Kreitag den 18. Hllär; I88l. xx. Zahrgan«. Die „Marburger Zeitung" erscheint jeden Colnitag, Mitiwoch und Freitag. Preise — für Marburg ganzjährig 6 fl., halbjährig » fl., vierteljährig l ft. 50 kr.: fiir Zustellung in» Hau» monatlich l0 kr. — mit Postversendung: gauziährig 3 fl.. halbjährig 4 kl., vierteljährig 2 fl. Znsertiontgebühr 3 kr. per Zeile. „An ihrtn /rächttn sollt ihr str trkriint«." (Schluß.) Nun aber kommen wir ztir lNrobthat der herrschenden Majorität. Der Antrag de» Ab» geordneten Lienbacher, wornach e« den einzelnen Landtagen llberlasien werden sollte, die achtjährige Schulpflicht aus eine sechsjährige herab« »usetzen, ist zum Beschluß erhoben worden. Diese That gehört so sehr einzig und allein der gegen-wärtigen Majorität an, sie ist ein so echtes Kind derselben, sie hat aber zugleich einen so anAgeprügten Charakter, daß wir von jetzt an unser Urtheil nicht mehr zurückhalten können: Wir wiffen jetzt, woran wir sind; wir wissen, daß e« Pflicht eine« Jeden ist, dem Volksunterricht, Volksbildung, Ausklärung, Freiheit noch irgend etwas sind, das gegenwärtige Syiiem sür ein verfehltes, unglückliches anzusehen und mit allen vom Gesetze erlaubten Mitteln gegen dasselbe anzukämpfen. Wir möchten wirklich wissen, was unsere sloventschen Mitglieder liberaler Gesinnung — und es wird deren doch noch manche geben l — über diese Leistung ihrer Vertrauensmänner im Abgeordnetenhause denken. Wir sind nämlich allerdings überzeugt, dab e» unter den Czechen, Slovenen, Polen aufgeklärte Männer gibt, welche mit schwerem Herzen dem Lienbacher-schen Antrage zugestimmt haben; aber wir sind ebenso überzeugt, dab sie ihrer, der nationalen Sache sehr schlecht dienen dadurch, daß sie die« selbe zur Helfershelferin de» Ultramontantsmus machen. Jetzt ist es doch bewiesen, daß die Slaven durch ihre natürliche Verbindung mit dem Ultramontanismus nur eben diesem in die Hände arbeiten. Sie werden allerding» darin einen Vortheil zu erreichen glauben, dab die zentrale Gewalt des Reichsralhes gelockert, die Befugnisse der Landtage erweitert werden. Nun — zum Glücke ist dieser Reichstagsbeschlub noch nicht Gesetz; es ist zu hoffen, dab das Herrenhaus die Hand, welche zu einem die Volksbildung und damit in letzter Linie den Volkswohlstand gefährdenden Streich »usholt, aushalten wird. Aber gesetzt den Fall, jener Antrag würde Gesetzeskraft erlangen, was hätten unsere Nationalen erreicht? Für die Länder mit liberaler LandtagSmajorität hätte dieses Gesetz überhaupt keine Bedeutung; aber Tirol, Salz« bürg, Oberösterreich würven den bildungs- und sreiheitsfeindUchen Gelüsten der ultramontanen Majorität preisgegeben, die geistige Nahrung, welche dem Volke durch den Schulunterricht in Folge der unaushörlichen Hetze von Seite der Geistlichkeit ohnehin in kleinen Rationen ver-abreicht wird, würde noch mehr verkürzt, die Fesseln des Ultramontanismu» noch enger ge« schnürt. Die erste Lockerung der Verfassung kommt dem Ultromontanismus zu gute: kann es einen glänzenderen Beweis für den Werth der Verfasiung geben? Wir verurtheilen nicht die nationale Sache unserer flooenischen Mit' bürger: aber il)re Politik, ihr politisches System ist in unseren Augen gerichtet. Unsere Beweisführung wäre nur hall) und würde einen bedeutenden Stoß erleiden, wenn wirklich, wie es behauptet wird, die achtjährige Schulpflicht eine drückende Last und deren Herabsetzung ein dringend gefühltes Bedürfniß der Landbevölkerung wäre. Um unsere Darleguitg nach dieser Seite zu eraänzm und weil selbst Uberale Gestnnung»» geuosien an dieses von den Ultramontanen gemachte „Bedürfniß" glauben, werden wir in einer der nächsten Nummern dasselbe eingehen-der beleuchten. Zur Geschichte lies Tages. Der neue Präsident de« Abgeordnetenhauses lst nur Pole. Trotz allem Drängen der Tschechen, dein ermordeten Kaiser von Rußland einen Nachruf zu widmen, blteb Smolka schweigsam und wttrde er in seiner Weigerung auch durch die stamulgel^öisifchen Mitglieder des Hauses unters^iitzt, welche gedroht, im Falle einer solchen Trauerrede den Saal zu verlassen. Die Tage des Unterrichtsminister» werden gezählt. Wenn es den Klerikalen nicht gelingt, den Antrag Lienbacher's, betrefsend die Dauer der Schulpflicht im Herrenhause durchzusetzen, wollen diistlben nicht ruhen, bis sie auch diesen Minister zu Falle gebracht; Ersatz findet sich ja leicht in ihren Reihen. Unzwetfelhoft — schwarz auf weiß — liegt von Alexander III. nichts vor, al« das Manifest, welches seine Thronbesteigung anzeigt und befiehlt, ibm den Eid der Treue zu leisten. Kurz und schroff kündigt sich der Selbstherrscher an mit dem Versprechen, nach dem Verinächtniß seiner Vorsahren zu regieren. Die unmittelbaren Verhandlungen Bismarcks und der Kurie haben zu dem Ende geführt, welches lange schon vorausgesagt worden. Die Kanossasäule, von glühenden Verehrern des stolzen Kanzlers ausgerichtet, ,»tann stürzen über Nacht". Frankreich hat noch nicht gelernt, seine Gefühle gegen Deutschland zu bel)errschen uvd versäumt keine Gelegenheit, seiner Rachsucht Ausdruck zu geben. Der Personenwechsel auf dem russischen Throne wird vorwiegend tn diesem Sinne aufgefaßt. Veriuijchte Zkachrichten. (Wie man in Nußland Minister wird.) Der „Wiener Allgemeinen Zeitung" wird aus Petersburg geschrieben: ^Der vor nicht langer Zeit erfolgte Rücktritt de» Finanz. Ministers v. l^reigh brachte so Manchem rn der hiesigen Gesellschaft die wenig bekannte Geschichte der Carrtöre dieses Mannes in Erinnerung. Herr v. Greigh war während des Krim-kriege» Garve-Offlzier tind, wie viele andere Zi e u i l l e t o n. f /üfltr. (Schluß). Füster wiederholte die Zusage atn folgenden Tage in einer großen Sludenten-Versamtn-lung von der Tribülie herab und schrieb, dieses Momentes gedenkend, in seinen Memoiren: „Was ich da gelobt, mit den Studenten auszuharren, habe ich treu gehalten bis zum letzten Momente der Auflösung der Legton." Zugleich war er der erste „Marketender" der Legion, indem er mit Htlje einer unter den Professoren eingeleiteten Kollekle sür die Verproviantirung der Studenten in der Aula sorgte. Am 15. März ging Füster, wie er er-zähtt» in seinem langen Rocke und ni beschmutzten hohen Stieseln — mit Hye und dem Rektor tn die Burg, um dem Kaiser den Dank der Universität sur die Zusage der Konstitution auszusprechen. Der 13. März hatte blutige Opfer in der Stadt gefordert; fünfzehn wurden gemelnschaft-lich degraben. An der feierlichen Bestattung der Märzgefallenen nahm Füster wieder hervor-rageilden Antheil, worüber er in seinen Me-motlen Folgendes beuchtet: „Am 16. Morgens ward ich in den Promotion»faal der Universität gerufen, wo unter Vorsitz des Professor» Hye eine große Versammlung stattfand. Hye fragte mich, ob ich die Leichen der Gefallenen einsegnen und den Leichenkondukt sühr^ wolle. Ich war durch die Ausmerksamkeit und Äus-zeichnung, die tnir zu Thell geworden, freudig überrascht." Füster schildert dann, wie ihm vom Kanzlei» Direktor des Erzbischofs verboten wurde, im priesterlichen Ornate dte Leichenrede zu halten. Er kümmerte sich indeß um diesen Austrag wenig. Unter Aslrstenz junger Ordensbrüder von den Schotten und Minortten sührte er den Leichenkondukt durch Tausende von Zuschauern, welche sich auf den Straßen angesammelt hatten. Ein vierspänniger Todtenwagen trug die Särge der fünfzehn Opfer. „Als wir", erzählt Füster weiter, „vor die Kapelle im allgemeinen Krankenhause kain^n, erbtickte ich den Ober-Ravdiner Mannheimer und den Kirchensänger Sulzer in ihrem Olnate und sprach absichtlich sehr laut, damlt es Alle hijrlen: „Meine Herren Kollegen! Wir sind Alle hier u» demselven Amte, uin denen, die für die Freiheit gesallen sind, die letzte Ehre zu erweisen. Wollen wir sie ihnen ntcht getneinschastltch erweisen?" Die Beiden reichleit mir die Hand und jchlofsen sich mit Freude an unsere katholischen Priester an. Sie nahmen mich in die Mitte, und der Gang auf den Friedhos wer eine? meiner schönsten. Alte» und neues Testameiit reihten sich unter die Fahne der Freiheit. Das Volt sah mit ivewun-derung und init Freude aus die geistliche Ge-sellschust. Es war ihm eine unbekannte Erschei» nung, jüdische und katholische Priester tn ihrem Kirchenornate geinetnschafllich ihre geistlichen Funktionen ausüben zu sehen." In der Rede, welche Füster an dem Grabe sprach, sagte er unter Anderem: „Groß ist die Stunde, in welcher wir die Leichname der sür das Vaterland Gefallenen in das Grab versenken. Heil ihnen! Sie starben den schönsten Tod, den Tod sür das Vaterland! ^'^eil itznen l Sie opferten sich sür eine große Idee. Sleget, ihr heiligen Ideen! Es siege die Wahrheit! Es siege das Recht! Es siege die Freiheit, die Schwester des Rechtes, dte Schwester des Frie-dens und der Liebet" Füster stand, als er sich der politischen Bewegung des Jahre» 1846 anschloß, in einem Alter i)on 40 Jahren. Seine Hove ul»o kiaftig gebaute Gestalt, sein mächtiges Orga», die Begeisterung, die aus seinen Augen sprühte uiid sich in jeder seiner Bewegungen kundgab, lassen den Einfluß begreisen, den er aus die leicht erregbaren und leicht entzündlichen Herzen der Studenten ausübte. Er schloß sich, solange er Söhne vornehmer Familien, al» Feldjäger (Ordonnanz-Offizier) verwendet worden. Am Tage der Schlacht von .Intermanland wurde er vom Fltriien Mentschitow mit der den un« glljcklichen Ausgang melvendeu Depesche nach Petersburg entsendet. Kaiser Nikolau» wurde durch die Nachricht von der verlorenen Schlacht in einen Zustand tollwuthiger Raserei oerstyt. Der erste, an welchem der Despot seine Wnth ausließ, war der unqllickliche Uelierbringer der Hiobspost. Nikolaus schlug (Äreigb ins Gesicht, nß ihn zu Boden und mißhandelte den keine Gegenwehr wagenden Offizier derartig, daß derselbe, schwer verletzt, woche,ilanger Pflege im Hospital zu seiner Wiederherstellung bedurfte. Dem Manne mubte nun Genngthnung werden. Mit dem Dienste in der Armee nnd besonders in der Garde war e« nun — der Schläge wegen — zu Ende. Greigh wurde mit großem Avancement in» M Der bekannte Führer im ungarischen Revolutiol»»kriege ^ Klapka — hat sich jetzt iil einem Pester Blatt über da» Verhältniß zwischen Oesterreich und Ungarn au»gesprochen und sagt NM Schluße: „Ich erfuhr au» dem Munde Napoleon'» III., daß er nicht zugeben könne, daß Oesterrelch vernichtet werde. Ich erfuhr einige Jahre später dasselbe Geständniß von meinem besten Freunde tavour, der mir offen erklärte, wir thäten am besten, un» mit Oesterreich zu verständigen. Sraf Bi»marck er« klärte mir im Jahre 1866 klar und deutlich, daß. trotzdem man den Krieg auf Leben und Tod gegen die österreichische Staat»politik in Deutschland durchzukämpfen gezwungen sei, er doch niemal» zugeben könne, daß die österreichische Monarchie zertrümmert werde, weil dieselbe eme unumgängliche Nothwendigkeit sür da» europäische (Äinchgewicht sei. Aber wenn ich auch nicht au» dem Munde dieser maß« gebenden Pelsonlichkeiten die Ueberzeugung ge^ schöpft hätte, daß das Streben nach einer vollständigen Trennung von Oesterreich eine Utopie sei, so würde ich dazu durch die folgenden Um« stände gtlangt sein, deren Erwägung ich jedem denkenden Patrioten überlasse. Seitdem Italien aufgehört hat — und ebenso Frankreich — den notürt'chen Verbündeten Ungarn» gegen die germanische Macht zu bilden, seitdem auch da» Deutsche Reich keinen Anlaß mehr finden kann, der Legion angehörte, weder von ihren Freudensesten noch von den Mühewaltungen aus, welche seine Stellung als Feldpater thm auf« erlegte. Stets heiteren (Äemüthe», verstand er e» ebenso gut, die »hn abgöUlsch verehrenden Studenten zu unterhalten, als sie durch seine Reden zu entt)usiasmiren. Als der Äicherheitsausschuß sich konstituirte, trat Füster in denselben ein und wurde »m Jnni als einer der vom Ausschuffe für Wien aufgestellten Kandidaten im siebenten Vorstadt-Wahlbezirk (Hungelbrunn. Margarettzen. Hnnds^ ttinrm, Marlahils) zum Reichstugs-Adgeordneten gewälilt ; er war auch in (Äumpendors und der Roßau gewählt worden, nahm aber erliere Wahl an. Etne seiner Reden, welche er nach der Entfernung des Kaisers Ferdlnand aus Wien im Reichstage gehalten und in welcher er an dle Echreckenstage der sranzösijchen und engli« jchen Revolution nnd an den unglücklichen Ausgang derselben für die Dynastien der Vourbonen und Stuart» erinnert hatte, wurde zum Anlaß, daß Füster nach dem Anbruch der Reaktio»; zur Verantwortung gezogen werden sollte. Füster. der an den Berathungen de» Reichstag«» auch in Krcmsier theilnahm, mußte sich nach der Auslösung de»selben flüchten, da ihm bekannt geworden war, daß die Regierung sich mit utl» zu verbünden, sehe ich die Lage Ungarn» in erlier Reihe mit l'edingt von der Bevölkerungsziffer, von seinen geographischen und topographischen Verhältniffen, welche nicht» weniger al» beruhigende zu sein scheinen. Wollen wir auch ferner idealen llnabhängigkeitsplänen nachstreben, so ist die Gefahr zu bedenken, daß früher oder später die Wogen der großen Weltbewegung über uns zusammenschlagen und unsere Existenz in Frage steilen. Ich kann meinen Landsleuten nur Einen Rath geben: unter fortwährender -Lertheidigung und Kräfti-gnng nnserer nationalen Freiheiten unt^ unserer politischen Selbständigkeit, in wachsamer Thätig-keit sür die Stärkung und Wirksamkeit, für die Wahrung der gemetnsameii Interessen Oester» reichs und Ungarn» eng und fest vereint mit Oesterreich zu bleiben, denn die Zeit einstiger UnabhängigkeitS'Träume ist längst vorüber." (Tiroler Zustände.) Die schlimmen Ergebnisse der Volkszählung in Tirol bezüglich des Lesens und Schreibens haben Staunen er, regt. Allein e» ist beinahe nicht anders möglich, wenn man die Oertlichkeit, die Armutt» der Bevölkerung (von den Bewohnern der Haupt-thäler soll hier nicht die Rede sein, die Quantität und Qualität de» Unterrichte» in» Auge faßt. Bi» zum vierzehnten Leben»jahre müssen die Kinder in die Schule und wird, so weit die» möglich, auch hier gehalten. Wie weit ist die» aber möglich? Den Kindern der Haupt« thäler und Kirchdörfer ist e» wohl leicht, und wird auch von den Lehrern über Schulversäum-Nisse keine Klage geführt. Ander» ist's mit den Kindern de» Bergler'», dessen Hof ooer Gehöft, wie ein Vogelnest am Berge hängend eine oder einige Stunden weit von der Schule entfernt ist. Oft ist der Weg selbst sür Erwachsene leben»gesährlich, oft fehlt den Kindern das nöthige Schuhwerk, oft vielleicht auch der gute Wille, und die» nicht ohne Grund,' wenn der Nutzen eine» solchen Schulbesuche» in» Auge gesajt wird. Die Schule für die meisten Tiroler Dörser ist und bleibt ihrer Hauptverfassung nach eine Winterschule und dauert von Martini bi» Veorgi, unterbrochen durch Feiertage, Bauernfeiertage und Beichttage. Am Äommer-Unterrichte sollen Kinder unter zehn Jahren theilnehmen. Im Sommer wäre der Weg gut und der Bergler ki^nnte seine Kinder wohl in die Schule senden, da braucht er sie aber zur Feldwirthschaft. Bei den steil gelegenen Feldern und bel dem oft geringen Viehstande muß meist Alle» mit Menschenkraft geschafft werden. Die hinabgeschwemmte Ecde, der Dung wird hinausgetragen, geackert wird mit Kühen, säen muß einer voi» den Jungen, die Egge zreht oft da» Weib, die Ernte wird eingetragen und der Bauer vergißt bei diesem schweren Ringen um» tägliche Brot gar zu leicht, daß Lesen und einen Hoch?errath»-Prozeß gegen ihn eingeleitet hatte. An Hochverrath halte oel. Priester Füster nimmermehr gedacht; diese Annahine war von der verleuinderijchen Neaktloi» erfunden mordet,. Füster wurde in Ratidor auf preußischem Boden von den Polizei-Organen, die »hm nachgeeilt waren, eingeholt, doch verhalsen ihm einige liberale Rativocer Bürger und die Nachsicht der preußischen Behörden zuin Entkoininen. El ging zuerst nach London und dann nach Amerika, wo er sein Dasein kümmerlich genug als Lehrer fristete. Im Oklol^er l876 kehrte Füster von Ainerika zurück: er hatte dort nicht gteich manchen anderen Kainpf^zenosselt irdisches Gluck und heitereit Seeleitsrieven gefunden; der Gran» des Heimweh« halte, ivte Hanns Kudlich erzählt, verheerend aits »hn gewirkt. Er ging zuerst nach Graz zu seinen Ver« wandten und kam im Juli t877 nach Wien. Stürinisch und sreudig wurde er vol» Jnng und Alt begrüßt, aber Viele sahen mit schmerzlichem Staunen die traurige Veränderung, die init ihm vorgegangen. Füster kam gebrochen als lebensmüder Greis ii» die Heimat zurnck. Seine massiv und krästig angelegte Gestalt war gebeugt, sein Haar gebleicht und spärlich; ein latigjährige» körperliche» Leiden, da» sich in Schreiben für seine Kinder auch nothwendig wäten. Die Kirchdörfer besitzen meist, vielleicht durchgehend», geprüfte Lehrer, die Bergdörsler Hingegei7, die einen Geprüften nicht erschwingen können, lielscn sich mit ein^m ^Ungeprüften", und der Lehrer de» Kirchdorfe» hat über diesen die Inspektion, sozusagen: einmal in der Woche einen Ergänzungs-Unterricht in deffen Schule. Abzuhelsen wäre diesen großen Unzukömmlich« keiten nur dadurch, wenn sich da» Land dieser Bergdorf.Schulen mehr annehmen, wenn e» die Lehrer in denselben vor Noth schützen, für ihre Altersversorgung entsprechend sorgen nnd so dahin wirken möchte, daß sich auch tüchtigere Männer für diese Schulposten finden. Leider thut da» Land so viel wie nichts und bleibt so der Tiroler Bauer aus einer Kulturstufe, die geradezu bedauerlich ist. Wen kann es da wundern, wenn die eingang» erwähnten traurigen Bildungs-Resultate in so erschreckender Weise zu Tage treten? Diese Vertiältnisse sollten einmal den Tiroler Landtag beschäftigen, da kölm« ten die Herren ihre väterliche Sorge für da» Land, wenn sie schon nicht» voin Reich wiffen wollen, in dankenswerther Weise bethätigen. ivi» jetzt haben sie e» nicht gethan l (Gemeindeabgaben für eingeführte» Bier.) Die Gemeinde Mödling hat die Einhebung eine» zehnpertigen Znschlage» auf die Verzehrungssteuer von Bier für Gemeindezwecke beschloffen, und der Bürgermeister hat unter Anderem auch die Firma Herzfeloer, Brauer in Neudorf, zur Zahlung diefes Aufschlages für jene» Bier aufgefordert, welche» sie sür den Konsum nach Mödling eii^sührt. Die Firma verweigerte die Zahlung, und sah sich selbe genöthtgt, die Beschwerde beiln nieder« österreichischen Lande»au»schufse, der schon eine große Anzahl von Rekursen gegen gleiche Be-schlüffe anderer Gemeinden, namentlich St. Pölten, Wiener-Neustadt u. s. w., abgewiesen hatte, zu Überreichen, welcher aber diese Beschwerde gleichsali» abgewiesen hat. Die obige Firma sührte gegen den abweislichen Bescheid de» Landesausschusses Beschaietde vor dem Ver-waltung»'Gericht»hose, und stützte sich insbesondere daraus, daß eine solche Gebühr, respektive Umlage auf die Verzehrungssteuer, weil sie ohne Rücksicht auf die gemäß a. h. Entschließung vom lö.Dezelnber 1852 und nach deln Gesetze v0in 18. Mai 1873 sür die Hohe der Lteuer maßgebende Gradhältigkeit der Bierwürze, aljo nicht nach der hienach bemeffenen Verzehrungs-steuer, sondern nach einem fixen Satze und nicht aus Anlaß der zur Entriaztung der Ver-zehrungssteuer verpflichtenden Handlung, nämlich der Bier«Erzeugung, sondern bei der Einfuhr erhoben wird, eine Abgabe sei, welche nicht in die Kategorie der Steuerzuschläge gehöre und die daher ohne Erwirkung eines speziellen Landes- den letzten Jahren vecschliininerte, lnehr al'er noch das durch jahrelanges Luiden und harte Entbehrungen vervitterle Geinuth inachten ihn gräinlich ui>d ließeir ihn iii dcr Einsamkeit seines ärinlichen Stübchens Ruhe suchen. Nur die Erinnerung an die Tage seiner Jugend vermochte ihn aus der geivohnlichen lruben Stimmung zu reißen. Er erzählte danii init Feuer; seine Augn» lenchieten, leine joitst jUteruven Hände bewegteii sich rasch ourch die Lust; bald aver versank er wieder in den alten Trübsinn; er sprach dann voii den Qualen seines Exit», von dem bitterell Brot der '^^einde, und Thranen entstiömtezl leil>en Au^^n. ,»Wenll wir gesehlt", pflegte er zu jagen, „so wurdeir wir, 0ie wir in sremde» Land flitchten mukten, zu bitter bestrajt. Der Tod im Litliengruben war ein süszer Augenblick im Vergleiche zu den Leiden, die wir mit der Sehnsucht nach der verbotenen Heiinat im Herzen uiiter den Fremden litten, und habe ich inir gewrinscht, das Schicksal der Freunde zu theilen, die sür unser-Sache fielen niit der Kugel iui Herzen." Füster liebte es, iu sreindcii Spracheii Citate anzuführen. Er erzählte, wohl hundertmal habe er die Klagelieder de» Jeremias gelesen, und er habe sie erst verstehen gtlcrnl, al» er aus amerikanischem Boden nach der tgesede« nicht eingehoben werden darf. Gin solche« wurde aber nicht erwirkt, daher sei der Zahlungsauftrag der Gemeinde Müdlinq gesetz« widrig. Da der Verwaltung» Gerichtshof am L. November 1879 berei!« eine im Sinne dt.r Ausführungen des Beschwerdeführers lautende Entscheidung gefällt hatte, gelang es nicht, der Ansicht des Landesausschusses Geltung zu ver-jchnfsen, und wurde die Entscheidung desselben im Sinne der Beschwerde ols im Gesetze nicht begründet aufgehoben. ^ItmburMr Zierichte. (Gemeindebaushalt der Stadt Marburg. V. Totalüberficht.) Die ^Total' Übersicht, betreffend die Gebahrung aller der Gtadlgemeittde Marburg unterstehenden An-stalten und Verwaltungen im Jahre 1380" weist nach: Empfang fl. kr. der Sladtgemeinde Marburg. . 106441 30j des Bürgerspitals..... 4492 41 des StadtarmensondeS .... 5223 47 der Depositen des Stadtrathes im Allgemeinen...... 34721 82 der Schubstation Marburg . . 2384 8L der BeztrksumlageN'Nückstünde der Stadt Marburg..... 62 93 des Mustkimposto Gefälles ... 425 öj des Stadt'Schulfondes .... 7454 4 iei20ü 89 Ausgaben der Stadtgemeinde Marburg . . 99475 26^ des Uürgerjpitals..........4776 33 de« Stadtarmenfondes .... 5129 20^ der Depositen des Stadtrathes . 34721 82 der Schubstation Marburg . . 2292 75 der Bezirtsumlagen'Rlickstände der Stadt Marburg..........59 90j de» Musttimposto-Gefälles . . . 425 5^ des Stadt'Schulfondes .... 7405 96 154266 29 Mit Ende des Jahres 1880 ergidt sich demnach eine Kasjebaarschaft von st. 6919 60. (Spende) Der Kaiser hat der Gemeindt! Laack bet Steinvrück zum »lwu de« Schulhauses einen Beitrag von 200 fl. bewilligt. (Schadenfeuer.) 3» St. Johann bei Arnfels find die Tenne ves Gnindbesigers Josef Hörri und drei WlrthjchaftSgedäude seiner Nach» darn abgebrannt. Den Feuerwehren von Klein und Glemstätten gelang es, die übrigen stroh» gedeckten Gevaude des Ortes vor dem Weitergreisen der Flammen zu bewahren. (Diebstahl im Gasthause.) Bei der Gastwirthin Anna Jakopp in Mc,ria Stast wur^ den Sacktücher, Umhüngtücher, Lnnwand und ein Regenschirm gestohlen. Verdächtig ist ein reisender Maler. lieben Heimat gejammert. D^e Stellen dleses Propheten zittrie er mtt VoUlt-de lateinl>ch, wenn er seine tn Amerlra ausgestandenen Let-den schUderte. Für Wlen fühlte er etue abgöttische Verehruug, wenn er auch oft ver-stchette, die Stadl uitd die Menschen selen ganz anders geworden. Den Antrag, welchen elnlge Achtundvlerziger Freunde im (Äemeuiderathe lteUen wollten, ihm ein freundliches Stüdchen NN Bürgerverjorgungshause elnzuiaumen und ihm eine kleine Pension zu bewilligen, lehnte er ad. Fitster Hütte feine Tage beschlieben können, oh>»e irge»ldwle lvtaii^el zu leiden; er hatte treue Freunde, die ihm einen i^hrenfold l'oten. Daoei ltetZ er es sich nicht liehinen, bis kurz vor jeiiter schwere«» iSrkrankung duccy Leklioneu ii» alten nitd neueu Spracheil sich selbständig noch ein bejcheideiies Einkoinmeii zu verschaffen. Ain 12. März Aliends 6 Uhr ist Füster in seiner kleinen Wohiiung zu Wie»', Salesianer-gasse Nr. 8, sanft entschluininert. Sein Nachlaß lst ein geringer; ein Koffer Mit Schiisten lns. her nnbekannlei» Inhaltes yat sich vorgesunden. (Verrathene Ganner.) In St. Aiiton (W. B.) hatte sich bei dem Krämer I. Tufchek ein Strolch eingeschlichen und in den Keller sperren lassen. Nachte wurde verabredetermaßen den Mitstrolchen die Thüre geöffnet ni.d gelang es auch, einen beträchtlichen Diebstahl auszn« führen. Bei der Vei^theilung der Beute aber geriethen die (Bauner in Streit und einer, der am meisten oerkürzt worden, machte die Anzeige beiin Untersuchungsrichter. (Theater.) Morgen Samstag den 19. März beginnt die erste Operettensängerin Frl. Hermine Meyerhoff, der gefeierte Liebling des Wiener Publikum«, an hiestqer Büline ihr aus drei Al)ende berechnetes Gastfpiel. Es ist dies wahrlich als ein Ereignis; zu betrachten, deun es ist der hiesigen äuberst strebsalnen Direktion nur mit deii größten materiellen Opfern gelungen. diese Operettendiva für drei Abende zu gewinnen. Hermine Meyerhoff ist heute un-streitig die beste Operettensängerin, ein Stern erster Größe, dabei eine Dame von bestrickender Schönheit, schließlich als Künstlerin genial und distinguirt. Daher ist vorauszusehen, daß die Direktion für ihre Anstrengungen, durch welche sie uns den seltenen, hier noch nicht dagewesenen Kuttstgenuß verschafft, in gehörigem Maße eut« schädigt wird. Der illustre Gast hat all' die l^eoeiitenden Partien in Wien als erste Reprä« sentation geschaffen. Theater. Samstag deii 12. März 1881. Zum ersten Male: «Die beidei» Neichenmüller", Posse mit Gesang ln 4 Akten von Anton Anno. Wenn es dem Verfasser bei der Arbeit nur darum zn thun war, die Zuseher zum Lachen zu reizen, so hat er dümit vollkommen seine Absicht erreicht und ist dies auch etn Erfolg, sonst aber wird man in diefem tollen Schwaiike, der seine i5tärke in der Situationskomik zeigt, nichts suchen dürsen. Für den, der sich aii die vielen übertriebenen Uttwahrscheinlichkeiten de» Stücke» Nicht kehrt, ist genug Stoff zur Unterhaltung vorhanden uno jelbes somit auch repertoirsähig. Die Aufnahme des StitckeS von Seite des Mittelgut besuchten Hanfes war eine beifällige und die Vorstellung eine gelungene. 3n äußerst komijcher Weife interpretirte Herr Alberti den „Steiliklopser Ki-oll", seine Ausführungen in Spiel und Gefang waren von zwerchfellerschüt» ternder Wirkung und fanden stürinifchen Beifall. Auch die übrigen Darsteller, Fil. v. Falke«, belg, Frau Nasch, Frl. Gastelstädt. Frl. Gelpke uild Frau Älberti, wie die Herren Herzka, Nasch, Heller. Frankl und Möslinger führten ihle l^ioUen wirtzam durch. Die Sonnlag den 13. März gegebene Neprife der Poffe hatte unen gleich günstigen Erfolg. Zum Beiiefize de» verdtenstvollen Komikers llnd z/teglsseurs Herrn Alberti ging Dienstag den 15. Mälz das Lustspiel ^Haus Lonei" von LÄrronge m Szene uiid hatie einen recht günstigen Erfolg. Das Haus war au«verkanst. Eiite eingeyelide Besprechung bringen wir in oer nächsten Nuininer. Die Ultterrichtskomlniffioll des Herrenhauses verhandelt über den Aittrag: es soll unter Bei behaltung der achtjährigen 'S-chulpsticht den '^e^ zirts»Schuliälhen das Necht eingeräumt werdei», Erleichterungen des SchulbefucheS zu gewiihren, sogar iin letzteii Jahre anstalt des normalen Schulunterrichtes den WiederholnugSunterricht einzuführen. Die Regierung beantrligt, die provisorische Einhebung der Steuern aus den ganzen Monui April auszudehnen. Iii diplomatischen Kreisen zu Berlin hält man den Krieg zwischen der Türke» uno lÄriechen. land für unvermeidlich. Man will Anzeichen dafür haben, daß die Erniordung des neue»» russifchei» Kaisers geplant werde. Aufruf an alle Freunde des großen Kaisers Joses II. Ain 1. Noveniber 1781 hat Kaiser Joses 11. die Leideigenjchajt ver Bauern »m ganzen Reiche abgeschafft. Die Bai»ern sind mehr al» alle Anderen schuldig, Kaiser Joses zu danken, die Baneru haben Kaiser Josef bei Lebzeiten aber nicht gedankt; und wenn sie es a»rch gethan Hütten, diese größte und schönste That Kaiser Josej's ist Werth, daß man auch nach hundert Jahren noch daran denkt — aber die Bauern sind den Dank auch noch schuldig. Der Bauernverein in Klein gab Anlaß, diesen Tag dankbar zu seiern, nnd er wünscht, die Bauern in ganz Oesterreich möchten mit ihm jetzt nach hundert Jahren, am hundertsten Jahrestag endlich alle für diese That dankbar sein. Aber die Bauern wiffen weder Jahr noch Tag der That. es soll also in allen (.Gemeinden kundgemacht werden. Es sind bei 70 000 Land« ortschaften in Oesterreich; die mindesten Kosten, nur für Post allein, machen schon nahe 1500 Gnlden aus, die Einladungen selbst u. s. w. noch gar nicht gerechnet. Der Bauernverein in Klein sparte sür diese» Fest schon seit Iahren her, sür sich reicht er m,t feinen Mitteln aus. Da er aber das Dankfest zu einem allgemeinen machen will, langen seine Mitteln allein nicht aus; so läht er Freunde Kaiser Joses'» und Freunde der Bauern, und Alle, welche Dank« barkeit freut, bitten, ihm zu Hilfe zu sein. Es liegt im Landhaus in den zehn Län« dern: Vorarlberg, Böhmen, Kärnten. Krain, Mähren, Niederösterreich, Oderöfterreich, Schlesien, Steiermark und Tirol, je ein Buch zur Zeichnung von Beiträgen und der Namen der Äpender auf; die Beiträge können auch gleich an den Bauernverein in Dorf nnd Post Klein in Steiermark selbst gesendet werden, diese trägt er zum Ausweis uno für die Nachkominen zum Andenken später selbst in die Bücher ein. Die Speiiden werden von Zeit zu Zeit in der „Wiener Zeitung" und im Ganzen am Tag des Festes ausgewiesen, nach und nach von den Lauern wieder ganz gemacht und dann bleibend zu einer edlen Stiftung angelegt. Der Bauernverein in Klein bittet alle Leitungen der Zeitungen, welche die Bitte auf. nehmen, weiter« noch, ihm diese Blätter senden zu wollen, und auch jene, in welchen sie sonst etwas bezüglich Kaiser JoZef's gebracht haben oder bringen; diese Blätter werden zu einem Festheft geduilben und zum Andenken aufbewahrt. Der gefertigte Bauernverein hofft, daß er in den Ländern Oesterreich» viele Freund« Kaiser Joses'« II. finden wird, welche uneigennützig bereit sind, ein Schersteln zu feiner Ehre beizutragen; er erklärt aber offen voraus, um sich keiner Täuschung schuldig zn machen, daß dieses Fest kein Parteifest oder blos ein Fest der deutschen Bauern, sondern ein allgemeines vaterländisches BauerniDanksest is't, felbst dann, wenn Bauern anderer Sprachen von der Dankespflicht abgehalten. Dorf Klein, im März 1881. Bauernverein in Klein. Achte Fortsetzllog der Rechnung üb-r die Empfänge und Ausgaben bei Restaurirung der Kirche Josef. Mit 14. Jätuier 1881 verblieb somit fl. kr. eil» ungevectter Kostenrest pr. . 340 03 hiezu für Eiiiscyaltung oer siedenten gortfebung iu die li^ardurger Ztg. 2 88 Sumine . . 342 91 Iii Empfang gestellt werden von: Ungenanlit................_ Frau Schmid in St. Joses . . . 25 _ Frl. 'Dtaria Muster. Magd.'Vorstadt 2 — Suutine . . ^ i'^7 _ vom obigeii Defizit pr.....Z42 9^ ad der Empsaug pr......127 — bleibt mit 17. März 1881 ein noch ungedeckter Kostenrest pr. . . . 21s 91 Da die Zahlungstermine dereit» abgelaufen, fo wagt die Kirchenvorstehung an alle ?. ?. Gönner und Gönnerinnen der Kirche St. Äosef oer Marburg die ergebenste Bitte uin Erbarmen für diese Kirche. Mit innigstem Danke für die bisher erwiefeiie Hulo ultd Gnade zeichnet hoch-achtungevoll St. »Diagdalena in Marburg, 17. Marz 1881. Die Kirchenvorstehilng. Sotbe» ist trschienen und durch Ed. Jilns chitz in Marburg zu beziehcn: Auszug aus dem stenographilchen Protokolle über den Bortrag des kais. Rathes Dr. Mulle in dkr von dem Bezirksausschüsse in Marburg einberufenen Versammlung der Gemeindcvorstelier deS Bezirkes Marburg am 28. Februar 1881 über die Rektamationen gegen die Ergebnisse der Zrundfleuer-Äk- und Einschätzung. Htraosgeiebtii »o« ?lzirlt»>«5sch>>Ist i« Mardirg. Preis KV kr. Stadt-Theater iu Marburg. Kreltag geschlossen. — Samstag den 19. März: Gasjspiel der I. OperettensSngerin Frl. HermiNt Meykrhgff vom k. k. priv. Theater a. d. Wien. Komische Operette in S Akten von F. gell v. A. Ten^e. Musik von Franz v. Suppv. ^ 0/ / 7l. 6. e/a se na Äa/t SV. samo /o7»boia. sov krzli tzm l'stiiuUzkerzer »«» Vr»» doedrt sieti äsrr vsrskrtvn vamen Marburgs mit^utkeilev, cl».88 sis mit eivsr küdsodell ^uLvadl von Vovtootiouo» öd MtvQ im U«tel Lrieder/ox sodann anZekom-mvv, und vrdittvt Lieli treuväliel^st reclit ^akiroiclieli össueli. (3V3 zum putze« und spannen von 30—60 kr. pr. Fenster, sowie zum putze» resp. weißfärben von Tchnurmiedern empfiehlt sich (304 hoch°cht«ng,v°ll Msillt Drnl», Kärntnerstraße Nr. 2ö. Mü Wr von 1S-S« ?0ll «. IS- Llerreukleitivr sovis AhoLkv V0Q 6vn reuoiuiniiikstsn k'ii'msll äes In- uvä ^uslanäes 2U 6en billi88teli kroisell 294 vmptiedlt «leickvrm»x»-in von U Lsrrvnsksis. g. 1S-K0^^ Nr. 2899. 285 Kundmachung. Nachdem der Unfug des Mitnehmens der Hunde ill die iiffentlichen lÄasthauslokalitäten wieder iwerbanb geilommen hat, so wird die liierortige Kundwachuiiq vom 30. April I87tt Z. .'^08!^, wornach Gastwirthe uttd Kaffeesieder bei Geldstrafe bis zehn Gulden Oe. W. verpflichtet sind, in den Geschaftslolalitüteu Huilde nicht zil dulden, in Erinnerung gebracht und diese Verordnung hiemit neuerdings verlautbart. Die Eigenthümer von Hunden werden erinnert, bissige Hunde sogleich mit einem Maulkörbe zu versehen oder an die Kette zu legen. Bissige und ohne Aufsicht frei herumlaufende Hunde werden ohne Rücksicht a»lf die Steuer-inarke eingefangen und vertilgt werden. Stadtrath Marburg am 10. März 1881. Der Bürgermeister Dr. M. Reiser. Nr. 3040. Kundmachung. (297 Bei der städtischen SicherheitSivache in Marburg ist die Stelle eines Führers mit der JahreSlöhnung von 480 fl. ö. W. nebst Ausrüstung und Freiquartier in Erledigung gekommen. Bewerber mit angemessener Borbildung uud ritstigem Körperbaue, ledigen Standes, versehen mit der Nachweisung eineS unbeanstandeten Vor-lelienS, haben sich biS l^nde d. M. beim gefertigten Bürgermeister persönlich vorstellen. Stadtrath Marburg am 13. März 18S1. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. In Ober-Pulsgau ist ein stockhoheü Haus, an der Triesterstraße und stets fließendem Wasser gelegen, mit Stallungen u. s. w. versehen, in bestem Bauzustande, unter besonders günstigen Bedingungen billigst zu verkaufen. Dasselbe wäre für ein Gast- oder Kaufnranns-Geschäft und für ein Geschäft, das Wasser oder Wasserkraft beniithigt, besonders geeignet. 287 Auskunft ertheilt der k. k. Notar Herr Franz Rat ei iu Windisch-Feistritz oder Dr. Baumann iu Wien, Bauernmarkt Nr. 9. vou a. 1L-K0. Ein stockhohes Haus, worauf über 100 Jahre eine Gemischtwaaren-handlung llnd ein Weinschank schwunghaft betrieben worden, auf vorzüglichstem Posten am Hauptplatze in einer größeren Stadt Unter-kärntenö mit lebhaften Wochemnärkten, ist nebst dazugehörigem Gemeindeantheile unter günstigen Zahlungsbedingnissen zu verkaufen. Unterhändler ausgeschlossell. Gefällige Anfragen wollen an Herrn INl. vvi'Äaj», Kaufmann in IVIsrdurßx gerichtet werden. (296 övzeuKsvdeiiKH »ut äiv dvILedten !,iis 8 ll Vloiior Vowwiw»l-^»s« srlasssll vir mit nur IIIII^ 5 iilZVI' ÜVM ttUltlivIlOll ^Iir z ll. !^iik 81. S«. I^iir 81._ Xloiustsr Irvsssr tl. L30 stsixt tii» 200. ^III' Ü ü. skeelislerxesekist öer ^llministtatjyv V0U-:sj1s IZ. ^ >V0U2siIs 13. xSAV» K k tt.! Kekov v»ol» lürlax äor 81^8^^ II spielt äHr Xkufer iu ävr LKl«I>»ns »I» t. ^prll unü ill »livn kolxvvckou »Il.zo mit. »Ilikrliok 4 2isdulix«ii. ll.vxitrsklsi' Z. 157. Kundmachung. Auf die Pettauer Bezirksstraße II. Klaffe kommen 150 Kubikmeter Schotter für daß Jahr 1881 beizustellen. Zur Sicherstellung dieses SchotterbedarseS findet in der hiesigen AmtSkanzlei am S». März 1881 Vormittag 10 Uhr eine Minuendolizitativli statt. Die LizitationSbedingungen können Hieramts eingesehen werden. Bezirksausschuß Marburg am b. März 1881. Joh. Girstmayr sen. Z. 1S9. 282 Kundmachnng. Auf die SchlapfeN'BezirkSstraße kommen es Kubikmeter Schotter pro 1381 beizustellen, und zwar auf: LooS Str. Kub.-Meter 1. Von Arohm'fchen Hause in der Grazervorstadt bis zur Auffahrt inS Bahnhofwaarenmagazin . 20 2. Von dort bi» zum Eingange i« die Schlapfeu . 2ü 3. Vom Ende der Schlapfeu nächst Jäger'schen Hause bis zum Ende der Bezirksstraße ... 20 Zur Sicherstkllung dieses SchotterbcdarsiS findet am SO. März 1881 um 10 Uhr Vormittag eine Minuendolizitation statt. Die LizitationSbedlngnisse können in der hiesigea AmtS-Kanzlei eingesehen werden. Bezirksausschuß Marburg am ö. Marz 1881. Joh. Girstmayr sen. Z. 158. 281 Kundmachung. Auf die Wurmberg-Ziglenzer BezirkSstraße II. Klasse, dann auf die BerbindungSstraße von Ziglenzen nach St. Martin kommen S40 Kubikmeter pro 1881 beizustellen und zwar aus: Loo« Nr. Kub.'Meter 1. Bon der Reichsstraße in Magdalena bis Unter-Pobersch.............25 2. Bon dort dj» Zwettendorf Gemetndegrenze . . lü 3. Von dort bis Lendorf Temeindegrenze . . . l0 4. Von dort bis Lendorf Schottergrnbi .... 20 5. Von dort bis zur Ueberfuhr.......2b 6. Von dort bis zur Koßarbrücke......SV 7. Von dort bis St. Martin Temeindegrenze . . öl) v. Bon dort dis zur Pettauer BezirkSgrenze ... 40 ö. Vom Schmied in Untertäubling bis zur Leonharder BezirkSgrenze..........SO 10. Auf die VerbinduugSstraße von Ziglenzeu nach St. Martin............lü Zur Slcherstellung dieses SchotterbedarskS findet in der hiesigen Awtskanzlei am SB. März 188110 Uhr Borm. eine Minuendolizitation statt. Die L'zitationSbedingnisse können Hieramts eingesehen werden. ' Bezirksausschuß Marburg am 5. März 1881. Joh. Girstmayr sen. Z. 156. 279 Kundmachung. Merautwortltche Redattio». vn»/ «»d Nstlag »o» UdHRrd S«>,schiß 'N >r>sd»eg. Auf die Maria-Raster BezirkSstraße II. Klasse sammt den Zufahrtsstraßen zu den Bahnhöfen Maria-Rast und FeistriK kommen 420 Kul»ik-Mktrr Scholter pro 1881 beizustellen u. zw. auf: LooSRr. Kub.'Meter 1. Von der virn iu Magdalena bis zur Brunu- dorf-Pirkerndorfer Gemeindegrcnze.....80 2 Vott dort bis zur Lembacher Brücke . . . . b0 L. Bon dort bis zur Feistrltzer Brücke.....100 4. Bou dort btS zur Gemcmdegrenze von Maria- Rast...............»0 5. Von dort btS zum Eiugaug Mana-Vtast ... 2b 6. Bou dort bis zum Friedhof.......40 7. Von dort b»s zum Ende der BezirkSstraße lu Zmollnig.............b0 8. Aus die Zufahrtsstraße von Zmolinlg zum Bahu- Hofe Maria-Rast...........40 9. Auf die Zufahrtsstraße vom Orte Rast d,S zum dortigen Bahnhof..........i Zur Sictzersteliung dieser SchottertirifteUuug findet am St. März 1881 um l0 Uhr Vor» mittag iil der hies. AmtSkanzlei eine Minuendo« lizitatton statt. Die LizitationSbedingniffe können hier «ingesehen werden. Bezirksausschuß Marburg am ö. März 1881. Äoh. Girstmayr sen. Äkel»