m betlkjE kschlrlischeWsllmsMtschrist Herausgegeben von der Kongregatton: _______Missionäre Söhne des heiligsten Herzens Jesu. Preis ganzjährig: Österreich 2'50 S, Deutschland 2 Mark, Italien 8 Lire, Ungarn 2-50 Pengö, Tschechoslowakei 12 ER, Jugoslawien 25 Dinar, Schweiz 2 50 Franken. ___________übriges Ausland 2 Goldmark. Unser Heiliger Vater Pius XI. hat wie schon früher Papst Pius X. der Redaktton, den Abonnenten und Wohltätern den Apofto-lischen Segen erteilt. Für Wohltäter werden täglich heilige Messen gelesen. Mit Empfehlung der hochwürdigften Oberhirten von Brixen. Brünn. Graz, Leitmeritz. Linz Olmütz. Marburg. Trient, Triest und Wien und Druckerlaubnis des Generälobern. tieft 2 Februar 1936 XXXIX. Jahrgang Die Eingeborenenfrage in Südafrika. Von Br. August Cagol. Das gespannte Verhältnis, das zwischen den Europäern und Eingeborenen Südafrikas im allgemeinen besteht, verdichtet sich zur Eingeborenensrage, der schwierigsten, welche dieses noch junge Land zu lösen hat. Alle Kreise der weißen Bevölkerung sind sich klar über das Vorhandensein der Frage sowie über die Notwendigkeit ihrer Lösung, über die Art und Weise der Lösung aber besteht natürlich Verschiedenheit der Ansichten, je nach der persönlichen Einstellung. Drei Wege werden hauptsächlich vorgeschlagen. Der erste Weg ist durch das Schlagwort gekennzeichnet: „Der Eingeborene muß an seinem niederen Platze gehalten werden!" Die damit verbundene Politik der Unterdrückung würde bei einer allgemeinen Volksabstimmung wahrscheinlich von der Mehrheit der Weißen gutgeheißen werden. Das zweite Verfahren sieht eine Politik der Verschmelzung vor. Es stützt sich auf Grundsätze der Zivilisation, setzt sich über Schranken von Rasse und Farbe hinweg und erkennt auch im Eingeborenen die Menschenwürde an. Die dritte Richtung empfiehlt gebietsmäßige Absonderung, indem sie vorschlägt, es sollen für die Eingeborenen eigene Gebiete abgegrenzt werden, wo sie unter sich nach alter Stammessitte leben und nach eigener Art sich allmählich entwickeln können, während die Europäer in ihren Landesteilen auch für sich leben. Die erste Richtung bietet keine Aussicht auf erfolgreiche und dauernde Lösung der Frage. Man kann ein strebsames Volk nicht auf die Dauer unterdrücken. Die Schwarzen lernen gut, trotz der Schwierigkeiten, die ihnen in den Weg gelegt werden, so daß viele von ihnen in wenigen Jahrzehnten rückständige Weiße in den Schatten stellen werden. Das sehen aber auch die ihnen mißgünstig gesinnten Kreise ein, und deshalb wird immer wieder zu ihrer Unterdrückung aufgefordert zum „Schutze der weißen Zivilisation". Man weiß nicht, mit welchen Gründen man ein derartiges Vorgehen befürworten oder auch nur rechtfertigen könnte. Es ist doch nicht klug und ratsam, die dreifache Mehrheit der Bevölkerung auf eine zu harte Geduldsprobe zu stellen, was diese zu Gegenmaßregeln herausfordern hieße. Es wäre überdies kein Vorteil für das Land, eine große Mehrheit der Bevölkerung in Rückständigkeit zu lassen oder gar künstlich darin zu erhalten. Es spräche den Gesetzen der Menschlichkeit und des Christentums hohn, eine solche überwiegende Mehrheit zum Zwecke der Ausbeutung durch eine Minderheit planmäßig zu unterdrücken. Die „Politik der Verschmelzung" findet natürlich die wenigsten Freunde unter den Weißen. Ihre Anwendung erforderte auch große Klugheit, um weder hüben noch drüben Schaden anzurichten. Es wäre verfrüht, den Eingeborenen gleiche Rechte wie den Europäern, politisches Wahlrecht und dergleichen, einzuräumen, wenn sie dafür noch nicht reif find. Großen Anklang findet der dritte Vorschlag zur Lösung der Eingeborenenfrage durch Trennung und Absonderung. Er hat besonders viele Anhänger in den Reihen der (burischen) Nationalisten bis hinauf zu deren politischen Führern. Gegen diese Politik sprechen viele Gründe. Bereits 1830 wurde im Kapland eine Probe gemacht mit der Absonderung von Schwarzen, die ein gänzlicher Mißerfolg war. Heute find die Verhältnisse in der Südafrikanischen Union weit schwieriger. Die schwarzen Arbeitskräfte find so sehr mit den Industrien des Landes verknüpft, daß eine scharfe territoriale Trennung der beiden Rassen nicht mehr durchführbar wäre. Ferner haben die Weißen die Eingeborenen zum großen Teile ihrem Stammesleben entfremdet und können nicht erwarten, daß diese zu einem Zustand zurückkehren, den sie als veraltet und überwunden betrachten. Aber mehr noch als die Eingeborenen würden die Weißen unter der Absonderung der beiden Rassen leiden. Alsdann fänden sie nicht mehr die billigen Arbeitskräfte und müßten selbst zugreifen. Die wahre Lösung der südafrikanischen Eingeborenenfrage kann nur auf dem Wege christlicher Grundsätze gelingen. Kommunistische Gefahr. Da so viele Eingeborene Südafrikas in den Bergwerken und in anderen Industrien beschäftigt werden, liegt die Gefahr nahe, daß diese schwarzen Arbeiter dem Kommunismus, dieser Begleiterscheinung des Industriesklaventums, zum Opfer fallen. Schon von Haus aus find die Bantu an einen gewissen Kommunismus gewöhnt. In der Familie, in der Sippe, im Stamme nehmen die Mitglieder teil an den gemein- samen Gütern und Vorteilen und helfen zusammen zum allgemeinen Wähle. Der Großhäuptling, der Sippenvorsteher, der Familienvater sind in ihrem Wirkungskreis mehr Verweser als Besitzer der Güter, die sie für den Stamm, für die Sippe, für die Familie verwalten. Doch sind die Bantu weit entfernt von einem marxistischen Kommunismus. Nichts liegt ihrer Denkweise ferner als Ideen von „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit". Sie sind vielmehr sehr erpicht auf Einhaltung der Rangordnung. Sie können nicht begreifen, wie zwei Menschen in völliger Gleichheit geboren sein können, alles ist bei ihnen ständisch aufgebaut, jeder hat seine Rangordnung. Wenn z. B. zwei Dienstburschen aus einer Dienststelle zusammentreffen, so ist es für sie von Wichtigkeit, festzustellen, wer von ihnen der Höherstehende ist, sei es infolge höherer Geburt, höheren Alters oder dergleichen Standestitel mehr. Ost habe ich selbst folgende Beobachtung gemacht. Ich habe zu einer gewissen Arbeit zwei oder drei Eingeborene als Helfer zur Verfügung. Da ich z. B. weiß, daß A. eine gewisse Handleistung gut auszuführen versteht, so gebe ich ihm den entsprechenden Auftrag. Nun ist aber auch der „tieserstehende" B. gegenwärtig. Sofort gibt A. meinen Auftrag an B. weiter, der seinerseits sogleich bereit ist, ihn auszuführen, und es bedarf meinerseits einer ausdrücklichen Wiederholung, damit der „höherstehende" A. den Auftrag gnädig selbst ausführe. Es ist somit kaum anzunehmen, daß die mit ihrem Stamme verbundenen, nur für verhältnismäßig kurze Zeit bei den Weißen arbeitenden Bantu einen fruchtbaren Boden für kommunistische Ideen abgeben. Anders ist es mit Schwarzen in den größeren Städten des Landes, die mit der Sitte ihres Stammes gebrochen haben und sich bemühen, den Europäer nach Möglichkeit nachzuäffen. Ihnen fehlt nur größerer Zusammenschluß und straffe Organisation. Es unterliegt keinem Zweifel, daß unter den Eingeborenen Südafrikas Unzufriedenheit und Unruhe herrschen. Sie haben kein Vertrauen in den weißen Mann, in die Regierung der Weißen. Die Unruhe wird geschürt von eingeborenen Wühlern der gebildeteren Klasse, welche die allgemeine Heft 2 Stern der Neger 19 (Ein junger Znlukrieger befragt eine Wahrsagerin. Die Zauberei ist in ganz Afrika allgemein verbreitet. Zauberdoktoren, Wahrsagerinnen und die zahllosen Zanbermittel sollen gegen den Einfluß böser Geister und böser Menschen schützen. Unzufriedenheit geschickt benützen, um den schwarzen Pöbel aufzureizen. Diese Führer der Unzufriedenen sind draufgängerische, rücksichtslose Leute, deren Programm folgende Schlagwörter ausweist: Afrika den Afrikanern, keine Zusammenarbeit mit den Weißen, Enteignung und Ausweisung aller Europäer, Zerstörung des feindlichen Kapitalismus, ein Bantu-Freistaat. Einer dieser Führer sagte, wahre Zivilisation finde sich nur unter den urwüchsigen Bantu und in Sowjet-Rußland, und nur in Sowjet-Rußland und im Islam finde man Christi Lehre in die Tat umgesetzt. Andere begrüßen die Kommunisten als die einzigen und wahren Freunde der Eingeborenen, die Freiheit nach Afrika bringen und es in ein „neues Jerusalem" umwandeln werden, wie es in Rußland bestehe. Eine andere Art von Führern versteht es, sich an den unzufriedenen Landsleuten zu bereichern. Sie versprechen den Leuten schöne Dinge und streichen einstweilen selbst eine gute Ernte an Silbermünzen ein. Hören wir, was solch ein eingeborener Verbesserungsapostel seinen Zuhörern zu sagen hat. „Wir sind uns wohl bewußt, daß bei*' Reifte Mann euch ausbeutet. Ich mache euch aufmerksam auf vier Gesetzentwürfe, die General Hertzog (der erste Minister) dem Parlament, eine schädliche Maschinerie zur Verdemütigung der afrikanischen Rasse, vorgelegt hat. Er vergaß, daß wir 1914 auszogen, um dem britischen Reiche zu helfen, während er und seine Freunde ihm Gegnerschaft bereiteten. Ich erinnere General Hertzog daran, daß die ganze Welt auf Südafrika blickt, um zu sehen, wie er euch behandelt, euch, deren Taten ihm geholfen, die politische Unabhängigkeit für Südafrika zu erlangen. Um eure Freiheit zu erlangen, müßt ihr bereit sein, viel Hartes zu erdulden. Wenn ihr eure Freiheit mit Blutvergießen zu erkaufen habt, dann sei es! (Beifall.) Geht aber nicht hin und erzählt Adriaan oder Swanepoel (typische Namen von Buren), daß ihr sie bekämpfen wollt. Das überlaßt Kadalie (dem Führer der I. C. U. = Industrial and Commercial Workers Union, eine sozialistisch eingestellte Gewerkschaft der schwarzen Arbeiter) und mir; wir werden ihnen schon beikommen. Ich sage euch, nichts im Himmel und auf Erden, selbst nicht der Erzengel Gabriel, kann unseren Vormarsch aushalten. Wir müssen frei sein. Wir werden dem weißen Manne nicht sagen, er müsse dorthin zurückkehren, von wo er gekommen; er wird das nicht tun, denn dieses Land gefällt ihm sehr. Ihr habt gesehen, wie Swanepoel fünf Eingeborene anstellt, um all sein Feld zu pflügen, und dann verkauft er die Ernte um 2000 oder um 2,000.000 Pfund Sterling, während er seinen Burschen 24 Pfund Ster- ling für die Arbeit bezahlt. Wir werden diese Art von Weißen zerschmettern durch das Gesetz, denn, obschon ihr denken mögt, es gebe keine Gerechtigkeit bei den gewöhnlichen Gerichtshöfen, sage ich, daß es Gerechtigkeit gibt beim Obergericht, denn ich wurde dorthin geschleppt, wo sechs Anklagen gegen mich erhoben wurden, und ich ging siegreich daraus hervor. General Hertzog ist ein sehr gescheiter Mann, denn er geht mit den Veld-Buren um, wie es ihm beliebt, denn sie verstehen wirklich nichts, und er ist überaus schlau. Ich glaube nicht, daß die vier Gesetzentwürfe durchgehen werden, denn Hertzogs Schlauheit hat ihn die damit verbundenen Schwierigkeiten erkennen lassen, und er wird der Gefahr ausweichen. Sollten sie aber durchgehen, so schwöre ich euch vor Der Negerknaüe