K8ÄO. Das stand. Theater - Gebäude in Laibach. H)a so eben ein zeitgemäßer Umbau des stand. Theaters in Laibach begonnen hat, da derselbe vielfach besprochen wnd, und sich so mancher Wunsch nach einem ganz neuen Theater ausspricht, so dürfte es für mehrere unserer Leser von Interesse seyn, einige Daten über die Entstehung des bisherige!, Theaters und über den nun begonnenen Umbau desselben z'.l erlangen, und wir sehen uns in die Lage versetzt, ihnen mit nachstehenden verläßlichen Notizen dienen zu können: Bei dem Ende Juni 1765 abgehaltenen Landtage beschlossen die Herren Stände von Kram, wegen der erwarteten Ankunft Sr. damals Nöimsch-königl. Majestät, (Kaiser Joseph II.), die Erbauung des bisher bestandenen Theaters. Das Gebäude selbst soll bis dahin zur stand. Reitschule gedient haben. Der Bau, in, Innern der 4 Hauptmauern, begann sogleich und wurde binnen 6 Monaten vollendet. Der landschaftliche Baumeister, Lorenz Prager, entwarf den Baiü!,': lind führrc den Bau aus, die Bauleitung besorgte der ständische Ban- und Theater-Inspcctor, Joseph Leopold, Wiser, der sich in den späteren Acren mit dem Prädicate »von Berg" unterzeichnete. Der ganze innere Bau, Logen, Gänge, Stiegen, so wie das ganze Bühnenwesen ward bloß aus Holz ausgeführt, und hat sich so bis auf unsere Tage erhalten; doch des Himmels schirmende Hand hat über uns gewacht, denn, obgleich es in Bezug auf Feuersgefahr keinen gefährlichern, als unsern bisherigen Thearer^ustand geben konnte, obgleich während der letzten 30 Jahre der Funke schon dreimal — ja einmal während der Vorstellung selbst glimmte, bat uns der Himmel vor dem schrecklichen Unglücke, das ein Brand in diesen Hause, besonders während einer besuchten Vorstellung angerichtet haben würde, bewahrt; — nicht viel geringer war die Gefahr, in der wir hinsichtlich des theilweise ganz vermoderten Gehölzes schwebten, das dem Logengerüste zur Unterlage diente, und das, wie sich nach Abtragung des äußeren Schauplatzes zeigte, in Kurzem der Last gewichen wäre. Nach Wiser's Baurechnung hat der damalige Bau 11.378 fi. 41'/z kr. gekostet, wovon auf Gehölz..........l"7 st- 20 kr. Maurer, Ziinm'rleutc, Taglöhncr, Tischler 2760 ,> 46'/« ,> Leinwand.........855 » 33 » Gips und Kalk.......138 „ 38 » Maler, Vcrgoldcr, Bildhauer . . . 3903 „ 44 „ Schlosser, Hafner, Uhrmacher, Stein,netz, Drechsler..........9,9 >> 44 » Nägel und Drabt.......305 „ 8 » Tischler ertra: wahrscheinlich für Einrichtung 344 „ 47 „ Ertraordinarien........743 » l „ verrechnet erscheinen. Da auf Baumaterialien als: Steine, Ziegel, Sand u. s. w. gar nichts aufgerechnet ward, so dürfte der bisher bestandene Seiten;ubau erst in späterer Zeit entstanden seyn. Der Zubau an der Hinterseite des Theatergebäudes wurde im Jahre 1829 aufgeführt. Das älteste noch vorhandene Theater-Inventar aus dem Jahre 1775 beweiset die Genügsamkeit der damalige»» Zeit, denn der ganze Reichthum dieses Theaters bestand m 8 Decorationen und einigen Versetzstücken. Die Baukosten haben die Herren Stände bestritten, und erst einige Jahre nach der Ausführung des Baues wurden Logen an Private verkauft, und nicht uninteressant dürften Notizen über die Preise dieses Verkaufes seyn. Die theuerste Loge im ersten Range wurde im Jahre 1776 mit 150 fi. bezahlt; im Jahre 1774 wurden 3 Parterrelogen zusammen um 75 fl. hintangegeben und im Mai 1776 wurde die günstige Gelegenheit benutzt, 3 Parterrelogen, jede um 30 fl., an Mann zu bringen. Mehrere dieser zu 30 fl. erkauften Logen sind noch dermal im Besitze der Nachkommen der ersten Erkäufer und tragen gegenwärtig 60 bis 90 fl. jährlichen Pachtzins ein; andere Logen haben schon öfter den Eigenthümer gewechselt und die Verkäufe der letzten Jahre geschahen zu Preisen von 1200 fi., ja selbst von 1500 fl. So groß auch der Abstand der dermaligen Preise von jenen der Jahre 1774 und 1776 ist, so werden doch wahrscheinlich unseren Nachkommen im nächsten Jahrhunderte unsere heutigen Logen-Kaufs- und Pachtpreise eben so idyllisch klingen, wie uns jene unserer Vorältern. (Fortsetzung folgt.) l3U Fürstbischof von Lavaxt. " (Beschluß.) Sein > Umgang mit seiner nächsten Umgebung war, wenn ihm nicht Mißtrauen eingeflößt würd»,', anziehend dnrch Anspruchslosigkeit nnd rückhalcslose Offenheit, so wie dnl'ch eine Herzlichkeit des Benehmens, die unwiderstehlich fesselte lind zu gleicher Offenheit ermunterte, schnell angeregt dnrch alles ungewohnte, war er keineswegs voreilig in Ausführung der Entschlüsse, berieth die Erfahrung und Einsicht Anderer mit dem unumwundenen Geständnisse eigener Unkenntnis: in der besprochenen Angelegenheit; war aber nach sorgfälliger Berathung sein Entschluß gefaßt, so wollte er auch diesen ohne vorlauten Widerspruch'ausgeführt sehen. Einfach in Allein, was seine eigene Person berraf, war er doch darauf bedacht, einen standesmäßigen Aufwand in seinem Hause zu entfalten. Während ein Theil seines Einkommens der Wiederherstellung seiner Gesundheit und der beträchtlichsten Entfernung des möglichen Vorwurfes, als biece er zu seiner physischen Kräftigung nicht Alles auf, gewidmer war, wurde das Uebrige den Werken der Nächstenliebe und Gastfreundlichkeit geweiht. Welche Freude war es für ihn, vom l!> bis 5. Juli 18-15) zugleich Seine Eminenz, den hochwürdigsten Cardinal nnd Metropoliten, Fürsten v. Schwarzenberg, so wie Seine Ercellenz, den hochgebornen Obersten Kanzler, Grafen v. Inzaghi, in seiner bischöflichen Residenz bewirthen zu können! Freundliche Puncce anf seinem Lebenswege waren ihm die zahlreichen Besuche seiner Freunde von nah nnd fern. Das; seine Gastfrcundlichkeit aber auch dein geringsten Dorfcaplane galt, das; er auch mit ihm sich freundlich unterhielt nnd ihn zu seinem Tische lud, bekennt mit Dank der verwais're Elerus. Wie herablassend gastfreundlich er sich gegen die Bewohner von St. Andrä bewies, sagen deren dankbar anerkennende Aenßerungen sattsam. Galt es, Jemanden hiedurch eine Frende zu machen, so war ihm Niemand zu gering, zu seinem Tische gezogen zu werden. Wer wollte gegenüber solchen Lichtpuncten seines Charakters es hervorheben, das; ihm der Kampf gegen Ungeduld und eine durch Kränklichkeit nnd unvorsichtige Mittheilungcu gesteigerte Reizbarkeit oft große Mühe kostete? Wer wollte es verkennen, wie bedacht, wie demüthig er war, Aeußerungen der Raschheit wieder gut zu machen? Wer gesteht sich ohne Anmaßung die moralische Kraft zu, solche andauernde körperliche Leiden, wie sie den Hochseligen trafen, mit unbezwingbarem Gleichmuthe verbergen zn können? — In der Hoffnung, Linderung seines Leidens zu finden, war er im Mai- des vorigen Jahres nach Laibach gereij't, unterzog sich dort ärztlicher Behandlung und genoß die Freude, sein Vaterland und theure Bekannte wieder zu sehen. Anf der Hin- und Rückreise in seiner Diöcese überall von den, mit Sehnsucht harrenden Clerus, in Mitte der festlich geschmeckten Schuljugend, empfangen, erkannte er, mit welcher Anhänglichkeit sein Clerus sich an ihn schließe und bekannte freudig, daß seine Freunde unter Thränen die gleiche Bemer- kung ihm eröffneten. Sich stärker fühlend,-unternahn» er in den drückend heißen Iuliustagen die Visitation des Decana-res St. Marein, und pries Gott nach seiner Rückkehr innig für die unerwartet verliehene Kraft, dasi er auf allen Stationen seiner bischöflichen Aufgabe genügen konnte. Piecär gegen seinen hohen Vorfahrer im Bisthume hatte ihn bewogen, die vom Neffen desselben in kindlicher, Dankbarkeit erbaute, ,vom »Diocesan -Klerus mit" ausgezeichneter Bereitwilligkeit im Innern ausgeschmücktes und mit einem Stif-tnngsfonde dotirte Grabcapelle durch eine geschmackvolle Vorhalle verschönern und durch eine nnter derselben angebrachte geräumige Gruft zur Begräbnißstärte sämmtlicher Lavanter Bischöfe verwendbar machen zu lassen. Mit unbeschreiblicher Sehnsucht harrte er des Tages, an welchem er dieses Monument als Kreuz- und Frirdhofscapellc feierlich cousecriren konnte. Es kam der Tag, der 29. September 1845; die Weihe erfolgte in Mitte zahlreich versammelter Priester und einer unabsehbaren Volksmenge, — Franz .Laver harre sich die Ruhestätte bereitet und- eingeweiht. Wenige Tage darnach befiel ihn ein Fieber, dessen Symptome bis zum Lebensende mehr oder weniger täglich sich äußerten. Im unerklärten plötzlichen Wechsel zwischen Besser- und Uebelbefin-deu schwanden seine Lebenstage min dahin, während er, einem Schiffbrüchigen gleich, nach jedem dargebotenen Retrungsbrette langte, um wieder zur vorigen Thatkraft zu gelangen. Das härteste Herz hätte in Wehmuth zerstießen müssen bei dem Anblicke dieses Leidenden, wenn man il>» unter Thränen sagen hörte: »Was sollte ich alö Bischof thun, und was kann ich nun thun; wie war sonst die Arbeit mein Leben, und wie bin ich jetzt znr trägen Ruhe vorm-cheilt!" Wie ein Sonnenblick in trüben Tagen, wirkte erfreuend auf ihn der Krankenbesuch seines hochwürdigsten Metropoliten, hochwelcher in den rauhesten December-Tagen die weite Reise Hieher nicht scheute, und sichtlich ergriffen, nach eintägigem Verweilen in riefer Nacht die fin'stbisch'öfliche Residenz verließ, wohl mit der Ueberzeugung, der Abschied habe für das ganze Leben gegolten. Wie neubelebt schien der Oberhirt in den ersten Tagen des neuen Jahres, und die besorg-nißvolle Furcht begann wieder der erfreulichen Hoffnung zu weichen. Nur vor einem Monate bangte allen, vor dem Monate, der ihn uns gegeben und — genommen. Am 4. März war eine. solche Abnahme der Kräfte merkbar, dasi sich der Umgebung unwiderstehlich die Furcht aufdrängte, es werde nuu bald zu Ende gehen. Mit Riesenschritten trat die Banchwassersucht, als Folgekrankheit der Auszehrung, in ausgeprägter Entschiedenheit ein. Alle zitterten ob des nahen Ausganges; der hohe Leidende glaubte seine letzte Stunde fern, doch willigte er in die Bitten der um ihn Besorgten, sich mit deu heiligen Srerbsacramenten feierlich versehen zu lassen. Es war der 8. März, der zweite Sonntag der heil. Fastenzeit, wo er nicht, wie sonst, mit wehmüthigem Blicke vom Fenster hin zum Dome schaute, um so nah' als mög- , lich Theil zu nehmen am Gottesdienste, sondern wo der Herr der Heerschaaren seinen Diener im Bette besuchte, sich ihm a!s Wegzehrung gab und ihn stärkte durch die heil. 131 Salbung. Mit ungewohnter Kraft sprach er vor dem Empfange der heil. Comnulnion die Worte des Tridentinischen Glaubensbekenntnisses nach. Als die heil. Handlung vollen-det, der im Leben oft ausgeprägte Wunsch des Fürstbischofs, »dasi ihn Gott vor einem unversehenen Tode bewahren wolle" erfüllt war, dankte er mit gegen Himmel - erhobener Rechte für alle Liebe, die er hier, besonders unter den Priestern, im.-mer gefunden, deren' er sich unwürdig erklärte, die er im Falle der Genesung durch seine Handlungen, sonst aber durch seine Fürsprache vor dem Richrerstnhle Gottes vergelten ;u wollen betheuerte. Dieß Wort, in der heiligsten Stunde gesprochen, bleibt das schönste Testament für die Hinterlassenen und eine unvertilgbare Schutzwehr gegen Angriffe gegentheiliger Meinung. Auch an diesem Tage wurde noch das Bett verlassen bis zum späten Abende. Um halb 10 Uhr Nachts schien das Ende der Leiden da zu seyn. Noch einmal wich der Tod, aber nur auf zwei Stunden; einige Minuren vor Mitternacht hatte er -— vollendet. Wie im September 1843, betete nun wieder eine zahl-reiche Volksmenge in der bischöflichen Hauscapelle neben dem in den Gesichcs;ügen unveränderten Leichname seines Bischofs, dein besonders die Dompfarrgemeinde ob seines kirchlichen Sinnes mit der innigsten Liebe zugethan war — und auf ihren Knieen liegend nahmen die Gläubigen Antheil an dem , „e,ben dem Leichname gebeteten Todtenofficium und den daselbst gelesenen heil. Seelenmessen. Am l l. März um 9 Uhr Vormittags bewegte sich der feierliche Leichenzug hin in die Cathedrale, geführt vom Dompropste des wieder verwais'ten Capkels, der, wie er dein Hochseligcn im Leben mit unwandelbarer Treue zur Seite gestanden, auch im Tode zunächst den theuern Ueberresten blieb. Im Dome sprach Domherr A. Slomschck allcrgrei-fende Worre über das Wollen und Wirke», Leben und Sterben des theuern Verblichenen. Der Predigt folgte das Scelenamt mir den übrigen vorschrifrmasiigcn Ceremonien, und wieder begann der feierliche Zug. Trauernde Kinder, — treuc Priester — trugen und geleiteten—-70 an der Zahl — den Vater zur Ruhestätte, die er sich ' selbst bereitet und geweiht. Dort ruht er nun zur Rechten desjenigen, dem er so schnell nachgefolgt, ruhet, aus von seinen Mühen und Leiden. Er hat gefunden, was sein Clerus im dreimal wie.-derhcltvn ergreifenden Gesänge, hinabblickend in die Gruft und empor schauend zum Himmel, als Tribut tiefgefühlten Dankes ihn, nachgerufen: «Herr, gib ihm die ewige Ruhe und das ewige Licht lenchte ihm." St. Andrä, am 3. April 1846. Dr. Wicry. 5 Feuilleton. ° (Christian Tschnssgmal — todt.) Am 29. November l845 starb der bekannte Mechaniker Joseph Christian Tschuggmal in Michelstetten im Großherzogthum Hessen, 60 Jahre alt, an einem Schlagfiussc. Mir ihm ging eil, bedeutendes mechanisches Talent zu Grabe, von dem man nur bedauern muß, das; eö nicht im Dienste seines Vaterlandes verwendet wurde. (Diensttreue.) In Antwerpen starb dieser Tage eine Dienstmagd ii, dem Alter von 92 Jahren, die achtzig Jahre in derselben Familie durch drei Generationen gedienr hatte. (Das ist noch gar nichts! da gibt's bei uns Mägde, d!e schon achtzig Dienste gehabt haben — alle Vierteljahre drei.) (Gin Guriosum ) Der „Gegenwart" entlehnen wir Folgendes: Man erkundigte sich lange vergebens nach dem Grunde, warum die Herausgabc der Schriften Friedrichs des Großen so verzögert werde. Jetzt erfährt man, dasi daran Niemand als die — preußische Censur Schuld sey, welche die schärfsten und kräftigsten Stellen gestrichen hatte. Der alte Fritz wird sich nicht wenig wundern, wenn er horr, wie ihm seine Censur auf der Färthe ist. (Was man den Deutschen nicht Alles in die Schuhe schiebt!) In der am 30. März abgehaltenen Sitzung der franz. Academie erklärte Herr Baron Charles Dupin, Pair von Frankreich: die Deutschen härten deßhalb so wenig Unglücksfälle auf den Eisenbahnen, weil sie zu dumm wären, (^«pl'il« >« war der gebrauchte Ausdruck.) Solch ein dummer Deutscher führe die erhaltenen Befehle ohne weitere Reflerio» aus, halre fest an seiner Consigne, ohne davon abzuweichen, während das witzige gescheidtc Mu-stervolk der Franzosen sich in einen Schwatz einlasse, weiter denke, als nur auf, dao Befohlene, und deßhalb nicht die gehörige Aufmerksamkeit zeige. — Wir bedanken uns! — -— (Die Americaiue.) In Paris wird man bald keine Tilbury's und keine Cabrioletts mebr sehen. Die Americaine, eine, neue Art Wagen, verdrängt alle übrigen. Sie ist ganz von Gußeisen und sehr leicht, indem sie bloß aus vier großen Rädern und zwei Sitzen besteht; nur ein einziges Pferd wird davor gespannt. (Gin neunzehnfacher Doptor ) Alexander von Humboldt ist von der Universität Erlangen zum Doctor der Philosophie ernannt worden. C'5 ist dieß der neunzehnte Doctorhut, den dieser größte, bewundernswcrtheste deutsche Gelehrte empfangen. Für so viele Hüte paßt auch nur ein solcher Kopf. Die Zahl der Doctorhüte, womit ^die Universitäten und Facultäten Humboldt ausgezeichnet, wird noch von der Zahl der Orden übertroffen, womit ihm die Fürsten ihre Anerkenmmg gezollt. (Halbe Ehrlichkeit.) Ein Hr. v. Sz., Edelmann aus dem Borsoder Comitat, verlor vor einigen Wochen in Pesth scine Brieftasche mit 980 fi. C. M. Vor einigen Tagen erhielt er in seinem Wohnorte, unter seiner Adresse mit der Post ein Packet, worin sich die Hälfte dieses Betrages, nämlich 490 fi., befand. Auf einem beigeschlossenen Zettel bemerkt der ungenannte Finder und Znrücksteller, daß er die Adresse durch die iu der Briefrasche befindlichen Visitkarten "fahren, daß er die Halbscheid des Geldes zurückstelle, die andere Hälfte aber für sich und seine zahlreiche Familie, die sich in sehr dürftigen Verhältnissen befindet, behalten habe. (Die 24 Greise und Greisinen,) an welchen Ihre Majestäten, Kaiser Ferdinand und Kaiserin Maria A nna, am Gründonnerstage d. I. die Fusiwaschung vornahmen, zählten zusammen 2070 Jahre. Die jüngste Greisin war 83, die älteste 96 Jahre alt. x (Kirchliches.) Den 14. d. M. fand in Agram die feierliche Installirung der sogenannten grauen Schwestern Statt, für welche der dortige Diöcesan-Bischof ein neues Kloster gestiftet hat. ^Seit einigen Tagen zieht die Ausstattung der Großfürstin Hlga) die elegantesten Damen der französischen Hauptstadt in die Modehandlung des Herrn Baudrimont, Rue Vivienne. Um eine Vorstellung von 132 der kaiserliche» Pracht dieser Ansstactung zu gewähren, wird bemerkt, dasi darunter zwölf Dutzend mit Spitzen besetzre Taschentücher sind, von denen das Stück 5NN0 Francs kostet. Ueberhaupt sind von jeden» Gegenstand der Toilette zwölf Dutzend bestellt. (Das Gelübde) In Nochclle batte ein alter Lastträger das Gelübde gerhan, wenn er 100 Jahre alt werde, so wolle er barfusi und in leinenen Unterhosen in die Kirche gehen und eine Mcfse hören. Vor einigen Tagen hat er sein Gelübde erfüllt. Er wurde dabei von zwei Greisen begleitet, deren jüngster 98 Jahre zahlte. (Gine Ginsiedleriu in Oesterreich.) Unfern des Schlosses Seebenstein bewohnt ein altes Weib eine Hohle nach Art der Einsiedler des vorigen Jahrhunderts. Ein Strohlager, ein Tisch und ein Sarg sind ihre einzigen Gerache. Sie wurde bereits einige Mal von der Orrsbehörde mittelst Schnbes nach ihrer Heimat gebracht, kehrte jedoch immer wieder in ihre Höhle zurück, wo sie von den ^andlenten mit Lebenomirceln unterstützt wird. — ^Woher kommen die Hühneraugen?) Die „Mora^ia" sagt: von dem mit Fichtenlohe gegarbcen i/eder, wenigstens zum größten Theile daher. Papierkorb des Amüsanten. Ein englischer Mechanicus hat einen Magen für Fabrikarbeiter erfunden, unstreitig die erstaunenswerthestc Entdeckung dieses Jahrhunderts. Derselbe braucht nämlich raglich nur drei Erbsen oder Linsen, um satt zu werden. Ein Häringskopf reicht für die ganze Woche. Der deutsche Schul-meiste'.stand soll sich bereits ein Eremvlar verschrieben haben. Ein Kluger und ein Einfältiger kauften miteinander ein Reitpferd. »Wenn ich reite," sagte der Erste, »so gehst Du, und wenn Du gehst, so reite ich." — Der Einfältige war damit vollkommen zufrieden. Ein Eckensteher in Berlin hatte die Gewohnheit-, fast allen seinen Reden die Worte: »Wenn Du willst!" anzuhängen. Einst zankte er sich mit einem Collegen und sagte: ,>Du bist ein Schaaftkoof, wenn Du willst!" -- Dieser antwortete: »Und Du bist einer, wenn D" auch nicht willst!" Jemand, der durch Polkivitz reis'te, fragte einen Bürger, ob es dort noch so viele Nairen gebe, als sonst? und dieser versetzte: »Wir b.'.ben bier Narren, wie in andern Or-tcn, aber die meisten reisen blos; durch." Ein Bauer, der regelmäßig in die Stadt zum Markte kam, sah einst die Waisenkinder spazieren führen. »Das weiß Gott," sagte er zu einem Machbarsmaim, »ich gehe nun schon an die zwanzig Jahre in die Stadt, aber die Bälge da werden ihr Lebtag nicht größer; so habe ich sie schon gesehen, wie mein seliger Vater noch lebte!" Jemand besuchte den Harz. Beim Mägdesprung sagte der Fübrer: „Hier hat sich ein Mädchen hinabgestürzt." — »Aus Melancholie?" fragte der Gefährte. »Um Verzeihung mein Herr! aus Quedlinburg." > Eine Negerin in Amerika verlangte in einem Laden flei schfarb en e Strümpfe. Man legte ihr — schwarze vor. Auswärtige Kunst- und Theaterrcvue. Die OfenerVuhne wurde unter derDin'ction desHerrn 5», Michel am Ostermontag? mit der „Gebieterin von ,?aint Tropez" eröffnet. Die Pesthcr Blätter sprechen sich über die neue Gesellschaft schr gut aus. Der Oberreaisseur < Herr Posingcr, sprach einen Prolog und wurde sammt dc'N Director zwei Mal stürmisch gerufen. Im Stücke erwarben sick die Herrn Posinger, Tngelbrecht und Wallbura, wie die Dame» Paris-Urfeld und Posinger entschiedenen Beifall. Das neue in einem vortrefflichen Geschmacke erbaute Theater zn Innsbruck wird gegen Ende dieses Monats unter der neuen Direction des Herrn Korn, der in diesem Nintercurse die Direction des Theaters in St. Polten fühlte, eröffnet werden. Er soll ein tüchtiges Schauspiele und Opernpersonal beisammen haben. In Praq wur»e das deutsche Theater unter der neuen Direction des Herrn H o ffm a n n ebenfalls am Ostermontage < und Tags darauf auch das böhmische Nationaltheater neu eröffnet.'Die Glimmen des Pu« blitums lauten für beide Unternehmungen Hoffmann's günstig, Dic neulich in dielen Blättern erwähnte neue Posse: „Nur No« bel'< wurde am 17. April im Theater in der Iosevhstadt in Wien aufg?« führt, gefiel aber nicht und wird als ein verfehltes Mackwerk bezeichnet. Die berühmte Sängerin Jenny Lind ist bereits in Wien ein» getroffen. Lißt gibt gegenwärtig in Prag Concert?. In Wien ist man mit der dießjährigen italienischen Oper ausnehmend zufrieden. Man nennt die Tadolini gar die letzte Säule des italienische» Primadonnenthums, Der für Wien neue Tenor Fraschini soll ebenfalls ganz auszeichnet seyn. Die Wiener Opernfreunde sind total in Enthusiasmus aufgelöst. Laut der ,,Weser Zeitung/' befindet sich im Louure zu Paris ein ungeheures Atelier, wo "om Morgen bis zum Abend Büsten des Königs L u b w i g P hi l i p p angefertiget werd,n ; man schickt diese NruNbilb« i» Masse nach allen Seit.'N. um Städte, Flecken und Dörfer in dynastischen Gesinnungen zu erhalte», zu befestigen oder auch. um ihrer Anhäng» lichkeit sick zu versickern, Men dc.l so hn-V art h o l d i hat eine Oper vollende!, deren Stoff aus „Tausend und einer Nacht" entnommen ist. — d — Literarischer Courier. Die böhmisch? schöngeistig? Tagespresse zählt seit Kurzem wieder zwei vielversprechende Zeitschriften mehr- Nie heißen: ..puntnik," und, ,.p!»25k,i i'oxel'' (Praaer Note), Die Redaction der ersteren führt Heu K. W. F a g, die der letzteren der geistreiche Literat T Y l. In Leipzig erscheint, von Hermann Hirsch dach redigirt. eine ..deutsche ?>chachzeitung" in zwanglosen Heften, Der Redacteur verspricht sich Durch interessante 'lrtikel die Abnahm? seines Blattes. Wahrscheinlich dürfte er zur Realisirung seines Planes ein? ?chachspi,lerget>uld brauchen. Von I g n a z Z w a n z i g e r in Wien soll nächstens ein Handbuch der Käf>'r?!,nde erscheinen. Als Dichter und Naturforscher schätzbar, dürfte sein Werk etwas Gründliches bieten. In Wien ist am N d. M, einer der ausgezeichnetsten wissensckaft« lichen Männer und medicinischen (Ablehrten, Dr. Freiherr von Türk-heim. mit Tod abgegangen. 3er unerwartete plötzli be Verlust dieses hockgeachteten Mannes erregt alldort den l.bhafleilen Antheil. — d — (3 l) a r a d e. (Drtisylbig., Ist eure Rede. was mein Erstes deutet, So hat sse auck schon wo!,l Verdruß bereitet. Die Letzten st>-!''n bei», Spiel im drillen Range; Hab färbt ihr Paar — ward's endlich ihm gegeben, Des freudetrunknen Vaters heiße Wange-M<-in <« >, n z e s lieft m,in son'i im Freien schweben, Jetzt mu<> in Abgeschiedenheit es leben, — 3 -t. Nothgedrungene Grkläruug. unfrankiIte, an die Redaction der ..Laibücher Zei tu na," und des ..II lyrischen Blattes" adressirte Briefe und Paquelv wer» den in der ssolae, wenn wir aus der Aufschrift nickt die Hand eines unserer wirllicl'en, a c c r ed i t irten Mitarbeiter erkennen, entschiede» zurückgewiesen werden. Ingleichen können lilerarische Beträge von anonymen Einsendern keine Berücksichtigung finden Die Redaction. Vl- rleger: Igna, Alois Edler v. Kleinmayr.