Prä«i«mrratio»s - Preise: Fit Laibach-; «auzjährig , . ü fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 „ 2ü „ Vierteljährig . 2 .. 10 „ Monatlich . . . — „ 7» „ Mit der Post: Banzjährig 12 sl. Halbjährig.............. I» „ Vierteljährig L Für Zustellung inS Ha»s viertelj. LS kr., monatl. Str. Einzelne Nummern 6 kr. Rrdactio« Bahnhftsg-ffe Nr. 132- > Für complicierten SayÄ dere Vergütung. Nr. 29. Montag, 7. Februar 1876. Morgen: Johann v. M. S. Jahrgang. Ungar» und die Nalioimlbml. Bor wenigen Tagen wurde eine Denkschrift des Gcneralsecretärs der österreichischen National-^ bank, Herrn v. Lncam, der Oeffenli-chkeit übergebrn. j Dieselbe führt den Titel: „Die österreichische Na- tionalbank während der Dauer des dritten Privilegiums." Die Schrift will, wie der Verfasser selbst einräumt, weniger eine Geschichte dieses Bankinstitutes während der bezeichnet«! Zeitpcriode bieten, als vielmehr eine Darlegung des Gedankens, von welchem sich die Nationalbank in der schweren Zeit, die hinter uns liegt, leiten ließ, und verfolgt den Zweck, die Verwaltung der Bank gegen die Anklagen zu rechtfertigen, welche gegen ihre Gebarung sowol im allgemeinen als insbesondere von Ungarn aus erhoben werden. Ritter v. Lucam, der seit fast zwanzig Jahren die Seele der Bankleitung ist, ist wie kaum ein anderer befähigt, die Recht- der Bank im publieisti-schen Meinungskampfe, wie gegenüber den Ansprüchen Ungarns und seinem Geschrei - nach einer selbständigen Zettelbank zu vertreten. Seine Abhandlung erhebt sich daher auch weit über da« Richtmaß einer gewöhnlichen Streitschrift und beansprucht schon wegen ihres reichen und wichtigen Jnbalts die volle Aufmerksamkeit aller politischen Kreise. Her" von Lucam gibt uns nicht nur ein klares Bild der Gebarung der Bank während der ereignisvollen Periode von 1863 bis Ende 1875, sondern schildert auch in großen Zügen den wirthschastlichen Niedergang Oesterreichs und dessen zum Theile noch immer nicht genügend erkannte oder doch nicht gebührend gewürdigte Ursachen und entwickelt an den thatsäch-lichen Vorgängen die Grundsätze einer geordneten Bankverwaltung. Wie bekannt, wurde die österreichische Nationalbank zunächst zu dem Zwecke gegründet, nach dem großen Staatsbankerotl des Jahres 1811 das Staatepapiergeld einzulösen und so allmälig eine Regelung der Geldwährung herbeizuführen. Sie wurde deshalb von allem Anfänge mehr als ein staatliches Institut betrachtet und konnte sich bis in die jüngste Zeit der staatlichen Ausnützung nicht er. wehren. Die letzte Periode dieses Ringens nach Selbständigkeit liegt in der Abwicklung des lieber-ewkomtnenS vom Jahre 1863 und der Wiederherstellung des Bankprivilegiums im Jahre 1868, welche den Inhalt der beiden ersten Abschnitte der Lucam'schen Denkschrift bilden. Wir theilen in folgendem das charakteristische Vorwort und das Kapitel „die Nationalbank in Ungarn" mit. Das elftere lautet: „Kuiz vor Beginn der Bekhanklungen, welche in der Bankacte vom Jahre 1863 ihren Abschluß fanden, veröffentlichte die Nationalbank eine Denkschrift, welche namentlich in ihrem tabellarischen Theile, über die Entwicklung der Nationalbank seit deren Begründung bis Ende 1860, ausführliche Nachweisungen enthielt, und sowol im Laufe der erwähnten Verhandlungen, als auch von der Fach-Literatur des In- und des Auslandes wiederholt benützt wurde. Die bevorstehenden Verhandlungen über die Verlängerung des Bankprivilegiums sind wol der geeignete Änlaß, abermals eine ähnliche Arbeit der Oeffentlichkeit zu übergeben. Zudem begegnele man in den lrtzten Jahren nicht selten der Andeutung, es gebe in der Monarchie niKt nur eine ungarische, sondern eine Bank^ frage überhaupt, insoftine nemlich, als im allgemeinen große Reformen an der Nationalbank nöihig seien. So lag eS nahe, den Rückblick auf die Vergangenheit mit der Erörterung mancher für die Zukunft gewünschter Reformen zu verbinden, wenn gleich der Gegenstand dadurch mehr, als beabsichtiget war, an Ausdehnu.ig gewann. Es ist keine Geschichte der öster reichischen Nationalbank, welche in dieser Schrift geboten werde» will, wien ol deren tabellarischer Theil die reichere Gestaltung des Institutes nach außen, dessen fortschreitende Befestigung nach innen, während eines ereignisfchweren Zeitabschnittes, Jahr um Jahr, in beredten Ziffern erkennen läßt. ES ist mehr eine Geschichte des Gedanken«, von welchem ^ich die Nationalbank leiten ließ in der meist harten Zeit, die hinter uns liegt. Immer standen der Nationalbank Gesinnung-» genossen mit dankenSwerther Unterstützung zur Seite, wllche sowol ihren redlichen Willen anerkannten, als auch im großen ganzen die Wege billigten, die sic ein-schlug, um, soweit ihr die« zukam, das öffentliche Interesse zu wahren. Aber sie traf auch oft auf Heft tigen und herben Widerspruch. Ist es auch nicht möglich, die Gründe, von welchen sich die Nationalbank in ihrem Wirken be« Jenisseton. Ein Gedenktag. Oesterreich im allgemeinen, insbesondere das Land Krain und dessen Landeshauptstadt, feieren im April l. I. einen Gedenktag, den siebzigjährigen Geburtstag des begabtesten und hervorragend-sten deutsch-österreichischen Dichters, des Grasen Anton Auersperg, bekannnter unter dem Schriftstellernamen Anastasius Grün, eines Mannes, der bereits zu Metternichs und Se^lnitzky's Zeiten die Freiheit besungen und von der Nachwelt als einer der Vorkämpfer des constitutionellen Lebens in Oesterreich genannt werden wird. Anton Alexander Maria Graf von Auersperg wurde am 11. April 1806 zu Laibach geboren. Der hoffnungsvolle Sprosse edler Ahnen erhielt seine erste Erziehung im elterlichen Hause, größtentheils im Schlosse zu Thurn am Hart, Bezirk Gurkseld in Krain. Im Sommer des Jahres 18l 3 faßte der Vater unseres gefeierten Dichters den Entschluß, den kleinen Anton zu seiner weiteren Ausbildung der theresianischen Ritterakademie in Wien anzuvertrauen. Die ziemlich beschränkten Pädagogen dieses Staatsinstitutes erklärten diesen Zögling nach zweijährigem Aufenthalte in der genannten Akademie für — unverbesserlich. Die Beweggründe zu diesem UrtheilSsprnche mochten darin bestanden haben, daß sich in dem körperlich und geistig aufblühenden jungei: Grafen die Keime eines freien Menschen- und Dichtergeistes bereits lebhafter zu rühren begannen, als es eine Erziehungsanstalt für Adelige, die seinerzeit in der Bu-reavkratie hohe Stellungen einnehmen sollten, damals billigen mochte oder durfte. Nach zweijährigem Aufenthalte im Theresia num trat der junge Graf in die Jngenienrsakade-mie über, aus welcher er infolge des im Jahre 1818 eingetretenen Todesfalles seines Vaters abberufen wurde, nachdem die Bormundschaftsbehörde die Fortdauer einer militärischen Erziehung für ihn als einzigen Sohn nicht mehr passend fand. Ein Privat-Erziehungsinstitut, welches nun den werdenden Jüngling aufnahm, sagte demselben bei dem muckerischen Geiste, welcher darin herrschte, eben auch wenig zu. Der Widerspruch zwischen dem äußeren Verhalten, zu welchem er gezwungen war, und dem Triebe, der sich im Innern des Knaben regte; das MiSverhältniS von Schein und Sein verfehlte nicht, das junge Dichterblut mit Bitterkeit zu mischen. So manche seiner Dichtungen geben hierüber Aufklärung. Graf Anton war, wie man es in Oesterreich nannte, ein „guter Student"; er trat aus der Privat» Erziehungsanstalt aus und in die philosophische Lehranstalt über. Die Rechtsstudien beendete Graf Anton an der wiener Universität, zwei Jahrgänge derselben hörte er in Graz. Schon während der Studienzeit machte Graf Anton poetische Versuche, welche in der „Philomele" und „Theaterzeitung" von Bäuerle veröffentlicht wurden. Im Jahre 1830 erschienen zu Stuttgart „Die Blätter der Liebe" von Anastasius Grün. „Der letzte Ritter" (Stuttgart 1830), ein Romanzencytlus im Nibe-lungen-Versmaß, in welchem er das Leben und die Thaten des ritterlichen deutschen Kaisers Maximilian I. behandelte, erregte bereits Aufsehen. Nicht blos das nationale Element im allgemeinen, sondern der reale historisch-politische Boden war es, in welchem das Talent unseres heimatlichen Dichters wurzelte, aus welchem es seine Nahrung zog. Frühzeitig von den lebensfrischen und naiven Erzeugnissen der altdeutschen Dichtkunst angezogen, selbst an ihrm Wunderlichkeiten, an dem Barocken und Abenteuer« stimmen ließ, zu erörtern, ohne entgegengesetzte Auffassungen zu widerlegen, und ist dabei wenigstens der Schein der Polemik kaum ganz zu vermeiden, so lag eine solche doch gewiß nicht in der Absicht de« Verfassers. Die eingangs erwähnte Schrift konnte vor fünfzehn Jahren veröffentlicht werden, ohne daß sich deren Verfasser nannte; sie beschränkte sich im Wesentlichen auf die Miltheilung von Thatsachen, die ohne Nachtheil ebenso gut einer Körperschaft, wie einem Einzelnen zugefchrieben werden mochte. Nicht so die vorliegende Arbeit. Sie begleitet die Thatsachen mit Betrachtungen, für welche der Einzelne, von dem sie allein und unmittelbar aus-gthru, persönlich einzutreten hat. (Schluß folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 7. Februar. Inland. In der Freitagssitzung des Abgeordnetenhauses legte der Handelsminister einen Gesetzentwurf über die Vereinigung der mährisch-schlesischen Grenzbahn mit der Nordbahn vor. Abgeordneter Schönerer und Genossen interpellierten die Regierung, ob dieselbe, entsprechend der Finanzlage, energisch dafür sorgen wolle, daß die Ausgaben für die gemeinsamen Angelegenheiten mit der Leistungsfähigkeit der westlichen Reichshälfte in Uebereinstimmung gebracht, d. H. der Beitrag Oesterreich« zum gemeinsamen Budget erheblich herabgemindert werde. Das Haus lehnte hierauf den Antrag Aronawetters auf Freigebung des Apotheker-gewerbes ab und beschloß, in die Lpecialdebatte des Gesetzentwurfes wegen Abänderung der Bestimmungen des bürgerlichen Gesetzbuches rücksichtlich des Ehe-rechtes einzugehen. Ueber die geheim?» Conferenzen der H e r r e n h a u s m i t g l i e d e r und die von denselben gefaßten Beschlüsse wird der „N. Fr. Pr." nachträglich folgendes mitgetheilt: Die in Bezug auf die ungarischen Verhandlungen gefaßte Resolution, welche dem Ministerium mitgetheilt und dann mit dem bekannten Schreiben beantwortet wurde, formulierte die einmüthige Ueberzeugung des Herrenhauses dahin: ..Es könne einem Begehren nicht staltgegeben werden, wodurch a) die Einheit des Reiches noch mehr gelockert werde, als dies leider bireits durch den Ausgleich vom Jahre 1867 ge schehen ist; b) die Machtstellung des Reiches ge sährdet, e) das einheitliche Geldwesen und die Credit-Verhältnisse Oesterreichs benachtheiligt, ä) den im ReichSrathe vertretenen Ländern noch größere Lasten als bisher auferlegt würden." Am 2. d. fand im Bureau des Präsidenten Dr. Rechbauer eine Conferenz der Obmänner der drei verfassungstreuen Clubs des Abgeordneten Hauses statt, an welcher der Ministerpräsident, der Finanzminister und der HandelSminister theilnahmen.. Die Regierung hat nemlich den Wunsch geäußert, daß das Gebührengesetz noch im Laufe dieser Session vom Abgeordnetenhause erledigt werde. Frei-Herr de Pretis und Handelsminister v. Chlumecky vertraten in der Mittwochsconferenz diesen Wunsch der Regierung. Ersterer namentlich äußerte, daß er auf der Berathung und Annahme des Gesetzes bestehen müsse, wenn er sich auch jede Amendierung desselben gefallen lassen könne. Die verfassungstreuen Clubs werden nun darüber zu entscheiden haben, ob dem Wunsche des Herrn FinanzminifterS Rechnung zu tragen sei. Ausland. Die Welt wird sehr bald um einen Staat ärmer werden; Lauenburg, das seit 1864 in Personalunion und — durch die norddeutsche und später die deutsche Verfassung — gleichzeitig in engster Realunion mit Preußen stand, wird noch im laufenden Jahre zu existieren aufhören, in Preußen einverleibt werden. Weder die Lauenburger, noch die Preußen werden ob dieser Vereinfachung der Geographie Thränen vergießen. Erzbischof Graf LedochowSki ist am 3. d. aus dem Gefängnisse entlassen worden, hat die Erklärung verweigert, sich nicht im Bereiche seiner Diö> cese blicken zu lassen und ist darum nach Berlin transportiert worden. Ob man ihn sogleich nach Torgau transportieren wird, wissen wir noch nicht; in jedem Falle wird er rechtzeitig auszureißen wissen. Die ihm von den Ultramomanen zugedachten Ovationen sind allerdings vorläufig zu Wasser geworden. Die Wahlbewegung für den Senat ist in Frankreich zu Ende, die Wahlbewegung für die zweite Kammer hat begonnen. Das conservative Wahlcomit6 hat einen Aufruf erlassen, in welchem es die bei den Senatswahlen erlittene Schlappe bekennt und zu verdoppeltem Eifer bei den Deputierten, wählen auffordert. In Paris haben am DinStag die Wählerversammlungen für die Abgeordnetenwahlen begonnen. In der Vorstadt BatignolleS hatte Herr Eduard Lockroy, der geistvolle Mitarbeiter des „Rappel," welcher in der Nationalversammlung die Stadt Marseille vertrat, als ein Candivat, der sich speciell vornimmt, den Klerikalismus zu bekämpfen, entschiedenen Erfolg. Bezüglich der Schlappen, welche die beiden Minister Buffet und Dufaure durch ihre Nicht wähl erlitten haben, wäre zu bemerken, daß, während der Minister de« Innern im Vogesendepartement einer republikanischen und verfassungstreuen Mehr heit unterlag, der Justizminister Dusaure in der Charente durch die Bonapartisten, also durch die erklärten Gegner der Verfassung, geschlagen wurde. Dusaure ist somit nur als Candidat, Buffet dagegen als Minister und Candidat unterlegen. Ein Ministerwechsel ist jedoch trotzdem bis zum Zusammentritt der beiden Kammern nicht zu gewärtigen. Ueber die Stellung Rußl andS zur Insurrektion erhält der „Pester Lloyd" aus Petersburg, 26. Jänner, eine interessante Mittheilung: Ein Herr Wesselitzky-BojidariL, der Delegierte des internationalen HilsseomitöS, sei vom Schauplatze der Jnsur-rection hier eingetroffen und habe über die Thätigkeit des Eomitss Bericht erstattet. Wesselitzky wurde vom Fürsten Gortschakoff empfangen, und da er demnächst in die Herzegowina znrückkehrt und sich dort eines großen Einflusses erfreuen soll, so forderte ihn der Reichskanzler auf, den Insurgenten zu erklären, daß sie sich mit den in dem Andrassy'schen Projecte vorgeschlagenen Reformen zufriedenzugeben, auf eine Unterstützung Rußlands im Falle der Weigerung aber durchaus nicht zu rechnen hätten. Der Fürst legte ihm ans Herz, seinen Einfluß zugunsten der Paci-fication aufzuwenden und die Aufständischen von weiterem Blutvergießen abzuhalten. Die türkische Botschaft veröffentlicht m londoner Blättern zwei neue Beiträge zu den Reformverheißungen der Pforte. Daseine dieser Actenstücke bestimmt die Einsetzung von Unter» suchungS Gerichtshöfen, denen die von der Polizei verhafteten Personen vorgestellt werden müssen, damit schleunigst festgestellt werde, ob Grund zur Festhaltung sei, oder ob man die Gefangenen wieder ohnrweiterS in Freiheit zu fetzen habe. Das zweite Aktenstück betrifft die Wahlen für die Cwilgerichte und Ver-waltungsräthe der Provinzen. Jeder soll Urwähler sein, der das Alter von zwanzig Jahren hat und Steuern zahlt. Die Wahlmänner müssen 25 Jahr alt und unbescholten sein, niemanden belästigt haben und dürfen nicht mit den zu Wählenden verwandt sein. Die letzteren müssen denselben Bedingungen genügen, wie die vorige Kategorie, und 30 Jahre alt sein. Es ist die doppelte Zahl von Personen für Tribunale und VerwaltungSräthe zu wählen, und die Regierung ernennt aus denselben die erforderliche Anzahl. Die serbische Skupschtina ist geschlossen. ES hatten sich dort viele unerquickliche Austritte abgespielt, welche die Existenz der Regierung in Frage stellten und längere Zeit dem Gerücht Nahrung gaben, daß der Fürst abzudanken gedenke. Di-seS Gerücht wurde bekanntlich dieser Tage mit eigenthümlicher Vehemenz dementiert. Zur Tagesgeschichte. — Anklage gegen einen ReichsrathS-abgeordneten. Abg. Dr. Weeber erstattete dem Ab-geordnetenhause am Dinstag folgenden Bericht: Bei der Finanz Bezirks-Direction in Leitmeritz wurde ein RecurS lichen der mittelalterlichen Poesie Behagen findend, mit dem deutschen Sagen- und Legendenkreise innig vertraut, hatten Studien und Lebensweise au dem Dichter dasjenige nur weiter ausgebildet, wozu Anlage und Charakter hinneigten. Im Jahre 1831 verließ Graf Anton Wien, um die Verwaltung der ihm erblich zugefallenen Herrschaft Thurn am Hart zu übernehmen. In diesem Jahre erschienen „Lyrische Blätter", namenlos, voll Wärme, vaterländischer Begeisterung, voll gerechten Zornes, gegen alles Verkehrte, mit Maß satirische Pse'le schleudernd, deren keiner sein Ziel verfehlte. Die Wirkung der „Spaziergänge eines wiener Poeten" war eine außerordentliche; in diesem Merkchen (Hamburg 1831), das durch glückliche Bereinigung von Freisinn, Witz, Humor und der gewandtesten Form alle späteren politischen Lyriker weit hinter sich ließ, fielen goldene Worte, welche der Lüge, Heuchelei und politischen Verknöcherung das Tovesurtheil verkündeten. Die Märztage des Jahres 1848 vollführten die Ereignisse, welche in „den Spaziergängen" prophezeiet wurden. Der Name des Dichters .Anastasius Grün" lief iu Deutschland und Oesterreich von Mund zu Mund, man rrrieth den Verfasser. Die im Jahre 1835 unter dem Titel „Schutt" erschienenen Dichtungen zeigen den „politischen Dichter" in seiner Vollendung. Der gefeierte Dichter lebte indessen still, friedlich und zurückgezogen auf seinem ererbten Schlosse, pflanzte, säete, conversierte mit seinen Unterthanen krainisch; er brachte jedoch kurze Zeit des Jahres in Wien und auf Reisen zu; er lernte so Deutschland, Italien, Frankreich, Belgien und England kennen. Der Bibelspruch, „es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei," fand auch bei Anastasius Grün Eingang. Am 11. Juli 1839 reichte Gras Anton Auersperg der liebenswürdigen Maria Reichs-gräfin v. Attems die Hand. Sechs Jahre verstummte die Leier des gefeierten Musensohnes. Es erschienen sodann „Die Nibelungen im Frack". (Leipzig 1843), welche eine minder günstige Ausnahme fanden. Am 13. März 1848 traf Anastasius Grün in Wien ein, er war Zeuge des großen Besreiungs-schauspieles, er sprach am 15. März 1848 ein gewichtiges Wort in der Kaiserburg zu Wien. Anastasius Grün war es, welcher das Constitutionspatent am 16. März 1848 nach Graz brachte. Im April 1848 saß Anastasius Grün im Fünfziger-Ausschuß in Frankfurt, im sogenannten Vorparlament, wurde später vom laibacher Wahlkreise in die Nationalversammlung gewählt, aus der er jedoch bereits am 26. September desselben Jahres wieder austrat. Obgleich seiner dem Idealen zugewandten Natur durch die September- und Oktoberkatastrophe.i in Oesterreich die unmittelbare Theilnahme am öffentlichen Leben verleidet worden, folgte er doch, nach dem Umschwünge der Dinge im Spätherbst 1859 einer Berufung in die Commission von Vertrauensmännern zur Berathung eines Gemeindegesetzes für Krain, sowie 1860 dem Rufe des Kaisers in den verstärkten Reichsrath. Nachdem die Reichsverfassung ins Leben getreten, wählte ihn der Wahlkörper der Großgrundbesitzer als Abgeordneten zu dem Landtage des Herzogthums Krain, und als er die ihm zugedachte Wahl in das Abgeordnetenhaus des Reichs« ratheS abgelehnt, wurde er durch kaiserliche Ernennung Ms lebenslängliches Mitglied in das österreichische Herrenhaus berufen. In letzterem wirkte er für ein beharrliches Festhalten an der Reichsver-fassung, für Lösung der schwebenden Fragen (als Lehenablösung, Gemeindeverfassung, Preßgesetz, con- wegen zu hoch bemessener Nachtaügebühren überreicht. Die Bezirks-Direction fand sich durch den verletzenden Inhalt dieses Recurses beleidigt und brachte denselben vorläufig dem Bezirksgerichte zur Kenntnis. Die Staatsanwaltschaft stellte infolge dessen den Antrag aus Versolgung deS Abgeordneten Dr. Klepsch, den die Bezirks-Directton als Verfasser des Recurses bezeichnet. Der Immunitäts-Ausschuß ersah nun aus den ihm übermittelten Acten, daß die Finanzbehörde die Gebühr von einem Nachlasse, der im ganzen auf 482 fl. gerichtlich geschätzt war, auf über 600 st. bemessen hatte (Heiterkeit), Laß das strasprozeßordnungsmLßlge Berkbilgen an den Stcatsanwalt, die Anklage zu vertreten, gar nicht von der Finanz-BezirkS-Dircction gestellt wurde, daß nicht der geringste Anhaltspunkt dasür vorliege, daß Dr. «lepsch der Versasser des fraglichen Recurses sei, da derselbe nicht von ihm signiert sei (Heiterkeit); endlich daß die strafbare Handlung, wenn eine solche vorläge, unter allen Umständen verjährt sei. Der Ausschuß stelle daher den Antrag: eS sei dem A»suchen um Gestattung der Versolgung des Abg. Klepsch keine Folge zu geben. Der Antrag ward einstimmig angenommen. — Kranz Deal und der Freitag. Man schreibt aus Pest: Bei aller Geistesklarheit und Verstandes-schärse war auch Franz Deal von gewissen Borunheilen nicht sreizusprechen, nnd er theilte, wie Personen seine- näheren Umganges versichern, mit anderen großen Geistern die Aversion gegen den ominösen Freitag. Diese seine Voreingenommenheit stützte sich daraus, baß mehrere dunkle Älüller der ungarischen Geschichte, wie die Lonstituierung des 1848er Ministeriums, die Capitulation von VilagoS, an diesem Tage anSgesüllt wurden, und nur ungern emschloß sich der alte Herr dazu, an einem Freitage etwas anzufangen oder irgend einen Gesetzentwurf, an dessen Erledigung ihm gele. gen war, an diesem Tage in Verhandlung zu nehmen. Merkwürdigerweise sällt der Tod Deaks auf einen Freitag. Der edle Patriot, der sich beharrlich weigerte, an einem Freitag etwas anzusangen, konnte es nicht verhindern, an diesem Lage sein ruhmvolles Leben abzuschließen. — Räuber im Waggon. Wie daS Veroneser Blatt „L'Ädige" vom 1. d. M. erzählt, wurde am Abende zuvor in einem Eisenbahnwaggon zweiter Klasse aus der Bahnstrecke Ala-Verona ein frecher Raubaufall ausgeführt. Es befanden sich in dem Waggon Professor Steinhäuser aus Karlsruhe und seine Dienerin Anna Fetter. Als der Zug sich von Pescantina in Bewegung gesetzt, öffneten plötzlich zwei Gauner die Thür, stiegen ein, geboten den Insassen mit gezückten Messern Stillschweigen uns nahmen dem Professor sein ganzes Geld ab, gegen 2000 fl. in Silber und Banknoten: dann gingen sie in ei» anstoßendes Loupe, in welchem sich der Ingenieur Lnbei aus Trient befand, um auch diesen auszurauben. Es entstano ein Ringen, und die Räuber mußten leer abziehen; sie stiegen dann, nachdem sie den Prosessor nochmals bedroht, aus und flohen querfeldein, der Etsch zu. Der Raubansall war zwischen den fefsionelle und Schulangelegenheilen, dlrecte Wahlen, wie erst jüngst noch durch ,em energisches Em-treien für das Kwstergesetz) »in sreiheulicheu Sinne und zu diesem Beyuse aus ein emverständllches Zu-sammengehen mit dem übgeordneienhauie als der eigemlichm Volksvertretung. Ebenso erhob er sein gewichtiges Wort sür eine friedliche uno constitutio-nelle Ausgleichung der Verfafsungsdifferenzen mit Ungarn sowie für ein freunonachbarltches Zufam-me»gehen Oesterreichs mit Deutschland, Vekannt sind seme ebenso formvollendeten wie gedankenliefen und «cht freiheitlich staalsmännifchen «dreßentwürfe, d>e als Antworien auf die Thronreden de« Monarchen erfolgen und jedesmal fast einstimmig Annahme fanden. Bon seinen spälern Dichtungen nennen wir noch den ,Pfaff von Kahlenberg" und die „Volks-lieber aus Krain" (Leipzig 1850). Für letztere be-aniprucht der Dichter mil Recht die vollste Ueber-setzerireue. Sie enthalten uraiiem Volksthum abge> lamcdte Schönheile», u. z in iiesälligster und anmulhig-ster Horm. Außer der Veröffentlichung des Nachlasses seines freundes und Geistesverwandten Nikolaus Lenau (Stuttgart 1851) und der Herausgabe von dessen „Sämmtlichen Werken" (4 Bse. Stuttgart 1855) brachle d e letzte Zeit nebst mehreren kleineren Ga» Stationen Domigliara und Pescantin^, die eine Viertelstunde Fahrzeit von einander entfernt find, geschehen. Der Zug kam wegen der gepflogenen Nachforschungen mit einer Verspätung von 17 Minuten in Verona an. In Pescantina wurden am t. d. M. zwei Strolche verhaftet, welche der That bezichtigt sind. Es hat sich vor kurzem auf derselben Bahnstrecke ein ähnlicher Vorfall ereignet. Lokal- und Provinzial-Augelegeuheiteu. — (Der hiesige Turnverein) hielt vorgestern im Tlubzimmer der Lastnorestanration eine Generalversammlung ab. Der Geschästsbericht umfaßt die Zeit vom Oktober 1875 bis heute, drückt volle Befriedigung über die Wiederbelebung deS Turnvereins und die lobenswerthe Tätigkeit des Turnlehrers Herrn Julis Schmidt aus und meldet, daß die Turnhalle an Dinslagen und Samstagen von 16 bis 20 Mitgliedern besucht wurde und dort Frei-und Geräthübungen statlfinden, an welchen Zöglinge der Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalt, des Institutes Waldherr, Schüler des Gymnasiums und der evangelischen Schule theilnahmen. Der Turnlurs sür Mädchen zählt 20 Frequentantinnen. Der laibacher Turnverein hielt wöchentliche Kneipabende ab, an welchen Geschäftliches behandelt und hierauf dem Vergnügen gehuldigt wurde. Der Verein trat in Gesammtheit dem Verbände der deutjch-öfterreichische» Turnvereine und der Sektion tirain des deutsch-österreichischen Alpenvereines bei. Hieraus nahm die Generalversammlung folgende Wahlen in den Turnrath für das Vereins-jahr 1876 vor: «renner (Sprechwart), Bamberg (dessen Stellvertreter), Späth (Schristwart), Rüting (»essen Stellvertreter), Lantoni (Säcketwart), Karin-ger (dessen Stellvertreter), Schmidt (Zeugwatt), Dürr (Kneipwart) und Eberl (dessen Stellvertreter). Herr Max Krenner, Direktor der kcainischen Ballgesellschaft, erklärte ^ch mit Vergnügen bereit, die Vereinsobmannsstelle anzunehmen. Nach Vollzug der Wahlen wurde auch dem Sprech-wart-Stellverlreter Herrn O. Bamberg ein begeistertes ,Gnt Heil!" gebracht, welchen Spruch letzlerer dankend er-widerte. Diesen Vereinsangelegenheiten folgte eine heilere Kneipe. — (Unglücks fall.) Am 4. d. gerielh ein Arbeiter am hiesigen Rudotssbahnhose beim Verschieben der Waggons zwischen Stoßballen derselben und erlitt derartige «escha-digungen am Kopse, daß sofort L:r Tod des Arbeiters erfolgte. — (Schneefall.) In der Nacht zum S. d. er-lebte Laibach und Umgebung einen so massenhasien Schnee-sall, wie er seit dreißig Jahren nicht vorgekommen ist. Der Verkehr in allen Straßen und Gassen mußte nahezu eingestellt werden, der Schnee lag über 1 Meter hoch, in den engeren Gassen tonnte lei» Wagen einsahren; es sieten von den Dächern schwere Schneemassen herab und hätten, wenn nicht schnelle Hilfe vorhanden gewesen wäre, 1 Fnhnverk, ben m Volkskalendern und im „Zahrouch des öfter reich-ungarischen Beanuenoereins" noch den ,Rob>n Hood" (Llattgarl 1804), einen Ballaoencyklus, in welchem der Dichter uut jugendlicher Frische die eng lischen Volk-Poesien über jenen Nalionalheloen einer trefflichen Äearbeilung unterworfen hat. Graf Anlon Auersprrg ftehl den besten Namen der deutschen Literatur würdig zur Seite, er hat als Freiheassänger, als Staatsmann, Patriot und Menschenfreund seinen Namen zu den geachtelten unseres Vaterlandes gemacht, er hat dem Namen Oesterreichs unter den gebildeten Nationen Eqre und Anerkennung erringen Helsen, er verdient daher auch, saß Gejammlösterrcich seme Verdienste hochhalte und ehre. Jnsbesonders tritt diese Pflicht heran an die Bewohner feiner engern Heimat itrain, das zunäch,l theilnimmt an dem Ruhme des gefeterten Staats manneS und Dichters. M°g-n daher die Gemeinde Vertretungen, der conslitutlvneUe Verein in Laioach und andere Corporationen sich an die Spitze ,ieUen und beizeiten die Mittel und Wege berathen, wie der siebzigste Geburtstag unseres verühm.en Landsmannes würdig gefeiert werden soll. Nur ein Volk, das seine großen Männer gebührend zu ehren weiß, ist würdig, daß solche in seiner Mitte erstehen. 4 Männer, 3 Frauen und 5 Kinder verschüttet. Heute ward mit der Ausfuhr der Schneemaffen begonnen. Die Hans-eigenthümer werden zur Verhütung von Unglücksfällen es nicht versäumen, mit der Abräumung der Hausdachungen ohne Verzug zu beginnen und bei der Schneeabkehrung selbst den Vorgang der krainischen Baugcselljchast beim Hotel zur „Stadt Wien" zu befolgen haben. — (Rudolfsbahn.) Die hiesige Verkehrs- und Transportsection theilt uns mit, daß vom 5. d. M. nachmittags an infolge großen Schneefalles auf der Strecke Laibach-Villach der Gesammtverkehr bis aus weiters eingestellt werden mußte. — Mit Genehmigung des Handels-Ministeriums wurde der bisherige Stationsname „Schaner-seld" vom 1. Jänner l. I. an in „st. Lambrecht" umgeändert. — (Verkehrsstörung.) Jnsolge des Samstag den ganzen Tag über anhaltenden Schneesalles, der sich über einen großen Theil der Monarchie ausdehnte, mußte der Vettehr aus der Südbahn »n der Strecke Steinbrück-Triest ganz eingestellt, bezüglich die vom Norden ankommen-den Züge in Latbach aufgelöst werden. Man hat allen Grund zu der Annahme, daß, wenn das eingetretene Unwetter, das noch spät in der Nacht andauerte, sich auch über den Osten erstreckt hak, die Südbahn nicht vereinzelt bleiben und die alte Verkehrs-Misvre, von der wir Heuer doch schon genug zu kosten bekommen haben, von neuem beginnen werde. — (Europäischer Wetterbericht.) Bis zum 3. Februar war die seit 24. Jänner über Mitteleuropa andauernde ununterbrochen kalte und nebelige Witterung von teiner Luftbruckschwankung beeinflußt und daher keiner Ver-änderung unterworfen; das Barometer stand überall hoch, die Temperatur tief unter ihrem normalen Stand; starke Fröste und dichte Nebel waren an der Tagesordnung. Mehrere im Lause der verflossenen Woche vom Atlantic kommende Depressionen wandten sich, ohne sehr starke Winde hervorzurusen, gegen die Westküste von Norwegen, und nur im nördlichen Theile deS bottnischen Meerbusens trat stürmisches Wetter bei hoher Temperatur aus, während in Dänemark und über Skandinavien häufig Regenwetter sich einstellte. In Rußland waren starke Schwankungen in der Temperatur zu verzeichnen; bald stand dieselbe hoch über ihrem Normale und wurden sowol aus Haparanda, Archangelsk, Petersburg und mehreren sibirischen Stationen positive Temperaturen gemeldet, während 24 oder 48 Stunden später dieselben Stationen 2b bis 30 Grad Kälte meldeten. Italien halte ruhiges, meist trübes Wetter bei ziemlich hohem Luflbruck, jedoch ohne bedeutende Temperatnrdepreffion; seit Freitag morgens herrscht sowol über der ganzen Halbinsel wie aus der Adria starker Scirocco und find das Mittelmeer und die Adria in heftiger Bewegung; die Temperatur ist rasch gestiegen und über der normalen; in Istrien und Dalmalien herrscht Regenwetter. Seit 48 Stunden ist nun ein rasches Fallen des Barometers um mehr als 20 Millimeter eingetrelen, und läßt sich nach den aus England, Frankreich und Norddeutschland eingelangten Depeschen aus die Existenz eines bedeutenden Sturmcentrums lloer Mitteleuropa schließen; wenn dasselbe nun die über unserm Erdtheil lagernden Luftschichten in starke Bewegung versetzt haben wird, bürste eine Aendernng der Witterung zum «essern zu gewärtigen sein. — (Hub mayer entlassen.) Einer telegraphischen Meldung der „D Z." aus Kostajnica vom 5. Febr. zufolge wurde Hubmaher in Zrinj entlassen und von seinen eigenen Leuten de« Obercommanbos enthoben. Pope Karan und Lulic wurden zu Besehlshabern erwählt. Alle fremden Freiwilligen wurden vertrieben. — (Aus der A m t s z e i t u n g.) Besetzung einer Rathsstelle beim grazer Oberlandesgerichte; Gesuche binnen 14 Tagen an das Oberlandesgerichts-Präsidium in Graz. — Weizen-, Korn- und «ukuruz-Lieserung an die Berg-birection in Jdria; Offerte bis 28. d. M. an die genannte Bergdirection. — (Iuristenball.) Vorgestern fand in den Säle« des hiesigen LasinovereinS Laibachs elegantestes Ballfest statt. War auch der Juristenball wol infolge eingetretenen hohe« Schneesalles, der den Verkehr in den Straßen arg beein-trächtigte, nicht so zahlreich besucht, wie im Vorjahre — eS mögen >60 Herren unb 140 Damen anwesend gewesen sei» — so wurde nichtsdestoweniger der Tanzlust freier Lauf gelassen. Angehörige sämmtlicher Zweige und Rangklaflen der Staats- »tarnten, des Advocaten- und NotarenstandeS, deS aktiven »pd nicht ac^iven Militärstandes und anderer Gesellschaftskreise kqibachS schritten leichten FußeS über die spiegelglatten ParquetS deS taghell beleuchteten ^anzsaaleS. Der blendende Anblick der schönen, anmuthigen und in den elegantesten Toiletten encherschwebenden Damcn verscheuchte die an gewöhnlichen Tagen herrschende, trockene Amtsmiene und übte ans die Beschauer unendliche Zauberkraft aus. Genußreiche Momente waren es, Männer zu sehen, welche am 5. d. M. nach gewohnter Tagesordnung sich mit Berwaltungsange-legeuheiten, mit der Einführung eines geregelten Sanitätsrind Schulwesens, mit der Regulierung der Grundsteuer, mit Urtheilssprüchen über Mein und Dein, Leben und Tod, mit Gebllhrenbemkssiingen, Grsällsübertretungen, mit der Vertretung von öffentlichen Fonden, mit dem Post, verkehre, mit der Verfassung von Satzschriften und wohl-taxierten Expensnoten, mit der Aufnahme von Ehepacten, mit der Votierung neuer Landesumlagen, mit der Handhabung der Hinterlader und Uchatiuskanonen befaßten, abends mit heiterster Miene die zart oder üppig geformte Taille der Damen umfaßten und im Tanzsaale kreismd und promenierend die Runde machten. Provinzialgxsetzsammlimg, Tivil-, Straf-, Gebühren- und Zollgesetze, Gerichts-, Advokaten-, Notariats- und Landtagsordnungen wurden vorgestern über Bord geworfen und alle Gäste gaben sich bis in die späte Morgenstunde dem Tanzvergnügen und der Lonversation hin. Die Quadrillen und Lotillons wurde» von 72 Paaren recht zierlich ansgesührt. Der Aufgang zu den Lasino-Vereinssälen war mit Teppichen belegt und die Vorhalle mit Blumen und Blattpflanzen geschmückt. Die Regimentskapelle besorgte die Tanzmusik, Ehrfeld Küche und Keller, Oswald Kaffee, Thee und Punsch, Voltmann Gefrorenes und Zuckerbäckerei, Doberlet und Harisch die Ausschmückung der Lokalitäten. Das Ballcomit6 kann mit Befriedigung auf den glänzenden Erfolg dieses BalleS zurückblicken. — lDasFeuerwehrkränzchen), welches gestern in den Schießstättelokalitäten stattfand, zog ungeachtet der hohen Schneelage in den Straßen und Gassen einen Kreis von 150 Herren und 80 Damen an. In den Colonnen der Quadrille standen 54 Paare. Der Tanzsaal war glän-zend beleuchtet. Man gab sich bis in die frühen Morgen-stunden dem Tanzvergnügen hin. Der ganze Vergnügungs-abend trug de» Charakter der Gemüthlichkeit an sich. Von Honoratioren waren erschienen die Herren FML. von Pürier, Landeshauptmann Hofrath Ritter v. Kaltenegger und Bürgermeister Laschan. Für den mit dieser Unterhaltung verbundenen humanen Zweck dürste bei dem bedeutenden Regieaufwande (Beleuchtung 60 fl., Musik 58 fl., Saalmiethe und Bodenherrichtung 40 fl., Entschädigung des Wirthes 20 fl., andere Auslagen 30 fl.) wol nur ein kleiner Betrag abfallen. — (Gasdeggs Bierhalle.) Das vorgestrige Kränzchen konnte infolge eingetretenen hoben Schneesalles auf zahlreiche Theilnahme nicht rechnen. Der hiesige Armenfond, dem das allfällige Reinerträgnis zugedacht war, muß auf einen Zufluß aus dieser Quelle verzichten. — (Auf dem Herrschaftsdiener-Balle), welcher am 5. d. im Hotel „Elefant" abgehalten wurde, ging es bis in später Morgenstunde recht lustig und ge-müthlich zu. Dreißig Paare bewegten sich nach den Melodien des WalzerkvnigS Strauß, auch an anderen Gästen fehlte es nicht. — (Ballet, und Tanzmeister Uhlich) hätte gestern abends seine Pantomimen, Tänze und Schattenbilder nicht dem großen Publikum, sondern der Kinderwelt vorführen sollen; von dieser hätten die im Glassalon der Easinorestauration znr Aufführung gebrachten Programm-nnminern sicher großen Beifalls sich zn erst ellen gehabt. Die ganze Prvdnction der Gesellschaft bestand in einigen Solotänzen und Schattenbildern. — (Eisenbahn Tarvis-Ponteb a.) Wie das „N. W. T." erfährt, wird im Laufe dieser Woche schon die vom Eisenbabnausschuß angenommene Vorlage über den Bau der Pontebabahn im Plenum des Abgeordnetenhauses zur Verhandlung kommen. Wie in Abgeordneten-kreisen verlautet, wird das diesbezügliche Gesetz die Regierung ermächtigen, diese Linie zu bauen; es wird also nicht, wie man vorausgesetzt, der Bau dieser Strecke derRudolfs-bahn übergeben werden. Ob aus diesen Entschluß die Rück- sicht aus eine eventuell noch zu entdeckende neue Unternehmung entscheidend war, oder ob man durch den fiaat-sichen Charakter dieser Strecke überhaupt auf einen etwaigen Erwerb der Rudolfsbahn durch den Staat hindeuten wollte, bleibt vorläufig dahingestellt, jedenfalls glaubt man in den interessierten Kreisen, diesem Beschluß eine prinzipielle Be-deutung vindicieren zu sollen. Der Bau der drei Meilen langen Pontebabahn (österreichische Strecke) wird endlich nach langjährigem Zögern eine Frage zur Entscheidung bringen, die für unsere Beziehungen kommerzieller und politischer Art zu Italien von wesentlichster Bedeutung ist. Weitaus am meisten interessiert bei dem Zustandekommen der Bahn ist die alpine Eisenindustrie, deren natürlichstes Absatzgebiet Italien aus kürzestem Wege zu erreichen ihr durch diesen Hahnbau ermöglicht wird. — (Landschaftliches Theater.) Snppö's komische Opel „die Frau Meisterin" ging vorgestern zum zweiten male recht lebhaft über unsere Bühne. Das große Publikum befand sich theils in den LasinovereinSsälen, theils wegen hohen Schnees im häuslichen Kreise. Die zahlreich vertretene studierende Jugend zeigte sich recht beifallslustig. — (Schwurgerichtsverhandlungen) in der ersten diesjährigen Schwurgerichtsperiode: Montag 7. Februar: Theresia Jlovar, Kiudsmoid; Diustag 8ten Februar: Apollonia Rome, schwere körperliche Beschädigung; Mittwoch 9. Februar: Johann Korosik, Amlsveruntrmung; Donnerstag 10., Freitag 11. und Samstag 12. Februar: Rosalia Vekaj und Genossen, Betrug ; Montag 14. Februar: Franz Stibil, Todtschlag; Dinstag 15. Februar: Peter Krusik, Brandlegung; Mittwoch 16. Februar: Johann Jeralla, Todtschlag; Donnerstag 17. Februar: Johann JInikar, Todtschlag; Freitag, 18. Februar: Joses Petrouc, Raub, schwere körperliche Beschädigung, öffentliche Gewalt-thätigkeit und Diebstahl. Witterung. Laibach, 7. Februar. Vormittag trübe, abwechselnd leichter Schneefall, seit Mittag einzelne Sonnenblicke, schwacher NO. Temperatur: morgen- 7 Uhr - 6'2", nachmittags 2 Uhr — 10'6. (1875 1'6°; 1874 5'4" 6.) Barometer im Steigen 726 52 wm. Das vorgestrige TageSm'ttel der Temperatur — 6 5", das gestrige — 5 7°; beziehungsweise um 5 9« und 5 2° unter dem Normale; der vorgestrige Riederschlag 49-50 mm., der gestrige 160 mm. Schnee. Augekommene Fremde am 7. Februar. Hotel Clefant Pretner, Triest. — Lensky, Wien. — Krauß, Ungarn. — Burger, Littai. — Waida, Beamter, Reisniz. Hotel Stadt Wie«. Guß, Einerl, und Hok, Kaufleute-, Lesser, Schauspieler, i ud Süß, Wien. — v. Goßlet, Hrastnik. — Schmeidl. k. k Ober-Staatsanwalt, Graz. — Baron Mesznil, Pest. Hotel Europa, o. Schaumburg. Oberbaurath und Baron v. Sattner, Wien. — Stallmeier, Agram. Baierischer Hof. Schmidt. Italien. Skok, Marburg. — Hubad, Triest. — BlaZon, Planina. — Jglii, Bürgermeister, Aich, Verstorbene. Den 3. Februar. Michael Remc, Knecht, 32 I., Civilspital, Lungenentzündung. Den 4. Februar Andreas Gregnrin, gewesener Hübler, 56. I., Civilspital, Starrkrampf. Josef Oboczki, Schuhmacher, 45 I., Civilspital, chronische Lungentuberkulose. Den 5. Februar. Helene Kotnik, JnwohnerSwitwe, 68 I., Civilspital, Altersschwäche. De» 6. Febrna r. Josef Rotb, Schüler der 6ten Gymnasialklafse, 17 I., Civilspital, TyPbuS. Lebensmittel-Preise in Laibach am 5. Februar. Weizen 8 st. 30 kr., Korn 5 fl. 80 kr., Gerste 3 st. 90 kr., Hafer 3 fl. 60 kr., Buchweizen 5 fl. 60 kr., Hirse 4 st. 10 kr., Kukurutz 4 fl. 80 kr. pr. Hektoliter; Erdäpfel 3 fl. 60 kr. pr. 100 Kilogramm; Fisolen 7 fl. - kr. per Hektoliter; Rindschnialz fl. 92 kr. Schweinfett 80 kr., Speck, frischer, 64 kr., Speck, geselchter, 80 kr., Butter 82 kr. per Kilogramm; Eier 2',', kr. per Stlick; Milch 8 kr. per Liter; Rindfleisch 46 kr., Kalbfleisch 44 kr., Ichweinfleisch 46 Ir. per Kilogramm; Heu 3 fl. 30 kr, Stroh 2 fl. SO kr. per lOO Kilogramm; Karies Holz 9 fl. - kr., weiches Holz 6 fl. — kr. pr. vier Q. Meter ; Wein, rother 22 fl. 50 kr., weißer 20 fl. pr. 100 Liter. Lottoziehnng vom 5. Februar. Wirn: ^1 88 53 47 61. Graz: 71 85 31 21 54. TheatLN !„te: Pas Märchen vom König Allgold, oder rei.Khsänen. Dramatisches Originalmärchen in vier Aufzügen und einem Vorspiel von Rud. Kneisel. Morgen: Erstes Gastspiel des Hrn. St. Lesser, k. ruff. Hofschauspieler. Die Waise aus Lowood. Schauspiel' in 2 Abtheilungen und 4 Akten von CH. Birch-Pfeiffer. Elk Wirth; welcher den Ausschank gutabgelegener unterkraincr und VkMek Weilte übernehmen will, wird gesucht. Bedingungen sehr günstig. Näheres in I^ällvrs ^rrnoirvvi»- Üvrvaa (Fürstenhos 206.) (gi) Im Hause Nr. am Hauptplatz Vi8-L-Vi8 der Kradeczkybrücke werden ausgeschänkt. der Liter zu 30 kr. „ „ » 36 „ - » «0 .. (47) 3 3 Ein Blatt von diesem Papier angezündet und glimmen gelaffen, oder ans einen heißen Osen gelegt, verbreitet einen angenehmen Dnft; zwischen Wüsche gelegt benimmt es den Seifen gernch nnd parfümiert dieselbe. Preis eines Paqnetö, enthaltend 20 Blätter, 10 kr. Apotheke „)um gotdenen Einhorn," Haupiplatz, Laibach. (633) 20-17 «UW-MlMlschinrn^ von 15 st. bis 150 st,, so au» Maschin-Tciöe, Zwirn. Nadeln und Apparate stets in qrößter Auswahl billigst zu haben nur bei (679) 15 fi'anr llötlki', Laibach, Judeugasse Nr. 228. Wiener Börse vom 5. Februar. Neld Wart Sperr. Reute, Sft.Pa»/ «S W «8-7» dto. dto. ösi. in Silb. 7.1 ?v 7» so Lose von 1854.............10v'»0 I'? L0 Lose »°II I8«0, gau,e iw'75 IN rb >!ose »ou 1860, Fünsl. 117' 1I7SV Prämiensch. v. I8«4 . IS4.— I24'S0 oki Liebenbürg. Ungar» > vttv». «nalo-Ban!........... Kreditanstalt........ Depositenbank. . . . LScomvte-Anftalt. . franco - Bank . . . . xaHdelSbant.......... jtationalbaak . . . Oest. Bankgesells. llnion - Bank . . , . Berkehrsbank......... Msöld-Bahn . . , »arl Ludwigbabn . . --is. Slis.-B-Hn . . «ais. Kr. I-s-sSb . StaatSbabn . . . Südbahn.............. 7L'5(»i 7«--7S'L5 78'SV 8S'S0! «S'75 17»'—>17g LS SS5-- «SS r8'-> 28 »7 — 47' 87«'-^°i?8' 168- 170 78'- ! 7S 74— 74 IM- - 110 IS» SV l >4 114 -104 144'— '44 iSS.2Sls9-' 115 so 113 I»kLLckkriokv. Allg. oft. Bod.-Credit. dio. in S» I....... Nation. L. W........ Nng. Bsd.-Crcdttanf! I'rtorttLts-odl. ffrinz JosesS-Bahn . Oest. Nordwsftbahn Siebenbürger ... Staatsbahn.......... Südb.-Ges.zuSovFr. dto. Bons I,o»s Credit - Lose....... Rudols« - Lose . . . (3Mon.) AugSb. inofl. südd.W Krauls. IM. Mark. . Hamburg „ „ London 10 Pfd. Stsri. Pari« io« Kraue» . . Kais. Münz-Ducaten So-Francsstück .... Prentz. Kassenschein!. Silber . . »°l-> Ware IVI'SS I01-7S SV'-> SV SV 2«'8o! S7-— 8S'«S! «S S« SL-—! SS'»» !>3'S»> «z 7L «s-5»! «»-— 145 S»! 148'— 107-50 WS - I8I'7S 1» »0 ISi-> 14 — S«'I5 5« IS 1I4<>0 /> S'4i>/, sro S'S0>L S8 7» 5«'75 10» 70j INS S0 Telegraphischer Lursberichi am 7. Februar. Papier Rente 68 70 — Silber Rente 73 70 — 186>>»r StaarS-Anleben llI 20. - Bankaktien 879. - Lredit 174 50 — London 114 60. — Silber >03 90 K. k. Münz-ducaten 5-41. 20-Francs Stücke 9 20. — 100 Rei> S-mvrk 66.70. Druck von Jg. v. Kkeinmavr L Ked. Bawberg. Berleger Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Spitaler.