MlltZen und Vergnügen. ----------'26"—------ Freptag den 25. Iuny 1824. Das Kleinod. «^»'»inge nach des Glückes Krone, Nach des Nuhmes stolzem Kranz, Suche in des LcbeuZ Glanz, Wo der Gitter Höchstes «ohne; Srürzc, ewig fortgezogen Von der Sehnsucht dunklem Vcmgen, Tief in des Genusses Wogen, Das Ersehnte zu umfangen: Es bleibt eine Stelle im Herzen, die decket Kein Blatt von dem Kranze berauschender Lust. Es bleibt cine Stimme im Innern, die wecket Der erste besonnene Pnlöfchlag der Vrust. Sie mahnet und fodert, und ist nicht zu stillen Am üppigen Mahle, bey glänzendem Fest; Sie hebt von dem Bnscn die prunkenden Hüllen Und zeigt, wie so leer das Vergnügen ihn läßt. Hast du (5ines nicht gefunden. Nennst du Eines noch nicht dein 5 Wirst du von dcr Sehnsucht Pciu Nie genesen »ind gesunden. Arm bist du, so lang' es fehlet. Wären dein auch alle Kronen; Neich, wein, dir es zugezählet, Mög'st du auch in Hütten wohnen. Das Prisma, das allen Gestalten der Erde, Den Schimmer unsterblicher Schönheit verleiht. Das Kleinod, das freundlich am dürftigsten Herde, So wie im Pallaste, uns Seligkeil beut: Ein Herz ist's voll Treue, uns eigen in Freuden, Uns eigen in Thränen, in Trübsal und Tod, Mag schimmerndes Glück auch die Menge beneiden, Die Treue nur war's, die den Himmel uns both. Beyspiele zum Begriffe für Zah lengrößcn. ,. Beyspiel. Wie lange müßte ein Mensch leben, um eine Trillion zn zählen? Wenn man annimmt, ein Mensch könne in einer Minute 200 zahlen, welches selbst mit der unglaublichsten Geschwindigkeit unmöglich wäre, so würde er in einer Stunde 200 X 60 — 12.000; in einem Tage 12.000^24 — 268.000; in einem Jahre 266.000 X 365 —io5'»20.c»oo zahlen ; mithin müßte er »^00o.000'ac»o.«o0'oo0.c,00:i«5'l20.ooo—9.522'45o.5Z2M Iühre leben, um— ohne nur was anders zu thun, a^S zu zählen — eine Trillion zahlen zu können. 2. Beyspiel. Wie lange müßte der Mensch leben, der erstens »2 Buchstaben, oder zweytens alle 24 Buchstaben beS Alphadeths auf alle mögliche Art versetzen wollte? Durch die Permutations-Rechnung sindet man, daß sich 12 Buchstaben 4?9'0oi.600 Mahl, Z4 Buch« ssaben aber nimmt man nun an, dcrMensch könnte — 102 — täglich »o.aoa Versetzungen vornehmen, so kamen auf ein Jahr 3'65o.o0o; michin müßte dieser Mensch, umerstensnur ,,2 Buchstaben zuversetzen, ^I'aoi.Ooo : I'65o.00on2 z3i-2^ I>:hre leben, woiu also schon kein gewöhnliches Menschenalter mehr hinreichen würde, um ak>er zweytenZ gar alle 24 Buchstaben zu ver^ setzen, müßte er 62o.446'4"i.73I'259^3c)'36o.c»00,:3'65o.o00—i6g.g65''663^83'552.75c> Jahre uno iÜ6 Tage leben, ohne nur was anders zu thun, als zu versetzen. 2. Beysoiel. Wie groß müßte der Naum feyt,, auf welchem alle möglichen Versetzungen der 24 Buchstaben Platz hätten, wenn man jedem Buchstaben auch nicht mehr als nu? den RlMm einer Quadrat-linis ll gestattet? Auf »^" haben also i2>< 144 — 20.736; auf ,^ habe,« 20.736^26 — 746.496, ,n,d endlich auf »HI Meile 746.496 ^ i6'aoo.oc>om ii'c)4Z.956'oc)a.oaa Buch' staben Platz. AuS geometrischen Berechnungen ist b^künnt, daß unsere ganze Erdkugel nicht mehr alS 9'23o.ooo derley Qu^dratmeilen Oberssache hat; es werden also auf der ganzen Erdoberfläche nicht mehr ali ,i'g^I.c,I6'oac».Ä0Q x g^äo.ooo—i io^üZI>726'o3o.ac>0'<)o<).o0a Buchstaben Platz haben, deren jeder nicht mehr alä iHH" einnimmt; da aber nach de« zweyten Beyspiele die vier und zwanzig Buchstaben sich 620.446^1.733'259.45c)'36a.<)aa Mahl versetzen lassen, so werden also 62o.44ä'40i.733'23I.43<)'36a.ooo : 1 io'L3g.726'o8o.0a0'cio0.ao01^55«7,,^°"M^'^ Erbkugeln erfordert, um für alle möglichen Versetzun« gen der 24 Buchstaben Raum zu gewinnen. 4> Beyspiel. Was würde die Erde wiegen, wenn sie durchaus vom reinsten Ducatengolde wäre? Auf einen CubikM Gold gehen 2o l^2 Loth, folglich wiegt ein C. Sch. 1728 X 20 i^2 ^35^24 Lorh; eine C. Kl. wird demnach 35.424 x 216— 7'65i.5ä4 Loth, und endlich eine Cubik-Meile 64.ocx)'uc»a.0l)o x 7'65i.bö4 —489.70^^76.ooo'ooc).000 Lothe wagen: da nun nach geometrischen Rechnungen die Erde 2.662'Q0a.0oa derley Cubik'Meilen hat, so wiegt die ganze Erde 489.^^I^.ooa'ooo.Vao ^ 2.662'o<2o.ooa^ H.3o3B65.o62'Ii2.00(>'0oc!.000'oo0.o0c> Lothe, das ist 4o^737.032'2i6.ooc>'ooo.ooc>'c,oa,<)00Pfunde odee 407,37^332.H60o'oo0.oo« Cubikzolle; da nun die Erde 2.662'0oc».ooa Cubik«M«i!en hat, so hat die ganze Erde 2I.6ä7'672.ooo'ooo 000 X 2.662'000.000^62>569.5i5^264.Qoo'c>oo.ooo'ooÄ.o0o Cubikzolle. 6. Beyspiel. Was wlnde die Erbe werth seyn, wenn sie der Bedingung des vierten Beyspiels gemäß vom reinsten Ducatengold »väre? Ein Cubikzoll Gold wiegt 2a ij2 Loth und gibt io3 Stücke Ducaten, mit.hln wäre die Erd« 63^89.5^264 000'000.0c)0'0ao.o0o X io5 — 6.54^720.072^92.o00'0Q0.ooa°oo0.000 Stück Ducaten werth, oder 6.54g'720.072^Kg2.oaa'a0o.0so'I00.ooo ^4 ^2 —29.475^740.32^664.o00"00o.oo0'oo0.ooo Gulden: aus welchem ersichtlich, daß die Erde, wenn sie auch vom reinsten Ducatengold wäre, noch lange keine Quintillion Gulden werth wäre, denn 29.^7^740.324M4.0c>c>'oc>o.oo0'ooo.ooc» sind kaum der 34ste Theil einer Quintillion. —> ic>3 — 7. Beyspiel. War die Gnade, die sich Sessa Ebn' Dahir (eil, arabischer Mathematik^', welcher im eilften Jahrhundert das Schachspiel erfand) vom König Scheram erbach, der ihm selbe ftey° stellte, wohl so lacherlich, als sie dem Könige anfanglich seiner Meinung nach vorkam? Bekanntlich hat das Schachbret L^Felder; mm bath er den König, er möchte ihm zur Belohnungseiner Erfindung nnr so vieleWeitzenkörnerverabfolgen lassen, als die Summe betragt, die herauskömmt, wennmanauf d^s erste Feld ein Weitzenkörnlein, auf das zweyte zwey, aufdas dritte vier, auf das vierte acht, auf das fünfte sechzehn u. f. f. auf jedes folgende noch ein Mahl so viel rechnet, als auf das vorhergehende, und so durch all« 64 Felder. Die Körnlei,?, die für jedes Feld zu geben waren, machen eine geometrische Progression von 64 Gliedern, in welcher der beständige Exponent zwey ist, und die Summe derselben, oder welches einerley ist, die Anzahl der geforderten Weitzenkörner beträgt 16^46.7^073.7oc)'55i.6i5. Nun muß ein großes Schiff seyn, welches Z'ooo.ooo Pfunde vom GeHeide aufladen kann. Man nehme an, daß ein Pfund 7.200 Körner enthalte, welches gewiß hoch angerechnet ist, so wird ein Schiff nicht über iH.Haa'ooo.oos) Körner ou^aden können; dividirt mannun mitdieserZohl diegtfundene,sobekömmt man iä'446,74^o73.7N9'55i.6i5: »4.4c>o'ooo.ooo — i.28i'o23.894^.^^ Schiffe, welche erforderlich Nimmt man hievon nur die runde Zahl i.ooo'oon.ooa, so müßten für diese Zahl schon inao Vötte>.' auf der Erde seyn, jedes Volk müßte 1000 Seehafen, und jeder Seehafen ,000 Schiffe von oben vcrwugttt Volk. Sech. Schiffe ^ Größe haben, um das Getreide aufladen zu können; denn iuuo ^ 1000^ i,ooH—i.ooo'ooQ.aoo Schiffe. Piof. Frank. W i t t e r u n g s - B e r i ch t. Gegen die trüben Vorhersagungen des Herrn Professors Düunar, die sich leider im versiofsenen Mo» nathe nur allzuwohl bewährt haben, fin-det sich nun endlich in öffentlichen Blatternein Trost; denn ein erfahrener Witte» ungskundiger in Wiesbaden will für den Mo« nach Iuny dem Monde folgende Witterungs«Anzeigs abgelauscht haben: „Eine uralte Beobachtung ist: „prima e53Lcunäa niliii, lel-Ua 2ÜHU16 , huuNa vel Quinta HU2ll5, tat,a lun.'Nl« tuÜs." Also : Der ».und 2. Tag nach dem Neumond bedeutet nichts, das heißt: Wie die Witterung in diese«; bendcn Tagen nach demselben sich einstellt, so läßt sich daraus noch nicht auf die Witterung in dem bevorstehenden Monath schließen; der 0. Tag bedeutet etwas, hat nähmlich schon einigen Einfluß auf die.Wit-terung in den nächsten vier Wochen; wie aber der H. oder 5. Tag nach dem Neumond iii, und besonders darin für gute Witterung günstiger Wind sich einstellt, so bleibt ver ganz« Monath. Da nun der 3., 4. und 5. Tag nch mit gutem Wetter und günlngemWinde eingestellt haben, so wird sich für den Monach Iuny diese uralle Beobachtung dadurch erproben, caß wir in dem Laufe dieses Mo« nachs, also bis gegen den 26. Iuny, die schönste und fruchtbarste Witterung, demnach auch eine gute Trau» > benblüthe und daher nicht ohne Grund einen guten Wein zu erwarten haben, indem dieselbe die größte Hoffnung dazu gibt. Nach früheren, vor Kurzem erschienenen, Zeitungsblöttern soll es zwar weder einen 1811er noch 1622er Wein geben; allein,^ dann g>bt es doch gewiß einen i62^er, dem man den Vorzug vor jenen beyde«? noch nicht absprechen kann." Neu ? Seelander Art, menschliche Köpfe aufzubewahren. ^ Wenn der Kopf von dem Körper getrennt, und all das Innere herausgenommen worden ist, so wird er, in Blattn-eingewickelt, in eine Att vonOfcn, von — I0^l. — »Kaiserliche Hoheit! ! Mit den Gefühlen tiefster Verehrung und innig' ! sten Dankes empfing der allerunterthänigst unterzeichn > nete Verein die, von Euer K. Hoheit zur Erhaltung : der Burgruine von Weinsberg, bestimmte so reiche ' Gabe, und erkühnt sich^ ,^,-.K. Hoheir einen Ning ; zu übersenden, in den ein schmuckloses Steinchen aus - der Burg deutscher Frauentreue gefaßt ist. : Als E. K. Hoheit das geliebte Vatertand verlie, ! ßm, in die Arme des erhabenen Gemahls zur schöne" ! Bestimmung des ehelichen Glücks eilend, war Weins' bergs Burg der Frauentreue eine der letzten bedeuiungs' rollen Stätten des geliebten HeimathlandeS, die E.K. Hoheit segnend nachschaute. Möchte beym Anblicke dieses Ringes, der einen Stein vom Heimathlande uM- > schließt, jedesmahl E. K. Hoheit fühlendes Herz einiii ' innigen Gruß von diesem Heimathlande empfinden/ > dann wird dieser so einfache Ring — das wissen wir! ^ — in E. K. Hoheit Augen nie, auch von dem reichsten » Edelsteine an E. K. Hoheit fegensprechender Hand überstrahlt werden. Möchte unser Weinsberg doch daS Glück erleben, ein Mahl die gcfeyerte Beschützerinn sei« nerBurg, begleitet vom erhabenen Gemahle, in fei' nen Mauern verehren zu dürfen! Solcher Tag det Freude, sollten auch wir ihn nicht sehen, o möchte er doch unsern Kindern werden! Kaiserliche Hoheit! O möchte doch alles Glück, was treue Gattenliebe, was ein herzliches eheliches Verhältniß/ im Pallaste wie in der Hütte, die Erd« zum Himmel macht, bald mit all seiner reichen Füll« ungetrübt in dem so werthen HerzenE, K. Hoheit ruhn! Das ist unser! das ist aller Würtembergennnen Wunsch.'!" Lückenbüßer. Swift sagt: Wer den Pöbel mit seinen Grütl-den überzeugen will, der will einen Balken mit eine»« Rasiermesser zerschneiden. des Kopfes dauert so lange, b!s alle Feuchtigkeit, welche oft abgewischt wird, verdunstet ist, worauf man ihn dann vollends in der Luft trocknen laßt. Man hatemige dieser Kopfe nach England gebracht: die Züge, das Haar und die Zähne waren so vollkommen, wie im Leben, und haben sich seitdem nichts verändert. Der Gebrauch, die Köpfe aufzubewahren, ist bey diesen In. sulanern allgemein. Fürs Erste bringen sie dieselben aus dem Kriege als Siegeszeichen mit, und beym Friedensschluß wechseln sie solche mit dem Feinde aus, und eine Auswechselung von Köpfen bildet in den Vertragen eine . gewöhnliche Clausel. Jetzt pflegen sie dieselben an die Europäer gegen eine Kleimgieit zu verrauschen. Wieder höhlte Empfehlung. Zwey unlängst wieder vorgekommene Fälle, wo ,in junger Mensch fürchterlich mit Pulver, ein Vierziger aber durch siedendes Wasser sich verbrannte, mid denen Beyden das Auflegen von Baumwolle auf die »erbrannten Stellen die Schmerzen fast augenblicklich stillte, die Wunden aber allmählich und leicht heilte, vel-anlassen, dieses schon einige Mahl angezeigte leichte Mltlcl aufs neue allgemein in Erinnerung zubringen. M i s c e l l e n.