V e re in igts L a t b a ch er 3 ettu MM Nr°. »7- ^M^ Freitag den 29. Oct3her 1819. I n l a u d. Österreich. <«m i5. d. M. wurde Prag mit dcr Gegenwart Sr. kaiserl. Hoh. des Erbgroßhevzogs von Toscana, Leopold, und Hechsidessen Frau Gemahlm Maria Anna, einer-geböcnen tönigl. Prinze>iinu von Sachsen / sehr erfreut. Die höchsten Herrschaften geruhten in der k. k. Burg abzusteigen, und den nächst folgenden Tag dazu zu benutzen/einige Merkwürdigkeiten dieser Hauprstadl in Augenschein zu nehmen. Am 17. October Morgens setzre das erlauchte Paar >ie Reise nach Wien fort. (Wdr.) A u s l a n d. Italien. Päpstliche Staaten. , .. . Ein Brief aus Rom in einem Pariser Blatw Zi5t oinige Nachrichten von den Mitgliedern der ^onaftart'schen Familie, welche gegenwartig in Ita'-lien leben. Lucian legt in RussineUa bei Frascati, )«," alten Tusculum, die letzte Feile an seine bei-^n Heldengedichte: Die Cyrncide und Cart der ^"ßi. Er laßt /auf diesem klassischen Boden meh-"re Nachgrabungen machen, durch welche die Viz' ^U3cu^n>, die Ruinen zwei-r Theater und eines H"ßen Fischbehälicrs aufgedeckt wo.-den sind. Auch der Cr'.rdinül Fesch hat sich ganz den Künsten und Wissenschaften ergeben. Louis Bonapane weihtsei-^ ve Zeit dn-'Erzichung ftiyej Sohnes j die Slirsiintz Borghese hat einen Kreis von Fremden; b^nde^ Englandern, um sich versammelt. (Ostrr."B.) D e u t s ch l , a n d. Eine Stuttgarter Zeitung schreibt aus Frank« fürt vom 10. Okt.: „Das Personal dth deutschen Bundestages, ist fortdauernd hier versammelt; wiewohl keine öffentliche Sitzunge-n mehr ^stact, finden. Viele Gesandte scheinen noch weitere Insiruttionen und Befehle von ihren Höfen zu erwarten, ob sie nach Hause zurückkehren, oder die .Reise nach Wien antreten sollen. Der Anfang des be-beschlossenen neuen Congresses in Wien solleinsiwei-len bis zum 2o. Nov. verschoben seyn. Mehrere hiesig« Bundestagsgefandte treffen Vorkehrungen, die auf eine. längere Abwesenheit schliesien lassen, als die BundestagstFerien, insoweit deren Dauer bis jetzt beftinuM ist, wahren. Man glaubt, daß es «rst von den neuern Verhandlungendes Ministcrial-Kongvesses in Wien abhängen dür.fte, wenn die deutsche Bundesversammlung von Neuem nach den Ferien in Thätigkeit treten wird: Man K>ul "auch behaupten / die Centralkommission zur Untersuchung politischer Perbrechen in Mainz werde nicht vor dem Anfange des neuen Wiener Kongresses in 'Thätigkeit' treten.". Bis zum 11. Otti war von den ernannten Mitgliedern der Central-UntersuchunZskommissioN'noch Niemand als Hr. Hofrath von Schn'arz zu MainL angetommen. Hannover hat den Präsidenten Hrn. ^>. Bar zu Osnabrück, Nassau den Megierungsrach Hnu Muffel, zu gedachter Untersnchungökommissien. ernannt. ^ Frankfurt Hftl elne neue Ausiage veranstaltet ward. M-.Görr^ hat selbst Exemplare davon an mehrere Staats- k ^«n^nne.r zü Berlin geschickt. Zu Codlenz sollen neu« lichmehkei'e Gelehrte, nahmentlich die H.H. Arndt und Schleiermacher bey Hrn. Görres oersammeltge- Wesen'seyn. In spätern Nachrichten aus Frankfurt vom :o. October, in Stuttgarter Blättern, wird erzahlt: ^Professor Gorrcs war vor einigen Tagen von Coblenz ^ier eingetroffen. Nachher verbreitete sich die Sage, es sey ein Requisitions-Schreiben zu seiner Verhaftung und Abführung nach Epandau beym diesigen Magistrat angekommen: auch trafen wirklich C?m-missarien von Coblenz hier ein, um seine Auslieferung zu bewirken. Die Straße, wo Görres Anfangs gewohnt, war von Polizey-Beamten mehrere Tage und Nachte hindurch umstellt; indeß wurde man seinerPer-son nicht habhaft. Er hatte sich schon früher von Coblenz wegbegeben, weiter seine persönliche Sicherheit für gefährdet hielr, hat aber dort seine Frau und vier Kinder zurückgelassen. Seine Schrift: „Deutschland ^nd die Revolutisn', ist auf eine, von dem Preußischen Residenten Hrn. v. Himly übergebene Note, in den hiesigenBuchhandlungen conftscirt worden. Sämmtlichen Buchhändlern ist zugleich aufgegeben worden, sich des Verkaufs aller Schriften zu enthal, teu, die ohne Angabe des Druckorts, Verlegers oder Verfassers erscheinen.« (W. Z.) B a l e r n. Würzburg, den l3. Oktober. Morgen wird hie Weinlese beginnen. Die günstige Witterung gab ber Traube noch täglich mehr Feuer und Gewürz. Kenner gehen Wettungen ein, wem. der dießjährige Wein bem l3i»r nicht gleich kommen, ihn g«r übertreffen würde/ so würde el ihm doch gewisi zunächst komlucn; derjenige aber, welcher in die letzteren Lauben (3i. Okt.) falle, müsse ihm, wo nicht übertreffen, doch gleich kommen. Die Narur hat wirklich tz^esHahr sehr üppig gezeuget, und uns mit .Brod, Früchten und Wein auf mehrere Jahre versorgt. 3" mehreren Gärten blühen wieder frische Rosen , derHol« lunderbaum treibt neue Vorschüsse, Erdbeeren blühe« in Menge, und Einsender fand erst vor z ney Tage« mehrere reife Beeren. Auch sieht man hier uird da itt diesem Sommer durch den großen Hagel Hsgeschl'z-genes Korn in voller Blüthe stehen. Man sieht auf hiesiger Markung mehrere Akazienzweige und Weintrauben blühen, und am hiesigen Krahnen siehtma« gegen Süden mehrere Äste des Kastan^nbaumes, i« vollkommener Blüthe. (S. Z.) Das Journal de Frankfur t begleitet die (in unserm Blatte mitgetheilte) Anzeige des Redac' teurs der Mainzer Zeitung mir folgender-Bemer» kung: „Das, was der Mainzer Zeitung erlaubt, bleibt, ist gerade das, was den wesentlichen Charakter und den wahrenZweck der Preßfreiheir ausmacht; auf die Administrationen ein wachsames Auge haben, die ihnen Untergebenen übe^r ihre wahren Interesse»» aufklären, dieß ist der wichtigste Dienst, den jebei öffentliche Blatt in seiner Sphäre zu leisten berufe« ist; und nilr durch einen unverzeihlichen Mißbrauch, der Presse ist es geschehen, daß mehrere dieser Blätter sich nicht die mindeste Bemerkung über die Interesse ihres eigenen Landes erlaubten, während sie ungestraft alle fremden Regierungen beschimpfen zu könne!» glaubten." Der Redacteur der zn Ossenbach erscheinende» Zeitschwingen, Dr. Borne, hält im Listen Stück dieser Zeitschrift eine Anrede an seine Leser, worin er ihnen anzeigt, daß sein Blatt von nun an unt?e Censur erscheine» (Ostr. Beob.) Preußen. Eine Stuttgarter Zeitimg sch^ibt: „Von Berlin sind seit einigen Tagen sehr ern^lliche Nlch' richten im Umlauf. Die zu Entwerfuog em.r Verfassung niedergesetzte Kommi,1io,l becricb -uir Thätigkeit das von ihr begonnene Werk, uiid der König hatte Luf eine bestimmtere <>lrt als je z,ivor seinen festen Willen an dei, T.ig gelegt, fein ReiH mit dem Geschenk einer Konstitution zU beMFell^ 365 Die Rheinländer waren besonders erfreut, daß auch Daniels sich unter den Mitgliedern der Kommiision befinde, von dem man sich überzeugt halt, das; er ^ keinen der,jHigen Kultur widerstrebenden besonnn Vorzügen de^priviligirten Klassen rathen werbe. Der Staatsrath Trütschler harte die ihm über-tragene Stelle eines Mitgliedes des Unrersuchungs-^"bunals in Mainz abgelehnt, und freymüthig die Grunde entwickelr, welche ihn bewogen, um dicZu-^ckuahine seiner Ernennung zu bitten, worauf ihm "uch sein Wunsch gewährt wurde. Es soll von dem Minister Freyherrn von Humboldt auf Verlangen bcs Königs eine Denkschrift, in Betreff des in Mainz zu installirenden obersten Gerichts, entwor-yarinouth, in der Grafschaft Nor-' folk, und in Halifar (Torffhire)'beschlossen und eiiv» stimmig angenomiNtn. Erstere ist dem Lord Sid,<-moutt) in 'Form einer Adresse an d^n Prinzen - Rs-Feinen zugesandt und von diesem sehr wohlgefällig aufgenommen wordc-n. ^'^'75 ' Die Refonuütoren der H^Ptstädt, welche die Versammlungen v-n: Gpaneld und Smithsield geleitet haben, sind in diesem Augenblicke wieder in Bewegung, um eine neue Versammlung zusammen zu berufen. Zu dem E'ide iü folgende Eml.'>dul'lg in Umlauf g.'fttzt: „Dritte- öffentliche VsrMmmlung zu Smith-ficld. — Am 26v d.^ M./- o5er noch früher, wss noch weiter bekannt gemacht werden wird, soll eine seh« wichtige Versamüüuna, der Reformatoren der Hauvtsiadr zu Smichsield gehalten werden. Wenn nicht t-ie Freunde der Freiheit ihre Sache in allen Theilen des Königreichs standhaft, vertheidigen, so, ist alles biöher Geleistete vergeblich. In ihren Händen tragen sie jetzc ihr eigenes Schicksal. Laßt uns darum ganz Großbritannien noch einmal einen hohen Beweis unsers Willens und festen Entschlusses geben, in friedlichem ordentlichen We^ eine Abhülfe unserer Beschwerden und eine Parlamentsreform z:l erhallen. Laßt unö noch ein Mal an den MrsW» appeliü'en! Am 7. Oct. 1819. A. Thistlewood, Sekrets." Hunt ist ron London abgereist/ lnn, wie, e>'„ sagt, auf. die Lcrchelljagd zu gehen. Einige Blätter behaupten, er taufe Hopfen an, und wolle sein« ,' Brauerei wieder anfangen. (Wie winde di^>5 zil seiner Lehre stimmen, daß man lein Bier tvülkei, müsse, sondern Wasser?) ^ , . Die. «eiblichen Reformers in Plackburn'.- Old-ham und in andern Gegenden haben Zusammen künfte üehalt^e«, wobei fesi beschloszeu lst, d^ß tzjö