Lmtmchn WMtlmg. Nr. 118. Pr il^i. N. 5.50. Filr die ^uftclliing in« Hau« halbi.5,'!>, ^iit d^! Post,».nizi.fi, 15. halvj. fl. 7.50. Freimg, 28. Mi Insert« on«gebiihr di« 10 feilen : lnial uo ti., üm.^lr., .>j!ii. i st.; sonst Pi. .^eile l»>. «lr., Xm.«fr., 3m. in lr. «. s. w. (lüi^tionilsteuipcl jedei»m. >il> ll. 1869. Mit 1. Juni beginnt cin neues Abonnement auf die „Lai bach er Zeitung." Dcr P räu umcr ati onS-Pre i s beträgt für die Zeit vom I. bis Ende Juni I5W: Im Comptoir offen.......^ - fl. 92 kr. Im Comptoir nnter Concert . . . . 1 „ — „ Für Laibach ins Hans zugestellt . . . I „ — „ Mit Post unter Schleifen.....1 .. 25, „ Amtlicher Theil. Vcsch Ulü» 5. Mi 1869, womit auf Grund des Art. 2s) des Staatsgrnudgcsctzcs vom 21. December 1867, N. G. Vl. Nr. 142, die Befugnisse der verantwortlichen Negicrnng^gewalt zur Verfügung zeitweiliger und örtlicher Ausnahmen uou den bestehenden Gcschcn bestimmt wcrdcn. Mit Zustimmung beider Häuser des Reichsrathcs finde Ich anzuordnen, wie folgt! i> 1. Im Falle elncs Kriegs so wie wenn dcr Ausbrnch kriegerischer Unternehmungen nniniltclbar bevorsteht, dann im Falle iuurrcr Uuruhcu so wie wcim in anSgcdehntcr Weise hochverräterische oder sonst dic Verfassung bedrohende odcr die persönliche ^ichcihcit gefährdende Umtriebe sich offenbaren, tonnen zeitweilig und örtlich nach Maßgabe dcs gegenwärtigen Gesetzes nuf Grnnd dcS Alt. 20 des Staatsgrundges.tzcs vom 21. December 1807, N. G. Bl. Nr. 142, über die ullgememen Rechte dcr Staatsbürger die Bestimmnn-gen der Alt. 8. 9, 10, 12 und 1)! dieses Slaals-Nruudaesetzcs gau; oder thcilweisc sl!sftc,>sirt, fcrucr in Gcmäschcit dcr §i> 8 uud !> des acncuiuärtigcu Gcsetzc^ Ausnahmsanordunngcn zur Handhabnna dcr Polizei-und Strafgcwalt mit verbindender Kraft erlassen werden. Diese Ansnabmsucifüguugcn sind, sofcrnc in dem gegenwärtigen Gesetze nichts andcrcö bestimmt ist, nur cuif Grund eines Beschlusses dcs Gcsammlministcriums nach eingeholter Genehmigung dcs Kaisers zulässig. Dieselben müssen nach Vorschrift dieses Gesetzes kundgemacht werdcu. In dcr Kundmachung ist dcr Umfang dcs Gebietes, für wclchcs dic AuSnahmSverfügungcn zu gelten haben, genau zu bezeichnen. § 2. Werden in Gcmäßhcit des § 1 dcS gegenwärtigen GcsetzeS die Artikel 8, 9, 10, 12 nnd 1); dcö EtaatsgrundgcsetzcS vom 21. December 1807, 3,'. G, A. Nr. 142, odcr einzelne derselben suSpeudirl, so lrclen hiedmch die in dcn nachfolgenden ßij 3 bis 7 bezeichneten Wirtnngcn ciu, sofcrnc diefe Wirkungen M der Verfügung nicht ausdrücklich auf ein geringes Vlaß bcfchränlt wcrdcn. Die Verfügung mnß die Bezeichnung der Artikcl l>es Staatsgrnndgcsctzcö, welche snspeuditt wcrdcn, und ^ic Berufung anf diejenigen Bestimmungen dcs gegenwärtigen Gesetzes enthalten, welche die Wirkung dcr Suspension regeln. Die Verfügung mnß durch daö Ncichsncsctzblatt ^>ndgenwcht nnd in die amtliche Zeitung des Bandes ^'"gerückt wcrdcn, in welchem das Gebiet gelegen ist, s'>r welches diese Verfügung zu geltcu hat. 8 :>. Die Suspension dcs Alt. 8 des ^taats-Wüid'gcsctzcs vom 21. December 1867, G. G. Vl, -"r. 142, hat die Wirknng, das; u. die im ß 4 dcs Gesetzes vom 27. October 1802 (N. O.'Vl. Nr. 87) bestimmte 48stiindigc Frist für dcu Fall, als Orgauc dcr ösfeutlichcu Gewalt die Verhaftung einer Person wegen dcs Verdachtes einer strafbaren Handlung ohne richterlichen Befehl vorgenommen haben, auf 8 Tage erweitert wird; '>- bei Personen, welche wegen einer dc-r im Anhange dicscs Gesetzes bezeichneten strafbaren Handlungen verhaftet find, eine Frcilassnng gegen Caution oder Bürgschaft uicht statifindct (§tz 7 bis 10 dcs Gesetzes Nüm 77. October 18. Wird der Art. 10 dcS Staatsgrundgcsetzcs vom 21. December 1867, N. G. Bl. Nr. 142 sus-pcndirt, so kann die Beschlagnahme und Eröffnnng von Briefen auch außer den Fällen der Haussuchung odcr dcr Verhaftung nnd ohne richterlichen Bcfchl vorgenommen wcrdcn. !? 0. Mit der Suspension dcs Art. 12 dcs Staats-grnnd'gcsctzes vom 21. December 1807, N. G. Bl. Nr. 142, ist die Wirknng verbunden: u. Daß Vereine odcr Zweigvcrcinc, welche nntcr die Bcstimmnngcn dcs Gesetzes vom 15, November 1867, N. G. Vl. Nr. 134. fallen, ohne Bewilligung dcr Behörde „icht mehr gebildet werden dürfe», nnd daß die politischen Behörden die Thätigkeit solcher bereits beslchcndcn Vereine, insbesondere das Abhalten von Versammlungen derselben einstellen oder die Fortsetzung dieser Thätigkeit uud das Abhalten von Versammlungen von besonderen Bedingungen abhängig machen können. Die Thätigkeit dcr Vereine anderer Art bleibt unberührt. Die politische Behörde kann jedoch zn dcn Sitzungen und Versammlungen derselben cincu Commissär senden, welcher bcfngt ist. die Sitzuug odcr Versammlung zu schließen, wenn sich dic Cr-ürtcrniig nuf Gcaenstäüdc erstreckt, welche außcr^ halb des statutenmäßige» Wirkungskreises des Vereines gelegen sind. Anch kann die politische Behürdc die Ausführung von Beschlüssen, dnrch welche dcr Vcrcin sciucn statutenmäßigen Wirkungskreis überschreitet, sistircn. d. Daß Vcrsammlnngcn im Sinne des § 2 des Gesetzes vom 15). November 1807, R. G. Bl. Nr. 1Z-), überhaupt uicht, Versammlungen uud Auszüge im Sinne dcr §8 ^ nnd 5> des erwähnten GcsctzcS nur mit Bewilligung der politischen Behörde abgehalten wcrdcn dürscn. § 7. Durch dic Snöpcnsion dcs Artikcl 1.^ des Staatsgruudgesctzeö vom 21. December 1867, R. G. Al. Nr. 142, wird die Verwaltungsbehörde berechtigt: u.. das Erscheinen oder die Verbreitung von Druck-schrifteu einzustellen, gcgen dieselben das Postvcr-bot zn crlasscn und dcn Betrieb von Gcwcrbcn, welche durch Vervielfältigung litcrarischcr oder artistischer Crzcngnissc odcr durch dcu Handel mit denselben die öffentliche Ordnnng gefährden, zeitweilig einzustellen; d. für die Hinterlegung der Pflichtexemplare im Sinne dcs tz 17 dcs Prcßgcfctzcs eine Frist zu bestimmen, welche bei periodischen Drnckschriftcn bis zn drei Stunden, bei anderen Drncksehriften bis ailf acht Tage vor dcr Ansgabc ausgedehnt wcrdcn kann. 8 8, Mit dcr Suspension deö Art. 8, 9, 10. 12 und 13 dcs Staalögrundgesekes vom 21. December 1867, N. G. Al. Nr. 142/oder einzelner dcrscl-bcu können beschränkende polizeiliche Anordnungen mit verbindender Kraft a. in Bezug nuf die Erzeugung, dcn Verkauf, dcn Besitz uud das Tragen von Waffen nnd Muni-tionögcgcnsläüdcu, I». in Vczug auf das Paß, ,„^ Meldungswcscn, c. in Vczug auf daS Verhalten an öffentlichen Ortcn und die Ansammlnng von Lcntcn, ä. in Bezug auf dic Vornahme dcmonstratmcr Hand-» luugcu und den Gebrauch von Abzeichen erlassen werben. Solche Anordnungen können auch nachträglich und in dringenden Fällen selbst von den» Laudeschef erlas-scn wcrdcn. Derselbe bat jedoch hieoon unter Darlegung der Gründe unvelzüglich dem Mi»istelinm deS Innern die Anzeige zn machen; über dic Fortdancr dcr erlassenen Anordnnngen hat das Gesammtministe» rinm sofort Beschluß zu fassen. Die nachträglich erlassenen Anordnungen sind durch das ttandcsgcsetzblalt lnndzumachcn. 8 9. llcbcttretnngen dcr in den Hß :; und 7 enthaltenen Gcbo-sländen des Falles bis zu dem Betrage von 1000 fl. oder bis zur Dauer von sechs Monaten von den hiezu gesetzlich bciufcncn Behörden bemessen wcrdcu tann. i? 10. Die auf Grund dieses Gesetzes getroffenen AusnahmSucrfiigungcn find aufzuheben, wenn und in soweit die Ursachen wegfallen, welche die Ellassung derselben nothwendig gemacht haben. Die vollständige odcr thcilweisc Aufhebung erfolgt dnrch Bcschlnsi dcS Gcsammtministcriums nach eingeholter Genehmigung dcs Kaisers. Die dnrch das Ministerinn« verfügte Aufhebung ist durch das Ncichsgcsctzblatt kundzumachen. Die nach diesem Gesetze mit der AuSnahmsver-füguug verbundenen Wirkungen hören nach Maßgabe dcr erfolgten Aufhcbnug der Ansnahmsverfüguug auf. In eben diesem Maßc verlieren auch die im Bestände der AuSnahmsvcrfügnng auf Grundlage dieses Gesetzes zur Handhabung dcr Polizei» uud Strafgewalt erlassenen Anordnnngcn ihre verbindende Kraft. § 11. Das Ministerium hat, wenn eS auf Grund dieses Gesetzes Ansnahmsverfügnngen getroffen oder deren Fortdancr beschlossen hat, bei sonstigem Erlöschen der getroffenen Verfügungen dem NcichSrathe, wenn er versammelt ist, sofort, außerdem aber sogleich bei seinem uächsteu Zusammentritte, und zwar in beiden Fällen zuvörderst dem Hause der Abgeordneten in dessen erster Zitznng uutcr Darlegung dcr Gründe über die Aus' nahmsucrfüguugcnRechenschaft zu geben und die Beschlußfassung des NcielMathcs einzuholen. k 12. Dieses Gesetz tritt mit dem Tage seiner .Kundmachung in Wirksamkeit: an eben diesem Tage tritt die kaiserliche Verordnung vom 7 October 1868. N. G. Bl. Nr. 136, außer Kraft. Mit dcm Vollzüge dieses Gesetzes ist das Oe-sammiministcrinm beauftragt. Wien, am 5>, Mai 1869. /raiy Joscpl) in. p. Taaffe in. ^. Plencr m. p. Hasner >». i>. Potocki m. i». (Histm m. ^>. Herbst in. p. Brcstcl m. i). BerM m. p. Sc. k, nnd k. Apostolische Majestät haben das nachstehende Allcihöchste Handschreiben an dc>' Präsiden« ten dcr Wiener Stadterwciternngscommissiun, geheimen Nath Grafen Wickcnbnrg allcrgnädigst zu erlassen geruht : lieber Graf Wicke n b nrg ! Mit dcr Vollendung dcS ncucu Opernhauses, dnrch welches Meine Haupt« nnd Residenzstadt Wien eine neue Zierde gewonnen hat, ist eine der bedeutendsten Aufgaben dcr Studterwcite-rnngscommission zu Meiner vollen Befriedigung ge» löset wordcn. Ich ergreife daher gerne diesen Anlaß, nm Ihnen als Präsidenten dcr genannten Commission für Ihr eifriges, umsichtiges nnd erfolgreiches Willen Meinen Dank nnd Meine Anerkennung auszudrücken. Se. k. nnd t. Apostolische Majestät haben anf Grnnd eines vom Reichskanzler, Minister des kaiserlichen Hanfes und dcs Acnßcrn, erstatteten allcrunter-thänigsten Vortrags mittelst Allerhöchster Entschließung vom 15>. Mai den ^cgationssecrctär Anton Grafen Wolken stein Trost bürg zum HonurarlcgatiouSrath allcrgnädigst zu ernennen geruht. Der Instizminislcr hat deu Ralhssecrctärsadjuncten Dr. Johann Kropac zum Nathssccretär bei dcm mährisch schlesischm Oberlandcsgcrichte ernannt. Dcr Insti;ministcr hat den StaatSanwaltssubslitu-tcu iu Krems Dr. Karl Krall anf sein Ansuchen in gleicher Eigenschaft znr Staatsanwaltschaft bei dem Lan. deSgerichte in Wien überfctzt und zu Staatsanwalts, substitute,, crmulul, und zwar: für Wien die Gerichts-adjunttcn Dr. ^adislans Zaillncr, Alexander Mclining e r, 3i>ttcr u. Lerchcnthal und Angusl S, oc -s,cr und für Krems dcn Gcrichtöadjuncten Friedrich Wcsscl y. 878 Der Iustizministcr hat die bei dcm Handelsgerichlc in Wien erledigten Rathssccrctärsstcllen dcn Gcrich!i<.' adjnncten Adolf Lorenz nnd Ludwig Schneller ucr-liehen. Der Inslizministtr Hal die bei dcm Salzbnrger LandcSgcrichtc erltdi^tc Rathssccrctälsstcllc dcm Gc-richtsadjnnctcn Rupert Moiiz Lürzcr vonHchcnt-thal verliehen. Am 2i). Mai 18Ü9 wurdeu in der 1. t. Hes' und Slaals- druck,rei die StiM> XXXIl. XXX!!! und XXX!V dc^ Neichögesctz- blatte? ausl,r^.'vcn und versendet. Daö XXX!!. Stiiä enlhiilt unter Nr, »!7 dni« Gesetz vom 2!>. Min,; 1«tt9 ilber dic Vottözähsuna,. Dai« XXX!!!. Stiick enthält unter Nr. 0» das Gesetz vom i:i, Mai 1«L9 über die Landwehr für dic im Neichörathe uertreieiien Königreiche mid Länder. Das XXXlV, Slilck enthält unter Nr, 6'» da? Gesetz vom 13. Mai !«<;!', betreffend die Erüfstnina, rinei< Nachtraa«eredit<< filr das Ministerium fl!r Cullii^ und Uiiterrichi filr da. Mai 1W9 bclnsfrud die Errichtung eines Bezirks^! ichteö zu L^ürden-thal i» Schlesien; Nr. 72 das Gcsch vom 20. Mai 1«L!1 i» Äelresf dev Nefnudi-ruiiq dcr Staati«ssara!,tieschuld der k. l. priv, döhn'ischcn Weslbclhi^esellschasl; Nr. 7!l dac< Gesetz vom 'Ä» Mai lttl;!> ül,er die Veräußernnci einiger Objeelc dcs unbe've^licheu Ttac>>^e>gen!h!!Mi<; Nr. 74 dns Gesetz vom W. Mai >«<;!>, betreffend die Eröffnung von Nachtraq«ücnditni für die Ministerial deö Innern, dec Handeln, des Ackerbaues und der Justiz im Jahre 18<>l!z Nr, 75) das Gesetz vom ;w, Mai I« da? Gesetz vom 20. Mai !8 über die Stempel- lind Gebührenbefreiung bei Erueucrnnq der beim Äraude in Elauiölau zu Grunde acgangeilen Geriehtsaeleu. (2^r. Ztc,, Nr. 1t« vom 25. Mai.) Nichtamtlicher Thcil. Dic ,Mmcü" über Ocstcrmch. Die Fortschritte Oesterreichs auf der Bahn freisinniger Oefttzcicdllnci werden von der „Times" nelc-. gentlich des Abschlusses der Neichörallis^ssion überschaut und mit llulmholcuster Bcfricdiczuug sscrühmt. Iili ^tachstchcudcu geken wir nus dem intercsstnttcu, telegraphisch angezeigten Ärtitcl einen Auszug. „Diejenigen/' sagt die „Tilncö," „welche in 20 Jahren nn Stande sein werden, die hentige ^!agc in länropa'ü Verhältnissen zn beurtheilen, werden wahrscheinlich geneigt sein, die Bekchrnng des Hauses Oesterreich zum Mauden an frci^ Slaatc«cinrichluugcii als den bcmcrtcnSwcrlhcstcn Zlig in diesem Aildc zu betrachten. Es ist wohl möglich, das;, wenn Vorfälle, dic uns besonders in die Augen füllen, allmälig «erblühen und ucrhältnißmäßig ill den Schatten zurückgetreten sind, die stille Revolution, welche sich in Oesterreich vollzieht und jenen Staat gleichsam znm neuen und stärlercn Eckstein des europäischen Gebäudes muckt, sich als ein Ereignis; uon der höchsten Bedcutnng darstellt. Dann wird man dcm moralischen Muthe des Kaisers, der ihn in den Stand setzte, das Irrige in den fnihcrcn Grundsätzen seiner Nca.icrnna, cinzngestthen, volle Wcrthschätznng angcdcihen lassen, und die staatsmännische Gcsä'icklichtcit seiner wenigen tüchtigen Rath-gcber, sowie die verständige^ wirtlich maßvolle Haltung seiner Unterthanen wird nicht vergessen werden. Versöhnlichkeit nnd gegenseitige Nachgiebigkeit charaltcrisiren den Fortschritt der letzten Jahre, und die ersten aufrichtigen Zugeständnisse, welche in Wien gemacht wurden, fanden" ihren Widerhall in der großmüthigen Voyalität nnd der Anfopfcriing ausschweifender Theorien bei den Bewohnern aller Proving. So ist es gekommen, daß man in weniger als drei Jahren nach der Schlacht von Sadowa die ^agc der östcrr. Monarchie als cinc günstige bezeichnen darf. Der Staat hat sich nach jenem gewaltigen Schlage wieder emporgerichtet nnd slcht vor der Welt augenscheinlich stinker nnd gesünder als vor jenen Ereignissen, ansticht brachten. Die Volksvertretung für die nichtungarischen Provinzen des Reiches ist nach der letzten Session auS-cinandcrgcgangen mit dem Bewußtsein, mehr Gutes gewirkt zn haben, als in Wien erreicht wurde, so lange die Stadt steht, nnd sie läßt die Verwaltung der Geschäfte in dcn Händen eines Souveräns nnd eines Ministeriums, die nicht länger dcn Argwohn der liberalen Partei rege machen. Der Engländer darf stolz sei:,, seine eigenen fcstgcgründctcn und wohlerworbenen Freiheiten znm Mnslcrbildc genoinmen und der Gcnchmignng nnd Aillignng einer auswärtigen Gesetzgebung aufs ncnc unterworfen zn sehen; andererseits aber sollte es doch sclbsi uns zur That anspornen, wenn wir finden, daß in manchen Dingen die österreichische Volksvertretung uns den Rang abläuft und frisch vollbringt, was wir ruhig auf die nie hcrantommcndc ..nächste Session" verschieben. Wenn man alles znsammcnhält, waS in wenig mehr als zwei Jahren nach der Begründung dcS ncncn politische» Systems geschehen ist. so muß man gestehen, die Be-wegnng ist eine reißend schnelle, ohne daß jedoch ein Zeichen der Reaction zn bemerken wäre. Die alte Ordnung der Dinge war eben schon uor IWtt gründlich ver- nrll>'ilt, nnd die Männer der Gegenwart handeln hauptsächlich deohalb so entschieden, weil das, was sich seit Jahren gchä'nft, seinen nnwidcrstchlichen Druck auf sie äußert. Das österreichische Reich hat in die Bahn einer volksthümlichcn Regicrnng eingelenkt nnd hat dicsen Schritt mit allen Hoffnnngcn anf eine Blülhczcit und Macht gethan, wie sie vordem nie erreicht worden ist." Dug «cur BcmMirmlgchistclN. Dic Ucbcrtragung der Armecbcmontirung an das Consortium Stcuc hat ill dcr öffentlichen Mcinnng mchr Stand anfgcwirbelt, als dic Sachc eigentlich verdient. Es ging mit dieser Angelegenheit gcradc so, wie mit mancher anderen, in der das bedrohte Pliuatiuter-esse sich mit dem öffentlichen, dcm Staatsintercsse, idcn-tificirt und ans dcr eigenen Schmälcrung eine Beeinträchtigung des Gemeinwohles ableitet. Die Aenderung des bisherigen Systems für dic Armccbcmontirung gehört unter die wcsentlichslcn und allseitig als dringlichst crtamUcn Reformen, dcrcn Schauplatz das Kricgsministerinm bisher bildete. Richt der Markt, nicht die Klein- oder Großindustrie konnten bei dieser Wahl eines neuen Systems der Armeebcmontirung scilcni? dcs Kriegöministcriums in erster Linie ins Angc gefaßt werden; für dic Armccbchürdc galt es hicbci aus^ schließlich zwei Earoiualpunlte festzuhalten, und zwar einerseits, ob das betreffende System dic Schlagfcr-tigkcit dcs HccreS nach dessen neuer Organisation in der gewünschten Weise gewährleiste — und anocrcr-scits, ob dabei gleichzeitig der ^agc dcr Staats-finanzcn Rcchuuug getragen werde. WaS die Lösung dcr ersten Frage anlangt, so konnte man. sich im Kriegsministcrium keinem Zweifel hingeben, daß es wühl kcincr Schwicrigkcit unterliegen würde, im Frieden dcn cnrreulcn Bedarf nach dcr im heurigen Jahre eingeschlagenen Art sichcrzustcllcn; eben so uuzwcifelhaft mußte es jedoch erscheinen, daß es — und IW() mit seinen verspäteten Lieferungen spricht hier eine beredte Sprache — eine reine Unmöglichkeit sei, im Falle eines Krieges die nothwendig aufzustellenden Reserven in derselben Weise uud rechtzeitig anözurüstcn. Daß aber die Anfstcllnng cincr Reservearmee unter die unerläßlichen Nothwendiglcitcn gehört, wird jeder zugebe» müssen, dcr sich der Wahrheit nicht verschließt, daß das ganze Wohl nnd Wche des Staates nicht auf eiuc cinzigc itarte — die cinc im Fcldc stehende Armee — gelegt wcrocn dars. Hülle man im Iahrc 180l! jcnc 10.000 Mann, die in dcn verschiedensten Garnisonen zcrsNcnt lagen, del Olmntz zusammenziehen können, der Icldzna hättc möglicher Weise einen anderen Aus gang genommen. Nicht blos die ungarische Delegation, auch dic vom Kriegsminister einberufene Eüqlwlc entschieden sich für dic Ucbcrtragnng dcr Armcclicfcruua.cn an Eonsorticn, und dcr Kriegsminister ging nnr nach dcr Wohlmcinung der Fachmänner vor, als cr unter dcn drei concurrirenden Eonsorticn dcm Consortium Skcnc dcn Vorzng gab. DicscS letztere bot nicht nur die meiste Garantie für die richtige Erfüllung dcr gestellten Bedingungen, sondern anch die Bürgschaft für dic äußere WahrschciuliclKit eines günstigen Erfolges, und zwar nach jcnen zwci Eardinalpunktcn hin, die als die leitenden Momente für dic Armccbchördc socbcn bezeichnet wurden. Das Consortium Stcuc verpflichtete sich nämlich als cinc Art Vcrtragscautiou die Lieferung von Mon-turcu nnd Riistuugcn für etwa 80.000 Mann und 8000 Pferde bis Ende März 1870 zu dcponircn. Diese Ziffer dcr Montnrcn nnd Rüstnngcn, in deren Besitz dcr Staat gelangt, uhnc sie sogleich bc-zahlcn zn müsscn, bezeichnet aber dcn dermaligcn Abgang auf das Gcsammtcrforderniß, nnd es war absolut nöthig, für eine Deckung derselben zu sorgen, nachdem dic Delegationen das zur Bcischaffung dieser Sorten angesprochene Exlraordinarium nicht bewilligt haben nnd das Ordinarium so knapp bcmcsscn ist, daß jcdcr im vorhinein nicht bcrcchnclc Friedcnsmehrbcdarf selbst dann nicht gedeckt werden könnte, wenn durch irgend einen Znfall (Brand u. f. f.) cinc erweiterte Nothwendigkeit vorhanden wäre. Mit der vom Consortium Skcnc übernommenen Verpflichtung, jcden außergewöhnlichen Bedarf bis zur Höhc eines Drilthcils dcs cnrrcntcn Bc-darfs ohne jcdc Preiöcrhöhnng beizustellen, im Kriegsfalle jedoch gcgcn eine 25>perc. Prciscrhöhnng, 12 pEt. dcs acsammtcn Heeres binnen 12 Wochen auszurüsten, würde die Armee um volle 160.000 Mann (für 80.000 Mann Rüstungen im Depot nnd 80.000 Mann in sofortiger Ausrüstung) schlagfertiger als bisher. Aber auch iu finauzicller Beziehung erweist sich das neue Arrangement für den Staat als höchst vor-thcilhaft. Dic Äcmontirnng des Hecrcs kostctc vom I. 185)!» bis einschließlich I.^i/ ohnc Regie nahezu 104 Mill., mithin jährlich im Dnrchschnilte'l1.5> Mill. Da sich bei dcm ncncn Liefcrmodus das jährliche Montnrs-und AuSrüstungsbudgtt auf ,500.000 st. nnd dcr Kricgsabnütznng mit 7,5)00.000 fl., zusammen Ul.000.000'fl. zu dcn obigen 5)8.5i Mill. Gulden, so rcsnltirt als Gcsammt-summc 71.5) Mill., wonach dcr jährliche Durchschnitt die Höhe von circa 8,000.000 fl. erreichte. Die Dif-> fcrcnz von 32.5) Mill, zwischen dcn beiden Hauptsum mcn stellt sonach die in dcn nächsten nenn Jahren zn ge^ wärtigcndc Ersparnng dar. Da weiter dic Regicanslagcn in dcn vorgenannten 9 Jahren, wornnter zwei doppelt ;n rechnende Kricgsjahrc waren, 0,222.000 fl. oder circa Jahren mit 4,022.000 fl. demnach für ein Jahr dnrchschnittlich auf 447.000 fl. beziffert. Zn diesem an sich ausschlaggebenden Momente, dcr Erhöhung der Wehrkraft uud dcr Durchführung uam-daftcr Ersparungcii, gesellt sich auch noch die eingehendste Rücksichtnahme aus die inländische Indnstric, die das Kricgsministcrium bcim Contractsabschlnssc walten ließ. Der Kriegsminister richtete sein Hanptangcmncrk darauf, in das Consortium wcder direct noch indirect ausländische Industrielle aufzunehmen, damit dcr Vczng dcr Rohstoffe so wie deren Verarbeitung dcm Inlandc vollständig gesichert werde. In dieser Richtnng sind die Klagen über Beeinträchtigung der einheimischen Indnstric nndcgründct, da die Armecliefcrungen ansschlicßlich in dcn Händen derselben bleiben. Ein Monopol ist dnrch dcn Vertrag mit dcm Consortium allerdings geschaffen, aber es fchlcn dicfcm alle jene Ncbenbcgriffc, dnrch welche dieser Ausdruck erst seinen üblen Klang erhält, indem dcr Vertrag doch auf Grnnd cincr freien, allgc-nicincn Coucurrcnz zustande kam nnd derselbe, wie die Ziffern unwidcrlcglich darthun, im Interesse dcr gcsamm-lcn Steuerträger ist, welches Interesse wohl das der wenigen Lieferanten überwiegen dürfte, dic fich hcntc als die Vertreter dcr Klcinindnstric ohne alle Berechtigung biczn in den Vordergrund drängen. Was es aber mit dcm so vielfach beklagten Alls' schluß dcr kleinen Indnstric und der Lahmlegung derselben für ein Vcwanlitniß habe, darüber gibt cinc ganz einfache Reflexion genügenden Ausschluß. Durch dcn eben mit dein Eansottium abgeschlossenen Vertrag wird die Höhe der Lieferung offenbar weder vergrößert noch uciringcrt: cs bleiben dahcr nnr drei Fälle möglich: Entweder ucrglößcrn dic Thcilnchmcr dcs Consortinms ihre Werkstätten derart, daß sie dcn ganzen Äcdarf sebst crzcnacn können, oder thun dies gar nicht oder bloß in llcmem Umfange und beziehen dcn Rcst von anderen Indnstricllcn. Im crstcn Falle müssen die kleinen Industriellen, welche bisher für das Acrar g/ cn'licitet hatten, sich um cinc m,r>cl'c Zlldcit wohl um» fchcn. Es mag dicö für manchen tlcincn Indiistriellcii ^ seine Nachtheile haben, abcr schließlich würde ja doch jl'dcr Fortschritt im Lcbcn, spccicll auf volkswilthschcift' lichcin Gebiete unmöglich werden, wollte mail an dtt Uinpic festhalten, daß nnr solche Fortschritte cilanl't seien, welche gar kein Interesse schädigen. Höchst waln" schcinlich ist cs jedoch, daß dieser erstere Fall gar nicht eintreten und das Consortium den größten Thcil seines Bcdarfcs von dcn kleinen Indnstricllcn selbst beziehe» wcldc. Das vollswirlhschafliche Intcrcssc dcs Staats' ganzen bleibt in diescin wii in jenem Falle gewahrt nnd findet scmc Steigerung noch in dcn cmincnlcü finanziellen Ersparnissen, welche das nenc Systc»! bietet. (yesterreich. Prn«,, 25. Mai. (Das Ar bcitcrmeeti n^ ist gestern um fünf Uhr 'Nachmittags in allcr Ordmüüi zu Ende gegangen. An dcm Meeting habcn etwa 10.0<.^ Personen Thcil genommen. Pest. 25. Mai. (D e p u t'i rt cnt a f cl.) D^ Minister Miko beantwortet die Interpellation bcziialu'll der F i n m ai! cr Bahn nnd sagt, daß dicsc Bah" lvcntncll nach dcm Fell'schcn System gebaut w.'rt'e^ dürfte, wobci 11 Millionen zu ersparen wcucn. Ei>^ Eonlllnssion wnrdc znr Bcsichlignna dcr Mont-Ecii'^ Bahn entsendet nnd wcrdc dicsclbc demnächst znru^ kchrcn. Hierauf wird die Adrcßdcdattc forts,csctzt. K^ loman Ghiczy spricht für dcn Entwurf Tiszn's. ^ tadclt die finanzielle Scitc des Ausgleichs, dctonl, dal! Ungarn keinen Einflnß anf die ansmärtigc Politik »c^ incn könne, da der Reichstag das Recht dcr Kri^s!^ stcn- nnd RctrntcN'Äcwilliguug nicht ausübt, die l!^ mci»same,n Äiinistcr dcm Reichstage nicht veraotwol^ lich sind und dic Verantwortlichkeit derselben dcn Dfl^ Mimien gegenüber illusorisch ist. Ungarus staalli^ Selbständigkeit sei diplomatisch nicht genügend att"' kannt, und in Wien herrsche das Acsticdcn vor, °> Idee dcr Rcichscmhcit anficchtznerhalten. Dcr N'cd'N ucrwahrl sich dagcgcn. daß die staatorechllichc Discus sion unfruchtbar sei; sie habe dcn Nntzcn, daß l' . Streben nach gesetzlicher Unabhängigkeit in einem i'"" weiteren Kreise dcS Volkes Wurzcl faßt. Sch^'l ' weist dcr Redner die Ächauptnng dcö Minister-Pu^ dcntcn znriick, daß dic Opposition im vorigen NM) ^ tage dic Lösung dcr Rcfm'mfragm verhinderte. Eon ^scdcny! spricht für dcn Connnissions'Entwurs ^,^ wcndct sich ac^cn die Ausführungen Ghiczy's. ^^, Bestrebungen dcr Opposition gefährden dcn inl'c> Frieden; dic Opposition jagt nn>calisi:barcn ^dc"> nach, sie wcckt und nährt Hoffnungen nnd Wii»!"^ 879 welche sic ill die Lage des Goethc'schen Zauberlehrlings bringen müssen. Iranyi spricht für den Adrcßcntwuif dcr äußersten Linken. Er tadelt die unlautere Becin-siußuna der Wahlen, verwahrt sich dagcgcn. daß die Opposition die Revolution wollte, weist die Verdächtigung commnnistischcr Agitationen znrück, bchanptct, daß die Mehrheit dcr Nation die gemeinsamen Angelegen-heilen pcrhorrcscirt, und spricht dic Hoffiniug ans, daß die Vestrcliung.cn der Opposition zum Dnrchbiuchc kom> men wcrdc». Morgen wird die Dcdatlc fortgc>ctzt. Ausland. München. /.(Der Wahl kam Pf) ist vorüber und haben die Fortschrittlcr im Lande eine gewaltige Niederlage erlebt. Die uicr größeren Städte freilich haben preußisch gewählt und dieses Resultat, als zuerst bekannt, veranlaßte die leitenden Advocattu und Literatcn, an die ganze Presse verfrühte Sicgcsbcrichtc zu schicken, aber München, Angsburg, Nürnberg und Würzbnrg sind nicht das Land Vaicvn. In den Städten ist immer dcr Einfluß dcr Handelsbeziehungen zu Norddcntschland fühlbarer: häufige Handelsreisende kommen ab und zn und halten cö für patriotische Pflicht, die Segnungen Preußens überall zn empfehlen, cinzclnc Norddeutsche lassen sich anf diesen baierifchcn Hauptplätzcn nieder als Kausicutc. bearbeiten ihre NachbarSlcntc — ja stimmen, wenn anch preußische Staatsbürger, selbst hier in Baicrn mit, nm das Land zli verprcußen. Diese Thatsache > können wir selbst beweisen — unglaublich, aber wahr! — auch erwähnen Blätter, wie der viclgclescnc „Volks-z vote" nnd das „Vaicrischc Vaterland," offen nnd wieder-holt derartige Unregelmäßigkeiten. Diese sollen übrigens dcr demnächst zusammentretenden Kammer in Masse vor-^ gelegt werden. Aus München insbesondere ist zn cr-^ wähnen, daß von über .'i0.000 Wahlbcrcchtigcn nnr 11.000 übcrhanpt mitgewählt haben. Da nnn, wic das Haupthctzblatt, die hiesigen ..^ieucstcn Nachrichten," selbst hervorhebt, dcr Sieg der Fortschrittspartei zumal ihrer „Energie nnd Disciplin" zu verdanken ist uud dieselbe allerdings wahrhaft terroristisch Alles zur Wahlnrnc lricb, was nur faßbar war, wobei insbesondere dic Macht des Capitals und jüdische Einflüsse zur Geltung gebracht wurden so kaun man sich denken, daß auch i» dcr Hauptstadt dic baicrischc odcr patriotische Partei gesiegt haben würde wenn dic 19.000 lauen Wähler übcrhanpt gewählt'hätten. Aber diese vertrauten ans den gesunden Sinn dcr Laudbevölkernng. Und dieser ist nuu zu vcr-dankcu, daß autiprcußisch der Volkswillc iu Baicrn sich kundgab, wic nic zuvor. Dic „Süddeutsche Post/' ein (ücnbcgründcteS) demokratisches Organ, wclchcs wir seiner ^nparttilichleit halber citircn wollen, classificirt dic neu gewählten Dcr ultra- Monlaucu (ulan-weißen, palrivtischcn) Partei 7^, dcr Fortschrittspartei 48. dcr Mittclvartci (liberalen) 20, der Volkspartci (demokratisch) 5, der großdcntsch-llbcralcn 3 Abgcorductc. Danach hat sich dcr anfängliche ^lcg dcr Fortschrittlcr iu eine gauzlichc Niederlage verwandelt. — Dabei ist uur uoch unfcrcrscils zu bemerken, daß' dic sogcuanntcn „Ullramoutancn" keineswegs allc und vor allem wirklich „ullramoutan" siud, sondern eben durch die Vereinigung mit der conservative!! odcr patriotischen Partei, welche Baicrn als Staat und Stamm bor der Verftrcnßung retten will, so stark und mächtig dastehcu; daß andererseits die fich^sclbst „die Intelligenz dcs ganzen Landes" bcncnncndcn Fortschriltlcr nicht blos dic hiutcrlistigcn Lcntc uutcr sich zählt, welche da wollen, daß „Baicrn in Preußen anfgchc" uud daun anch „Preußen nnfgchc in Deutschland/' d. h. vorlänstg ganz Süddeutsch-lands Selbständigkeit dcr Unterdrückung Bismarcks Prciögcbcu und einstweilen Baicrn, Wurttcuibcrg, Baden und Hessen zu Prouinzcu Preußens machen, später dann auch dic freie Schweiz uud dcs östcrrcichlschcu Kaiser-staates dcntschc Landc/sondcrn daß ciustweilen mit dieser Preußischen Actiou^partei auch alle vcpublllan.schcn Elc-lueutc1.^8cr Andenkens stä) «crq»ickt hadc". wflche eben ..durch Einheit zur Freiheit" strebcu. - Borlaustg wollen also dic Baiern noch uicht preußisch werden - uud ,,t also auch dic weitere Frage des Abrcißeus der dcntschcn Lande Oesterreichs noch etwas vertagt! vlcllclcht gegen den Willen dcr uugnriMu Liuken! . ,. ,,, , ssl^cuz,25. Mai. (Z nm A ttcut at.) Geucral Wenabrea hat heute Vtorgcns sofort nach dem Emlan-8eu der Nachricht über das Attentat aus dcu ^eldzeug-Meister Grafeu Ercuucvillc dem taiserllchcu Gc,andtcn ssrcihcrrn v. Kübeck das tiefste Bedauern der ttaliemichen Ncgicrnng über diesen sehr betlagenswer.heu Vor al ausgerückt und die Versicherung beigefügt, oak /ues cin^ gleitet sei, uni die Schuldigen, welchen mau berci s aus ^^ Spur ist, zu cruircu und dcr verdienten strafe zu-zuführcu. ^. , ,. , - 25. Mai. (Sitzuug dcr Dcputlrt^ l" Ul m c r.) Massari iutcrpcllirt über das G eschc Y u l li lu Liuoruo nnd drückt dcu Unwillen des Landes hierher ans. Htalencliui theilt diesen Unwillen und sagt, '"au müsse au die Haltung ErcuncvillcS denken, als cr ^omiuandant von L'ivoruo war. Dcr Miuistcr des In-"crn drückt dieselben Gefühle deS Unwillens ans uud IM. daß Ocucral Erenncvillc vor längerem Aufenthalte ^ Livornu von dcr Polizei gewarnt worden fei, um nicht ^gcnstaud ciucr größcreu Herausforderung zu sein. "Nuuevillc hnbe eingewilligt, Montags abzurciscu, an welchem Tage abcr das Verbrechen begangen wurde. Dcr Minister erklärt weiter, daß cr bchufs Erhebungen und Einleitung dcs Processes cincn Beamten nach Livoruo abgesendet habe, und daß 1-1 Individncn verhaftet wur-dcu. Brogliu wurde zum Viccpräsidcuwi dcr liammcr gewählt. — 25. Mai. (Die Journale) beklagen lebhaft das Ereigniß in Livorno und drücken ihren tiefen Unwillen über dasselbe aus. Man vcrsichcrt, daß die Verwundung dcs Grafen Ercnucville tcinc gefährliche ist. Die ..Opinionc" sagt, daß auch über das Verhalten dcr Polizcibcamtcu in Livorno ciue Uutcrsuchuug ciugelcitct wurde. Pariü, 25. Mai. (Dic aus den Departements bckanut werdenden Wahlrcsultatc) lau-ten für die Rcgicrnng fortwährend güustig. Jules Si-mon wurde in Bordcanx gewühlt, ist aber in anderen Departements dnrchgefallcn. Thiers uud Jules Favrc wurdcu nirgcuds gewählt. Arago ist iu Tonlon uud in Perpignan durchgcfallcn. Ollivicr wurde iu Druguig-nau unt 16.000 Stimmcu gegen Lauricr gewühlt, dcr 8000 Stimmcu erhielt. In Tonlonsc wurdcu alle Rc-gicrungscaudidatcu gewählt. Unter den weiter gewählten sind zu bemerken: Divollc, Esl-Ange und Jerome David im Departement Gironde; Dalloz nnd Grevy im Departement Jura; Isaac Pcrcire im Departement Audc. Unter den durch eugcrc Wahl Gclvähltcn befinden fich: Laucrtnjon im Departement Girondc, Pagezy in Viont-pcllicr, Ponycr-Querticr iu Roucn. — Ein Eircularc d:S Äiiuistcrö des Iuueru au die Prüfcttcn setzt dic^ selben iu Kenntniß, daß von 290 Wahlkreisen aus 280 die Resultate dcr Wahleu bekannt sind. Die Zahl dcr ! gcwähltcn Dcpulntcu iu jeucu Wahlkreisen, wo die Rcgicruug cutwcdcr dic Caudidatur nnlcrslühtc odcr sich neutral vcvhiclt, beträgt 190; für 58 Wahlkreise ist ciuc engere Wahl erforderlich. Von dcr Opposition wurden 26 gewühlt; aus 10 Wahlkreisen sind dic Resultate uoch unbekannt. — 25. Mai. (Demonstrationen.) In Marseille zogen aufrührerische Banden >:nter Gesang durch die Straßen, wnrden aber rasch zerstreut; hiebei wurden einige Verhaftungen vorgenommen. Das ..Ianrnal of-sicicl" sagt in seiner Abendausgabe, daß in Lille. St. Eticnnc uud Tolilonsc dicsc uoltsthümlichcu Regungen keinen ernsten Charakter an sich tragen. (fonstautinoprl, 25. Mai. (G cncral Igua-ticff) ist heute über Varua uach Rußland abgereist. Hagesnemgkeitm. — (Wen die Götter hasseu.) Die ..Grazer Tgöpst." erzählt nachstehende aufer-bauliche Geschichte: Iu cincr (^»ulcindc nnwcit Wcitz lcbt cin Grcii<, der daselbst cuumdvlcrzig Jahre Echlillührcr gcwcscn uud scinciu Äiutc nach Hiräflcn und zur vollcu Zufricdcuhcit dcr Gciuciude vvrslaud. Schullchrcr ist er zwar jcht nicht mehr, dazu ist er fchow lauge zu alt und gebrechlich geworden, aber ,Mu-legcr" ist er. Der Arme zieht von Hans zu Haus uud hackt den Aaueru die Streu für Nmdcr uud Schweine, um fein Slücklcin Vrot zu verdienen, daß cr uicht verhungere. Außerdem ist dcr Greis, dcr bereits schwachsinnig geworden, das Stichblatt ruhcr Witze, ja nicht selten dcr Gegenstand brutaler Mißhaudluugcu. Eo eutweudct man ihm z. Ä. während dcr Nacht aus dem Stalle, wo cr mitnutcr seine Schlafstelle hat, die Kleider, und wcnu dcr Greis des Morgens im bloßen Hemde umhcrwautt, dieselben zu sucheu, begrüßen ihn die Bauerujuugen mit Hohngclachler, uud damit dcr Spas; uoch größer wird, bcwcrfcu sie ihn mit Koth. ... In solch gemüthlicher Nnhc genießt der ehemalige Schullehrcr dcs Örtcs seim lctzteu Tage! -" (Curort Lesiua.) Oesterreich besitzt uach dem Verluste vvu Venedig keine Stadt in seinem weiten Gebiete, welche am Meere gelegcu für den Anfcuthalt von Vrustlranlm in dcr rauheu Jahreszeit iu zweckdienlicher Wcisc eingerichtet wäre, obgleich solche Orte längs der Küste vou Istricn nud Dalmatien mehrere vorhauden sind. ^)l'ach reiflicher Erwägung der Uiustäude uud mit Veistim-liluug gewiegter Aerzte uud Naturforscher eiguet sich lein Ort als Curanstalt für Brustkranke besser wie Lesiua, welche Stadt nach ihrer Lagc, uach ihre,» Vane uud der tlimalischcit Beschaffenheit uicht uur jeden Vergleich mit Venedig, Pisa, Nizza u. s. w. ausznhalten im Stande ist, solldern dieselben selbst uoch m mehrfacher Beziehung übertrifft. Vou dieser Ansicht geleitet, vun Patriotismus ^und Hnulauität iu gleichen Maße beseelt, sowie iu Berücksichtigung dcs Kostenpunktes, dcr den Bewohucrn Oesterreichs nnd dcs nördlichen Deutschlands ein bei weitem billigeres nud leichter zu erreichendes Asyl als jene fremden Orte bieten löuntc, hat sich m Lcsina iu Dalmaticn ciue Aclicn-gesellschaft uuter dem ^Namcu Heil verein von Lcsiua («00iotu isslLliio^ cl« ^«iinr) gebildet, dic sich den Zweck vorsetzte, alle jene Einrichtungen zn treffen, welche fremden Patienten den längeren Aufenthalt in diefer Stadt crleich^ tern, dieselben mit allen auf Liuderuug nud Heilung ihrer Leiden bezüglichen Vortheilen verfcheu und es ihucu mög lich machen, der Milde des Klimas, in welchem Orangen, Palmen »ud Oleander gedeihen, und der Ealubrität dcr Luft im vollen Maße theilhaftig zu werden. Die Gesell' schaft wird daher den Fremden gceigucte Wohnungen, uüt alleu Comfort vcrseheu, zu Verfügung stellen, für deu Uutcrhalt uud die Vedicuuug Sorge tragen uud überhaupt bestrebt sein, den Wüufcheu derfelben uach Möglichkeit ent- gegen zu koiumcu. Vis October laufenden Jahres sollen auch fchou eine Anzahl Wohnzimmer der Art m Bereitschaft sein. — (Suppe für Säuglinge) stellt der Dresdener Chemiker und Apotheker I. P. Liebe uach Licbigs Angabe iu Crtractform als Ersatz für die fehlende Mutter- oder Aulmenmilch in einem Präparate dar, das uach der Analyse bewährter Chemiker die blutbildenden uud Wärme cr-zeugcndeu Nahnmgsswffe so wic die unueralischcn Bestand theile dcr Muttermilch iu dem entsprechenden Verhältniß cuthält. Nach deu Zeugnissen ärztlicher Autoritäten hat sich dieses Präparat iu der Kiuderdiälctik als vorzüglich nahrhaft uud verdaulich bewährt uud gediehen die Säuglinge bei solcher Kost, die auch Recouvalcöceutcn und überhaupt Individuen mit geschwächter Verdauung sehr gut bekam, aufs crwüuschlestc. — (Suczcanal.) Bereits begiuueu die Vorderes tungcn zu dem Völtcrfcste, das im October bei der Erössmmg dcs Suczcauals stattfinden wird, und das die Franzosen mit Recht, da sic die stärtstcu uud cmsdauerudstcu Actiouärc siud, als eiu Natioualfcst feiern wcrdcu. Ein Vlick auf die französischen Zeituugcn zeigt die umsichgrci-feudc Agitativu fiir die Coutiuental-Pacific-Bahn, welche ganz Nordamerika von eiuem Oceau zum audern durchziehen wird. 'Nicht minder lebhaft ist die Theiluahmc flir die Honduras-Pahu, ciuc Concurrcnzbahn fiir die sich glänzend reutircudc Pauama - Schicucustraßc, das Seiteustück zum Tuezcaual. Herr Hcrran, bevollmächtigter Minister der Republik Honduras, gibt mittelst dcs Bcmkhauses Drey!-fliß uud Scheyer hypothecate Bahuobligationen zu 225, Fr. aus, welche 20 Fr. jährlich tragcu, biuuen 17 Jahren mit M)l) Fr. zurückbezahlt uud durch Gcnußactieu mit eiucul Erträguiß von 5l) Fr. ersetzt werden. Die Erfahrungen am Suezcaual weckeu das Vertrauen iu jene amerikanischen Uutcruchmuugcn, die sich erst seit kurzem in Frankreich einbürgern. — (Redefreiheit iu dcu Vereinigte« Staateu.) Ein amerikanisches Blatt, „White Pine In-laud Empire," erzählt folgende Geschichte als Illustration zu der im fernen Wcsteu herrschenden Redefreiheit: Zwei Mäuncr unterhielten sich auf der Straße in nicht allzu freundlichem Tone, als der Eiue bemerkte: „Hierzulande hat mau doch das Privilegium der Redefreiheit, oder nicht?" Der Andere zog ruhig feinen sechsläufigcu Revolver heraus uud erwiderte: './Natürlich. Was hast Du dauu zu sagen?" Der Angeredete, der außer dem FrMMchen auch das gefährliche Ansrufungözeichcn in der Hand des Anderen Ve-merkte, sagte: .,O, uichtö, gar nichts" uud machte sich davou. — (Dic Pacificbahu.) Man schreibt aus New-yort, 8. d.: Heute um 12 Uhr Mittags wird die letzte Schiene der Ricsenbahn gelegt, welche Newyork nut San Fraucisco verbinden soll. Das Ereiguiß findet uuter feierlichen Ceremonien statt. Kalifornien hat silberne nud gol-dcue Gerälhschaftcu dazu gesendet. Wcnu die vollendenden Schläge dcs ^ilberhammc'rö ferne in dcr westlichen Wild-niß erklingen, wird dcr Telegraph die freudige Botschaft allen großen Städten der Union zutragen- hier in New-York werden die Glocken der Trinitytirche läuten und die Stadloätcr werden versammelt sein, um mit dem Magistrat von San Francesco über den Kontinent Gruß und Glückwünsche auszutauschcu. Der Puukt, wo sich die beiden Theile dcr Bahn treffen, ist von dem östlichen Anögangö-ortc Omaha, 1032 und von dem westlichen, Sacramento, 7!l0 englische Meilen cutferut, so daft die Länge der gan-zcn „Pacific. Eiscnbahu" 1762 Meilen beträgt. Von Ncwyort uach Omaha 14<».';, von Sacramcuto nach San Francisco 120 Meilen; die ganze Ue"berlandstrecke A285 Meilen. Vocale s. — (F rohnleichua m.) Dem gestern mit dem üblichen Gepräuge uud uuter dem Geleite dcr Garnison stattgehabten feierlichen Umgänge wohnte der Herr k. k. Landespräsident v. Courad, dcr Herr Bürgermeister Dr. Euppan uud ^lepräseutauicu der übrigcu Behördeu bei. — (Das Tragcu der Ta bor mcdail lc u) ist zufolge Erlasses des t. l. Laudcöpräsidimns vom 25. d. M. verboten. -- (Z n r Iantschberger Asfairc.) Dem Vernehmen nach gelang es dem Bczirlshauptmcmn in Littai, Grafen Auersperg, ncüu der Erzedcnleu zu verhaften, währcud die nbrigclt sich in Folge der über sie verhängten Militärciuquartiernug theilweisc selbst gestellt habcu; eö ist nämlich iu Volavlje uud Gabrijc, dicieuigeu Ortschaften des Littaier Bezirkes, cms welcheu dcr größte Zuzug nach Iantschbcrg stattfand, Militär eingelegt. — (Für das „rusticate" Orgau.) Die „Ätovice" sagen in ihrer von« hiesigen „Tagblatt" ver-dieulcrnlaßeu'getcuuzeichueteu perfiden Besprechung der Attentate vou Iautschbcrg und Ivsessthal: die ..Laibachcr Zcituug" habe vor dem Ausfluge „gcwarut." Wir verwahren uus gegcu solche plnlupc Eutstcllling. Mau lese die Nummer litt vom 21. d. M. Wir haben unser Vertrauen auf den gefunden Eiim unserer Landbevölkerung ausgesprochen, welcher sie abhaltcu werde, „auf überwiegend aus eigenen Landes-kindcru bestehende Fcstgcnossen abermals ein rohes Attentat auszuüben, wodurch sie nur unauslöschlichen Makel sich anheften und beweiscu würde, wie wenig sie die vor kurzem geUbtc kaiserliche Gnade zu würdigen wisse." Nie abcr ist es uuö beigefalle», die 880 Turner abzumahnen, als unter dem Schuhe der Gesetze stehende Staatsbürger eine harmlose Maifahrt zu unternehmen, indem wir uns wohl bewußt waren, daß ein solches Nach geben den gegnerischen Tcrrorismus uachgcrade unerträglich machen müßte. — Bei dieser Gelegenheit können wir nicht unterlassen, unsere Indignation über die Fälschung der Thatsachen durch die nationalen Älättcr, insbesondere im „Slovenöli uarod," aufzusprechen. — (Um die Erhaltung der Ruhe iu den letztverflosseneu Tagen) hat sich unsere Communal-Polizeiwache durch unverdrossene, aufreibende Thätigkeit unter der Leitung des energischen und geschickten Commissars Herrn Perona ein allgemein anerkanntes Verdienst erworben, auf welches hinzuweisen wir uus verpflichtet siihlen. — (Aus Obertrai u) wird uns geschrieben -. Der Etand der Felder in der Nadmannsdorfcr Gegend läßt für jetzt nichts zu wiinfchcn übrig, Sommer uud Winterfrucht stehen beide schöu, besonders das Korn, welches heuer ciuc, wie inan behauptet, noch nie erlebte Höhe erreicht; am ergiebigsten verspricht aber unstreitig die Heumahd zu werden. Auch die Obstcultur, die iu unserer Gegend seit einigen Jahren her sehr eifrig und gewiß zum größten Vortheile für die sich damit Befassenden betrieben wird, dürfte heuer wieder viel Gewinn abwerfen, indem die meisten Bäume blühten und reichlich Früchte cmsctzten. — Doch sind diese günstigen (5rnteaussichten kanm iu Anschlag zu briugen gegenüber den goldenen Bergen, die man sich vom Bau der Eisenbahn uach Tarvis resp. Villach verspricht. Kalk-und Iicgelöfeu werden errichtet, kaum schnhdickc Stämme zu Dielen gesägt, denn mau hofft alles zu dreifachen, Preis losschlagen zu tonnen; überhaupt offenbart sich in allen Kreisen ein sehr reges Interesse für den Bau der Bahn, so daß man die Einsprache, die hie und da von einem Wirthe oder Postmeister, diesen geschworenen Feinden des Dampfrosses, dagegen erhoben wird, ganz überhört. Mit größter Spannung erwartet man besonders in Radmanns-dorf das Eintreffen der Ministerialcommissiou, die über die Tracirung und die Hallstellcu eudgiltig entscheiden wird, da die Lage des Bahnhofes für Radmaunsdorf und Vel-des noch immer nicht festgesetzt ist und von beiden Orten die größtmöglichste Nähe desselben gewünscht wird. Das Bad Veldes beginut nun anch schon von Badegästen besucht zu werden, auch dürste sich der Zudrang heuer allem Anscheine nach steigern und Herr Dr. Wassitsch, der sich iu Veldes niederzulassen gesouncu ist, hier gewiß eine ausgedehnte Praxis finden. — Hauptschuldige verhaftet. Das Militär zurückgezogen. Wicn, 26. Mai. Dem Vernehmen nach ist mm-mchr festgestellt, daß die Delegationen auf den 4. Juli nach Wien cinbcrnfcn werden. Wicn, 26. Mai. DaS Attentat gegen den Herrn Obcrsttammcrcr FZM. Graf Creneuille ist, wie die „Oest. Corr." vernimmt, in dem Augenblicke verübt worden als Sc. l^ecUenz im Äcgliff war, sich von ^i-vorno nach Genua einzuschiffen. Aiö jctzl schlt uoch dic Nachricht, ob sich Graf lärenncvillc, obgleich von den Menchlcrn verwundet, eingeschifft hat oder nach ^ivorno respective Florenz zurückgekehrt ist. Frau Gräfin Crcn-ncvillc hat auf die erhaltene Nachricht sofort die Nnck-rclse aus Ungarn, wo sie sich befand, angetreten. Berlin, 26. Mai. Die „Provmzial-^orrcspon-dcuz" slcM für dcn Fall der Cifolglosigteit der Fi-nanzvorlageu die möglichst flühc Einbcruflllig dclü prcn-ßischcli Vandtagcö in Aussicht, wclchcin die ^lhöynug der Classcncmtommc,,', Äiayl« und Schlachlslciitir vor-znlcgcn warc. Solche lUiaßicgcln seien vornehmlich dcr eine Üiiachtcrwcitrrung crslrcbcndel! Politik dcr liberalen Partei zuschrcll'cn. Der Schluß des Reichstages yaügl von dcr Beendigung dcr Arbeiten ab. it öln, 2Ü. Mai. (Pr.) Die „Kölnische Ztg." meldet, „in den Wiener diplomatischen itrcisen vollziehe sich ein entschiedener Umschwung zu Gnnstcn Norddeutsch-lands, mit dem man zu einem im»'l>i> v!Vr'S antwortete ^clrano ^ Ucker dic Frage dcr Abschuffung der Hclaucrci wird erst nach Anknuft dcr Dcputirtcn von Ünua verhandelt werden. Die Regicrnug hält die Abschaffung im Principe asn» recht, will jcdoch sl) viel als möglich dic Priv^tmttr-csscn schoncn. Telenraphiscbe Me<^s«>lco,lrsc vom 20 Mai. 5verc, Metallene« C1.75. — 5uerc. M.talliqms mit Mai- uud Novel!!der-Zinsen«:l,75, — 5vsrc,Natia»lll-Anlehen 0!».70. — ittlMr siaat^aulrhcii 100.40. — Vcmtamcu 74cl. — Crcditaclicu 2'.>1.8(», — i!oudon 124.30. — Silber 121.50. — K. l. Ducaten 5.85, Kanöel unt» Uolkswirthschastliches. vstiudische ^öost. Wic au« München ^ichrichcii wird, ist das Project drr Lcitmig der ostindischl,'!! Post auf dcr Route Vrilidisi-ONl'iidl' iil'cr den Brenner definitiv ali^elchitt, nachdeni die von England gebotenen Eittschädignnssen voii den Iielliciligtiii EisendalinVerwalüingen für den nnisläudlichen Dienst nicht alc< geniiqend anerlamtt iverden tonnten. Die betreffenden Verhand-Innren habe» die siir uns znnäclist wichti^ven divecten Anschlüsse zwischen Baiern nnd Tirol, t'ezirhnnggiveise Berlin, Wicn, Pnrii« n. s, n',, init Italien gebracht, »vclchc dcnniächst ins ^'elien trrlrn werden. Voin 1. Juni an werden nämlich statt der viöhengen drei Hüa/ vier Züqc über dcn Brenner verkehren, so daß nder den Brenner zwei Tcia,^ nnd zwei Nachl;ng>: slatlfinden, welchr allen Bedürfnisse des reisenden Pnblicnmc« zn gcnüa/n vcrinögcn. i.'aibalh, 2,^. Mai. Auf dem heutigen Martlc sind erschienen : 15 Wagm u»d 1 Schiff (7 Klafter) mit Holz. Durchschnillö-Preise. Mül.- M.,z.° Ml:.- ^^.' fi. ir. fl. lr. fi. lr. sl. lr. W. >;.'!! pr. Mel)cn 4 30 4 00 Butter pr. Psiiüd - 3l5------- Koni ,. 2 70 3 — Eier pr, Ztikt — 1^------ ^crste ,. 2 50 2 60 Mllch pr. Maß —10 — Hafer „ 1W 2— Nindsieischpr. Pfd. — 2l------- Hlllbfrnchl „ ------3 25. Kalbfleisch „ —22------- Hrideu „ 2 50 3 l0 Schweinesieisch „ —22------- Hirse „ 2 40 2 50 Schöpsenfleisch „ — 1« __ - ^lilnnitz „ ------- 2 80 Hähndcl pr. stilcl — 25 — — Erdäpfel „ 180------- Tauben „ ^ 15 __ __ linsen „ 3----------- Hen pr. Zentner -80------- ^nbsen „ 3 20------- Stroh „ —70------- Fisolen ,. 4 20—, Holz, hart., pr,Klft. -, — 7 __ Ni!idi10,. Ab. 324.z» ->'13..l iSW. schwach halbheitn > " <>U.M^. 324.<,^ ->-12„l windstill f. g. bewültt ^7, 2 ., N. 325,.e>». 0.yu 10 „ Ali. :^U...,.» !-I-I2.5. . windstill griißiy. bcw. Den 2<>, MorgenZ Regen, späler gclichte!, AnsheilenM. wechselnde Bewölkung. Nachmittag 5 Uhr starter Wind anö W-Wetterleuchten in SW, Den 27. Vormittags drohende Rege»-wollen, untertags wechselnde Bcwöltnng. liihler Abend. Das Tageömiltel der Wärme nm 2U. -j- 14'5", nm t'8"; am 27tcll ->- 14 5", uin 1^" über dem Normale Vei'mmimi'liicher ^tedae-riir: Igiia; u. )tlr > u m n y r. ^ Gott dem Allmcichligen hat cs gefallen, unsere in- W> »W nigstgeliebie Mnlter, respective Schwester, Tante nnd >» ^W Schwicgerninlter, Fran >D » Theresia Pcssiat geb. Nosmaim, W ^^ Äpolhclenbesitzevin in ^nttenbcrg, ^» ^ lnich nur zweitägigem schweren Vridrn am 22. Mai W M 18<^>, 10 Uhr Äl'ends, im 58. ^cbciiöjahrc in das M DD bessere Jenseits ab;nrnfen. D» W Dir, theuere Verblichene wird dem srommeu Än- ^ W^ denlen empfohlen. >> M iconic Vorcuz ,icl>. Pessinl, Marinnua Pcsfial, W ^ Tochter, ^ W Louise Mosmlum, Mnrin Pntttinqer neb. Noü- W W ««Ntttt, Schn'cstern, Wl W Hoscf Prnttluner, Neffe. W W ^lnolinc Nauschcr, Nichte W W Wilhelm ^oren',, Ingenienr, Schwiegersohn. ^ ^«t»»^«»!^»'^^ Wirte. 25. Mai. Die Nachrichten über dcn Anösall dcr Wahlen in Paris iu Verbindnug mit den von dort gemeldeten niederen Coursen verstimmten anfangs die BM', DMslWrllUil. so dus; die gestrigen Pieiesleigernngen wieder verloren gingen Anf Käufe eines ersten Hallscs trat gcgen Schluß eine mäfngc Crholnng ei» nnd wurden Staatsfonds u^ eilliae Oaltunnen von Aclicn besser bezahlt. Balula war um circa '/, pCt. höher. ^U. AUaemeiue Staat^sch,>ld. Für 100 st. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zn 5 pC>.: iu Note» verziuöl. Mai-November ......246.— 247.- „ „ 1854 (4 "/..) zu 250 fl. 92.50 93.- 18K0 zu 500 fl. . - 99.90 100,10 1800 u 100 fl. . - 102.75 W3.2,'> " ', 18<>4zu100fl. . . 124.^0 124.00 Slaats-Domäuell-Pfaudbriefe zu 120 sl, ö 2b. i'i Silber . . 1U'-25 11075 N. Grllndentlastllnsss-Vbliqationcn. Für 100 fi. Geld Waare Bühmcu .... „ 5pEt. 92.25 92.50 Gatizxn .... „5 „ 72.20 72.50 Nieder-Oesterreich. . „ 5 „ 93.25 93.75 Obev-OeNerreich . . „ 5 „ 92.50 93.-Siebenbürgen . . . „ 5 „ 70.25 70.75 Stelentunl ... „ 5 „ 92.5»0 93. -Ungar«.....„ 5 „ 81.25 81.75 V. Actien von Vankiustitnten. Geld Waare Anglo-österr. Baul.....32^'.- 329.50 Anglo-nugar. Baut .... 1l2.— 113.-Bodcn-(5rcditanslalt .... 280.- 28^.— Creditanstalt f, Handel u. Gew. . 285.20 285.40 Eredilanstalt, allgem. ungar. . . 98 50 99.— Vscompte-Gesellschaft, n. 0. . . 818.— 820.— Franco-österr. Vant . . . .118.25 118.50 Genlialbaul.......73.— 73,50 Nlll:o»lllvanl.......740.— 742 — VereiuSbauk.......117.— 118.— Vertehrvbaut.......133.- 133.50 U. Actieu von Trauspovtlintcrueh-mungcn. Geld Waare Alföld-Fiumauer Vahu . . . 103.- 103.50 Vohm, Wcslbahi,.....190.— 190.50 Carl-^udwig-Bahu.....219.25 219.75 DonawDampsschi f. Gcfellsch. . 577.— 579,— Elisabeth-Westbahn.....180.75 1"7.25 Ferdlnauds-Nordbahn , . . 2300.—2305.— Muflircheu-Banser-Bahn . . 1"I-50 182... Frauz-Iosephs-Bahn .... 185. 185.50 ^emberg-Czcnl.-Illssycr-Vllhii . 180.25 180.50 Lloyd, österr........320.- 324.- > Ocld Waan Omuibns (erste Emission). . . 201.— 203.— Rnoulss-Vahn......1«l,50 102.- Sicbcubürger Bahu .... 101.75 102.25 Slaatsbahii.......309.-- 37«». - Südbahu........235.40 235.00 Süd nurdd, Verbiud. Vahu . . 107,50 108.— Theis; Bahn.......202.75 203.- Tramway........207.50 208,- «. Pfandbriefe (fiir 100 fl,) Mg. üst, Vodcn-Credit Anstalt Geld Waare verlosdar in 5 pCt. in Silber 108.— 108 50 dto.in33I.rückz.zn5p(5t,inü.W. 91.50 92.- Nationalb. anf ü. N. ucrloöb. zn 5pCt........95.- 95.20 Oest.Hypb. zu 5'/, pCt. rilch. 1878 98.50 99. - Uug. Bod.-Cred.-Anst. zu 5'/, pCt. 92.- 92,50 »'. Pvioritätöobli^ationen. -. 109 fl. ö. W. Geld Waare! Elis.-Wcstb. ill S. verz. (I. Emiss.) 90.25 90 50 FcrdinandS-Nuidb. in Silb, vcrz. 100.5.0 10?.— Fra»z.Iosephl< Bahn .... !N.75 92.^ G.Carl-Ludw.V.i.S.vcrz.l.Lm. 99.50 !^.<.' I Geld Waalt Ocsterr. Nordwcstbahu .... 89.80 90.^ Siebrnb. Bahn in Silber vcrz. . 8825 88>' Staatöb. O. 3"/, « 5,00Fr. „I. Em. 133 50 I3i>^' Siidb.G, 3'/,!, 500Frc. „ . .112.75 113^ Sildb.-Bons 0 '', (1870-7^) „ ^ -. 500Frcs......238.50 2^ «. «ftrivatlose (per Sliick.) Crcdttaustalt f. Handel u. Gew. Geld M^ zu 100 fl. ö'W......10750 1«'?-'" Rudolf-Stiftung zu 10 fl. . . 15.— I-" -Mecl)s?l (3Mon.) Geld 2^""N Augsburg fllr 100 fl südd. W. 102,80 10' ^ ^'äntsurt a.M. l<>0 fl. dctto 103.- ^ .^ Hambnrg. für U'0 Marl Banca 91.10 i, -' London, für 10 Psnnd Sterling 124 00 l^>^ Park', für 100 Franco . . .' 49.50 ^"' EourK der Geldsurteu Geld ^",",r K. Miinz-Ducatei: . 5 fl. 80j lr. 5fl. 8^"' Nllpoleonsd'ar . . 9 „ 94 „ 9 „ 95 " Vercinöthaler . . . 1 „ 82,^ „ 1 ,. s" " ! Silber . . ,21 „ 75 ,. 122 „ -^ " Krmnischc Grundcutlaslungs-Ouligatlouen, P"' uawotiruil»: 8U,50 Geld, 90 Aaa«