Kr Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt vo« Franz Hermann von Hermannsthal. ^ 5. Freitag am R5. Mai 184O. Von dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal ein halber Vogcn. Del Preis des Blattei ist in Laibach ganzjährig ü, balbjahri«, , ,,. Durch diel. l. Post «nier Oauvert ,». I n Loibach pränumerirt man beim Verleger am staan, Nr. ,yl>, im ersten Vloetc. Vie«e«begräbuiß. (Aus der bei Nrock Haus in Leipzig zu erscheinenden Sammlung.) N>>e sich's bewegt und regt I m kleinen Nicnenstaot! Das klettert, füllt und trägt Und eilet fort und naht. Welch' Summen, Fliegen, Wallen, Das hat nicht Ruh nicht Rast — Ein Nienchen ist gefallen Mi t seiner Nlumenlast. Sie rennen jetzt und eilen, Zu helfen seiner Nolh, Mit ihn, die Last zu theilen. Das Nienchcn doch ist todt. Da lassen sie das arme, U»d flattern durch die Flur, Es bleiben aus dem Schwärm« Zwei gold'ne Bienen nur. Zwei Leichenträgcrbiencn Ergreifen s mit Vesumm, Ein Blumenblatt mufi dienen Als Leichenwagen stumm. Die Niemnleichc führen Sie aus des Lebens Kreis, Und unbekümmert rühren Die Andern sich im Fleiß. Und summen, flattern, schwärmen Der Honigarbeit nach.— Wer soll auch lang sich härmen. Nenn bang ein Leben brach. Ludwig August Fr « nll. Weiniz in Unterkrain und seine Bewohner. V ° nBernh » rd T 0 m sch i t sch. Die Burg Weiniz liegt auf einer kleinen, romanti^ schen Anhöhe des Kulpa Ufers, ist fünf Stunden von der landesfürstlichen Stadt Möttling, und eine halbe Stunde von der nach Karlstadt und Fiume führenden, berühmten Louisen-Straße entfernt. Man will den Ursprung des Namens Weiniz in dem Viuittum der Römer suchen, indem schon dieses ausgebreitete Volk hier Weinreben gepflanzt, und von dem vortrefflichen Gedeihen derselben den Ort Vinitiom genannt haben soll. Die in verschiedenen Zeiten ausgegrabenen, m!t In ­schriften versehenen Steine, Münzen, Aschenkrüge, und das in dem Dorfe Ogulin, nächst Weiniz, befindliche unterirdi­sche Gewölbe, welches das Gepräge der römischen Bauart an sich trägt, sind Denkmäler, welche zur Genüge bezeu­gen , das, hier zur Zeit jener Weltbeherrscher wirklich eine römische Colonie gewesen sei. — Das Schloß, welches dem Freiherrn Alois von Gussich gehört, war vor Zeiten eine stattliche Ritterburg, von festen Mauern und vielen Thür­men umgeben, von welchen heute nur noch ein einziger über das ziemlich baufällige Gebäude emporragt. Außer dem Schloße, dem k. k. Zollamts-Gebäude, einem Gast­hause, und dem Pfarrhofe, welcher seit der Renovirung im Jahre 1839 ein recht gefälliges Aussehen gewonnen hat, sind fast alle Häuser von Holz und schlecht gebaut. Uebrigens ist hier ei» Grenzwach-Commisfariat und eine Grenzwach-Caserne, ferner eine Trivial-Schule. Die Bewohner der Pfarre Weiniz sind von ihren transculpanischen Nachbarn weder in der Tracht, noch in der häuslichen Verfassung verschieden. Die Männer sind meistens von hohem, kräftigen Körperbaue, und zeichnen sich nicht sowohl durch Gewandtheit, als durch Stärke und Aus­dauer in derBearbeitung dessteinigen Bodensaus. Außerdem, daß in wenigen Dörfern die Töpferei betrieben wird, und au­ßer einem kleinen Verkehre mit Kroatien, ist der ganze Nahrungserwerb auf den Feldbau beschränkt; ein Gelder­lös aber, womit die obrigkeitlichen Steuern und andere Giebigkeiten zu entrichten wären, kann sich nur aus einer glücklichen Weinfechsung ergeben, welches Product hier gut gedeiht, und dem vortrefflichen Semitscher Weine an Qualität wenig nachsteht. Die ganze sommerliche, leinwandene Bekleidung wird zu Hause falwicirt; denn in jedem Hause ist em Weber­stuhl, und Jung und Alt, Mann und Weib muß dieses erspriesliche Handwerk verstehen. Die Hauptarbeit der Weiber im Winter ist das Spinnen auf die sogenannten - R8 — I>re«I>eI?,e; die Männer beschäftigen sich viel mit der Strick­nadel, und scheuen sich gar nichl, die, eigentlich den Wei» bern zukommende, Strumpffabrication auch außer dem Hause vorzunehmen, indem sie bei schönem Weiter, spazieren ge­hend, stricken. — Uebrigens herrscht in dieser Gegend all­gemeine Verarmung; es gehört jedoch nicht Hieher, die Ur­sachen derselben, so nahe sie auch liegen, zu untersuchen. Der rothe Mann. Niederländisches Gemnlde linei englische» Malers. (Beschluß.) Sein Abgang war das Signal für neue Bewegung in den Gemüchern der Zurückgebliebenen, Kein Wort war zu hören bis zur Rückkehr des Wirches, welcher nach eini­gen Minuten aus dem Schlafzimmer im ersten Stockwerke, wohin er seinen Gast geleitet hatte, herabgestiegen war. Eine ganze Salve von Fragen scholl ihm entgegen, als er wieder in die Küche trat. Der Richter, der Schul­meister, der Steuereinnehmer und seine Gattin nahmen ihn bis in die kleinsten Umstände ins Verhör. »Wer ist der rothe Mann? — er muß ihn schon früher gesehen ha­ben— er muß von ihm gehört haben — mir einem Worte: er muß Etwas über ihn zu sagen wissen.« Der Wirrh be­theuert«: »nie bis zur Stunde sei ihm der Fremde vor die Augen gekommen, es sei heute zum ersten Mal, daß er den »schwarzen Schwan« betrete, und, so Gott wolle, auch zum letzten Mal!» »Warum werft ihr ihn nicht hinaus?" rief der Steuer­einnehmer. »Herzlichst seid ihr mir willkommen, wenn ihr euch zutraut, Dies auszuführen", entgegnete der Wirth. »Was mich betrifft, so trage ich kein Begehr, seinem Peitschen, griffe oder dem großen, rothen Schmiedehammer seiner Faust zu nahe zu kommen." Dies Argument war schla­gend, und die Motion gewaltsamer Austreibung ward ohne Bedenke» stillschweigend aufgegeben. Jetzt »ernahm die Gesellschaft den dumpfen Klang schwerer Tritte über ihren Häuptern. Es waren die Tritte des rothen Mannes, die sich langsam und taktmäßig folgten. Eine Viertelstunde lang horchte man stillschwei­gend auf, in der Erwartung, die Sache werde ein Ende nehmen. Aber da war keine Rast; die Tritte ertönten fort und fort, und es schien, der Mann schreite zum Zeit­vertreibe auf und nieder in seinem Schlafgemache. Vergeblich wäre es, die Mannigfaltigkeit der Gefühle beschreiben zu wollen, welche die Gemüther der Versamm­lung in Bewegung setzten. Furcht, Staunen, Befrem­dung, Zorn und Neugier führten abwechselnd die Herr­schaft., Ein Geheimnißvolles, Unergründliches, Unerklärba­res lag in dem Manne, der sie vor Kurzem verlassen hatte. »Wer mag er sein?« Einer stellte diese Frage an den Andern, aber Keiner war im Stande, Etwas zu geben, das einer vernünftigen Antwort gleichgesehen hätte. Inzwischen war die Nacht hereingebrochen, und ob­gleich die Uhr des nahen Kirchturmes die zehnte Stunde schlug > schien doch Niemand geneigt, Dies für ein Zeichen zum Aufbruche anzusehen. Zu gleicher Zeit begann auch ^ d« bisdahin klare Himmel mit dichtem Gewölke sich zu überziehen. Entfernte Donnerschläge ließen sich vernehmen, /chwere Regentropfen schlugen an die Fenster, alle Anzei­chen einer bevorstehenden stürmischen Nacht schienen vor­handen zu sein. Aber den Sturm, der von außen, drohte, beachtete man nicht. Wie dicht auch die Regentropfen fie­len; wie stammend auch die Blitze zuckten, gefolgt von fer­nem Gebrumme des Donners; wie auch der Wind in den Bäumen des benachbarten Kirchhofes zu pfeifen und zu brausen begann, — alle diese äußeren Zeichen des Auf­ruhrs der Elemente waren Nichts, verglichen mit dem Klange der schweren, dumpfen, feierlichen Tritte des ro­chen Mannes . Es schien seines Herumsteigens kein Ende zu sein. Schon eine Stunde lang war er ohne die min­deste Unterbrechung im Zimmer auf-- und abgeschritten, und noch immer schritt er d'rauf los wie anfangs. Es lag darin etwas unglaublich Schauderhaftes, und die Gesell­schaft in der Küche unter ihm, wie zahlreich sie auch war, fühlte sich von unbestimmter, aber unbeschreiblicher Bangig­keit beschlichen. Je mehr sie über das Wesen des Frem­den nachdachten, desto unnatürlicher erschien es ihnen. Die Röche seines Haares und Antlitzes, und noch mehr die Feuerfarbe seiner Bekleidung, erfüllte sie mit Grauen; doch war Dies noch Nichts gegen den erstarrenden und ertö'dten­den Ausdruck seines Blickes, den unheimlichen Klang sei­ner Stimme, und gegen seine geheimnißvolle Geburt an der Küste des rothen Meeres. Niemand in der Küche dachte mehr an's Tabackrauchen. Was die Gemüther in Spannung erhielt, war von zu wichtiger Art, als daß man es leichthin Härte behandeln können, und die Stühle rückten sich durch eine gewisse unwillkührliche und unwi­derstehliche Anziehung so nahe aneinander als möglich. Plötzlich trat der krummbeinige Stallknecht mit dem unverkennbaren Ausdrucke der Bestürzung in die Küche. Er kam, seinem Herrn anzuzeigen, daß des Fremden Pferd toll geworden sei,, daß es ausschlage, herumzerre und he­rumreiße, nicht anders, als wollte es seine Krippe in Trüm­mer zerstücken. Wirklich vernahm man auch ein lautes Wie­hern und Stampfen aus dem Stalle herein. »Nu, hört ihr!" rief er aus. »Ich glaube, der Teufel steckt in dem Vieh, wenn es nicht etwa selbst der Erzfeind ist. Ja Herr, sähet ihr seine Augen; sie sind wie—« »Wie sind sie?" fragte der Wirth. »Wie sind sie?« fragte die übrige Versammlung mit gleicher Ungeduld. »Mir soll's übel ergehen, wenn sie nicht gerade sind wie glühende Kohlen!" rief der Stallknecht aus, indem er am ganzen Leibe zitterte, und sich unter die Andern hinein auf einen Stuhl warf, der knapp dabei stand. Sein Bericht brachte neuen Aufruhr in die Gesellschaft, und sie waren bewegter und verwirrter, als je. Während dieser Zeit hatte der Klang der Tritte des Wandlers über-ihnen nicht eine Sekunde zu tönen ausge­setzt; fort und fort ging's in gleicher Schwere, ohne Ruh und Rast, kein Pendel könnte regelmäßiger in seinen Be­ AO wegungen sein. Wäre in diesem Wanbeln nur manchmal eine Pause, ein Stillstand, ein Mehr und ein Weniger in der Schnelligkeit der Fußbewegungen zu vernehmen ge­wesen, man hätte über den Hofraum seinen Weg- «ach dem Stalle nahm. Er hatte einen breitrandigen, niedrigen Hut>auf dem Kopfe, gespitzte Stiefel mit ungeheuren Sporen, eine enorme Reit­gerte in einer Hand, einen Mantelsack, in der andern. Er trat in den Stall , blieb dort etwa drei Minuten lang, und kam dann heraus, hinter sich führend sein wohlaufge­zäumtes Roß. I n einem Augenblicke saß er auf dessen Rücken, winkte mit der Hand der Gesellschaft, die nach ihm aus dem Fenster sah, gab seinem Renner die Spo­ren, und flog wie rasend von bannen, indem, selbst durch den Sturm vernehmlich, sein gräuliches und unnatürliches Gelächcer den Ohren der Zurückgebliebenen erscholl. Als man in das Zimmer hinaufkam, welches Satan mit seiner Gegenwart beehrt hatte, fand der Wirth, daß seine infernalische Majestät sich aller Sachen, die sie in ihre Hände bekommen konnte, bemächtiget, daß sie in seine Kasse eingebrochen sei, und daraus fünf und sechszig Guineen, dann noch verschiedene andere Gegenstände, eine Uhr, mehr« Tabackdosen, u. s. f. entwendet habe. Seit­dem hat man den rothen Mann in jener Gegend nicht wieder gesehen, und sollte er ja neuerliche Lust, sich dort einzufinden, bekommen, so mag er sich wohl in Acht neh­men vor dem Ortsvorstande, dessen Bekanntschaft er im Gasthause zum »schwarzen Schwan« zu machen Gelegen­heit hatte, und der, anstatt ihn auf den Grund des rothen Meeres zu verbannen, ihn nun wahrscheinlich in einem Gefängnisse zu Leicester bequartieren dürfte, wo ihm die Strafe für seine Vergehungen nicht ausbleiben würde. H. Mannigfaltiges. (Chinesische Sprache.) Der berühmte Sprachfor­scher, Robert Morrison, der unter Andern eine chine­sische Grammatik und ein chinesisch-englisches Wörterbuch herausgab, und gemeinschaftlich mit Miln e eine chinesi­sche Uebersetzung des alcen und neuen Testamentes lieferte, ist nach London zurückgekehrt, und brachte das Manuscript eineschinesiscl>lateinischen Wörterbuches mit, das alle bei den Chinesen üblichen Schriftlichen enthalten soll, dafür aber auch — 32 Fcliobände stark ist. Wegen der Menge neu zu verfertigender Lettern würde der Druck dieses Bu­ches beiläufig 32.000 Pf. Sterling kosten. (Eine mikroskopische Gesellschaft), welche das Beobachten der Natur durch Mikroskope systematisch be­treibt, ist gegenwärtig in London errichtet worden. — (Belohnte Faulheit.) Eine amerikanische Zeitung erzählt: ?Der Besitzer eines Landgutes habe zwölf seiner Leute faul auf dem Boden liegend gesunden, und dem Faulsten einen Dollar zu geben versprochen. Eilf spran­gen sogleich auf und machten Anspruch auf die Belohnuug, indem Jeder sich für den faulsten Menschen auf Gottes Erdboden erklärte. Der Gutsbesitzer indessen gab den Dol­lar dem Zwölften, der ganz gemächlich liegen geblieben war, und als der Lohn ihm geboten wurde, den Geber gähnend ersuchte, er möchte ihm doch den Dollar in die Tasche stecken. (Beförderung.) Der Kaffehkoch des alten Groß­wessirs Chosrew ist wegen der Verdienste, die er sich durch seine Kunst um die Gesundheit seines Herrn erworben hatte, zum Inspector der Quarancaineanstalt in Trebisond er­nannt worden, in welcher Eigenschaft er einen Iahrgehalt von einigen tausend Gulden bezieht. — Gorrespondenz. Prag , Ende April. Die Fastenzeit mit allen den unzähligen, langweiligen »»d interes­santen Concerten ist glücklich überstände», und schon ziert die Natur ihren unermeßlichen Salon mit neuem Schmucke. — Der Frühling ist mit aller seiner Pracht gekommen. Unter de» Conccrten der Fastenzeit ist jenes des lijährigen Pianistin Pauline Kischawy mit lob zu nennen. Gewohnlich beschränkt sich die Kritik bei musikalischen Wunderkindern auf den Satz: »Er oder Sie leistete soviel, als man in diesem Alter billig fordern" kann«; ober Dlle. Kischawy befriedigt selbst strengere Anforderungen; denn mit großer Gewandtheit und Technik verbindet sie auch ein richtiges Gefühl im Vortrage, und gewiß wird Das bei ihr in Erfüllung gehen, was L iß l vor« hersagte: »Sie werde einst Großes leisten." Eine der interessantesten Erscheinungen unserer Stadt sind die Quar­tetten des Prof. Pixi s im Advente und der Fastenzeit, schon deswegen, weil das Spiel aller Mitglieder meisterhaft ist, und noch mehr deshalb, weil hier neben neuern Werken auch Composstionen älterer, anerkannter Meister vorgeführt werden. Auf unserer Bühne hat so eben Herr Nott , t. preußischer Hof: schüuspiclcr, seinen Ciklus von Gastrollen beendet, und ist in »Velisar«, »Hamlet«, »Don Carlos«, »de» Räubern«, »der Wassercur«, »vor hundert Jahren« und »Richard lll.« aufgetreten. Da Herr Not t ein Präger ist, so mußte sein Gastspiel desto mehr Interesse erwecken, obwohl es nicht aus Parteilichkei t die Anerkennung erhielt, die chm gebührte. Herr Rol l ist vollende t in jeder Rolle, und es spielt nicht der Schauspieler, sonder» die dargestellte Person, so, daß die Illussson auf den höchstmöglich­sten Grad gesteigert wird. Sei» Spiel, jede Bewegung, jeder Zug des Ge­sichtes und jedes Wort ist so wohl durchdacht und angebracht, daß, die Dar­stellung große Wirkung auf das Publikum ausübt. Das aber ist der Tri­umph dieses Künstlers, daß man nicht begreift, wie der Darsteller der verschiedensten Charaktere immer eine und dieselbe Person sey» ta»n. Den Gipfel seiner Kunst hat er in »Nichard« erreicht; so wie Rot t es thut, muß dieser vollendete Bösewicht dargestellt werde». Gewiß wird Rot t an «llcn Orten die lobendste Anerkennung finden. Unter die theatralischen Novitäten der letzten Zeit gehört Hopp's »Dr. Faust's Hausküppchen«, zum Vortheile unsers ausgezeichneten Komi­ters Feistmant l aufgeführt. Unstreitig geHort diese Posse unter die be­sten Produkte dieser Art , die wir von Wien bekamen; dort grassirt übri­gens jetzt die Local-Dichterei, und seitdem Raimun d seine herrlichen Dich­ tungen schrieb, und Nestroy das Leben, wie es gerade ist, schilderte) glaubt jeder Komödiant berufen zu sein, Possen zu schreiben. Die deshalb bedaurungswcrthen Wiener-Journale haben beinahe nichts Anderes zu thun, als sich über dergleichen Produkte meist tadelnd auszusprechen. Hop p hat Beruf dazu; möge er von seinem Talente immer guten Gebrauch »lachen. I n neuester Zeit wird es bei de» Präger Correspondenten Mode, ihre Ansicht über die hiesigen Journale auszusprechen; ich erlaube mir hier auch ein kurzes Urtheil abzugeben. Unstreitig gehört »Lst und West« zu den gediegensten Blättern Deutschlands, und seine Tendenz rechtfertigt jedes da­rüber geäußerte Lob; es hat auch seine Tadlcr, allein compelenic Stimmen haben bereits darüber entschieden. Es wäre nur ein größerer Wirkungs­kreis zu wünschen, um das große Unternehmen, de» Osten mit dem Westen zu verbünden, inimer besser realisiren zu können. Ein sehr geachtetes und vorzügliches Blatt bleibt die »Vohemi««, welche gediegene Arbeiten in Prosa bringt, und uns mit den neuesten Erscheinungen im Gebiete der französi­schen und englischen Literatur durch Uebersetzungen bekannt macht. Auch werden die interessanteste» Begebenheiten und Erscheinungen des Vaterlandes besprochen. Das »Panorama des Universums« ist eine sehr geschätzte Mo­natsschrift, welche mit besonderer Rücksicht auf die österreichische Monarchie das Universum namentlich in topographischer und naturhistorischer Hinsicht bespricht, und dabei anziehende Erzählungen und Mährchcn bringt. Die beigcacbcnen Stahlstiche sind gut, oft sogar ausgezeichnet. Nächstens über lie Kunstausstellung und czechische Zustände. Arnol d Kinn» . Laibach. Druck und Verlag des Joseph Blasnik.