(Seite 2821 bis 2844.) Blätter für den Abteilungsunterricht. tTlonatschrift zur Förderung des österr. Schulwesens. (Schriftleiter: Rudolf Peerz.) o o o o o o Inhalt: Seite 1. Wieder einmal die Lehrbefähigungsprüfung für Volksschulen............................................ 2821 2. Zur Methodik des Deutschen Sprachunterrichtes 2823 3. Lesefrüchte.......................................... 2825 4. A lustigs Bluat...................................... 2825 5. Grammatische Satzzergliederung....................... 2826 6. Der Zeitungsberichterstatter ........ 2828 7. Des Lehrers Takt und Schliff in der Gesellschaft 2829 8. Werktätiger Unterricht .............................. 2830 9. Die Experimentelle Pädagogik im Dienste der Schulpraxis............................................. 2833 10. Aus dem Lehreralbum.................................. 2833 11. Merksätze über Vermeidung von Feuersgefahr . 2834 12. Sprachunrichtigkeiten der Schulsprache . . . 2835 13. Schulhumor .......................................... 2835 14. Latein-Kursus für Lehrer............................. 2836 15. Die Wechselrede ..................................... 2837 16. Übersicht zur 18. Frage.............................. 2838 17. Der Sternhimmel...................................... 2839 18. Ratschläge für den jungen Schulgärtner . . . 2839 19. Pädagogischer Weiser................................. 2840 20. Briefkasten.......................................... 2841 21. Kleine Mitteilungen . . .... 2843 Verlag der Blätter für den Abteilungsunterricht in Laibach. — Druck von J. Ravlicek in Gottschee. Jährlicher Bezugspreis 6 K (6 Mk, 7 Frk.). Musikinstrumente! Billigste Preise! Beste Qualität! Größte Auswahl! Spezialität: Feinste Streich- u, Blasinstrumente STdÄbSÄ Verlangen Sie Kataloge, wenn Sie wirklich vorteilhaft kaufen wo len. Mann Klier, MnMinrirninrnlen-krrrngnng Steingrub bei €gcr, Böhme*. 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Manuskripte und Bücher an die Echristlcitung der Blätter für den AbtcilungSunterricht In MieS (Bvhnien), Wo Klarheit herrscht, ist auch Ruhe. W. v. Humboldt. Wieder einmal die Lehrdefähigungsprüfung für Volksschulen. Folge 77 (lAai (9(0) brachte die Anregung, das Statut der Lehrbefähigungsprüfung dahin zu ändern, daß nicht der Kandidat zur Kommission, sondern diese zu ihm komme. Alan klatschte Beifall; allein die erhoffte Wirkung blieb aus. Allerdings nur in (Öfter* reich. In Preußen draußen führte man anno (9(2 den Modus ein, den Folge 77 konstruiert hatte. And der Modus bewährt sich. Kein Wunder! Nun wird der Prüfling nicht mehr mit einemmale mitten in eine ihm gänzlich fremde Klaffe gestellt, um fein Geschick unter ungewohnten Verhältnissen zur Schau zu stellen, nicht mit der Durchführung eines losen Themas, dessen Einfügung in das Ganze ihm unbekannt ist, betraut, nicht mehr Kommissären überantwortet, die mancherorts (um einen klassischen Ausdruck zu wiederholen) vom Unterrichte» soviel verstehen wie das Kamel vom Klavierspiel, nicht mehr gezwungen, gerade in Mode gekommene methodische Mätzchen ganz besonders in Rücksicht zu nehmen, nicht vor das Fatum gestellt, just in einem Zeiträume von dreißig Minuten oder, wenn es hoch geht, fünfzig Minuten seine Lehrkunst zu zeigen, kurz: nun wird der klappernde Tandidatus — draußen im Königreiche Preußen — nicht mehr dem Zufall überantwortet, sondern aus dem Boden seines Wirkens, in seiner eigenen Klasse beurteilt. Er muß nicht hinein in die Stadt, sondern sie, die seiner Bahn die Richtung geben, kommen zu ihm und hospitieren. Das Kollegium besteht aus Praktikern bester Güte; der Prüfling kennt sie, kennt ihre Ansichten und Forderungen, kennt die Methode, der sie huldigen, und kennt, was überaus wichtig ist, die Grenzen des Stoffes, mit der» er aufzuwarten hat. — Wie sieht es diesbezüglich bei uns aus? Weiß in ganz (Österreich ein einziger Prüfungskandidat bestimmt, womit er sich zur Lehrbefähigungsprüfung für Volksschulen zu rüsten hat, weiß, frage ich weiter, ein einziger Prüfungskommissär, was er prüfen soll, wieweit die Grenze reicht, was unbedingt gefordert werden muß? In Niederösterreich hat man einmal den Versuch gemacht, die unklare, ins Angemessene reichende Vorschrift konkret zu untzirken, indem man als Mindestmaß des Prüfungsstoffes die volle Beherrschung des Inhaltes der Volksschul-Lehrbücher bezeichnet^ Die Maßregel war gar nicht so schlecht; aber sie wurde entweder schlecht gefaßt oder schlecht gedeutet. Man fiel über sie her und über Nacht war sie vergessen. Würde man beigesetzt haben, daß mit der Forderung keineswegs her Stoff an sich, sondern alles, was mit ihm zusammenhängt, gemeint sei, so hätte sich füglich jeder Dieser Jiolge liegt das Inhaltsverzeichnis pro 1013 Sei. Billigdenkende anschließen müssen. Denn kann mir ein Kandidat jedes Srcfcftücf in der Sache gründlich, gründlich über die Blaßen und methodisch komplett vorführen, weiß er über alles, was eine achtklassige Volksschule heutzutage an Stoff in den Lehr- und Lesebüchern bietet, genau, sehr genau, bis ins einzelnste genau und vermag er zwischen den in den Büchern verstreuten Materien den Zusammenhang herzustellen, — bei Gott, ich lasse ihn passieren. IPer da die Nase rümpft und meint: „Mas, nicht mehr als im Volksschulbuchc steht, soll der Lehrer wissen?!" und darob Zeter und Mordio schreit, möge einmal die Lesebücher, von der 5. Klaffe angefangen, zur Hand nehmen, sich Stück für Stück fragen: Was könnte ich über diesen, was über jenen Gegenstand aufführen? — und dann Nachlesen. Er wird hiebei mancher Lücken in feinem Wissen gewahr und daher in seinem Zorn bedeutend abgekühlt wexden. Die Bildungsanstalt weist eben ein derartiges Sammelsurium von Gegenständen auf, daß in keinem ^ach was Rechtes geleistet werden kann. Dieses Vielerlei führt zur (Oberflächlichkeit im Wissen und mag auch schuld daran gewesen sein, daß man sich bei Aufstellung der prüfungsnormen um klare Bestimmungen drückte. So kann es aber nicht fortgehen.' Es muß einerseits vermieden werden, daß der Schwätzer, der den Mut und das Zungengeschick besitzt, mit einem Schwall von Worten seine Unkenntnis zu verdecken, mit Glanz besteht, dagegen der ehrliche Arbeiter mit Gnade schlüpft, und anderseits dafür gesorgt werden, daß der Unterricht an den Schulen, denen bisnun die Prüfungskandidaten auf jO—^ Tage entzogen wurden, und jener an den Bildungsanstalten, die trotz aller Verfügungen immer wieder aus der (Ordnung gerückt werden, keinen Schaden leide. Weiter wird durch die Entsendung von Prüfungskommissionen dem armen provisorischen ein Kapitälchen erspart und all das Ungewohnte, das Herbe, das sich mit dem Aufenthalte in der Stadt ergibt, abgenommen. Diese Umstände sprechen für die von uns angeregte Idee in 77. Warum sollten nicht drei Herren: der Bezirksschul- inspektor, ein tüchtiger Lehrerbildner und ein gewiegter Praktiker im Volksschuldienste — als wandernde Kommission in einem bestimmten Termine von Schule zu Schule ziehen, einen vollen Tag dem Unterrichte des Prüfungsopfers beiwohnen und es dann aushorchen, weshalb das so, jenes anders gemacht wurde, aushorchen, wieviel vom wissenschaftlichen Stoffe aufgefrischt wurde und was die Praxis an positivem Gehalte bietet?! Das, was wir in (Österreich dermalen betreiben, ist ein planloses Ab tasten, milde gesagt: eine Formalität. Darin sind alle Prüfungskommissäre einig, die von der Sache etwas verstehen. Also fort mit dem veralteten System! Sollte indes der Wechsel sich nicht so rasch vollziehen, als wir ihn wünschen, so möge doch wenigstens ehedem eine Verfügung erlassen werden, die klipp und klar festlegt, was und wie geprüft werden soll. Die Halbheit ist unerträglich sowohl für den Geprüften wie für den prüfenden. Zch für meinen Teil halte an meinen Anträgen vom Jahre st)lO fest: tz) Der prü-fungskandidat bekommt eine Hausarbeit (drei Themen zur Mahl). — 2.) Die Kommission hospitiert in der Klasse des Prüflings. — 3.) Die theoretische Prüfung erstreckt sich auf den Stoff, der bei der Reifeprüfung gefordert wurde. Zur methodischen Schulung wird alljährlich ein Verzeichnis der empfehlenswerten neuen Werke veröffentlicht. Die Auswahl wird von einem Zentralausschuffe der Prüfungskommissionen getroffen. — <*.) Den Kommissionen ist eine genau detaillierte Instruktion in die Hand zu geben! Dieselbe wird publiziert. — 5.) In die Prüfungskommission sind der Bezirksschulinspektor, ein Lehrerbildner und ein Volksschullehrer zu berufen. — 6.) Uber die Prüfung wird ein Protokoll verfaßt; dieses gilt als Zeugnis. — Die Leser der „Bl." werden eingeladen, zu diesen Thesen Stellung zu nehmen, bezw. neue anzufügen. Damit erscheint das Thema als 37. Jrage in die Wechselrede eingestellt: Was wäre bei der Hteform der Lehrvefähigungsprüfung für 'gWßsfdiufen in Hlücksicht $n ziehen? ~ P. Zur Methodik des Deutschen Sprachunterrichtes. Von Bernhard Merth, Seminarlehrer am Pädagogium in Wien. III. Vom Aufsatz. In der Kirche. Merkwörter: Tor, Turm, Schiff, Säulen, Sakristei, das Chor, die Orgel, der Altar, Leuchter, Luster, Ampeln, Kruzifix (Kreuz) — Beichtstuhl, Kanzel, Predigt — Mesner, Pfarrer, Priester. — Die Leute treten ein, besprengen sich mit Weihwasser, bekreuzen sich, setzen sich, knien, beten. Der Priester predigt, verkündigt das Evangelium, liest die Messe, segnet die Andächtigen. Unsere Kirche. Wo unsere Kirche steht. Liegt sie frei oder sind Häuser (welche ?) angebaut? Nach welcher Weltgegend zu ist der Hauptaltar gelegen? Was stellt das Altarbild vor? Wieviel Altäre hat die Kirche im ganzen? Wo befindet sich die Kanzel, wo der Taufstein? Womit sind die Wände geschmückt? Wo ist die Sakristei? Wann habt ihr Schulgottesdienst? Ich weiß, daß dieses Verfahren vielen zu altvaterisch, zu simpel erscheint und doch ist es ungemein wirksam. Dabei haben wir außerdem Gelegenheit, den Kindern orthographische Formen vorzuführen, die ihnen sonst nie in die Feder kämen. Sollte jemand einwenden: Das sind ja die alten „trockenen Beschreibungen“, das führt uns zur „Kopf-Schwanz-Methode“ zurück, so erwidere ich: Ich bedauere unsere Bürgerschüler, die gezwungen werden, „Feuilletons“ in ihren Naturgeschichtsbüchern zu „lernen“. Der menschliche Geist strebt nach Ordnung und gerade darum, weil sich beim Unterrichte auf der Stufe der Darbietung vielfach breites Geschwätz eingenistet hat, müssen wir auf der Stufe der Zusammenfassung für Ordnung sorgen. Damit fördern wir die Geistesbildung und auch die sprachliche Bildung. Eine Sache klar und bestimmt zu wissen und sie klar und bestimmt in einfacher Sprache wiedergeben zu können, darin liegt ebenfalls ein gutes Stück formaler Schulung, nicht bloß im „interessanten Dar bieten“, worunter man vielfach ein seichtes Herumschwätzen versteht. (Ein zielsicherer Schuß gegen die MetHoden-mncher. D. Sch.) 3. Vorstehende Erwägungen bringen mich auf einen Vorschlag, den Seyffert gemacht hat. Er verlangt, daß die Kinder in die Anlage gebundener Aufsatzformen planmäßig eingeführt werden, und versteht darunter „stilistische Schemata, Schablonen, die als Ausdrucksformen für ganz bestimmte, regelmäßig verlaufende Innenvorgänge zu betrachten sind, z. B. Wie wir ein Tier anschauen. Wie wir eine Pflanze, ein Land, ein Gebirge, einen Fluß beschreiben. U. a. m.“ Ich empfehle diese Anregung wärmstens zur Beachtung! 4. Jede größere Stilistik bringt auch einen Abriß der Logik, womöglich mit sehr viel Übungsstoff. Mit Recht, denn Denken und Sprechen ist zwar nicht identisch, in der Praxis aber vermitteln wir mit den Denkformen auch eine Reihe Sprachformen. Sollte uns das nicht auch ein Fingerzeig sein, wie wir dem Sprachgeiste von einer neuen Seite her beikommen könnten? Ich will hier auf diese Frage nicht näher ein-gehen, da ich sie in einer eigenen Arbeit zu behandeln gedenke. Eines ist sicher: Etwas Logik täte auoh unserer Volksschule (Fortbildungsschule) gut und ich verspreche mir davon nicht wenig für die Sprachbildung. Gegen die Sache läßt sich grundsätzlich nichts einwenden, nur darf sie kein neues „Fach“ werden, sondern sie muß sich dem Unterrichte zwanglos einordnen. Und das ist das Problem, worum es sich dabei dreht. Ob wir nicht Gefahr laufen, auf die mittelalterlichen Rede-und Aufsatzformen zurückzukommen? Ich meine: Wenn ich den Kindern sage: Wir sprechen davon, warum wir uns unsere Wälder erhalten sollen, lasse die Kinder zuerst darüber sprechen, zeige ihnen dann, wie man diese Gedanken ordnet, und dann, wie man sie einfach und schön im Zusammenhänge ausdrückt, so haben sie bestimmt ebenso viel gelernt, als wenn ich sie aufschreiben ließe: Wie ich die Lampe putze. — Die alten Schläuche waren nicht gar so schlecht, wir brauchten nur neuen Wein hineingießen. 5. Ich habe einmal an einer höheren Gewerbeschule folgende Themen gegeben: Die Wohnung ist schriftlich zu kündigen. Abfassung eines Gesuches um Fahrpreisermäßigung und erhielt — Klägliches. Wir dürfen um der formalen Schulung willen auf die Bedürfnisse des praktischen Lebens nicht vergessen, die Volksschule und auch die Bürgerschule nicht. „Rückwärts, Don Rodrigol“ ruft man mir spottend zu. Jawohl, rückwärts aus dem unklaren Sturm und Drang zu den festen Grundlagen bewährter Schulmänner; sonst gibt’s im Aufsatz ein Debacle, ein Sedan. Damit man aber sieht, daß ich denn doch auch ein wenig „fortgeschritten“ bin, bringe ich hiemit nachstehende Tabelle zum Abdruck: Die Stufenfolge im Aufsatzunterrichte. Schuljahr Stufenfolge In den Darstellungsformen Stufenfolge In der Mannigfaltigkeit des Ausdruckes. Stufenfolge in der Gestaltung der Hilfen. Formal bildende Aufsätze Geschäfts- Aufsätze. Lehraufsätze. Freie Aufsätze. 2. 3. 4. Vorübungen. Niederschreiben v. Merksätzen, Sprüchen und Sprichwörtern aus dem Gedächtnisse. — Zusammenfassungen v. Beobachtungenu. Lesestückinhalten. Neujahrs-, Weih-nachts-, Osterkarten. Glückwunsch zum Neuen Jahr. (Schönschreibstunde.) Gemeinsamer Klassentext. Der gemeinsame Klassentext wird and.Tafel vorgeschrieben, orthographisch besprochen, eingepr. und als Diktat geschrieben. Auch direkte oder indirekte Fragen.1 Dazu: Zusammenfassungen v. Wissensstoffen (Aufschreibübungen) im Anschluß an d. Realien. Dazu: Namenstags-und Geburtstagswünsche. (Schönschreibstunde.) Gemeinsamer Klassentext. Erste Versuche, einzelne Ausdrücke durch gleichbedeutende zu ersetzen. Wie oben. Erste Versuche, den stilistisch und orthographisch vorbesprochenen Klassentext auch bloß nach Stichworten wiedergeben zu lassen. Die erzählende Darstellungsform neben d. Zusammenfassen von Wissensstoffen. 1 Sieh des Verfasser Versuche i. freien Aufsatz a. Darstellung persönlicher Erlebnisse u. Beobachtungen, s Wiener Sprachbuch ft Dazu: Postkart, verschied. Art, namentlich im Anschluß an d. Lektüre u. an d. Schulleben. r das 2. Schuljahr. K. Beginn der planmäßigen Unterweisung in der Mannigfaltigkeit des Ausdruckes. <. Schulblichervcrlag in Plan in Stichwörtern. Dazu Hilfswörter für den Ausdruck. Wien. Preis 50 h. Stufenfolge in den Darstellungsformen Stufenfolge in der Mannigfaltigkeit des Ausdruckes Stufenfolge in der Gestaltung der Hilfen JZ cd Formal bildende Aufsätze Geschäfts- JZ ö C/5 Lehraufsätze. Freie Aufsätze. Aufsätze. 5. Dazu: Beschreibungen. Kurze Vergleiche. Der freie Aufsatz wie oben neben dem gebundenen. Dazu: Begleitadressen, Postanweisungen, Ankündigungen, Danksagungen, Bestellungen. Fortsetzung. Erste Versuche in der Abänderung d. Satzbaues. Plan. Darstellung zusammengesetzter Sätze durch Satzschemata behufs Einführung in die Zeichensetzung 6. Dazu: Längere Vergleiche. Freie Aufsätze, hauptsächlich als Berichte üb. Ereignisse i. Schule, Haus und Gemeinde. Anleitung zur Führung eines Tagebuches, einer Familienchronik. Planmäßige Übungen in d. Stichwörter für kleinere Abschnitte 7. 8. Kurze Abhandlungen, Erörterungen. (Der Nutzen des Waldes. Vorzüge des Landlebens. Was ich werden will u. ä.) Stufe der eigentl. Geschäftsaufsätze zur Einführung in das prakt. Leben. Veränderung des Satzbaues. (Zurückführen v. Sätzen in Satzglieder u. umgekehrt, Verkürzen von Sätzen u. ä.) Stichwörter für größere Abschnitte Lesefrüchte. Eingesendet von A. L. in A. 1.) Es muß Herzen geben, welche die Tiefe unseres Wesens kennen und auf uns schwören, selbst wenn die ganze Welt uns verläßt. Gutzkow. 2.) Nur in den Minuten des Wiedersehens und der Trennung wissen es die Menschen, welche Fülle der Liebe zueinander ihr Busen verberge. Jean Paul. 3.) Das ist die wahre Natur des Heims: Es ist ein Ort des Friedens; die Zuflucht nicht nur vor aller Verletzung, sondern vor allem Schrecken, allem Zweifel, aller Spaltung. Ruskin. 4.) Keine Zeit und keine Macht zerstückelt geprägte Form, die lebend sich entwickelt. Goethe. 5.) Frei von Fehlern ist niemand geboren; der ist der Glücklichste, den die wenigsten drücken. Horaz. 6.) Verzeihe liebreich I Irren ist des Menschen Los. Euripides. A lustigs Bluat. Bluatjung und kreuzlusti, Däs gfallt oan alleweil, Drum san dö zwoa Stuck Um koa Grafnschloß feil. Die Jugend kann frali Nit alleweil bleibn, Doch a lustiges Gmtiat Is net leicht zan vatreibn. Gott gsegn und dahalt dr Dein’ lebfrischn Muatl Wer hätt nit sei’ Freud An’n lustige Bluat? Originalbeitrag von Hans Fraungruber. Grammatische Satzzergliederungen. Von A. Petsche, k. k. Professor in Laibach, a) Einführung. Es ist nicht immer leicht, die einzelnen Satzglieder genau und sicher zu bestimmen. Darum sei hier vorerst auf einige schwierige Fälle hingewiesen. I. Vom Subjekte. 1. Das S. ist ein Fürwort: Wie sich Verdienst und Glück verketten, das fällt den Toren niemals ein. Wenn sie den Stein der Weisheit hätten, der Weise mangelte dem Stein. Goethe. Wozu einer Lust und Liebe hat, das bekommt er sein Lebtag genug. 2. Das S. ist ein Zahlwort: Können Zweie sich vertragen, so hat der Dritte nichts zu sagen. Einmal ist nicht immer, zweimal ist schon schlimmer, dreimal ist nicht wohlgetan, viermal fängt die Sünde an. 3. Das S. ist ein Umstands-, Binde- oder Empfindungswort: Aber, Wenn und Gar sind des Teufels War'. Auf Rach’ folgt Ach. Wäre kein Links, so wäre kein Rechts. 4. Das S. ist ein einzelner Buchstabe oder eine Wortzusammenstellung: Auf A folgt B in unserem ABC. Aus anderer Leute Häuten ist gut Riemen schneiden. 5. Grammatisches und logisches S.: Es (gr. S.) liegt in einem Eimer Wein viel Ehr’ (1. S.). Es (gr. S.) geht dich (1. S. im Akkusativ) auch an, wenn des Nachbars Haus brennt. Wenn ich solche Worte singe, braucht es (gr. S.) dann noch großer Dinge (1. S. im Genitiv), dich zu preisen, Frühlingstag? (Uhland.) II. Vom Prädikate. 1. Das P. ist ein Zeitwort: Der Mensch denkt, Gott lenkt. (Das Subjekt verhält sich tätig.) Kein Meister wird geboren. Unkraut verdirbt nicht. (Das Subjekt verhält sich leidend oder befindet sich in einem Zustande.) 2. Das P. ist ein Hauptwort oder ein hauptwörtlich gebrauchtes Wort: Der Wein ist ein Wahrsager. Wüstenkönig ist der Löwe. Loben ist nicht Lieben. 3. Das P. ist ein Eigenschafts- oder Mittelwort: Das Glück ist blind. Übersehen ist verspielt. 4. Das P. ist ein Hauptwort im zweiten Falle oder ein Hauptwort mit einem Vorworte: Der Arbeitsame ist gutes Mutes. Das Jahr ist zu Ende. Kann uns zum Vaterland die Fremde werden? 5. Das P. ist ein Für-, Zahl-oder Umstandswort: Das Buch ist dein. Wir sind drei. Der Weg wird mir weit. 6. Die Zeitwörter „werden, bleiben, heißen, dünken, scheinen“ verlangen, wenn sie Prädikate sind, ein Prädikatsnomen, z. B. Karl IV. heißt der Vater Böhmens. Bei den Verben „angesehen, betrachtet, behandelt werden, erscheinen, gelten“ wird der Prädikatsnominativ mit als beigefügt, z. B. Die Eiche galt den Germanen als heilig. Der Mensch wird als das Ebenbild Gottes betrachtet. Hat man Subjekt und Prädikat bestimmt, so ist es zumeist leicht, die Nebensatzgliederzu bestimmen. Nur die Präpositionalobjekte erfordern einige Aufmerksamkeit, da sie leicht mit Umständen verwechselt werden; aber auch das Umgekehrte kann geschehen. Wenn nun im Nachstehenden eine Reihe von Satz- und Wortanalysen folgt, so möge daran nicht allzu scharfe Kritik geübt werden, da oft die Wortanalyse mehrere Deutungen zuläßt und bei einigen Hauptwörtern Schwankungen in der Deklination vorhanden sind: z.B. Nachbar Sing. Gen. des Nachbars oder Nachbarn, Plur. nur die Nachbarn. Die Analyse einfach erweiterter Sätze und der Sätze mit mehrgliedrigen Satzteilen — nur solche Analysen sollen folgen — ist nicht immer leicht. Und selbst die deutschen Grammatiker umgehen Analysen mit größerer Schwierigkeit. In der deutschen Grammatik von Willomitzer findet man nur die vollständige Analyse folgenden Satzes: Finsternis bedeckt die Erde. b) Beispiele. Grundsätze sollen sich nie breit machen um ihrer selbst willen. (Fr. Jakobs.) Grundsätze sollen machen sich nie breit um ihrer selbst willen. Subj. Präd. Erg. 4. F. Umst. d. Z. Umst. d. W. i Umst. d. Gr. Hauptw., Begriffsn., m. G., Mehrz., 1. F., st. Bieg. Hilfszeitw. d. Aussagew., 3. Pers., Mehrz., Gegw., anz. A., unreg. B. Zeitw., Nennform. Rückbezügliches Fürw., 3. Pers., Mehrz., 4. F. Umstw. d. Zeit. „ d. Weise. — Sieh willen! Pers. Fürw., 3. P., Mehrz., m. G., 2. F. Hinweisendes Fürw. Vorwort, 2. F. Eine 2. Richtung schließt „breit" zu „machen". D. Sch. Für wohlgeratene Kinder können tun Eltern nicht viel. Für wohlgeratene Kinder können Eltern nicht viel tun. (Lessing.) Attrib. z. Kind. Erg.1 1 Präd. Subj. j Umst. d. W. Vorw., 4. F. Mittelw. d Verg., st. B.,) Q M . 4 p Hauptw., Gattn., st. B., / s' " ' Menrz-> 4- r- Hilfszeitw. d. Auss., 3. Pers., Mehrz., Gegw., anz. A., unreg. B. tr. Zeitw., Nennform, unreg. B. Hauptw., Mehrz., 1. F. Umstw. d. W. Unbestimmtes Zahlwort. Nur das Gemeine verkennt man selten. Nur das Gemeine verkennt man selten. (Lessing.) Erg. 4. F. Präd. Subj. Umst. d. Z. Umstandsw. d. W. best. Artikel ) . F Hauptwörtl. gebrauchtes Eigschw., schw. B. ) ' ' • tr. Zeitw., 3. Pers., Einz., Gegw., tät. F., anz. Auss.. schw. B. Unbestimmtes Fürw., Einz., l.F. Umstw. d. Z. Körper und Stimme leiht die Schrift dem stummen Gedanken. (Schiller.) Körper und Stimme leiht die Schrift dem stummen Gedanken. Obj. 4. F. Obj. 4. F. Präd. Subj. Beif. z. Ged. Obj. 3. F. Hauptw., Gattn., m. G., Einz., 4. F., st. B. Bindew. Hauptw., w. G., Einz., 4. F., gem. B. tr. Zeitw., 3. P., Einz., Gegw., tät. F., anz. Auss., st. B. Ep»; g=„ B } w. G., Einz., ,. F. best. Art. j Eigschw., schw. B. [ m. G., Einz., 3. F. Hauptw., Begriffsn., gem. B. ) Dein Wirken wirst anschlagen du nach verschied’nen Stund’ und Tagen bald allzu niedrig, bald aber allzu hoch. Dein Wirken wirst du nach verschied’nen Stund’ und Tagen Bald allzu niedrig, bald aber allzu hoch anschlagen. Attrib. z. W. Objekt 4. F. Präd. Subj. Attrib. z. St. u.T. Temporalbest. Modalbest. Modalbest. Modalbest. Modalbest. Possessivpr., 2. P. I Sj ... Subst., Inf. Abstr., st. D., | ömg" AKK' j Irans. Verb., 2. Pers., Fut., Akt., Ind., st. Konj. Personalpr., 2. Pers., Sing., Nom. Präp., Dat. Adjekt., Pos., st. D. \ F p, n . Subst., Abstr., gem. D. / hem ’ Plur'’ Uat Konjunktion Subst., Abstr., Mask., Plur., Dat., st. Dekl. Konjunktion Modaladverb Konjunktion Modaladverb (Rückert.) Es schont der Krieg auch nicht des Kindleins in der Wiege. Es schont der Krieg auch picht des Kindleins in der Wiege. (Schiller.) gr.-Subj. Unbest. Fürw. Präd. intr. Verb., 3. Pers., Sing., Präs., Akt., Ind., schw. K. best. Art. log. Subj. Subst., Abstr., st. Dekl. Modalbest. ! Modaladverb Objekt im Gen. Attr. z. Kindleins Mask., Sing., Nom. Subst^Gattungsn., st. D. | Neut" Sing” üen' Präp., Dat. best. Art. Subst., Gattungsn., gem. Dekl. Fern., Sing., Dat. 1 Auch hier dürfte eine zweite Ansicht geltend gemacht werden Die g. Leser werden ersucht, die eigene Meinung mitjnteilcn. D. Sch. Nicht viel Einkommen macht ein Haus reich, sondern eine verständige Wirtschaft. (Fr. Jakobs.) Nicht — Bindew. viel Beif. z. Eink. Unbest. Zahlw. 1 „ n p. , B Hauptw., Begriffsn., st. B. } s' G> Einz ’ L Fl Einkommen Subj. macht Präd. bezügl. Zeitw., 3. Pers., Einz., Gegw., tät. F., anz. Auss., scliw. B. ein Haus Erg. 4. F. Unbest. Art. 1 „ n n Hauptw., Gattn., st. B. ) Sl G- Elnz* 4 r- reich, Umst. d. W. Umstandswörtlich gebr. Eigschw. sondern — Bindew. eine — Unbest. Art. j verständige Beif. z. Wirtsch. Eigschw., I. St., schw. B. w. G., Einz., I. F. Wirtschaft. Subj. Hauptw., Begriffsn., gem. B. ) Nicht Leiden, sondern Tun, nicht Ohnmacht, sondern Stärke, das sind des menschlichen Naturtriebs Wunderwerke. (Rtickert.) Nicht — Bindewort. Leiden, Subj. Hauptw., Begriffsn., st. B., s. G., Einz., 1. F. sondern — Bindewort. Tun, Subj. Hauptw., Begriffsn., st. B., s. G., Einz., 1. F. nicht — Bindewort. Ohnmacht, Subj. Hauptw., Begriffsn., gem. B., w. G., Einz., 1. F. sondern — Bindewort. Stärke, Subj. Hauptw., Begriffsn., st. B., w. G., Einz., 1. F. das Subj. Hinw. Fürw., s. G., Einz., 1. F. sind > — Hilfszw. d. Z., 3. Pers., Mehrz., Gegw., anz. Auss., unreg. B. des — best. Art. ) menschlichen Beif. z. Naturt. Eigschw., schw. B. [ in. G., Einz., 2. F. Naturtriebs Beif. z. Wundw. Hauptw., Begriffsn., st. B., > W underwerke Präd. Hauptw., Begriffsn., st. B., s. G., Mehrz., 1. F. Anmerkung: In diesem Satze könnten „Leiden, Tun, Ohnmacht, Stärke“ und „das“ auch als Prädikat und „Wunderwerke“ als Subjekt aufgefaßt werden. (Die Ansicht dürfte auf Widerspruch stoßen. D. Sch.) Nachwort; Wir bieten die Auslese mit dem Vermerk, daß es uns keineswegs um eine Wiederbelebung trockener Grammatikfexerei zu tun war, sondern daß wir vielmehr dem, der nun einmal mit der „Satzanalyse" zu rechnen hat, eine Handreichung bieten wollten. Ist ein Leser über irgendeinen besonderen Fall, den die Schulpraxis ausweist, im unklaren, so steht es ihm frei, das Beispiel an die Schrift-Uitung zu senden. Herr Prof. Petsche wird gerne Auskunft erteilen. D. Sch. Der Lehrer als Zeitungsberichterstatter.1 l. Aus einem Wochenblatte: Die Feuerwehr in . . . unternimmt am . . . einen Übungsmarsch nach dem hochgelegenen (5200 dm über dem Meeresspiegel) . . ., woselbst auch die Feuerwehr . . . eintreffen wird. Der Zweck der Reise ist eine Marschübung und Besprechung über die Firmung und Jubiläum. Vielleicht liefern die Herren Bräuer aus . . ., deren begeisterte Anhänger die Feuerwehren sind, das Gratisbier zu dieser höchst wichtigen Versammlung. Kritik: 1. Die überaus geistreiche Höhenberechnung (5200 dm über dem Meeresspiegel) wird bei den Lesern zweifellos die Wirkung nicht verfehlen, nämlich die Lach-wirkung. Muß denn solche Kinderei betrieben werden?! Übrigens ist die Höhenangabe als nähere Bestimmung dem Ortsnamen nachzusetzen. — 2 „über die Firmung und Jubiläum“ — eine reizende „Sprachunrichtigkeit der Schulsprache“. Der Verfasser ist jedenfalls nicht Abnehmer der „Bl.“, sonst hätte er sich an Nr. 5 der „Sprachunrichtigkeiten“ des Auszuges 1904—1906, Seite 180, erinnern müssen. — 3 „das Gratisbier zu dieser höchst wichtigen Versammlung“. — Ist denn das wirklich ein so wichtiges Moment, daß seiner im besondern Erwähnung getan werden muß?! 1 Vgl. hiezu den Beitrag auf S. 2465 und den Eingang zum Briefkasten der Folge 113! D. Sch. Des Lehrers Takt und Schliff in der Gesellschaft. 26. In Kerpjichorens Diensten. „Wie sich die Mädels lustig dreh’n! Hvl’s der . . es schickt sich zwar nicht für einen Lehrer, mit Bauernbnrschen um die Wette zu walzen; aber heute ist heut’ 1" — Und er stürzt sich in den Trubel und lehnt an dem Arm der drallen Maid und lehnt mit ihr in der Ecke, indes giftige Blitze vvn allen Tischen zu ihm hinüberschießen. „Das sollt’ a Lehrer net tuan I" hebt einer der Dvrfzensoren au. „Werd’ eahms scho zoag’n, mir tuet Diaudl wegz’nehmal" knurrt der Paris des Dorfes hinein. „Na, du mei," kreischt eine alte Matrone, „er wird’s wohl heirot'n?!" Leider, leider wird ihre Prophezeiung oft zur Wahrheit. — Genug der Kritik: Mein Freund, du erkennst, es ist zwischen dir und dem Bauer im Ernste des Lebens nicht die Grenze gezogen, wohl aber in des Lebens Lust. Während dort die Schranken aufrecht bleiben, wenn man auch die Meinungen lebhaft lauscht, reißt sie hier der tolle Genius nieder und deine Würde fällt mit. Du kannst ja zum Dvrfball kommen, du sollst kommen als Mitglied der Honoratioren; aber du sollst dich nicht in das Gewühl mengen, sollst nicht von dem Piedestale herabsteigen, aus das dich der Beruf gestellt hat. — Wirst du deswegen auf das Vergnügen des Tanzes verzichten müssen? Ach nein I In der Nähe ist doch gewiß ein größerer Ort, wo es Unterhaltungen für die Gebildeten gibt. Dorthin setze das leichtbeschwingte Bein, dort ist der Ort deiner Lust! Freilich gibt es hier Anforderungen mancherlei Art. Zunächst die Kleidung. In Folge 40 haben wir sie Stück für Stück betrachtet. Ein notwendiger Teil sind weiße Handschuhe. Warum? Die Damen kommen leicht. Bedenke, wie übel man dein Andenken in Form einer abgedrnckten verschwitzten Hand deuten würde! Dunkle Handschuhe bringen dieselbe Gefahr, abgesehen davon, daß sie in den Ballsaal nicht passen. — Mit dem „Vor-, stellen" hat es auf dem Tanzboden wenig Sorge. Die Mauerblümchen harren doch mit Sehnsucht auf Erlösung und sind froh, wenn überhaupt einer vom Starken Geschlechte naht und sich ihrer erbarmt. Immerhin mußt du dich jedoch kurz vorstellen, u.zw.: „Lehrer N." Ist es gut möglich, so laß dich präsentieren, wenigstens zu Beginn des Reigens! Eine Polka heißt: „Darf ich bitten?" Der Komponist hat den Titel dem werbenden Tänzer aus dem Munde genommen. — Eine Runde ist bei den beengten Verhältnissen auf dem Lande zu wenig, mehr als zwei Runden sind zuviel; es wollen ja auch noch andere an die Venus heran. „Während des Tanzes soll man nicht sprechen!" verlangen alle Anleitungen des guten Tones. Je nun, darüber wird man sich hinwegsetzen können. Das stumme Walzen ist denn doch gar zu philisterhaft. Irgend ein schönes Wort der Schönen in die Ohren, ist leckere Kost, von der die Feen Tage, ja Wochen leben. Einen Heiratspakt brauchst du deswegen im Umdrehen nicht zu schließen; wohl aber kannst du ein paar duftende Redensarten anbringen. Hat die Musik aufgehört und dich aus dem Taumel gerissen, so nimm das Gleichen in den Arm und tritt den Rundgang an. Jetzt kann die volle Rede fließen, jetzt muß sie fließen; sonst heißt es: „Der Herr Lehrer weiß aber rein gar nichts zu erzählen!" — Nun kommt just eine unglückselige Blumenverkäuferin daher. Was tun? Mein Lieber, da heißt es standhallen und in die Tasche greifen. Oder willst du, daß sie murmeln: „Der ,orme‘ Schulmeister, seht, wie er flüchtet!" Es ist ja nur einmal Karneval im Jahre und nicht oft im Leben. Merke das Wort aus Wnllenstein: „Wer’s nicht edel und nobel treibt, lieber weit von dem Handwerk bleibt." — Blick um dich, mein Freund, ob du nicht ein Töchterlein übersehen, das zu einem dir bekannten Hause gehört; ansonsten gibt es Verdruß. Auch manche Frau, selbst wenn sie als weiblicher Zerberus im Hintergründe lugt, dreht sich noch gerne im Wirbel und du wirst, auch wenn du einen Korb gewärtigst, gut tun, das Mittelalter zum Tanze aufzufordern. Du verstehst mich ja: Damit zeigst du, daß du die Gnädige noch nicht zu den Alternden zählst. Und solche Taxierungen verfangen immer. Gibt es ein junges Ehepaar im Saale und du willst mit der glücklichen Hälfte walzen, so ist es gut, du meldest dies zuerst dem Gemahl und täflest dich durch ihn präsentieren. Das ist aber schon die letzte Etappe, wenn sonst bereits alles in deinen Armen gelegen ist; denn merke: Der Tanzboden gehört zunächst den Mädchen, die man freit; ist er doch das Stelldichein für alle, die noch etwas lechzen, was sie noch nicht besitzen, und für ;ene, die nach etwas lechzen, was sie dereinst besessen haben. Es ist nicht edel, wenn sich Frauen in den Reigen mengen und sich darob Mädchen verzweifelt im Sitzen üben. Jngleichen wird man es dir nicht verzeihen können, wenn du immer wieder einunddieselbe Maid im Kreise drehst und die anderen vergissest. Im Tanzsaale sind wie in der Schule alle gleich. Wer jemandem etwas ins Ohr zu sagen hat, tu es in Eile; aber er gebe nicht den Beobachtern Stoff zur Nachrede und de» Übersehenen Ursache zum Groll. Oft weiß i»an nicht, woher in den nächsten Tagen die Kuhle stammt. Forsche nach, vom Tänzchen datiert sie! — Wer die Quadrille nicht kann, drücke sich beizeiten; denn fehlt ein Paar, so wird man zum Reigen gedrängt. Nun steht der unkundige Tänzer da wie der unvorbereitete Prüfling vor dem Professor. Noch schlimmer, denn hier hat der Kritiker schier hundert Augen: die ganze Welt der Matronen. — In der Pause nimmt man an dem Tische Platz, wo Kollegen sitzen oder wo andere Freunde sind. Auf keinen Fall ist es rötlich, eine neue Bekanntschaft gleich zu diesem Zwecke zu mißbrauchen. Man nennt den jungen Mann sonst zudringlich und das ist schlimm. Mancherorts ist cs üblich, am folgenden Tage Besuche nbznstalteu; auf den: Lande wird das wohl entfallen können. Prinz Karneval ist in vollem Schwung. Nimm eines noch mit, lieber Amtsbruder: Bvm Tanzboden hat sich schon so mancher ein böses Leiden geholt und noch was Schlimmeres — eine böse Frau. Gott bewahre dich vor beiden 1 — Werktätiger Unterricht. Von J. Stolle, Alt-Olisch. 3. Lehrausgänge. In der Neuausgabe der Normallehrpläne für Böhmen vom 9. Juni 1913 werden unter den allgemeinen Bemerkungen in dem Abschnitte III „Kochunterricht“ die bereits im § 76 der Sch.- u. 0.-0. angeregten belehrenden Ausflüge mit den Schülern direkt angeordnet. Auch werden hier Winke über die Art und Zeit ihrer Durchführung gegeben. Wir haben hier also eine behördliche Anordnung vor uns, welcher entsprochen werden muß. Und eine solche Verordnung ist auch zeitgemäß, denn Lehrausgänge bilden eine wesentliche Forderung der zu der angestrebten Reformschule führenden Übergangsschule. Das Betrachten des Dinges selbst und in seiner natürlichen Umgebung ist doch das Ideal der Anschauung und des Unterrichtes, welcher den Zweck hat, das Ding kennen zu lernen. Solange uns aber eine genauere behördliche Weisung fehlte, wußten wir mit der zitierten Anregung der Sch.- und 0.-0. nichts Rechtes anzufangen. Denn bei strikter Einhaltung des Stundenplanes waren Lehrausgänge oft gerade zu der Zeit, da sie ihrem Zwecke vielleicht am besten entsprochen hätten, schwer durchführbar. Alle Kollegen, welche die Wichtigkeit dieser Sache erkannt und für den lebendigen Unterricht im Freien Interesse bekunden, werden die erwähnten Anordnungen begrüßt haben. Nun ist uns bekannt, daß Lehrausgänge an vielen Schulen schon seit Jahren unternommen werden. In unseren Fachblättern und Zeitschriften sind auch des öfteren Aufsätze hierüber erschienen. Aber gerade aus diesen war zu ersehen, daß über die Art und Weise der Durchführung solcher Lehrausgänge die Meinungen noch auseinandergehen. Es würde daher gewiß von Nutzen sein, wenn wir unsere in dieser Sache gemachten Erfahrungen gegenseitig austauschten. Betreffend die Art und Weise der Durchführung von Lehrausgängen stelle ich den Grundsatz auf: Nicht planlos, sondern immer mit einem Hauptziele im Auge! Mit den Schülern hinauszugehen und alles und jedes zu betrachten, was unter die Augen kommt, den Schülern zu gestatten, selbst auf Entdeckungen auszuziehen, jedes beliebige Ding dem Lehrer zu bringen und darüber Aufklärung zu verlangen, das muß vom Ziele ablenken und ein Durcheinander erzeugen. Wenn wir von einem solchen Lehrausgänge heimkommen, haben die Schüler wohl Hunderterlei gesehen, wissen aber nichts mehr davon. Dabei ist zu bedenken, daß doch nicht jeder Lehrer ein Universalgenie ist, daß er nicht in allen Fächern so beschlagen sein kann, um auf jede Frage sofort ausführlich Auskunft zu geben. Der Lehrer hat vielmehr die Beobachtung der Schüler zu leiten und auf das hinzulenken, was betrachtet werden soll. Er muß die Schüler beisammen halten, damit sie auch alles hören, was er erklärt. Der Lehrausflug soll doch ein Unterricht sein. Wie in einer Unterrichtsstunde in der Schule nicht alles Mögliche gefragt werden darf, was dem jeweilig in Behandlung stehenden Gegenstände ganz fern liegt, so doch auch in der Unterrichtsstunde im Freien nicht. . Da muß ich allerdings zugeben, daß es Dinge geben wird, welche wir — wie man so sagt — mitnehmen müssen, weil sie allzusehr in die Augen fallen oder weil sie nicht zu jeder Zeit wieder aufgefunden werden können, z. B. ein kletterndes Eichhörnchen, ein brütender Vogel, eine plötzlich auftauchende Schlange, ein merkwürdiger Gegenstand, welcher sich an einem Orte befindet, zu dem wir nicht leicht wieder hinkommen können, und vielleicht auch anderes. Im großen Ganzen aber muß das Ziel des Lehrausganges im Auge behalten werden. Ich glaube nun der Sache selbst am nächsten zu kommen, wenn ich einige Lehrausgänge kurz skizziere, sowie ich solche durchgeführt habe. I. Hauptziel: Entstehung der Ackerkrume. Moose und Flechten. Sporenpflanzen. Wir begeben uns zu der in der Nähe unseres Dorfes liegenden Sandgrube. Es wird den Schülern erklärt, wie das Sandlager hieher kam. Die Festigkeit des Sandfelsens wird geprüft. Wir sehen, daß der Sand in mehreren Schichten gelagert ist. Einige sind rein, andere sind mit Ton vermengt; die rostigen Stellen enthalten auch Eisen. Je näher der Erdoberfläche, desto lockerer ist der Sand. Die oberste Schichte ist durch verwehte Pflanzen dunkel geworden, die Ackerkrume. Darunter ist der Untergrund. Ober dem Sande ist teils Wald, teils Feld. Auf der Westseite der Grube ist die oberste Schichte teilweise abgerutscht. Sie lagert an der Lehne als Gerölle, am Fuße der Sandmauer als Schutthaufen. Zufällig bietet diese Abrutschung fast denselben Anblick, wie die an der Lehne des Rosenberges vor vielleicht Jahrtausenden entstandene und gerade von hier aus sichtbare, welche nur in gewaltig größerem Maße stattgefunden hat. Begriffe: Ackerkrume, Untergrund, Schutt, Gerölle. Wir kommen in den Wald, dort liegen große Steine, welche mit Moos bewachsen sind. Ich erkläre, wie zuerst Flechten und Moos auf ihnen wachsen, wie die Verwitterung immer weiter schreitet, wie die oberste Steinschicht zerbröckelt, sich mit den verwesenden Moosteilchen vermischt und eine dünne Bodenschichte bildet, in welcher nach und nach immer größere Pflanzen wachsen können, und wie auf diese Weise der gesamte Boden auf der Erde entstanden ist. Ein verwitterter Stein wird von den Schülern mit den Händen zerbröckelt. Betrachtung des Mooses und der Flechten durch das Vergrößerungsglas. Erklärung: blütenlose Pflanzen; Fruchtkapseln und Stengel des Mooses. Wir finden Wedel des Farnkrautes und betrachten die Fruchthäufchen; ebenso einen überwinterten Bowist. Diesen lassen wir stäuben. Erklärung: Sporen; Vermehrung der blütenlosen Pflanzen, Sporenpflanzen. An der Waldlehne sickert unter der Ackerkrume Wasser hervor. Weiter unten ist eine Quelle. Auf dem Heimwege lief eine grüne Eidechse am Straßenrande. Die Kinder hatten sie erblickt und traten sachte ringsherum. Das Tierchen blieb ruhig und ließ sich eingehend betrachten. Plötzlich huschte es den Rain hinab. Im Weitergehen flog ein Vogel auf. Die Knaben fanden im Grase ein Nest mit vier gesprenkelten Eiern. Betrachten desselben. Warnung der Schüler, Nester zu zerstören! Zufällig konnten wir auf dem Heimwege auch noch eine Ringelnatter über die Straße gleiten sehen und so war ich mit den Ergebnissen dieses Lehrausganges vollkommen zufrieden. II. Hauptziel: Vermittelung geographischer Grundbegriffe. (Dieser Lehrausgang wurde von der Schule in Loschowitz [Mittelgebirge] aus unternommen.) Einige hundert Schritte außerhalb des Ortes gegen Osten überblicken wir den vor uns liegenden Talkessel. Erklärung der Begriffe: Berg und Tal, Berglehne, Bergrücken, Gipfel und Fuß des Berges; Bergkamm, Kuppe, Spitze; Längstal, Quertal; Felder, Wiesen, Wald; Gebüsch, Gesträuch; verschiedene Neigung der Lehnen; Steilabfall; Weltgegenden. Wir wandern lehnaufwärts und kommen in eine Ausfurchung, durch das Wasser gebildet und eine Art Engpaß vorstellend. Begriffe: Paß, Klause. Nachdem wir die- selbe durchwandert, erreichen wir eine hochgelegene Ebene: Hochebene. Auf dieser weiterschreitend gelangen wir in das Dorf Petrowitz. Hinter diesem betreten wir die Bezirksstraße. Begriffe: Fußweg, Wald- und Feldweg, Fahrweg, Straße. Grenzen der Felder, Raine, Rainsteine oder Grenzsteine. — Warnung vor Grenzfrevel. Die Rainsteine galten schon den Heiden als unverrückbar und heilig! Richtung der Straße gegen Westen. Wir wandern auf dieser weiter. Im Südwesten schaut der Donnersberg über den Gebirgskamin herüber. Wir betrachten ihn durch das Fernglas. Dieses wandert von einem Schüler zum ändern. Ich erzähle, wie es auf dem Gipfel des Donnersberges aussieht. — Restauration und Barakenwohnungen mit Moosbetten für Fremde. Das neue Gebäude mit dem Turme ist eine Wetterwarte. Beschreibung und Zweck einer solchen. — Wir nennen die Namen der Ortschaften, welche wir ringsum im Tale und an den Lehnen erblicken. Im Westen zeigt sich das Erzgebirge. Erinnerung an die Karte von Böhmen. Ich mache davon eine Hauptzeichnung in richtiger Lage in dem Schnee. Die Schüler erkennen, daß sich das Erzgebirge von S.W. nach N.O. hinzieht. Wir erklären, warum das scheinbar anders ist, wenn die Karte an der Schultafel hängt Die von L. nach Wernstadt führende Straße wird betreten. Sie zieht gegen Norden. Wir wandern auf ihr nach Süden. Dort steht ein Wegweiser mit Angabe der Entfernungen in km. Vor uns liegt der Ratschberg. Wir besteigen ihn und stehen wiederum auf einer kleinen Hochebene. — Dort kommt ein Bach herunter, welcher ein Tal gebildet hat. Auswaschungstäler. (Erosion!) — Weiter! Unter uns tief in der Erde zieht sich schon das Ratschbergwerk hin. Der Berg, auf welchem wir stehen, ist aus dem Innern der Erde hervorgebrochen. Unsere Gegend war vor grauer Zeit vulkanisch. Das ganze Mittelgebirge ist durch vulkanische Erhebung entstanden. Früher war hier überall Wasser, Sümpfe. Bildung der Kohle (Braunkohle!). Wiederholte Überflutung, Flötz-bildung. Daher liegen wahrscheinlich hier mehrere Kohlenflötze übereinander. Diese Kohlenlager wurden beim Durchbruche zerrissen und mehrfach verworfen. Ich erkläre die Lagerung des Ratscher Kohlenflötzes. Da ich die Stollenzüge dieses Bergwerkes früher einmal selbst vermessen habe, so kann ich die Schüler ziemlich genau immer oberhalb des Bergwerkes weiterführen und wir können die Lagerung der Kohle verfolgen. — Hier ist ein Steinbruch. Der Stein steht schief nach Norden geneigt aus der Erde hervor. Er wird tief unter der Erde vom Bergwerkstollen durchbrochen. Jetzt rasch den Abhang hinunter 1 Hier ist ein Luftschacht. Zweck desselben. Unterhalb des Weges sehen wir einen zugeschütteten Luftschacht, von einem verlassenen Stollen herrührend. Wir wandern über die Wiese, dort ist die Ratschmühle. Betrachten des Mühlbaches, des Mühlteiches, des Wehres und der Schütze. Wir gehen in die Mühle, welche eben in Gang gesetzt wird. Der freundliche Müller zeigt uns die ganze Einrichtung. Von hier geht es zu dem nur einige Schritte entfernten Bergwerke. Vorn liegt die Halde. Eingang des Stollens. Die Laufbretter. Im Schupfen sehen wir uns die Hunte an. — Wir gehen in den Stollen weit hinein. Lämpchen der Bergleute. Die Wände und die Decke des Stollens bestehen stellenweise aus Felsen, dazwischen ist wieder lockerer Boden. Dort ist der Stollen mit Holz ausgebaut. Der gewaltige Druck der Bodenmassen hat einzelne Querhölzer wie Brettchen breitgedrückt. Auf den feuchten Hölzern wachsen Schimmel- und Schleimpilze. Wir betrachten die Lagerung der Erdschichten und der Kohle und sehen den Abbau letzterer. Bergleute fahren Kohle und Schutt heraus. Unter den Laufbrettern fließen die Grubenwässer dem Ausgange zu. Auf dem Heimwege fand ich, daß die Schüler ihren Erfahrungskreis wieder um ein Beträchtliches erweitert hatten. Sie erzählten einander unter lebhaften Gebärden von dem Gesehenen. Zum Schlüsse will ich noch einige Worte über die Schwierigkeiten sagen, welche sich der Durchführung von Lehrausgängen entgegenstellen. Da ist vor allem die Schülerzahl in Betracht zu ziehen. Ist dieselbe sehr groß, dann läßt sich natürlich nicht viel Ersprießliches leisten. Der Lehrer muß die Schüler übersehen können. Sie müssen sich alle an den notwendigen Arbeiten beteiligen: beim Messen, beim Setzen von Fluchtstäben u. a. Hiebei wird man abwechseln, damit alle darankommen. Zu einer aufgelegten Karte oder Zeichnung müssen alle herankönnen, wenn es nicht anders geht, gruppenweise. Das läßt sich aber tun, wenn wir nur immer die betreffende Abteilung mitnehmen, für welche der Lehrausgang bestimmt ist. Ferner die Zeit, wann solche Lehrausgänge unternommen werden können. Da sagt uns der Lehrplan: in der letzten Unterrichtsstunde. Wenn nachmittags nur eine Unterrichtsstunde ist, kann auch der ganze Nachmittag verwendet werden. Dann dürfen wir ja auch die Unterrichtsstunden verlegen. Also tun läßt es sich schon. Es muß aber ausdrücklich betont werden: Befehlen läßt sich da nichts. Jeder Lehrer muß hierin unbedingte Freiheit haben. Nur er selbst kann es wissen, wann ein Lehrausgang für seine Schüler zweckmäßig ist. Eine Anordnung z. B.: „jede Woche einmal“ wäre unbedingt verfehlt. Es wird verkommen, daß durch längere Zeit ein Lehrausgang nicht notwendig oder tunlich erscheint, dann aber wieder mehrere Tage hintereinander solche gemacht werden müssen. Natürlich darf hier auch der Schulleiter nichts anordnen oder gar verhindern wollen. Wie gesagt: Nur der Lehrer selbst kann es wissen, wann er mit seinen Schülern hinaus muß. Und naturgemäß wird ja doch die bessere Jahreszeit dazu am geeignetsten sein. Hiebei ist auch das Wetter in Rechnung zu ziehen. Es erscheint wohl unnötig, über Unterrichtsstoffe außer den angeführten, welche sich für Lehrausgänge eignen, noch Worte zu verlieren. Diese ergeben sich aus dem Lehrpläne von selbst. Und das Facit aus allem Gesagten? Ich bin ein Anhänger des Unterrichtes im Freien als einer schaffenden geistigen und körperlichen Arbeit und behaupte: „Wo es geht und richtig gemacht werden kann, ist die Sache von unverkennbarem Werte.“ Die Experimentelle Pädagogik im Dienste der Schulpraxis. 10. «Kründung einer Arbeilsgemeinde. Der Aufruf in Fvlge 120 hat gewirkt; es sind von mehreren Seiten Zuschriften eingelaufen. Schönen Dank dafür I (Die Liste der Einsender wird demnächst veröffentlicht werden.) — Der Zuspruch ermutigt mich, dem Rate des Universitätsprvfessors Claparede in Genf, der-sich für unsere Arbeiten interessiert, folgend, alle Leser der Bl., die sich an unseren Untersuchungen beteiligen wollen, hiemit einzuladeu, sich zu einer Arbeitsgemeinde zusammenzuschließen. Die Verpflichtung, die man mit dem Eintritt in dieselbe übernimmt, besteht in nichts anderem, als daß man jedes Problem, das ausgegeben wird, sofort in Angriff nimmt und darüber Bericht erstattet. Ich werde die Sache von Grund auf derart entrichten, daß mit den einfachsten Mitteln und ohne erheblichen Zeitaufwand Stück um Stück erobert wird. Wer Mitglied der hiemit begründeten „Krsten ösierr. Arbeitsgemeinde für pädagogische Jorschung" ist, erhält von Fall zu Fall die Fragebogen mit den dazu gehörigen Anleitungen kostenlos zugestellt; in den Bl. werden sodann lediglich die Ergebnisse der Forschung und die Rn men der Mitglieder jeweils mitgeteilt werden. Zur Anmeldung genügt eine Postkarte an die Schriftleitung. Vorläufig gilt die Fragestellung in F. 120 auf S. 2772. Die Statistik braucht sich nicht auf eine ganze Klasse oder Schülergruppe zu beziehen, sondern kann auch bloß einzelne Schüler betreffen. Rur mögen jedesmal das Alter und das Geschlecht der Versuchsperson angegeben werden 1 Weitere Einsendungen sind ehestens erwünscht. P. Jlu$ dem Cebrcralbum. 59. Schulleiter R. schildert in zahlreichen Briefen an seinen Rechtsanwalt überaus umständlich fein Elend und bittet, mit der Zahlung zuzuwarten. Der Rechtsanwalt, ein warmer Lehrerfreund, ist gerührt und streicht dem Schulleiter die ganze Schuld. Und er, der Herr Schulleiter, unser Kollege — er findet es nicht der Mühe wert, „Ich danke" zu sagen oder zu schreiben. Den Effekt kann man sich denken. Eingesendet. Merksätze über Vermeidung von Feuersgefahr. Theimer in Bärn. Mit dem Erlasse des k. k. Landesschulrates in Mähren vo n 7. April l!)Oli, Z. 2803, wurden die Schulleitungen angewiesen, Belehrungen und Warnungen hinsichtlich des Umganges mit Explosivstoffen des täglichen Gebrauches in jenen Klassen, welche Schüler der li. bis 8. ,lahresstufe umfassen, zur Verlesung bringen zu lassen. Im folgenden sei eine Iteihe von Merksätzen über Vermeidung von Feuersgefahr und über das Verhalten bei einer solchen mitgeteilt mit dem Bemerken, daß sich diese Sätze zur gelegentlichen Besprechung im Unterricht eignen dürften. Unterstufe. 1. Mit brennenden Lampen, Kerzen, Streichhölzern und sonstigen brennenden Gegenständen dürft ihr den Vorhängen oder hängenden Kleidern nicht zu nahe kommen! 2. Kleine Kinder sollen überhaupt niemals eine brennende Lampe tragen! 3. In eine brennende oder noch nicht vollständig abgekühlte Lampe soll man nie Petroleum gießen, ebenso nicht Spiritus in einen Spiritusbrenner! 4. Ihr sollt nicht mit Streichhölzern spiele» und sic nicht auf Kochmaschinen oder Ofen legen! 5. Niemals dürft ihr brennende Streichhölzchen wegwerfen! (i. Ihr sollt nie Kleider, Papier oder Reisig hinter den Ofen legen! 7. Petroleum oder Spiritus darf man nicht zum Feueranfachen ins Feuer gießen! 8. Die Lichter des Weihnachtsbaumes dürfen nicht mehr angezündet werden, wenn die Nadeln schon stark abfallen! 9. Ihr sollt glühende Kohlen oder brennendes Holz nicht auf einer Schaufel umhertragen! 10. Bemerkt ihr Feuer in eurer Wohnung, so gehet mit den kleinen Geschwister» schnell aus dem Zimmer, schließet alle Türen und rufet die Nachbarn herbei! 11. Wenn es in der Stube nach Gas riecht, dürfet ihr kein Licht anzünden, sondern müßt schnell die Fenster öffnen! 12. Wenn Azetylen- oder Gaslicht plötzlich erlischt, dann müssen alle Azetylen- oder Gashähne geschlossen werden. 13. Brennen eure Kleider am Körper, so werfet euch auf den Boden und wälzt euch! Wickelt euch in Decken; doch laufet niemals fort, um Hilfe zu holen! Mittel- und Oberstufe. 1. Duldet vor Heizöffnungen, auf und hinter Ofen kein Brennmaterial! Tretet nie mit fliegenden Kleidern vor eine offene Feuerung! 2. Gießet niemals zum Feueranfachen Petroleum, Benzin oder Spiritus ins Feuer! 3. Gießet nie Spiritus in den Spiritussieder, wenn die Flamme noch brennt; laßt vielmehr den letzten Rest der Brennflüssigkeit verbrennen und wartet mit dem Nachgießen, bis sich der Spiritusbehälter des Kochapparates hinlänglich abgekühlt hat! Dasselbe beachtet auch beim Nachfüllen der Petroleumlampe! 4. Niemals gießet Benzin oder Ligroin in (legenwart einer offenen Flamme in ein Gefäß; ebenso hütet euch, mit Benzin Reinigungsarbeiten bei einer offenen Flamme vorzunehmen ! 5. Löschet Asche und Schlacken, ehe ihr sie wegschlittet! (j. Verwahret feuergefährliche Flüssigkeiten (Petroleum, Benzin, Spiritus) in festver-schlossenen Gefäßen! 7. Gebt kleineren Kindern nie eine Lampe zu tragen! 8. Zündet eine Petroleumlampe oder Spirituslampe erst an, nachdem ihr den Docht ein klein wenig aus der Hülse geschraubt habt! Löscht eine Lampe nur in dev Weise aus, daß ihr die Flamme niedrig geschraubt und dann schräg über den Zylinder wegblaset! 9. Verwahret Streichhölzer so, daß kleinere Kinder nicht zu denselben gelangen können! 10. Kommt mit einer brennenden Kerze oder Lampe Vorhängen nicht zu nahe! 11. Zündet an einem Weihnachtsbaum, der stark Nadeln verliert, kein Licht mehr an ! 12. Nehmt ihr in einem Raum Gasgeruch wahr, dann bringet in diesen Raum ja kein ollenes Licht, sondern sperret sofort die Hauptgasleitung ab und öffnet die Fenster oder rufet eine erwachsene Person zur Hilfe! 13. Schließet sofort alle offenen Gashähne, wenn das Gas erlöschen sollte! 14. Haben eure Eltern eine neue Wohnung genommen, dann suchet sofort die nächste Feuermeldestelle auf und lernet, wie ihr sie richtig in Betrieb setzen sollt! 15. Belehret, euch, wie ihr in einem fremden Gebäude übernachten wollt, über die Ausgänge! (Für die Serienreife sehr zu empfehlen. D. Sch.) 16. Sorget, daß ihr schnell Eicht anzünden könnt, und leget eure Kleider so bereit, daß ihr sic auch im Dunkeln findet! lli. Löschet, wenn ihr sicher seid, daß euch dies gelingt, einen Brand im Entstehen und entfernet alles Brennbare aus seiner Nähe! 18. Ist Spiritus zufällig in Brand geraten, so löschet die Flamme mit viel Wasser; brennt Petroleum, dann ersticket den Brand mit Asche oder großen feuchten Tüchern; keineswegs aber verwendet Wasser, da dieses die Gefahr erhöhen würde! 19. Bei der Verwendung tragbarer Azetylenlampen darf man das Karbidreservoir erst dann öffnen, wenn die Wasserzufuhr abgesperrt wurde und das im Reservoir noch vor- handene Azetylen durch den Brenner entwichen ist. ‘20. Ist ein Brand nicht mit Sicherheit sofort im Entstehen zu löschen, so rufet schleunigst Hilfe herbei! Meldet Feuer! 21. Sind eure Kleider am Körper in Brand geraten, werfet euch zu Boden und wälzet euch dabei, wenn es gehen sollte, in eine Decke, in einen Mantel oder in einen Teppich. Laufet nicht fort, um Hilfe zu holen! 22. Sucht ein Feuer durch Schließen der Türen und Fenster einzusperren! Schließt alle Türen hinter euch, auch wenn ihr in eiliger Flucht seid! 23. Bringet möglichst viele Türen zwischen euch und das Feuer, aber haltet euch in einem Raume auf, der Fenster nach der Straße hat. 24. Verstopfet Fugen und Löcher mit nassem Zeug und öffnet die Fenster, falls nicht von außen Rauch hineindringt! 25. Ist nachts Rauch im Zimmer, steht auf, weckt die Angehörigen, stellt kriechend fest, ob das Feuer im Zimmer ist! Wenn nicht, öffnet das Fenster! Öffnet Türen nur mit äußerster Vorsicht, haltet euch seitwärts der Öffnung! — (Stichflamme!) 2Ö. Lauft nie zu eurer Rettung eine verqualmte Treppe hinauf! 27. Wenn es in einem tiefer gelegenen Geschoß brennt und die Treppe sich bereits mit Rauch gefüllt hat, dann lauft nie zur Rettung hinab! Wenn im Orte eine gute Feuerwehr vorhanden ist und ihr mindestens zwei gutschließende Türen ohne Glas zwischen euch und das Feuer bringen könnt, so bleibet in eurer Wohnung! 28. Im Rauche lauft geblickt oder kriechet auf allen vieren, den Mund möglichst nahe dem Boden. Nehmt ein mit Wasser oder Essig getränktes Tuch vor Nase und Mund! 29. Bemerkt ihr in einem Gebäude von außen Feuergefahr, dann benachrichtigt die Bewohner und meldet schleunigst Feuer! 30. Wenn in einem Theater, einer Kirche oder sonst in einem Versammlungsraum eine Feuersgefahr bekannt wird, dann entfernt euch aus dem Gebäude auf dem kürzesten Wege, aber in Ruhe und ohne zu schreien und zu drängen! SpracbunricbtigKeiteit der Scbulspracbe. 58.) Acsonders und insbesondere. Die Form „besonders" kann nicht falsch gebraucht werden; anders aber ist es mit der Form „insbesondere". Da findet man sehr häufig „ins-besonders". Ein grober Fehler! Denn „insbesondere" ist doch die Zusaininenrncknng der Wörter „in das Besondere", der 4. Fall eines hauptwörtlich gebrauchten Eigenschaftswortes, wie z. B. ins Unbegrenzte, ins Hundertste, ins Tausendste usw. Aelvinker. Schulhumor. 116. Der Grund. „Nun, Kleiner, gehst du gerne in die Schule?“ „,0 ja!““ „Warum denn?“ „„Weil man da nit g’haut wird.““ Latein-Kursus für Lehrer. 2. Eine vielgebrauchte Mahnung, die noch nie so gegolten haben mag wie heute, lautet: Non multa, scd multum! Ich hörte sie zu hundertinalen vom Katheder, vom Konferenztische herab und anderwärts deklamieren, zuweilen richtig, zuweilen falsch, nämlich just umgekehrt, weil der Redner den Zusammenhang nicht kannte. Wir wollen ihn herzustellen versuchen. Der Stamm mult- ist uns bereits von der ersten Lektion her bekannt. (Ich erinnere an multiplizieren — ve,vielfachen.) Non! Wir Österreicher haben es dem italienischen Arbeiter längst abgelauscht. Zwar hat er das EndungS-n bereits abgestreift; immerhin erinnern wir uns daran, daß „non — nein, nicht" bedeutet. Das unbekannte „sed“ teile ich mit — „sondern". Die Übersetzung lautet sonach: Non multa, sed multum! Nicht viel, sondern viel! DaS ist an sich ein Widerspruch. Allein wenn mir nunmehr die beiden Formen multa und multum ins Auge fassen, wird uns die Sache gleich klar werden. Also zunächst die Deklination des Adjektivs 1 — Daß der Lateiner des Artikels nicht nötig hat, wurde auf S. 2797 dar-getan; das Eigenschaftswort kennzeichnet demnach Geschlecht, Fall und Zahl. Wie? So wie das Hauptwort. Wir deklinierten letzthin amicus. Ebenso gebt es mit multus, sofern es sich um die Beziehung zu einem männlichen Hauptworte handelt, (multos amicos hieß es in der 1. Lektion.) Da logischerweise dies im ursprünglichen Sinne mit Bezug auf die Ez. bei dem vorliegenden Adjektiv nicht möglich ist, so haben wir eS hier mit einem substantivierten Adjektiv zu tun; somit segeln wir in das sächliche Geschlecht (Neutrum). Das ist nicht schwer; statt multus wird multum gesetzt. Der 4. Fall (Akkusativ) und 5. Fall (Vokativ) sind gleich dem 1. Falle (Nominativ) — das ist so wie im Deutschen; also nichts Neues. Der 6. Fall (Ablativ) gleicht dem 3. Falle (Dativ) — auch schon bekannt (Vgl. amico!). Also bleiben noch der 2. und 3. Fall. Sie werden genau so gebildet wie die von amicus. Ganz Analoges trifft in der Mehrzahl (im Plural) zu. Nach allem ergibt sich die Tafel: Singular: Plural: mult-um mult-a -i -orum -0 -is -um -a -um -a -0 -is Fasten wir die beiden Akkusative heraus, so haben wir das Gerippe unserer Sentenz: Ni ch t vi e l (Plur.), sondern viel (Sing.) . . . sollst du betreiben oder „bieten" 1 (Das Prädikat ist verschwiegen.) Ans den ersten Blick wird nunmehr klar, daß der Lateiner durch die Änderung der Zahl ein Mittel besitzt, den Gedanken greifbar herauszustellen. Uns fehlt diese packende Fassung; wir müssen zu dem Lessing'schen „Nicht vieles, sondern viel! (Emilia Galotti I., 5.) oder zu dem landläufigen „Nicht vielerlei, sondern viel!" unsere Zuflucht nehmen. Der Vergleich zeigt, daß die lateinische Form ungleich plastischer ist; darum wird sie so häufig verwendet. Aber, ich wette, von den Millionen Menschen, die sie im Munde führen, kennt kaum die Hälfte den Zusammenhang und daher auch nicht die Pointe. Die Gegenüberstellung beSyPluml-uiel zu dem Singular-viel: das ist etwas überaus Wirksames, Feines, Drastisches. — Ein Verwechselung ist bei der Einsicht in den Ausbau der Sentenz nunmehr wohl ausgeschlossen. — Weil wir grammatikalisch wieder etwas Neues gelernt haben, die Deklination beS Neutrums nämlich, so wollen wir das Gewonnene sofort anwenden, u. zw. auf ein nicht minder häufig gebrauchtes „Geflügeltes päd. Wort", auf das allbekannte Verba movent, exempla trahunt. Vorerst die Übersetzung! Warum man das Zeitwort kurzweg mit Verb (verbum — Wort) bezeichnet, ist uns vom Sprachlehrunterrichte her bekannt; verbum heißt also „Wort". Der Stamm mov- findet sich in „M0tiv, Automobil, Motor" ». auch horte mau schon: „Das eigentliche Movens (der Beweggrund) bei der Dache war . . Wir erkennen ohneweiters den Zusammenhang und wissen, chaß der Stamm mov- mit seinen Abänderungen im Endlaute dem deutschen „beweg-" entspricht. — Das „Exempel" weist schnurstracks auf exempla. — Somit bleibt nur noch trahunt. Wenn ich daran erinnere, daß die Verdeutschung von „Trakl" unter anderm — „Zug" lautet (z. B. Extrakt — Auszug), so ist der Stamm trah- aufgedcckt; er heißt „zieh-". — Somit ist die Bedeutung der Wörter ohne Anwendung der Mitteilenden Lehrsvrm gewonnen. Nun die Formen 1 Multa zeigt auf verba und exempla — „Worte" und „Beispiele". — Letzthin haben wir ero und numerabo konjugiert. Bei trahunt ist cs nicht anders. Numerabunt stellte die 3. Person des Plurals vor; dasselbe trifft bei trahunt zu. Nur handelt es sich hier nicht um das Futurum (es fehlt die charakteristische Verbindungssilbe -ab-1), sondern um das Präsens. Demnach heißt trahunt =? sie ziehen. Wie werden nach dieser Angleichung die übrigen Formen des Präsens lauten? (Es bleibt bloß das -b- weg.) — Bei movent ist die Sache nicht wesentlich anders; man braucht nur anzumerken, daß das -e- des Stammes vom Anfang bis zum Ende aushält. Aus allein ergibt sich die Zusammenstellung: trah-o, ich ziehe move-o, ich bewege -i-s, du ziehst move-s, du bewegst -i-t, er zieht move-t, er bewegt -i-mus, wir ziehen move-mus, wir bewegen -i-tis, ihr ziehet move-tis, ihr beweget -u-nt, sie ziehen move-nt, sie bewegen. Übersetzung: Verba movent, exempla trahunt. Worte bewegen, Beispiele ziehen (an). (Wird fortgesetzt.) Die tUccbselrede. Zusammengestellt von A. Felbinger. Zur 19. Krage. Militärisches Turnen in der Volksschule oder nicht? 12. Urteil. Lehrerin R. G. in Moisberg, Steiermark. Ich bin Lehrerin. Da mir aber auch das Turnen zufällt und ich es damit auch ernst nehme, so möge man mir gestatten, mich darüber zu äußern! Militärisches Turnen kenne ich im großen und ganzen nicht. Als Kind hatte ich einige-male Gelegenheit, von weitem und vorübergehend die Soldaten exerzieren zu sehen. So viel ich mich jetzt erinnere, waren es auch Frei- und Ordnungsübungen und gegen diese wendet man eben die Spieße. Ich betreibe mit meinen Knaben auch Frei- und Ordnungsübungen und bin genau, peinlich genau. So darf z. B. kein Knabe die Arme höher oder tiefer heben als bis zur Achselhöhe. Die Knaben wissen das und sind auch genau. Wenn ich ihnen sage: „Bei den Soldaten werdet ihr auch so genau und rasch sein müssen“, dann sagen sie zufrieden: „Und dann werden wir’s schon können!“ — Wenn ich abbreche, um zum Spiele überzugehen, so höre ich: „Tun wir lieber das weiter! — Oder wenn uns der Tag verregnet wird, so wollen sie am nächsten, schönen Tag das Turnen ein-bringen. — Ich wundere mich, daß einige H. Lehrer sich gegen dieses Turnen so sehr wenden. Die Knaben, sie tun es gerne! Es hat seine guten Seiten! Fördert vor allem das ästhetische Gefühl, aber auch die Aufmerksamkeit, die Selbstbeherrschung, den Ordnungssinn, .... — alles Eigenschaften, die man pflegen soll. Schlechte Seiten habe ich noch nicht entdeckt. Jur 30. Krage. Womit könnte für jene, die nicht einem bestimmten Berufe zustreben, die Zeit vom 14. bis 21. Lebensjahre ausgefüllt werden? 6. Urteil. Max Gröbl in Brenna. Die Schulbildung sollte, insbesondere auf dem Lande, wo der Schulweg auch mit Beschwerlichkeiten verbunden ist, erst nach dem vollendeten 7. Lebensjahre einsetzen, um den Körper nicht durch die seine Kräfte übersteigende Anstrengung im Wachstume zu hemmen und um auch den Geist für die spätere intensive Arbeit mehr zu festigen. Verloren wäre für die Jugend gar nichts, da ja auch die geistige Entwicklung infolge der sehr oft dürftigen Lebensverhältnisse eine verspätete ist. Auch brauchte die Schulpflicht nicht bis zum 15. Lebensjahre ausge- 1 bezw. der Zeitbildungskonsonant -b-. 2838 dehnt zu werden, da den Schülern an den niederen, im Gebirge meist einklassigen Schulen, in der 7jährigen, für ihre Verhältnisse vollkommen entsprechenden Schulpflicht1 hinreichend Gelegenheit geboten wird, sich den notwendigen Bildungsschatz zu jholen. Hat ein Kind während der 7jährigen Schulpflicht besondere, für den weiteren geistigen Fortschritt maßgebende Fähigkeiten gezeigt, so bleibt es den Eltern im Einverständnisse mit dem Lehrer überlassen, das Kind nach vollendeter Volksschulbildung einer anderen Schule zuzuführen. Denn es wird dem gewissenhaften Lehrer in den 7 Jahren der allgemeinen Volksschulbildung nicht schwer fallen, die spätere Bestimmung des Kindes festzustellen. Die Mittelschulbildung sollte überhaupt erst mit der vollendeten Volksschulbildung, d. i. nach dem erreichten 14. Lebensjahre, einsetzen und dann ihren regelrechten Verlauf nehmen. Desgleichen sollte sich die Bürgerschule als Fortbildungsschule an die 7jährige Volksschulbildung anschließen. Hiedurch wäre das für die Fortbildung in Frage stehende Alter vom 14.—21. Lebensjahre insofern bestimmt, als sich die aus der Volksschulbildung hervorgegangenen Schulkinder mit geringen oder nur gewöl*nlichen Fortschritten der Arbeit, der körperlichen Arbeit, Kinder aber mit besonderen Fähigkeiten in der Bürgerschule für den Mittelstand, in den Mittelschulen für den höneren Stand vorbilden könnten. Durch erstere wäre für einen geeigneten Nachwuchs im Arbeiterstande, dem heutzutage viele Kräfte durch das Heranziehen minder befähigter Kinder zum Studium entzogen werden, in hinreichendem Maße gesorgt und würden damit alle Klagen in Bezug auf den Mangel verläßlicher Arbeitskräfte verstummen. Es wäre absr auch dem Umstande vorgebeugt, daß nicht mit besonderen Fähigkeiten ausgestattete Kinder geistigen Berufen zugeführt werden, in denen ihre Un- tauglichkeit später zutage tritt. — Anderseits wäre auch die Möglichkeit geboten, daß der Gesellschaft und den einzelnen höheren Berufen tüchtigere, reifere und gefestigtere Führer gegeben werden, die nicht nur ihren Stand zur Blüte bringen, sondern auch die ihnen anvertraute Jungmannschaft zu gleich tüchtigen Menschen erziehen könnten. — Für das weibliche Geschlecht sei inbezug auf das in Frage stehende Alter im kurzen der Grundsatz maßgebend: Wie das Weib nach göttlichem Willen die Gehilfin des Mannes sein soll, so soll die heranreifende Tochter die Gehilfin ihrer Mutter sein! — Übersicht zur 18. Frage. Soll der Lehrer mit seiner Klasse aufsteigen oder nicht? Urteil 1, S. 1447, Stein: Die individuelle Behandlung der Schüler verlangt das Aufsteigen des Lehrers mit der Klasse. Urteil 2, S. 1447, Patzelt: Anerkennung der großen Bedeutung des individualisierenden Unterrichtes; doch mit Rücksicht auf die Beheirschung des Lehrstoffes und die damit zusammenhängende Erreichung des Lehrzieles bleibe der Lehrer in einer bestimmten Klasse; der eine eignet sich mehr für eine niedrigere, der andere für eine höhere Stufe. Urteil 3, S. 1500, Aus Wien: Für das Aufsteigen, weil besserer Aufbau des neuen Lehrstoffes auf dem bereits bekannten; das Verbleiben in derselben Klasse erzeugt schablonenhafte Arbeit; die Praxis wird zur interesselosen Tretmühle; Hindernisse für das Aufsteigen durch den § 135 der Sch.- u. U.-O. (betreffend die Zuteilung der Klasse durch den Schulleiter), den § 50 des niederösterr. L.-G. (betreffend die Verwendung der weiblichen Lehrkräfte) und des § 13 der Sch.- u. U.-O. (betreffend die Schulgartenarbeit). Urteil 4, S. 1536, Päd. Zeitschrift: Das verschieden geartete „Naturell“ der Lehrer verbietet das Aufsteigen. Urteil 5, S. 1563, Ritter: Für. Je besser der Lehrer seine Schüler kennt, desto besser kann er sie unterrichten und erziehen. Urteil 6, S. 1593, Scripnicing: Es sei dem Lehrer freigestellt, mit seiner Klasse aufzusteigen oder nicht; das längere Bleiben in einer Klasse ist gewiß von Vorteil; speziell die Elementarklasse braucht „Spezialisten“; der Wechsel in der Lehrperson wirkt erziehlich für das spätere Leben der Kinder. Urteil 7, S. 1650: Schaffer: Der Lehrer steige mit seiner Klasse auf; die erziehlichen und unterrichtlichen Erfolge hängen nicht allein von seiner Persönlichkeit, sondern auch von der individuellen Berücksichtigung der Schüler ab. 1 Ohne Schulbesuchserleichterungen. F. 2839 Urteil 8, S. 1832, Horejschy: Freigestellt; keinesfalls aber ist es nachteilig, wenn sich die Kinder während ihrer Schulzeit an mehrere Lehrer gewöhnen müssen; Begründung seiner Forderung in dem Aufsatze „Das Zeichnen im Dienste des gesamten Unterrichtes“. Urteil 9, S. 2313, H. G.: Im allgemeinen für das Aufsteigen, u. zw. aus unterrichtlichen und erziehlichen Gründen; erfahrene Lehrer in der Elementarklasse; Hemmnis beim klassenm. Aufsteigen durch weibliche Lehrkräfte; Bequemlichkeitsstandpunkt vieler Oberlehrer gegenüber dem Auf steigen. Urteil 10, S. 2413, F. M.: Für das Aufsteigen, auch bei weibl. Lehrpersonen; deren Verwendung in den unteren Klassen — eine Zurücksetzung und mindere Bewertung der Lehrerin; Teilung der Klassen nach Geschlechtern; die Mädchenklassen nur den Lehrerinnen. Der Sternhimmel. Niemand sollte es sich verdrießen lassen, in einer klaren Winternacht, und griffe ihn auch der Frost mit starren Fingern an, das funkelnde Diadem über seinem Haupte ins Auge zu fassen. Es ist doch eine Welt für sich, eine Wunderwelt, die da herniederstrahlt; leider läßt der hastende Geist der Zeit sie uns so selten sehen, bannt er doch den Blick immer wieder an die Scholle zu unseren Füßen, Und doch liegt in dem Reich der Sterne, aus dem das Altertum seine Poesien zog und das Mittelalter sich den Denkstoff holte, ein unversiegbarer Zauber, der uns all das Schale des Erdenlebens vergessen läßt. Darum hinaus, junger Genoß, in die sternklare Nacht, hinaus mit Fernrohr und Karte! Was dir als Erklärung fehlt, will ich dir aus dem „Sternbüchlein" von Henseling (Verlag Francksche Buchhandlung in Stuttgart, Preis 1 K) von Monat zu Monat wie im Vorjahre mitteilen. Iieöcr. Orion, Stier und Fuhrmann kulminieren Mitte Februar schon vor 8 Uhr, sind aber bis Ende des Monats noch den ganzen Abend gut zu sehen. Ebenso der Große Hund mit Sirius. Den Löwen finden wir unter dem Großen Bären nach Sonnenuntergang immer früher am Osthorizont; Ende Februar kulminiert Regulus um Mitternacht. Rabe, Jungfrau, Bootes mit dem hellen Arktur, die Krone mit dem funkelnden Gemma, Herkules und Leier tauchen in den späten Abendstunden am Nordosthimmel auf. Pegasus und Schwan gehen immer früher unter. Die Zwillinge und der Kleine Hund haben die günstigste Zeit ihrer Sichtbarkeit. Den Großen Bären erblickt man den ganzen Abend am Osthimmel, seine Hauptsterne gehen erst lange nach Mitternacht durch den Meridian. Unter günstigen Umständen kann man in den ersten Monaten des Jahres nach Sonnenuntergang am westlichen Abendhimmel den zarten Kegel des Zodiakallichtes sehen. Merkur ist Ende Februar in der Abenddämmerung zu sehen, jedoch wegen des ungünstigen Standes nur im Fernrohr. Venus ist unsichtbar, da sie in der Mitte des Monats in obere Konjunktion mit der Sonne tritt. Mars ist die ganze Reicht sichtbar. (Rotes Licht.) Jupiter steht am Morgenhimmel. Saturn geht gegen Mitternacht unter. Mond; am 3./I. V., 10. V., 17. L. V., 25. N. Ratschläge für den jungen Schulgärtner. Für den Feber. Der Februar ist ein launischer Geselle: Schnee, Frost, Regen und Sonnenschein wechseln miteinander ab. Die Arbeiten im Garten bestehen hauptsächlich im Beschneiden der Bäume, wenn sie noch in Saftruhe sind, im Ausputzen und Herrichten der Gartenwege sowie im Vorrichten der Baumlöcher zum Neusetzen. (Sieh übrigens noch einmal in Folge 121 meinen Beitrag an!) Bei günstiger Witterung und offenem Boden kann Ende Feber mit der Pflanzung von Beerobststräuchern begonnen werden. Zu den Beerobststräuchern rechnet man die Johannisbeere oder Ribis, Stachelbeere, Himbeere und Erdbeere. Ist infolge der Nähe von großen Städten flotter Absatz für Johannis- und Stachelbeeren, so ist deren Kultur nicht genug anzuempfehlen, nicht nur wegen der frühen Tragfähigkeit, sondern auch wegen alljährlich reichen Ernten. Im eigenen Haushalte liefern sie bei geringen Kosten einen guten Wein und ein vorzügliches Kompott. Beide Beerobstsorten begnügen sich zwar mit mittelmäßigem Boden, liefern aber im humusreichen Lehm- (Kalk-) oder Mergelboden bessere Erträge. Sandige Böden sind nicht geeignet; sie müssen durch Düngung mit Kompost und Kalk hiezu hergerichtet werden. 2840 Die verschiedenen Johannis- und Stachelbeerarten werden in Strauch-, Hochstamm-lind l’yramidenform gezogen. Jede Art hat ihre Licht- und Schattenseiten. Ich gebe dem Hochstamm den Vorzug. Abgesehen davon, daß die mit leuchtenden Früchten beladenen Bäumchen eine Zierde des Gartens sind, geben sie, da die Sonnenstrahlen das Bäumchen recht durchleuchten können, süße und Vollreife Früchte. Auch sind die Bäumchen durch ihren freien Stand widerstandsfähiger gegen Krankheiten; außerdem können sie besser gepflegt und der Boden unter ihnen — was besonders da, wo man mit dem Raume sparen muß, von Bedeutung ist — mit Blumen und Gemüse bepflanzt werden. Der Nachteil des Hochstammes liegt darin, daß die Stämme im Verhältnis zur schweren Krone viel zu schwach sind und daher immer Pfähle benötigen und daher in windigen Lagen häufig geknickt werden. Die Strauchformen erfordern viel Platz und ein fleißiges Beschneiden. Durch zügel-. loses Wachsen bilden die Sträucher bald dichte Hecken, die nur kleine, saure Beeren tragen und den schädlichen Insekten zu viel Schutz bieten. Auch die Bodenbearbeitung ist bei dieser Form beschwerlicher. Die beste Pflanzzeit für Johannis- und Stachelbeeren ist der Spätherbst und das zeitige Frühjahr (Februar, März), Will man Büsche pflanzen, so verschaffe man sich gut bewurzelte Stecklinge (Folge 120!), die man im Quadrat von 25 cm Entfernung pflanzt. Während des Sommers wird durch fleißiges Hacken der Boden locker und vom Unkraut frei erhalten. (Über die Anzucht von bewurzelten Stecklingen später.) Johannisbeerbäumchen, die auf Goldribis (Bibis aureum) veredelt sind — was man leicht selber besorgen kann —, werden 1 50—2 m weit auseinander gepflanzt. Bei der Pflanzung ist dasselbe zu beobachten wie bei der Setzung von Obstbäumen. Gleichzeitig wird jedes Bäumchen mit einem 4—5 cm starken Pfahl versehen und an diesem gut befestigt. (Kokosnußbaststricke.) Bezüglich des Schnittes der Beerobstarten haben wir uns zu merken, daß diy beiden Arten am einjährigen Holze tragen. Es muß daher stets auf die Bildung einjährigen Holzes mit Fruchtaugen geachtet werden. Dies wird erreicht, indem jährlich zweimal (im Sommer nach der Ernte und im Winter) die Seitentriebe um 1/s eingekürzt werden. Bei den Buschformen müssen die unnötigen Wurzelschosse sowie die alten, abgetragenen Zweige ausgelichtet werden. Folgende Sorten kann ich bestens empfehlen: 1. Johannisbeeren, a) Rotfrüchtige: Rote Kirschjohannisbeere. Reifezeit Ende Juni. Große, schöne Früchte. Große rote Holländer. Ende Juni. Spät blühend (fast frostsicher). Beeren mittelgroß, dunkelrot. b) Schwarzfrüchtige: L e e s schwarze Johannisbeere. Reifezeit Ende Juli. 2. Stachelbeeren, a) Rotfriiclrtige: Frühe Rote (Wylmonts Early). Reifezeit Anfang Juli. Frucht glatt und rot. Rote Triumph beere. Anfang Juli. Beere groß, flaumig und wohlschmeckend; die beste zum Rohgenuß, b) Gelbfrüchtige: Früheste Gelbe, Jellow Lion. Juli. Große, glatte Früchte. Mae Duc. Juli-August. Größte Sorte. Am besten für Kompott, c) Grünfrüchtige: Früheste von Neuwied. Ende Juli. Frucht groß, etwas länglich und süß. A. Stepan in Kscheutz bei Mies (Böhmen). pädagogischer Weiser. (In diesen Abschnitt werden nur anerkannt gute Werke ausgenommen.) 11. 145.) Hon Aodt's Ze!chenunterrichts0ricfen ist das Abschlußheft des 2. Teiles eingelaufen. Was au Zeichenliteratur bei uns vorliegt, füllt geradezu einen Schrank; aber es ist, wenn man Prüsungszwecke ins Auge faßt, nichts so geeignet als das Werk unseres g. Mitarbeiters Prof. Rodt. Jnsouders das Heft 8, dem wir diese Zeilen widmen, ist wieder einmal eine Meisterleistung in jeder Beziehung: die prächtigen Sujets, die packende Durchführung, die Klarheit der Darstellung, die methodische Durchleuchtung, das künstlerische Erfassen, der praktische Blick für das Bedürfnis des Studierenden — alles vorzüglich über die Maßen. (Prospekte durch den Herausgeber Pros. Rodt in Komotau, Böhmen.) — Geschmackvoll wie die vom Verf. gelieferten Hefte ist auch die Mappe zu denselben, ein Meisterstück der Industrie. — 146.) pädagogische Schnitzel und Späne. (Verf.: E. F. Janke; Verlag C. Meyer in Hannover; K 120.) Ein Wunderborn pädagogischer Gedanken! Nur ein Herz, das voll der Liebe für die Schule ist, und ein Kopf, der eine reiche Erfahrung ausgenommen hat, kann ihn spenden. Der junge Genosse wird aus dem Büchlein lernen, der alte sich an der Bestätigung dessen freuen, was in selbst bewegt und nach Ausdruck ringt. — 147.) Merkel patsch läge für das Lehr- und Schulämt. (Verf.: K. Fischer; Verlag C. Meyer in Hannover; K 120.) — Das Büchlein stellt sich dem vorgenannten würdig znr Seite. Einige Kapitelansschristcn, die ich ans dein Inhaltsverzeichnisse greise, kennzeichnen den Zweck: 1. Von der rechten Berufung zum Lehramt. 2. Von dem Eintritt ins Amt. 3. Von des Lehrers äußerem Verhalten. 4. Von der Wahl der Gattin. 5. Von dem Verhalten des Lehrers zu seinen Berussgenosscn. Kurz: Ein Lehrer-Knigge, der vielleicht manchem, dem es an seinem Kollcgentakte fehlt, als Geschenk präsentiert werden könnte. — 148.) Wertvolle Wucher von Wros. Pr. I. Kühnes. 1.) Orbis sensualium pictus des Arnos Comenius. — Eine Imitation im Pergament der Zeit des C. Das ist doch interessant, die llrausgabe mit dem ganzen echten Milieu des Jahrhunderts vor sich zu haben. (370 Seiten um K 7 20. Verlag Klinkhardt in Leipzig. — 2.) Technischer Vorkursus. (Verlag Diirr'sche Buchhandlung in Leipzig; 4 K.) Das Beste aus dem Gebiete des praktischen Arbeitsunterrichtes. Herr Pros. Dr. K. ist ein Mann der Erfahrung und der Geschicklichkeit. Kein Lehrer, der das neue Schlag-wort der Pädagogik in die Tat umsetzen will, kann den „Vorkursus" entbehren. — 3.) Moderner Anschauungsunterricht. (Verlag Klinkhardt in Leipzig; 5 K.) — Der Titel sagt alles. Ei, wo ist da unser Saatzer! Wie sich die Zeiten ändern! Nun kehrt Geist auch ein in die Elementarklasse, wo sonst aus den Bildern bloß der Text zum Trompeten genommen wurde. — Dr. Kiihnel bedeutet einen neuen pädagogischen Stern; was ihm vor allem eigen ist, das ist die Ursprünglichkeit der Auffassung, verbunden mit praktischer Gestaltung. Briefkasten. Als höflicher Mann, der über „Des Lehrers Takt und Schliss" schreibt, habe ich versucht, mit Bezug auf die eingelangten Beglückwünschungen zu dem zehnjährigen Bestände der „Bl." alle Zuschriften einzeln zu beantworten. Einige Tage ging's; doch da kamen die Briefe und Kärtlein zuhauf und ich mußte die schuldige Höflichkeit zur Seile stellen, wollte ich nicht den Monatslohn auf Marken verzehren und die Zeit, die kostbare, in Formeln verfließen lassen. So mögen denn alle, denen gegenüber ich die gesellschaftliche Pflicht nicht erfüllt habe (ich bin sonst nicht einer, der die Sache pauschalier abtut), gütigst entschuldigen, wenn ich auf diesem Wege bestens danke und die Freude Über die vielen, vielen schönen Worte zum Ausdruck bringe. Waren sie auch nicht in persona da in meinem trauten Heim, die lieben Freunde, die ans allen Ländern Europas und aus Teilen unseres schönen Österreich sich angcmcldct haben, es war doch ein Festtag, da ich mich im Geiste mitten unter ihnen sah, die mir die Bl. seit dem Jahrzehnt ihres Bestehens als Arbeitsgenossen zugeführt haben. Mögen sie auch fürderhin treu mittun, treu ausharren, die tapfern Leser der Bl., und andere bringen, die noch Gleichmut oder Zaghaftigkeit im Banne hält! — Werk. It. Z. in P.: Daß die beiden Zeitschriften, die den sachlichen Kampf vom persönliche» nicht zu scheiden wußten und in der schimpflichsten Weise ihren Vorteil zu wahren suchten, Über kurz oder lang eingehen werden, mar voranszvsehcn. Aber Über den nunmehrigen Abschluß zu frohlocken oder mir Genugtuung anzuschmeicheln, dazu habe ich keinen Grund. Ich bedanre es immer, wenn wir wieder um ein Schnlblatt ärmer geworden sind. — Iiachk. K. S. in W.: Sie bezeichnen in Ihrem Briefe die abgelegte Prüfung als ein Vergnügen. Muß sie denn ei» Martyrium sein?! Es ist doch gar zu einfältig, wenn das Decorum des Examens nicht anders gewahrt werden kann als durch strenge Mienen und schroffe Fragen. Der Prüfling ist ja ohnedies ein geplagter Mensch. Da ist cS doppelt Pflicht, ihm als „Freund" zu nahen. — Lehrkörper der Wokltsfchnke in Wöhnsdorf: Das erquickt mich immer ganz besonders, wenn in der Form einer Zuschrift seitens eines Lehrerkollegiums sich vor mir das Bild der Einigkeit entrollt. Für die Wünsche zum „Bl."-Jubiläum schönen Dank an die wackre Runde! — Schriftsteller Hkl. K. W. in Werkin: Geduld, Geduld! Die Untersuchungen während der Weihnachtsferien haben prächtige Ergebnisse geliefert; allein ich will sie insolange nicht mitteilen, als bis unsere „Ar-dcitsgemeindc für pädagogische Forschung" gesprochen hat. — Kanpttehrer K. Sh. in Kürnverg: So ist denn der von uns vor 1 '/a Jahren erörterte Gedanke Tat geworden! Ihr Lehrcrhaus präsentiert sich großartig. Ich lasse Ihren Inspektor und all die tapscrn Kollegen bestens grüßen. Es ist nicht unmöglich, daß ich bald als Gast in Ihr Heim einziehe, vielleicht sogar mit einem Trupp junger Genossen. — Wrof. Pr. W. Sennig in Triest: Das Dedikatiousexemplar „Olympia und Delphi", eine literarische Frucht Ihrer Griechen-landreise, hat mich überaus interessiert. Wenn so manches bei uns in Ö. nicht so ist, wie es sein sollte, das ist aller Anerkennung wert, daß Männer, die es verstehen, empfangene Eindrücke so plastisch wiederzugeben wie Sie, lieber Herr Doktor, ins Land der Griechen und der Römer geschickt werden, auf daß sie den rechten klassischen Geist in die Herzen der Jugend pflanzen. — Lehrer K. H. in (S. (tzirok): Ihre Bildkarten leisten mir beim Unterrichte gute Dienste. Besten Dank! — Wezirtlsschnkinfpelitor K. K. in S.: 1. Sachnnterricht auf der Oberstufe in zwei Abteilungen zu betreiben, ist meiner Ansicht Zeit- und Kraftvergeudung und bedeutet obendrein eine Ablenkung, sofern die zweite Abteilung zugegen ist. Bei der Einrichtung eines Turnus' kann man leichlerdings den Stoff bei verbundenen Abteilungen vornehmen und jährlich wechseln. Dadurch bleibt der Unterricht interessant. Will man nicht stören, so müssen Eckstunden heran, so daß der direkte Unterricht mir einer Abteilung gilt. — 2, „Lesen" indirekt zu unterrichten, erscheint mir als unmöglich oder zum mindesten als nicht zweckentsprechend. Wie soll das Kind das Gelesene aufnehmen, wen» daneben laut unterrichtet wird?! Und wie kann ich kontrollieren, ob das Kind wirklich liest?! Wenn es sich bloß um ein Durchfließen handelt, indes einer ändern Abteilung eine Slillarbeit zugcteilt wird, also etwa um 5 Minuten, und darauf das Lesestiick behandelt wird, ja, da mag der Zeitraum mit dem Lesen ausgefüllt werden. Aber halbstündiges ober längeres Lesen als Stillbeschäfligung — nein das widerspricht der gesunden Praxis. — „Schreiben" als indirekter Unterricht — ja! „Turnen" — nein! — „Anschauungsunterricht" nur als Zeichnen besprochene Objekte. — Sc. Erzelken; der Rnterrichtsminifler L. Credaro in Itom bezeichnet in einer Zuschrift an die Schriftleilung das von unserem g. Mitarbcr A. Felbinger verfaßte Pädagogische Taschenbuch als ein „überaus nützliches Bändchen". — Lehrer Sepp f. in 6.: Der Beitrag „Schulge-schichtliches" kommt ehedem; diesmal nahm das Inhaltsverzeichnis viel weg. Nur weiter auf dieser Bahn! Schulleiter A. L. in A.-Z.; Auf das weitere Material zur exp. Statistik bin ich sehr begierig. Nehmen Sie von jedem Schuljahre je einen Schüler und eine Schülerin und stellen Sie dann die Ergebnisse zusammen! Schull. K. 38. in W.: Gerne geschehen! Ein Dank kommt selten. Man wartet nicht aus ihn, aber es freut den Geber, wenn der Nehmer sein Glück bekundet. — Art. M. St. in K. (Rumänien): Ei der tausend, von einer griechischen Schule in Rumänien eine Karte! Das mar ein gar erfreuender Zuruf. Sie ver- sprechen einen Beitrag für die Bl. Melden Sie fich nur bald! — Lehrer H. ch. in R- (Rumänien): Wenn die reichsdeutschen Lehrer sich den Schimpf gefallen lassen, so ist das ihre Sache. Im übrigen werde ich Ihren Brief den Berliner Kollegen abtreten und sehen, was die Herren unternehmen. — Direktor K. Meumann in Kukus teilt mit, daß er unter Berufung auf die „Bl." auf Grund des Artikels über Beschaffung von Lehrmitteln in F. 119 von der Firma Hardtmuth, der Hamburg-Amerika-Linie, von der Farbenfirma Schönfeld und der Firma Eichmann in zuvorkommender Weise das Gewünschte kostenlos erhalten hat. — Rrof. A. A. in W. (Maß): Wie, Sie als ausländischer Mittelschullchrer lesen unsere Bl.?! So sollte es wohl allerorts sein, daß die Mittelschule an dem Streben der Volksschule teilnimmt. Und ein bißchen Volks-schulpädagogik schadet sicherlich nicht. — Inscr Mitarvciter Kerr 38. Zezula, ein junges aufstrebendes Talent, erlag zu Weihnachten einem hartnäckigen Leiden em Anmutigen ins Stammbuch: Halt es für gut.. . halt es für böse... Es ist so und Du kannst nichts machen ... Drum nimm und trag es mit Humor! Du kannst darüber weinen oder lachen .. . Wer weise, zieht das letzte vor! Cäsar Flaischlen. fcetimtgtbet iinv oeiuuiiDottUc»et Cxftimleiiet Ituovlt nett» umd non »joiei tiuniicef in Beurteilungen. (Verantwortlich die Schriftleitung.) 516.) Kleine Heimatkunde von Böhmen, 40 h. Die österreichisch-ungarische Monarchie, 64 h. Europa, 72 h. Die außereuropäischen Länder, 60 h. Von O. Forsch, Fachlehrer in Prag; Verlag Gustav Neugebauer in Prag. „Für die häusliche Wiederholung“ lierausgegeben, sind Porsches Werkchen auch ein nicht zu unterschätzender Behelf für die Vorbereitung des Lehrers. Der Verfasser geht immer von der Karte aus, mit deren Sprache er zuerst die Schüler vertraut macht, und läßt diese alles selber finden. (Ganz im Sinne der „Schaffenden Arbeit“.) Durch dieses „Erarbeiten“ sowie durch die Einteilung eines Landes in natürliche Landschaftsgebiete, bei konsequenter Anwendung der vergleichenden Methode, steht Forsch ganz auf dem Boden des modernen geographischen Unterrichtes. Sehr gut gefällt mir der Abschnitt „Die Einführung in das Verständnis der Fahrpläne“, eine Sache, der die heutige Schule unbedingt die notwendige Beachtung schenken muß. Ebenso zeigt auch der Umstand den erfahrenen Praktiker, daß Zahlen — und wenn schon, dann abgerundet — spärlich auftreten. Was die äußere Ausstattung anbetrifft, muß besonders der schöne, deutliche Jacob Vogel II Frankfurt a. Main Weinbergbesitz in Rtidesheim a.Rhein Größte Leistungsfähigkeit in Rhein- u. Moselweinen Man verlange Preisliste! -------- W Soeben erschienen ilt die 1* Schablonensammlung für Komponier- und Qrna-mentierübungen im modernen Zeichnen von Gebrüder Bischl, Lehrer, Rokilnitz. Sie enthält gegen 40h Können (Quadrate, Rechtecke, Dreiecke, Rhomben, Rhomboide, Kreise, Halbkreise, Kreisringe, Langrunde, Langruudringe, Eifor-men, Lorbeer-, Flieder-, Haselwurz-, Linden-, Efeu-unb Kleeblätter) aus farbigem Kartonpapier gestanzt, m 10 Haschen geordnet, mit einer erkänternden Broschüre und 10 Zkorlagentaset«. Knnderle Grnamenle lassen sich damit spielend leicht an der Schnttasct Herstellen. Für de» Maffen-»nlerrichf geeignet. Hrspart dem Lehrer Zeit, Mühe, Geld. Jede Schule sollte dieses Lehrmittel beziehen von Lehrer pischel, lloltitnih, Oftböhmen. Breis 8 K. ------------------- • BitRündigungstaM. « 1.) Schnfwandkarten und Atlanten bei Frey tag und Berndt, Wien, VlI/i Schottenfcldgaffe 62. Besprechung 6.) — 2.) Klaviere und Bianinos Trautwei» und Rauch in Pilsen. — 3.) Lebensversicherung beim i. allg. Beamtenverein in Wien. — 4.) tzinte von Schüller in Amstetten und von Lampel in Böhm.-Leipa. — 5.) AruÄsorten bei Pavlicek in Gottschee (Krain). — 6.) Musikinstrumente von Klier in Steingrub und Müller tu Schönbach. — 7.) Radiergummi bei Simon in Mördern und bei Marx & Sto. in Hannover. 8.) — Kreide bei Hoschkara in Waidhofen a. d. P. — 9.) Kaffee-Surrogat von Heinrich Franck Söhne in Linz. — 10.) Uhren und optische ZSaren bei Jirka in Krnmman und Eckstein in Wien. — 11.) Schulbänke bei Stefan Walter in Bindenz. — 12.) Bleistifte bei Hardtmuth in Wien. — 13.) Stanvöl nfw. bei Lennar in Wien. — 14.) Saner-Leinenwäsche bei Langhammer in Saaz. — 15.) tznschen und Karben von Dr. Schoenseld in Düsseldorf. ■ 10 Versandhaus für Uhren, Gold-, Silber- und optische Waren Enterich üroiifrllnev | Amftelten, Wiederösterreich Aathausgaffe 10. Lieferant der ivirtschaftsabteilnug des Niederösterreich. Landeslehrervereines. Nur erstklassige Ware bei konkurrenzlos billigen preisen. K )ssnstrierle Breislisten gratis. Druck hervorgehoben werden, so daß, alles in allem, Porsches Büchlein auf das wärmste empfohlen werden können. Felbinger. 517.) Vorlesungen über die allgemeine Methodik des Naturgeschichtsunterrichtes von Karl Cornelius Rothe. I. Heft (1. bis 3. Vorlesung), 131 Seiten. Preis geb. M 3, K 3 60. (Fr. Seybold’s Verlagsbuchhandlung in München.) Das 1. Heft enthält drei Vorlesungen: Geschichte der Methodik im 19. Jahrhundert; der gegenwärtige Stand der Methodik, Kritik des derzeitigen Standes. Es sind im ganzen 3 bis 4 Hefte geplant. Das vollständige Buch wird einen Umfang von ungefähr 30 Bogen haben und im April 1914 abgeschlossen sein. Schon ein flüchtiger Blick in den Inhalt des 1. Heftes läßt erkennen, daß die Anordnung und Darbietung des Stoffes eine besondere Sorgfalt erfahren hat. Der Verfasser gewährt jedem Leser zum Bilden eigener Urteile über Autoren, Ideen und Werke einen ziemlich großen Spielraum und zwar mit besonderer Absicht und vollem Rechte. Die Vorführung zahlreicher Textproben aus den Werken älterer und neuerer Methodiker bezweckt die Erlangung eines tieferen Einblickes in den Stand des Unterrichtes in früheren Zeiten. Die den einzelnen Vorlesungen beigeschlossenen Literaturverzeichnisse lassen an Reichhaltigkeit wohl nichts zu wünschen übrig. Eine eingehende Besprechung erfahren die Arbeiten und methodischen Bücher jener Männer, welche an den Reformbestrebungen der Neuzeit den größten Anteil genommen haben. Mit kräftigen Strichen entwirft Rothe ein Lebensbild des Kieler Hauptlehrers Friedrich Junge. Im vorliegenden Hefte wird auch der Beweis geliefert, daß die Bedeutung Junges für die Weiterentwicklung der Methodik des naturhistorischen Unterrichtes selbst von maßgebender Persönlichkeit der Gegenwart nicht im vollen Maße gewürdigt wird. Vom höchsten Interesse sind die Urteile über Schmeil und seine Werke. Die Licht- und Schattenseiten.Schmeilscher Methodik ohne persönliche Voreingenommenheit ruhig abwägende Kritik verdient vollste Anerkennung. Die Vieldeutigkeit des Wortes Biologie erfährt in der dritten Vorlesung eine erschöpfende Klarlegung. In den Schlußworten nimmt der Verfasser in mehreren Thesen zum weiteren Ausbau der Methodik des Naturgeschichtsunterrichtes Stellung. Schüller’s ..Tintenextrakte“ 99 In Österreich. Schulen vorherrschend! Selbst im Auslande sehr verbreitet — ein sprechender Beweis für deren Güte. Jeder erfahrene Fachmann verwendet nur diese Tintenextrakte. Extrakt Nr. 2 per Liter 4 K (für 10—20 l Tinte). Extrakt Nr. 3per Liter 6 K (für 101 feine Anthrazent.) vollkommen geruchloses Stauböl. Für Schulen eine sanitäre Notwendigkeit! Desinfisziert und konserviert Auch durch Kaufleute in jeden Fußboden, verleiht schönes)glänzendes Aussehen. jedem Orte zu beziehen! Billig und bequem! Ferrol Tintenfabrik — „Ferrol“-Stauböl-Vertrieb FRANZ SCHÜLLER, Amstetten, N.-Ö. Lexikon der Pädagogik Im Verein mit Fachmännern und unter besonderer Mitwirkung von Hofrat Prof. Dr Otto Willmann herausgeg. von EmSt IVI. Roloffj Lateinschulrektor a. D. Io 5 Händen Der II. Band netTrEn“LTist soeben erschienen Das Werk ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen. — Ausführliche Prospekte werden durch den Verlag von Herder zu Frc bürg im Iheisgau auf Wunsch kostenfrei versandt Wer beständig neu auftauclienden Reformvorschlägen auf dem Gebiete des naturkundlichen Unterrichtes das nötige Interesse entgegenbringt und ein klares Bild über die vielen, einander oft widerstreitenden Tagesmeinungen gewinnen will, dem sei die Anschaffung und das Studium des vorliegenden Buches wärmstens empfohlen. Er findet in diesem Buche das, was er in vielen Werken ähnlicher Art oft vermißt: Klarheit und Wahrheit! — Wir verweisen auf das Werk unseres g. Mitarbeiters mit besonderem Nachdrucke und dies umso mehr, als es gilt, gediegene heimische Arbeit zu Ehren zu bringen. Wenn das Ausland ihr Lob zollt, so dürfen wir nicht zurückstehen. 518.) Kestschrist des Deutschen Fereincs für KnaSen-KarrdarSeit in Leipzig. (Verf. Dr. A. Pabst; verlegt vom genannten Vereine.) — Der 87 Seiten umfassende, reichausgestattele Band führt uns durch die gesamte Entwicklung der Knaben-Handarbeit. Wer daran geht, einen Kurs für K. zu errichten, wird aus der Schrift alle nötigen Aufschlüsse entnehmen können. Eine Textprobe mag die Art, wie der Verfasser zu 11116 spricht, kennzeichnen: „In der Überwiegenden Mehrzahl der deutschen Schülcrwerkstütten befindet sich der Unterricht in den Händen von Lehrern, die eine besondere technische Ausbildung erhalten haben. Es liegt in der Natur der Sache, daß ohne eine derartige technische Schulung die Erfolge des Unterrichts in Frage gestellt sind; denn nur einzelne sind technisch so beanlagt, daß sie ohne besondere Ausbildung handwerksmäßige Techniken ausüben können. In d eser Erkenntnis hat es sich der Deutsche Verein in vornherein zur Aufgabe gemacht, durch Ausbildung von Lehrern die richtigen Vorbedingungen für den Betrieb des Arbeitsunterrichts zu schaffen. Nach dem Vorbilde der in Nääs in Schweden begründeten Anstalt zur Ausbildung von Lehrern wurde deshalb die Erweiterung der an der Leipziger Schülerwerkstatt abgehaltenen Kurse zu einer Lehrerbildungsanstalt angestrebt. Das Verdienst der Organisation und Ausgestaltung derselben fällt Dr. W. Götze zu, der die Anstalt bis zu seinem im Jahre 1898 erfolgten Tode leitete. Seiner umsichtigen und unermüdlichen Tätigkeit gelang es vor allem, für die Anstalt ein neues, ausschließlich ihren Zwecken dienendes Gebäude zu erhalten, das von der Stadtgemeindc errichtet und durch Vertrag dem Deutschen Verein überlassen wurde. In demselben finden gegenwärtig alljährlich während der Sommermonate Unterrichtskurse statt, in denen sich ein Teilnehmer während einer Zeit von vier bis acht Wochen die technische Fertigkeit erwerben kann, die zur Erteilung des Arbeitsunterrichts in einem Fache oder in mehreren Fächern notwendig ist. Die Anstalt ist zu diesem Zwecke mit den erforderlichen Werkstätten und Werkzeugen für Holz- und Metallbearbeitung, für Modellieren, Schnitzen usw. ausgestattet und verfügt über eine Mustersammlung von Modellen für den Arbeitsunterricht in den verschiedenen Zweigen. Unter den gegenwärtigen Verhältnissen ist die Einführung in die Technik der Hanpttcil der Lehrerausbildung. Sic erfolgt unter Anleitung tüchtiger, durch eine langjährige Praxis geschulter Meister und Lehrer und unter Zugrundelegung bestimmter Lehrgänge, die nach technischen Gesichtspunkten ausgestellt worden sind. Es werden folgende Arbcitsfächer unterschieden und nach selbständigen Lehrgängen behandelt: Arbeiten der Vorstufe, Papparbeit, Hobelbankarbeit, Holzarbeit für ländliche Schülerwerkstätten, Schnitzen, Modellieren und Metallarbeit. Die Herstellung von Lehrmitteln („Schulhandfcrtigkeit") wird ebenfalls als ein besonderes Fach betrieben; sie erfordert die Beherrschung der Technik in den wichtigsten vürhergenannten Fächern und außerdem einige Übung in der Bearbeitung des Glases und anderer Materialien, die für die für die physikalische Technik unentbehrlich sind. Da die technischen Schwierigkeiten, die bei der Erlernung der einzelnen Fächer zu überwinden sind, an sich schon ungleich und außerdem auch die individuellen Begabungen verschieden sind, läßt es sich selbstverständlich nur ganz im allgemeinen im voraus beurteilen, in welcher Zeit die Ausbildung in einem einzelnen Fache vollendet werden kann. Dasjenige technische Fach, das wohl die größten Schwierigkeiten bietet, ist die Hobelbankarbeit, die deshalb auch den größten Zeitraum zur Ausbildung beansprucht. Die Einführung in die Technik bildet aber nur einen Teil der Lehrerausbildung, die notwendigerweise durch einen Einblick in die Methode und in die theoretischen Grundlagen des Arbeits-nnterrichts ergänzt werden muß. Die methodische Schulung erfolgt wie in allen Unterrichtszweigcn am besten durch die Unterrichtspraxis selbst. Es werden deshalb, unabhängig von den Unterweisungen in der Technik, Lehrproben abgehalten, an die sich eingehende Besprechungen anschließen. Durch diese Unterrichtsübungen wird Gelegenheit zum Austausch von Erfahrungen und Beobachtungen aus der Praxis des Ün-terrichts gegeben und das Vorbild geübter Lehrer wirksam gemacht. Gelegentliches Hospitieren im Unterricht der Schülerwerkstätten ist ebenfalls geeignet, der methodischen Ausbildung angehender Lehrer zu dienen. Nicht weniger bedeutungsvoll als die methodische Ausbildung ist ferner die Einführung in die Theorie des Arbeitsunterrichts. Die tiefgehende Begründung, die dieselbe nach verschiedenen Richtungen hin (psychologischpädagogisch, volkswirtschastlich-sozial, hygienisch nsw.) gefunden hat, wird durch Vorträge und anschließende Erörterungen klargelegt, und außerdem wird die geschichtliche Entwicklung des Arbeitsnnterrichts in den Hauptzügen dargestellt. Von besonderer Bedeutung sind neuerdings zwei Richtungen des Arbeitsnnterrichts geworden, die sich in den Dienst des Hilfsschnlnnterrichts und des Zeichenunterrichts stellen. Nachdem man die Bedeutung der Handarbeit für die Ausbildung der schwach befähigten Kinder erkannt hatte, hat man es sich angelegen sein lassen, die für die Hilfsschule geeigneten Zweige auszugestalten und nutzbar zu machen. Insbesondere sind es unsere „Arbeiten für die Vorstufe", die sich im Hilfsschulunterricht verwenden lassen. Unter diesen spielt das Formen in Ton, Plastilina oder anderem Material eine wichtige Rolle; seine Bedeutung für die Ausbildung der Raumvorstellungen, die bei schwach befähigten Kindern besonders schwierig zu gewinnen sind, wird immer mehr anerkannt. Aber auch für normal beanlagte Kinder ist das Formen (Modellieren) das beste Mittel, klare Raumvorstellungen zu erzeugen. Aus diesem Grunde kommt man mehr und mehr zu der Überzeugung, das Modellieren auch als eine durchaus notwendige Ergänzung des Zeichenunterrichts anzusehen, und dementsprechend hat e£ in den letzten Jahren eine weite Verbreitung gefunden, die zweifellos vorzugsweise durch die Erörterungen über Kunsterziehung veranlaßt worden ist. Das Leipziger Seminar hat durch die in den letzten Jahren erfolgte Ausbildung zahlreicher Lehrer für das Modellieren nach einer Methohe, die der Reform des Zeichenunterrichts parallel läuft, die wichtigste 'Vorbedingung geschaffen für eine weit re Ausbreitung des Modelliernnterrichts." Franz u. Antonie = Rauch = vorm. Johann Hajek. Pilsen, Reichsgasse 4 Flügel, Pianinos, Harmoniums von bekannten Firmen: Bösendorfer, Förster, Wirth, Gebrüder Stingl, Rösler, Koch und Korelt u. a. Grosse Auswahl. Billige Preise. Leihanstalt. Bezahlung auch in Raten möglich. 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