Laib ach er Donnerstag den 15. Ienner. Inlandische Nachrichten. N>ien, den 5. Ienner. Se. Maje-M> befinden sich wieder zum allgemeinen Vergnügen von der Brustbeklemmung, die uns nicht in geringe Besorgniß für sein theurcstes Lebcn setzte, ganz hergestellt, und sind entschlossen mit Anfang künftigen Monats wieder zur Armee nach Ungarn abzureisen. Gott erhalte uns unsern besten Kaiser lange noch zum Wohl seiner Reiche! Höchstdieselben haben am verwichenen Sonntag in Begleitung beyder köuiglichenHochheittn des Erzherzogs Franz, und Erzherzogin Elisabet m der Hof-Pfarrkirche dem Gottesdienste, und dem Ambrosianischen Lobgesange wegen der Eroberung Okzakows beigewohnt. Wegen des erfolgten Hintrittes Sr .Kathol. Maj. des Königs von Spanien ist am hiesigen Hofe die Trauer Sonntags den 4. d. M. angezogen worden, und wird mit Einbegrif der Trauer für den jüngsthin Verstorbenen Prinzen Heinrich von Preus- - sen, Domprobfies zu Halberstadt, Mark-' grafens v. Brandenburg Schwede lc. durch 7 Wochen getragen werden. Schon seit einigen Tagen hat der Herr Feld« marschall Freyherr von Loudon , der sich in den besten Gcsundheitsumstandcn befindet, sein Quartier in der k. k. Residenzstadt bezogen, und ist auch schon öfters bei Sr. Majestät erschienen. Das besondere Vertrauen , so ihm der Monarch auffallend schenkt, laßt uns mxthmasscn, der graue Held dürfte die Stelle eincs Generalissimus, die seit Prinz Eugens Zeitm eingegangen ist, erlangen. Prag, den 27. Dezember. Zum Be« Hufe des an der Universität neu zu errichtenden Lehrstuhls der ökonomischen Wis-senschasten , hat das böheimische Guöernium für denMlgcn, der die beßte Ausarbeitung elnes zweckmässigen Vorlesebuchs liefern Wird, einen Preis von 24. Duka- ten aus den Fond der f. f. ökonomisch-patriotischen Gesellschaft ausgesezt. Die Auflage, und aller daraus zuziehender Gewinn bleibt dem Verfasser insbesondere eigen. Die Zeit zur Einsendung ist bis Ende Septembers 1789 bestimmt. Lemberg, den 24. Dezember. Der Herr General F. M. L. von Sauer, tvelchcr schon im November, nachdem der Prinz von Koburg wieder zu seinem Korps bei Roman zurückgekommen war, von dort Hieher beordert wurde, um das Militärkommando in Gallinen zu übernehmen , wird diejenige Bataillone komman-diren, die, wenn die Unruhen in Poh-len sich noch vermehren möchten, an der Gränze Galliziens einen Kordon ziehen sollen. Die Foderung jener Partey in Poh-len, die wieder ihren König, und die Kaiserin von Rußland sinnmt, daß diese Monarchin ihre Magazine aus dem Gebiete der Republik wegschaffen soll, ist von einer solchen Beschaffenheit, daß Ihre Maj. dieselbe, ohne Ihrer Armee in der Moldau weh zu thun nicht einüben können. Giebt diese Parthey nicht nach, so rükt ohn? Zweifel ein beträchtliches Korps Russen in Pohlen, um zu behaupten, daß die Maga.ine an Ort und Stelle bleiben können.—Ok'akow ist bereits über. Wird es dem ylussischen Hose jetzt wohl schwer fallen sein Vorhaben durchzusetzen, und es allenthalben geltend zu machen? Semlin, den zo. Dezember. Das Korps der Freypartisten, unter den Befehlen des Majors Michailowizs, hatte wahrend einer kurzen Werbung einen so starken Zulauf an Mannschaft, daß das erste Bataitlon von 6. Kompagnien bereits vollzählig isi. Se. Mai. habenden Befehl ertheilt, die vüt:ranisihe Höhle, als einen der wichtigsten hosten, nachdem die Türken vieles daran versprengt, und verwüstet hab ben , wieder her.'usicllen , und auf das star-keste befestigen zu lassen. t Vpalanzam hat eine mineralogische Reife nach Sizilien, und den Eo-lifchen Inseln unternommen, wovon er am 28. Nov. nach Livorno zurückkam-, und 35 Kisten auserlesener nittürliche» Seltenheiten für die Universität zu PaviU mitbrachte, wo er mtt Ruhme die NtzB turgeschichte vortragt. Knglanb. . London, den 2O. Dezember. MaU Versichert, unsere Minister wären durch Depeschen von Berlin vom 9. v. V^ benachrichtiget worden, die russische Ka» serin habe die Vermittelung unseres^ und des preußischen Hofes, um ihV Streitigkeiten mit Schweden zu endiget^ abgelehnt; sie verlange im Gegentheil.ep» ne sehr ausgedehnte Genugthuung vpndia» ser Macht, und der Ton ihrer AntwoU sey so, daß man leicht wahrnehmen kölU ne, wie sehr dieser Hof durch alles, wM^ in Pohlen, und Norden vorgchet ^ erbiß-tcrt worden sey. Man verhehlet sMG in unsern öffentlichen Blättern die FjH gm nicht, welche der Unwillen der b der Berlinerhof gegen das Interesse M ^ russischen sowohl zu Gothcnburg als W ^ Warschau , genommen hat, ernsthafte VoO» l stelluuqen gemacht, und zugleich in eineM > vielbedeutcnden Ton die Erklärung vA t langr: ob die geschlossene Allianz ^wj? : schen England, und Preussen allertthal-- ben den Endzwek h.abe, du pch blreub vli l>n Unterhandlungen zwischen Schweden, Nnd Dänemark entwickelt hat. Pohlen. Vl?üvschau. den 4. Dezember. Di< hiesigen Reichsversamlungen , so wie überhaupt alle politische Umstände von Pohlen werden immer bedenklicher. Die von dem Grasen Rezewusky, wieder den General Kömarzewsky gehaltene Rede, worin der König sehr angegriffen worden/ hat ihm Unannehmlichkeiten verursacht, und da man verschiedene Ausbrüte als ein Oi-nien !NfN MajeKariz ansehen wollen , so ist von dem Konföderations - Marschall daraufangetragcn worden, demKölljg Abbitte zu thun, bei welcher Gelegenheit ihm der König die Wahrheit gesagt haben soll. Am '26. Nov. v. I. hat der Graf Potoki ein Traktament gegeben, wo mehr als so Personen, und wo der König von Preussen in Lebensgröße von Tragant an der Tafel zu sehen gewesen. Pohlen steht nach den natürlichen Laufe der Sachen allerdings in Gesahr dabei am Ende am weisien zu verliehren. Denn das Königreich wird immer in diesen Umständen 2. feindliche Heere auszuhalten haben , die sich zuletzt an ihm werden zahlhaft machen. Dänemark. Roppenhagen, den 9. Dezember. Heute ist der Kronprinz, welcher seit dem 12. Nov. sich zu Christiania befand, und turch Freudenfeste, und Ehrenbezeugungen aller Art tagliche Beweise von der Liebe der Einwohner erhielt, in Begleitung des kommandirenden Feldmarsch.ills Prinz Karls von Hessen, und des Prinz Friedrichs dessen Sohns glücklich unter frohlokenden Zuruf des ganzen Volkes in unsere Hauptstadt zurückgekommen. ^ Schwede«. Aarlskrona, den 2. Dezember. Hier wird an Vermehrung der Flotte unab- ' lassig gearbeitet, und man hofft gegen - künftiges Frühjahr mit 15 Linienschiffen, vielleicht noch gar mit mehrern fertig zu werden. Anfänglich mangelte es dazu an Masibuumen, und an Hanf; von beyden aber sind noch im Oktober grosse Vortä- the angekommen. -z Stockholm, den 4. Dezember. Heu« te abends ist der Prinz Karl des Königs Bruder von Südermannland bey uns glücklich eingetroffen. Nun wird auch der König ehestens aus Gottenburg zurückerwartet. Der Preussu'che, der enge-ländische, und der Holländische Gesandte haben diesen Auftnthalt bereits verlassen. Türke?. RonsiHntmopel, den 28. November. Man sagt, da«; der.Großweshr, und der Kaputan Pascha nun völlig ausgesöhnt sind-, und sich dermalen in der Gegend von Ben-der beisamcn befinde«/ um sich über dit künftigen Kliegsunternchmungen zu unterreden , oder von dort aus über Iaffy den beiden Kaiserhöscn Vorschläge zum Vergleiche zu machen. Auf solche Weise hatte also ihre Zusammenkunft nicht Rache, und den Umsturz des Qttomanifthen Reichs, wie das neuliche Gericht verkündigen wollte , sondern dessen Erhaltung zum Gegenstande. Zum Uebcrstusse zeigt sich in Kon-stannnopel nun auch die Pest von allen Seiten, daher sich alle fremde Minister von Bujukdere himvegbegeben haben. - Wird alle Donnerstag auf den Platz Nro. 185 in der Buchhandlung ausgegeben. ^ Nachricht. Zu St. Georgs ^9. ist das bei St. Jakob, gelegene Freh. v^n Nastnerische Haus im ganzen/ Slokwcis, oder auch kl^inwesy W verlassen, weswegen sich in oem k. k^ Oderpostamt zu melden ist. Kurrende. Laut eines van der hungarischen Scptemviraltafcl an das hohe Gubermum gelangten Zuschreibens ist zur Abhandlung der Schuldsache des ini Preßdurger Komitate zu Dctrako wohnhaften Juden Da-vld Lichtenfcls dnrch den betreffenden Herrnstuhl der Termin auf den 23. Hornung gegenwärtigen Jahrs 1789. festgesetzet worden. Welches aus einer hohen Gudmn'alverdrdnung dd. 21. Dezem, ber Empfang 29. Dezember 1788. zur allgemeinen Wissenschaft hie-wlt kund gemacht wird. Laibach den 8. Ianer '789, .^^,««^,^^««^. ^^.^ . Um den erbländischen Kapitalsbesizern die Gelegenheit zu ver-'Waffen, ihre zur verzinnslichen Venüzung gewidmete Baarschaften wtt höheren Bortheil, und zugleich mit Sicherheit anlegen zu kön-^"^haben Se. k. k. apost. Majestät sich bewogen gefunden, aller« yochst zu entschlüssen, daß bei allen in den k. k. Erblanden zur Ka-pltalsaufnahme blsher anfgcstellten landesfürstlichm Krcditskaffen, v'e baaren Kapitalien von 1. gegenwärtigen Monats Ienner anzu-wnZcn,mlt fünf von Hundert laufenden Interessen angenommen, Und solchergestalt verzinset werden sollen. Damit aber auch jeder Besitzer eines solchen Kapitals sich einer «angern Dauer des 5 prozentigen I'ntcressengenusses oesichert halten lonne h^en Se- Maj. zugleich zu gestatten geruhet, daß dieses zu fünf von hundert anzulegende Kapital durch die ersten 8 Jahre ,.: l-von 1. Ienner 1789. bis lezten Dez. 1796. beiderseits unauf-U!> "^l"sen bleiben, sodann nach Versiiessung dieser 8 Jahre ^wen^ theilen die halbjahrige Aufkünduug freystehen solle. „ . ^n Gemäßheit dieses allerhöchsten Entschlusses finden sich nicht «.cm m Wien die zur Kapitalsaufnahme erösncten Kassen, als "e Ulnversal Staatsschuldenkasse, die Kupferamtszahlungs-Haupt-^N", oas ständische Obereinnehmeramt, das Stadt wienerische ^oetta,,,m^.^ sondern auch die ständischen Kreditskassen zu Graz, plagen;urt, und Laidach mit der nöthigen Weisung versehen, daß das,,? baa"m Kapitaleinlagen, z« fünf von hundert muehmen, te ^nl^rcent. Obligationen hinausgedVN/ und derselben Inhal-^ vollständiges Genien lelstea sollen. ' M Von dieser getroffenen AtlMmma wird daher gegenwärtig zu Jedermanns Wissenschaft und Venehmung öffcntlich Nachricht gs- geben- Graz den 8 Ienner 1789. Edikt. Von dem vereinigten Kärnter und Kramerischen Landrechte wird hiedurch bekannt gemacht, was Gestalt Anton v. Prikner/ Weltpriester die Vorstellung gemacht, daß eine landschaftl. Krame-tische Aerarialobligazion sub. Nro. 1478. dd. Laidach den 1. May 1-779. auf Anton v. Prikner pi'o rituw ^l^nse lautend a 4 proc. pr. 1500 fi. in Verlust gerathen, somit gebetten hat, die gewöhn-Amortisirung dessen zu veranlassen. Da nun diesem Gesuche zn willfahren nichts an Wege stehet, sondern vielmehr zur Hindann< Haltung aller Gefährde nothwendig ist, so wird allen und jeden hiemit bedeutet, daß derjenige, welcher diesen in Verlust gekommenen Schuldschein in Handen hat, oder daran einen Anspruch zu haben vermeinet, sich bei dieser Stelle binnen 1 Jahr, 6 Wochen und z Tagen so gewiß anmelden, als in widrigen derstlds nach Verstreichung gedachter Frist nicht mehr angehöret, sondern gedachte Schuldobligazion für vertilget, unkräftig, und nichtig ge, halten werden, auch falls solche über kurz, oder lang in Vorschein . kommen würde, demnach von keiner Wirkung seyn, wohl aber eine andere dafür dem Anton v. Prikner auszufertigcn- bewillign weV-den soll. Laioach dem 10. Ianer 1789. Maria Ioseyh Graf v. Auersperg> Präsiden^ Graf v. Hohenwarth. Graf v. Auerspergr Rx ^ons. (^les. Reg. I'nb. 5tätNuW G. Kajetan Vezsel. Es ist in den gewest Graf En.qelshausischen Haus Nro. 293. suf dem neuen Markte der erste Stock sammt den dazu nöthigcn Behältnissen mit oder ohne Stall auf GcorZi d. I« in Bestand zu verlassen, wer dazu Lust trägt, hat sich in den ncbmdchndlichen Hause Nro. 298. in ersten Stock zu melden.