japanischen GesolgS-wann sür gegenwärtige Dienst« in Ostasien manches durchgehen lassen mußte, womit eS im eigenen Jnteress« eigentlich nicht einverstanden sein konnte. Gerade der Wunsch, den nach dem Weltkriege weniger wertvollen und in O'tasien zu unangenehm werdenden Bundesgenossen loszuwerden, hatte England zur V stäodigung mit Amerika veranlaßt. Die asiatische Gesahr ist eS, die d>» angelsächsischen Mächte zusammensührte, denn beide wissen, daß Aapan auf eine Verschiebung der Konstellation der Macht« rechnet, eine Verschiebung der Kräste, bte ihm eine geeignet« Grundlage zur Verwirklichung seiner Wünsche bieten könnte, eine Hoffnung, die Frankreich fördern bürste. Denn Japan, das sich anschickt, mit drm im Türkenkricg« so erfolgreichen Rußland inS Einvernehmen zu gelangen, weiß sehr wohl, daß in Aegypteu, im Sudan, in Palästina, Mesopo!amieu, vor allem in Indien eine furchtbare Gefahr für England droht. Diese ist umso giößer, alS die Engländer stch in Persien, Afghanistan usw. ungeheuer verhaßt gemacht haben und die Bevöl-kerung dieser Länder von Sowjetrußland die Be-freiung vom englischen Joch erhofft. Andererseits dürfte Jnpzn nichts über das Verhältnis Gioß-britannien» und Indien« zu Amerika wissen und daher vorsichtig sein, zumal e« zwischen zwei stai ken Feuern lieg«, gegen die e« nicht offen operieren rund. Durch zwei Momente fühlt sich Japw mit Recht in seiner Entwicklung bedroht; durch den Gegensatz wirtschaftlich völkischer An zu Awerika (China, Südostasien) und durch den Gegensatz po Wischer Natur zu England. England wiederum hat zwei Gegner, Frankreich und Japan. Wa» Wunder, daß die gemeinsame Sorge beider vor den «ngel-fachsen sie zusammenführt. Freilich ist auch Frank-reich koloniale Macht in Südostasien, aber eS fühlt sich dort neben England nicht sicher. Natürlich wär« «S Japan lieber, Frankreich wäre in Ostasien nicht so stark interessiert. JndeS man muß zusammen-gehen und nähert sich zudem Rußland. Doch eine russisch japanische Annäherung militärischer 9?atut wäre ein gefährliches Spiel, denn sie wäre nach dargelegten Erwägungen geeignet, d e für beide an-gelsächsischen Mächte bestehende asiatische Gesahr zu vertiefen. E« soll nicht verkannt werden, daß es wirtschaftipolitifch« Gründe sind, die eS Japan an-gezeigt erscheinen ließen, seine rnffische Politik zu ändern. Japan wird immer zu einem großen Teil auf die Einfuhr aus anderen Ländern angewiesen sein. Wie stark Japan in dem asiatischen Rußland intereffiert ist, geht daraus hervor, daß dec Expoit nach dorthin im Jahre 1913 nur etwa 4.27 Mil> lionen Den ausmachte, im Jahr« 1919 dagegen bis auf annähernd 71 Millionen gestiegen war. I« Einfuhrhandel aus diesen Gebieten ist eine Steigerung von 0.8 Millionen Den im Jahr« 1913 auf 6.9 Millionen A n im Jahr« 1921 zu verzeichnen. Werk von Karl Valentinitsch. So vielgestaltig wir sein Wirken, daß e« stch im Rahmen eine« knappen Gedenk-aufsatze« gar nicht ausführen läßt. Dabei war Baien« t witsch niemals «in Effekthascher, nie «in Mann, der eine Arbeit au« Ehrgeiz unternahm, etwa darum, um von anderen al« besonder« gescheiter oder besonder« tüchtiger Mensch auszufallen. Da« lag ihm meilenweit ferne. Rur ein Motiv war da« treibende: der innig geliebten Heimat »u nützen, ihren Bewohner» zu Fort-schritt und Gedeihen zu verhelfen. Die heutige Zeit ist recht ungünstig für Plän«, di« ich hinstchtlich der Fest-Haltung der Verdienste habe, die stch Sari Valentinitsch um seine engere Heimat erworben hat. Dazu gehörte ein Sammelweik über seine vielgestaltig« TStigkeil im Berufe, im öffentlichen Leben und al« Berater in landwirtschafiltchen Dinge». Heute könnte dies« Aibeit noch mit Aussicht auf Sifoig in Angriff genommen werden ; noch leben die vielen Zeugen seiner Wirksamkeit in Saite, die mehr al« «in Menichlnalter umfaßt. Da« andere wär« di« Errichtung eine« drm schlichten Wesen diese«' aufrechten Manne« angepaßten Denkmal«, da« richt dald j-mand mit wehr Rechtsanspruch verdiente al« Karl Valrntinitsch. So sehr zum Sezen seine« ganzen UnteUande« und namentlich de» Be»i»ke« Laito hat er gewilkt, daß e» kaum irgendwo Widerlpiuch gäbe, wenn dieser Plan zur Durchführn»» kommen sollte. Ja Karl Valentinitsch hat ßj«fo eine I-divl« dualitit verloren, wie ste an einem Ort« von der be-schtidenen Größe diese« Markte« in Jahrhunderten nicht allzu oft geboren werden. Solche Männer zu ehren, ihr Andenken den Nachkommen al« Beispiel zu über« Mittel», ist Pflicht jede« wählen Heimatfreunde«. __A. C. killtet Zeitung Unter allen diesen Voraussetzungen war man in Japan allgemein zu der Ueberzeugung gelangt, daß man in Ostsibirien durch eine friedliche Durchdringung aus die Dauer «ehr ausrichte» könne als durch militärisch« Besetzung, weShalh man zur Räu mung deS ruffischen Gebiete» schritt und so den Weg zu einer sriedliche» Verständigung srei «achte. Man tat dies umfomehr, als die Hoffnung«» auf ein« erfolgreiche Randstaatenpolitik stark geschwunden waren un!) eS sich gezeigt hatte, daß die Republik des fernen Ostens durchaus nicht gewillt wir, die alten Beziehungen zu Moskau zu lösen. Und so suchte man schon in Genua sichtlich Annäh ru»g. Heute kann eS stch sür Rußland in den B> ip^chungen zwischen Ja^an und der Republik deS fernen Osten», denen auch Herr Joffe, der äugend!,ckuch u, Ostasien ist, nicht fernstehen dürfte, im Wesentlichen um fiaauziell« Unterstützungen durch Japan hanteln, das seinerseits lebhaftes Interesse an Gerechtsamen in den sibirischen Gewässern, Roh. stoffiieferung«n (Holz) und «iner militärischen Ueber» einkunst nehmen dünste. Denn der eigentliche Grund sür Japan, diesen Ku;S zu nehmen, ist, wie besagt, daS Bestreben, Japans Vormachtstellung im fernen Osten durch wirtschaftliche Durchdringung zu er. reichen, um darüber hinzu« Moskau an sich zu binden. Co bürste ein j ipanisch russische« und ein ja-panisch sranzösischeS Zusammengehen in Zukunft nicht mehr uawahischtinlich sein. Und manch« glauben schon heute an das letzte Glied der Kelte, Rußland-Frankreich. Deutschland wird sich nach keiner Seite hin übereilen, denn es will Frieden! PniittW üunüsch.t» Inland. Dte Vertagung des Parlaments. Zwischen dem Ministerpräsidenten Pas < und Ljuba Jovanoviö fanden am 23. November längere Beratungen über die innerpolitifch« Lage statt. Es würd«» alle größeren Schwierigkeiten konstatiert. Während auf der einen Seile die Rekonstruktion der Regierung gefordert wird, wünsch« die and«re ein neue» ArbeitSprozramm, damit im Parlamente die Annahme deS BeamtengesetzcS sobald als möglich duechgeführt werde. Große Schwierigkeiten stellen sich auch der Einführung eines einheitlichen Gesetzes über die direkten Steuern entgegen. Pas! stimmte der Ansicht zu, daß dte Regierung nicht mehr ar-beitssähig sei. In «in«r Unterredung des Ministerpräsidenten mit dem ParlamentSvorsitzenden Dr. Lu-kini! wurde die Vertagung des Parlaments bis zum 2. Dezember beschlossen. Die Nachricht davon wird in den parlamentarischen Kreisen lebhaft nörtert. Wie der Slov-aSki Narod mitteilt, sind die Oppositionsparteien der Ansicht, daß dies «in Trick der leitenden Politiker deS regierenden Regimes fei, um den Einzug de» kroatischen Blockes in das Par-lament zu verhindern. Man rechnet allgemein darauf, daß die Regierung schon in den allernächsten Tagen ihre Demiffion geben werbe. Weihnachtsgeschenk für dte Staats-beamten. I« Finanzministerium wurde vor einigen Tagen die Absicht erwogen, den EtaatSangestellteu ein Weih-nachtSgefchenk in Gestalt eine« dreizehnten Monats-aehalteS angrdethen zu lasten. Die SlaatSdiener sollen 800 Dinar, die nichtdefinitiven Beamten 1000 und di« definitiven Beamten 1500 Dinar empfangen. Di« Frage eines BekleidungSbeitrageS ist noch im»er in der Schwebe. Zu einem endgül-ligen Btichluise hinsichtlich deS Weihnachtsgeschenkes ist es noch nicht gekommen. Da am 21. November da« Parlament bis zum 2. Dezember veUugt wurde, hat der Finanzminister auf das Einschreiten einiger Abgeordneten hin versprochen, die Teuerungszulagen vom 1. Dezember an zu rechnen, obwohl das Gesetz über die neue Beamtenpragmatik erst Mitte De-zembcr vom Parlament verabschiedet werden dürfte. Die Wohnmieten nach dem neuen Jahre. Am 22. November setzt« sich in Seograd daS fianzw i christliche MmiNerkomitee zu einer Bera-luvg über eine allsällige Novelle zum Wohnung» gesetz zusammen. Nach einem längeren Referate deS Ministers für soziale Fürsorge Dr. Zerjav. be schränkt« sich die Beratung aus die Frage, wie nach dem 1. Jänner 1923 die Wohnmiet« festgesetzt wer-den solle, ver Innenminister berichtete, dap in weiteren Kreisen «ine große Erregung herrsche, weil an einigen Seite 3 Orten, besonders in Beograd^ die Hausbesitzer schon I« vorhinein hohe Forderungen stellen, die Mieter aber erklären, sie könnt«» nicht ntnntnSwer« mehr bezahlen. E« wurde daher beschlossen, beim Minister-rat« den Borschlag «inzubring«n, jenen Teil der Novelle, der die Festsetzung der Miettpreise in den alten Grenzen Serbien« betrifft, erst nach einem Jahre in Wirksamkeit treten zu lassen, in den neuen Provinzen aber nach Maßgabe der örtlichen und sozialen Verhältnisse eine MiclSerhöhung in einem gewissen Verhältnis zur vorkriegSmiet« eintreten zu lassen. Von dieser Begünstigung sollen nur reichere Mieter und GelchästSlokale ausgenommen fin. Aber auch in diesen Fällen darf die Miete die zwölffache Frieütnshöh? nicht übersteigen. Vor der endgültigen Beschlußfassung werden noch die WohnungSorgani-sationen zu Rat« gezogen werden. Wieder einmal. Dann und wann drückt die oberste Finanz-bchörde die Erinnerung an die 20^igen Bo-.s, deren Auszahlung so oft verlprochen wurde. So verlantbürte vor einigen Tagen das Finanzministerium, daß di« summarisch«,, Dalen über die 20^igen Bo.S, die gelegentlich der Kconenabstem-pelung hinauSgegeben wurden, noch immer nicht voll-ständig gesammelt sind. BiS nun habe einzig und allein Slowenien genaue statistische Datei» vorgelegt, während die Finanzverwaliungen der anderen Piv-vinzen noch im Rückstände seien. ES sei zu erwarten, daß diese da» erforderliche Material bald vorlege» werden, worauf daS Ministerium die Aus-zahlung der 20Higen Bon« sofort an-ordnen werde. Die Kette der Verständigungen mtt Italien. So überschreibt ein slowenisches Blatt treffend die Nachrichten über die Aussprache Mussolini-Ninlit in Lausanne. ES wurden Komplimente ausgetauscht uno der gegenseitige BerständlgungSwillen betont. Unser Außenminister zeigte sich von Maffolini sehr befriedigt und dessen Persönlichkeit scheint in ih« geradezu eine Art Begeisterung ausgelöst zu haben. Ueber den Eindruck, den die freundschaftliche AuS-spräche Mussolinis mit dem jugoslawischen Außen-minister auf die jugoslawisch« Presse gemacht hat, läßt sich der Tnester P ccolo della Sera folgender-majien aus: „Die jugoslawischen Blätter haben »ich dieser Tage so begeistert über den italienischen Ministerpräsidenten Mussolini ausgedrückt, daß ihie Lobreden den Ton eines jeden ausländischen Blattes übertreffen und sogar mit unseren (italienischen) faschistischen Zeitungen wetteifern." Mussolini spielt aus der Konferenz von Lausanne vorläufig die erste Geige und seine Zusicherungen bezüglich der Au«-sührung de« vertrage« von RapaUo hab/n in der jugoslawischen Oeffentlichkeit wirklich befreiend ge-wirkt. Ob er seine geäußerten Absichten gegen feine eigenen Anhänger wird durchsetzen können, steht fiel-(ich sehr dahin. Ausland. von der Schaffung eines neuen ValKanbundes. Vor einigen Tagen fanden sich in einem Hotel zu Lausanne der Außenminister Jugoslawien« Dr. Nincc, der Führer der griechischen Delegation BenizeloS, der Rumäne Duca und dec bulgarische Minister-Präsident StambolijSki zu einer Konferenz zusammen. Offiziell sollt« sie der Besprechung der Minderheiten-frage in dem der Türkei zurückzugebenden Ostthrazien und dem bulgarischen AuSgang zum Aegäischen Meere dienen, viele Umstände (das FreundfchafiSwerbeu Stambolijslis in Beograv und Bukarest u. f. w.) weife» aber daraus hin, daß ein engeres Zusammengehen der vier Balkanmächte aus der Orientkonferenz erzielt werden sollte, um gegenüber der Türkei und vielleicht auch den Westmächten mehr Geltung zu erlangen, wenn nicht gar die Bedingungen für die Schaffung eines BalkanbundeS festgesetzt wurden. Späteren Meldungen zufolge ist der mit einiger Sicherheit zu erwartende Balkanvlock nicht gegen die Türkei gerichtet. Die Idee seiner Ausstellung ist nicht in BenizeloS, sondern in Dr. Nintic entstanden. Die Nachricht von diesen Verhandlungen hat in Paris einen starken Eindruck hervorgerufen. Kritische Lage in Lausanne. Die Türke», die sich infolge des Anschlusses Bulgariens an den Balianblock in Lausanne ver-einsam» fühlen, versuchen die Entscheidung hinzuziehen, bis ihre russischen Freunde — Tschiischcrin ,st auf dem Wege nach Lausanne — bei der Friedenskonferenz erscheinen. Der gegenwärtig einzige Vertreter der mein 4 Ci l litt Zeitung ttBKOKt 96 Wuj^n, der Führer dtr russischen L>and«l»misiion in Rom Vorowskij. tritt sehr selbstvewrißt auf und brachte da» Präsidium der Konferenz durch feine dezidterte Forderung, daß Rußland und allen übrigen geladene» Staaten dieselbe» Rechte auf der Konferenz zuzusprechen feicr wie den sogenannten Siegerstaaten, in peinliche Verlegenheit. JSmet Pascha beklagte sich übet Verrat und gab seinem Bebauen, Ausdruck, daß er dem Franzosen Franklin Bouillon vertraut hab«, der jetzt in der Einheitsfront der Großmächte gegen die Türken stehe. Er drohte mit seiner Abreise. Die türkischen Forderungen in Lausonne. Der Führer der türkischen Delegation in Lau« sänne, der General J»met Pascha, äußerte sich einem Vertreter der Wiener N. Fr. P. gegenüber über die Forderungen der Türken auf der Friedenskonferenz u. a. folgendermaßen: «Ueber die Einzelheit?« der türkischen Politik in Lausanne genaue Anffchlüsse zu geben, ist unmöglich, da Hunderte von Faktoren in Betracht zu ziehen sind. Kurz beantworiet wird die Frage damit: Die Türkei will in Frieden leben, aber nicht al« Bafall.fondern als einevöllig freieNatton." Ein aiiderer türkifcher Delegierter. der bei der Unter» redung anwesend war, kam aus die kriegSgräuel in Analolien zu sprechen und meinte, daß die Griechen an Zerstörungen und Massaker« den Wellkrieg über« boten hätten. „Die zwei großen Berkehrsstraße» von Swyrna nach Angora und von Angora nach Mudania sind in einer Ausdehnung von 500 Kilometern sozusagen schwarz von Trümmern und Brandresten. Nicht ein Dorf, nicht eine Stadt, nicht ein Weiler aus dieser Strecke sind verschont geblieben. Was wirf« mau den LemaUsten eigentlich vor: Daß sie auf ihrem eigenen Heimatboden durch, drei Jahre gegen den Eindringling kämpften, nachdem sie im Weltkriege beinahe anderthalb Millionen auf die Verlustliste der Türkei schreiben mußten! Kann man ihnen jetzt vorwerfen, daß sie, nach einem Schlagworte der un« feindlichen Propaganda, einen „maßlosen Avpetit" zeigen? Wir türkischen Delegierten sind hier als Vertreter eine» Volkes von Märtyrer», da« während beinah« zehn Jahren unter der KriegSgeißel litt und das nur legitime Anspruch« stellt, die den elementarsten RechtSbegriffen entsprechen." _ Aus Siaüt uuct Anmeldung de» Jahrgange» 1903. Der Gtadtmazistrat Eelje verlautbart: Auf Gluvd-läge einer Zuschrift de« Militärbezirke« Eelje, Kom. ZI. 1946 vom IS. 10. l. Z., werd«» alle Jüng-ling« de« Geburisjahrgange« 190S, di« im Bereiche d«r Stadt Selje wohnen, ohne Rücksicht aus ihre Zuständigkeit aufgefordn». sich zweck» Einschreiben« in da« Rekrutenverzeichni» aus dem Stodtmogistrat« von E«lj«, Ztmm«r Nr. 9, in der Z«it vo« 32. No. ve»ber l. I. bi» zum 3. D«z«mbrc I. I während d«r «mt«stundtn, d. t. von 9 bi« 12 Uhr vormiu lag», persönlich anzum«lden. Zur Anmeldung muß jeder Jüngling mit sich bringen: 1. Heimatschein, 2. Taufschein, 3. Familieubo^tn, 4. die militärischen 'Dokument« (Abschied, früheren Militärpaß usw.) de« Vater« und aller Brüder, die al« Sol« datra entweder in der früheren österreichisch-unga-rifchn» oderl in unftrtr Armee gedient haben. Wer sich nicht bi» zum festgesetzten Tage odet über-Haupt nicht melde«, wird den Artikeln 10 u. 11 d. W..G. unterworfen» überdit« al» Militär slüchi ling betrachtet. Eltern, Brüder. Schwestern und Verwandte aber, welche die abwesenden jungen Männer nicht an« melden sollten, werdtn auf da« strengste nach den be-stehenden Vorschriften bestraf« werden. Die Auirede. man habe von dieser Kundmachung keine Kenntnis gehabt^ rechtfertigt niemand. Anmeldung von Reserve- und Ruhe« standsoffizleren. D«r Stadtmagistrat Erlje ver-lautbart: Avf Grund einer Zuschnfi de« Militär« beztrkSkommando» Eelje zu Pov. Zl. 2238 vom 18. November I. I. dezw. Verordnung de» Herrn Krieg»» und Marineminifier» F. A. Zl. 24.418 I. I. wtrden alle pensionierten und Refvrveoff.ziere, die im verricht der Stadt Eelje wohnen, aufgefordert, sich in der Zeit vom 23. November bis zum 2. De« zkmber l. I. während der AmiSttunten, d. i. von 9 bi» 12 Uhr vormittag», im Z!mmer Str. 9 deS Stadlmagistrale« perföulich zu meiden, damit sie die odenangesührie L.rordnnng zur Kenntnis nehmen. Da dies« Angelegenheit sehr wichtig ist. wird »«pünktlich« Besolgm'g der A>.ffordenmg geieten. Anmeldung von prioatenAutomodiien, Dreirädern, Motorrädern u. Fahrrädern. Aus Grundlage einer Zuschrift d, 6. Ausrüstung (Werkzeuge, Pneumatik«, andere Gegenstände, Ersatz «eile u. f. w.), 7. in welchem Zustande ist der Motor, daS Dreirad bezw. da» Zweirad. ferner wieviel ist e« wert. Da die Anmeldung oberwähnter Fahrzeuge für jeden Eigentümer im eigenen Interesse wichtig ist, möge jeder pünktlich bi» zum festgesetzten Termine diesem Aufrufe Folge leisten. Segen jedermann, der bi» zum festgesetzten Tage die erwähnten Fahrmlttel nicht anmelde«, wird auf da» strengste vorgegangen werden. Die Ausrede, von diesem Erlasse nicht« ge» wußt zu haben, rechtfertigt niemanden. Flir ein Leget-Denkmal. Die Gebiet« Verwaltung sür Slowenien ersucht un» um die Ver-lautbarung nachsolgender Zeile»: Aus dem Leget-felde in der Näh« von Srem. Mitrovlca liegen einige Tausend Soldaten d«r Timokdivision begraben, die im Jihre 1914 in den Kämpfen um die Be-sreiung und Bereinigung unfere» Volke« fielrn. Der Sokoloerein von Mitrovlca hat die Aufgabe über-nommen. diesen Helden ein enfprechinde« Denkmal zu setzen und ihre Gräber in Ordnung zu Halle», weshalb er sich an die ganze Nation wendet, ihm durch freiwillige Beiträge bei diesem patriotischen Wirken zu helfen, wodurch wir wenigsten» teilweise die Schuld d«nen gegenüber abtragen, di« ihr L«b«n sür unser« Frriheit hingegeben haben. Beiträge mözen unter Bezeichnung de« Zwecke» der SrpSka zabrvZna banka d. d.. Filiale Srem. Mitroviea, überwiesen werden. Evangelische Gemeinde — Abend- fiottesdienst. Am 2g. November, dem Toten-onntag, findet der Gem«indegotte»dienst in der EhristuSkirche nicht vormittag», sondern um 5 Uhr nachmittag» statt. Vikar May predigt dabei über: Lasset die Toten r«den". Die Feier wird durch den Vortrag de» Liede» ..Mag auch die Lieb« weiurn", von Alexander Winterberger, freundlichst gesungen durch Frau Zdeuka Greguriö, verschönt. Todessall. Am 22. November ist im allgemeinen Krankenhause der Buchhalter Alson» Saolniker im jugendlichen Alter von 28 Jahren verschieden. Da» Leichenbegängnis findet am 25. November um 4 Uhr nachmittag« vom Krankenhause au» nach dem städtischen Friedhofe statt. Der Verblichene, der einer alten Eillier Familie entstamm», «rsreute sich seiner Tüchtigkeit uud feine» ungemein liebenswürdigen Wesen« halber der vollen Sympathien aller, die ihn kannten. Die Erde sei ihm leicht. Aranzersatzspende. Statt eine« Kranzes für den verstorbenen Herrn Karl Walzer haden die Familie Putan 200 U und die Familie Jellcnz 200 « für die Freiwillige Feuerwehr Etlje gespendet. Gemeinsame F-uerwehrübung. Diesen Sonntag findet um 2 Uhr nachmittag» in «podnja Huvinja die gemeinsam? Schlnßübung der srehoilligen Feuerwehren von Eelje, Äabeije, «skofja va?, Babno und sßojnif statt. Da vielleicht Lchußsignale gegeben weideu. wird die» der Bevölkerung auf diesem Wege mitgeteilt, dcrnil unnötige Beiinruhigung vermieden werde. Nach der Uebung kommen die Feuerwehr- leute und Gästt im Gasthause Pristovs-k in Spodnja Hudinja zu tiner gemütlichen Unterhaltung zusammen. gur Liedertafel deS Eillier Männergewng« vereine« am 4. November ist noch hervorzuheben, daß Herrn Martinovic ein wesentliche« Verdienst an dem schönen Verlause de« AbendeS zukommt. Herr Mar» tmov i Hatte wirklich großzügige und umsichtige Vor« bereitungen getroste», um die große Anzahl seiner Gäste klazlo» zu befriedigen. Speisen und Getränke waren erstklassig und bis zum Schluss« der Veranstaltung erhältlich. Ebenso war di« Bedienung rasch und taveUo«. Die Konzertbesvchir fühlten stch wie zuhaust un» waren voll, de« Lobe» üb«r Herr» Martinovic, der sich auch di«»mal als großstädtischer, jeder Ausgabe gewachs«n«r Restaurateur erwiestu hat. Da» glkaquartett in Hraftnik. Au» Hrastntk wird un» geschrieben: Der traditionellen Muniftzen; einiger bekannter Kunstsördcrtr in Hrastaik ist e» zu verdanke», daß wir un» hier am 18.1. M. der wunderbaren Leistungen de» Zikaquartette» erfreuen konnten. Diese Künstlervereiuigung ist nicht nur im steirischen Unterlands, sondern auch in ihrer Heimat und im Deuischeu Reiche so bekannt g'wor-den, ihr känstlerilche« Können wurde so oft in den Blättern gewürdigt, daß wir fein Wort darüber zu verlieren brauchen. Wa« dem Konzerte in H.astnik feinen besondere« intimen Reiz verlieh, war da» Familienhast« der Veranstaltung. Die Künstler kamen mit der kleinen ausgewählten Zahörerschast auch in persönliche Berührung. Wir sagen den un» lieb-gewordenen Künstlern und den Veranstaltern unseren besten Dank uud wünschen, daß un» die Güte der letzteren bald wieder «inen so köstlichen Kmistgenuß b«>ch«rcn mög«. Da» Auslandsstudium für Iugo slawen gesperrt. Dem Deutschen Bolk»btatt in Neusatz wurde auf seine Anfrage bezüglich de» vom Ljubljanaer SlovenSki Narod berichteten Verbote« de» Auslandsstudium» jugoslawischer Studenten hin von amtlicher Seit« mitgeteilt, daß dj>» Unterricht»» Ministerium keinrSweg» die AuSsolgnng von An»-reijeoisa für im Auslande studierende Jugoslawe» eingestellt hab«. Dte Bewilligung zum Studium im Auslande werde von den politisch«» LandeSbthörden erteilt und da» Unterrichtsministerium hab« sich bloß di« Kontrolle dieser Bewilligungen auSbedungen. Um die Bemeindesparkasfe in Ma ridor. Im Zusamm«nhang« mit der Millionen-insolvenz«rklärung de» dann zurückgrtrrttiien Vor-stände» der Marburg» Gemtilldtsparkaff« Dr. Jr-gol t hat daS vertrauen der Bevölkerung in diese» Institut begreift'ch«rweis« «inigermaßen gelitten und di« Beunruhigung wurde dnrch du Schreibweise einig« Blätter noch erhöht. In den demokratischen Zeitungen Maribor» sind nun BeruhigungSerkläruugen erschienen, deuenzufvlg« di« Angriff« geg«u die unter staatlicher Aussicht stehende Gemeindesparkasse (Sr-zilkShai.ptmann Dr. Lajr.tö) drr Begründung entbehren. Die Spitalsmisere in Maribor. Wie die Marburger Zeitung meldet, wird da» Mariborer «rankenhau« mcht genügend beheizt, wodurch die dort untergebrachten Patienten auch schon ernst« Krankhtit»v«rschU«meruugen zu erleiden haben. Be-sonder» während d«r ^g-irwärtig in Maribor herrsche den «charlach-ptdemie, wo e» vjeltn Eltern nicht einmal freisteht, ihre Kinder der SpitalSversorgung zu entziehen, ist die Kälte iu den Kraukeosäleu nicht uogesährlich, E» wäre wirklich a« Platze, wenn berufen« St«llen diesen Zuständen endlich ener^ich abzuhelfen sich bemühten. Wirlschasl uud Verkehr. Was haben die Steuerzahler in der Zeit bis Ende 1922 zu tun? Die Handel», uud Gewerbekammcr in Ljublana «acht aus nachfolgende Punkt« aufmerksam: 1.) Wohnung» listen und -Verzeichnisse. Bi» 30. Nov.mber l. I. müssen all- Hausbesitzer In Slowenien und im Prekmurj« selbst oder im Wtg« ihrer Vertreter den zuständigen Steuerbllionen veranschlag« worden, von denen jedoch am 30. Juni bereit« über 65 Millionen ver-ausgabt waren. Darnach muß sich also am Schlüsse de« ersten Halbjahres die Z>chl der Arbeiis-losen nahezu vcrdrppclt baden und die Regierung für die zweite Jahreshälfte mit einer weiteren Zunahme der Arbeitslosigkeit rechnen. Der Sturz der deut-schen Mark übteme ver hängnis« volle ÄuziehungSkrast ans den fran- zSsischen Franken au«. In Pariser politischen Kreisen werden lebhafte Besorgnisie über da» neue anhal» tende Sinken de» französischen Gelde» geäußert. Eine bekannte FinanzautoritSt erklärte, daß zur Zeit un-geheuere Frankenbetriize von fremden Besitzern abgestoßen werden. Eine neue Geldeinheit in Rußland. Ein Dekret der Sowjetregierung gestattet der russi« schen Staatsbank die Emission' von besonderen Banknoten, die aus eine neue Geldeinheit, Gulden genannt, lauten. Ein Gulden soll den vollgedcckten Wert von je 10 Goldrubel haben. mm NITRA :Die Lichtfülle der\SM^. T)sram-Nitra-£ampes$^^ bei geringstem Stromverbrauch isf/ unübertroffenA nfe* OSRAM NITRA 41) Pas (Nachdruck verboten.) Hrandhotel Aabylon. Aoman von Arnold Ben nett. »Sie haben dich nur gesangen genommen, um dich ernige Tage von London fern»uhalten, lediglich um dich zu zwingen, deine Verabredung mit Samplon Levi zu versäumen. ES scheint mir, ihr Streich ist ihnen gelungen. Angenommen, es gelingt dir nicht, da« Geld von Levi zu bekomme», gibt e» einen anderen Finanzmann in ganz Europa, der e« dir gegen so zwetselhaste Sicherstelluag leihen würde?" »vielleicht nicht," entgegnete Prinz Eugen ge-lassen. „Aber du wirst sehen, ich bekomme eS von Sampln Levi. Er hat eS mir versprochen, und ich weiß von anderen Leute-', daß er ein Mann von Wort ist. Er sagte, das Geld würde für mich bereit-liegen, bi« —'• „Ci8 wann V «Bi» Ende Juni." „Und jetzt haben wir End« Juli." „Run, wa« ist ein Monat? Er ist hoch erfreut, da» Geld zu verleihen, denn er wird gute Zinsen bekommen. Wie in aller Welt hat fich die Idee einer Verschwörung gegen mich in deinem weisen, alten Haupt festgesetzt? Der Gedanke ist lächerlich. Eine Verschwörung gegen mich? Und zu welchem Zweck ?" „Ach, Enge», erkennst du denn nicht, daß dieser Anschlag gegen dich von Leuten ersonnen worden ist, die alle deine Angelegenheiten genau kennen und deren Wunsch e» ist, deine Ehe mit Prinzessin Anna zn verhindern? Nur ein Mann in Europa kann «in Interesse daran haben, deine Ehe mit der Prin-zessin vereiteln zn wollen und zwar weil er sie selbst heiraten will.* — Eugen erbleichte. „Du willst mir also zu verstehen geben, daß «eine Gefangennahme in Ostende von Agenten «eine« Nebenbuhler« ausgeführt wurde?' »So ist 1»." / .Du bist ein treuer Freund und meinst e» gut mit mir, Aribert, aber du irrst. Du host dich um-sonst geängstigt." „Haft du Reginald Dimmock v:rgessen?' »Ich sagte dir, er ist ermordet worden. Da» gehörte mit zu dem Anschlag gegen dich, mein armer Eugen.' »Pah!" sagte E.-z?n. .ich glaube nicht, daß er ermordet worden ist. Wa« Sa.npsou Levi belr'ff». wette ich tausend Ma>k gegen dich, daß ich noch heute morgen mit ihm einig werde und die Millio, in meiner Hauv ist, bevor ich London verlasse." Aribert schüttelte den Kopf. „Du scheinst große» Vertrauen zu Mr. Levi zu haben," sagte er. „Hast du schon früher öfter» mit ihm zu tun gehabt?" „Nun," gestand Eugen zögernd, „einige Male. Welcher junge Mann in meiner Lage hat nicht hie und da ein wenig mit Mr. Sampfon Levi zu tun?* .Ich." sagte Aribert. „Du! Du bist ein alte» Fossil." — Er läutete. — ,Han«, ich will jetzt Mr. Sampson Lrvi empfangen." Aribert zog sich zurück, und Prinz Eugen ließ sich in dem großen Samlsessel nieder un) begann die Papiere durchzusehen, dte auf dem Tische lagen. „Gulen Morgen, Königliche Hoheit!" — Sampson Levi verneigte sich tief. — .Ich hoffe, Hoheit befinden sich wohl.' „Danke, e» geht,* antwortete der Prinz. Obwohl Sampson Lcvi fast ständig mit Herr-schaften blauestcn Blute« zu tun hatte, hatte er e« noch immer nicht gelernt, in den ersten Minuten einer derartigen Ualerreduig sein Gleichgewicht zu bew ihren. Später war er dann immer wieder ganz er selbst, aber im Anfang war er regelmäßig ans« geregt und krebsrot im Gesicht. „Wir wollen gleich zu unserem Geschäft übergehen,' begann der Prinz. »Nehmen Sie Platz, Mr. Levi." „Danke. Königliche Hoheit." „Jetzt also zu der Anleihe, die wir besprochen haben. Ich- glaube, eS war eine Million, nicht wahr?" „Eine Million," stimmte Levi bei und spielte mit seiner mächligen Uhrkette. »Jetzt ist alle» geordnet. Hnr sind die betref. sende» Papiere; ich möchte die Angelegenheit gerne sosort erledigen." „Gauz richtig, Hoheit. Ader —* „Ader wa» ? Vor einige» Monaten sprachen Sie Ihre vollste Zufriedenheit mit der von mir ge-boienen Sicherstellung au«, obwohl ich zugebe, daß sie etwa» außergewöhnlich ist. Die Höhe der Ziasea war Ihnen ebeusall« recht. Ich — ich glaube Ihnen mitgeteilt zu haben, daß sich da» Vermögen der Prinzessin Anna, die mir die Ehre erweisen wird, mir ihre Hand zu gewähren, sich aus etwa fünfzig Millionen Mark belauft." — Prinz Eugen hielt inne. ES war nicht nach seinem Geschmack, mit einem Fmanzmann so vertraulich zu reden, doch die Umstände erforderten e«. »Sehen Hoheit, die Sache verhält fich so," be-gann Sampson Levi. Und er erklärte dem Prinzen, daß ihm bnä Gcld von einem Konsortium bi» zu emem ganz bestimmten Termin überlassen worden sei. Da der P'.inz sich am verabredeten Taqe weder gemeldet, noch ein Wort an ihn gerichtet habe, habe er anAenomme», der Prinz habe sich da» Geld be-reit» anderwärt« verschafft, und da er nicht länger frei über die Summe verfügen konnte, habe er e» der Regierung von Chile geliehen. „Zum Teufel mit der Regierung von Chile, Mr. Levi!' lief der Prinz erbleichend. „Ich muß die Million haben. E« war eine feste Verabredung." „Ich geb« zu, e« war eine Verabredung, aber Höheit haben sie nicht eingehalten." »Wollen Sie damit sagen," begann der Prinz nach einer langen Pause, „daß Sie nicht in der Lag« sind, mir die Million zu beschaffen?' „Es wär« mir möglich, Hoheit, im Laufe eine» Jahre« da» Geld zu beschaffen.' — (Fortsetzung folgt.) Hut Da Schmerzen im Qealcht ? Im ganze« Körper i Gebrauche Elsa-Fluid! Br*uoh»t Da eine wohltuende, «Wirkende Einreibung ? 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November um »/« • Uhr früh im Alter von 28 Jahren selig im Herrn entschlafen ist. Die irdische Hfllle des teuren Verbliebenen wird am Samstag den 25. November um 4 Uhr nachmittags vom allgemeinen Krankenhause auf dun städtischen Friedhof überfährt und dort zur ewigen Ruhe bestattet, Dio heil. Seelenmesse wird Montag um 7 Uhr früh in der Stadipfarrkirche gelesen werden. Dem Dahingegangenen sei ein ehrendes Angedenken beschieden. Celje, den 22. November 1922. Behördl. konzes*. Hans- u. Kealitäten-Verkelirs-Bnreau Ant. P. Arzensek CELJE, Kruljit Petra cesta Nr. 22 vermittelt Veikfiufr sowie AnkAtif« von UKusern, Villen, Schlössern, Grundbesitzen, Fabriken usw. reell und zu den kulantesten Bedingungen. Amerikanische Singer-Nähmaschinen erhältlich in unserem eigen«a neuen Verkaufslokale iu Maribor, Solska ulica 2. Vertreter für Celje Josip Rojc, Mechaniker PreSernova ulica 10. Singer-Nadel. Singer-o.i Singer-z-mo SlllgBr'EsäatzWstsMHeile usw. 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