vU »-1-» ^ Nr. II. 8^-1^ »-L» »\U *\l^ *1» ^ Inhalt: 9., 10., 11. und 12. Fastenhirtenbrief Seiner fürstbischöflichen Gnaden an die Gläubigen der Diöcese Laibach (deutsch und slovenisch). 9. Aarodrrs, von Kotles und des Apoltotischen Slusil'es Hnaden Aürstöifchof von Laiöach, allen Gläubigen seiner Diöcele Heil nnd Segen von unserem Herrn mtb Heilande Jesus Christus! /Atit 19. Februar d. I. feiern wir ein seltenes Fest: das fünfzigjährige Bischossjnbiläum des heiligen Vaters. Mit Bewunderung blicken wir bei diesem Anlaß hin ans die ganz besonderen Geistes- und Herzens-gaben, mit welchen die göttliche Vorsehung den hohe» Jubilar ansgestattet hat. Dankbar erinnern wir uns der väterlichen Sorgfalt und Liebe, mit der er uns alle umfängt und uns die einzig mögliche Grundlage für zeitliches und ewiges Wohl: deu Glauben nnd das Leben aus dem Glauben, sicherzu-stellen bemüht ist. In zartem Mitgefühl empfinden wir auch mit die mannigfachen Leiden, mit denen seine eigenen Söhue ihm das Leben verbittern und selbst fein hohes Alter nicht verschonen. Aber, warum thim wir das alles, Geliebte im Herrn? Etwa nur deßhalb, weil wir uns beugen vor seinem Geist, vor seiner Liebenswürdigkeit, vor seinem ungebrochenen Muth? Auch deßhalb, aber nicht bloß deßhalb; auch nicht in erster Linie deßhalb, sondern hauptsächlich und vor allem darum, weil der Mann mit den seltenen Eigenschaften unser geistlicher Vater, das sichtbare Oberhaupt der heiligen Kirche, und der Stellvertreter Jesu Christi, unseres Erlösers, ist. Dieser sein erhabener Berus, seine Stellung zu uns, seilte geistliche Gewalt über uns, seine Verantwortung für uns — aber auch die kindliche Liebe und der Gehorsam, der nach dem Willen und dem Gebote Christi ihm gebührt von uns: alles das ist's, was an diesem Jubeltage unsere Blicke und unsere Wünsche ans Leo XUI. richtet. Darum ist uns dieser Tag nicht eine leere, bloß äußerliche Feier nach Art der weltlichen Feste, zum Preise bloß m e n s ch l i ch - schöner Eigenschaften; sondern ein Fest, an dem wir unseren Glauben bekennen, zumal was der Glaube uns lehrt in Betreff der bischöflichen und päpstlichen Gewalt; sodann aber auch, was er uns befiehlt in Bezug auf den Gehorsam, welchen wir dieser doppelten Gewalt entgegenbriugen müssen. Was folgt nun aber daraus? Es folgt, daß wir diese Feier — deu Ausdruck des Glaubens — eben darum auch im Geiste des Glaubens begehen müssen; d. H. als Katholiken, die sich ihres Glaubens vollbewnßt sind. Denn nur solche verstehen die ganze Tragweite der bischöflichen Gewalt, die wir an diesem Tage in Leo XIII. ehren; und nur solche sind bereit, die Pflichten zn erfüllen, die diese Gewalt ihnen auferlegt. Ja, Geliebte im Herrn! auch dieses Fest zeigt uns wieder die hohe NothWendigkeit eines regen Glaubensbewußtseins, sollten die Wahrheiten und Gebote des Glaubens, welche die Kirche uns vermittelt, nicht wie ein todtes Kapital in unseren Herzen schlummern und uns dereinst sogar zur Verdammniß gereichen, gemäß den Worten des Herrn, die er über den schlechten und faulen Knecht sprach: „Nehmet sofort das Talent ihm ab; denn jenem,-------------------- welcher nichts hat, wird auch, was er zu haben scheint, genommen werden. Und den unnützen Knecht werfet hinaus in die Finsterniß draußen; dort wird Weiiwn und Zähneknirschensein." (Matth. 25, 28 ff.) Darum liegt auch dem hl. Vater, dem obersten Lehrer des Glaubens und dem besten Kenner der Bedürfnisse unserer Zeit, nichts sosehr am Herzen, als daß wir des Glaubens uns auch recht bewußt seien. Darum auch wünscht er es immer mehr und allgemeiner anerkannt zu sehen, „wie die Kirche,-------------- wenngleich ihrer Natur nach zunächst für unser ewiges Heil bestimmt, doch auch in zeitlicher Hinsicht uns so großen und so vielfachen Nutzen spendet, daß sie Mannigfacheres und Größeres nicht spenden könnte, auchlvenn sie direct und vor allem Anderen unser zeitliches Wohl zu befördern hätte." (Encycl. „Immortale Bei11 cldo. 1. Nov. 1885.) Darum endlich auch bemüht er sich sosehr, das allseitig so „heilbringende Wirken der Kirche und des Papstthums in reichen Strömen in alle Kreise der heutigen Gesellschaft hineinzuleiten," wie er kirrz nach Beginn seiner Erwählung zum Papst in der Instruction an seinen Staats-Secretür schrieb (Schreiben an Cardinal Nina ddo. 27. August 1878.). Auch unseren Katholikentag, den wir im vergangenen Jahre feierten, leitete kein anderer Gedanke, als das katholische Bewußtsein unter uns zu fördern; und dankbar sprech' ich es aus, daß gerade der hl. Vater mit seinem Schreiben an die österreichischen Bischöfe es war/) warum mir der Katholikentag sosehr am Herzen lag. Hat er ja doch uns Bischöfen die Abhaltung von solchen Versammlungen, soweit ’) Ddo. 3. März 1891. nur immer möglich, dringend empfohlen. Mußte der Wunsch des Vaters nicht Befehl sein dem Sohne? Aber was ist denn, und wie äußert sich das katholische Bewußtsein, das dem hl. Vater sosehr am Herzen liegt, und dem auch unsere Katholiken-Versammlung dienen sollte? Darauf will ich euch antworten, indem ich euch, wenigstens ihren Haupttheilen nach, die Rede mittheile, die ich bei dieser Versammlung gehalten. Ich würde es zwar nicht wagen, das zu thun und einfach zu wiederholen, was ich damals gesagt; allein wiederholt ergingen diesbezüglich Bitten an mich, und so will ich ihnen entsprechen. Möglicher Weise ist es sogar nothwendig, daß es geschehe. Hat ja doch, wie der Katholikentag überhaupt, so auch meine Rede, die Geister mannigfach in Aufregung gebracht: die einen, daß sie tadeln, die anderen, daß sie den Bischof ihrer Ergebenheit versichern. Es ist daher wohl am Platze, das ihr alle erfahret, was ich geredet. Was ist also das katholische Glaubens-Bewußtsein? „Damit man überhaupt sagen könne, Jemand sei sich einer Sache bewußt, muß er von derselben lebendig durchdrungen, im Herzen ergriffen, und groß-müthig bereit sein, für sie zu arbeiten und auch Opfer zu bringen. Dessen bedarf es auch für das katholische Bewußtsein. Ein seines Glaubens sich bewußter Katholik muß sich mit edlem Stolz und mit Ueberzeugung als solchen fühlen; er muß mit größter Aufmerksamkeit und vor allem übrigen wachen über diesen seinen Namen, als einen Namen, der da entscheidet auch für die Ewigkeit; er muß, wenn es notthut, auch was leiden für ihn, nicht aber sich seiner schämen, nicht ihn verdecken, oder gar ihn furchtsam in die Ecke drücken. Darum genügt man dem katholischen Bewußtsein nicht schon mit einigen frommen Phrasen; auch nicht mit einigen allgemein - religiösen Wahrheiten; sondern der ganze katholische Glaube muß ihm zugrunde liegen; seine Frucht aber muß sein das Leben und Handeln nach den Grundsätzen der katholischen Kirche. Der gesammte katholische Glaube ruht auf der Wahrheit, daß Jesus Christus wahrer Gott ist. Das ist die erste und grundlegende Wahrheit desselben, von welcher alle anderen ihr Licht und ihre Festigkeit empfangen; von welcher auch das katholische Bewußtsein feine Richtung erhält und seine Kraft schöpft. Allein da sagt mir vielleicht Jemand: Gott sei Dank! Wenn dem so ist, dann sind wir schon geborgen. Wir alle glauben an die Gottheit Jesn Christi; folglich haben wir auch alle katholisches Bewußtsein. „Gott sei Dank!" sage auch ich, wenn das sich wirklich so verhält. Allein neben Leuten, die überhaupt an Gott und seinen Sohn Jesus Christus nicht glauben, gibt es nur zu viele solcher, denen zwar der Glaube an die Gottheit Christi uicht fehlt; allein diese ihre Glaubensüberzeugung schläft ihnen unthätig in ihrem Kopfe, ihr Herz aber erwärmt sie nicht, und noch viel weniger dringt sie zu Thaten vor. Ich fürchte nun gar sehr, daß es au solch todter, unnützer Ueber-zengung auch uuter uns nicht mangle. In der That! Wenn Jesus Christus wahrer Gott ist, sind göttlich auch alle seine Worte und seine Lehren. Dann geht es aber nicht an, sich aus den von ihm geoffenbarten Wahrheiten nur jene auszulesen, die uns Zusagen, die anderen aber zurück-znweisen. Es geht z. B. nicht an, in Christus, unserem Herrn und Gott, nur den Lehrer „der Liebe" zu sehen, den Richter aller Todteu und Lebendigen aber, der dem menschlichen Thun je nach Verdienst entweder den Himmel oder die Hölle zuerkennen wird, auf Rechnung des „ Glaubensfanatismus" zu setzen. — Wenn Jesus Christus wahrer Gott ist, find göttlich auch seine Gebote und seine Befehle. Es geht darum uicht an, zu unterscheiden zwischen Gebot und Gebot, sondern man muß sie alle halten; so, unter anderen, auch das Gebot bezüglich der Osterbeicht und Com-mumon, worüber Christus selbst sagt: „Wenit ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht essen und sein Blut uicht trinken werdet, werdet ihr das Leben nicht in euch haben." (Job. 6, 54.) — Weiters. Wenn Jesus Christus wahrer Gott ist, ist göttlich auch fein Beispiel und seine Handlungsweise. Es geht darum nicht an, sich über das gebotene Fasten lustig zu machen. Es Hat ja auch Jesus Christus gefastet und Hat so durch sein eigenes Beispiel das Fasten geheiligt. Ebenso geht es nicht an, den Gottesdienst an den gebotenen Tagen zu vernachlässigen, wenn wir nicht dereinst verurtheilt werden wollen, weil wir uns nicht richteten nach dem Beispiele Christi, der ja auch regelmäßig den Tempel zu Jerusalem besuchte, und in den Synagogen zu seinem himmlischen Vater betete. — Wenn Jesus Christus wahrer Gott ist, sind göttlich auch alle seine Anordnungen und Einrichtungen zu unserem Heile; sind göttlich die hl. Saeramente, ist also göttlich die Beichte, und geht es sowenig an, sie zu vernachlässigen, sowenig man Gott selbst vernachlässigen darf. Auf solche Weise also müßte katholisches Bewußtsein sich äußern: durch (Konsequenz und Treue im Glauben und Handeln. „Gott ist's, der da spricht; Gott, der befiehlt: man mnß also ohne Rückhalt und ohne eine Gränze zu ziehen, gehorchen" — so spricht, so handelt das Glaubensbewußtsein, das dieses Nameus würdig sein will. Aber wie Vielen fehlt diese Konsequenz und Treue, wie Vielen auch unter uns; und wie leicht ließe sich außer den erwähnten noch eine ganze Reihe von Dingen aufzählen, bei denen sie fehlt! Ganz besonders aber fehlt uns dieses folgerichtig denkende uud haudelude Bewußtsein in Bezug auf die Hl. Kirche; und man darf ohneweiters behaupten, daß wir seit etwa hundert Jahren her gerade in dieser Hinsicht uns nur allzusehr dem unverfälscht katholischen Denken entfremdet und es verlernt haben, die Folgerungen zu ziehen und anzuerkennen, die sich direct ans dem Wesen der Kirche Christi ergeben. Man sieht in der Kirche fast nur ihre menschliche Seite, die göttliche aber würdigt man feiner Beachtung, und es ergeht ihr einigermaßen so, wie dem Sohne Gottes am Kreuze, als er sich in der Schwäche seiner menschlichen Natur zeigte, die Majestät der göttlichen aber verbarg: man lästert sie, verwirft sie, oder verspottet und verachtet sie wenigstens. Und dennoch — wenn Jesus Christus wahrer Gott ist, ist göttlich auch die von ihm gestiftete Kirche, und müffeit wir darum auch an sie halten, wenn wir an Gott halten wollen. Jawohl, Geliebte im Herrn! Die hl. katholische Kirche ist eine göttliche Anstalt; ist nichts anderes, als Christus, der geistiger und geistlicher Weise in ihr fortlcbt uud fortwirkt, fortkämpft und fortsiegt. Er kam als der einzige Erlöser der Menschheit in die Welt, aber dieses sein Erlösungswerk vollzieht und vollbringt er nur durch seine Kirche. Ihr vertrant er sich an; von ihren Anstrengungen macht er den Erfolg seiner Arbeiten, seines Leidens und Sterbens abhängig; in ihre Hände legt er das Schicksal seines Reiches und seiner Herrschaft über uns. — Es lehrt uns Christus; allein er lehrt uns durch die Kirche den Glaubeu, ohue deu es unmöglich, Gott zu gefallen. (Hebr. 11. 6.) Es heiligt uns Christus; aber er heiligt uns durch die Saerameute der Kirche, und so theilt er nns das Leben der Gnade mit, ohne welches kein Eintritt in den Himmel. Es leitet und regiert uns Christus; allein er regiert uns durch jene, welche der von ihm gesandte „heilige Geist zu Bischöfen gesetzt hat, zu regieren die Kirche Gottes" (Act. Ap. 20, 28) und anzuordnen, was wir zu thun, was zu unterlassen haben, um unsere Seligkeit sicher-znstellen. Ja selbst sein persönliches Sein unter nns: im hlst. Altarssaeramente, setzt Christus mir mittelst seiner Kirche fort: durch die Priester. Und die Kämpfe in der Kirche, wem gelten sie denn eigentlich? Christi lehren sind es, die die Kirche verkündet, uud die die Leute aufregen; Christi Heiligkeit und seine Gebote sind es, welche die Kirche zu betonen nicht aufhört, und welche die Leute erbittern, weil sie ihnen ihre Sünden Vorhalten; das Reich Christi ist's, für das die Kirche streitet, dem man aber sich nicht unterwerfen will. Kirche! entsage heute Christo, und morgen bist du frei von allen Anfeindungen und Verfolgungen. Frei? Nein — dann erst recht in den Ketten der Gewalt, und im Selavenjoch der Leidenschaft! Allein gekreuzigt mit Christus, siegt die Kirche auch mit Christus. Augefallen von allem möglichen Jrrthnm, bleibt sie unbeirrt und unfehlbar; denn durch sie lehrt, der die Wahrheit selbst ist. Verfolgt von Allem, was sich groß und mächtig dünkt auf Erden, steht sie immer wieder auf — unzerstörbar, unvergänglich, unsterblich; denn mit ihr leidet und mit ihr siegt, der da unzugänglich ist jedweder Gewalt, Christus, Gott der Herr, der durch seinen Tod den Tod überwand. So ist die katholische Kirche in der That der unter uns fortlebende Christus: er Gott uud Mensch, nnd sie durch Menschen Gottes Vollmachten vollziehend; er der Eine, der in seiner Person nur eiue menschliche Natur mit der göttlichen verband; und sie die eine und einzige unter allen, der er seine Vollmachten übertrug und seinen Beistand lieh; er der Herr des Himmels und der Erde, und sie aus Erden unser Los im Jenseits entscheidend; denn gelöst oder gebunden ist auch im Himmel, was sie aus Erden löst oder bindet. So ist also die katholische Kirche beschaffen. Nun aber frage ich: entspricht dem auch unser Glaubensbewußtsein, das Glaubensbewußtsein aller jener, die sich Katholiken nennen? Wir wollen sehen! Unter den Katholiken gibt es heutzutage gar viele, welche wohl diese oder jene katholische Glaubens -Wahrheit bekennen, dieses oder jenes Gebot der katholischen Kirche halten; allein Papst und Bischöfe — das ist ihnen ein vollkommen fremdes Ding. Was sie glauben, was sie halten, das entscheiden sie sich selbst nach eigenem Ermessen und eigener Willkür. Es ist klar, daß solches Vorgehen nicht katholisch ist, und daß darin katholisches Glaubensbewußtsein nicht zu finden ist. Denn eine von den Glaubeus-Wahrheiten und Glaubens-Geboten, die jeder Mensch, der in Wahrheit und Wirklichkeit Katholik sein will, bekennen und halten muß, ist die, daß die Bischöfe zu lehren haben, beziehungsweise, daß von den Bischöfen zu lernen ist, was mau glauben, was mau thun muß, um selig zu werden. Das Wort: „Lehret alle Völker" — diese Vollmacht und dieser von Christus den Aposteln und ihren Nachfolgern ertheilte Auftrag, steht, wie in den ersten Zeiten der Kirche, so auch heutzutage noch in voller Kraft und wird in Kraft bleiben, solange es Völker gibt, d. h. bis ans Ende der Welt. Auf dem religiösen Gebiete gibt es daher kein Glaubeu und Wollen, das auf den Namen „Katholisch" Anspruch erheben, gleichzeitig aber unabhängig sein könnte von der Direktive der Bischöfe und des Papstes, als der einzigen von Christus gesetzten Anctorität in Sachen des Glaubens und Glaubenslebens. Wenngleich darum Jemand alles andere glauben, alles andere erfüllen würde, wie die Kirche es befiehlt, längnete aber diese Wahrheit und dieses Gebot, daß sich Glauben uud Glaubensleben stützen müsse auf die mit dem Papste in Einheit verbundenen Bischöfe, von ihnen die Richt-schnnr empfangend, so wäre doch ein derartiges Handeln uud Wandeln nicht katholisch und führte nicht zur Seligkeit. Nicht viel besseres Wissen in Betreff dessen, was katholisch ist, zeigen diejenigen, die da meinen, die Bischöfe dürften nur das gebieten, was bereits iu den göttlichen Geboten befohlen, nur das verbieten, was bereits dort verboten oder schon an sich Sünde ist. Nein, die Bischöfe sind nicht gesetzt, um einfach nur zu wiederholen, was schon vordem ausgesprochen ward; nicht, daß sie mir mit dem Finger auf bereits Bestehendes Hinweisen. Sie promrilgiren und verkünden nicht bloß frühere Gebote, sondern geben auch selbst neue, wie sie solche je nach den stets wechselnden Verhältnissen des öffentlichen und privaten Lebens für ersprießlich und nothwendig erachten, damit unser Denken und Wollen auch in den neuen Lagen und Verhältnissen in Einklang bleibe mit dem Glauben und seinen Geboten. Nene Zeiten, neue Bedürfnisse, neue Gefahren: darum aber auch neue Gesetze und neue Gebote. Diese Gebote uud diese Anleitungen geben uns die jeweiligen Oberhirten, als die von Christus gesetzten Hüter und Vertreter des Glaubens. Man muß ihnen also gehorchen als Stellvertretern Christi; gehorchen auch dann, wenn sie neue Gebote erlassen; auch dann, wenn es sich nicht um etwas schon an sich Sündhaftes, sondern um etwas erst durch sie Verbotenes handelt. Denn die Pflicht des Gehorsams beginnt nicht erst dann, wenn eine Sache schon so wie so sündhaft, überdies aber auch noch verboten ist, sondern sobald sie unter das Gesetz gestellt wird. Auch das allererste Gebot auf dieser Welt — im Paradiese — erging nicht, als ob die verbotene Frucht etwa giftig und also dem Leben des Menschen schädlich gewesen wäre. Dieses Gebot zu übertreten, nnd zu esseu vou der verbotenen Frncht, war Sünde einzig nnd allein nur deßhalb, weil es eben verboten war. Darum sucht wirkliches uud aufrichtig katholisches Bewußtsein nicht allerlei Ausreden für den Ungehorsam, sagend: Das ist ja nicht Sünde; sondern es genügt ihm zu wissen, daß das oder jenes verboten sei. Denn Sünde ist — thnn oder unterlassen was verboten, beziehungsweise, geboten ist. Gehorsam also — das ist eilt überaus noth-wendiges, wesentliches Band in der katholischen Kirche; Gehorsam in dem, was man glauben, Gehorsam auch in dem, wie man sich verhalten muß. Diese Tugend muß darum jeden Katholiken schmücken. Aber da gibt es gar Viele, die gerade was das Handeln im Sinne der Kirche anbelangt, außerordentlich furchtsam siud, wenngleich ein solches Handeln, eben weil die Kirche der unter uns fortlebende Christus ist, nichts anderes ist, als denken im Sinne Christi des Herrn — also die höchste Weisheit. Aber, wie gesagt, in dieser Hinsicht sind sehr viele Katholiken über die Maßen empfindlich nnd furchtsam, daß ihnen doch ja nicht zuviel zugemnthet werde — ein Bild ähnlich jenem, das Kinder uns bieten, wenn sie durch Rücksichtnahme auf Vater und Mutter dieselben allzusehr zu ehren fürchten. Haarklein wird darum untersucht, ob nicht da oder dort die Gränzeu des kirchlichen Wirkungskreises etwa überschritten sind. „Das gehört zur Politik; da hat die Kirche nichts zu reden", hört man gar bald. Und doch ist auch die Politik nicht ausgenommen vom Urtheil der Kirche. Wieso? Gewiß ist Gott dem Herrn, eben weil er Gott ist, alles unterworfen; alles, alles, auch die Politik. Und gewiß gilt auch vom Wirken der Politik: „Was nützt es dem Menschen, wenn er auch die ganze Welt gewinnt, an seiner Seele aber Schaden leidet?" (Matth. 16,26.) Nun aber ist Christus Gott; und wie wir zu handeln haben, daß wir unsere uud unseres Nächsten Seele nicht ins ewige Verderben stürzen, lehrt uns Christus. Eben darum aber ist Christo, weil er Gott und Lehrmeister der ganzen Menschheit ist, auch die Politik unterworfen, und muß diese also, sollte sie nicht verderbenbringend sein, immer und in allererster Linie schauen auf Christus. Allein Christus der Herr lehrt uns durch seine Kirche, und zeigt uns durch die Kirche den einzig wahren Rettungsweg in die Ewigkeit. Folglich muß die Politik, sollte sie nicht arbeiten wider Christus und bei ihrem Bemühen um unser zeitliches Interesse nicht unsere ewige Seligkeit in Gefahr setzen, jederzeit, wie auf Christus, so auch auf die Kirche, seine (Stellvertretern, Hinblicken. Am allerwenigsten aber darf die Politik dem Urtheile der Kirche sich entziehen, wenn es gilt, zu entscheiden, wie zu Handel«, lute vorzugehen sei, daß das gegenseitige Verhältniß zwischen Kirche und Staat nicht zum Schaden der Kirche verschlechtert, daß die Rechte der Kirche nicht verkürzt, daß der allgemeine religiöse Stand der Dinge gebessert und gehoben werde . . . Auch die Politik also fällt in den kirchlichen Wirkungskreis, fo oft sie birect oder indirect kirchliche Angelegenheiten betrifft, und kein bewußter Katholik kauu läuguen, daß, wenn es um sie selbst uud ihre Interessen sich handelt, der Kirche, und nur der Kirche, das erste und letzte Wort zustehe, und daß ihm dieses Wort heilig und ein Leitstern sein müsse bei seinem politischen Auftreten. Es war daher vollkommen unrecht und unrichtig, als z. B. bezüglich der eoufessionellen Schule sich manche Politiker dahin äußerten, auch sie seien wohl für dieselbe, aber nicht für eine solche, wie die Bischöfe sie wollen. Es war unrecht. Denn eine katholisch-eonsessionelle Schule — und für katholische Kinder kann und darf es eine andere nicht geben — eine katholisch-eonfessio nelle Schule ohne die Kirche gibt es nicht; die katholische Kirche ist aber wieder nicht möglich ohne die Bischöfe, deren Amt und Stellung von Jesus Christus selbst eingesetzt und daher wesentlich und von der Kirche unzertrennlich ist. Wer daher eine katholisch-eousessionelle Schule will, muß uothweudig eine solche wollen, wie die Bischöfe, oder er will sie überhaupt nicht. So unrecht ein solches Verhalten bezüglich der Schule ist, sosehr könnte ein anderes — fast möchte man sageu — lächerlich sei», wenn es nicht traurig wäre. Es gibt nämlich politische Blätter, die, wenigstens wenn es ihnen gerade paßt, katholisch sein wollen, dabei aber nichts sosehr fürchten, als den Vorwurf, daß ihnen die Bischöfe maßgebend seien. „0, das aber nicht", heißt es mit aller Macht, als ob es um das größte Unglück sich handelte; sie finden weder Worte genug um zu versichern, daß dem nicht so sei, noch genug Beweise, daß sie „selbstständig". Sagen sie aber hie und da doch auch ein freundliches Wort bezüglich der Kirche uud das mit den Ansichten der Bischöfe in Einklang steht — was manchesmal schon schandenhalber geschehen muß — so fehlt nicht viel, daß sie sich deshalb noch rechtfertigten; und beileibe nicht, daß ihnen ihre Ansichten wahr wären, weil sie mit denen der Oberhirten übereinstimmen, nein, umgekehrt : den eigentlichen Nachdruck und das eigentliche Ansehen erhalten die von den Bischöfen vertretenen Angelegenheiten erst daher, daß auch sie — die Unabhängigen und Selbstständigen — ihnen beizupflichten befinden! Fürwahr, ein sonderbarer Katholieismus, und eine traurige Verirrung, wenn man es für möglich hält, mit Christus zu sein und nicht unter Einem auch mit seiner Kirche; mit der Kirche, und nicht mit den Bischösen, auf welche sie doch wie auf ihre Grnndsünlen gebaut ist. Nein, eilte gegen die Bischöfe gerichtete, oder von denselben auch nur ab sehende Denk- und Handlungsweise in Dingen von kirchlichem Interesse ist nie und nimmer „katholisch", sondern, sowie die Bischöfe, in Verbindung mit dem Papste, ein wesentlicher Factor der katholischen Kirche sind, also muß dieser Factor auch überall sich finden, wo es sich um eine katholische Angelegenheit handelt, und darf nirgends außeracht gelassen werden, wo immer mau katholisch sein und reden will . . . Ueberhaupt aber bemerke ich, daß, wer seine Bischöfe und Priester ignorirt, ja vielleicht sogar sie verhöhnt, so wenig ein „guter" Katholik genannt werden kann, so wenig jenes ein „gutes" Kind ist, das um Vater und Mutter sich nicht kümmert und schlecht von ihnen spricht. Ich habe euch bereits auf einige Dinge hingewiesen, bei denen katholisches Bewußtsein fehlt oder sich verläugnet. Allein es gibt leider noch eine Menge anderer, bei denen wir es vermissen. Dahin gehört unter anderen auch jenes heutzutage so gewöhnliche Großthuu mit einem gewissen Fortschritte, der aber nicht in Einklang steht mit Christus und seiner Kirche. In der That, Wahrheit ist Wahrheit; und die von Christus geoffenbarte und darum göttliche Wahrheit, und die von der katholischen Kirche gelehrte, weil von Christus empfangene Wahrheit, ist erst recht nicht eine nur halbe-Wahrheit, sondern sie ist bloße, ganze, volle Wahrheit. Fortschreiten von dieser Wahrheit, indem man sie ganz oder zum Theile verwirft und mit etwas anderem ersetzt, ist also immer ein Gang zur Unwahrheit. Es gibt einen Fortschritt auch in der Kirche, nicht jedoch in der Weise, daß, was gestern wahr gewesen, morgen unwahr würde; sondern so, daß, was man gestern nur unvollkommen erkannte, morgen vollkommener, klarer, gründlicher erfaßt wird, und daß die immer fortschreitende Er-kenntniß in der vorher erfaßten Wahrheit immer mehr und mehr andere erblickt, die von ihr sozusagen Licht und Lebeu empfangen. „Jesus Christus gestern und heute; derselbe auch in Ewigkeit" (Hebr. 13, 8.) ■— das gilt auch von seiner Wahrheit. Darum kann es gegenüber der Wahrheit, wie sie in der katholischen Kirche gelehrt wird, weder „Fort-" noch „Rückschrittler" geben, sondern alle müssen wie festgewurzelt stehen auf dem Platze, welchen ihnen Christus durch feine Kirche angewiesen hat, gleich einem Baume, der, soviel er auch wächst und blüht und Aeste treibt, doch nicht aufhört ein und derselbe Baum zu sein, durch die Mithilfe der heiligen Kirche fest und tief eingewurzelt in Jesus Christus, mtb würdig, einmal von ihm als der „seinige" befunden und anerkannt zn werden. (Vergl. Job. 10, 14.) Auch ein anderes Verhalten treffen wir heutzutage häufig an, namentlich aber bei den sogenannten Aufgeklärten. Darnach hätte es fast unser Herrgott dem Menschen zur Entscheidung zu überlassen, mit welcher Verehrung und mit welchem Maß von Gottesdienste sich er, der Schöpfer Himmels und der Erde, Vonseiten des Menschen zufrieden geben soll. Nach diesen Leuten, wenn sie überhaupt an einen Gott glauben, soll es ihm genügen, daß sie einige Wahrheiten festhatten, welche vielleicht auch der schwache menschliche Verstand, wenngleich sehr unvollkommen, wenig sicher und nur vonweitem einigermaßen erkennt. Allein sich beugen auch vor den übernatürlich geoffenbarten Wahrheiten, wie sie Christus uns lehrt durch seine Kirche, das ist zuviel, das geht ihnen gegen „Menschenwürde und Freiheit". Ebenso halten sie es mit den positiven Geboten. Es ist klar, daß mit solchem Verhalten der Glaube an Jesus Christus und seine Kirche unvereinbar ist, und daß Katholiken, welchen solche Bildung und Aufklärung mehr gilt, als der Glaube der Kirche Christi, vollkommen um alles katholische Bewußtsein gekommen sind. Entweder wissen sie überhaupt nicht, was Gott ist; oder sie läugnen Christi Gottheit, oder kümmern sich wenigstens nicht um ihn. Sonst müßten sie ja zugeben, daß sich Gott alles unterwerfen müsse, und daß es nicht uns, sondern ihm zustehe, zu entscheiden, welche Glaubeuswahrheiteu wir anzuitehmen und sest-zuhalteu, welche Gebote wir zu erfüllen haben, wenn wir selig werden wollen. Daß ich aber auch diese „Naturalisten" oder „Deisten" oder wie immer ihr sie nennen wollt, erwähnte, geschah aus dem Grunde, weil auf dem eben geschilderten Standpunkte heutzutage mehr oder weniger auch das gesammte öffentliche Leben steht, und zwar auch in Staaten mit erdrückender Mehrheit von Katholiken. Um nur auf eines hinznweisen, und zwar auf jenes, was den Charakter des öffentlichen Lebens am meisten bestimmt — wo finden wir denn noch eine Gesetzgebung, in welcher, und zwar consequent, anerkannt würde, daß Jesus Christus wahrer Gott, und darum wahrhaft König im geistigen Sinne und absoluter Herrscher und Gebieter sei über alle menschlichen Verhältnisse, mag es sich dann um das private, soeiale oder staatliche Leben handeln? Wo eine Gesetzgebung, in welcher, und zwar eonseqnent, anerkannt würde, daß die Kirche, wie die einzige, so auch die vollberechtigte Stellvertretern: Jesu Christi sei? Ich kenne keine solche Gesetzgebung mehr, und überall ist Christus Jesus, Gott und König wie des Himmels, so auch der Erde und aller Dinge auf Erden, mehr minder abgesetzt. Nehmen wir nur unsere Schulgesetz-gebnng. Nach Artikel 17 des Staatsgrundgesetzes *) ist die Wissenschaft und ihre Lehre frei; frei nämlich von jeder Kirche und Coufefsiou. Nach § 2 des Gesetzes über das Verhältnis; der Schule zur Kirche2) ist zwar die Besorgung, Leitung und unmittelbare Beaufsichtigung des Religionsunterrichtes und der ') St.-G.-G. v. 21. Dec. 1867, R.-G.-Bl. Nr. 142. ') Ges. v. 25. Mai 1868, R-.G.-Bl. Nr. 48. Religionsübinigen für katholische Kinder der Kirche überlassen; allein der Unterricht in den übrigen Lehrgegenständen ist unabhängig von dein Einflüsse jeder Kirche. Demgemäß kann es, soweit es auf das Gesetz ankommt, geschehen, daß der Mensch zwar vor dem Katecheten und in der Religionsstunde als Geschöpf Gottes dasteht, nach seinem Gleichnisse und Ebenbilde erschaffen, daß er aber vor dem Geschichts-nnd Naturgeschichts-Professor oder einem anderen Lehrer in ein Wesen übergeht, daß sich ans dem Affen entwickelt. Es wird möglicher Weise recht ungelegen kommen, so etwas geradezu herauszusagen, es wird Unannehmlichkeiten machen nach allen Seiten, aber ungesetzlich wird es nicht sein, der Glaubenswahrheit zu widerspreche». Und warum nicht? Weil das Gesetz Jesum Christum nicht mehr als wahren Gott, und die Kirche nicht mehr als die von ihm gesetzte Lehrerin der Völker, infolge dessen aber auch ihre Lehren nicht mehr anerkennt. Sonst müßte ja die unveränderliche Wahrheit Gottes Wahrheit sein nicht bloß in der Kirche, sondern auch in der Schule und zwar in allen Lehrgegenständen und Fächern, überhaupt in jeder Richtung. So aber ist sie, was das Gesetz betrifft, lediglich dem guten oder bösen Willen der Betreffenden ausgeliefert. Daß darin katholisches Bewußtsein nicht liegt, wer könnte das längnen? Das ist also der gegenwärtige Stand des öffentlichen Lebens in Bezug auf Christus und seine Kirche. Was hat ihn verursacht? Mangel an Glanbens-bewnßtsein bei den Katholiken. Und wohin gerathen wir? In noch größeren Glaubensmangel, und endlich in vollkommenen Unglauben, wenn wir nicht auswachen und zu Bewußtsein und Entschiedenheit kommen. Gewiß gab es Ungläubige anch damals, als Christus und seine Kirche im Gesetze anerkannt waren. Auch damals gab es z. B. Leute, die als Eheleute zusammen lebten, obgleich sie nicht verehelicht waren. Auch damals fehlte es, wenigstens im Stillen, nicht an knechtlicher Arbeit an Sonn- und Feiertagen. Auch damals wurde in den Schulen gar Manches gegen deu Glauben gesagt. Allein damals lebte noch das Gefühl, daß das alles eine Sünde und ein Vergehen sei nicht nur vor Gott und der Kirche, sondern auch vor der Welt und vor dem Staate. Heute aber, wo wir alle möglichen „Freiheiten" genießen; wo wir die facultative Civilehe haben; wo sich das Gesetz sehr wenig um die öffentliche Sonntagsheilignng kümmert und es gestattet ist, an Sonntagen Bauwerke auszuführen, Cauäle zu graben, Straßen-Pflaster zu legen; wo die Schule von der Kirche getrennt ist u. s. tu.: heutzutage ist gar Manches, was sündhaft ist vor Gott, gestattet und berechtigt vor den Menschen und ward sogar mit der Form der Legalität (Gesetzmäßigkeit) umkleidet. Was in anderen Zeiten das Gesetz verpönte, zu dem ladet gerade die Form der Legalität heutzutage noch ein. Und so wird das damals einzelnstehende, verborgene Weh heut- zutage eine immer allgemeinere, öffentliche Krankheit, wohingegen Christus Jesus und seine Kirche immer mehr und mehr aus dem Bewußtsein der Völker schwinden. Das ist, nach den bestehenden Prämissen, der traurige Ausblick in unsere Zukunft" . . . Nun aber, Geliebte im Herrn! nachdem ihr ans diesen euch auszugsweise mitgetheitten Worten ersehen, was katholisches Glaubensbewußtsein sei und wie es sich äußern solle; nachdem ihr auch gehört von den Wünschen und Anstrengungen des hl. Vaters znr Verbreitung des wohlthätigen Einflusses, welchen die Kirche zum allgemeinen Wohl ausüben könnte, wenn wir wären, was wir sein sollten: bewußte Katholiken — nun bitte ich euch: Stellen wir uns alle fest und treu an die Seite des Hl. Vaters; gehen wir ein in seine edlen Absichten, und s o, in seine m Geiste feiern wir sein Jubelfest. Arbeiten wir also sammt und sonders und mit aller Entschiedenheit dahin, daß katholisches Leben überall mehr und mehr erwache, erstarke und sich vertiefe. Möge katholisches Glaubensbewußtsein vor allem sich zeigen in unserem persönlichen Leben, damit sich bewahrheiten die Worte unseres täglichen Gebetes: „Gehetfiget werde dein Name." Ja, er werde geheiligt in unseren Gedanken und Wünschen, in unseren Worten und Werken. Er werde geheiligt, indem wir leben nach dem Beispiele Christi und nach den Lehren und Geboten, die er selbst uns gibt durch seine Hl. Kirche. Er werde ge-heiliget durch den würdigen Empfang der Hl. Saera-meitte, namentlich aber der Sacramente der Buße und des Altars, zu deren Empfang wir ja zur Osterzeit uoch besonders verpflichtet sind. — Möge katholisches Glaubensbewußtsein sich weiters zeigen im Familienleben, indem die Eltern ihrer: Kindern gutes Beispiel geben, die Kinder aber in Liebe und Ehrfurcht ihnen gehorchen; ferner dadurch, daß die eineu wie die anderen, Eltern und Kiuder, und überhaupt die ganze Familie mitsammt der Dienerschaft, Jesu Christo und seiner Hl. Kirche in treuem Glauben und kindlichem Gehorsam zugethau und ergeben siud. Gerade die Elteru haben die hohe Stand espslicht, in den Ihrigen zu pflege» die Liebe und Anhänglichkeit an die Hl. Kirche. Es muß ja gerade die Ehe ein Abglauz jener Liebe sein, mit welcher Jesus Christus seine Kirche liebte, und gerade darum ist die Ehe ein Hl. Sacrament. Die Kirche — das ist das einzige, das ist alles, was Jesus Christus uns hinter-lasten und doch hat er uns so viel geliebt! Für dieses sein Vermächtniß gab er den höchsten Preis, den er überhaupt aufzubringen vermochte: sein eigenes kostbarstes Blut! Liebe, Ehrfurcht, Gehorsam gegen diese von Christus so viel geliebte, so theuer erkaufte Kirche — das muß auch in den Augen der Eltern die höchste Gabe sein, die sie ihre» Kindern vermachen können. — Möge katholisches Glaubens-bewnßtsein sich dann auch zeigen in unserem öffentlichen Leben und zwar dadurch, daß wir es uns jederzeit, namentlich aber bei den Wahlen in alle die verschiedenen Vertretungskörper, ernstlich angelegen fein lassen, den katholischen Grundsätzen zum Durchbruch zu verhelfen: in der Gemeinde, in der Schule, im Lande, im Reiche; kurz, in allen Vertretungen. Wenn wir einerseits beten: „Zukomme uns dein Reich!", untergraben und bekämpfen wir doch anderseits nicht selbst, und zu unserer eigenen dereinstigen Verurteilung, durch Unrechtes und unverantwortliches Verhalten — und dahin gehört iusbesoudere auch das Abonnieren und Lesen schlechter Blätter — das Reich Gottes, d. H. die Hl. Kirche, unter uns. Nein, katholisches Bewußtsein beherrsche stets, wie unser persönliches und Familienleben, so auch unser Verhalten im öffentlichen Leben; und ernste, katholisch-bewußte Männer seien es, die wir uns erwählen zu unseren Vertretern in den verschiedenen Kreisen des öffentlichen Lebens. Unser katholisches Glaubensbewnßtsein möge endlich sich zeigen am Tage der päpstlichen Jubelfeier, indem wir Gott Dank sagen für alle unserem Hl. Vater, durch ihn aber auch uns erwiesenen Wohl-thaten, zugleich aber auch ihn bitten, er möge ihn in seinem schweren Berns auch fortan mit seinem Segen begleiten. Unter einem aber wollen wir Gott aufrichtigen Dank sagen für die unverdiente Gnade, daß wir Glieder jener Kirche sind, die Jesus Christus selbst auf „Petrus", den Felsenmann, gegründet hat, der in seinem Nachfolger: dem jeweiligen römischen Papste, immerdar fortlebt; und daß wir in solcher Weise die größtmöglichste Gewähr haben, in der wahren, auch den höllischen Mächten unbesiegbaren Kirche Christi zu sein. Denn „ubi Petrus, ibi ecclesia“, wo „Petrus" in seinen Nachfolgern, nur dort ist die wahre Kirche. — Unser katholisches Glaubensbewnßtsein möge sich zeigen in beittüthigem Gebet und dem festen Vorsatz, daß auch wir immerdar eingefügt bleiben wollen in diese Kirche und unverrückbar stehen auf dem Felsen „Petrus", der ihr Grundstein. Auf „Petrus", den römischen Papst, wollen wir immer gehorsam hören. Er ist's ja, für den Jesus Christus gebetet, daß er feine Brüder und alle Gläubigen bestärke im Glauben, und haben wir daher nur in der Einheit mit ihm, d. i. wenn unser Glaube mit seinem Glauben übereinstimmt, die Gewißheit, im wahren Glauben zu sein. „Petrus", dem römischen Papste, wollen wir endlich auch stets in Treue anhangen. Er hat ja die Schlüssel des Himmelreichs, und ist, was er bindet auf Erden, auch vor Gott und im Himmel gebunden. Deshalb ist es nicht möglich, einzugehen in den Himmel, wenn nt an verachtet, was „Petrus" in feinem jeweiligen Nachfolger gebunden: verboten oder geboten hat. So also möge in jeder Richtung unser katholisches Glaubensbewnßtsein sich äußern. Bevor ich nun aber schließe, habe ich noch eine Pflicht zu erfüllen. Ich habe schon zuvor der Erregung wegen des Katholikentages und megen meiner erwähnt. In Wahrheit kamt man sagen, daß auch der Katholikentag zu einem Zeichen des Widerspruchs geworden. Und wenn der hl. Evangelist Lukas von dem Schwerte spricht, welches das Mutterherz Mariä durchbohren sollte, so fehlte es wenigstens nicht an mancherlei 3 Stichen, die gegen mich gerichtet waren. Allein sehet, was geschieht? Es offenbaren sich auch da ans gar vielen Herzen die Gedanken. (Vgl. Luc. 2, 34. 35.) Wieviele aus euch drückte» mir persönlich ihr Mitleid und Bedauern aus; wieviele beteten desto inbrünstiger für mich, daß Gott mir Kraft und Ausdauer verleihe, alles mnthig und standhaft zu ertrage»; wieviele Gemeindevertretungen erklärten mir ihre Ergeben- heit ; und manche erwählten mich sogar zu ihrem Ehrenbürger. Für alles das nun sage ich euch herzlichste» Dank, für alles, was ihr getha» — wicht mir, sottder» euerem Bischöfe. Allen aber, welche die göttliche Vorsehung meiner oberhirtlichen Sorge anvertraut hat, wünsche ich Gottes reichste» Segen, der über sie komme im Namen des Vaters, und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen. Gegebeu zu Laibach, am Sonntag Septnagesima, den 29. Jänner 1893. •j* Iacobus) Fürstbischof, Anmerkung. Vorstehendes Hirtenschreiben sammt dem folgenden Fastenmandat ist den Gläubigen, in entsprechender Abtheiluug, an zwei Sonntagen vorzulesen. Bezüglich des Bi sch ofs jnbiläu ms des Hl. Vaters wird aber Nachstehendes angeordnet: 1. Es möge am 16., 17. und 18. Februar, wo es mit Rücksicht auf die örtlichen Verhältnisse nur immer thunlich ist, ein Tridunm abgehalten werden, und zwar nach Art der für den Monat Oktober vorgeschriebenen Rosenkranz-Andacht; und entweder in der Frühe, in Verbindung mit der Hl. Messe, welche in diesem Falle coram exposito SSmo gelesen werden darf; oder Nachmittags als eigene Segensandacht. 2. Am 18. ist abends nach Ave-Maria mit sämmtlicheu Glocken durch ’/< Stunde laug zu läuten. 3. Am 19. ist durch eine halbe oder ganze Stunde lang, vor- oder nachmittags, das Allerheiligste zur öffentlichen Anbetung auszusetzen, und ein solennes Amt (Missa de die) coram exposito Ssmo, nachmittags aber eine feierliche Litanei zu halten. Entweder nach dem vor- oder nachmittägigen Gottesdienste ist das feierliche Te Deum zu fingen. 4. Uebrigens wollen die Gläubigen ermahnt werden, an diesem Tage recht zahlreich die Hl. Sacramente zn empfangen und die Commnnion für deu Hl. Vater aufzuopfern. 10. I für die Laibacher Aiöcese im Zafire 1893. j0ie Nachsichten, welche hinsichtlich des Fastengebotes in der Laibacher Diöeese bisher zugestaude» wäre», bleibeit infolge neuerlicher, auf 5 Jahre er-theilter Genehmigung des Apostolischen Stuhles ddo. 25. Oetober 1889 auch für das Jahr 1893 iit Geltung. Es haben demnach die Gläubigen der Laibacher Diöcese iu Betreff dieses Kirchengebotes in diesem Jahre Nachstehendes zu beobachten: I. Eigentliche Fasttage oder Äbbruchstage. an welchen nur einmalige Sättigung erlaubt ist, sind folgende: 1. Alle Tage der vierzigtägigen Fastenzeit, ausgenommen die Sonntage. 2. Die Mittwoche, Freitage uud Samstage der vier Quatemberzeiten. 3. Die Mittwoche und Freitage der Adventzeit. 4. Die Vorabende vor Pfingsten, Petri uud Pauli, Mariä Himmelfahrt, Allerheiligen, Unbefleckte Empfängniß und Weihnachten. II. ^bstinenztage, d. h. solche, an welchen -er Genuß von Fleischspeisen verboten ist, sind folgende: 1. Alle Freitage des ganzen Jahres. 2. Der Aschermittwoch, die vier Quatembermittwoche und Quatembersamstage. 3. Die drei letzte« Tage der Charwoche. 4. Die Vorabende vor Pfingsten, vor Petri und Pauli, Mariä Himmelfahrt, Allerheiligen, Unbefleckte Empfängniß und Weihnachten. III. Weitere Dispensen vom Gebote, lich -es Fleischessens )u enthalten, sind folgende: 1. Für die ganze Diöeese, so oft ein gebotener kirchlicher Feiertag auf einen der früher genannten Abstinenztage fällt. 2. Für einzelne Orte, so oft daselbst ein Jahrmarkt auf eineu der genannten Abstinenztage fällt. (Viele Pfarren bestehen aus mehreren von einander entfernten Orten; da gilt die Dispense nicht für die ganze Pfarre, fouderu nur für jene Orte, wo des Marktes wegen das Zusammenströmen von Menschen stattfindet.) 3. Für einzelne Personen: a) Mit Ausnahme des Aschermittwochs, der drei letzten Tage der Charwoche und der Vorabende vor Pfingsten und Weihnachten werden an allen übrigen Tagen dispeusirt: die Arbeiter in Fabriken und in Kohlen- und Bergwerken; die Reisenden, welche in Gasthäusern esseu, auch andere, falls sie z. B. in Städten oder anderen geschlossenen Orten in Gasthäusern ihre Beköstigung haben. b) Mit Ausnahme des Charfreitags werden an allen übrigen Tagen dispensirt: die Eisenbahn-Condncteurs; die Reisenden, falls sie auf Bahnstationen speisen; diejenigen, welche sich zur Herstellung der Gesundheit in Bäderu aushalteu, mit ihren daselbst befindlichen Angehörigen und ihrer Dienerschaft. c) Vom Verbote des Fleischgenusses, weuu ihnen Fastenspeisen nicht ausreichend zu Gebote stehen, sind gänzlich dispensirt: jene, welche wegen großer Armnth essen müssen, was immer sie bekommen; auch die Uebrigen, welche in einer Familie leben, wo Fastenspeisen nicht aufgetischt werden. Sie sollen jedoch trachten, sich, wenn möglich, wenigstens am Charfreitage des Fleischgennsfes zu enthalten. IV. An allen jenen Fasttagen des Jahres, an denen nur einmalige Sättigung erlaubt ist, und in der ganzen Fastenzeit, auch au den Sonntagen, ist der Genuß von Fisch-und Fleischspeisen bei einer und derselben Mahlzeit nicht erlaubt. Man muß sich entweder des Fleisches oder des Fisches enthalten. V. Sich Abbruch zu thuu siud nicht verpflichtet: die Kranken, ferners jene, welche schwere körperliche Arbeiten verrichten, endlich die noch nicht das einundzwanzigste Lebensjahr erfüllt oder das sechzigste Jahr bereits überschritten haben. Diejenigen, welche nicht zum Abbruch verpflichtet siud, dürfen an jenen Abbruchstagen, an denen der Fleischgenuß nicht gänzlich verboten ist, Fleisch essen, so oft sie im Laufe des Tages Nahrung zu sich nehmen, während hingegen die zum Abbruche Verpflichteten an denselben nur Mittags und Abends Fleisch genießen dürfen, sich am Abende aber den schuldigen Abbruch thirn müssen. DieHerre n Pfarrer nndBeichtväter sind ermächtiget, in einzelnen Fällen einer wirklichen Notwendigkeit noch weitergehende Dispensen vom Verbote des Fleischgenusses zu ertheileu, insbesondere zu gestatten, dass zur Bereitung von Fastenspeisen, mit Ausnahme des Charsreitages und der Quatemberfreitage, statt der B n 11 e r oder desRindschmal-zes auch Schweine- oder überhaupt Thierfett gebraucht werden dürfe. Wer eine bleibende Dispense zu bedürfe,: glaubt, hat sich diesfalls au das fürstbischöfliche Ordinariat zu wenden. Die vorstehenden Bestimmungen sind nicht auch für Ordeuspersonen maßgebend; dieselben richten sich nach ihren eigenen Regeln. Alle Gläubigen, welche sich der hiemit gewährten Nachsichten bedienen, haben an jedem Tage der vierzigtägigen Fasten, — auch au Souutageu, — an welchen sie dies thnn, fünfmal das „Vater Unser" und „Ge grüß et seist du Maria" zu Ehren des bitteren Leidens Jesu Christi zu beten. Jedoch steht es ihueu frei, au dessen Statt ein entsprechendes Almosen zu geben. 11. Jakob, PO usmiljenju bozjem in apostolskeda sedeza milosti knezoskof ljubljanski, vsem vernikom svoje skofije pozdrav in blagoslov od Gospoda in Izvelicarja Jezusa Kristusa! Dne 19. februvarija t. leta obhajamo redko slovesnost: petdcsetletnieo namrec, odkar so pre-Ijubljeni nas sveti oce, Leon XIII., bili posveceni v skofa. Übcudovaje spominjamo se pri tej priliki po-sebnili darov, s katerimi je previdnost bozja ob-darila njih um in srce. Hvalezno pripoznamo oce-tovsko njihovo skrb in ljubezen, s katero obje-majo nas vse, in zele zagotoviti nam vsem v zivi veri in ravnanju po veri edino mogoco p o d 1 a g o za casno in vecno naso srcco. Socutno z njimi tudi delimo mnogostevilne bridkosti, s katerimi jim lastni sinovi grene zivljenje in ne pri-zanesö se tako visoki njihovi starosti. A, dragi moji! zakaj vse to storimo ? Li samo zaradi tega, ker se klanjamo duhovitosti, Ijubez-njivosti in pogumnosti, katero v njih opazujemo? Tudi zato, a ne samo zato; tudi ne v prvi vrsti zato, ampak najvec in pred vsem, ker so oni, ki imajo izvanredne te lastnosti na sebi, nas dusni oce; ker so vidni glavar vesoljne svete cerkve; ker so namestnik Jezusa Kristusa, edi-ncga izvelicarja nasega. Ta vzviseni njihov poklic, njihov posel do nas, njikova oblast nad nami, nji-hova odgovornost za nas — pa tudi otroska ljubezen in polna pokorscina, ki njim po volji in za-povedi Kristusovi gre od nas, to je, kar pred vsem obraca nase misli in nase zelje na Leona XIII. In zato nam je tu dan, ne prazna, le zunanja slovesnost, pri kateri proslavljamo morebiti samo cloveske lepe lastnosti, ,ampak dan, kateri spoznavamo in izrazamo svojo vero, in pred vsem vero o skofovski in papeski oblasti, s tem pa tudi vero o zvestobi in pokorscini, katero kot katolicani dolzujemo dvojni tej oblasti, in o kateri nam bode nekdaj dajati odgovor ravno tako. kakor otrokom o spostovanju in pokorscini, katero so dolzni svojirn starisem. lz tega pa, kaj sledi? Sledi to, da moramo to slovesnost — izraz vere — tudi obhajati v du hu vere; to je, da jo moramo obhajati svesti si svoje vere, ali pa, z drugimi besedami, kot zavedni katolicani; ker le taki vedö ceniti, kaj je skofovska oblast, katero castimo v papezu Leonu XIII., in le taki so pripravljeni izpolnjevati dolznosti, katero nam nalaga ta oblast. Iz tega razvidite, dragi moji, koliko potrebna je sploh ziva verska zavest, ako hocemo, da so nam verske resnice in cerkev, ki jih nam podaja, ne mrtvo blago in nekdaj celo se v obsodbo, po bescdah Kristusovih, govorjenih o hudobnem in lenem hlapcu: „Vzemite mu . . . talent,.. . zakaj, . . . kdor . . . nima, mu bo se to, kar se zdi, da ima, odvzeto. In nepridnega hlapca vrzite v vnanjo temo: tarn bo jok in skripanje z zobmi.“ (Mat. 25, 28. sied.) Prav zato tudi sv. ocetu, prvemu ucitelju sv. vere in najboljsemu spoznavalcu potreb nasih casov, nie ni toliko pri sreu, kakor katoliska zavest. Zato tudi toliko zelijo, naj bi se vseskozi spoznavalo, „da nam sv. cerkev, . . . ceprav po svoji naturi namenjena . . . vecnemu nasemu zvelicanju . . . vendar tudi v casnem oziru po-deljuje takih in tolikih koristij, da bi ne mogla stevilnejsih in veejih, ce bi tudi naravnost in pred vsem drugim imela skrbeti za casno naso sreco.“ (Okrozn. „Iiumortale Bei“ d. 1. Nov. 1885). Zato tudi si toliko prizadevajo, vsestransko „dobrotvorno dejanje cerkve in papestva v bogatern toku za-nesti v vse sloje danasnje cloveske druzbe, kakor pisejo precej od zacetka svojega papezevanja (d. 27. avg. 1878 na svojega drz. tajnika). Tudi nas, ko smo lansko leto imeli prvi ka-toliski shod, ni vodila druga misel, kakor pospe-sevati med nami katolisko zavest; in rad hvalezno pripoznavam, da so mi ravno sv. oce s svojim pismom na Avstrijanske skofe (dne 3. marca 1891) bili vzrok, zakaj mi je toliko bil pri srcu ta shod. Saj so nara sveti oce sami priporocali, obhajati, ako mogoce take shode. In zelja oceta, naj bi sinn ne bila zapoved?1) A, katoliska zavest, toliko na srcu sv. ocetu, in kateri je bil namenjen nas shod — kaj pa je, in kako naj se razodeva? Odgovoriti na to vprasanje Vam hocem s tem, da vam, vsaj v glavnih tockah, podam govor, ki sem ga o tej stvari imel na ravno tem shodu. Sieer bi si ne upal, kaj tacega storiti in Vam samo ponavljati, kar sem takrat govoril. A dosla mi je opetovana prosnja., naj to storim, in tako ji ustrezem. Morebiti je to celo potrebno. Saj so «e, kakor nad katoliskim shodom sploh, tako tudi nad tem govorom, ne malo razburili duhovi: eni, da grajajo, drugi, da javljajo vdanost svojemu skofu. Opraviceno je torej, da zveste vsi, kaj sem govoril. Da se sploh more reci, ta ali oni ima zavest o tej ali oni reci, treba mu je zivega prepricanja o njej, gorece vneme za-njo, velikodusne priprav-Ijenosti, delati in zrtvovati se za-njo. Tega treba tudi za katolisko zavest. l) »Veseli Nas — tako med drugim sv. oCe avstrijanskim Skofom — na tem mestu izraziti Vam zasluZeno hvalo (za Vaäa prizadevanja v viSjepastirstvu) ... Po vzgledu in iz spodbujevanja svojih äkofov doäla je zares katoliöanom velika bistrost in goreönost, napravljati in obhajati tudi s svoje strani take shode, razne ali po narodih, ali po deZelah, ali po krajih. In kako previdno je bilo to. Ker, öe se zlovoljni, ze itak mogoöni tako po svoji predrznosti, kakor po svojem ätevilu, vendar äe tudi shajajo in skupno zarotujejo, da bi onim dar sv. vere, edin najimenitnejäi med vsemi, s tem pa tudi vse druge dobrote izhajajoße iz vere, zlobno iztrgali, je paö popol-noma pravo in potrebno, da tudi katolifiani, pod vodstvom Skofov, vsa svoja prizadevanja in vse svoje moöi zdruZujejo v obrambo. Saj njim bode ravno po obilici pri takih shodih dano, toliko ne-vstraäeneje in toliko mogoöneje izpovedati: (katolisko) svoje ime in odbijati sovraLne napade.c Zaveden-katolisk moz mora s ponosnim pre-pricanjem cutiti se katolicana; mora z najvecjo vnemo in zato pred vsem cuti nad tem svojim imenom — ker odlocilnim za vecnost; mora, ako treba, tudi kaj pretrpeti zanj, ne pa se ga sramovati, ne ga skrivati ali bojece stiskati v zakotje. Zato se katoliski zavesti ni kakor ne zado-stuje samo s kakimi poboznimi frazami; tudi ne z nekaterimi splosno-verskimi resnicami; ampak cela katoliska vera ji mora biti podlaga, sad pa zivljenje in ravnanje po nacelih katoliske cerkve. Katolicanstvo vse sloni na resnici, da je J e-zus Kristus pravi Bog. To je prva in te-meljna resnica katoliske vere, iz katere vse druge zajemajo svojo luc in trdnost, iz katere zajema svoje vodilo in svojo moc tudi katoliska zavest. A sedaj mi morebiti kdo porece: 0 hvala Bogu! Ce je pa taka, potem je pa ze dobro za nas. Vsi verujemo, da je Jezus Kristus pravi Bog; torej imamo tudi vsi katolisko zavest. „Hvala Bogu“, recein tudi jaz, ce je res tako. A, zraven ljudij, ki sploh ne verujejo na Boga in sina nje-govega Jezusa Kristusa, se nahaja le predosti tudi takih, katerim ne manjka sicer prepricanja, da je Jezus Kristus pravi Bog; a to prepricanje jim spi nedelavno le samo v umu, njih src pa njim ne ogreva, in dosti manj se prodere do dejanj. In bojim se, da tacega mrtvega, brezvspesnega prepricanja ne manjka tudi med nami. Zares. Ce je Jezus Kristus pravi Bog. so bozje tudi vse njegove besede in vsi njegovi nauki. Ne gre torej, iz verskih resnic, katere nam je razodel, izbirati si samo onih, katere nam ugajajo, drugih pa prezirati. Ne gre, videti n. pr. v Kri-stusu Bogu samo „ucenika ljubezni“, sodnika vseh zivih in mrtvih pa, ki bode cloveskim delom pri-sodil ali pekel ali nebesa, pripisovati samo ver-skemu fanatizmu. — Ce je Jezus Kristus pravi Bog, so bozje tudi njegove zapovedi in njegovi ukazi. Ne gre torej, razlocevati med zapovedmi in zapovedmi, ampak treba izpolnjevati je vse; zato med drugimi tudi tisto, ki se tice sv. obha- jila, in o kateri Jezus Kristus sam rece: „Ako ne bote jedli mesa Lina clovekovega, in pili nje-gove km, ne bote imeli zivljenja v sebi.“ (Jan. 6, 54.) — Dalje. Ce je Jezus Kristus pravi Bog, so bozji tudi njegovi vzgledi in njegova dejanja. Ne gre torej zanicevati zapovedanih postov. Saj se je Jezus Kristus sam postil, in je tako z lastnim vzgledom posvetil post. Istotako ne gre, opuscati sluzbe bozje ob zapovedanih dneh, ako nocemo biti nekdaj obsojeni, ker nismo ravnali po de-janju Kristusovem, ki je tudi on redno obiskaval tempelj Jeruzalemski in v sinagogah molil nebe-skega Oceta. — Ce je Jezus Kristus pravi Bog, so bozje tudi vse njegove naredbe in naprave v nase zvelicanje, so bozji sv. zakramenti, je bozja sv. spoved, in ne gre zanemarjati je, kakor malo gre zanemarjati Boga samega. Tako torej bi se morala kazati katoliska zavest: v doslednosti krsöanskega verovanja in krsöanskega ravnanja. „Bog je, ki govori; Bog, ki zapoveduje: treba torej vbogati ga brez-pogojno, brezmej no“ — tako izpoveda in ravna zavest, ki hoce biti vredna tega imena. A kolikim manjka te doslednosti, kolikim tudi med nami; in kako bi se razun omenjenih dalo na-steti se marsikaterih drugih recij, pri katerih je manjka! Posebno pa nam dosledne take zavesti manjka gledö sv. cerkve; in smelo se trdi, da smo se kakih sto let sem ravno v tem oziru le prevec odvadili pristnemu katoliskemu misljenju, da smo se odvadili, izvajati in priznavati posledice, ki se naravnoö izhajajo iz bistva Kristusove cerkve. Gleda se v sveti cerkvi skoro jedino le cloveska njena stran, a bozja se prezira; in godi se ji ne-kako jednako, kakor se je godilo Sinu bozjemu na krizu, ko se je kazal v slabosti cloveske svoje nature, mogocnost bozjo pa je zakril: psuje se, zametuje se, ali vsaj zasmehuje in zanicuje se. In vendar — ce je Jezus Kristus pravi Bog, je bozja tudi ustanovljena od njega sveta eerkev, in se moramo torej drzati tudi nje, ako se lio-cemo drzati Boga. Da, predragi v Grospodu! Sveta katoliska eerkev je bozja in ni nie drugega, kakor Kristus, ki po njej dusno nadaljuje svoje zivljenje in delovanje, svoje boje in svoje zmage med nami. Prisel je on jedini Zvelicar vsega elovestva na ta svet, a zvelicavno to delovanje izvrsuje le po svoji cerkvi. Njej se izroci; od njenih naporov stori odvisen uspeh svojih trudov, svojega trpljenja in svoje smrti; v njene roke polozi osodo svojega kraljestva nad nami. — Uci nas Kristus; a uci nas po svoji cerkvi svete vere, brez katere ni mogoce, dopasti Bogu. (Hebr. 11, 6.) Posvecuje nas Kristus; a posvecuje nas po zakramentih svete cerkve, in tako nam deli zivljenje milosti, brez katerega ni vhoda v nebesa. Vodi nas Kristus; a vodi nas po tistih, katere je poslan od njega „sveti Duh skofe postavil, vladati eerkev bozjo“ (Dejanje apost. 20, 28), in zaukazati nam, kaj imamo storiti, kaj opuscati, da zagotovimo svoje izvelicanje. Se celö osebno svoje bivanje med nami: v najsvetejsem Zakramentu, nadaljuje Kristus le po svoji cerkvi: po duhovnikih. In ce ima bojev zoper sveto eerkev, komu prav za prav veljajo? Nauki Kristusovi so, katere oznanja sv. eerkev, in ki razdrazijo ljudi; svetost Kristusova in njegove zapovedi so, katere povdarja sveta eerkev, in ki razburjajo ljudi, ker njim oci-tajo njihove pregrehe; kraljestvo Kristusovo je, za katero se bojuje sv. eerkev, kateremu pa se nocejo upogniti. Odpovej se, eerkev, danes Kri-stusu, in jutri si prosta vsega nasprotovanja. Prosta ? Ne — tedaj se-le v verigah vseh clo-veskih sil, in suznja vseh strastij! A, krizana s Kristusom, eerkev tudi zmaguje s Kristusom. Napadana od vsakovrstnih zmot ostane nezmotljiva, ker po njej uci, ki je resnica sama. Preganjana od vsega, kar se imenuje na zemlji mogoeno, vedno zopet vstaja — neporusena, vekovita, neumrljiva, ker z njo trpi, a z njo tudi zmaguje nedosezen vsaki sili, Kristus Bog, ki je s svojo smrtjo premagal smrt. Tako je katoliska eerkev res zivec med nami Kristus: on Bog in clovek. in ona s cloveskiml mocrni izvrsujoca bozje oblasti; on jeden, ki je v svoji osebi le jedno clovesko naturo zdruzil z bozjo, in ona jedina raed vsemi, kateri je izrocil svoje oblasti in podal svoje moci; on kralj nebes in zemlje, in ona na zemlji odlocujoca vecno naso osodo, ker zavezano in razvezano je tudi v ne-besih, kar ona zaveze ali razveze na zemlji. Taka je katoliska cerkev. Sedaj pa vprasam, je-li temu odgovarja nasa zavest, zavest vseh tistih, ki se imenujejo katolicane? Poglejmo! Med katolicani je dandanes prav dosti taeib, ki spoznavajo sicer to ali ono resnico katoliske vere, in ki tudi drzijo to ali ono zapoved katoliske cerkve; a papez in skofje so njim popolnoma tuja ree. Kaj naj verujejo, kaj naj izpolnjujejo, dolocajo sami po svoji vednosti in po svoji volji. Ocividno je, da tako ravnanje ni katolisko, in da ni katoliske zavesti v njem. Ker jedna izmed verskih resnio in verskih zapovedij, katero mora vsakdo spoznavati in drzati, ki po resnici in pravici hoce biti katolican, je tudi ta, da imajo uciti vsakratni skofje, oziroma, da se ima uciti od vsakratnih skofov, kaj naj se veruje, in kaj naj se izpolnjuje, da se doseze zvelicanje. Be-seda: „Ucite vse navode“ — ta oblast ob jed-nem in ta dolznost, od Kristusa nalozena apo-stolom in njih naslednikom, velja, kakor ob prvih casih sv. cerkve, istotako se dandanes, in bode veljala, doklev bode imelo narodov, t. j. do konoa sveta. Ni torej katoliskega verovanja, in ni katoliskega ravnanja, ki bi moglo biti neod-visno od vsakodobnih skofov in papeza, kot je-dinih od Kristusa postavljenih posredovalcev v zadevi vere in verskega zivljenja. In ceprav bi kdo vse drugo veroval in vse drugo izpolnjeval, kakor veleva sveta cerkev, tajil pa to resnico in to zapoved, da mora namrec nasa vera in versko nase zivljenje sloneti na skofih zjedinjenih s pa-pezem, in od njih dobivati svojo smer, bi vendar tako vedenje ne bilo katolisko in ne zvelicavno za vecno zivljenje. Ne veliko boljsega spoznanja o tem, kaj je katolisko, kazejo tisti, ki mislijo, da smejo skofje zaukazovati le to, kar je ze itak zapovedano v bozjih zapovedih, prepovedovati le to, kar je ze tarn prepovedano ali ze samo v sebi greh. Ne, skofje niso postavljeni samo za to, da jedino le ponavljajo, kar je bilo ze nekdaj izreceno; ne, da le kazejo kakor s prstom na ze obstojece. Ne pro-glasajo samo nekdanjih zapovedij, ampak dajejo tudi sami novih, kakor je, glede na vedno spre-minjajoce se razmere javnega in zasebnega zivljenja, spoznavajo primerne in potrebne, da ostane tudi v novih slucajih in v novih polozajih misljenje in ravnanje nase v soglasju z vero in njenimi za-povedmi. Novi casi, nove potrebe, nove nevar-nosti. Zato pa tudi nove postave in nove zapo-vedi. Te zapovedi in vodila v verskem oziru dajejo nam vsakodobno visji nasi pastirji, kot od Kristusa postavljeni cuvaji in zastopniki sv. vere. Treba jih torej ubogati kot namestnike Kristusove; ubogati tudi tedaj, kadar nam da jo nove postave; ubogati tudi, kadar ne gre za rec ze samo v sebi gresno, ampak sele od njih prepovedano. Ker dolznost pokorscine ne veze samo takrat, ko je rec g res na in se vrh tega prepovedana, ampak sploh, kakor hitro je dejana pod postavo. Tudi takrat, ko se je dala prva zapoved na tej zemlji, se to ni go-dilo, kakor da bi bil strupen prepovedan sad in zato skodljiv cloveskemu zivljenju. In bilo je greh. prelomiti to zapoved in jesti od istega sadu, jedino le zato, ker je bilo prepovedano. Tako torej prava in pristna katoliska zavest ne isce izgovorov ne-pokorscine, rekoc: saj to ni greh; ampak kakor hitro ve, da je ta ali ona rec prepovedana, oziroma zapovedana, ji to zadostuje. Ker greh je storiti ali ne storiti to, kar je prepovedano ozi-rema zapovedano. Pokorscina torej, to je prepotrebna in bistvena vez v katoliski cerkvi; pokorscina v tem, kaj naj se veruje, pokorscina tudi v tem, kako naj se ravna. V tej cednosti odlikovati se mora vsak katolican. A jih je veliko, ki so, ravno kar se tice ravnanja po zelji sv. cerkve, jako bojeci, ceprav vsled tega, da je cerkev zivec med nami Kristus, ravnanje in misljenje po cerkvenem duhu ni drugo, kakor ravnati in misliti po Kristusu Bogu, torej najvecja modrost. A kakor receno, v tem oziru je mnogo katolican ov dandanes jako obcutljivih in bojecih, da bi se le ne zahtevalo prevec od njih — prizor nekako jednak, kakor ce se oiroci boje, da bi oziraje se na oceta ali mater jih le nikakor prevec ne spostovali. Natanko, natanko se zato preiskuje, li niso tu ali tarn prekoracene meje cerkvenega delokroga. „To spada v politiko; pri tem cerkev nima nie govoriti“, se kaj hitro slisi. In vendar tudi politika ni izvzeta od cerkvene razsodbe. Kako to? Glotovo je Bogu, ravno ker je Bog, vse podvrzeno; vse, vse, tudi politika. In gotovo velja tudi o delovanju politike: „Kaj koristi cloveku, ceprav ves svet pridobi, svojo duso pa pogubi?“ (Mat. 16. 26.) A Kristus je Bog; in kako naj ravnamo, da ne le ne pogubi mo, ampak da resimo svojo in svojega bliznjega duso, uci nas Kristus. Brav zato je Kristusu Bogu, in ucitelju vsega clovestva, podvrzena tudi politika, in se mora, ako noce kedaj postati pogubo-nosna, vselej in v prvi vrsti ozirati na Kristusa. A Kristus uci nas po svoji cerkvi, in po njej nam kaze pravo in resilno pot v veenost. Zato mora politika, ako noce delati zoper Kristusa, in pri svojem poganjanju za casne nase koristi ne spraviti v nevarnost nase veenosti, ozirati se, kakor na Kristusa, tako na cerkev, njegovo na-mestnico. Najmanj pa se sme politika odtegovati cer-kveni razsodbi, ko se ima dolociti, kako naj se ravna in kako naj se postopa, da se medsebojne razmere med cerkvijo in drzavo ne shujsajo cerkvi na skodo, da se ne kratijo cerkvene pravice, in da se zboljsa in pospesuje javno versko stanje . . . Tudi politika torej spada v cerkveni delokrog, kolikorkrat se posredno ali neposredno tice cer-kvenih zadev, in nobeden zaveden katolican ne more tajiti, da o sebi in svojih koristih ima prvo in zadnjo besedo — cerkev, in le cerkev, in da mu ta beseda mora biti sveta in vodilo za njegovo politieno postopanje. Bilo je torej popolnoma krivo, ko so n. pr. glede verske sole nekateri politiki rekli, da so sicer tudi oni za njo, vendar pa ne za tako, ka-korsno zahtevajo skofje. Bilo je krivo. Ker ka- tolisko-verske sole — in za katolicane druge ne more, ne sme biti — katolisko-verske sole ni mogoce imeti brez cerkve; katoliska cerkev pa zopet ni mogoca brez skofov, katerih mesto je od Jezusa Kristusa samega postavljeno, in je torej bistveno, ne locljivo od cerkve. Zato, kdor hoce katolisko-versko solo, mora ali hoteti tako, kakorsno hocejo skofje, ali pa je sploh noce. Kakor je krivo tako ravnanje glede sole, tako je neko drugo, skoro bi rekel, smesno, ce ne za-lostno. Ima namrec politienih listov, ki, vsaj kadar njim kaze, hocejo biti katoliski, vendar pa se ni-cesar ne bojijo toliko, kakor ocitanja, da so jim merodajni skofje. „Oh, tega pa ne,“ zavpijejo na vso moc, kakor bi slo za najvecjo nesreco; in ne najdejo ne zadosti besed, kako zatrjevati, da temu ni tako; ne zadosti dokazov, da so „samo-stalni“. Ce pa vendar le recejo kako prijazno tudi cerkvi in v soglasju s skofl — kar vcasi mora biti ze zaradi lepsega — se zato malo da ne se opravicujejo; in ne, da bi njim njihovi nazori bili pravi, ker se vjemajo z visjimi pastirji; ampak nasprotno: pravi poudarck in prava znamenitost recem zastopanim od skofov pride se le odtod, da tudi oni — samostalni — spoznajo in sodijo, njim pritrjevati! Zares, cudno tako katolicanstvo, in prezalostno, ako se smatra za mogoce, biti s Kristusom in ne ob jednem s Kristusovo cerkvijo; s cerkvijo in ne s skofl, na katere, kakor na svoje stebre, je zidana. Ne, nikakor ni katolisko — misljenje in ravnanje zoper skofe, ali le tudi brez skofov; ampak, kakor so oni, vjedinostis papezera, bistveninglavenfaktor katoliskecerkve, tako se ta faktor tudi povsod mora nahajati, kjer gre za katolisko stvar, in se nikjer ne sme pre-zirati, kjerkoli se hoce biti in govoriti katoliski. Sploh pa omenjam, da se more prav tako malo imenovati „dober“ katolican tisti, kdor so ne zmeni za svoje skofe in duhovnike, ampak se celö cez nje zabavlja, kakor malo se more imenovati „dober“ otrok tisti, ki se ne zmeni za svojega oceta ali mater in slabo o njih govori. Nastel sem vam nekatere reci, pri katerih manjka ali se zatajuje katoliska zavest. A ima jih Salibog 86 mnogo drugih, pri katerih je pogre-samo. Jedna taka je tudi ono dandanes tako na-vadno bahanje z nekim napredkom, ki pa se ne vjema s Kristusom in z njegovo cerkvijo. In zares. Eesnica je resnica; in Kristusova resnica, ker bozja, in katoliske cerkve resnica, ker Kristusova, ni na pol resnica, ampak sarna, gola in cista resnica. Napredovati torej od te resnice s tem, da se zavrze ali vsa ali deloma, in se nadomesti s cim drugim, je vselej iti v neresnico. Ima na-predek tudi v sveti cerkvi; toda ne täk, da bi to, kar je bilo resnicno vceraj, jutri postalo neres-nicno, ampak tak, da se, kar se je vceraj spoznalo nepopolnoma, zanaprej spoznava popolneje, jasneje temeljiteje, in da vedno napredujoce spoznavanje uvideva v resnici-materi vec in vec drugih, katere se tako rekoc iz nje rodijo. „Jesus Christus heri et hodie; ipse et in saecula“ : Jezus Kristus je ravno tisti vceraj in danes in vekomaj (Hebr. 13 8) — to velja tudi o njegovi resnici. Zato nasproti verski resnici, kakor se ucivkatol. cerkvi, ne inore imeti ne „naprednjakov“ ne „nazadnjakov“, ampak vsi morajo biti pravi korenjaki, ki se ne ganejo z mesta, odkazanega, njim po Jezusu Kri-stusu od svete cerkve; zivi korenjaki, ki kolikor se razcvitajo in kolikor rastejo, vendiir ne nehajo ostati jedno in isto drevo, s pomocjo svete cerkve globoko in trdno vkoreninjeno v Jezusa Kristusa, in vredno, da je inore nekdaj spoznati za „svoje“. (Prim. Jan. 10. 14.) Ima neko drugo ravnanje, dandanes jako razsirjeno, zlasti pa med takozvanimi razsvetljenci, kakor da bi namrec malo da ne Bog imel vpra-sati cloveka, s kako castjo in s koliko sluzbo naj se on, stvarnik liebes in zemlje, od strani cloveka zadovoljuje. Po teh takih, ce sploh verujejo v Loga, naj mu zadostuje, da ga spoznavajo po nekaterih resnicah, katere morebiti tudi cloveska pamet, ce prav jako nepopolnoma, malo gotovo, in le od dalec, nekoliko doseze. A ukloniti se tudi resnicam ceznatorno razodetim, kakor jih uci Jezus Kristus po svoji cerkvi, to njim je odvec, to njim gre cez „clovesko cast in prostost“. Jed-nako se vedejo glede pozitivnih zapovedij. Jasno je, da s takim ravnanjem nikakor ne more stati vera v Jezusa Kristusa in v njegovo cerkev, in da so katolicani, katerim je taka ornika in osveta vec, kakor pa vera v cerkev Kristusovo, prisli popolnoma ob vso katolisko zavest. Ali sploh ne poznajo, kaj je Bog; ali pa tajijo, da je Jezus Kristus pravi Bog; ali se vsaj ne zmenijo za-nj. Ako ne, bi morali priznati, da se mora Bogu kla-njati vse. in da ni nase, ampak njegovo, dolociti nam, katere resnice naj verujemo, katere zapo-vedi naj izpolnjujemo, ako se hocemo izvelicati. Da pa sein omenil tudi teh „naturalistov“ ali „deistov“ ali kakorkoli jih hocete zvati, vzrok je temu prezalostna prikazen, da na ravnokar po-pisanem staliscu dandanes vec ali manj stoji tudi vse javno zivljenje, in sicer tudi v drzavah z ogromno vecino katolicanov. Da vas opozorim le na jedno rec, in sicer tisto, po kateri se javno zivljenje naj vec ravna — kje se nahajamo postavo-dajalstvo, v katerem bi se spoznavalo, dosledno spoznavalo, da je Jezus pravi Bog, in zato dusni kralj in absolutni vladar nad vsemi cloveskimi odnosaji, bodi si v zasebnem, bodi si v socijalnem, bodi si v drzavnem, in sploh : v javnem zivljenju? v katerem bi se spoznavalo, dosledno spoznavalo, da je cerkev Kristusova njegova jedina in polnopooblascena nadomestnica ? Jaz ga ne poznam tacega postavodajalstva; povsod je Kristus, Bog in kralj, kakor nebes, tako tudi zemlje in vsega. kar je na zemlji, vec ali manj odstavljen od svo-jega mesta. Vzemimo samo nase postave, ki se ticejo solstva. Po 17. clenu temeljnega drzavnega zakona (stev. 142, leta 1867) je veda in njen pouk prost; prost namrec od vsake cerkve in vsacega veroizpovedanja. Po § 2. zakona, ki vre-juje razmerje med solo in cerkvijo (st. 48, 1. 1868), oskrbuje, vodi in nadzoruje cerkev sicer veronauk, u pouk v drugih predmetih je neodvisen od vpli-vanja vsake cerkve. Po tem takem se, kar se tice postave, more — ne recem mora, ampak more se zgoditi, da je clovek sicer pred kate-hetom in verouciteljem stvarjen od Boga in po podobi in podobnosti bozji, da se pa pred zgo-dovinarjem, pred naravoslovcem ali kakim drugim uciteljem prevstvari v zival, koja se razvija iz opice. Bode morebiti prislo neprilicno, kaj tacega 4 naravnost izreci; bode delalo sitnostij na vse strani, a nepostavno ne bode, oporekati verski resniei. In zakaj ne? Ker postava ne spoznava vec Jezusa Kristusa pravega Boga, in ne od njega postavljene uöiteljice vseh narodov: svete cerkve; zato pa tudi ne vec njenili naukov. Sicer bi mo-rala nepremenljiva resnica bozja biti resnic-a ne samo v cerkvi, ampak tudi v soli, v vseh pred-metih in v vseh vedah, in sploh na vse strani. Tako pa je, kar se tice postave, izrocena dobri ali slabi volji doticnikov. Da v tem ni katoliske zavesti, kdo more to tajiti? Tako je tedaj sedanje stanje javnega zivljenja glede Kristusa in njegove cerkve. Kaj ga je pa prouzrocilo ? Nezavednost katolicanov. In kam pri-demo ? Se vedno v vecjo nezavednost, in s casom v popolno nevero, ako se ne vzdramirao, zave-damo, odlocimo. Gotovo je imelo nevernikov tudi takrat, ko je Jezus Kristus s svojo cerkvijo bil spoznan v postavah. Imelo je tudi takrat ljudij, ki so n. pr. kot zakonski skupaj ziveli, ceprav niso bili za-konski, ker ne cerkveno poroceni. Tudi takrat popolnoma vsaj na tihem ni manjkalo hlapcevskega dela ob nedeljah. Tudi takrat se je trosila marsi-katera protiverska v solah. A takrat via dal je se cut, da je vse to pregreha ne samo pred Bogom in cerkvijo, ampak tudi pred svetom in pred drzavo. Baues pa, ko imamo vse vrste „prostostij“; ko imamo fakultativni civilni zakon, ko se postava jako malo briga za nedeljsko posvecevanje, in je dovoljeno, ob nedeljah zidati, kopati kanale, de-lati tlak itd.; ko je sola locena od cerkve, je marsikaj gresnega pred Bogom — postalo dovoljeno in opraviceno pred ljudmi, in je se celö obdano z obliko postavnosti. Kar se je drugokrat postavno za-tiralo, k temu ravno oblika postavnosti dandanes se vablja. In na tak nacin takratno posamezno, skrito zlo dandanes postaja obcna, javna bolezen, docim Kristus Jezus in Njegova cerkev dosledno bolj in bolj izginjata iz narodne zavesti. Tak je torej, po obstojecih premisah, tuzni prizor v naso bodocnost. Sedaj pa, dragi moji! ko ste slisali po teh nekaterih tockah omenjenega govora, kaj je katoliska zavest, in kako naj se razodeva; ko poznate tudi zelje sv. oceta o nasem zadrzanju glede svete cerkve in o njenem vplivu, katerega naj bi imela na nas, in bi res tudi mogla imeti, ako bi mi bili, kakorsni bi morali biti: zavedni katoli-cani; sedaj pa, prosim vas, poprimimo se z vso odlocnostjo naukov sv. oceta in storimo po nji-hovih zeljah; in na tak nacin, v njihovem duhu, praznujmo njihov slovesni dan. In zato de-lujmo po njihovi zelji vsi in vstrajno na to, da se katoliska zavest vsepovsodi bolj in bolj zbudi, ozivi, vglobi. Kaze naj se pred vsem v nasem osebnem zivljenju, da se v njem zares vresnici, kar vsak dan molimo: „posveceno bodi tvoje ime!“ Da, bodi posveceno v nasih mislih in zeljah, v nasi besedi in v nasem dejanju; posveceno v zivljenju po vzgledu, po naukih in zapovedih Kristu-sovih, kakor nas uci po svoji cerkvi; posveceno po sv. zakramentih, zlasti pa sv. pokore in sv. resnjega Telesa, katere nam deli po svoji cerkvi in nam za-poveduje, prejemati je, vredno prejemati. — Kaze naj se v druzbinskem zivljenju, s tem, da so starisi lep vzgled svojim otrokoin, otroci pa v ljubezni in pokorscini njim podvrzeni; kaze naj se dal je s tem, da so eni in drugi, starisi in otroci, sploh, vsa druzina s posli vred, verno in pokorno vdani Jezusu Kristusu v njegovi cerkvi. Ravno starisi imajo to stanovsko dolznost, gojiti v svojih ljubezen do sv. cerkve. Saj mora ravno sv. zakon biti odsev one ljubezni, s katero je Jezus Kristus ljubil svojo cerkev, in je zakon ravno zato svet zakrament. Cerkev — to je vse, to edino, kar nam je Jezus Kristus zapustil, ko nas je vendar toliko ljubil. Za to zapuscino dal je najvecji dar, kojega je sploh premogel: lastno svojo kri. Ljubezen, spostovanje, pokorscina do te od Kristusa toliko ljubljene in tako drago cenjene cerkve — to mora tudi starisem biti najvecji dar, katerega morejo podeliti svojim otrokom. — Katoliska zavest naj se kaze tudi v nasem javnem zivljenju, s tem, da si vselej, posebno pa pri volitvah v vse razne zastope, vestno prizadevamo, da pridejo k veljavi katoliska nacela: v obcini, v soli, v raznih zborih in svetih, sploh v kateremkoli zastopu. Ko recemo od ene strani: „pridi k nam tvoje kra-Ijestvo!“, ne delajmo od druge sami na svojo obsodbo, 8 tem, da s krivim postopanjem — in tu imenujem izrecno tudi narocevanje in branje slabih casnikov — podkopujemo in pobijamo kra-Ijestvo bozje: sv. cerkev, med nami. Ne, zavedno-katolisko bodi nase ravnanje, kakor v osebnem in druzbinskem, tako tudi v javnem zivljenju, in za-vedno - katoliski bodo naj vselej in povsod tudi mozje, katere si izvoljujemo za svoje zastopnike v raznih vrstah javnega zivljenja. Katoliska nasa zavest naj se pa kaze tudi na dan omenjene papezeve slovesnosti, in sicer s tem, da zahvalimo Boga za vse dobrote skazane sve-temu oöetu in po njih nam vsem, in da prosimo bozjih milostij za njih in tezaven njihov poklio tudi za naprej. Ob enem naj se pa kaze tudi v goreci hvaleznosti do Boga za nezasluzeno sreco, da smo udje cerkve, od Jezusa Kristusa samega zidane na „Petra“, ki vedno zivi v vsakokratnem svojem nasledniku: rimskem papezu. in da na tak nacin imamo gotovost, od katere ni veöje, biti v pravi, tudi peklenskim silara ne premagljivi cerkvi Kristusovi. Ker, „ubi Petrus, ibi ecclesia,“ tarn, kjer je „Peter“ v svojem nasledniku, edino tarn je prava oerkev. — Kaze naj se verska in katoliska nasa zavest na dalje v ponizni prosnji in trdni obljubi, da hocemo tudi mi vedno ostati vzidani v to oerkev in nepremicno stati na skali-Petru, ki ji je temelj. „Petra“, rimskega papeza, hocemo vselej zvesto poslusati: Saj je on tisti, za katerega je molil Jezus Kristus, da naj potrjuje svoje brate in vse vernike, in moremo torej le v edinosti z njim, to je, ce se nasa vera vjema z njegovo vero, imeti porostvo, da smo v pravi veri. „Petru“, rimskemu papezu, hocemo konecno tudi vedno biti iz srca pokorni; ker o n ima kljuce kraljestva nebeskega, in je, kar on zave-zuje na zemlji, zavezano tudi pred Bogom v nebesih, in torej ni mogoce, priti k zvelicanju, ako se zanicuje, kar je zavezal: zapovedal ali prepo-vedal „Peter“ po vsakokratnem svojem nasledniku. Tako torej naj se razodeva vsestranski katoliska zavest. Predno pa koncam, im am izvrsiti se neko dolznost. Omenil sem namrec ze prej, kako so se radi katoliskega shoda in radi mene razburili du-hovi. Smelo se rece, da je tudi ta shod postal znamenje, kateremu se oporeka. In ce evangelist Lukez govori o mecu, ki je imel presuniti Marijino srce, ni manjkalo vsaj zbodljejev, ki so merili na me. A glejte, kaj se zgodi ? Razodevajo se tudi tukaj misli iz mnogih src. (Prim. Luk, 2, 34. 35.) Koliko izmed Vas mi je osebno izrazilo svoje po-milovanje; koliko jih je toliko bolj gorece molilo za me, da mi Bog da vstrajnost vkljub vsemu ; koliko obcinskih odborov mi je izjavilo svojo vda-nost, in nekateri se so me celo izvolili svojim castnim obcanom. Za vse to bodi Vam moja naj-iskrenejsa zahvala, za vse, kar ste storili — ne meni, ampak svojem u skofu; vsem pa tudi, da vsem — katere je previdnost bozja izrocila v mojo visjepastirsko skrb, najobilnejsi blagoslov bozji v imenu Oeeta, in Sina in SvetegaBuha. Amen. V Ljubljani, prvo predpepelnicno nedeljo, dne 29. januvarija 1893. y •Jakob, knezoäkof. Opomnja. Predstojeöi pastirski list z nastopno postno postavo vred preöita naj se v dveh primernih oddelkih dve zaporedni nedelji s priZnice vernikom. Glede praznovanja Skofovske petdesetletnice sv. oöeta pa se zaukazuje nastopno: 1. Dne 16., 17. in 18. februvarija obhaja naj se, kjer je glede na krajevne razmere koliökaj mogoöe, tridnevnica in sicer na naöin, kakor se obhaja roänivenSka poboZnost, predpisana za mesec oktober. Opravlja naj se pa ali dopoludne, v zvezi s sv. maSo, ki se sme v tem sluöaju brati pred izpostavljenim NajsvetejSim, ali pa popoludne kot posebna poboZnost z blagoslovom. 2. Dne 18. februvarija zveöer zvoni naj se po Ave-Mariji z vsemi zvonovi 1/A ure. 3. Dne 19. februvarija izpostavi naj se za pol ure ali celo uro, dopoludne ali popoludne, NajsvetejSe v javno 6eSöenje, in dopoludne poje naj se slovesna sveta maSa (Missa de die) coram exposito Ssmo, popoludne pa slovesne litanije. Po dopoldanji ali popoldanji sluZbi boZji poje naj se slovesni Te Deum. 4. Sicer naj se pa verniki opominjajo, da ta dan prav obilno pristopijo k sv. zakramentom in sveto obhajilo darujejo za sv. oöeta. 12. Postna postava za 1 j w b 1 j a n s k o Polajsave, ki so se glede posta doslej dajale v ljubljanski skofiji, veljajo vsled novega, za pet Ist danega privoljenja apostolske stolice z dne 25. oktobra 1889 tudi za leto 1893. Verniki ljubljanske skofije so tedaj dolzni pri spolnovanju postne zapovedi paziti v tekocem letu na sledece dolocbe: I. Dnevi, o katerih si je pritrgati treba, ali o katerih je dovoljeno le jedenkrat do sitega jesti, so: 1. Vsi dnevi stiridesetdanskega posta razun nedclj. 2. Kvatrne srede, petki in sobote. 3. Srede in petki v adventu. 4. Dnevi pred binkostmi, pred prazniki sv. Petra in Pavla, vnebovzetja Marijinega, vseh svetov, cistega spocetja Mari je Device in pred Bozieem. II. Dnevi, o katerih je prepovedano meso jesti, so: 1. Vsi petki oelega leta. 2. Pepelnicna sreda, stiri kvatrne srede in kvatrne sobote. 3. Trije zadnji dnevi velicega tedna. 4. Dnevi pred binkostmi, pred prazniki sv. Petra in Pavla, vnebovzetja Marijinega, vseh svetov, cistega spocetja Mari je Device in pred Bozieem. III. Privoljeno je nadalje meso jesti: 1. Za vso skofijo, kolikorkrat je zapo-vedan praznik na kak poprej imenovani dan, na kateri je meso jesti prepovedano. 2. Za posamezne kraje, kolikorkrat je kak semenj na tak dan. (V mnogih farah je po vec raznih krajev, ki so drug od druzega odda-ljeni; tu polajsanje ne velja za vso faro, ampak le za tiste kraje, kjer se zaradi semnja veeja mnozica ljudij shaja.) 3. Za posamezne osebe: a) Eazun pepelnicne srede, zadnjih treh dnij velicega tedna ter dnij pred binkostmi in Bozieem se za vse druge dni polajsanje, to je privoljenje meso jesti, daje: delalcem v tovärnah (fabrikah) in v premogo-in rudoköpih; popotnikom, ki v kremah ali gostilnicah jedö; tudi drugim, kateri n. pr. v mestih, trgih itd. navadno v gostilnico na hrano hodijo. b) Eazun velicega petka se za vse druge dni täko polajsanje daje: ofijo v letu 189 3. zeleznicnim sprevodnikom ali kondukterjem : vsem, ki po zeleznici potujejo in so prisiljeni na zeleznicnih postajah v ondotnih gostilnicah jesti; tistim, ki zaradi zdravja v kopeli bivajo, nji-hovim ondi bivajocim druzinam in poslom. c) Vse dni, brez izjeme, smejo mesne jedi vzivati: tisti, kateri so zaradi prevelike revscine pri-morani jesti, karkoli dobe; tudi drugi, ki v druzinah sluzijo ali zive, kjer se postno ne kuha. Vendar naj taki gledajo, ce je moc, da se vsaj veliki petek mesnih jedij zdrze. IV. Vse tiste postne dni v letu, o katerih je le jedenkrat nasititi se pripusceno, in ves stirideset-danski postni cas, tudi ob nedeljah, je vzivanje rib in mesa pri ravno tistem obedu prepovedano. Treba se je zdrzati mesa ali rib. V. V jedi pritrgovati si ni treba: bolnikom, nadalje onim, ki tezka dela opravljajo; slednjic onim, ki eden in dvajsetega leta se niso dopolnili, ali pa so sestdeseto ze prestopili. Oni, katerih ne veze zapoved v jedi pritrgovati si, smejo tiste dni, kadar je drugim v jedi pritrgovati si zapovedano, pa ne popolnoma prepovedano jesti meso, — izjemoma meso jesti, kolikorkrat med dnevom jed vzivajo; nasproti pa smejo oni, katere veze zapoved v jedi pritrgovati si, tiste dni meso le o poludne in zvecer vzivati, pa si zvecer po dolznosti pritrgovati. Gospodje zupniki in spovedniki so pooblasceni, da smejo v slucajni resnieni po-trebi prepoved o zavzivanju mesa se bolj zlajsati, vzlasti pa dovoliti, da se pri napravljanju postnih jedij. razun velicega petka in kvatrnih petkov. sme svinjska ali sploh zivalska mascoba rabiti mesto masla. Kdor meni, da mu je stalne dispenze ali polajsave potreba, naj se zastran tega obrne na kn.-sk. ordinarijat. Tukaj navedena dolocila pa ne veljajo tudi za redovnike; oni se ravnajo po svojih pravilih. Vsi verniki, ki se s tem podeljene polajsave posluzujejo, naj tiste dni stiridesetdanskega posta, o katerih to störe, — tudi ob nedeljah, — petkrat molijo „Ocenas“ in „Cescena Mari ja“ v cast britkemu trpljenju in smrti Jezusa Kristusa. Vendar jim je na prosto voljo dano, mesto tega primerno miloscino dajati. Herausgeber und für die Redaetiou verantwortlich: Martin Pogacar. — Druck der „Katholischen Buchdruckerei" in Laibach.