^N 33. »843. D«Ice liclrntcm I^nln^cn ainalic», Norat. Guter Trau m. "^^as ich, von der Sehnsucht Qual getrieben, Emsig suchend nimmer doch gefunden, Jenen Gegenstand, den theuren, lieben. Fand ich, träumend, in des Schlummers Stunden. Tief ergriffen von den reinsten Trieben, Nie sie je das bess're Herz empfunden. Ist der Seele klar das Bild geblieben, Von der Freundinn, ach! die längst entschwunden. Mit der Anmuth Vliithenschmuck umgeben. Glänzend in der Unschuld sanften Strahlen, Sah, entzückt, ich Sie vorüber schweben. Willst du, Traum, wir solche Zauber malen, Schlaf' ich gerne durch mein ganzes Leben, (5wig will ich deiner Macht verfallen. Woser Trau m. Wenn der Schlummer naht auf leisen Schwingen, Mich zum sanften Frieden einzusingen, Nuf' ich, mit der Phantasie im Bunde. Mir Dein Nildniß aus des Herzens Grunde, Wie sich Traum und Wirklichkeit umschlingen, Muß der Scele Spiel mir wieder dringen> Was in jener bangen Trennungsstunde ^>ch entrückt' der Sinne enger Runde. — '^ber, ach! das arme H,rz zu höhnen, WM der Traum den Trost mir nicht mehr gönnen, A-uch dem süßen Gaukel mich entwöhnen. Mlt dem Todtenkranz aus weißen Nosen Und das liebe Auge zugeschlossen, Sah ich Dich, vc'in Leichentuch' umflossen,' - N. Vaterländisches. Erinnerungen an die Kriegsereignisse des Jahres 1813 in Illyrien. V. Gefecht bei St. Hermagor am 18., und Uebergang iiber die Dran bei Hollenbnrg «ndNoßek am »l>. September »813. Da der Feind in der Mitte des Septembers seine St:citklcifte gegen den linken Flügel der k. k. Armee von Italien sammelte, und die Absicht zu haben schien, mit denselben gegen Cloatien cdcr Stcpel'marr' mit Nachdruck zu operiren, so beschloß der en Chcf ccmmandircnde Herr Feldzeugmeistrr Freiherr von HiHer, die zwischen Hollcnbmg und Villach auf dcm rechten Ufer der Dräu aufgestellten feindlichen Ccips anzugreifen. ^ Diesem Ent> schlusse zu Folge wurde am 19. September bei Hole lenburg und 3,'osieck die Dräu übersetzt, der Feind angegriffen, aus allen fcinen Stellungen mit bedeutendem Verluste zurückgeschlagen und der Loibclpaß eingenommen, wobei dem Feinde, nebst vielen Ge? fangencn, auch eine achtpfündige Kanone abgenommen wurde. llm den Feind über dcn eigentlichen Punct dcS Angriffs in Ungewißheit zu erhalten, ließ der com-mandirende Herr General schon am 48. September durch den Oberstlieutenant und Iägerbataillonscom-mandantcn von Mumb, welcher den Krcuzberg be^ fttzt gehalten hatte, eine Demonstration gegen St. Hcrmagor, wo ein fcindlichcr General mit 1500 Mann aufgestellt war, unternehmen. Der Obristlicu-tcnant Mumb hat durch die vortreffliche Ausführung seines Auftrages jenes feindliche Corps mit cinc,n beträchtlichen Verluste an Todten und Verwundeten geschlagen und gänzlich zerstreut, wobei dem Feinde über 200 Gefangene, worunter mehrere Offiziere, aba/nommen, und zwei Fahnen erobert wurden. 90 Tag eines reichen Engländers in Ealcntta. (Nach dem Französischen.) UlN vier Uhr des Morgens wird man von seinem Palankincräger geweckt, dessen Gurgelstlmme dicht am Kopfkissen seines Herrn rufr: »Sahlb, Sahlb, (Herr, H>rr), es ist vier U.)r.« Wenn der Ball vom gestrigen Aiieno Nlchc die Kräfte erschöpft har, oder man die Sorge für seine Gesundheit der Süßigkeit des Schlafes vorzieht, so steht man auf. Schon strahlt die Sonne in voller Pracht. Ein arabisches Pferd trabt leicht un Sande hm, den der Morgenthau noch benetzt. Man legt eine halbe Meile zurück, bis man an den Ort kom,nt, wo die N^bobs sich zur Unterhaltung zu versammeln pflegen. Man sprichc über die Vorzüge der Boroeaurwcine; über das letzte Duell; über das letzce Diner; man kann über Tausenderlei reden hören, nur erwarte man von der Unterhaltung keinen Geist, keine Lebendigkeit-, keine Anmuth, keine Neuheit. Das Leben in Indien gibt der Seele eine ungemein materielle Richtung, und verwandelt alle Gedanken, alle Verrichtungen des Geiste) und des Körpers in sinnliche Vergnügungen. Manchmal finden sich zwei Off,eiere, von Elfersucht,, Ehrgeiz oder verletzter Eigenliebe getrieben, unter dem sogenannten, „groß/n Paum« ein, einem Feigenbaume, der dem Zweikampf geweiht, und an. dessen altem Stamme, schon Mancher verblutete. ES wnd sechs Uhr,, und Alles zerstre,u.t.sich. , Spazieren zugehen, sich in freierLufl zu bewegen, einen Ritt zu machen, wird unmöglich. Die glü» hende Sonnenkugel hat sich hinter den großen Pallä-sten von Chouringhie gezeigt, ihre Strahlen, die sie wie feurige Pfeile quer über den Platz schießt, scheuchen alle Spaziergänger vor sich her. Man flicht vor. dieser unerbittlichen Feindinn, die Milz und Leber der Europäer schwärzt und aufschwellt, und die alle Jahre Bataillone von Invaliden nach England sender. Der ortne Engländer stoßt seinem Pferde die Sporen m die Seite, und ganz von Schweiß bedeckt langt er wieder in seiner Wohnung an, wo ihn sein Hindubcdlcntcr erwartet, ihm aus dem Sattel hilft, und daS keu» chende .Roß in den Stall führr» Große seidene Vorhänge, ein Fächer, von einer Hand, die an diese Arbeit gewöhnt ist, in Bewegung gesetzt, cin dunkles kühles Gemach— bilden den stillen Zufluchtsort, in den sich der unglückliche Brittc flüchtet. Elastische Kissen seufzen unter seinci' Last; er fällt fast ohnmächtig auf sie l)in, und schläft ober schlummert vielmehr bis halb n.'un Uhr, unfähig zur Arbeit und sogar auch nur zu cincm Gedanken. Um halb neun Uhr nimmt er ein Bad, der größte Genuß in diesem Lande. Man knetet und salbt seine Glieder, die von der Hitze gelähmt sind, bevor er sie noch in Bewegung gesetzt hat. DaS Frühstück, aus Pilau, Brotschnitten und Thee bestehend, wird um halb zehn Uhr aufgetragen. Nun steht der Palankin. in Bereitschaft. Der hinduisirte Engländer läßt sich in sein Bureau tragen; hier kaum angekommen, entledigt er sich der lästigen Tuchkleidung und zieht Pan-tolon und Jacke von Mousselm an, dann befiehlt cr dem Hlndudedienten, den Punkah—emen großen be» weglichen Fächer__über seinem Kopf in Bewegung zu setzen, und fängt an, so gut es gehen will, das Gold zu gewinnen, das lhn die Regierung für seine Gesundheit und sein Leben gewinnen läßt. Es schlägt zwei Uhr und das zweite Frühstück unterbricht die Langewelle seines Geschäftes. Diese Mahlzeit ist die genußreichste; sie bildet den Augenblick, wo man sich glücklich fühlt, den Arbeitstisch, die Rechenbücher und Zahlbretter verlassen zu dürfen; um weißes Ale und EiSwein von Bordeaux zu schlürfen, von den Früch-,t«n Indiens, die eine prächtige Tafel bedecken, zu naschen, und die Hindustanischen Ragouts zu kosten, die so zahlreich und ausgesucht sind, daß sie ein förmliches Mittagessen bilden. Wer nichts zu thun hat, bringt die Zeit hin> so, gut es gehen will; der Beamte verfügt sich ansein Geschäft. Man macht Besucht, spielt Billard, schick dert in den Bazars umher oder plaudert mit dcn Damen. Ist die crste Einfassung, mit, der alleMoh-nungen umgeben slno, geschlossen, so erkennt man daraus, daß man nicht zum Besuche vorgelassen wild, und daß die Frau vom Hause Niemand sehen will. Findet man die Thüre offen, so geht man hinein; das Cabriolet rollt unter den dunklen Säulengang des Hauses oder die Schritte oerPalankinträger hallen am Gewölbe wieder. Läßt es dcr Portier geschehen, so c»'-reicht man ungehindert den innersten Raum des Hauses. Hier wird man von einem Kammerdiener empfangen, dessen feierliche und stolz dahinschrcitende G.stalt dcn Weg zeigt, einem andern Bedienten den Besuch des Barkie-Sahib —fremden Herrn —ankündigt, während im Gehen die elfenbeinernen Ringe, woran sein silberner Dolch hängt, erklirren. Man gelangt in ein !siocksinsteres Gemach, wo man die weiche markige Stimme der Herrinn des Hauses nach dem Namen des Besuches fragen hört. Der Hindu spricht ihn, so gut cs gehen will, aus, indem er zwei oder drei Vocale wegläßt, und ihn mit fünf oder sechS Consonan-tcn bereichert. Endlich sitzt man dem orientalischen Idole gegenüber, das von dem entlegensten Winkel 91 dcs Abendlandes herübergekommen ist, um den Divan dcr Bayardcn und Sultaninnen einzunehmen. Dic junge Engländerinn ruht im Hintergrunde ei? ncs Gemaches, das kaum die zarteste Dämmerung unter den tausend Falten eines unaufhörlich in Bewer gung gesetzten Punkahs zu erhellen vermag. Man Muß sich unterhalten; glücklich dürfen sich die Anwesenden preisen,, wenn irgend ein ncucr Roman, eine neue Verordnung, die Ankunft- oder dcr Schissbruch cines Schiffes Stoff genug zu Nede und Antwort geben, um die Zeit zu tödtcn. In Ermanglung cines solchen würden die Verhältnisse des Nachbars, die Bewerbungen dieses jungen Mannes, die Absichten ie-ncs Nadobs der genauesten Prüfung unterworfen wer-dcn, keine Coketteric, kein Lächeln , keine, auch die lei. scste Aufmunterung nicht ohne kritische Erläuterung und Auslegung bleiben. Man verheirathet ein Paar, das sich verabscheut; man erzählt von Duellen zwischen zwei Männern, die sich brüderlich lieben; die Dame vertheidigt die Männer, der Herr nimmt die Damen in Schutz,; zuletzt wird noch ein Dutzend guter Namen auf jencm sündhaften Altare geschlachtet/ den Müßiggang und Schwatzlust errichtet haben. Während dieser Gespräche arbeitet die elfenbei^ ncrnc Nadel, von einer weißen Hand geführt, die durch das zmückgezogene und unthätige Leben noch mehr gebleicht wlrd, mit der Zunge um die Wette, und durchsticht Spitzen oder Moussclmc nüt derselben Schnelligkeit, wie jene die guten Nahmen der Nachbarinnen. Man trennt sich, gegenseitig mit einander vollkommen zufrieden, während die Nachbarinn, die von der Veranda, dem Balcon des Hauses, über Al-ll's, was bei ihren Nachbarn vorgeht, genaue Spähe hält, ihrerseits, am Abende in ihrer Gesellschaft ant eichen Zinsen zurückgibt, was ihr am Morgen ihre guten Freunde vorgcstreckt haben. »Ich weiß nichl,« wird sie mit schmachtender Stimme sagen, »was für wichtige Geschäfte den Capitän Lurkct zu Lady Preß-lnitt) führen, er brachte heute bei ihr drci Stun-^n zu, während dcr Herr Gemahl auf dem Bu-leau war." Gegen sechs Uhr verliert dcr Tyrann dcs hin-bustanischen Himmels und Bodens, die Sonne, ihre Kraft, dic Scharten verlängern sich, ihre letzten Strah' lcn zitiern endlich in sassrangclbcn Tinten am westlichen Horizont. Nun aber beginnt cin Gerassel der ^cioer und cin Tumult, wie man ihn nirgends in ci« Ucr gvoßen Stadt dcs Erdkreises hören kann. Der ll>fen Ruhe eines heißen Tages folgt das wNdcste G^ümmel und dic geräuschvollste Thätigkeit; tausend Wägen mit zwei, mit vier Rädern, mit einem und Mit scchs Pferden, rasseln durch die großen Straßen dieser Stadt von Pallästcn. Dcr kleine peguanisch Klepper galoppirt neben dem arabischen Renner, der mit seinem Schritt weiter ausgreift, als jener mit seinem Galopp. Damen in den offenen Carossen und Reiter im reichsten Anzüge wollen gesehen werden oder sich sehen lassen. Selbst Jene, deren Gcsundhe it, Aller oder Charakter sie vor Gedanken solcher Eitelkeit bewahren, müssen sich in das lärmende Gecüm« mel mischen, das sich auf der einzigen Promenade von Calcutta, wo man frische Luft schöpfen kann, und sandbcstrcute Spaziergänge findet, zusammendrängt. Dle Stunde dcs Mittagessens ruft endlich die Spaziergänger wieder nach Hause, und die kurz vorher erst noch mit glänzcnden Equipagen erfüllten Stvaßen stehen verödet; kaum sieht man noch einzelne Fußgänger, die Freunde dcr kühlen Nachtluft sind. Indeß hat man sich zum Tische gesetzt, aber dic Mägen, zerrüttet durch die glühendeAtmosphäre und dcn häufigen Genuß gebrannter Wässer, sind fast stets außer Stande, dcr überflüssigen Mahlzeit die gebührende Ehre anzuthun. Niemand mag nach den Flelschspc,sen langen, welche die Tafel bedecken; die Hammclskeule, dle Berge von Fischen, bleiben unberührt. Vor dcm Nachtische werden die Haukahs von Silber und Perlcnmutter von den Bedienten Mit großem Geräusche hcreingebracht, und Nauch-gcwölke erfüllen die Luft; die Unterhaltung beschrankt sich jetzt darauf, aromatische Dampfwirbel aus lan« gen crdencn Pfcifcn in die Luft zu blasen. Dirse riesenhaften Instrumente werden dann von dem Speisesaal in dcn Salon hmübcrgcschasst. Der Lävm, dcr hierdurch verursacht wird, crsuckt rie Töne des Piano und dic Worte der Damen. Wer zum eisten Male aus Europa nach Calcutta gckcmmcn ist, starrt gewiß nnt Verwunderung di.se Gemächer an, die mit solchem Reichthum und so ausgesuchtem Ge» schmackc ausgestattet, und mit bleichen Frauen, die von Diamanten funkeln, gcfüllc sind, während rauchende Automaten umhersitzen, und einer oder zwei Wilde mir bloßen Füßen und unbedecktem Kcpfc, nnt ungeheueren Fächern bewaffnet, Kühlung zu--wchcn, odcr die Schnur dcs Punkah in Bewegung sctzcn. Halb cilf Uhr schlägt's, man zieht sich zurück, !,nd so wird der Tag beschlossen, um am folgenden Morgen wicdcr bcgonncn zu wcrdcn, wie cs obcn beschrieben worden. Feuilleton. (Theure Seltsamkeiten.) Die Journale habcn häufig aufgezählt, wie theuer manche Merkwürdigkeiten von ocwisscn Licthabcrn l^ohlt wcrdcn 92 sind; wir theilen hier noch einige Beispiele dieser Art>mit: der berühmte Gretry kaufte für 1500 Franken ein schlechtes Barometer, das nicht 2 Franken werth war, aber I. I. Rousseau gehört hatte; auch bot man ihm für 3000 Franken einen kleinen schmutzigen wackligen Tisch an, an welchem . indeß die „neue Heloise« geschrieben worden war. — Als man die sterblichen Ueberreste Abailards und Hclolsens nach den Petits Augustins brachte, bot ein Engländer ür einen Zahn Heloiscns 10,000 Franken. — Der Schädel dcS Descar« tes wurde für 1000 Franken verkauft. __ Die zwei Federn, mit denen der Vertrag von Amiens unterzeichnet wurde, kaufte 1825 cin Schwiegersohn Walcer ScottS für 500 Guineen. — Der Nachlaß Gretrys wurde oon andern Componisten theuer bezahlc; Nicolo gab für ein schlechtes Spinett ^00 Franken. Boieldieu für ein kleines Wirth-schaftsbuch 120 Franken ?c. — Der höchste PreiS, der jemals für ein altes Buch bezahlt worden, sind 15,500 Thaler, welche im Jahre 1812 der Graf von Beau fort bei der Versteigerung der Bibliothek des Herzogs von Roxburgh für eine Folio-ousgabe des Decameron von 1472 gab, obgleich noch vier bis fünf solche Exemplare vorhanden sind. — In welchem Preise Briefe von berühmten Per» sonen stehen, geht aus folgenden Angaben hervor: cin Brief Tassos wurde mit 460, cinervon Ron« sard mit 160, einer von Carl I. mit 140 Franken bezahlt. Für einen Brief der Giftmischerinn Brin-villiers gab man 100, für ein Billet der Ninon de l'Enclos ?6, für emcn Brief Boileaus 496, für einen der Margarethe von Valois 201 Franken. Ein Brief der Maria StUart kostet lneist 300 bis 400 Franken; einer von Coligny, Descartcs, Rubens 100 Franken; für einen Brief Lafontaines sind bereits 320 Franken bezahlt worden. Außerordentlich theuer sind Briefe von Columbus, Cromwell, E ra sm us, G eß n e r,' Huß, Law, Luther, M icha e l An g e l o, Ra -phael, Sterne ?c. Für cin werthloses Buch, unter dessen Titel aber Shakespeare seinen Na-men geschrieben hatte, gab man vor ^wei Jahren in London 675 Thaler. (Anecdote.) Ein Irländer lag bei einem schrecklichen Sturme ruhig im Bette und schlief. Das Haus sing an zu wanken, als ein Bedienter in's Zimmer stürzce und ihn weckte.- Ii-lä'nder. (Aufwachend.) »Was gibts?" Bedienter. »Es iil e'm schrecklicher Sturm, das Haus droht einzustürzen. — Geschwind aus dem dem Bette!« Irländer. »Was geht daS mich an? — sagt's dem Hausherrn, ich wohne zur Miethe.« — Italienische Oper ^< in Laib ach. Seit meinem letzten Berichte über die Leistungen der italienie schen Opcrngesellschaft, folgten den erstgegebenen noch zwei Opern, von denen die erste: I^ui^nnio ^l'nz«ll an zmscrer Bühne neu, letz« tere, „Rc>88i!,i'« Lüiincr" bekannt war. vonixLUi schrieb die Oper «1'«l'^u.>i,(i 1.->55u" für Rom, und scheint bei dem Schreiben gedachter Partitur mit mehr Fleiß und weniger Flüchtigkeit, mehr mit demSckaffen neuer Ideen und we» niger mit der Aufnahme bekannter Melodien zu Werke gegangen zu seyn, als bei vielen seiner minder gelungenen Opern. So verschiedenartig auch die Aufnahme besprochener Oper i» Italien war so kann man doch die günstige als die überwiegende ansehen, und muß, frei von ängstlicher Rigorosität, gestehen, daß viele effect - und gefühlvolle Stellen, so wie großcntheils orgi« nelle Gedanken, den Zuhörer angenehm überraschen. Die Vorführung gedachter Oper war eine sehr gute zu nennen; besonders verdient Herr Loii« in der Titelrolle ehrenvolle An. erkcnnung. Leider blieb so Manches weg, was bei der Beschränkte heit der Mittel und des Personales unvermeidlich ist; so mußten denn die Parte zweitgcstelltcr Sänger verkürzt und so auch di« Da°' menchöre ausgelassen werden. Der günstige Eindruck, den die so beliebten Opern «lüln »«!ni'>! immer frischer, nie welkende Barbier mit seinen heitern, Leben und Geist sprudelnden Melodien, mit Einem, Ru85,'ni'» Meisterwerk im Fache der heitern Musik, erhielt sowohl bei der ersten «nd zweiten Vorstellung, als auch bei Veränderung in den darstellen« den Personen, nämlich in der dritten und vierten Aufführung, d»< lebhaftesten Beweise allgemeiner Theilnahme. Als Figaro sahen und hörten wir die Herren ?c>?x«i und Ouim. Wenn wir,bei Herrn pux^Lsi mehr Agilität, überhaupt mehr Brettcrroutin« erkennen, so war doch Herr Nal'Iii als singender Figaro eine sey« beachtenswerthe Gestalt. Die Kraft und das Metall seiner so, umfangreichen Stimme charakterisiren einen schr braven Gänger. Herr I'i-nüzineNi (^Imnvivn) hatte einzelne Momente, in de< n?n er sehr befriedigte jedoch auch mehrere, die da zeigen, daß er die freilich sehr schwierige Aufgabe eines Almaviva - Partes nickt vollkommen glücklich zu lösen im Stande sey. Ich erlaube mir hier auch zu bemerken, daß er im betrunkenen Zustande des Soldaten des Guten zu viel thun will, so wie, daß es auch passender und schicklicher wäre, als Schüler des Dun Lüüillu, in der Scene mit Rosina, bei dem Piano unbedeckten Hauptes, und etwas weniger steif und zurückhaltend zu seyn. Auch die Mannschaft der sogenannten Forza sckien schlecht erercirt, indem Manche ihre römischen Lanzcn in der rechten. Manch? in der linken Hand trugen, und derart Front machten. Warum sollen die üblen Eindrücke von unwesentlichen Nebensachen den günstigen Total - Eindruck schmälern? Dlle. Onliki (Nosina) war schon in ihrer ersten Cavatine aus' gezeichnet und sang jederzeit mit staunenswerther Reinheit, recht schöner Biegsamkeit, und mit Begleitung eines recht herzlichen Spieles. Allgemeiner Beifall krönte ihre Mühe. Die übrigen Mitwirkenden trugen ihr Möglichstes zum Gelingen des Ganzen bei. Chöre und Orchester beflicßen sich, vereint mit den Sängern, Antheil an dem günstigen Erfolge zu nehmen , und waren lobenswerlh. Die schöne Jahreszeit ist Ursache des weniger zahlreichen Besuchs, als bei den ersten Vorstellungen. Franz>Kaus. Verleger: Igna; Alviö Gdlrr v. Kleiumayr.