Mutzen mid VerMÜgeNw Freptag den Z3< Jänner 182H. , Sr. fürstlichen Gnaden Ves Herrn Erzbischofs von Salzburg Augustin v. Grub er s AbreisedenLaibach nach Salzburg am z5. Jänner i225nd, unvergeßlich» Lehren in bas Herz legte, wohnte kr einer stillen Messe daselbst bey, welche der Älteste der «niveftüden Domherren las, und >l>o, nebst dem zwey ehrwürdigen Greisen, feyerlich em< pfangen und bis in den Pfarrhof begleitet, wo Se. fürstl. Gnaden'den Herrn'Kreishauptmünn von Laibach, dül gesammte Domcapitel/' die-Herren Krrl^ commissare, eine Deputation der theologischen und der philosochischen 3«hra-nstalt und der Musterbanpr^ schule in Laibach, dann von ,eder d?l Pfarren daselbst, endlich eine zahlreiche Repräsentation der Laibacher Bürgerschaft, mit dem Herrn Mn'germMer an ihrer Spitze, empsitigen und dann gemeinschaftlich mit ihnen das Mittagsmahl einnahmen. — Den Toast für das lange, und für die beneidet» Salzburger DtöceO ge» segnete Wohlseyn des Fütsteli, welcher Hochd'emselben Uüter Bezeugung des innigsten Dankes für die hohen > Verdienste'um die krainische Diocese dargebracht wur< de, erwiederten Se. fürstl. Gnaden, iln tiefsten Gefühle der Wehmuth des scheidenden Vaters, mit dem Toaste: „Auf da« Dl« Tafel war mit dem fürsterzblfchösiichen Wapen »»» Salzburg, die Privatsigill «Insignien d«< Fürsten im untersten Feld»/ geziert, und unter demselben l«s m»n b«s Chronographikon: ^VI 5ez-)tennlo Nach der Tafel wurden Sr. fürstlichen Gnaden die Zöglinge der Hauptschule von Krainburg im nahen ^ Pf«rrhofsaale vorgestellt, und von der ausgezeichnet« sten Schülerinn die Gefühle der Kleinen bey der Trennung von dem innigstgeliebten und im Herzen eines , jeden Einzelnen, der das Glück hatte, je den Fürsten i» der Schule geHort zu haben "« unvergeßlichen Km->»rfr«undes, dargebracht. Zum Abschiede wurde dem Fürsten ein Gemählde Hinreicht, welches allegorisch Folgendes enthält: „Der Fürst «Erzbischof in Reisekltidung, auS dem Reisewa» gen ausgestiegen, auf der Oranzfcheide oer Diöcese, a« Gipfel deK Berge« Loibel, zwischen den Säule» weiland Kaiser Carls VI., mit dem auf die sich am Fuße' des Berget ausbreitende Laibacher Diärese g«< »endeten Angesichts, erhebt di« Hand zum Segen. O5en befand sich die Aufschrift: H. V «. V H 'r I ^I' l -rVI. Unten war da« Chronographikon angebracht: Ä3ßr dem Einsteigen in den Reifewagen begaben sich Se. fürstliche Gyaden noch in die Kirche, wo die BesKlkerlMg von Krainburg sich versammelt hatte, ver« richtttesi daselbst ihr Gebeth, segneten die versammelte Menge und setzten fodannIhre Reisenach Neumarktl fort. Eingesandter Artikel. Die Absicht, nicht bfrErfolg, HZn'ich unlängst, ssl. l«n die That bezeichnen.....Der Erfolg ziert den Mann, d«r Erfolg nützet der Menschheit; Abstchtohn« guten Erfolg ist ein« todte Waare; her Erfslg alsy, nicht die Absicht, bezeichnet die That. (Aphor. l). Dann lehrte man mich vom Nichrbesitze der B«< fcheiblnheit auf dtn Nichtbesitz det Verstandes schließen. «- Welche Ungereimtheit! — (Aphor. 3). IedeS Wesen, las ich ferner, hat sein lhm zu. gewiesenes Element, in welch««, «s sich herumtreibt i der Autor felb3 «ber, die ihm zusprechende« Prosa verscheuend, wandelt in höheren Sphären. „Jetzt will ich also fliegen,« sprach der gigantische Strauß, blish aber immer dem Staube Mr«u. (L s ssl n g.) — W« darf den wohl auf das Wissen pochen? Ist dieß die Schwester der Bescheidenheit? (Aphor. 3). Iffland, Car. Pichler, Maria Stael u. f. w. waren mit dreyßig Jahren schon der Stolz Deutschlands; wir über warten vergebens. --(Aphor.4). Philosophie unterscheide« man «in« zwey-fache: eine natürliche und ein« wissenschaftliche; er. ster« lehret den 3anbmann das Feld bebauen, letzter« führte den Covernicus zur Kenntniß des Welt« systems, und lehrt« Newton und L«ibnitz die vielen Wahrheiten tennen. — Oder wird gar «in Werk «rschemen: Beste Pra, ohn« Theorle? (Aph.5). Gesund» Augen genügen, um die Lilie von der Distel zu unterscheiden. (Aphor. 6). Vergeßt boch der Classiker ber Lateiner nicht! — Schiller And Gyethe vergaßen ihr«r auch nicht. (Aphor. 7). Verlachen soll «an den Warner. — 5?un, wenn d,r Sohn den Vater, der Untergebene den Vorgesetz. ten verlachte, wahrlich , es würd« schlecht um die Menschheit steh«n, dieß lehrt Eberhard nicht. (Aphor. 3). Der Weise rechtfertigt sich vor Genannten, nie vor Ungenannten; i'ed» Ander» findet Entschuldigungen genug: etwa darum, weil dem Gegn«, Kasseh. und Bi«rtisch« verhaßter sind, als dem Philosophen Ehimären. 1^oZ?3zckia oder hie Buchdruckerkunst/ eine Erfindung der Deutschen. ( Essen bey Bädeker r8«2. Ha S. gr. 8. ^ Ein« Streitschrift bey Gelegenheit der Harlemer Cecularfeyer dieser so wichtig gewordenen Kunst. Bekantntlich legen die Harlemer ihrem Lorenz Ianszoon Cyster di« Erfindung d«r Buchdruckerkunst bey, und i,Häupten sogar, baß si< durch ganz eigentlichen Dieb» i'ahl, durch Entwendung des Apparats, nach Deutsch« land gekommen sey. Sie setzten ehedem bi« Erfindung in d«< Jahr 1426- und aus welchem wunderlichen Grund»! Der Rabbi Joseph Hauohen hatt« versichert, ei« in dem genannten Iah?» gedrucktes Buch zu Ve> nedig gesehen zu haben, und damahls — schlössen sie — könne nur Coster ein Buch gedruckt haben; obschon «s mehr als wahrscheinlich gemacht worden ist, daß, w«nn de» Jude dergleichen Buch wirklich gesehen, es »in 60 Jahr« spater in Frankreich gedruckte gewe. f«n, mit der Iahrzahl lUIXXVIII (czu^u-e vinßt Kuit), welche der Rabbi für 426 gelesen, ohne zu bl« denken, daß man damahls bey Angabe der Iahrzahl nicht bloß das Jahrtausend, sondern auch da< Jahr» hundert wegzulassen psiegte, wie man wohl htlttjMag noch in Briefen thut. Inzwischen ist es immer di« ge» mein« Meinung geblieben, baß Hans Guttenberg von Sorgelsch, genannt Gensfleisch, von Mainz, di« Kunst «funden hab«, und man fetzt die Erfindung in das Jahr l44o, wo er durch seinen Siegelring auf den Einfall gekommen seyn soll, mit beweglichen Lettern zu drucken, nachdem er bereits »426 in Straß« bürg angefangen hatte, kleine Bücher mit Holztafeln zudrücken, auf welch« beschriebene Blattseiten geklebt, und di« Zwisch«nräume der Buchstaben ausgeschnitten worden waren: eine Methode, Abschrif' ten zu vervielfältigen, welche wahrscheinlich nicht viel lünger ist, als der Abdruck von Holzschnitten. Das «rste Jubelfest der Guttenberg'schen Erfindung würd« denn auch in Deutschland, jedoch nur in Witten» berg, im I. »5^0 gefeyert, und zwar am Iohall> nistage, wahrscheinlich zur Ehre Johann Gut-tenbergs, seines spateren Gehülfen Johann Fauste und des damahls berühmten Buchdruckers Johann ^uffts, der an her Spitze oer Iubelanstalten stand. 2m Jahr »640 feyerttn ,s bereits mehrere deutsch Städte an dem nähmlichen Toge, und nsch mehrere i. I. ,7^0, nur daß die meisten andere Tage wähl« t«n / nach lscaler Convenien^, und in billigem Be« tracht, daß eine Kunst dieser Art kaum ein bestimm» tes Geburtsjahr, geschweige denn einen bestimmten Geburtstag haben kann. Im laufenden Jahrhundert nun scheint Harlem durch eine Art von Prövention in den Besitz der Ehre der Erßntu»g sich haben setzen ,zu woNen. Die ReZelttschaft der Sradt (der Magi» strat nach unsewrArt zu reden) Hot nähmlich durch eine Commission untersuchen lassen, in welchem Jahre die Buchdruckerkunst erfunden worden sey, und bestimmt, wie man daS vierte Secularfest dieses merkwürdigen Ereignisses feyern Me, nachdem man, wie schon diese Commissions'Niedersehung vermuthen laßt, das erste, zweyte und dritte ungsfeyert hatt« vorüberg«» hen lassen. Wir sagen: soviel die Commiffions-Nie» dersetzung vermuthen laßt; denn sonst würbe man ja wohl hübsch beym Alten geblieben ftyn, und von der letzten Harlemer Iubelfeyer an den Ablauf d«< Jahrhunderts abgewartet haben. Genug, di« Commisston hat entschieden, daß das vierte Jubelfest am io. Iuly ,923zu Harlem gefeyert wnden müßte, und das ist mit großem Pomp geschehen. Da Deutschland dr?.y regelmäßige Iubelfeyern vyt« aus hat: so sich^nan leicht, d-ß es—insofern man überhaupt dergleichen Fcy richkeiren als rechtliche Be« sitzacte der Ersindung^hve c^Hlt'. k>:nn — in pos« 5S5»orl0 w«it besser als Harlc°m sun^irr ist. Nichts» destowenigcr aber hat der ung«nannte, aber offenbar mit gründlichen Kenntnissen und ausgebreiteter Bele» fenheit gewasnele Verfasser (er hat die Vorred« mit R. untsrzelchnet) «S für zweckdienlich gehalten, gegen Harlems Usurpation das ^tiwl-win anzustellen, und für Mainz, oder eigentlich für Straßburg, wo de» Herr von Sorgeloch zuerst druckte, das Eigen» thumsrecht an dem Eriu'dlmgsruhm« in Anspruch zu nehmen. Seine Veweischume? sind sehr bündig > und wohlgeordnet, leiden aber hie« keinen Auszug. , Die Beweislhümer der Harlemer Commission hat der . fieißig« Geschichtsforscher nicht direct niederlegen lön« > nen: den» sie hat k«lns öffentlichbekannt gemacht. — Bey dieser Gelegenheit gedenken wir noch einer and««» kl«i- » nen Schrift über di« Nuchdruckerlunst: Di< Merestypie im östeereichischen KaiferstaaN ic. von N. Wttig'von Flammenstern. tWlen bey Gerold zL««. »6.T. gr. 8.) Sie enthalt schätzbare Nachrichten von be« Wzttt'schen Etablissement von Sterestypen zu Ofen in Ungarn, und «ine gedrängte Darstellung der acht Methoden, erhabene Schriftvlatten zum Drucke zu ver» fertigen. Bekanntlich gilt Firmln Didot für den Elfin» der der stereotypischen Kunl?; aberHarlem hatte recht füglich am >o. Iuly »525 auch gleich da< vierte Se» «Nlarftst dieser Erfindung mit feyern tonnen^ Denn Ue „k