Nr. 292. Donnerstag, 21. December 1899. Jahrgang 118. Oailmcher Mung. ^»»«««elaNonsprel»: M»f P«std,ll«ndunu: ganzjlhria st. l5. halbMria ss. 7 50. Im «lomptvlr: , haibjähr. Für d«t Zustellung mlttoz». UnfranNerte Vrlele werben nlchl an«en««men. vtanulcrchl« nicht zurückzefteM. Amtlicher Theil. Seine t. und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 13. December d. I. der Helene Gräfin M ier, geborenen von Turlull, den Elisabeth-Orden erster Elasse allergnädigst zu ver-lelhen geruht.________ St ine l. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom Itt. December d. I. dem Nechtsconsulenten der Kärntner Sparcasse, Advocaten Dr. Karl Ubl in Klagenfurt, den Orden der eisernen «rone dritter Elasse mit Nachsicht der Taxe aller-gnädigst zu verleihen geruht. Seine t. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 17. December d. I. «m Hofrathe der fteiermärlischeu Statthalter« Doctor «ugen Netoliczla den Titel und Eharalter eines Ttatthalterei.Vicepräsidenten aüergnädigst zu verleihen «eruht. _________ Koerber m. p. Seine l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 17. December d. I. dem Sectionsrath im Ministerium des Innern Med. Dr. Josef Daimer den Titel und Charakter eines MinisterialratheS mit Nachsicht der Taxe allergnädigst zu verleihen geruht. Koerber m. p. Verordnung der Ministerien des Innern, der Justiz und des Handels vom l5. December 1899, betreffend die Zulassung von Kupferverbindungen bei der Conservierung von Gemüsen. Unter Aushebung des Punktes 5 des § 7 der Verordnung der Ministerien des Innern, der Justiz und des Handels vom 13. October 1897, R. G. Nl. Nr. 23b, womit Bestimmungen über die Erzeugung oder Zurichtung von Ess- und Trinlgeschirren, dann Geschirren und Gerathen, die zur Aufbewahrung von Lebensmitteln oder zur Verwendung bei denselben bestimmt sind, sowie über den Verkehr mit denselben erlassen wurden, wird bestimmt: Das Ministerium des Innern kann die Her-stellung von Gemüsekonserven im Fabrilsbetriebe mit nnem Kupfergehalte bis zum Maximum von fünfzig-fünf (bb) Milligramm in einem Kilogramme Ge-sammt'Conservenmasse unter fallweise hinsichtlich der Ueberwachung des Betriebes zu bestimmenden Vorsichten gestatten. Der Verkehr mit Gemüseconserven, welche einen höheren als den vorbestimmten Kupfergehalt aufweisen, ist verboten. Diese Verordnung tritt sofort in Kraft. Koerber m.p. Kinbingerm. p. Stibral m. p. Verordnung des t. k. Finanzministeriums vo« 18. December 1899, womit für den Monat Jänner 1900 das Aufgeld bestimmt wird, welches bei Verwendung von Silber zur Zahlung der Zollgebüren zu entrichten ist. Mit Bezug auf Artikel XIV des Gesetzes vom 25. Mai 1832 (R. G. Bl. Nr. 47) wird im Einvernehmen mit dem königl. ungarischen Finanzministerium für den Geltungsbereich des erwähnten Gesetzes und für den Monat Jänner 1900 festgesetzt, dass in denjenigen Fällen, in welchen bei Zahlung von Zöllen und Nebengebüren, dann bei Sicherstellung dieser Abgaben, statt des Goldes Silbermünzen zur Verwendung kommen, ein Aufgeld von zwanzig (20) Procent in Silber zu entrichten ist. Kniaziotuclini. p. Den 18. December 1899 wurde in der l. l, Hof' und Staat«, dructerei das 611. Stück des Reichsgesetzblattes in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Den 19. December 1899 wurde tn der k. l. Hof« und Staats» druckerei das XI.IX. Stück der ruthenischen, das I.XXXII. Stück der rumänischen und das XC. Stück der ruthenischen Ausgabe des Reichsgesetzblattes ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 19. De» cember 1899 (Nr. 289) wurde die Weitelverbreitung folgender Prefterzeugnisse verboten: Nr. 24 «DaS Neine Witzblatt» vom 16. December 1899. Nr. 49 «Lustige Vlälter» (Verlin, XIV. Jahrgang 1899). Nr. 47 .Deutsches Wochenblatt für das obere Innviertel» vom 24. November 18^9. Die im Verlage von Karl Müller in Leipzig erschienene Druckschrift: «Los von Rom» von Wernher, ohne Angabe des Druckers und des Druckortes. Die im Verlage von Karl Braun in Leipzig erschienenen Druckschriften.' «Was hat das deutsche Voll der Reformation zu verdanlen» und «Ultramontane Nufllärungsversuche», gedruckt bei Lippert ck Co. in Naumbarg a. S. Nr. 21 «I^ly 2 Nakolv» vom «. November 1899. Nr. 23 (I.und 2. Auflage^ «Negi» vom b. December 1899. Nr. 9 und 10 <8u6u«5nost» vom 1. December 1899. Die Zusammenstellung einer Eorrcspondenzlarte mit dem Vilde der heil. Mutter Gottes, mit sieben anderen, die Scham» haftigleit verletzenden Corresponoenzlarteu und außerdem neun Correspondenzlarten mit bildlichen Darstellungen von halbnackten Frauengestalten. Die in London gedruckte und im Verlage der Zeitschrift «?r»wo luciu» erschienene Broschüre: «^v ter»2 mv nm rmn8xcxv2i>v» """ Michael Lusnia 1698. Nr. 24 «Locilln» vom Ib. December 1899. l. Verzeichnis über die beim t. t. Lanbespriisidiu« in Laibach eingelangten Sammlnngsgcldcr für die durch Hochwasser im Herzogthume Salzburg beschädigten Vewohner, und zwar: Frau Rosa Ianda, l. l. Bergbeamtens-Gattin in Ibria, 2 fi. Karl Grünhut, Ingenieur in Laibach. 2 ft. Gemeinderath der Landeshauplstadt Laibach 200 fl. Sammlungsergebnis durch Franz Trtnil in Laibach 15 fl. 68 kr. Sammlunqsergebmsse der Bezirlshauptmannschaften Tschernembl 40 fl. 30 lr. Adelsberg 3 ft. b« kr. und Littai 16 fl. 56 lr. Sammlungsergebm's der Bezirkshauptmannschaft Krainburg: von den Pfarrämtern Wessmtz 10 ft. 70 kr., Drasaosche 1 fl. 50 kr., Retece 1 fl. 50 kr.. Zirklach 18 ft. 70 kr.. Salilog 2 ft. 50 kr., Michelstetten 5 ft. 58 kr.. Seebach 1 fl. 90 kr., Trstenil 3 fl. und Kaier 9 fl; von den Gemeindeämtern Eisner« 4 fl. 18 lr. und Kaier 5 ft.; zusammen 63 fl. 56 kr. Sammlungsergebnis der Bezirkshauptmannschaft Radmannsdorf: von den Pfarrämtern Bresnitz 6 ft. 50 kr., Woch-Vellach 8 ft., Oufische 3 ft. 50 lr.. Görjach 8 ft., Kronau 1 fi. 20 lr., Woch.-Feistritz 2 fi. 15 lr., Kropp 3 fl. 43 kr.. Vigann 5 fi. Nad-mannsdorf 9 ft. 20 kr. und Veldes 6 fl. 60 lr.; zusammen 53 fi. 58 kr. Sammlungsergebnis der Vezirkshauptmannschaft Rudolfewert: von den Pfarrämtern Haidowih 3 fl. 70 kr., Tschatesch 2 fl. und Ninöbt 3 fl. 50 lr.; zusammen 9 fl. 20 lr. Sammlungsergebnis der Vezirkshauptmannschaft Stein: von den Pfarrämtern Rabensbe^g 3 ft., Stein 12 si. 3 lr.. Mannsburg 15 fl.. Neuthal I fi. 56 lr.. Eommenda 5 fl., Nich 16 fl.. Gozd 10 fl., Sela 2 fl., Vodic 2 ft. 45 lr. und Luftthal 3 fi. 60 lr.; von den Insassen in Radomlje 9 fi ; zusammen 79 si. 64 lr. Nichtamtlicher Theil. Frankeich. Die Abstimmung über eine Frage des parla« mentarischen Geschäftsganges, in welcher die Majorität, die zugunsten des Ministeriums entschied, nur dreißig Stimmen betrug, hat in keiner Weise die Lage des Cabinetes Waldeck-Rousseau erschüttert. Da« Ministerium hatte von vornherein dieser Abstimmung nicht die Bedeutung eines Vertrauensvotums beigelegt, und Feuilleton. * Philharmonische Gesellschaft. Drittes Mitglieder-Concert am 17. December 1899. Den Manen des unsterblichen Tondichters, dessen Genius leine Zeit und keine Schranke fesselt, drssen Denken und Streben sich wcit über seine Zeit hmaus richtete, aus dessen hohen Schöpfungen nach dem schönen Ausspruche eines seiner geistvollen Nwgraphcn 'die Gewissheit des Waltens eines schöpferischen Gnstes selbst dem Laien entgegenhallt und diese Laute als die Stimmen der tiefsten Mcnschendrnst ertönen, dic das allgemeine Weh- und Woimcwcscn unftres Geschlechts lM Innersten getheilt hat,, war das drille Mitgliew-Eoncert der philharmonischen Gesellschaft geweiht. «Es uberlommt uns die sichere Ueberzeugung, dass, der h,er spricht, uns wirtlich etwas zu sagen hat, und zwar von unserem eigenen Leben, weil er, was wir alle fühlen nnd leben, tiefer fühlte und lebte als wir anderen, und alles was wir lieben und leiden, tiefer Nebte und litt als sonst die Staubgeborenen,' sagt Nohl so schiin und zutreffend. Wir empfinden die Wahrheit dleser Worte beim andächtigen Genufse der unsterb-Uchen Schöpfungen Beethovens in unferem Innersten. Freude, Schmerz, Liebe, Leiden, alle menschlichen Ge« suhle werden wach in unserem Herzen, denn durch Wn« Instrumentalmustl spricht der vemus zu Gott l Die erhebende Feier, in der die Begeisterung für die edelste der Künste zum überwältigenden Ausdrucke kam, hatte Sonntag den 17. December ein zahlreiches kunstsinniges Publicum in der Tonhalle der philhar« monischen Gesellschaft versammelt, und mit Stolz und Freude können die Philharmoniker auf den großen Erfolg des bedeutsamen Concertes blicken, das ein neues Ruhmesblatt in ihrer an Ehren fo reichen Geschichte bildet. Wie viel Anregung, Belehrung und echten künst. lrrischen Genuss gewährte wieder dieses Concert dem Besucher! Dant und Anerkennung dem musikalischen Leiter Herrn Director Zöhrer und dessen Mit« arbcitern, denen unsere Concertverhältnisse einen so glänzenden Aufschwung verdanlen! Er erwies sich als Orchestcrtüustler an der Spitze des vortrefflichen Orchesters, das schon in der Wiedergabe der herrlichen Coriolan-Ouvcrture seinen künstlerischen Vollwert bewies. Wir sind in der Regel schon znsilkden, wenn das philharmonische Orchester wie gewöhnlich spielt, aber cs ist guter Grund vorhanden, begeistert zu sein, wenn es so Außerordentliches wie im letzten Concerte leistet, wenn es dem ausgezeichneten Führer mit der Fein-sühligleit folgt, die uns bei der Vermittlung der achten Symphonie entzückte. Wir gedachten da der einfach-rührenden Worte Robert Schumanns, mit welchen er dem Emdrucke bei Aujjühruna. der Symphonie dereinst Raum gegeben. «An humoristischer Tiefe kommt ihr keine andere gleich. Steigerungen, wie gegen den Schluss des letzten Satzes hin, sind auch im Beethoven selten; dieses verfängliche Trio mit der sonderbar tröstenden traurige» Hornmelodie! . . . . und zum Allegretto lann man auch nichts als — still und glücklich sein!» Das dass Publicum sich glücklich fühlte, bewies der rauschende, herzliche Applaus, der jedem Satze folgte. Wir haben schon kurz über den außerordentlichen Eindruck berichtet, den die vornehme Künstlerschaft der berufensten Interprctin von Beethovens unoergäng» lichem Meisterwerk »Fioelio», der Opersangerin Frau Georgine v. Ja nuschowsly-Neuendorfs, her« vorrief. Die Welt der Gemüthsvertiefung und Geistes^ entfaltung, «vom wahrsten und tiefsten dramatischen Leben, wie aus dem Weben der Menschenseele selbst geschöpft», kam den Zuhörern durch den herrlichen, tief-ergreifendeu und erhebenden Vortrag der großen Leonoren-Arie aus Fidelio durch die große Künstlerin recht zum Vewusstsein. Die Schönheit und Kraft des Organs, das besonders in den hohen Lagen hinreißend wirkte, der durchgeistigte, klare Vortrag, vom Herzen gehend und zum Herzen kommend, begeisterte die Zu» Hörerschaft zu stürmischen Beifallsausbrüchen und wiederholten Hervorrufen. Von den Beethoven'schen Werken wird das Tripelconcert am wenigsten gespielt. Der Haupt» gründ hiesür mag wohl darin zu suchen sein. das« sich äußerst selten drei Keelgnek Künstler zu« Nyr« Laibacher Zeitung Nr. 292.___________________2334_____________^_________________________________21. December 1899. man ist überzeugt, dass das Cabinet die ganze Majorität, welche ihm seit seinem Bestände ihre Unterstützung geboten hat, wieder um sich vereinigt hätte, wenn es dieser Frage Wichtigkeit beigelegt hätte. Davon sind selbst die Gegner des Cabinets Waldeck »Roussea us so sehr durchdrungen, dass sie nach eingehenden Erwägungen zu der Entscheidung gelangt sind, keine neuen Interpellationen zu stellen und die Budget« berathung ohne Zwischenfall ihren Verlauf nehmen zu lassen. Vis zum Ende der außerordentlichen Parlamentssession sieht man daher auch kein gefährliches Hindernis auf der Bahn des Ministeriums voraus. Allein man wirft in parlamentarischen Kreisen die Frage auf, ob das Labinet Waldeck-Rousseau die Schwierigleiten überwinden werde, die im Laufe der ersten Monate des kommenden Jahres eintreten könnten. Noch vor einigen Wochen hat man es als sehr wahrscheinlich bezeichnet, dass das jetzige Ministerium die Eröffnung der Aus» stellung 1900 nicht vornehmen werde. Gegenwärtig lauten die Aeußerungen derjenigen, die damals eine solche Meinung kundgaben, weniger bestimmt. Wenn angesichts der Ereignisse, die auftauchen können, die bisherige Uebereinstimmung unter den Mitgliedern des Cabinetes auch weiterhin aufrecht bleibt, hat man allen Grund anzunehmen, dass die Regierung während der ganzen Dauer der Ausstellung am Ruder bleiben werde. Man darf sich jedoch nicht verhehlen, dass die Frage der Amnestie für die mit der Affaire Dreyfus zusammenhangenden Delicte für das Cabinet gefährliche Verhandlungen mit sich bringen kann. Die Bewerbung des Generals Mercier um einen Senatssitz, deren Erfolg vollkommen sicher zu sein scheint, erhöht noch die Schwierigkeiten. Man glaubt, dass die Regierung bemüht sein wird, Zeit zu gewinnen, und den gegenwärtigen Stand der Dinge bis nach der Ausstellung ohne endgiltige Lösung in Schwebe lassen wird. Damit diese Taktik Erfolg habe, müssen Senat und Kammer ihre Mitwirkung leihen, und es ist nicht unmöglich, dass die beiden Körperschaften im Interesse einer lvenigstens einstweiligen Beruhigung sich den Anschauungen der Negierung anschließen, in welchem Falle die Regierung Aussicht hat, noch lange da« Heft in der Hand zu behalten. Der Gouverneur von Madagaskar, General Gal-lieni, der sich noch immer in Paris befindet, hat mit mehreren Kammercommissionen, die sich mit den Fragen über die aus der Insel auszuführenden öffentlichen Arbeiten befassen, und mit der Colonial - Gruppe Berathungen gepflogen. Seine Mittheilungen über die Pacificierung der Insel und die Entwickelung der wirtschaftlichen Verhältnisse wurden mit Befriedigung aufgenommen. Die Kammer wird sich demnächst über die Verwendung der für Madagaskar aufgenommenen 60 Millionen Francs zu öffentlichen Arbeiten aus-zufprechen haben. Ohne Zwelfel wird die Erbauung einer Eisenbahn von Tananarivo bis zur Ostlüste der Insel, die Herstellung mehrerer Straßen im Süden und die Ausführung der Arbeiten, durch die gewisse Punkte der Ostküste dem Seehandel zugänglich gemacht werden sollen, bewilligt werden. Politische Ueverftcht. Laib « ch, 20. December. Ueber die jüngste Sitzung des ungarischen Abgeordnetenhauses wird gemeldet: In fort» gesetzter Verhandlung über das Quotengesetz spricht Abg. Rigo oontrn und wird wegen eines Oesterreich beleidigenden Ausdruckes vom Präsidenten zur Ordnung gerufen. Abg. Vulszly weist die gegen die Quote ge-richteten Angriffe zurück und gedenkt der Vortheile, welche Ungarn feit 32 Jahren »m Rahmen des Dualismus errungen hat. Abg. Ratovszty erklärt, die Vorlage nicht anzunehmen, weil die vorgeschlagene Quote unbillig sei. Abg. Szentivanyi hält die Erhöhung dcr Quote für unbillig. Wenn er sie trotzdem votiere, fo gefchehe es, damit ein Versuch gemacht werde, auf der Basis des 1667er Ausgleichs das Heil Ungarns zu fuchen. Finanzminister Lukacs erklärt über eine Anfrage, dass weder die jetzige noch die frühere Regierung einen Schritt von dem gefetzlich vorgefchriebenen Wege ab-gewichen sei. Dem preußischen Landtage wird in seiner nächsten, am 9. Jänner beginnenden Session, und zwar wahrscheinlich schon im Februar, die Canalvor-lage in veränderter Form zugehen. Dieselbe dürfte außer dem Mittellandcanale den Großschiffahrtsweg Berlin-Stettin, die Erhöhung des Wasserstandes in dcr oberen Oder. die Verbesserung des Wasserweges von der Oder bis zur Weichsel, den masurischen Canal und die Entwässerung des Oder-Bruches, des Havel»Luchcs und des Spree-Thales umfafsen. Die Nachrichten von den Philippineu, welche auf dem Wege über Hongkong der Censur des Generals Otis entgiengen, lassen es deutlich erkennen, dass der Aufstand noch nicht niedergeworfen ist. Aguinaldos Armee hat sich in zahlreiche kleinere Heerhaufen aufgelöst, die den Amerikanern im Kleinkriege möglichst viel Abbruch thun sollen, stets bereit, auf einen Ac-fehl Aguinaldos sich wieder zu einer großen Heeres« macht zusammenzuschließen. Widerstandslust und Sieges» zuversicht der Philippiner haben noch keine merkbare Minderung erfahren, sogar in Manila tragen sie ihre Feindseligkeit offen zur Schau und bringen Hochrufe auf Aguinaldo aus, denen sich Hochrufe auf Mr. Bryan, del« demokratischen Präsidentschaftscandidaten in den Vereinigten Staaten, zugesellen, der in einer jüngst veröffentlichten Kundgebung der philippinischen Nationalversammlung wegen seiner Opposition gegen die Politik Mac Klnleys als Träger der hochsinnigen Grundsätze eines Washington und Jefferson gefeiert wird. Die imperialistische Partei in den Vereinigten Staaten ist aber noch so mächtig, dass ein baldiger Umschlag zu Gunsten der Tagalen nicht zu erwarten ist. Tagesneuigleiten. — (Geschworene, die ihr Verdict »vide rr use n.) In Neusanoec wurde kürzlich Sophie Ol-szowsla, welche die Geschworenen der Ermordung ihres arg misshandelten Töchterchens schuldig erkannten, zum Tode durch den Strang verurtheilt. Am folgenden Tage hat nun seltsamerweise dieselbe Jury, welche über So» phie Olszowsla das Verdict gefällt hatte, an das Prä« sidium des Kreisgerichtes eine Eingabe gerichtet, in der mitgetheilt wird, dass die Geschworenen ihr Verdict widerrufen, weshalb sie um Anordnung einer neuen Ver« Handlung in dieser Strafsache bitten, da sie nicht erwartet haben, dass auf Grund ihres Wahrspruches der Gerichtshof über die Angeklagte die Todesstrafe verhängen werde. — (Von einer Ratte angefressen.) Aus Ybbfitz im Bezirke Waidhofen an der Thaya wird ge- schrieben: In ein Iimmer der Wohnung des Schmied-Meisters Sonnet, in dem dessen fünf Monate altes Kind und die Kindssrau schliefen, drang in der Nacht von» 15. auf den 16. d. M. eine Ratte und biss dem Kinde drei Finger ab. Auf das Gefchrei des Kindes erwachte die Wärterin und alarmierte die Hausbewohner. Die Ratte, die nur mit Gewalt von dem armen ttinde getrennt werden konnte, wurde getödtet. Als man das Kind vom Blute gereinigt und verbunden hatte, stürzte die Kindssrau infolge der Aufregung, vom Herzschlagt getroffen, todt zusammen. — (Ein furchtbares Geständnis.) Ueber einen aufregenden Vorfall berichtet der dleswöchenllich« «Simplicissimus» wie folgt: Eines Tages übergab Krau Schulze ihrem Manne einen Vrief mit der Vitte, ihn erst zu öffnen, wenn er auf dem Bureau wäre. Ein wenig überrascht nahm Herr Schulze den Ärief und begab sich eilig auf sein Bureau, denn die Sache war ihm etwas unbehaglich. Der Ärief lautete so: «Ich bin genöthigt, dir etwas zu sagen, was dir großen Schmerz bereiten wird. Es ist nicht meine Schuld; aber du musst alles wissen, was auch kommen mag. Die ganze letzte Woche habe ich gemusst, dass dieser schwere Augenblick kommen musste. Jetzt können meine Lippen es nicht länger verschließen. Ich kann nicht mehr schweigen, und ich flehe dich an, mir leinen allzu großen Vorwurf daraus zu machen, fondern du mufst mir helfen, das Unglück mit mir gemeinfam zu tragen.» Der kalte Schweiß trat Herrn Schulze auf die Stirn. Er war auf das Furchtbarste gefafst. Dann las er weiter: «Die Kohlen sind nämlich alle. Sei so gut und bestelle sofort nach. Ich habe dich wohl zehnmal daran erinnert, aber du hast e< stets vergessen. Darum schreibe ich dir.» Diesmal vergaß Herr Schulze nicht! — (Tintenschnecken.) Wie der Pariser Mitarbeiter der «Mg. Wiss. Ber.» schreibt, seht das Heer von Tintenschnecken, das in den Herbstmonaten die Küste bei Havre und Honsleur belagerte, seinen Kriegszug längs der Canaltüste Frankreichs sort und bringt überall del Fischerei den größten Schaden. Gegenwärtig sind die User des Departements Finistcre, das den westlichen Theil der Halbinsel Bretagne einnimmt, von diesen gräulichen und schädlichen Mollusken überschwemmt. Die Bevölkerung, die in der Fischerei ihre Haupteinnahme-Quelle besitzt, ist durch die unerwarteten Gäste in die grüßte Unruhe versetzt worden. Die Tintenschnecken betreiben nämlich Fischerei auf eigene Rechnung, begnügen sich aber nicht dabei, Fische selbst zu fangen, sondern machen sich mit Vorliebe an die schon in den Netzen zappelnden Fische und die in den Kästen eingesperrten Hummern und Langusten heran. In den letzten Wochen wurden längs des Strandes zahlreiche Delphine beobachtet, welche die wunderbarsten Sprünge aus dem Wasser heraus machten, um sich der an ihrem Kopse wie angeleimt festsitzenden Tintenschnecken zu entledigen. Man hat von letzteren schon Exemplare gesehen, deren Arme bis zu zwei Meter Länge besaßen. Die armen Fischer der Bretagne sind iu heller Verzweiflung. — (Ein Walfischfang in London.) Der Ruf: «Ein Walfisch! Vin Walfisch!» ertönte, wie Londoner Vlätter berichten, kürzlich von einer Kohlenwcrft in der Nähe des Albert-Docks. Die Themse ist nicht ost der Schauplatz einer Walfischjagd; aber wenn man sich auf die locale Walftschlunde verlassen kann, ist der jüngste Fang sogar der größte gewesen, den man bis jetzt gemacht hat. Das Thier, das von einem Beamten des Grasschaftsrathes gemessen wurde, hatte vom Ende der trage dieser sehr bemerkenswerten Eomposition heranwagen. Denn Clavier, Violine und Cello haben Virtuosenaufgaben, die im gewöhnlichen Sinne des Wortes nicht dankbar geschrieben sind. Zum Vortrage gehört auch mehr als Beherrschung des Instrumentes oder gewöhnliche musikalische Intelligenz. Kommt aber das aumuthige Werk in so vollendeter Weise wie durch die Herren Zöhrer, Gerstner und Syrinek, zur Geltung, dann ist die Wirkung eine große. Es gewährt gewiss jedem Befriedigung, Künstler, die wir zu den Unseren zählen, zu loben. Umso grüßer ist daher auch die Befriedigung, dass man diese Künstler nicht bloß mit Anerkennung, sondern mit Auszeichnung nennen muss. Das Concert dirigierte Herr Militärkapellmeister Theodor Christoph vortrefflich mit verständnisinnigem Eingehen auf die Absichten des Componisten. Das Orchester bot unter seiner Leitung durch die discrete, schmiegsame Begleitung eine rühmenswerte Leistung. Musiloirector Zöhrer war stets ein Meister in der Kunst, Programme zu entwerfen, und thut noch ein Uebriges durch die Gewinnung von Solisten, die das größte Interesse erregen. Die Concerte sind daher so anregend, dass sie allen Musikfreunden — und diese sind zahlreich vorhanden, wie der massenhafle Besuch zeigt — die größte Befriedigung gewähren. Das Orchestrale muss naturgemäß bei einer Concertgesellschaft d»e Hauptsache bleiben; die philharmonische Gesellschaft wandelt daher die richtige Bahn, und es würde sich jeder Reformator, der ihre Kreise zu stören suchte, nicht al» ihr Freund evwnjen. ^. ZVinbkindchen. Roman von «l. «ap. (49. Fortsetzung.) Auch Marty Kartschenlo sah, dass seine «Lilie» litt, und er sah oft stundenlang grübelnd in den Gewächshäufern bei den fremden Blumen, die fo berauschend dufteten und in fo leuchtenden Farben prangten, und bei den hohen Palmen, die, von keinem Lufthauch berührt, steif und still dastanden und von fernen Landen zu träumen schienen, in denen vom tiefblauen Himmel die Sonne wie Feuer herabglüht. < Sollte sie sich wirklich um nichts anderes grämen, als um den Tod Agrafena Iwanownas?» dachte er und beschloss, bei der ersten sich darbietenden Gelegenheit Inna vorsichtig auszuforschen. Aber er musste lange auf diefe Gelegenheit warten, denn immer, wenn das junge Mädchen nach dem Gärtnerhause kam, war Aglaja Nilolajewna zu« gegen, und im Garten ließ sie sich beinahe gar nicht mehr blicken, da das Wetter von Tag zu Tag unfreundlicher wurde. Endlich, die Herbststürme waren lange verweht und draußen lag auf den festgefrorenen Wegen eine hohe, weiche Schneedecke, tauchte Inna an einem klaren, kalten Sonntagnachmittag in den Gewächshäusern vor Marty Kartschenkos Blicken auf. Sie hockte auf einem niedrigen Bänlchcn und schaute still vor sich hin. Vicllricht ttäumte auch sie, wie die schlanken Palmen, von fernen, sonnigen Ländern und sehnte sich dorthin. Rasch, aber lautlos näherte Kartschenko sich dem Mädchen und legte, als er neben ihr stand, leicht eine Hand auf ihre Schulter. Sie fuhr zusammen, sah ihn einen Augenblick verständnislos an und fragte dann: «Hat Mütterchen Martha Petrowna nach mir geschickt? Ich bin wohl schon recht lange vom Hause fort? Aber ich weih wirklich nicht, ob Stunden odel nur Minuten vergangen sind, seit ich das Schloss verlassen habe!» «Bleibe nur! Es hat niemand nach dir verlangt!' beruhigte sie Kartschenko, während er sich ihr gegenüber auf einem künstlichen Baumstumpf niederließ, welcher im Sommer im Garten einem Topfgewächs als Ständer diente. Aber Inna wollte lieber allein sein, um un< gestört ihren Gedanken nachhängen zu können; deshalb erhob sie sich und sagte halblaut, den Blick seitwärts richtend: «Ich glaube doch, dass es Zeit für mich ist, zU gehen!» Als jedoch Marty Kartschenlo, auf einen Orangenbaum deutend, der hinter dem Bänlchen stand, so obenhin bemerkte, dafs Gregor Gregorowitsch in diesew Augenblicke vielleicht auch gerade im Schatten solch eines Baumes säße, aber unter freiem Himmel, stockte ihr Fuß und sie errüthete leicht. «Aha!» dachte Kartschenko. Dann fragte er, ob der Ferne oft etwas von sich hören lasse, worauj el Laibacher Zeitung Nr. 292.________________________2335______________________________________________21 December 1899. Nase bis zur Schwanzspitze eine Länge von 66 Fuß. «m dicksten Theile des Körpers maß das Ungeheuer elf 3uß und der große gegabelte Schwanz maß von einer spitze zur anderen zehn Fuß. Der Fang selbst war natürlich den Londonern ein großartiges Schauspiel. Gleich nachdem der Ruf erschollen war, machten die Neinen Schleppschiffe auf den Eindringling Jagd. Der Walfisch antwortete auf die Angriffe durch heftiges Schlagen mit bem Schwänze und bespritzte die Walfischfänger gehörig^ mit dem schmutzigen Themsewasser. Es war ein aufregender Kampf; aber schließlich rannte der Wal, dem der Weg von einem Schleppschiff abgefchnittcn war, gegen mittags auf das Ufer und verendete. Vorher aber gab er noch eine prachtvolle Vorstellung: er sandte einen Wasserstrahl 4^> bis 50 Fuß in die Höhe. Viele Leute hatten Voote und Schleppschiffe beseht, um ihn zu sehen. "M Nachmittag befestigte man eine Kette um den Schwanz, um ihn zu heben, wenn die Flut käme. — (Der Elephant in Nebellion,) Höchst sonderbare Scenen haben sich kürzlich in London abgespult, Es wird darüber berichtet: Der Nicsenelephant - Eager < ber seit sechs Monaten im Krystallpalasle die Bewunderung ber Londoner auf sich gezogen halle, verlieh unlängst nachmittags geräuschlos seinen Stall, drückte das den Ausgaug versperrende Gilter ein und trottete gemüthlich die Straße von Catsord Hill hinab. Am V,idc der Straße lieh er sich dann ber Länge nach aus dem Pflaster nieder. Die ihm nachgeeilt«: Wärter mochten noch so viele Schmeichele Worte und Ermahnungen verschwenden, «Eager» dachte nicht daran, seine bequeme Lage zu verändern. Nach lurzer Zeit hatte sich eine ungeheure Menschenmenge angestaut, und der Verkehr war dermaßen gehemmt, dass die Polizei einschreiten musste. Um des Dickhäuters Fang-zahne wurden zwei Taue geschlungen, auf ein gegebenes seichen zogen Dutzende von hilfreichen Händen an, ledoch mit keinem anderen Resultate, als dass die Seile bissen und der keinen Spass verstehende «Eager» mit seinem Rüssel seine Bedränger mit ganzen Ladungen von Strahenschmutz aufs freigebigste bedachte «Eager» hatte leine Position behauptet; es blieb nichts übrig, als die Straße an beiden Enden zu sperren und, da inzwischen die Nacht hereingebrochen war, sechs fackeltragendrn Poli» zisten die Bewachung diefes neuen «Forts Chabrol» anzuvertrauen. Am nächsten Morgen war der rebellische Elephant in aller Leute Munde. Halb London strömte herbei, das GratiSschausplel zu genießen. Man musste auch die angrenzenden Straßen noch sperren und eine Schwadron berittener Schutzmannschast zur Hilfe requirieren. Endlich, um 5 Uhr abends, nachdem er die Organe der öffentlichen Sicherheit durch volle 25, Stunden in Athem gehalten hatte, wurde «Eager, durch das einfachste Mittel von der Welt zur Capitnlation bewogen. Einer feiner Wärter hielt ihm einen Korb mit Leckerbissen entgegen. Durch das Fasten mürbe gemacht, gab «Eager» seinen Widerstand auf, erhob sich und lieh sich durch die sub-slantiellen Lockungen seines Führers in seine Stallung zurückgeleiten. Vocal- und Provinzial-Nachrichten. Handels- und Gewerbekammer für Krain. . Ueber die unter dem Vorsitze des Vicepräsi. dcnten Herrn Autou Klein in Anwesenheit des l f. Commissars Herrn l. l. Landesregierungsrathes Dr. v. Ruling und der Herren Kammermilglieder Johann Baumgartner, Oroslav Dolenec, Franz Kollmann, Johann Krajec, Josef Lenarclt «arl Luckmann, Franz Omersa. Friedrich Pauer, Vaso Petrici«!, Josef Rebel, Franz Xav. Souvan, Felix Stare, Felix Urbanc und Vartholomäus Hitnit am 28. November 1899 statt, gefundene Sitzung der Handels- und Gewerbetammer für Krain veröffentlichen wir Folgendes: Der Viceprüsident erklärt die Sitzung für eröffne,. Die Kammermitglieder Gassuer und Su« pancit haben ihr Fernbleiben durch Krankheit, Kusar durch Anwesenheit im Abgeordnetenhause und Hren durch unaufschiebbare Geschäfte entschuldigt. Zu Verificatoren des Sihungsprotololles ernennt der Vorsitzende die Kammermitglieder Johann Gaum-gartner und Josef Lenaröic. I. Das Protokoll der letzten Sitzung wird ge» nehmigt. II. KR. Karl Luckmann berichtet über den Handelsministerial-Erlass, betreffend die Aenderung des ß 77 der Gewerbe-Ordnung. Die Section stützt ihren Bericht auf die Ansichten und Aeußerungen der Gewerbe- und Handelsgenossenschaften, dann Fabrits-und anderei Unternehmungen, an welche man sich ge> »vendet hat, um die diesbezügliche Wohlmeinung zu hören. Von verschiedenen interessierten Kreisen sind dies-lvzi'lglich der Kammer Aeußerungen zugekommen. Für die seitens des niederösterreichischen Gewerbe« Vereines beim l. l. Handelsministerium in Anregung gebrachte Aenderung des tz 77 der geltenden Gewerbe» Ordnung, und zwar des Inhaltes: «Wenn über die Kündigungsfrist nichts anderes vereinbart wurde, so wird vorausgesetzt, dass das Arbeitsverhältnis vom Gewerbe«Inhaber und vom Arbeiter jederzeit sofort gelöst werden kann» — haben sich sechs Fabrils-unternehmungen ausgesprochen. Von diesen Aeußerungen wären nur fünf in Betracht zu ziehen, da eine für ihre Anschauung leine Gründe anführt. Von denselben wird die Zustimmung zur beabsichtigten Aenderung des ß 77 im allgemeinen damit begründet, dass den Arbeitgebern eine Kündefrist leinen Vortheil bringe, denn sie seien sowohl im Falle der Kündigung ihrerseits als auch im Falle der Kündigung seitens des Arbeiters iu den meisten Füllen gezwungen, den Arbeiter sofort zu entlassen und ihm den Lohn für die Kündigungsfrist auszuzahlen, und zwar deshalb, weil der Arbeiter, ob freiwillig, ob gezwungen während der Kündigungsfrist im Arbcits. Verhältnisse bleibe, wenig oder nichts leiste oder sogar Schaden anrichte. Anderseits aber sei der Arbeiter aus Furcht, so-fort die Arbeit zu verlieren, vielmehr bestrebt, durch Fleiß den Arbeitgeber zufriedenzustellen und dadurch fein Dienstverhältnis zu sichern. T« fei aber auch nicht zu befürchten, dass wegen eines allfälligen Massenaustrittes der Arbeiter die Arbeitgeber in die Gefahr versetzt werden könnten, ihre Leistungsfähigkeit einzustellen oder empfindlich einzu» schränken, da die Arbeitgeber brauchbare und tüchtige Arbeiter ohnehin mit Vertrag binden. Dic weitaus größere Anzahl der ber Kammer mitgetheilten Aeußerungen spricht sich für die Beibehaltung der bestehenden 14tä'gigcn Kündigungsfrist, u. z. aus folgenden Gründen aus: Eine 14tägige Kündigungsfrist liegt in gegen« seitigem Interesse. Die Einstellung der Kündigungsfrist wird besondere mit Rücksicht aus die gegenwärtigen socialistischen Verhältnisse als gefährlich und bemora« lisierend wirkend angesehen. Obwohl die Praxis, insbesondere in der Fabriks« iubustrie, sich eingestellt hat, dass trotz bedungener zur Antwort erhielt, dass alle vierzehn Tage em Brief von ihm mit Reiseschilderuugen bei Martha Petrowna emträfe. _> «Und erkundigt er sich nie, ob du fleißig in den Suchern liest, welche er dir geliehen hat?» forschte Kartschenlo. Inna schüttelte den Kopf. ^ .., «Das nicht, aber er lässt mich jedesmal herzlich putzen.» sagte sie leise und nahm wie unbewusst w'edrr auf dem Bä'nlchen Platz. .. «Wird er noch lange fortbleiben?, fragte Kar' t'chenlo und betrachtete angelegentlich ein welkes Matt welche« er von einen, blühenden Topfgewächs entfernt hatte. <. 'Ich weiß nichts Vestimmtcs darüber,» entgeqncte Znna. «Ich habe einmal gehört, dass er nach beendeter ^telse seinen Abschied nehmen und für immer Hieher wmmen wird, allein, wie aesagt, mir ist nichts Genaues darüber bekannt. Vielleicht bleibt er un Dmistc und spricht erst nach Jahren wieber einmal m semer v«mat vor.» c 'Du vermisst Gregor Gregorowitsch wohl sehr?» »ragte Kartschcnko und rollte das welke Blättchen zwischen den Fingern hin und her. «Ich? Ol. Eine Alutwelle färbte I.mas WaM" und ihre Lippen bebten leise. «Warum sollte lch «yn "nn vermissen?» . .„ «Nun, ich meine, dass es dir doch schwer werden durste, dich in den Büchern zurechtzufinde". welche er dir gegeben hat. Oder verstehst du alles, was in ihnen geschrieben steht, auch ohne ihn?» «Ich — ich lesc sie gar nicht,, rang es sich gequält über ihre Lippen. «Ich mag, ich kann sie nicht einmal ansehen! Sie erinnern mich zu sehr an ihn! Ach!» ^ . ^ , Ihre Stimme brach, und ein paar Thränen stahlen sich aus ihren Augen und rannen langsam über ihre wieder blass gewordenen Wangen herab. Marty Kartschenko wurde es ganz eigen ums Herz. Er erhob sich und fuhr Inna mit seiner rauhen Hand unbeholfen über das Köpfchen. «Glaube mir, er hat dich lieb und kommt gewifs bald wieder!» sagte er, ihr zugeneigt. Ein herzzerreißender Aufschrei unterbrach ihn, und zwei schlanke Arme umklammerten fest feinen Hals, während eine erlöschende Stimme an seinem Ohr 'flüsterte: «Und wenn er nicht wiederkommt — wenn er nicht wiederkommt — dann werde ich sterben, Väterchen!» In der nächsten Minute stand Marty Kartschenko allein, aber sein ganzes sonst scheinbar so aleichmüthiges Gesicht war voller Bewegung. . ^ .. «Wenn er nicht wiederkommt!- wiederholte er sür sich selber Innas Worte. «O, das mögen die Heiligen verhüten! Denn das — ja, das würde ihr Tod sein!» (gvlijetzung sol«».) Kündigungsfrist der Nrbeitsvertrag gar oft sofort gelöst wird, weil der Arbeitgeber zur Einsicht gelangt ist, dass ihm der mit gesetzlicher Gewalt an die Ein-Haltung der Kündigungsfrist gebundene Arbeiter während dieser Zeit in den meisten Fällen keinen Nutzen bringt — so muss man wenigstens trachten, dass diese Verhältnisse nicht generalisiert werden; denn es gibt noch viele gewerbliche Betriebe und industrielle Unternehmung?», in welchen sich diese verderblichen Verhältnisse noch nicht eingebürgrit haben. Dieses Bestreben kann man eben mit bestimmter Kündigungsfrist kräftig unterstützen. Besonders in kleineren Städten und Orten und insbesondere für Kleingewerbetreibende und ihre Arbeiter wäre eine sofortige Lösbarkeit des Arbeitsvertrages von großem Schaden. In solchen Orten hat weder der Arbeitgeber Gelegenheit, sich für den momentan aus der Arbeit getretenen Arbeiter einen Ersatz zu verschaffen, noch ist es dem Arbeiter möglich, momentan einen neuen Arbeitgeber zu finden. Bei ersteren leidet entschieden seine Leistungsfähigkeit, ber zweite, gewohnlich unvorbereitet, ist gezwungen, oft ohne Mittel lange ohne Arbeit und Verdienst zu bleiben. Solche Fälle müssen demoralisierend auf den Arbeiter wirken. Auch wird der Ansicht Ausdruck gegeben, dass durch die beantragte Aenderung die im öffentlichen Interesse wünschenswerte Stabilität jedes Gewerbebetriebes, die Sicherheit der Lieferung und hiemit auch die Leistungsfäylgleit der Industrie empfindlich leiden würde, da bei nicht festen Dienstverhältnissen die Arbeiter jeden Moment durch Massenaustritt den Be-triel, gefährden, anderseits aber die Aroeiter unoor« bereitet momentan brotlos werden können. Allgemein wird die Ansicht getheilt, das« da» Geschäftsleveii und die Hebung des Gewerbes vorwiegend durch geregelte, feste Ärbeits- und Dienstverhältnisse gefördert wird; das Bestreben nach dauernden Arbeltsverhältnifsen ist heute noch bedeutend gröhcr als es je war. Weilers erhellt aus den Aeußerungen das Verlangen nach der Bestimmung, wonach die Kündigungs-modalitäten für beide VertraaMcile gleiche Geltung haben sollen und die Kündigungsfrist für beide Theile gleich sein müsse. Es wäre demnach diese Bestimmung auch für Stück» und Accorb-Arbeiter zur Gellung zu bringen, und zwar in der Welse, dass Hilfsarbeiter, welche nach Stück entlohnt werden ober in Accord arbeiten, ohne gesetzlichen Grund weder die Arbeit aufgeben, noch vor ordnungsmäßiger Beendigung der übernommenen Arbeit entlassen werden dürfen. (3o«setz«n, fol^j — (Laibacher Gemeinberath.) In der gestern abgehaltenen Sitzung des Laibacher Gemeinderathes berichtete Vicebürgermeister Dr. «itter v. Vlei-weis namens der Polizeisection über den Antrag de« Stadtmagistrates betreffs telephonischer Verbindung der Wohnung des Polizeiarztes mit der städtischen Polizeiwachstube im Magistratsgebäude. Die Kosten de« Anschlusses bürsten circa bl) st. betragen. Mit Rücksicht darauf, dafs die projectierte telephonische Verbindung dringend nothwendig ist, wurde der Antrag des Vice-bürgermeifters ohne Widerrede angenommen. Der bezügliche Credit soll bereits in das städtische Budget pro 1900 eingestellt werden. Die übrigen Punlte der Tagesordnung wurden in geheimer Sitzung verhandelt. — (Postfrachtenverlehr in oerWeih-nachtszeit.) Behufs rascherer verzehrungssteuer-ämtlicher Abfertigung der in Wien zur Weihnachtszeit einlangenden Frachtsendungen aus den Provinzen, und daher auch behufs Erzielung einer möglichst ««ausgehaltenen Zustellung dieser Sendungen an die Adressaten, wird den Versendern anempfohlen, bei Poftfrachten, lvelche an innerhalb des Wiener Verzehrungssteuergebietes wohnhafte Adressaten lauten und Verzehrungssteuerpflichtige Gegenstände enthalten, den Inhalt sowohl nach der Gattung (z. B. Kalbfleisch, Rehfleisch, Würste, Schinken), ferner nach dem Gewichte eines jeden einzelnen Stückes der Sendung, und bei Wildpret und Geflügel auch nach der Stückzahl, und zwar sowohl aus den Begleit- wie «uch auf den Paletadressen genau anzugeben. * (Ehristbaumfeier.) Gin Werk der Liebe war die von der Frauen-Ortsgruppe Laibach des deutschen Tchulvereines vorgestern abends in der «Tonhalle» veranstaltete Christbaumseier, die für die den Kindergarten des Vereines besuchenden tllnder abgehalten wurde. Es ist selbstverständlich, dass die allerliebsten Nesthäkchen, welche stramm und wohldiscipliniert in langen Reihen unter der Leitung ihrer Lehrerinnen, der Fräulein Singer und Bühm, aufmarschierten, den edlen Damm des Vereinsausschusses besonders ans Herz gewachsen sind. Dank den reichlichen Speuden edler Wohlthäter, unter denen die krainische Sparcasse in erster Reihe stand, war der Vereinsausschuss in der Lage, das Fest in solch schöner Weise zu arrangieren, ftops an Kops reihte sich im großen Saale eine dichtgedrängte Menge jugendlicher Zuschauer, die sichtlichen Antheil an der schönen Feier nahmen. Aus dem Podium stand ein riesiger Weihuachtsbaum, on in tMm Hchlnglanz w Laibacher Zeitung Nr. 292. 2336 21. December 1899. bunter Pracht erglänzte. Vor ihm lagen all die nützlichen und angenehmen Dinge, die das Herz der Kleinen erfreuen sollten, aufgespeichert. Mit dem weihevollen Liede «Stille Nacht», das Herr Uhl — der über-Haupt die Begleitung aller Gesangsnummern besorgte -- auf dem Harmonium begleitete, ward das Fest würbig eingeleitet. Die Zvglinge des Kindergartens sangen dann unter Leitung von Fräulein B 0 hm ein nettes Begrüßungslied, dem sich der Bortrag eines herzigen Begrüßungsgedicht« leins durch eine putzige Kleine anschloss. Ernster Be-achtung war ein finniges Weihnachtsspiel würdig, das. von der Lehrerin im Institute Huth Fräulein Anna Burger verfasst, von vier annmthigen Schülerinnen verständnisvoll aufgeführt wurde. Poetisch zart gestaltete Fräulein Proft hiebei eine liebliche Fee der Barmherzigkeit. Dem Spiele folgte «in schöner dreistimmiger Weihnachts-Frauenchor, componiert von Frau Neben-sührer und von sechs Schülerinnen derselben wunderhübsch vorgetragen. Freudiges Interesse fanden die allerliebsten Spiele der Kleinen unter Anführung und Anordnung ihrer Lehrerinnen Frl. Singer und Vöhm. Dem wohl« geordneten Rundmarsch unter Sang und Klang folgten reizende Spiele, so ein Erntefest, Solbatenspiel u. dgl., die mit einem fröhlichen Schlussgesang endeten. Herr Oberlehrer Weinlich hielt nun eine schön empfundene Ansprache an die Kleinen, in der er die Bedeutung des gnadenreichen Festes zu Herzen gehend schilderte. Seine Ansprache llang in ein dreifaches Hoch auf den erhabenen Förderer alles Erhabenen und Edlen, auf Seine Maje« ftät den Kaiser, aus, in das die Versammlung begeistert einstimmte, worauf daö weihevolle Kaiserlied gesungen wurde. Die um das schöne Fest hochverdienten Damen des Ausschusses Frau Maurer, Götz, Ninla Luck-mann, Hintnerund Fräulein Vamberg nahmen nun die Nertheilung an die glück- und freudestrahlenden Kleinen vor, denen die weihevolle Stund« unvergesslich bleiben wirb. ^. — (Die Genossenschaft der Friseure und Raseure in Laibach) theilt uns mit, dass zufolge Bewilligung der hohen l. l. Regierung dl> Friseurgeschäfte am 84. und 3 l. d. M. bis 9 Uhr abends offen bleiben werden. Am heiligen Tage hingegen bleiben die Friseurgeschäfte den ganzen Tag geschlossen. — (Der slovenische Alpenverein) veranstaltet morgen um 8 Uhr abends im kleinen Saale des «Narodni Dom» einen Bereinsabenb, an welchem Herr Notar Plant an über seine Reise nach dem Nordcap berichten wirb. Ium Vortrage haben die Nereinsmitglieder und deren Familien sowie eingeführte Gäste Iutritt. — (Die LaibacherLttalnica) hält heute abends um 8 Uhr im kleinen Saale des «NarodniDom» ihre diesjährige Generalversammlung ab. — (Aus Wippach.) Die neuerliche Wahl des Gemeinoeausschusses für die Marktgemeinde Wippach ist auf den 28. d. M. ausgeschrieben. x. — (Curlifte.) In Abbazia sind in der Zeit vom 8. bis 17. d. M. 143 Personen zum llur-gebrauch eingetroffen. Theater, Kunst und Literatur. * (Deutsche Bühne.) Erfahrungsgemäß find Wiederholungen selbst guter Stücke in der dem Weih-nachtsfefte vorangehenden Woche nicht geeignet, die Theilnahme des Theaterpublicums zu wecken. Die gestrige dritte Wiederholung des lustigen Schwankes «Flitterwochen» war daher sehr schwach besucht, jedoch amüsierten sich die Erschienenen ganz famos. Die heutige Novität, der ein guter Ruf vorausgeht, wirb voraussichtlich ein besseres Schicksal haben. .1. — (Aus der deutschenTheatertanzlei.) Die heutige Premiere des Schwankes «Platz den Frauen!» von Balabregue und Hennequin, mit welchem unbestritten das Nllerluftigste und Unterhaltendste in diesem Genre geschaffen wurde, wirb zweifellos nicht verfehlen, die größte Anziehungskraft aufs Publicum auszuüben. «Platz den Frauen!» ist berufen, der Hauptschlager der Saison zu werden. — Für den 23. d. M. wird mit vollständig neuer Ausstattung Humperdincks Märchenoper «Hansel und Gretel» vorbereitet. — («Tr»n^»Ic» äsisla».) Eo betitelt sich ein uns zugesandtes Wert vom Vürgerschullehrer Josef Tiperle in Wien, das auf 6 Bogen Großoctav das Land Krain in historischer, oro- und hydrographischer, statistischer und topographischer Beziehung schildert. — Eine fachmännische Recension über das Buch folgt demnächst. Alle in dieser Rubrik besprochenen literarischen Er-scheinungen find durch die Buchhandlung Jg. v. Klein-mayr H Fed. Namberg in Laibach zu beziehen. Neueste Nachrichten Neichsrath. sitz»»« de« Abgurdnetuchaules. fOrlHnal'Ttlt«««««.) Wien. 20. December. Im Einlause befindet sich eine Interpellation bei Abg. Forcher, betreffend die Mgelung der Stellung und der Bezüge der Wellmeislei in den Werkstätten und Heizhäusern der k. k. Staatsbahnen. Abg. Pientak weist auf den Beschluss des Herrenhauses, betreffend das Dienergeseh, hin und verlangt das Wort zur Begründung der Dringlichkeit. Der Präsident erklärt, er werde dem Abg, Pientak am Schlüsse der Sitzung das Wort ertheilen. Abg. Erb bringt in Vollziehung des Beschlusses des Gewerbeausschusses den Dringlichleitsantrag ein, den Gewerbe-ausschuss permanent zu erklären. Abg. Kapfer^r berichtet im Nameu des MisSbilligung»ausschusses und beantragt die Missbilligung für Kindermann, die Abg. Kaiser, Hoffmann v. Wcllenhof und Genofsen überreichen einen Dringlichleitsantrag, in welchem cs heißt: Das Haus der Abgeordneten erklärt, dass die Bewilligung des Vudgetprovisoriums, des Recrutctl-contingents und die Erlassung der auf die Durchführung des Ausgleiches mit Ungarn bezüglichen Gesetze, insbesondere des Ueberweisungsverfahrens, nur mit Zustimmung der beiden Häuser des Reichsrathcs erfolgen darf und hiefür die Anwendung des § 14 unbedingt ausgeschlossen erscheint. Die Antragsteller beantragen die dringliche Behandlung des Antrages. Vor Uebcrgang zur Tagesordnung nahm das Haus den Antrag des Missbilligungsausschusses an, dem Abg. Kindermann die Missbilligung auszusprechen, weil er in der letzten Sitzung gegen den Abg. Dvokak beleidigende Aeußerungen gebraucht halte. Vor der Abstimmung verließ die Linke den Saal. Das Haus gieng hierauf zur Tagesordnung über. Abg. Baxera berichtete namens des Iustiz-ausschusses über den Antrag betreffend die Gebüren-und Stempelfreiheit bei Arondierung von Grundstücken. Der bezügliche Gesetzentwurf wird in zweiter und dritter Lesung ohne Debatte angenommen. Der Präsident erklärt, er werde wegen Zeit« mangels in die Tagesordnung nicht weiter eingehen, sondern jede Motivierung der Dringlichleitsanträge übergehen lassen. Der erste dieser Dringlichleitsantrage sei derjenige, betreffend das Staatsdienergesetz. Abg. Piental verweist auf die Dringlichkeit der Angelegenheit und beantragt unter Hinweis auf die Differenzen in den Beschlüssen beider Häuser, den Beschluss des Herrenhauses in dringlichem Wege in Verhandlung zu ziehen. Meritorische Anträge behält er sich für die meritorische Debatte vor. Es sprechen die Abg. Hofmann-Wellenhof, Prochaska und Vreznovsky für die Dring-lichkeit, welche hierauf angenommen wird. Cs folgt die meritorische Verhandlung, in welcher das Gesetz in der Fassung des Herrenhauses in zweiter und dritter Lesung zum Beschluss erhoben wird. Hierauf begründet Abg. Erb die Dringlichkeit des Antrages auf Permanenzerklärung des Gewerbe-ausschusses. Der Leiter des Handelsministeriums Dr. Stibral erklärt sich gegen die Permanenzerllärung des Gewerbe« ausschusses, nachdem diesmal leine umfangreiche Re« gierungsvorlage dem Gewerbeausschusse unterbreitet sei und die angestrebte contiuuierliche Arbeit kaum er« reicht werden dürfte. Abg. Weißlirchner bemängelt es, dass die Regierung keine Vorlage, betreffend den Hausierhandel, eingebracht habe und spricht sich für die Permanenzerllärung aus. Nachdem noch die Abg. Adämek, Schneider und Schücker gesprochen, wird die Dringlichkeit sowie der Antrag selbst angenommen. Ueber Nntraa. des Abg. Jan da beschloss das Haus sofort in dle Berathung der noch vorliegenden Anträge in Nothstauosangelegenheiten einzugehen. Nachdem noch die Abgeordneten Türk und Leopold Steiner gesprochen, wurden die Dringlichkeit sowie die vom Nothstandsausschusse gestellten Anträge sammt den Rcsolutionsanträgen Turks und Hybes angenommen. Sodann wurde der Dringlichleitsantrag der Abgeordneten Hofmann-Wellenhof und Kaiser betreffs des 8 14 in Berathung gezogen. Abg. Lemisch erklärt, es handle sich darum, die Anwendbarkeit des § 14 einzuschränken und die Rechte des Parlamentes zu wahren. Clary falle, weil er als deutscher Mann Wort gehalten hat. Redner erklärt, seine Partei habe nur darum auf die Erledigung des Nudgetprovisoriums gedrängt, um zum Budget zu kommen, welches jedoch die Partei nicht angenommen hätte. Sodann spricht der Socialdemokrat Nbg.R ieger, worauf die Dringlichkeit des Antrages Kaiser mit 167 gegen 112 Stimmen abgelehnt wird. Sodann wird der Dringlichleitsantrag Funkes betreffs § 14 Ausschussbericht auf Streichung des tz 14 in Verhandlung gezogen. Abg. Kaiser kritisiert die Haltung der Jung« czechen und weist auf die Machinationen Stranslys in dieser Angelegenheit hin. Abg. Zeller (Socialdemokrat) wird für den Antrag stimmen. Abg. Kramar wendet sich gegen die Vorwürfe Kaisers und erklärt, die Iungczcchcn werden fllr die Dringlichkeit des Antrabe« Fuukjl stimmen. Nachdem der Soc. Berner erklärt hatte, die Iungczechen wollten durch dieses Spiel vermeiden, die Farbe zu bekennen, wlrd der Dringlichkeitöantrag Funkes mangels der erforderlichen Zweidritlelmajorität abgelehnt. Dafür stimmten 151 gegen 110 Stimmen, Im Einlauf befindet sich eine Interpellation Wielv' wieyslis, die Regierung auffordernd, sie möge die deutsche Regierung zur schleunigen Wiederherstellung eines der internationalen Veterinärcoilvention entsprechenden Zustandes bewegen. Die nächste Sitzung wird auf schriftlichem Wege bekanntgegeben werden. Der Präsident wünscht schließlich den Mitgliedern des Hauses frohe Weihnachten. Zur Lage. (Ori«< nal lelegramm.) Wien. 21. December. Wie verlautet, beschäftigte sich das Txecutivcomits der Rechten gestern mit der Anregung des Polenclubs, ob nlcht mit Rücksicht auf den Eabinetswechsel die Staatsnothwendigteiten noch vor dem 31. d. M. erledigt werden könnten. Die Czechen stimmten dem Vorschlage unter der Bedingung zu, dass die Linke Garantien dafür bietet, dass namentlich das Ueberweisungsgeseh und das Quotengesetz auch von den Parteien der Linken angenommen werden, damit nicht die Rechte allein das Odium dafür trage. Es wurde beschlossen, diesbezüglich mit der Linken in Fühlung zu treten. In der Obmänner-Conferenz der Linken wurde jedoch constatiert, dass die Linke derartige Garantien nicht geben könne. — Die Obmännerconferenz der Linken erklärte sich in Permanenz. Per Ieitungsstempel. (jvri«ln«l»Itltßr»mm.) Wien, 21. December. Der Bubgetausschus« des Herrenhauses verhandelte die Vorlage, betreffend die Aufhebung des Zeitungsstempels. Clary sprach sich zu Gunsten einer dringlichen Behandlung aus. Knia-ziolucki gab Aufklärungen bezüglich der Bedeckungsfrage. Die meisten Redner sprachen slch für die Aufhebung des Zeitungsstempels, jedoch unter gleichzeitiger Ausscheidung der durch die Presse begangenen Ehren-beleidigungen aus der Zurisdiction der Schwurgerichte aus. Minister KindingerundKörber erklärten sich gegen dieses Iunctim. Die Vorlage wurde schließlich angenommen. Bezüglich der Dringlichkeit soll crst morgen ein Beschluss gefasst werden. Per Krieg in Hüdafrika. (Original'Telegramme.) London, 20. December. Die berichtigte Lifte der englischen Verluste am Tugela weist 142 Todte, darunter b Officiere, auf. Berlin, 20. December. Gegenüber Blätter' Meldungen über die Betheiligung deutscher Officierc am südafrikanischen Kriege au Seite der Burenstaaten kann die amtliche Berliner Correspondenz bestimmt versichern, dass kein preußischer Officier sich nach den Burenstaaten begeben oder dahin einen Urlaub erhalten habe. London, 20. December. Reuters Office meldet aus Laureu<;o Marques vom 16. d. M.: Es verlautet hier, dass die Buren bei Colenso 13 Wagen Munition erobert haben. London, 20. December. Reuters Office meldet von Modder-River vom 16. d. M.: Die Nuren bleiben in ihrer früheren Stellung bei Maggersfonteine und haben bedeutende Verschanzungen in der Ebene errichtet. Bei einer gestern vorgenommenen Recogno-scierung sahen britische Spione eine große Zahl Nuren auf einem entfernten Hügelrücken in der Richtung gegen Ialobsdaal; sie führten ein Geschütz mit, und es ist wahrscheinlich, dass die Buren Ialobsdaal stark besetzen. London, 20. December. Reuters Office meldet aus Kairo vom Heutigen: Lord Kitchener Pascha ist an Bord der «Iris» nach Malta abgereist, um sill) nach Madeira zu begeben. V S<0. mähig j bewölkt ! 2l. I? Ü. Mg. s 74b 6 > ^96 j S. zml7starl ! Schnee' j 4 3 Das lagesmittel der gestrigen Temperatur -b «'. Nor« male: -2 1«. Verantwortlich« Uedacieur: Anton ssuntel. Volkswirtschaftliches. Lalbach, 20. December. Nuf dem heutigen Markte sind "schienen: 2 Wagen mit heu und Stroh, 2? Nagen mit Holz. Durchschnitts.Preise. >«l»rN.l«««»»,' VlarrtMy«.» P«i« Prei« fl.,lr. ft.,tl fl. tr. fl. tr. geizen pr. l00 kz--------9 — Vutter pr. Kilo . . — 90 — -^°rn . __! 7 20 Eier pr. Stück . . - 4j------- «erste » —> ^ « 80 Milch pr. Liter . . — U------- pafer . _,^ 640 «indsteisch pr. Kilo 60------- halbsrucht . -!----------- Kalbsieisch » — b» - -Heiden . __!- »50 Schweinesieisch . — bb —-Virje, weiß »-------10— Schüpsenfteisch » —»6 — — Kuluruz,ne„.-------b?0 Hähndel pr. Stück — 50 — — Erdäpfel .-------2 50 Tauben » —18------- Linsen per iiiter — 12-------Heu pr. «, . . 2 b0------- «rbsen . - 10-------Stroh » . . -!----------- Fisolen » —10-------Holz, hatte« pr. «inosjchmalz lttlo -9b - - Klafter 7,10------- Ichwelneschmalz» -6b-!— —weiches, » 480------- Speck, frisch » -58-------WeinMh.. pr.Hltl.---------------- - geräuchert . ->?H--------> - weißer, »---------------- Hanöestyeater in «e1. - ver Lllll äsr Lerlinsr ?re8»e. — vie l>'lis^eu»do!is«rul>2. — Die Lelllßsrul»^ von (iuerin. — I^iecl eine» Lelazel-ton. — Die K«n»t 3l<:n »«lazvrn ^u I«»en. lles enzlilell tslllizv«»!'«!:!!« lliiez. 2u beiliellen äurcll äie Luctilillncllunz lg. V. Xloinmays H. soll. Lamdosg Der Deutsche Kalender <4,,„ für Krain lWU «_, ist zur Auvgabe gelangt. Jg. o. Kleinmayr K Fed. Damberg. vr. Look« »st ««»l'ilollUvIrobi't. Vor«UzIiel,e alte Weins, l>e»onäers lilr Kranke unä Iier.l)nvlll» M»>»ll« Line?'!k»l-.l>e mil cire» '/< X'll» ln»>«l!l 40 kr., 7.en Izgernilen e«nftcti«nz> 5»clcen. "«">«.« «3t sngloiek 2u vermioton. pTnütö, »V»«r«ti»«»e Ilr. IS. Course an der »iener Börse vom 20. December 1899. «°o N «> » a<"'», «0 l l« - 1»? ' ,«6<Ü^' .. 3« .>. /» ««»..Vs»nbbr. k l«V st. l«? - l« k. ^» ^»st«l, Volbre»«, ft,uers«< ,lb »u < l«l - H^°Nr«. I"vtst!tl°n,.«t»<, "" «0 »i,ntn N»m. . . «l «1 86 ?<> lchlt«»»»,in. N.?z'Z.»s« '««hn »n «lb« 3>'"ls. (blv. O.). ftll m, ^. H^"^.........97 »ä 97" v°H^«0st,,M, !>.,//. »», /.>.--......b,»hl»a!m »uu u 3UNU «» ! 4",, ab ll>"/. », O». , . ll».. >.1»?k Franz Iolef«., «m, ««4, 4»/, 9?»0 9?—l »aliz^chf Karl, Ludwig Nahn, l V»r«rlb,rger Vahn, «t». «»84. l 4"/,(d«V.V«.)e..l. lvo sl«. l»?»0 9«-l U»« »olbltn», 4»^. p« «allt l,z6b llz«b! bt». dto. p,r Ultimo .... »li'6» li»'«zl >to. Rrnll in Kro!!e«N>zhl., 4"/„. l sieu«fr,i fül liOoKruKsn Nom. S4td S4 Vnl «»/, dt° bt». p« Ultim, , . 9»-«. 94 ?^l dt». bti> Kilo« lv» s!,, 4>/.°/, «9'«0 lv0»»l », I. l»?N. »"/„..... l«s »5 ll« ?el dt°, Vrüm «!» ^ l<«> sl. o, «ll, ,59 «> l«0 -! dt« dtu » «»fl, ». «. ll9b0l«6-> lhe!ß.«««,'U»Ie «»/. l«X> »,, . lz? ,l» l^ > Gnlndenll.'^bllgalionln ! (Mr lvu fl. IM.). I 4«/. »„»«lücht (lOO sl. ». W.) . 9« ll» 9i-ll< «»/, koptische unb Ilavunilcht . —'- '"'"! And»n iff»nll. Anleh»», »onau.»,«. V»I, b»„ , . . . 1l»»»l^« (bild» odtl «old) . , . . l«u— l»?>—l v»rstb«u.«nlthen. «ilosb. ^"/, 99 »N l0>,X> ««»/, »n»t«« ««ndl^NnlelitN . — - »b «ö> zisandbrleft (ftll ioc fl.). «odcl. all« »st,»n»oI,vell.4«/, »« ». 97.. bt». Pr»m »Gchlbv. 5°/,, I. P,Gt. »0? ?» ,0« ?b Gübb«l»n »"/« il yrc«. «X»p. b« l«4- l««4 »' dto. ^KLNOfl. p. l00»I, l49-.l,9 7t» Nn«<8ali,. Nahn..... l«»-b0 los-- 5/, Untrrrralner »ahne» . . 99-bO l«« — ßanK'Altitl» lper Vrll«l). «n«,°^«st. V°ni »0« fl. «v»/. «. '"-7° »« «ö »»nlvelein, «ieoel. ,«, ft. . »?" - »?U bl» Vodcl..«nst..0tst..!w<,f!V.4«°'« "« "> - «rdt..«nst. f. Hand u. «. 1«« fl. 7^- -» — bto. bto. per Ultimo Vtftbr. 5?>> — 3«, b> «Irebltbanl. «ll« un»., »00 fl. . »" ?» »'5 7° V«p°f!«enbanl. «ll«., »00 fl. . «" - »»« - «lc°mpll'»el.. Vlbröst. «X> sl. ?eu- ?»<)- »Ilo»z- Hypoldelb., «Deft., ««»fl.«"/. l/ »9 l»o>"<» - Ulnberbanl, 0»ft.. l«X» fl. . . «»-^«l.0 vtlterl »un,«r. V»nl, «X> st. . »l»—j9i4 - Unionbanl 9l» fl..... »^ 5U!»l)6 - l^l«t«»«l. «,.. »Z0 N. . «b-j»»!<- »ell» »«» H«tl<« «n ßr«n«P«rt» Int«n»ehm»nge» (P»l «tül> fl . »»»«' l««i-«»«. «orbbah« lö« f, . «« - »4 - Vnjchtiehladfl E« «w ?4-— »78 . Feninano« Notdb. znoo f, «Vl. «04b> »0bli' »nnb.'Tzsriio!« ^»s>n fl.««. 40». 4i» — Oefierr. «,rb»»e»b LUU fl, 3. «« — 937- bt». bl,. (Ul. U) «» »1. O. «4b - »4^-^ Pro«.«»»!« »ilenb ,5V fl 3. 9« — 95 ?ü Vl»at«,!lenb«lM «» ft S «l» .» «ll» ?t, Vübbahn »00 Is»l, «wll silbel «<» »0 »ll »<» U»«'»«ltb.(«»llb»l«»)i!!»»!s! 6 »»»-— «4»-Men« L«t«lb«hntn.U«. »'5<, ««ybier «sen. »nb tztal,l.I«tz. w »ien l«> fl..... ,9 ,0 90 «y »«endal,''» °Leihg., «rft», »«sl »,l «> »,»- „«Ibemühl". Paplelf. u, U.^ »z-— »» - U!efln«,l Nr«u,re! 1«» fl. . ,«» z« .« «,nl,„ «eselllch., vest alpin ^«^ g ». ..kHl«,!»ilhl". P»p N «Nb.-»o? — lUa »l. . ^- e °v» » «»leneibeiger Zlt8,l.«ctien.» ^ Gl!!m Ll>!e 40 »l. «Vl. , , . U „ ^.,, l»»!bslfin.Ll>!e ?U f'. «M . 9« — ,z._ «en»!,s!,ch b »<^ Pr. 3ch>,It>,, d ?.'/h j,.?5 ll«>ler i.'ol» ..... <ö ,i >6 ?b Vroisl«. «milodan, ...... l ld «00 »,» Dsul,r»!,c,^: ,s'. 9« 9«4 .?>«l«en!!<:>, iftaülnolel' . . , 44?«, 44-«, e»."ss »«ubt!...... » »7 , 5?,.