«^. 57. . ,5. h«lbz. li, 7 6«. Freitag, 10. März. I»l«»t<»»»«td«il! ft«, lleln« Inhale bl» ,u 4 Zeilen ».', lr,, glihele pt. Zeile « lf.; bei ösl««« wie^erbolnn en Pr. Zeile l »». l^7«. Aintlicher Tlvil. ^wnatiVnale Meterconvention vom 20. Mai l"lti»ban z« P»lis «m s<). Mai 1875. yon Gr. t. und l. Npo. l""s. «us gebrachen ist die Rinderpest in obiger Zeit in keinem Orte der österreichischen Bänder. Erloschen ist di sclbe im erwähnten Zeiträume in keinem der verseuchten Orle. Als verseucht durch Rmberpch erscheinen sonach am 0. März d. I. In Dalmalien: Gemeindegebict Nagusa — des ragusaner Gezirles; Gemeindcqebiel Krtole. Oiojnit Doljani (Gemeinde Omvla), Sutoara (Gemeinde Zuppa) — des cattarenser Vezirles. Iournalstimmen. Die Taaespresse ersieht mit Befriedigung, daß die Vanlfragc in das Stadium einer sachgemäßen Er. örlerung ein^treien sei und hegt die feste Ueberzeugung, daß auch in den anderen schwebenden fragen sich allcs in Wohlgefallen auflösen werde. Zur Bekräftigung dieser Anschauung verweist das Blalt auf die jungte Rcde deS Ministers Dr. Unqer, in welcher derselbe unter ungelyeilter Zustimmung der öffentlichen Mei.,unß di« leitenden Gedanken der Regierung in der nnaaliscbel, AusaleiHsfraae präcisiert yatle. Als Echo di-ser Kund. gebuug constatierle Herr von Tiszu im ungarischen Parlamente mit B:fricdi«unn, daß sich Minister Dr. Unger über die Frage ganz so aue^esplochen habe, wie er selbst. Die Deutsche Zeiiung erörtert die Prämissen, aus welchen sich die Schlußfolgerung ergibt, daß wir nach jeder Richtung hin eine ruhige i'andlagi'.Session zu erwarten haden. Die nationalen Parteien weroen wol noch Gelegenheit finden, ihren allen Slreil auf. zunehmen; abcr eine von den Landtagen ausgehende dem herrfchenoen politischen Systeme feindliche Bewegung sei nicht zu besorgen. Niemals sei entschiedener als jetzt die Erkenntnis zum Durchbruch gekommen, daß Oeltcr. reich alle Ursache habe, den inneren Zwist ruhen zu lassen und ein geschlossenes Ganzes zu bilden, das sich mindestens gleichberechtigt der atldcrrn Rclchehiilfle gegen, überstellen könne. Die Presse bespricht die neuesten« wieder bei einigen Gelegenheiten berühtte Sprachenfraye im Unter, richte. In der Inlerpcllalion eines slavischen Abgeord neteu aus Mähren über Nichtzulassung der slavischen Unterrichtssprache in Nicdcrostcrrelch erblickt d.s Blatt j einen Widerspruch mit dem ersten Fundamentalgebot des föderalistischen Katechismus, daß cin.s der Königreiche und Bänder sich nicht mit den Angelegenheiten des an-deren zu befassen habe. In diesem Falle habe daher das nationale Machlintercsse jegliches staatsrechtliche Vedcn' lcn niedergeschlagen. Die Neue freie Presse kennzeichnet die vor« handenen Stimmungen der oerichiedenen österreich,chen Parteien, um zu zeigen, daß nur die nn v erü" d er l c Erneuerung des ungarischen Ausgleichs in allen seinen Theilen von ullen Fraktionen der VcrfüssungzpHstti ru>. lificiert werden dürfte. Würdc an dem 8tÄ<,„«<,,w ernst, lich gerüttelt werden, so hätte nach der Ansicht des Blattes jedenfalls Ungarn die Gefahr und die Kosten zu bestreiten. Ungarn habe also Grund genug, mit seinen Ansprüchen haushäller'sch zu sein. Ucbcr dic Collscrcnzcn und über den Zusammentritt der Delegationen theilt die ..Pol. Corr." in ihrer jüngsten Nummer vom 7. d. nachstehendes mit: Gestern fand zwischen den ungarischen Herren Ministern v. Tisza, G«ron Wenlhcim, v. SM und o. Gimonyi und l>c., diesseitigen Herren Ministern Fürst AuerSvcrg, Baron passer, Baron PretiS und Ritter von Ühlumeclu eine längere Besprechung stall. Im Verlaufe derselben wurde festgestellt, daß die Verhandlungen zwischen dcn beiderseitigen Regierungen behufs der Aus» tragung der zwifchen den beide» Reichshülflen schwibcn. den Fragen m den letzten Tagen des Monates März w'.rden fortgesetzt werden. Um dieselbe Zeit werden auch die Verhandlungen wegen Feststellung des den Delez«' lionen vorzulegenden gemeinsamen Budgets für das Jahr 1877 stattfinden und gleichfalls voraussichtlich vor dem Beginne der Eharwoche l'ecndel werden. Beiläufig um dcn 10. April beabsichtigt Seine Durchlaucht Herr Ministerpräsident Fürst Nuer». pcrg eine Urlaubsreise nach Karlsbad anzutreten. Die Nachricht, daß ein spaterer Zeitpunkt als der bisher bekannte für den Zusammentritt der Delegationen in Aussicht gc»ommen sei, oder gar, daß die Session der Delegationen bis zum Herbste vertagt sei, ist voll» kommen unbegründet. Die italienische Thronrede. Die Thronrede, mit welcher König Victor Emanuel am 6. d. M. das italienische Parlament eröffnete — schreibt die ..Neue freie Presse" — bildet die Einleiluna einer bedeulfam.n, für die Entwicklung des jungen Reiches äußerst wichtigen Session. Der ilalie» nischc Parlamentarismus wird diesmal eine entscheidende Probe zu bestehen haben: e? wird sich zeigen müssen, welches Element stärker ist: die anfrichilge und opfer« willige ^iebe zu dem nrugegründcten Vaterlande, oder der kategorische Imperativ dcs Parteigeistes; der Wille Nützliches und Dauerndes zu schaffen, oder oei persdn-liche Ehrgeiz einzelner Oppositionsführer. Die Verantwortlichkeit, welche auf den italienischen Abgeordneten ruht, ist ssroß, und die Thronrede versäumt nicht, ihnen diesllbe indirect begreiflich zu machen. Die Thronreden Victor Emanuel« sind immer knapp und einfach. In dem ^ande, wo die leidenschaftliche Form des Ausdruckes die beliebteste ist und die Blumen der Rcde so üppig gedeihen, wie die Blumen oer Garten, pflegt dic ossizlelle Beredtsamleit sich durch eiren nüchternen, geschästsmüßlaen Styl auszuzeichnen, der an verwandte englische Aktenstücke erinnert. Auch dir neueste italienische Thronrede hält sich fern von jeder poetischen Wendung, jedem überschwänglichen Nusdruck, aber sie athmet an einigen Stellen einen gewissen feier» lichen Ernst. Zum erstenmale wirb Italien von seinem Kö.nge eine Großmacht genannt, zum erstenmale auf die Pflichten verwiesen, die ihm seine Stellung in der europüi-schm Slaaten^esellschaft auferlegt. Was Caoour erstrebte, als cr das kleine Piemont in den Krimlrieg hineinrih und durch dies Opfer den Sitz an jenem Tische erkaufte, auf welchem der Pariser Friedensvertrag unterzeichnet ward, das hat sich erfüllt. Der König von Italien kann heule so gut wie der Beherrscher irgend eines anderen Großstaates von seiner Theilnahme an den Reformvor-schlägm spreche», welche dcr Pforte gemacht wurden, und seine Wünsche itibelreff einer friedlichen Lösung der orientalischen Wirren ausdrücken. Er darf auch mit Vt-frledigung jener freundschaftlichen Besuche gedenken, durch welche die «aiser von Oesterreich und Deutschland zeigten, daß sic auf dic guten Beziehungen zu Italien den lllvnten Werth legen. Victor Emanuel hat die bezüglichen Stellen seiner Rede ohne Zweifel mit stolzem Bewußtsein gesprochen; aber weder in ihnen noch in den Aeußerungen über die Fortschritte der Armee, oder über die noth,ren. dige Vermehrung der Marine haben wir den Schwerpunkt der Rede zu suchen. Dieser liegt vielmehr in ihrem Absähe, dort, wo von dem Ankaufe der Eisen-bahnen durch den Staat, von dem Vertrage mit Oesterreich über die Trennung des Sudvahnnehes, von den neuen Handelsverträgen die Rcde ist. In der italic-nischcn Geschichte de« Miltelalter« sehen wir Bürger, die als Kaufleute Reichthum und Ansehen erwarben, zu Fürsten emporsteigen. Als Pfefferträmer — freilich im größte» Style — fingen die Medici an, um als Be» Herrscher ToscanaS zu enden. Dcr Handel gründete die Größe Pijas, Genuas, Venedigs. Etwas von diesem Zuge lebt anch in den hcmigen Italienern. Die parl». mentarischl" Kämpfe dcr Session, welche gestern begonnen haben, werde., sich nicht um politische Grundsätze drehen. Man wird nicht über das Maß von Freiheit streiten, welches dem Volle zugemessen werden soll. nicht über das Machlverhüllnis zwischen Krone und Parlament, wahrscheinlich nicht einmal über die Kirchenpolilil der Regierung, sondern die Partelen werden ausschließlich 442 wegen handelspolitischer Fragen aufeinanderstoßen. Der erste Absah der Thronrede bezeichnet die drei parlamen« «arischen Schlachten, »elche das Ministerium Minghctti gewinnen muß. wenn es nicht zum Rücktritt gezwungen sein will. Die Opposition rückt in geschlossenen Reihen auf den Kampfplatz. Sie glaubt ihre Zeit glommen und bereitit ftch vor, die Zügel der Regierung zu ergreifen. Daß sie größtenlheils aus ehrenwerlhen und patriotischen Männern besteht, dies Zeugnis geben ihr selbst die po. Mischen Gegner, und die heftigsten Blätter der „Con« sortcria" haben den Charakter eines Depretis oder Nl» colera niemals angetastet. Dennoch dürfte die Linke dies« mal mehr dem Parteigeiste als ihrer inneren Ueber» zeugung gehorchen, wenn fie gleich von vornherein oer« neinend gegen die Maßregeln der Regierung in der Eisenbahnfrage auftritt. Ihre Organe erklären, daß sie den Vertrag, welchen Sella hier m Wien mit der österreichischen Regierung über die Trennung des Südbahn-netzes geschlossen, nicht annehmen; daß sie den Ankauf der italienischen Linien durch die Regierung sowie den Staatsbetrieb überhaupt verwerfen. Meinen sie wirklich, der wiener Vertrag sei für Italien nachtheilig? Die Trennung der österreichischen von der italienischen Süd-bahnlinie liegt so sehr im Interesse beider Staalen, und Gell» ist ein so gewiegter Unterhändler, daß die Ansicht, Italien sei durch den Vertrag überoortheilt wor. den, laum Wurzel schlagen kann. Der Ankauf der Eisen, bahnen durch den Staat findet zwar auch in Deutsch land heftige Gegner, aber hier sind es nicht liberale Volksvertreter, sondern die Einzelstaaten, welche die Pri« oalbahnen vertheidigen ; hier kämpft der Particularism»« wider die Allgewalt des Reiches. In Italien fällt dieser Grund gegen den Staatsbetrieb fort, und falls in der neapolitanischen hinken, wie schon öflcr, der Regionalis-mu« eine Triebfeder des Widerstandes bildet, könnten die Freunde Italiens solche Verirrung nur bedauern. Wir erwarten daher, daß es Sella's scharfem Perstande und seinem wohlverdienten Ansehen gelingen wird, die Rechte in dieser Frage zu einigen und so die Annahme des wiener Vertrages in Monte Citorio durchzusetzen. Für uns Oesterreicher ist dies das Wichtigste in der eben erbssneten Session des italienischen Parlaments, und wir können es dann den Italienern überlassen, die Frage des Staatsbetriebes mit allen Gründen für und wider aus-zufechten. Aus Griechenland geht der „P. C." über den weiten» Pcrlauf des Prozesses, der sich vor den Schranken der griechischen Kam» mer in Athen gegen die beiden ehcmaligen griechischen Finanz« und Cultusminister Nilolopuloö und Va-lasfopulos wegen Bestechung und gemeinen Atl-iter-schachers abspielt, folgende Mittheilung zu: Der Prozeß gegen die zwei Exmiuister Nilolopulos und Valassopulos sammt Genossen absorbiert immer noch das ganze und ausschließliche Interesse der Bevöl» lerung. Zwar wurden bisher von den hundert und etlichen Zeugen schon 34 vernommen, aber der Aussage keines einzigen derselben wurde mit solcher Spannung entge- gengesehen, wie dies bei dem Zeugen B. Terzoftulos, einem Bruder des verstorbenen Erzbischofs von Argos, der Fall wav. Es war niemandem ein Geheimnis, daß von den Verwandten des letztern recht eigentlich die ersten Angaben über die vorgekommenen Bestechungen in die Oeffeutlichkeit gedrungen waren, und es kann uach dem bisherigen Verlaufe als höchst wahrscheinlich bezeichnet werden, daß ohne das Ableben des erwähnten Erzbischofs niemals genügende Schuldbeweise erbracht worden wären. Der Tod des Erzbischofs von Argos erfchloß aber seinen finanziell hart mitgenommenen Verwandten den Mund, und sein Vru« der war es denn auch, der freiwillig und in der bestimmtesten Weise vor dem Untersuchungsrichter aus« sagte, daß er aus dem Munde seines verstorbenen Bruders ei fahren habe, daß der Erzbischof dem Minister Valassopulos 8000 und Nitolopulos 10.000 Fran, ken für den erzbischoflichen Sitz von Argos bezahlt hatte. Alles erwartete ,'un eine öffentliche Bestätigung dieser Aussage. Zum allgemeinen Erstaunen behauptete nun aber der Zeuge vor Gericht, er habe aus dem Munde seines Bruders nur von einer Bestechung des Ministers Valassopulos gehört. Bezüglich des Ministers Ni-lolopulos habe lein Bruder nichts erwähnt. Was er aber darüber gesagt, das habe er blos der öffentlichen Stimme nacherzählt, ohne sich darüber Rechenschaft zu geben. Inbetreff des Nilolopulos gab Zeuge nur zu, von seinem Bruder gehört zu haben, daß dieser der Frau des Nitolopulos cm Eadeau lm Werthe vo>, 1600 Drach» men gemacht, welches sie, ohne zu wissen wofür, m,ge> nommen habe. Es ist dies übrigens der einzige Umstand, welchen Nilolopulos gleichfalls zuzugeben geneigt scheint. Dcr Präsident de« Gerichtshofe:', Herr AalbiS, hat bc» züglich dieses Zeugen von der ihm zustehenden Dlsci-plinargcwalt leinen Gebrauch gemacht. Die von der Klliumcr bestellte» öffenllichcu Ankläger aber strenateu ge^eu TerzopuloS bei dem hiesige» Eriminalgerichte eine Klage wegen Meineides an, und wurde gegen denselben li>, Verhaftsbefehl blassen. Die weitere Untersuchung, welche energisch fort' schreitet, wird wol bald zeigen, ob die öffentliche Mei. nuua im Rechte ist, wenn sie behauptet, daß hier seileuS des angeklagten Cxministers Nilolopulos ein neuerlicher Eorruptionsversuch vorliegt. Eine nicht minder interessante Episode spielte sich in der letzten Sitzung ab. Der Zeuge Spiliopulos meinte nemlich, daß die Sache wegen der Bestechung eigentlich ganz harmlos sei, daß es in Griechenland übechaupt gebräuchlich sei, die Minister zn beschenken; er selbst habe seinerzeit dem nunmehr verstorbenen Minister PetzaUs für die Ermunuug eincS ihm unverwandten M>gazineurs 500 Drachmen bezahlt. Der Sohn des verstorbenen Ministers Pctzalis, der Deputierte Athanasius Pctzalis, hat nun, um das An-denken sei-.ics Vaters zu cntmulelu, cinc Verleun,dm.gS> Klage gegen Spiliopulos anhängig gemacht. So zieht dieser Moustre-Prozeß immer neue Kreise, und da daS Ende desselben noch gar nicht abzusehen ist, wird man sich noch auf manche interessante Enchüllungen gefaßt z,i machen werden haben. Politische Uebersicht Laibach, 9. März. Die ungarischen Minister sind vorgestern nachmittags nach Pest zurückgelehrt; im Laufe des Vormittags empfinden sie noch die Besuche des Minister-Präsidenten Fürst Auersperg und des FinanzmlnisterS Freiherr v, PretiS. Außer der bereits bekannten Meldung über die Fortsetzung des Zeitpunktes für den Abschluß der Ausgleichsoerhandlungen ist über die diesmaligen Besprechungen zwischen den beiderseitigen Regierungen nichlS in die Oeffentlichkeit gedrungen. Als Termin, an dem die Schlußconferenzen über den österreichisch-ungarischen Ausgleich beginnen sollen, wird der 27. d. genannt. Bis dahin sollen alle zur Beendigung des großen Werkes nöthigen Voreinleitungen getroffen scin. Die Nbreise der ungarischen Minister hat den Mitgliedern des diesseitigen Cabinets, welche im Besitze von L^ndlagsmandaten sind, die Möglichkeit geboten, ihren Pflichten in der genannten Richtung nachzukommen. Die Mehrzahl der österreichischen Minister ist zur Stunde von Wien ablesend. Die Minister Graf MannS-feld und Dr. Unger befinden sich in Prag, Fürst Auersperg und Baron Pretis sind auf dem Wege dahin und Dr. o. Stremayr wohnt den Landtags Verhandlungen in Graz bei. Der Ministerpräsident dürste sich auch für ganz kurze Zeit nach Salzburg begeben, wojelbst er von der Großgrundbesitz-rcurie wieder in de» Landtag gewählt wurde. Einer Nachricht auS Pest zufolge soll das jüngsthin aufgetauchte Gerücht, daß Se. Majestät die von der Ueberschwemmung heimgesuchten Theile Ungarns bereisen werde, jeder Begründung entbehren. Im ungarischen Abgeordnetenhaus! kommen demnächst die Gesetzentwürfe über die VollS-schulbehürden, über die Sicherstellung der Pfandbriefe und über das Dienstbo'.enwesen zur Verhandlung. Sodann soll der Gesetzentwurf über die Regelung des Königsbodens an die Reihe kommen. Nach d^m „N. Hir" soll die Regierung einen Gesetzentwurf im Hause vor-lsgen wollcu, in welchem die Wiedereinführung eines gesetzlich festgestellten Zmsfuhcs für solche Forderungen, welche gnmdbücherlich intabuliert werden, das heißt, eine wenigstens partielle Reaclivierung der Wuchergesetzt, normiert wird. Das Gerücht, daß der berliner franzs-sische Botschafter Gontaut.Biron au seinen Rücktritt denke, da die politische Partei, der er in Frankreich angehört, bei deu jüngsten Wahlen unterlegen sei, wird als durchaus unglaubwürdig bezeichnet. Der Vicomte, der keiner prononcie^n politischen Ricklunn angehört, erfteut sich in Berlin einer so günstigen Stellung, wie sie so leich! von keinem anderen französischen Diplomaten wieder errungen werden dürfte. Er wird deshalb auS reiner Vaterlandsliebe seineu Posten so lange als nur irgend n öglich zu behalten suchen. Der in dt" Blättern als sein eventueller Nachfolger aexannle Hist"' riter Pierre Lanfrey, der zeitweilig in Bern als Oe< sanoter fungierte, soll als Diplomat daselbst entschiedenes Fiasco gemacht haben. Dcr preußische Episkopat ist durch die Absthungs.Erlenntnisse des kirchlichen Gerichtshofs be' Gin Justizmord. ßt«man von I. Vernhardt, lFoitjehung.) ..Nun, bald fährt Madame aus, gekleidet und ver< schleiert wie eine fromme Dame, die zur Messe geht, bald verläßt sie in Mäunerlleidern das Haus zu Fuße. Diese Tracht steht ihr aber sehr gut; sie könnte so allen Frauen den Kopf verwirren." ..So, wirklich?" „Meine Meinung ist: sie spioniert dem Herrn Ro< land nach." „Glaubst Du?" «Ich will meine Hand darauf inS Feuer legen. Ist sie allein zu Hause, so spricht sie oft mit sich selbst- sie seufzt, sie stöhnt, sie üchzt, sie ist nervös. Mitunter auch, wie zum Beispiel gestern Abend, da geräth sie plötzlich in Zorn und läßt diesen an unserem schönen chinesischen Porzellan auS, das ihr doch nichts zuleide gethan hat." Die Bäuerin schloß mit einem Seufzer: ..Madame ist eifersüchtig. Ich kenne das. Ich habe es im „goldenen Löwen" ebenjo gemacht und einmal ein ganzes Service zertrümmert. O, diese Männer!" In diesem Augenblicke tönte eine Glocke von der ersten Etage herunter. »Ah, Madame ruft mich," sagte Mariotte. „Sie ist wahrscheinlich neugierig zu erfahren, was das für ein Besuch ist, deu der Thorhüter angekündigt." Der Detective verabschiedete sie mit einer Hand-bewegung. „Gehen Sie. Tenorita, und melden Sie der Frau Marquise, daß ein Fremder von Distinction ihr Dinge von höchster Wichtigkeit mitzutheilen habe." Mariotte eilte schnell davou. Jetzt wandte sich Vidoc zu deu beiden Dienern: „Und was habt Ihr mir zu berichten?" fragte er. „Patron, da« Mädchen hat nicht gelogen," versetzte der eine. „Mau zankt mit einander," sagte der andere. „Und wird dabei nicht steheu bleiben. Die Frau Marquise ist sehr hitziger Natur." „Habt Ihr denu nicht gehört, was bei diesen ver-traulichen Herzensergießuugen gesprochen wurde?" fragte der Detective. „O, doch! Madame machte dem Herrn Gemal Vorwürfe, daß er ihr eine andere vorzieht." »Die schöne Limonadenverläuferin aus dem Kaffee« hause de l'Echelle." „Dann sprach mau von der Maurerstraße." ..Von der seligen Madame Mazcrolles." „Von dem hingerichteten Jacques Lebrun." „Kürzlich, beim Frühstück, gab es eine schreckliche Scene. Die Marquise drohte ihrem Gemal, dem Staats» anwalt des Königs Enthülluugen zu macheu." „Dann wurde der Marquis wüthend; er ergriff ein Messer, das vor ihm lag." „Da rief Madame: ..„Warum hast Du nicht den Dolch aus der Nacht des dritten Iauuar aufbewahrt!"" Nun glaubten wir, er würde sie ermorden, denn er sah grün und gelb im Gesicht aus." „Der Schaun, stand ihm vor dem Munde. Seine Augen rollten entsetzlich!" „Er flößte uns sogar Schrecken ein." „Aber wir nahmen uns zusammen, traten schnell ein, unter dem Vorwaude, die Tagesjournale zu bringen, damit ein Unglück verhütet werde." Vidoc hatte diesen Reden, die von den beiden früheren Galeerensklaven abwechselnd geführt wurden, ruhig zugehört. Als beide schwiegeu, versetzte er lalt: „Ihr habt Recht gehabt. Es war noch nicht der rechte Moment. Und was geschah dann?" „Der Herr Marquis nahm seinen Hut uud stürzte fort, und Madame fiel in Ohmuacht." „Vortrefflich!" murmelte der Detective. „Die M>>^ ist gelegt. Wir brauchen nur noch den Funken, um ^ in die Luft zu sprengen." Kaum waren diese Worte seinem Munde entflöhe"' da stand die Kammerfrau wieder vor ihm. „Die Frau Marquise von Grandchamp erwart" Don Ramon Ehristoval", versetzte sie mit einer tiefc" Verbeugung. Vidoc winlte nun allen Dreien, sich ihm zu näher"' „Hört mich wohl an", sagte er mit befehlende!" Tone. «E« werden sich diesen Abend hier s-llsam« u^ ernste Dinge begeben. Was a^ch geschehen mag, lv^ ihr auch hören und sehen mögt: Wulhausbrüche, Äng^ geschrei, vergossenes Blut — ihr kümmert euch n^ darum, mischt euch in nichts, versteht ihr, in nichlo-Nur wenn alles vorüber, dann benachrichtigt win)' Ich werde nicht weit sein!" .. „Soll alles geschehen, wie Sie befehlen, Pal"« -versetzten die Ditner. Mariotle schwieg. Sie war blaß geworden und Mr». ..Nun führe mich zu deiner Gebieterin", befahl " Polizeispion. ..Es ist keine Zeit zu verlieren." ^,„ Mariotte öffnete ihm die Thür, die nach "" >> nern führte. Nahe der Schwelle fühlte er sich a" "" zipfel gezupft. Er sah sich fragend um. «j, Einer der Lakaien hatte es gewagt, ihn i"^ zuHallen. , hc „Aber Herr Vidoc l wenn vielleicht eine TodeSges " für jemand —" Der Detective fiel ihm rasch ins Wort: ^ „Kein Laut! leine Bewegung l Wehe "4, A? ^ ihr meinem Befehle nicht. Ihr wißt, welche Mll"^ besitze, euch dahin wieder zurückführen zu lasse", . ,„ ihr gekommen seid. Das Weicht Gottes muß ' Lauf haben." 443 «its stark gelichtet. Gestern wurde von demselben die Amtsentsehung des Bischofs von Münster verhandelt und im Laufe dieses Monats soll auch noch der Erz. bischof von Köln an die Reihe kommen. Mt der Gut-fernung dieser beiden Kirchenfesten bleiben von den zwölf preußischen Bischöfen nur noch fechs in ftunctioi,; gegen den Bischof von Trier ist übrigens das Absetzung, verfahren ebenfalls eingeleitet, so daß nur noch die Vischofsstühle von Culm, Ermeland, HildcSheim, Osna« brück und ttüneburg beseht bleiben. Gegen den EMchof von Paoerborn, der von Holland aus Ezccommunicationen über Diöcesan.Ungehörige verhängt, soll bei der tzollän« bischen Regierung die Ausweisung oder strengere Inter» nitrung beantragt werden. Nachdem die neuen französischen Kammern vor-schern vorbereitende Sitzungen gehalten, findet heute die erste öffentliche Sitzung dcrsclbcn und dic Ncbcrgabe dcr ^wallen statt. Die gestcige Bersammlung der Republikaner, welche zunächst nur von Mitgliedern der äußersten Linken besucht war, beschloß nach einer Ncde Gambetta's, die ganze Linke zu einer gemeinsamen Berathung über die Ministcrlrisis einzuladen, eine Einladung, die trotz des Widerstandes Grcvys und I. Simons von den meisten Mitgliedern der linken beider Kammern angenommen wurde. Diese ncue Versammlung beschloß, nnr ein einheitliches, entschieden rcpubli< lanisches Cabinet zu unterstützen. Die neue Abgeordneten, lammer besteht jetzt „nach allgemeiner Ansicht." bc-z«hungsweise nach der Schätzung dcr „Agentur Havas" aus: 25 Conservative» ohne besondere Färbung, 51 coustitutionellen Conservativcn ohne besondere Färbung, 34 konstitutionellen Cunservaliven, !><; Ncpublilnncrn vom linken Centrum, 234 Republikanern, 27 raoicalcn Republikanern, 34 Lcgitimisten und 9! Äonaparlislcll. Den CorteS wurdcn Petitionen um die ReligionS-?inheit, ferner Pclllionen um Aufhebung der Privilegien oer Provinzen Biscaya und N^oarra unterbreitet. Der König hat sich nach ttogrono zum Besuche Espartero's begeben. Die „New Ml deutscher Naturforscher zu Graz erinnert, der wird er< messen können, wie sehr der von un« angedeutete Plan dieses internationalen Unternehmens mit seinen An'chau» ungen über künftige Polarreiscn übereinstimmt. Nicht minder freut es unß — sagt die ,.N. fr. Pr." — berichten zu können, dasi die materielle Gewährleistung dcr Expedition, soweit sie Oesterreich betrifft, bereits anstrr Frage steht. Graf Hans Wilczcl, der bereits fiir die österreichisch-ungarische Nordpolcxpcdition in selten munificenter Weise mehr als sisbziglauscnd Gulden verausgabte, hat sich bereit erklärt, das österreichische Schiff dcr internationalen Expedition auf sciuc eigenen Kosten 3uszurüstcn, sowie überhaupt die Auslagen der Oester reicher zu brslrciten, Dcr hochherzige Cavalier gedenkt die Expedition selbst mitznmaäicn. Ein solches Bcispicl kann nm- cmeifcvnd wirlc» , „no es stcht wol außer Zweifel, dasi sich auch in drn anderen Staaten solche Gönner wissenschaftlicher Bestrebungen finden wcrdcn. — 4F ll r die U e b »r.s ch w e m m t e u.) St. Majestät dcr Kaiser hat sllr die durch Ucberschwemmung Velroficüen iu Mähren 5000 sl. und sllr die durch dir Hochwässcr dcr Ober und derm Nlbcnstilsse Beschildigteu iu Schlesien 500 fl.. sowie für die Colonie Vurze, au dcr Weichsel 800 st. bewilligt. - Erzherzog Albrecht tM zuguustru der Uebelschwcmlulrn iu Niederüstcrrrich 1000 fl. gespendet. - Der Vrohherzog Ferdinand von Toscaua und die Frau Großhcrlogin Alice widmeten den Neberschwemmten in Ungar» 1000 ft. (Kronprinz Nudols >m Schwurgericht «-s«ale) Nm 7. d. um halb 10 Uhr vormittag« cr!chim Krön» pni'l Rudolf in Begleitung de« GM. ^'atour und d-e Hosralhe« Dr. Keller im Schwurgerichtssaalr zu Wien und nahm auf der '"aleri, Platz. Dic Ollste wurden am Eingänge von dem ^andlögerichl«-piiiftdenteu uon Ueilteuhillcr uild vou den ÜaudesgerichtSriithen Dtllelh und Grinzenberger rmpsan^en. Ls wurde zujällig eiu Viordprozeß abgesllhlt, dessen Vaug der Kronprinz durch einige Zeit folgte. Hosrach Keller, iu dessen Vegleitnug der Kronprinz erschien, gehört zu den Lehrern deS Prinzen in den juridischen Ftlchern. — (Unsere Cavallerir) hat Aussich«, neuartige, »u« einer Lomposttio» brstehendr Hufeisen zu erhallen. Dieselben sollen au« gewalzten Lijenstäbeu bestehen, die, mil Rinnen versehn,, durch eine einfache Biegung iu Hufclsen beliebiger Form uud Mäße mit i?cichligtcit umgew»»lell wrrdeu lilimeu. Da« Ge> wicht diescr Hufeisen soll weit geringer, ihre Aulchaffung weit wuhlseiler sein, als dci den bisher iin Gebrauch befindlichen. — (Unterschlaqenc Einladung.) Die „Trib." erzählt eine mysteriöse Oeschichlc von riner dm licidrn Sühnen de« Filr^n Vi«nia>.cl nicht zugclommeueu Eillludungelürle dl« slll»zösijchen Oejaudlell in Berlin, Bicomte de Goutaul:Nirou. i,'fhte>er gab belannllich vc>r wenig Tagen ein glänzendes Vall-fest und wuubttle sich Uoci di« N!>wrse>:htll der blidt» Grasen. Nui Vilchsragm clfiihr dec Vicomte, daß Vras Herbert Vismaxl früher eingigangeuc Talizriigagemelilö mit dcm Bemerlen wieder gelösl hnbe, e« sei ihm lcine Einladung zugegangen. Es stellte sich heraus, daß die beiden die Einladung enthaltenden Vlies, jcdensnlls von einem im Ocsaudlschallsholel Vrdieusleteu in der Absicht unterschlagen worden sind, den jreundlichen Vcrlehr der Familie de« Reichslanzler« im Hause de« französischen Volschaf. ters zu store». Dle Person dieses allzu eifrigen Patrioten lonnie bis jrtzl nicht festgeftelll wcrdeu. Dah dic Post gerade diesc zwei an verschiedene Adressen gerichteten Briefe sollte verloren haben, ist nicht anzunehmen. — (Daniel Stern j.) Gräfiu b'Ngoull, in der lite» rarischeu Welt unter dem Namcu Daniel Slcru wohl belanul, die Mutler der beiden Töchter, von deucn die eine al« Gall'u Cmil Olliviers gestorben, die andere zur Zeit au Richard Wag. ncr vermlllt ist, ist am 5. d. M. srilh im Alter uon 72 Jahren zu Paris einer VrustentzUudung erlegen, Frau v. Agoult hatte sch mit einigen Romanen („Mlida", „Valenlia" u. ».) in die Literaluc cingeslihrt, bald aber »ri! Vorliebe lilnarhisloiischen, Philosophischen und historischen Studien zngeivrndct. Die Haupt-frllchtc derselbe» waren ein Baud: „Dante und Goethe", cin Essai «bei die Freiheit, Moralstudieu und endlich eine Vrschichle der Rcvllluliou von 1848. welche lchlere au, bleibenden Werth Anspruch macheu laim. Wie dic M hvzahl dcr frmiMscheu Schrislstrlleriun ru, gehörte auch Dauirl Stell, der republilauifcheu Richtung au; ihr Geist und ihre Schreibweise halle», wie ihre imposante änßere Erscheinnng, etwa« männliche«. — (Gelbstmord bei den e nr o p Ui jch e n Heeren) Das ..British Medical Journal" vndlicicrt einen Artilcl, in wrlchrm die relatiuru Zahle» der Selbstmorde bei den Heeren der uerschiedturn i'änder zusammll'stestell! find. Hicinnc^ lommen die wenigfil» in der englischm vlrmec vor, denn während der Epoche von l«02 187b bctrtlul dcreu Zuhl ««3 ober 0. di^ Preußische m't 0 64. zule^ die österreichische mit 0 «5 «ei der östnrcichische,, Wmee sind «lfo die StlbstMllldc beinah: doppelt so zahlreich al« bei der belgischen oder srauzösischm und bemühe ^'/.nia! so zahlreich als bei der englischen, Clgel.thllmlich "scheint °uch, d^>ß die Selbste moldmanie bei der Eaoallenc beinah? doppelt so hn„fig «„ftt», al« bei der Insanlcrie. D,e Hiilsle aller Selbstmctde bri deu Heeren wirb mittelst Feuerwaffen vollzogen. — (Juden »n der Armee) Mit Ende Dezember 1875 befanden sich im österreichischen Heele 16.617 Juden, und zwar: 12.669 Insautslisten, 351 Jäger, 539 Lavallcristen. 1itz8 Artilleristen, 121 Mann bei der Oenielruppe, 34 Piomnerc, 1008 bci der Sanitättlruppe. 331 Mann im Fuhrwestncorpl, 12 Mann ^ iu den Mililllr-Bildungsanslalte,', 294 Mann in den Verpflege-^ a:lstalten, 32 Mann in den MontmS-Lommissione» und 38 Mnm, im Nrtilleiit'oeugswescn, fokales. Krainischer Landtag. ^ aibach, v. Milrz. 2. Sitzung. Eröffnet wurde die Sitzung in Anwesenheit de« Herrn l. l. KandeSprasidenten Ritter v. Widmann von dem Landeshauptmanne um 10 Uhr 47 Mmuleü. Anwesend: 32 Ubaeordnell. Auf dcr Tagesordnung standen: 1. Mitthcilunaen des Landtagsprasidiums. 2. Regierungsvorlage eines Gesetzentwurfes zur Kultur des laibachcr Moores. 3. Regierungsvorlage eineS Gesetzentwurfes zur Aenderung des § 08 der Gemcindeordnnng für Laibach. 4. Landesausschußbcricht übcr das Concurren;« Verhältnis zu den Arznei- und Reiselosten in Epidemie fällen. 5. kandesausschuhbrricht mit dem Boranschlage für 1877 und dem Rechnungsabschlüsse für 1875 der slaper Obst- und Wcinbanschnlc. 6. LandeSauSjchutzbcricht wegen Aufnahme eines Obst« und GemüscgärtnerS an dcr slafter Obst- lwb Weinbauschule. 7. liande«ausschußbericht mit dem Thealerfonds. Boranschlag für 1877. 8. LandcSausschußbericht mit dem Grundentlaftungs. fondS'Boranschlagc für 1877. 9. ^andesausschußbericht m t dem Boranschlage der SliftungSfonde für 1877. 10. ^andesausschußbericht über den Anlauf der Ba« lentin Krispcr'schen Realität, genannt „Thiergarten", für die zu ei richtende Landesirrenanstalt. 11. Wahl von 9 Mitgliedern in den Finanz auSschuß. 12. Wahl von 5 Mitgliedern in den Pltitions-ausschuß. 13. Wahl von 7 Mitgliedern in den Rechenschafts, berichtausschuß. 14. Wahl von 9 Mitgliederu in den vollswirth-schaftlichen Ausschuß. DaS Vandtagspräsidium theilt den Vcricht des Van; desausschujses über die Wahl dcr zwei?ant>tagSabgeord< neten aus der Curie des lrainischm Großgrundbesitze: Dr. Julius Rittn v. Visteneck, welcher von erschiene, nen 52 Wühlern mit bl Stimmen, und Freiherr von Tauffrer, der mit 47 Stimmen gewühlt wurde, und den Verichl mit den Boranschlägen der lraimschen Stiftung-fonde für das Jahr 1877 mit. Oeide Wahlen werden vom Hause verisiciert. Hierauf erfolgte die Verlesung des Protokolls der ersten Sitzung mit Genehmigung des Hauses in b:ioen ^andesfprache». Es gelang zur Verlesung eine Zusch'lft des «b, geordneten Dr. Razlag, der feine Abwesenheit lranlheils> halber entschuldigt und um einen unbestimmten Urlaub ansucht. Wird bewilligt. Vine Petition dcS landschaftlichen Ka,'zlei>ie„ers Josef Hoffmann um GehaltSaufbesseiung wird dem Vai, deSauSschusse zur Erledigung zugewiesen. Die Regierungsoorlaae zur Kultur deS laibacher Moorgrundes wird auf «nlrag des Abg. Murnil dem vollswirthschasllichen Ausschüsse, und jene zur Aenderung des § 68 der Gemeindeordnung für die Stadt Kaibach einem erst zu wühlenden fiebengliederlgen Gemeinde-ausschussc zugewiesen. Punkt 4 der Tagesordnung wird zur Kenntnis c>e< nommen und Punlt 5 dtm Finanzausschüsse zugewiesen. Dcr Landcsansschuhbcricht über die Aufnahme eincS Obst- und Gemüscgärtncrs an der slaper Obst- nnd Weinbanschule wird über Antrag des Abg. Dr. Schrcy genehmigt nnd dem Finanzansschnfse zugewiesen. Desgleichen werden dic Berhandlungsgegenstände 7, 8 und 9 der Tagesordnung und der Bericht über dcn Anlauf des „Thiergartens" in Stuoenec für dic zn errichtende ^andesirrenanstalt über Antrag des Ma. Baron Apfaltrern ohne Debatte dem genannten Aus-schnsse zugewiesen. Hierauf wurde zur Wahl der vier Ausschüsse ge schritten und wurden hiebci gewählt: 1. In den Finanzausschuß die Herren Ab geordneten: Baron Apfaltrern, Dcschmann, Murnil, Obrcza, Dr. Pollular, Robic. Dr. Zurnil, Ritter lw» Savinscheg und Dr. Schrey; 2. in dcn Petitionsausschuh: Graf Vartw, Pakic, Kramaric, Ritter t>. Savinscheg und Baron Tauffrer. 3. RechenschaftSberichlauSschuh: Graues. Riller v. Gariboldi. Grasselli, Horal, ^aurel't'l, Gchaffcr und Taucar; 4. in den volkswirlhschaftlichen Aus» schuß: Dr. Bleiweis, Kotnil, KoSler, Murnil, D,'. Pollular, Ruocz, Defchmann, Oariboldi und banger. Der Landeshauptmann theilt sonach mit, daß oil nächste drille Sitzung auf SamStag, den 11.d>, um 10 Uhr vormittags anberaumt sei. und bestimmt al« Gegenstände der diesfalliaen Berathung: die Bestätigung der heute vorgenommenen AuSschuhwahlen, den Bericht mit den Voranschlägen der lrainischen SliftungSfonde für das Jahr 1877 und die Petition der Witwe nach dem verstorbenen Landesofficialen Sanoilar um Gewat,-rung einer Onadenpension. 444 Hierauf wird die Gltzung um "/.12 Uhr ge. schlössen. Nach derselben vereinigte fich der Landesmis-schuh zu einer Gitzung. — (Die Landeseommifsion für Pferdezucht) hat in lhrer am 6. d. abgehaltenen Sitzung beschlossen, bic Con» currenzftation in Nocheiner'Feistriz fllr heuer aufzulassen, da fte mit den vom h. Ackerbauministerium ihr zur Prllmiierung bewilligten 270 Stllcl Dukaten hiefllr da« Auslaugen uicht finden würbe. Die Pferbebefitzer aus der Nochein werden sich daher wegen Prämiierung ihrer Zucht in die nllchstgelegene Station Rad» mannsdorf zu wenden hab«»,. Unter einem beschloß die Com» mission, da« h. Ministerium um die «llrhöhung der genannten Summe anf 332 Stllck Dukaten zu bitten, — Die ilbrigln 6 Honcurrenzftationen bleiben wic bi«her unverändert in Zirluiz, Neifniz, Nafsenfuß, stabm»nn«d«rf, Krainburg und Laibach. Die tommissions-Ubhaltungstage fllr die einzelnen Stationen werden seinerzeit festgesetzt und bekanntgegeben werden — (Erster allgemeiner Vesmten verein der »fterreichisch'uugarischcn Monarchie.) Im Monate Februar liefen bei der Lebensversicherungsablheilung 505 Anträge Über die ltapitalssumme von 553,900 st. und den Gesammtrenteli-belrag von 2200 ft. ein. «bgeschlossen wurden 320 Versicherung«' vertrage mit 332.800 st. Kapital nnd 850 fl. Rente. Nach Abschlag aller Erlüschungen beziffert« sich der Totalstand der am letzten Februar in Kraft befindlichen Versicherungen mit 20,455 «ersicherungevertrllgen ilber 24 426,600 fl. Kapital und 52,100 fl. Nentensumme, von welchem Vestande 785,200 st. Kapital m Rückversicherung gegeben waren. Durch Todesfälle sind während der zwei abgelaufenen Monate dieses Jahre« 32 Versicherung«' vertrage erloschen und hiedurch 17.600 fl. Kapital filllig geworden. Die pro Februar einzukassierende» Prämien betrna/u 50,100 st. — (Die Ausstellung de« dach der Dcpefchenanzahl nach in diesem Jahre nächst Troppau unter allen Provinzialhauptstädten Llsleithanieus die schwächste Station war, wenngleich sich ihr Verkehr gegen dus Vorjahr 1874 um mehr als 12,ie Veranlassung ward, baß Zeil und Mühe unserer heinuschen, ohnehin nicht wenig angestrengten Kräfte an ein Werk verschwendet wurden, das wir bci aller Liberalität iu uusereu lri-tischen Anschauungen und bei vollster Geneigtheit, der komischen Muse die weitgüheudsten Concessionen zu machen, nichts anderes als ein Pasquill auf den guten Geschmack nl>,d auf den Verus einer öffentlichen Bühne nennen läuueu. — Jede« writeren Ur> lheiles glauben wir uutei diesen Umständen wol enthoben zu sein und wollen daher, nm allfiMigm irrigen Auslegungen vorzubeugen, blos noch die Versicherung beisUgen, daß sich das Ge« sagte selbstverständlich bloS auf das unsinnige, vollkommen geist. und witzlose Libretto, keineswegs aber auch auf den musikalischen Theil der Operette bezieht, «essen zahlreichen hübschen ur.b gesäl» ligen Nummern wir vielmehr unsere Anerkennung nicht versagen »ollen, wenngleich sich dieselben verhältnismäßig nicht so reich» haltig und nicht iu gleich einschmeichelnder Welse votsiudeu, wie in den meistm übrigen Operetten Meister Suppi's, Auch die Auf« fühlung der Operette, besonder« in gesanglicher Hinsicht, war fast dnrchweg« ganz correct; blos mit den Prosastellen haperte es mitunter und verliefen oieselbeu nicht immer in der nöthigen klappenden Weis,. Herr Malth ia« sang und spielte seinen mcht sehr bedeutenden Patt ncht gut nnd war gestern vorlrcfslich bei Stimme. Von unseren hümlschm Bühnenmitgliedern gebllhrt die gleiche Anerkennung zunächst den Damen Frau Paul mann (Gertrude), Frl. Nllegri (Elsa von Dragant) und dem nach unfreiwillig langer Pause wieder einmal zur Verwendung gelangtem Frl. Adlor, fowie den Herren Thaller (Mordigall) und Steilibergcr (Hagen), die sich sämmtlich ihrer Aufgaben mit Humor und Geschick entledigten. Van den Gesangsoorträgen erfreuten sich namentlich das Zank» und Iodlerduett und der Wal» ,er Frl. Adlor« beifälliger Aufnahme. Nicht auf gleicher „Auf« assungshiihe" -- wenn hier von einer solchen überhaupt die Rede sein kann — hielt sich Herr Adam (Gaugraf), desstn Nolle un« ferer Ansicht nach besser durch Herrn Stampf! beseht gewesen »llre. — Da« Hau« war nur mäßig besucht. Neueste Post. (Original-Telegramme der „Laib. Zeitung.") Verlin, 9. März. Der Kaiser lehnte daS Gnaden« gesuch der Familie Arnim ab. Rom, 9. März. Keudcll überreichte seine Creditivt als Botschafter. Die Eisenbahn-Conventionen wnrden der Kammer vorgelegt und deren Dringlichkeit angenommen. Paris, 9. März. Definitives Cabinet: Dnfanre, Vicefträsident, Justiz; Ricard Inneres; Decazes Aeußeres; Üissey Krieg; Fourlchon Marine; Say Finanzen; Christoflc Arbeiten; Teisserenc Agrikultur; Waddingto» Unterricht. Versailles, 9. März. Die Bureau; der Kammer wählten 6 Präsidenten von der Linken, 2 von dir äußersten Linken, drei vom linken Eentrum; die TcnatSbureaul wählten vier republikanische Präsidenten und fünf conservative. Telegraphischer Wechselkurs vom 9. März. Papier-Rente 67 65. — Silber - «ente 7110. — 1860er staat«-Nnlehcn 11180.- Vanl-Nctien H94—. - «redit-NctieU 174 50 London 115-40. - Silber 102 90. K. l. Münz-Du« taten 5 43'/,, - wapoleonsd'or 9 24. - 100 Reichsmark 56 70. Wien, 9. März. 2 Uhr nachmittags. (Schlußtmse.1 «lrcdilactien 174 70. 1860er rose III 80, 1864er i,"ose 1337b, österreichische Rente ,n Papier 67 65, Staatsbahn 283.—. Nord» bahn 183 25, 20»Franlenflüse 9 24, ungarische «lreditactien 171 50, österreichische Fraucobant 29 - . österreichische Nuglobaxl 8450, Vombarden 109 -, Unionbanl 7150. anstro:orient«lische Van! —' . i.'loydactien 338 -, austro-ottomanische Van! -'"< lllrlische i?ose 24 25. «lommunal, «nlehen 100 50. «layptische 121-75. Vefestigt._______________________________________ Angekommene Fremde. "m «. März. Hotel «ladt HÜien. Verger; Schachert, Schednvi »nd Hart« mann. Me,. Wien. — Medeh. Lommis, Linz, — ssrhr. Oall v. Gallenstein. St. Vartholmii, — Matthias, Opernsänger. — Pomernel. Kfm. Verlin. - v. Langer, wutöbef,, Poganil), — Goölet, Privat, Hrastnig, hotel Elefant. Vauer, «eis., Wien, - Noben, Uudolsswerth. - Mooic, Oottsäee. vaierischer Hof. Sperancon, Hdlsm., Treviso. — Cadore, Hulz< hälldler, Trieft, «iohren. Mlinar. Pferdearzt, Ovrz. - - Gerstel, Trieft. — Weiß, Agram. Milller, Wien. Theater. heute: Herr 2, Matthias vom Stadttheater zu Vraz als wast. Morilla. Komische Operette in 3 Acten von I. b"pp' Meteorologilchc Beobachtungen iu Laibach. ^ 7 U. Mg. 728b, - 4.» NO. schwach' Nebel , ^ 0, 2 „ N. , 725« ^ ^ y.l NW. schwach bewölkt ' M,3n 9 « Ab. 720.«s ! 4> 7.8 NW. schwach bewölkt ^ Morgens Nebel, vormittag« fast heiter, Sonllenschlin, nach' mittag« zunehmende Vnvolliliig, Regen, abends ganz benM, windig. Das Tagesmlltel der Wllrme -j- ü v«, un, II" llber dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Vamberg Tiefempfundenen Dank allen, die m>« so zahlreiche Vewlisc herzlicher Theilnahme anläßlich de« harten VeUustts, der un« betroffen, und allen dcnen, die unserem theuerm Pflegelinde Zosefine da« lchte Geleite znm Gottesacker gaben, von Graf und Griifin Volza. I Laibach. 10 März 187«, ^^il^N^kl^^ !^^"' ^' ^.^^' 2?" Stimmung war eine unfreundliche, obwol neue äußerliche Momente, welche hiefür sprächen, nicht vorlagen. In Anglo.Actien halle die Lontremi"" <^^^^»»vv«.^^. Pa««; entschieden die Oberhand, «uch Anlagewerth« begegnete« apathischer Hallung mit Ausnahme der SUdbahn-Obligalionen und der Nctie der Nationalbanl. »«lb war« ««i. ) «^,., (.....k? 80 «790 »ebrnar.) """' l.....«7K0 e?vu Jänner.) «,^„«»., ( - - - 7^ 40 71 b0 «pril. ) «llbernnte ( . . . 7140 71 b0 L«f,, 1889........"7 - 349 - ' 1V4........^6 bv 107 - " 18«........111 50 11l< - ^ I860 zu 100 fi. ... 1«l ^ 1«0 50 5 18b4 ........ l»»b0 1V3.70 D«»°nen-Pfllndbriefe .... 15625 186 b0 «lilmienanlthea der Stadt Wien 100 2b 100 7b »ouau,«egulierung«'Lose . . 104 bv 104 7b Un«. EisenbllhN'Nnl..... vli«0 9sv0 Un«. PrUn.ien-rnl...... 74 — 74^5 «ienn «lommunol' «nlehtn . VI 60 »170 »ctte» »«» V«»le». »«» «2«, »ngl,«V«»l........8N4O hgßy vVNtve^ll........ ßß lw V9 ^ «dl,«^i»,2 - Fr»nco'«anl....... 88- «b2b Handelsbank........ 55— 5b 50 Nationalbllnl....... 589 — 891 - Oesilrr. «ankgefellschaft . . . 1b9 — 1N0— Umonbanl ........ ?z. 78 50 Verlehrsbanl ....... 78-- ?8«b Nette» ,«» Tr«u»d«rt'Uuternehl «lsilld-Vahu........ iitz^. ,i«-5s) 5arl-Ludwig.«»hn..... 19450 194 7b 2)on°u.T°wpschifi..Gesellschaft 357— 359 — elisabelh-Ntftbahn..... itzi ^ ^.50 Llisabeth.Bahn (Liuz-Vudweifer Strecke)......... — — _ __ ßeidinande-slorbbahn . . . 1535—1840-— ßravz» Iofeph - «ahn .... i«i hy 141 75 Lcmb.'5zein..3llssy-V»hn . . 1^9»50 130 — Lloyd.Oefellsch........ »L»— »41 - 0ef»«r. A«rdl"?ßbahn .... 1»V — 1« eo Veld War« Rubolf«-Vllhn....... 1»!— 18150 Staatsbahn........ 38« — «8» 50 SUdbahn......... 109 — 1093b Theiß-Vahli........ 813 - 818 b0 Ungarische Nordostbahu . . . 112 50 1l«-75 Ungarische Oftbahn..... 41 - 41-35 Iramway-Vesellsch...... lOV— 107 — vau«esellsch«ftn,. «llg. »sterr. Vaugesellschafl . . 750 8-— Wiener Vaugesellfchaft..... 30'— 8035 Pfandbriefe. Allg. österr. Vodencrebit . . . 101 — 101-25 dlo. in 33 Jahren 90 — 9025 Nlltionalbanl ö. W..... 9«90 97 — Uug. Vodencrebit...... 85'hy 95.75 Prisrttlteu. Elisabeth.-«. 1. V«.....—»— H950 tzerd.-Norbb.-0.......102-25 102'75 ßranz,Ioseph-V........ -— »«.. »al. zlarl'i'ndwi°«V., 1.««. . — — 97.^, 0-st?rr. »lordwefl.v.....«V«0 «»40 SiebenbNrger....... - — ".^ Slaalsbahn........ 145 ^ GUdbahn Kb'/....... Ill 75 l^«5 5'/....... 9s - sS^ Südbahn, Von«...... — '7..^, Un«. Oftoahn....... «6 35 sd l" «redit.k..........165— ^^ Rudolf«-?.........I860 I" Wechsel. z,h Nugsburg......... 5S10 0»^ Frankfurt......... 5«" ^.^0 Hamburg......... 561b ^.«z London ......... Hb l0 'As, Pari« ......... 4570 "> G«ltzl3 " uk -«ilb« . . . 10«,85 ^10«^b llraiuifche «runbeutl»stmlg«-c)bli«arlon^ Pr!vo»n«tilr«,«: Oeld^—, W««