Prik«umerati«uS - Preise: Für Laibach: r,nzjähng . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 „ 2» vierteljäbrig . 2 „ 10 „ Monatlich ... — „ 70 „ Mit der Post: Ganzjährig.............12 fl. Halbjährig............. 6 , «ierteljiihrig......... 3 Laibacher 8ür Zustellung ins HauS iertelj. 25 kr., monall. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. Tagblatt Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht ziirückgesendet. 4- Redactt«, Bahnhosgafse dir. 132. «rvedittous- L Z«ser«te» Bureau: Longreßplatz Nr. 81-' (Buch-Handlung von Jg. r.. Kleine ^ mayr L Fed., Bamberg ) Jusertiouspreise: " Für die einspaltige Petitzeile k 4 kr , bei wiederholter Einschaltung L 3 kr. Anzeigen bis 5 Zeilen 20 kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Satz besondere Vergütung. Nr. 191. Dinstag, 22. August 1876. — Morgen: Philipp B. 9. Jahrgang. !ie russische Hctzpressr. > Die russischen Journale treten mit scharfer Feder für Serbien in die Schranken und schütten das Füllhorn ihres Zornes über — Oesterreich aus; ihre Hestigkeit und Leidenschaftlichkeit kennt kein Maß mehr. .Graschdanin" sagt: „Rußlans könne unmöglich Beistand leisten bei der Rettung der Türkei, bei dem verderben der Slaven. Oesterreich war es, welches Rußland 1854 besiegte und Rußlands Kaiser durch Kummer tödtete. Sollte man wirklich Mil- lionen Russen zwingen können, das zu vergessen, dieses Gefühl in sich auszugleichen und es durch Vertrauen zu dem Staat zu ersetzen, der seinen Haß gegen Rußland bereits durch so ränkevolle Thalen bewiesen hat? Fragt jeden Russen, Mann für Mann, ob er, Oesterreich traue? Jeder Russe wird antworten: Nein! Wenn aber kein Russe Oesterreich traut, wer soll glauben, daß Oesterreich in seiner Allianz mit Rußland aufrichtig sein kann? Repräsentanten aller Schichten der russischen Gesell-schast wünschen eine direkte und entscheidende Intervention hinsichtlich der Slaven in der Türkei, mit kategorischen Forderungen und mit der Bedingung, daß, wenn die Türkei die gerechten Forderun-gen Rußlands verweigert, ihr der Krieg erklärt werde, ohne alle Rücksicht darauf, was England, Oesterreich und andere Mächte dazu sagen." Das genannte Blatt sührt weiter aus: „England kann mit seiner Flotte hinsichtlich Rußlands ebensowenig machen, als Frankreich seinerzeit mit seiner Flotte gegenüber Deutschland. Oesterreich anlangend, so wird, wenn es sich entschließt, seine Existenz im entscheidenden und endlichen Zweikampfe mit Rußland auf eine Karte zu setzen, jeder Russe, ob klein oder groß, diese Herausforderung zum für Oesterreich tödttichen Kampf annehmen; Oesterreich jedoch wird sich schwerlich dazu entschließen, denn seine Slaven sind unsere Bundesgenossen und Freunde, sind seine Feinde, und mit Ungarn allein und mit der Türkei im Bunde gegen Rußland zu marschieren, dazu wird es kaum den Muty haben." Diese wenigen Stellen genügen, um die Stimmung Rußlands gegen Österreich zu illustrieren. Aus dieser Journalstimme erhellet, daß Rußland d e orientalische Frage nur im Interesse und zum Vortheile der Slaven gelöst wissen will; daß Rußland die Haltung Oesterreichs im Jahre 1854 nimmermehr vergessen kann; daß Rußland, welches in unzähligen osficiellen und publicistischen Schriftstücken unbedingtes Vertrauen von Oesterreich fordert, Oesterreich nicht traue; daß Rußland in offener Form für die Slaven in den Kampf zu treten bereit ist und schon heute mit Sicherheit auS-spricht, daß es aus einem Kriegt mit Oesterreich als Sieger hervorgehen würde, indem es auf seine Freunde — die Slaven in Oesterreich — rechnen könne. Wir wollen von dieser Expcctoration des .Graschdanin" vorläufig Act nehmen; auch die österreichische Diplomatie wird gut thun, die Aeußerung des ge. nannten russischen Blattes nicht zu übersehen. .Wo« von das Herz voll ist, deß geht der Mund über." Zum neuen Berggesetze. Das österreichische Ackerbaumiinfterium ließ vor kurzem den Entwurf zu einem neuen Berggesetze kompetenten Orgaien und Korporationen mittheilen. Die Reform des Berggesetzes wurde bereits im Jahre 1872 angeregt, und über den Entwurf de« neuen Berggesetzes haben sich bewährte Fachmänner de» Jn> und Auslandes, sämmtliche montanistische Behörden und Corporationen in Oesterreich in Gutachten auszusprechen. Auf Grund dieser vorliegenden Gutachten wird sodann eine vom Ackerbauministerium aä live einzuberufende Enquete von Fachmännern zur Berathung des erwähnten Gesetzentwurfes schreiten und der revidierte und ergänzte Entwurf sodann als Regierungsvorlage dem österreichischen Reich-rathe vorgelegt werden. Die Regierung widmet dem Zustandekommen dieses neuen Gesetzes ein besonderes Augenmerk, das neue Gesetz soll den Verhältnissen aller im österreichischen ReichSrathe vertretenen Länder Rechnung tragen und segensreiche Wirkungen zur Folge haben. Der Verein für bergbauliche Interessen im nordwestlichen Böhmen zu Teplitz beantragt die Auf-nähme eines zwölften Hauptstückes in daS Feuilleton. Coeur-Dame. Novelle von Fr. Willibald Wulfs. (Fortsetzung.^ . Gerührt von der Resignation, welche sich in ^esen Worten aussprach, sagte der Arzt in dem ^vne herzlicher Theilnahme: „Wenn es Ihr fester Entschluß ist, so wäre es gefährlich, Sie davon zurückhalten zu wollen. Aber, wenn Sie der Hilfe dürfen, wenn das Leben Ihnen anders begegnen ^ute, als Sie es vielleicht jetzt hoffen, so erinnern sich, daß Sie in mir einen väterlichen Freund ?Akn. — Ich bin aber noch neugierig," fügte er lächelnd hinzu, „zu hören, auf welche Weise Sie In Äukunft für sich sorgen wollen." „Sie zweifeln an meiner Kraft?" rief Luise, wncher das Lächeln des Arztes nicht entgangen war. «D» sollen Ihren Jrrthum bald bereuen. Hören «>e mich und entscheiden Sie selbst, ob ich nicht vllständig recht habe. Niemand, außer Ihnen und Ackeren Franz, dem ich so viel verdanke, kennt n dieser Stadt meinen Namen; niemand weiß, daß b eine Gräfin Thurneck gibt, welche durch Nrmuth gezwungen ist, bei fremden Menschen ihren Unter- halt zu suchen. Darauf gründet sich nun mein zu-künftiger Lebensplan." Der Arzt sah sie prüfend an. tzr wußte augenscheinlich nicht, wie er diese Worte deuten sollte. „Es wird hier doch wol eine ältere Dame von adeliger oder bürgerlicher Herkunft geben, welche einer Erzieherin für ihre Kinder oder einer Gefell-schasterin bedarf, und eine solche Stellung bin ich bereit anzunehmen, sobald sich eine Gelegenheit dazu darbietet." „Sie wollten im Ernste. ..?" .Weshalb nicht, Herr Doctor? Ich habe manches gelernt, um es in einem solchen Falle ver-werthen zu können. An Entsagungen bin ich gewöhnt, denn das Schicksal hat mich arg gemiß-handelt." „LS ist ein hartes Loos, welches Sie erwählen wollen." „DaS weiß ich, aber kann ich anders?" „Werden Sie auch die Ausdauer haben, die Launen fremder, unbekannter Personen zu ertragen?" „Gewiß. Ich habe das Schlimmste überstan-den," entgegnete sie mit einem schmerzlichen Lächeln. „Sir, eine Gräfin Thurneck?" „Ich habe alles in schlaflosen Nächten reiflich überlegt. Als Gräfin Thurneck werde ich leinen Anspruch darauf machen, aber unter einem fremden, unscheinbaren Namen will ich mich bemühen, mir eine solche Stellung zu suchen. Glauben Sie, daß es schwer sein wird, auf diese Weise ein Unterkommen zu finden?" Der Arzt zwang sich, eine Rührung zu verbergen, welche sich seiner zu bemächtigen drohte. „Darf ich Ihnen suchen Helsen?" fragte er mir bewegter Stimme. „Diese Bitte wollte ich schon gestern an Sie richten, Herr Doctor, aber es fehlte mir der Mutb dazu?' „Seien Sie überzeugt, daß ich keine Mühe scheuen werde, um eine passende Stelle aufzufinden. Aber noch einmal, Comtefse, denken Sie an meine Warnung." „Ich bin keine Somteffe mehr," entgegnete sie mit erzwungener Heiterkeit. „Seit dem Augen« blicke, wo ich mich entschlossen habe, zu dienen, trage ich den Namen Brunner und bin eine Verwandte meine« braven, uneigennützigen Wohlthäter». Wollen Sie sich diesen Namen merken, wenn sie dir Gelegen-heit haben sollten, für mich zu sprechen?" In diesem Augenblick hellten sich dir.«bisher düsteren Lüge des Arztes plötzlich auf. „Ich glaube, Ihnen schon in den nächsten Ta-gen eine geeignete Stelle verschaffen zu können," sagte er hastig. neue Berggesetz; dessen Inhalt handelt „Von den M o » t a n k am m e r n " und lautet, wie folgt: „Au dem Wirkungskreise der Montankammern soll gehören: ») Die Erstattung von Borschlägen zur Beförderung des Bergbaues, zur Beseitigung von Mängeln und Hindernissen bei demselben oder bei dem Transporte der Bergwerksproducte; b) Ab. gäbe aller von den Bergbehörden abgeforderten Gut-achten über Gegenstände der Berggesctzgebung, der Verwaltung oder über technische Fragen des Bergbaues. In welchen Fällen die Bergbehörden vor Erlassung einer Beiordnung das Gutachten der Montankammer einzuholen haben, wird vom Ackerbau, minister im Verordnungswege bestimmt; o) Ver> fassung von Statuten für Unterstützungsvereine der Bergarbeiter (§8 138 bis 187); ä) die Erstattung von Anträgen zur Gründung und Errichtung niederer Bergschulen; e) die Abfassung oder Prüfung von Dienstordnungen für einzelne Bergwerke (8 119) und deren Entwerfung für ganze Reviere oder Theile derselben; i) die Ertheilung von Zeugnissen über den Bestand von Usancen beim Bergbaubetriebe, dem Verschleiße sowie dem Transporte von Berg-rverksproducten; Ernennung von Mitgliedern in die behufs Feststellung der Besteuerungsgrundlagen des Monlanbetriebes zu bestellenden Schätzungs-Commissionen; k) die Erstattung von Vorschlägen bei Ernennung von BerzgerichtS-Beisitzern; i) das Schiedsrichteramt infolge eines von den Betheiligten geschlossenen UcbereinkommenS, gemäß den speciellen Vorschriften, in Rechtsftreitigkeiten, welche auf Grund der Bestimmungen des Berggesetzes gellend gemacht werden; k) die Abfassung und Veröffentlichung eines Jahresberichtes an das Ackerbauministerium, welcher die Wahrnehmungen über den Gang und die Lage des gesammten Industriezweiges und über den technischen Montanbetrieb ihres Bezirkes im verflossenen Kalenderjahre darstellt; 1) die Führung eines Registers über alle Personen, denen das Wahlrecht für die Montankammec zusteht. Durch Verfügung des Ackerbauministers können je nach den Verhältnissen einzelner Montandistricte noch weitere besondere Angelegenheiten dem Wirkungskreise der Kammern zugewiesen werden." ___________________________, Politische Rundschau. Laibach, 22. August. Zuland. In den verschiedenen Ministerbureaux beider ReichShälsten herrscht sommerliche Ruhe, Gra Andrassy hat sich auf längere Zeit zu seiner Fa-milie nach Bad SchmekS begeben; dessen Sections-chef Baron Orczy trat eben auch einen längeren Urlaub an, der neue Reichsfinanzminister Freiherr Hierauf erzählte er dem durch diese Mittheilung sreudig bewegten Mädchen, daß eine alte adelige Dame, deren Hausarzt er sei, schon vor längerer Zeit die Absicht ausgesprochen habe, ein junges Mädchen aus guter Familie als Gesellschafterin zu sich zu nehmen. „Ich werde noch heute zu ihr gehen," sagte er. „Ich gelte etwas bei ihr, und aus meineAürsprache hin wird sie Sie gewiß bei sich aufnehmen." Die Freude, der Ausführung ihres Lieblings, planes so nahe zu sein, regte das noch immer lei-dende Mädchen so sehr auf, daß der Greis ihr Scho-nung und Ruhe anempfahl. „ES ist eine alte, reiche Dame," antwortete «r, als Luise ihn befragte, „zwar etwas stolz und launenhaft, aber sie hat ein vortreffliches Herz. Sir ist seit vielen Jahren Witwe, ihr Gatte, der General von Simmern, starb an den Folgen einer Verwundung, die er in der Schlacht bei Leipzig er. litte» hatte." Der Name Simmern schien eine seltsame Wirkung auf Luise auszuüben. Sie preßte die Hand gegen die Stirn, als wollte sie sich besinnen, wo sie diesen Namen gehört habe. «Ist Ihnen die Generalin bekannt? ' fragte der Arzt. v. Hofmann geht am 10. k. M. nach Brüssel und Paris; der ungarische Ministerpräsident von Tisza und der ungarische Finanzminister Szcll reisen in das Seebad nach Ostende. Das ungarische Amtsblatt publiciert dse Ent-ig des Sachsengrafen MorizEonrad und die Ernennung des Abgeordneten Friedrich Wächter Ober^espan des Hermannstädler Eomitales und Sachsengrafen. Ausland. Der „Augsb. Mg. Ztg." wird an. geblich aus sehr verläßlicher Quelle aus Wien mit-gelheilt, die englische FriedenSaction, welcher sich Italien und Frankreich sofort angeschlossen hätten und die drei Kaisermächte ebenfalls in Kürze beitreten würden, verspreche unmittelbare Resultate. RistiL werde einem neuen Eabmet Platz machen und dieses die Vermittlung der Großmächte anrufen, obald Milan vertraulich in Erfahrung gebracht haben würde, daß man dieser Anrufung Folge geben wolle. Es hat demnach den Anschein, als ob die Mächte es mit ihren bous oKoös sehr eilig hätten, um eine eparate Einwirkung Rußland« in Belgrad zu paralysieren. Diese Annahme findet durch eine mit gleichzeitigem Nachdrucke von den berliner und wiener Ossiciösen ausgegebene Parole ihre Bestätigung. Dort wie hier nemlich heißt eS, an der Lösung der orientalischen Frage seien alle Großmächte gleich sehr betheiligt und keine Emscheidung habe Aussicht auf Erfolg, über welche nicht das ganze Eoncert des pariser Vertrages sich vorher geeinigt hätte. In Bezug auf die orientalische Frage glaubt „Daily News", daß die englische Regierung ernstlich an einer Vermittlung lheilzunehmen beabsichtige, daß aber in Äonsiantinopel wenig Lust vorhanden sei, diese Vermittlung gelten zu lassen. Man müsse, meint „Daily News", der Türkei in ihrem eigenen Interesse rathen, sie möge nicht zu weit gehen. Die „Pall Mall Gazette" ist der Mei-nung, die Psorle werde sehr gern die Vermittlung annehmen, denn sie habe bereits schöne kriegerische Erfolge errungen, aber sie habe kein Geld, um einen langen Krieg zu führen. Der „Globe' meint, die Aussichten einer Vermittlung seien gering; das „Echo fordert sie mit größter Entschiedenheit, und die „Times" schweigt in ihrer neuesten Nummer so vollständig über den Orient, als ob dort die tiefste Ruhe herrschte. Der französische Minister des Aeußern, Duc Decazes, wird Donnerstag in Paris erwartet, und soll er, wie versichert wird, an demselben Tage eine Besprechung mit dem deutschen Botschafter haben, welcher vor Ablauf seines Urlaubes hieher zurückkehrt. ________ „Nein, aber es ist mir, als hätte ich ihren Namen früher schon vernommen, obschon ich mich der näheren Umstände nicht entsinne." „So viel ich weiß, hat Frau von Simmern die Residenz nie verlassen. Wenn Sie indessen die Besorgnis hegen, daß die Generalin sie kennt, so wollen wir dieselbe nicht weiter berücksichtigen." „O nicht doch, Herr Docwr," widersprach ihm da- Mädchen. „Lassen Sie uns bei Frau von Simmern bleiben. Bin ich dieser Dame schon ein-mal begegnet, so kann dies nur in Karlsbad gewesen sein, zwischen damals und heute liegen mehrere Jahre. Außerdem haben Mangel und Krankheit meine Züge entstellt, und unter dem Na-men Brunner wird niemand die Gräfin Thurneck vermuthen." Nach einer längeren Unterredung, worin der Arzt ihr wiederholt versprach, ihr Fürsprecher be der Generali» zu sein, verließ er das Haus des Tischlers und schlug seinem Versprechen gemäß den Weg nach dem Stadttheile ein, in welchem Frau von Simmern wohnte. Zuvor wollte er die Entscheidung der Generalin hören und dann mit Hilfe des ihm eng be-freundeten PolizeidirectorS der Residenz weitere Schritte thun, um das Geheimnis seines Schützlings für alle Fälle zu sichern. (Forts, folgt.) Wie verlautet, beabsichtigen die französischen Bischöfe angesichts der Haltung der Kammer in religiösen Fragen, ein solidarisches Vorgehen unter sich zu erzielen. Am 19. d. M. fand in Belgrad ein Mini« sterrath unter Vorsitz des Fürsten Milan statt. Man besprach die Frage, ob man Frieden schließen solle. Fürst Milan selbst und RistiL(?) waren friedlich, der Minister des Innern, der Kriegsminister und Gruic kriegerisch gesinnt. Ein Stabsoffizier, der soeben von der Armee Tschernajesss eintraf, ward in der Eonferenz zugelaffen, sprach zugunsten des Krieges und erschütterte den Entschluß des Fürsten. Milan entschloß sich, noch das Ergebnis einer Schlacht abzuwarten. Rußland verspricht große Summen zur Fortsetzung des Krieges. Ein russischer und ein belgischer Agent befinden sich gegenwärtigen Belgrad, um Waffenankäufe zu vermitteln. Bei dem ersteren sollen achlzigtausend Stück Ehasse-pols bestellt worden sein. In Bulgarien soll neuerdings tue Jnsur-rection zugenommen haben. Man bewaffnet zahlreiche Freiwillige. Aus Gabrovo kommt Nachricht, daß die Türken zahlreiche Verwundete haben. Es werden Spitäler in Sistov, Gabrovo, Trnova und Kazanlik errichtet. Das türkische Kriegsministerium hat an die Behörden in Syrien die Ordre ergehen lassen, zwanzig Bataillone Infanterie in Marschbereitschaft zu halten. Vom Kriegsschauplätze. Im Skupschtina-Ausschüsse nimmt dir-friedliche Stimmung überhand, was die Einberufung^ der großen Skupschtina angeblich auf den 10. September beweist. In Fortführung der Verhandlungen über den Waffenstillstand genehmigte die Türkei durch den englischen Eonsul weitere Friedensbedingungen. Wie vertraulich bekanntgegeben wird, bestehen dieselben in der Erhöhung des Tributs von 40,000-auf 100,000 Dukaten, Abschaffung des Miliz-Systems, Reducierung des stehenden Heere» -ms 3000 Man» und Waffen für höchstens 5000 Mann. Der russische Eonsul hat das Tragen der russischen Uniform den in serbischen Diensten stehenden russischen Offizieren verboten. Sieben Kisten mit Rubeln sind angekommen. Die in dem „P. Lloyd" Nr. 198 veröffentlichten Telegramme aus Wien, Konstantinopel, Knja-zevac und Belgrad vom 16. und 1.7. d. M., betreffend die von den Serben begangenen barbarischen Acte, den Marsch der türkischer», Armee auf Banja, die Versammlung des Skupschtina-LonchöS unter dem Präsidium des Fürsten, den Zustand der erbischen Arm:: in Javor, die MinisterkrisiS, die Absendung eines österreichischen Dampfschiffes zur Aufnahme des Personales und des Archive« de» General-EonsulatS, die Besetzung Mitrovitza'S durch die türkische Armee und die Bedrohung von Schabatz, den Rückzug der Drina-Armee auf serbisches Gebiet, endlich die Demission des Obersten Orcäkovit — sind böswillige Erfindungen seitens der ausgewiesenen Correspondenten. Am 19. d. schlug eine Abtheilung Bosnier eine türkische Eolonne bei Petrovac. Vierhundert Reservisten sind zur Drina-Armee abmarschiert. Vrbica konferierte längere Zeit mit Ristik, KristiL und dem Metropoliten; letzterer hatte bei dem Fürsten eine zweistündige Audienz. LS wurden sechs türkische Spione verhaftet. In der Schlacht bei Kuti standen 28 Nizam-Bataillone und 5000 Baschi-Bozuks den Montenegrinern gegenüber. Nach dreistündigem Feuer stürmten die letzteren Bolek, Dusica, Roca und verjagten die Türken auS 25 Verschanzungen. Auf dem Kampsplatze lagen 8000 (?) Türken. Den Montenegrinern fielen 5000 Hinterlader, 5 beladene Pferde» Offi' zierssäbel, 29 Bataillonsfahnen, ei« ganzer TranS-port-Train, Munitionswagen rc. in die Hände. Die Montenegriner hatten 200 (?) Todte und 300 Verwundete, darunter 7 Offiziere und 4 Fahnenträger- Mahmud Pascha telegraphier'e an den englischen Consul, er möchte mit seinen College» nach Podgorica kommen und den Thalbestand con-statieren, daß den Verwunderen die Nasen abge. schnitten wurden. Dieser Aufforderung gaben jedoch die ändern Consuln keine Folge._________________________ Zur Lagesgejchichle. — Gegen den Ausgleich. In einer am 20. d. in Bruck a. d, Leitha staltgefundenen Wählerversammlung berichtete der Reichsrathsabgeordnete Josef Schüssel über seine Thätigkeil im Reichsrathe. Er besprach unter anderm den projectierten Ausgleich mit Ungarn und erklärte unter stürmischem Jubel der Versammlung, gegen denselben zu stimmen. — Bom wiener Saaten markte. Die Hoffnung, daß die Anwesenheit der zahlreichen auswärtigen Ne-gocianten im Privatverkehr belangreiche Umsätze in Getreide zur Folge haben dürste, hat sich nicht erfüllt. Wol wurden eisrige Unterhandlungen gepflogen, aber wenig Geschäfte realisiert, nachdem zwischen Käufern und Verkäufern rück-srchtlich der Preise noch ziemliche Differenzen bestehen. Namentlich zeigen die Ausländer bis jetzt keine Steigung, die Forderungen der Besitzer zu bewilligen, indem sie aus die matte Haltung der meisten fremdländischen Märkte Hinweisen Für inländischen Bedarf, besonders für Böhmen, sind einige Partien Weizen und Roggen gekauft worden, wobei die letzten Samstags-Preife behauptet blieben. — In der Freimaurerloge nach schottischem Ritus in Pest fand am 20. d M. eine große Einweihungs-Festlichkeit im Beisein von 1200 Theilnehmern statt. Groß. Meister Joanovii hob als Aufgabe der Freimaurer hervor, gegen die Laxheit der Rechtsbegrifse zu wirken. Redner Matyus betonte die Qualifikationen der Mitglieder des Bundes. — Bom Wagner-Theater in Bayreuth. Am 20. fand die zweite Aufführung des „Rheingold" vor einem vollständig besetzten Hause statt. Der Großherzog von Mecklenburg und der Herzog von Meiningen waren anwesend. Der Sänger Vogel wurde wieder enthusiastisch applaudiert. Engelhardt sang den „Froh" gut. Die Scenerie klappt vorzüglich; die Ausnahme war «ine begeisterte. Viele Wiener sind angekommen und sind angenehm überrascht über Verpflegung und Logis, welche jetzt bedeutend besser sind, als sie den Besuchern der ersten Vorstellungen geboten wurden. — Das Alter derDamen ist, wie ein sächsischer Pastor behauptet, ans den Liedern, welche diese singen, zu errathe». Hört man das Lied: „Bom Himmel hoch, da komm ich her", so ist mit Bestimmtheit anzunehmen, daß es eine junge Dame im Aller von 14 bis 16 Jahren ist; 16-bis 20jährige singen schon: „Liebster Jesu, wir sind hier." Das Lied: „Es ist gewißlich an der Zeit" läßt auf ein Alter von 20 bis 25 Jahren schließen, während die Damen von 30 Jahren stille senszen: „Herz, mein Herz, verzage nicht." 30- bis 35>jährige Damen singen mit gesteigertem Ton: „Erhör' uns Gott, erhöre," bis sie von 35 bis 40 Jahren erescenäo das Lied anstimmen: „Herr, straf mich nicht in deinem Zorn." Sollte dieses Lied nicht die gewünschte Wirkung thnn und einen Mann herbeischafsen, so flehen sie von 40 bis 45 Jahren mit tiefer Empfindung: »Aus tiefster Roth schrei' ich zu dir," bis sie von 45 bis 50 Jahren ihre Hoffnungen mit dem Liede aufgeben: „Nun *uhen alle Wälder." > —Aus de r Badezeitung. Aachen zählt bis August 14,055 (mit Einschluß der Passanten und Ton-risten), Auffee (2. Lug.) 1358, Baden-Baden (10. Ang.) 25,556 (mit Einschluß der Paffanten und Touristen), Baden-Weiler (2. Ang.) 2074, Bocklet (16. Juli) 91, Brückenau (7. Aug.) 812, Burtscheid (8. Aug.) 1888, Tannstadt (10. Juli) 790, Karlsbad (2. Aug.) 16,359 (mit Einschluß der Passanten und Touristen), Dürkheim (27. Juli) 94, Elgersburg (28. Juli) 497, Elmen (3. Lug.) 1556, Elster (7- Aug.) 3677, Ems (23. Juli) 6376, Flinsberg (4. Ang.) 687, Franzensbad (21. Juli) 4836, Gießhilbl-Puchstein <3. Aug.) 12,307 (mit Einschluß der Passanten und Touristen), Bleichenberg (I. Aug.) 2531, Groß-Ullersdorf (26ten Juli) 349, Harzburg (6. Aug.) 4773, Homburg (5. Aug.) 6128, Ischl (18. Juli) 3502, Kissingen (7. Aug.) 7201, «rapina-Töpliz (1. Aug.) 1120, Kreuznach (28. Juli) 4805, L'ppspringe (1. Aug.) 1750, Marienbad (23. Juli) 7111, Nauheim (7. Juli) 1603, Neuenahr (5. Aug.) 2248, Neuhaus (1. Aug.) 721, Niederbronn i E. (5. Aug.) 1S07, Norderney (8. Aug.) 3869, Oeynhausen (4. Ang.) 2868, Polzin (6. Aug.) 455, Pyrmont (27. Juli) 8840, Rehburg (1. Aug.) 887, Reichenhall (28. Juli) 2730, Reinerz i. Schl. (1. Aug.) 2669, Schlangenbad (31. Juli) 1187, Teplitz-Schönau (7. Aug.) 25,929 (mit Einschluß der Passanten und Touristen), Warlenberg i. B. (6. Aug.) 260, Wies-baden (5. Aug.) 40,885 (mit Einschluß der Passanten und Touristen), Wittekind (3. Aug.) 609, Zoppot (3. Aug.) 2037 Gäste. Mat- und Proviuzial-Augelegenheileu. Original-Corresponden). Sauerbrmm, 20. August. (Theaterdrand.) Die hiesigen Badegäste wurden am 19. d. »i der sechsten Abendstunde, als sie sich eben bei der Parkmusik einsanden, durch Rufe: „Das Theater brennt" erschreckt, namentlich jener Theil der Fremden, welche im „Tnesterhause" Quartiere innehaben. Feuerspritzen und Feuerwehren erschienen am Brandplatze; leider stand nach Verlauf einer Viertelstunde, nach dem Ausbruch des Feuers das ganze Theatergebäude in Flammen; um 7 Uhr war der vordere Theil des Theaters, der Zuschauerraum und die Bühne, gegen 8 Uhr die Wohnung des Theaterdireclvrs, dessen Gaiderobe und Bibliothek abgebrannt. Den Feuerspritzen, Feuerwehren nnd mit arbeitenden Hilfskräften gelang es, die nachbarlichen Häuser zu retten und zu schützen, der Brand bUeb lokalisiert, konnte jedoch erst heute morgens gänzlich gelöscht werde». Nach den in Umlauf befindlichen verschiedenen Gerüchten soll der Brand entweder auf der Bühne oder in der Directorswoh-nung ansgebrochen sein. Das Theater wurde im Jahre 1872 — größrentheits aus Holzmateriale — gebaut und gegen Feuerschaden nicht versichert, der Gesammlschade soll die Höhe von 30,000 st. erreichen. Das Theater sollte aus Grund eines Privatvertrages im Jahre 1882 der steiermärkischen Landschaft zufallen, weshalb es unerklärlich erscheint, daß der steiermärkische Landesaus-schuß aus die Versicherung des TheatergebäudeS keinen Werth legte. Mindestens zehn Badegäste aus Laiba» waren Zeugen des Brandes. — (DasGeburtssest des Kaisers) wurde auch in der Landstadt Änrkseld entsprechend geseiert. Musikalischer Zapfenstreich, Tagesreveille, Pöllerschüfse, Gottesdienst und Bankelt standen an der Tagesordnung. Be-zirkskommiffär Dr. Edler v. Rühliug hielt eine fchwnng-volle, von begeisterten Beifallsrufen begleitete Rede, worin der Sp^cher zur gesellschaftlichen Eintracht und patriotischen Hingebung an das Gesammtvaterlaud aufssrderte. Beide politische Parteien gaben vereint der Feier des Tages loyalen Ausdruck. Einige nationale Brüller wurden zur Ruhe verwiesen. — (Bank „Slovenija.") Die Liquidations-Commission der Bank „Slovenija" erließ unterm 19. d. an ihre Actionäre einen Ukas, wornach letztere eine 15perzentige Nachtrags-Einzahlung, d. i. einen Betrag von 30 st. per Actie, und zwar 15 st. dis 1. September und 15 fl. bis 1. Oktober 1876 zu leisten haben. Mnth und Energie ist der Liquidations-Lommisston nicht abznfprechen; sie tritt, nachdem der Fall dieses Institutes llar und offen vorliegt, noch in zwölfter Stunde mit einem kühnen Begehren vor die Actionäre der Bank. Wir zwetfeln nicht, daß jene Män-ner von Besitz, welche aus nationalem Ehrgefül der gefallenen „Slovenija" einen guten Nachruf widmen wollen, sich neuer-lich zu großen Opfern bereit erklären und die geforderten Nachtragseinzahlungen leisten werden; wird aber auch das Heer der der arbeitenden nnd dürftigen Klasse ange-hörigen Actionäre in der Lage sein, diese Einzahlungen zu leisten? Wir zweifeln erstens an dem Können und zweitens an dem Wollen dieser Kategorie von Aktionären. Die Liqni-diernngs-Tornmisston trat mit einem kühnen Postulat in die Schranken, und es wird sich zeigen, ob dem Ruse dieser Commission Folge geleistet werden kann. — (Das hiesige k. k. LandeSzahlamt) wird wegen Vornahme periodischer ReinigungSarbeiten in der Zeit vom 23. bis einschlüssig 26. d. geschlossen. — (Gemeindevorstandswahlen.) Im nachbarlichen Villach wurden Wilhelm von Doll hops zum Bürgermeister und Karl Ghon, Dr. Ignaz Dinzl und Andrea« Wanggo zu Gemeinderäthen gewählt. — (Die städtische Musikvereins ka pelle) concertiert morgen in den Gartenlokalitäten der hiesigen Eitalnica. — (Bom Hagelschlag) wurde am 3. d. die Gemeinde Adleschiz, im Bezirke Tschernembl, hart ge. troffen. — (Sterbefall.) Am 19. d. starb im Badeorte Velden Herr Josef Jordan, Oberinfpector der Südbahn. — (Wünsche und Beschwerden.) Ueber Auf. orderung mehrerer Stimmen aus dem Publikum stellen wir an die zur Durchführung und Ueberwachung gewisser öffentlicher Verrichtungen berufenen Organe nachstehende Fragen: Warum w,vd in Len oberen Häusern der Bahnhofstraße, namentlich im Hanse Nr. 120, der Unrath nicht in später Nachtstunde, sondern in den Stunden von 6 bis 10 Uhr vormittags ausgeführt? — Warum werden die mit großem Kostenaufwande neu angelegten Rasentafelplätze in der Sternallee, deren Grasnarben infolge der herrschenden gro-,en Hitze gänzlich abdorren, wöchentlich nicht mindestens zwei-mal mit Wasser begossen ? — Warum wird auf den Plätzen und in den Gassen der Stadt und Vorstädte der schuhhoch liegende Staub nicht vor dem Ansspritzcn abgekehrt, um die Bildung von Kothmaffen zu verhülen? — Warum wird nicht auch vor dem laibacher Südbahnhofe die dort liegende Staubmasse, welche sich insbesondere gestern bei heftigem Winde in den Garten der dortigen Restauration zog, ab-gekehrt und sodann ausgiebig aufgespritzt? — Auf die ge-iern in Laibach promenierenden fremden Gäste und Passanten machten diese Uebelstände keinen angenehmen Eindruck! — (Zur Trennung des Sü db a hn n e tz e S.) Die italienische „Amtszeitung" vom 12. d. veröffentlicht ein königliches Decret über den Ankauf der oberitalienischen Eisenbahnen und den Betrieb des Netzes nach sein-r Ablösung im Sinne der baseler Convention und des Compromiffes von Paris, durch welches die Regierung zur Einschreibung von 6,400.600 Lire sünfperzentiger consolidierter, ab I.Juli 1876 laufender Rente in das große Buch der öffentlichen SLuld ermächtigt wird. Es werden somit der österreichi-schen Südbahn-Gesellschast 90 Millionen Lire Gold an Kapital ausbezahlt, auf welche ungefähre Summe die Gesell-schaft abzüglich gewisser Summen, welche der Regierung in Verfolg der Artikel 8, 9 und 10 der erwähnten Convention gebühren, Anspruch hat. Die Berechnung erfolgte in Gemäßheit des Artikels 6 der baseler Convention zu 70.52 Lire, dem durchschnittlichen Conrse, für 5 Lire consolidierter italienischer Rente au der pariser Börse während des Semester« vom I. Jänner bis 30. Juni 1876, abzüglich einen halben Coupon, d. i. 1.08 Lire. — (Für Touristen.) Das UnterknnftShans auf der Elisabethruhe bei Heiligenblut in Kärnten wurde am 17. d. dem öffentlichen Verkehre übergeben. Das aus Quadern massiv gebaute Haus enthält ebenerdig ein Restaura» tionslokale mit anstoßender Küche, Vorhau und Kammer, im ersten Stockwerke ein separates Herrenzimmer mit 4 Latten-Matratzen-Betten, ein Damenzimmer mit 3 solchen Betten, dann einen durch Jutta-Leinwand in zwei Hälften getheilten großen Schlafsaal, deren eine 5 Betten, die andere aber gemeinschaftliche Schlafstellen enthält, überdies befindet sich im Dachboden ebenfalls noch genügender Ranm zur Unterbringung der Führer rc. Es können zu gleicher Zeit in diesem Hause bequem 25 Personen gut gelagert übernachten. Die innere Einrichtung enthält alles mögliche, die Möbel sind solid aus Zirbelhol;, Geschirre und Tischwäsche ist reichlich vorhanden, gespendete Bilder zieren die Wände. Die Schlafzimmer enthalten alles erforderliche; von der meteorologischen Reichsanstalt geprüfte Instrumente, wie Barometer und Thermometer, sagen dem Fremdling die Witterung voraus, und prophezeien dieselben Regen, so kann der Tourist in diesen gastlichen Räumen getrost Sonnenschein erwarten und sich mittlerweile mit der vorhandenen Bibliothek alpinen Inhaltes beschäftigen. Auch eine Hausapotheke, sehr praktisch eingerichtet, befindet sich im Hause. Der Restaurateur ist verpflichtet. das UnterknnftS-hauS bis 1. Oktober 1876 offen und stets die erforderliche Menge kalter Speisen, warmer und kalter Getränke bereit zu halten und dieselben nach dem vereinbarten Tarise an die Besucher zu verabreichen. Dieser Laris ist siir daS Jahr 1876 folgender: 1 Taffe Kaffee, schwarz, 15 kr., 1 Taff» Kaffee mit OberS 25 kr., 1 Tasse Thee allein 25 kr., 1 Taff« mit Rum 35 kr., 1 Taffe Thee mit OberS 35 kr., 1 Taffe Chvcolade 40 kr., 1 Gl-S Rum 12 kr., 1 Gla» Kirschwaffer 12 kr., 1 GlaS Slivowitz IS kr., 1 GlatArvna-wetter 12 kr., '/« Liter Tiroler 2V kr., 1 Bouteille BöSlauer. kleine, 65 kr., 1 Bouteille BöSlauer, große, I fl. 30 kr., 1 Stück weiche« Ei 10 kr., 1 Schale Suppe,.klare, 15 kr., 1 Portion Salami 30 kr., 1 Portion Schinken 40 kr., I Portion Käse 20 kr., 1 Portion Butter 20 kr., Liter Mil» 10 kr., 1 Stllck Brod, weiß, 5 kr., I Stück Brod, schwarz, 4 kr., I Portion Lompot 30 kr. Touristen welche von Heiligenblut aufsteigen und im UnterkunstShause warme Fleischspeisen zu erhalten wünschen, können selbe im Gast-Hause des Schober in Hciligenblut bestellen, und trügt dann der Führer das frische Fleich mit hinauf. Das laibacher Moor und seine Ueber-schwemnmngen. Die „Wiener landw. Zeitung" brachte vor einiger Zeit «ine Miltheilung Uber die im verflossenen Monate Mai pattgehabte Ueberschwemmung des laibacher MoorgebieteS und den durch Verlust an anfgeschichtetem Stichtors wie auch durch Vernichtung von Saaten erfolgten Schaden. Dabei wurde bemerkt, „daß während in früherer Zeit erst lang anhaltende Regengüsse eine Ueberschwemmung im Gefolge hatten, jetzt ein 24siiindiger Regen genüge, um alles in einen See zu verwandeln, und deine diese Erscheinung darauf hin, daß sich durch die Kultivierung der Moorboden gesenkt habe, da die Torsschichle dünner geworden. Soll der Morast nicht wieder einer vollständigen Versumpfung ent-gegengehe», so sei die baldige Ausführung des diesbezüglichen, vom Landtage in Berathung gezogenen Gesetzes ein Ding der Nothwendigkeit." Die betresss der Ursache der Ueberschwemmung ausgesprochene Behauptung, welcher man wiederholt in anderen Blättern begegnete, ist jedoch, wie Herr Dr. Joses Kosler in der heurigen 33. Nummer der eingangs erwähnten Fach Zeitung erörtert, eine irrige und bedarf daher angesichts der großen Ausdehnung des Moores umsomehr einer Be richtigung, als nur bei richtiger Erkenntnis der Ursache das Uebek behoben und so einer künftigen ähnlichen Katastrophe vorgebeugt werden kann. Da nun diese Berichtigung bisher von keiner Seite erfolgt ist, so dürfte dieselbe mit Folgendem nachgetragen werden können. Es ist wahr, daß die der Kultur seit längerer Zeit unterzogenen und daher auch verhältnismäßig tiefer gelegenen Gründe früher überschwemmt werden können al» minder kultivierte. Ein solches Sinken unter das frühere Niveau läßt sich auch nicht aufhalten, da durch die Brandkultur die den Dünger ersetzende Asche gewonnen wird und selbst bei Anwendung von Stalldünger oder dessen Surrogaten eine Zersetzung des Torses, ja sogar durch das Gräbenziehen ein Zusammeuschrumpsen desselben und demnach eine Sen kung des Terrains stattfindet. Diese Senkung des Niveaus durch die fortschreitende Enttorsung muß jedoch um so zweckdienlicher erscheinen, als durch sie die unter der verhältnismäßig nur mehr dünnen Torsschichte liegende, für den Feldbau äußerji günstige Bleba eher erreicht und ausgedeckt wird. Bei der letzten Ueberschwemmung wurden jedoch nicht die kultivierten Gründe allein unter Wasser gesetzt, sondern es wurden auch die höheren Flächen überflutet und drang daS Wasser hie und da bis über 60 Tentimeter hoch auch in Wohnhäuser und Wirtschaftsgebäude, welche doch nur aus erhöhtem Terrain aufgeführt wurden und zudem aus Pilotierungen ruhen, die eine Senkung nicht znlassen. Wenn also „alles in einen See verwandelt wurde" und „zu einer so außergewöhnlichen Ueberschwemmung nunmehr ein 24stündiger Regen genügt", so muß die Ursache derselben offenbar eine andere fein. Daß der Damm der Südbahn, welcher das Moor quer durchzieht, wenn seine 3 bis 4 Brückendurchläfse nicht genügen sollten, wol eine Ueberflutung der ober demselben ge legenen Moorgründe, nicht aber, wie von einigen angenom men wird, auch eine Ueberschwemmung der unteren, weit grö> ßeren Morastfläche verursachen kann, steht wol außer allem Zw-isel. Ebenso und au« ähnlichem «runde ist auch unzweisel-hast dir Anficht irrig, daß jene Gewässer, welche durch die unterirdischen Höhlen Jnnerkrains ihren Lauf nehmen und sodann am Westrande deS laibacher MooreS anS Tageslicht treten, die in neuerer Zeit häufiger und bedeutender eintretenden Ueberschwemmungen deS Moores veranlassen sollen. Dieser Jrrthum ist nicht nur theilweise in verschiedenen Schichten der Bevölkerung verbreitet, sondern er scheint auch in maßgebenden Kreise» Eingang gesunden zu haben. Ein Beleg hiefltr ist der im Berichte zum oberwähnte» Gesetzentwürfe enthaltene Passus: „wie es schon ehedem bekannt war, ist auch in der Broschüre* des Dr. Vicentini nachgewiesen, daß der laibacher Morast mit jenen Ueberschwemmungen, welche in de» oberen Thälern von Laas, Zirkniz und Planina eintreten, in Verbindung steht." Es muß hier bemerkt werden, daß über Genehmigung des k. k. Ackerbauministeriums dem Civilingenieur Dr. R. Vicentini in Triest die Ausarbeitung eines Berichtes und Gutachtens über die Ueberschwemmungen des Thales von Laas, über die Trockenlegung des Zirknizer See's und Regulierung des Unzfluffes im Thale von Planina anvertraut wurde. Nun kann nur sehr bedauert werden, daß, da die über diesen Gegenstaiw vom Herrn Vicentini, in italienischer Sprache herausgegebene Broschüre mit den vielen minder bekannten technische» Ausdrücken nur auf einen engen Leserkreis beschränkt bleibt und bis zur Stunde eine Ueber-setznng derselben nicht erfolgt ist, jenes Gutachten fast gar nicht bekannt oder auch unrichtig aufgefaßt worden ist. üi * Relsrions s voto sul bouitieo äells vülli liLkrs, Liriroiri, 6 1Hiii»u». Iriesls 1875. (Fortsetzung folgt.) Witterung. Laibach, 22 August. Margens heiter, späier ziemlich starker Westwind, zunehmende Bewölkung. Wärme: morgens 7 Udr -j- 178", nachmittags 2 llvr -j- 28-3° 6. (1875 -j- 22 6», 1874 -t-j21'8°ö.) Baiometei im Fallen, 735-13 mm. Das gestrige Tagermittel der Wärme -j- 213", um 2 8° über dem Normale. Lugelvmmeae Fremde am 22. August. Hotel LtaSt A>ien. Buchreiner, Großhändler, und Bo-seri, Triest. — Pracht, Edler v. Thatfeld s. Sohn, und Fink, Hoflieferant, Graz. — Nosenfeld, Agent; Petziwal, Reis; Dr. Kleoeta, Advocat; Bentam, Fabrikant; Mo-ratti und Hotsy, Wien. — Mauerhoser, Feldbach. — Dr. König, Prag. — Zernek, Kfm., Petrinja. Hotel Vlesant. TomaZevie, Lehrer; Taub, Fabrikant; Mayr, Reif.; Maese, Reis, »ud Lhellen Friederike, Wien. — Schnst, Kanzler, und Alpron, Triest. — Waraun, Arzt, St. Canzian. — Gollob Maria, Sissek. — Calich s. Familie, Fiume. Hotel Europa. Dr. E. Kaizl und Dr. I. Kaizl, Prag. — Dr. Polex, Professor, s. Frau, Graz. — Kandernal, Pro-sefsor, s. Frau, Trte». — Frl. Luscher, Wien. ißiotzreu. Jerii, Agenl, Jdria. — Wutscher, Podnart. — Lehmann, Reis., G>az — Hofbauer, Neumarktl. Kaiser von Oesterreich. Gerpuch s. Frau, Bruck. Verstorbene. Den 21. August Nikolaus Skerl, Hausbesitzerssohn, 16 I., Tirnauvorstadt Nr. 84, Typhus. — Michael Bochiuz, Schuhmacher, 31 I, Civilspital, Lungentuber, ulose. — Franz Streuer, Hübler, 60 I., Civilspital, Drüsenentartung. Wiener Börse dom 21. August. i Gew Sperr. Rente, öst.P»P. «8 SV dro. dt», oft. in Eilb. 7« Z(> tose von 1854 .... 107 — «ole vo» 1860, ,an,e III-LO iose von i»«u, günft. 116 50 Prämien!», v. I8K« . l»SüS kiebenbürg. Ungar» ^ VttsL. Ilnglo-Bank . . . Lredilaustalt . . . D-Pofitenbank. . LScomvte-ilnstalt franco - Bank . . Handelsbank. . . Kalivnalban! . . Oest. Bankgesells. lluion - Lank . . . öerkehrSbank. . . «llföld-Bahn . . Hart Ludwigbahn itais. Elil.-Babn «ais. Fr. I°fes»b Staaisbahn . . . küdbabn............ 7«-iv 7S iS 7i'k» ware «k'kt, 7410 108'-III 7L 117 ISS 7« 7S 7S «5 15 I4S-ZÜ 1»» L0 «70 - «80 - >«»'-- 8«L - 58'- 58',S 8S.— 8»bv 10» b« 101-»02 — rM'bv IbS'ili I«v 1»L 75 ISS »84.7b>LSS'LS 7L'SS 7S'S0 Veld! Ware Lllg. oft. Bod.-Lredit. I0S-SV lli«.-in M l ! «»üa 89 7!» Nalio». ö. W llng. Bod.-Üreditanft. 97 ük» 86 25 97-80 86 LO I^rtorttLt»-vdl. Franz Iosest-Bahu . Oest. Nordwestdahn. Eiebenbürger . . . . StaalSbahu Eüdkahn ^ S Perz. dto. Bon« SL-86 L5 61'-155-93 10 9L-S5 86 7S S150 166-93 35 I-o«o Credit» Lose 160 50 161'— Rudolfs - Lose .... 13 50 14 — (3Mon.) ÄugSburg 100 Mark Kranks. ivc Mar! . . Hamburg „ „ . London 10 Pfd. Sterl. Paris 100 Francs . . 5930 59 30 59 30 IL-^-40 48 35 59 3S 59 35 59 35 1S2 60 4845 ViIiuLrvL. Kais. Münz-Ducalen SO-FrancSstüS .... Preuß. Kassenscheine . Silber . . ü 84 9-78 59 85 103 - 586 9 73 59'95 10310 Telegraphischer Lursderich! am 22. August. Papier-Rente 66-45 — Silber-Reme 40-— — 186»e> ötaatS-Anlehen 111 7b. — Bankactien 863. — Lredit 14410 — London 12165. Silber >02 75. — K. k. Mü»,-vukaten 581. — Lo.^rancS Stücke 9 68. — KD »lei ,k mark 59 60. Telegramm. Wien, 21. August. Die „Politische Correspon-denz" meldet von accredilicrter S:i;e aus Bel» grad vom 21. August: „Gestern erfolgten seitens der Vertre!er Englands, Frankreichs, Italiens und der drei Nordgroßmächte auf die eventuelle Anbahnung von Friedensverhandlungen sich beziehende Eröffnungen, welche RistiL namens der serbischen Regierung in ernsteste Erwägung zu ziehen versprochen haben soll. Für ein wahrscheinlich nicht negatives Ergebnis spricht der Umstand, daß die Pforte gewisse, noch kindlich officiös ausgestellte eventuelle FriedenSbedliigungen jetzt wesentlich zu modificicren bereit sein soll, die eventuellen, gemilderten FrtcdenS-bedinguiig.'n dürften sich auf Kriegsentschädigung und Garantien gegen künftige Friedensstörung durch Serbien beschränken." «-i Kaningsn L Xa8oti Pergament-Papier zum Absteiustedeu. I Bogen 20 kr. (390) 12 Gedenktafel über die am 25. August 1876 stattfindenden Licita-tionen. 3. Feilb., Nadrah'sche Real., Welikiverh, VG. Littai. — 3.Feilb., Praprotnik'sche Real., St. George», BG. Littai. — 3. Feilb., Benian'sche Real., Kaltensetd, BG. Adelsberg — 3. Feilb., Pozar'sche Real., Gorenje, BG. Adelsberg. — 3. Feilb., Joses Zelko'scheReal., Narein, BG. Adelsberg. — 3. Feilb., Savorn'sche >Real., Dule, BG Möttling. - 3. Feilb., Sutte'sche Real., Wuschinsdorf, BG. Möttling - 3. Feilb, Urch'sche Real., Oberdorf. «G. Gurkfeld. — 2. Feilb., Fnrlan'sche Real., Slap, BG. Wippach. — 2. Feilb., Kersnic'sche Real., Reisniz, BG. Reisniz. - 2. Feilb.Germovßek'scheReal., Liberga. BG. Littai. — 2. Feilb.. Pirc'sche Real., Kropp, BG. Radmannsdorf. — S. Feilb., Kostelc'sche Real., Kermaiina, BG. Möttling. VvLvNr»!»»«». Leipzig, 12. August 1876. Herrn kran/ Vetter in KMikaeK. Die Prämiierungs-Commission der leipziger polytech-Nischen Gesellschaft erlheilte vo» den beim Familien-Nähma-schinen-Concurrenznähen betbeiligt gewese»en 15 Ausstellern der 8lu-xer AttLukavIurlux 6o., ^e^v.vork, allein den höchsten Preis, das ______ mit sür die beste Lonstruction ihrer Familien-Nähmaschinen und vorzüglichste Ausführung aller anfgegebene» Arbeiten. XviMnKvr, (454) General-Agent der 81nx«r Aunukavturlnx vo., rsvvzoril. Druck vo« Jg. v. Klrinwavr L Fed. Bamberg. Berleger Ottomar Bamberg. Für dir Redaction verantwortlich: Franz Müller.