Nr 333 v?z»u«er»tlon»plel«: Im «vmptol? «a»zl. fi. II, halbj, fi. 5 50. Kür bit Huft«ll,in, ln« HauO jalbj, 5N lr, »iil d« Post gc,!,,,. fi> l», h,lbj. st. ?-.^, Donnerstag, II. Ottober. Iu1»tlio,»glbühl! Für Nei« In<««««« »!« ,» Meb«choln»ge» P». »^eil« » li. 1877. Amtlicher Mil. All . ^' ""d t. Apostolische Majestät haben mit ds« m ^ "„lrrzcichlnttln Diplome drm Rittmeister lv "l>'t)t,tnndes Karl Geifert den Adelstand mit dem «yrenwmtc ..Edler" und dem Prädicate ..Eichen starl" «llergnübigst zu verleihen geruht. «,„ St. f „,,h f Upustolischc Majestüt haben nut «llerhöchst„ «„lschließong vom 27. Glplemlier b. I. "! ^llular.^andrsgerichtsläthen und Vczirlsrichtern ur^'z Heb erdey in Ylids und Ialob Nebesli in -"tiltelbach, a^ls Anlaß der von denselben erbetenen Ver. M>'g m den bleibenden Ruhestand, in Anerkennung ^"r vieljähcigen vorzüglichen Dien'lleistung das Ritter« " werden ' ^" ^'^ <" Abgeordnelenhause einnehmen Mo„?" Podtsli^ yon Spalato, Ab«. Dr. Vaja» <>..'' ^rilt i„ einem an das Prilsidimu geri>tle» h , ^°Mlne für o,e Ui'ltrstutzUlift de«, Ab^olbne,en.hlluses " Ä"stlln^fomme i der sol 4 d. M. erösfnelen Oal. °""'ner Eisenbahnen. , V't'auf beschi!fli«le sich d^s Haus mil Erledigung l eln.tlaufenen Petitionen bis 2 Uyr, um welche lnde die Liylmq geschlossen wurde. D'e nächste Sitzung ftndet morgen statt. Zur Onentfrage. Abermals hat die türkische Heeresleitung einen nicht ^'z unbedeutenden Erfolg zu verzeichnen. Der neueste ^"9 Uchmed Mulhtar Pascha's, den eine gewisse Bor-^"ung des Sultans mit dem Titel eil.es Ohazi, das °ks Helden im GlaubenSlampfe, geschmückt hat, dürfte zwar, wie seine früheren Erfolge, ohne nach< wirkende mililllrische Consequenzen bleiben. Die Schlach. ten, welche die Türkei bisher geschlagen und gewonnen hat, waren überwiegend taktische Schlachten, nicht stra» tegische. Aber jedensalls sind dl« Ncumhungen des Groß-fürsten Michael und des Generals ttoris.Meliloff. einen festen Keil zwischen die Stellung der Türken bei Kars und die Position Mulhtar Pascha's zu treiben und zu einer Angriffsoperalion auf gesicherter Basis zu schreiten, wiederum als gescheitert anzusehen. Und der Eintritt der rauhen Jahreszeit dürfte der Möglichkeit einer Fort-führung 5es Feldzuges in Usien kaum minder enge Grenzen ziehen als in Europa. Die Eummunicalions« und Verlehrsverhiillmsse sind aber vielleicht noch m». günstigere. Wiederholt wurden in amtlichen russischen Relationen die erlittenen Echecs auf die Schwierigkeiten der Wasser- und Munitionslirschaffung zurückgeführt. Jedenfalls würde ein Wlnterfrlbzug die Ehanccn des Erfolges weil mehr gca.cn die Nussm als gegen ihre Gegner kchren. Allrm Elmessen nach wird sich die rus< sijchs Heeresleitung auch in Asien höchstens mit der Sicherung ihrer bishcriglu Stellungen, mit der Aufrechterhaltung des militärischen »taw» quo begnügen müssen. In der großen europäischen Situation hat der Sieg MulhlarPascha's selbstverständlich leine Aenderung hervorgerufen. Wie alle türkischen Erfolge, bezeichnet er einen Vcrlheidigungssieg. Rußland ist nicht entschieden genug geschlagen, um den Frieden begehren zu müssen, die Türlei nicht ausreichend genug Sieger geblieben, um bei drm Erreichten stehen bleiben zu können. Die mili» lällsche Basis fur den Friedensabschluß ist noch nicht geschaffen, und darin liegt der Schlüssel drr Situation. Wollte Rußland auf Grundlage der Thatsache in die Verhandlungen eintreten, daß seine Herrcsmassen noch auf bulgarischem Boden stehen und daß es allen An« strenguugen noch nicht gelungen ist, sic von dort zu verdrängen, so könnte die Pforte in diesem Augenblicke schwerlich darauf emgchen. WMt letztere mit Rußland uls tiner aelchlllgmen Macht parlieren, so mühte das russische Selbsla.fahl dies mil aller Entschiedei'htit zu-rückwelsen. So sehr sind sich beide Theile dicscr Verhall. Nisse bewußt, d.s; sie auch jetzt nrch, gewissermahtn in der eilfien Siundc, ^ gröhlen Anstrengungen machen, um die eigentlichen E»tschciduugen dls Fcldzuges hcrbeizu. führen. Rußland beruft feinen ersten militüriichen Inge, nieur, um sich nach einer förmlichen Otlagerung Plewna's doch noch wenigstens eines wichtigen Punktes zu ver-sichern und in einem schlicßliche,, Aufraffen seiner llrüfle die früheren Mißerfolge vergessen zumachen. Die Türkei beseitigt einen nicht unglücklichen, aber zögernden und die Vorsicht auf die Spitze treibenden Feldherrn einzig aus dem Orunde, weil e« ihm nicht gelungen war, die Russen in raschem Anlaufe über die Donau zurückzuwerfen. So groß ist ihr Wun,ch, jcde Abrechnung auszuschließen, welche an die Thatsache einer noch bestehenden russischtn Occupation anknüpfen könnte, daß sie selbst dem ge< fährlichen Experimente, ihre Vertheidigung dem rücksichtslosen Ungestüme Suleiman P»jcha's anzuvertrauen, nicht zu wideislehtn vermochte. Trotz diesen aufs höchste angespannten Bemühungen — schreibt die ,M.»Reo.," der wir den vorliegenden Artikel enlmhmen — ist es nicht sehr wahrscheinlich, daß die bisherigen Ergebnisse des Feldzuges eine erhebliche Modification erfahren werden. Vielleicht gelingt eS den Rufsen, des harlbedrängtcn Plewna's endlich Herr zu werden, vielleicht den Türken, sich des lampfumwog» ten Schipla.Passes zu bemächtigen. In die eigentlich maßgebenden Eonslellationcn würden diese Ereignisse wenig eingreifen. Die Winterquartiere werden von beiden Theilen in der Erwartung und mit dem Entschlüsse bezogen werden, die Feindseligkeiten wieder auf« zunehmen, um ihren Abschluß erst durch einen zweiten Feldzug herbeizuführen. Ru>sischerseils ist dieser Entschluß bereits auf das bestimmteste angekündigt worden. Noch sei der Heilpunlt nicht gekommen. wurde von maßgebender Seile ausgesprochen, in welcher die Diplo» malie sich zum Worte melden dürfe. Nichts ist begreif» licher, als daß das Petersburger Kabinett diesen Stand« Punkt einnimmt. Zwar. was in dem russischen Kriegs, Programme dem europäischen Programme entsprach, be» durfte keines zweiten Feldzuges, und zwar schon deshalb nicht, weil es auch des ersten nicht bedurst hätte. Es war die Ueberzeugung Europa's, daß sich von der Pforte auch in friedlichem Wege wrrde lrrcichen laffrn, wus billigerweise zur Verbesserung und Sicherstellm,g des Koses der christlichen Bevölkerung des Orients von er' stcrer begehrt wcrden dürfe. Es würde der Pforte heule gegenüber der aufgeregten öffentlichen Meinung ihrer BevMclunH oiellciHt schwerer scin, sich zu den betreffen» dm Concessionen herbeizulassen, aber sie würde dem ge» mein,amen Drucke Eniopa's schwerlich auf du Dauer Widerstand leiben. Wenn daher Rußland im nächsten Frühjahre wieder zu den Waffen greijt, so gtschlehl es wrscnlllch MHi für c»ie europäljchrn Inlerrssen im Oriente, sondern um jcinsr indlviouetlen Inlcresjrn willen, die es durch den Ausgang des glgcnlrärti^en Felozuaes coinpiomtlllerl und gefährdet sieht. Dc.tz oabc» das Iliiercsse, bie Vormachlsstellung innerhalb der >laoischen Wclc zu behaupten, im Vorder« gründe steht, bedarf keine« Scwcises. Gerade weil Ruß» land seinen Bestrebungcn in dieser Richtung stets eine gegen die Tülle« gerichtete Spitz: gegeben, muß es die Vreillul'g dieser Bestrebungei! durch die türkische Widerstandskraft mit doppeltem Mißbehagen empfinden. Es wird alles daran setzen müssen, sein lheilweise oeilorene« Machlansehen bei den slavischen Slämme« im Südoften Europa's durch Sltge über die Türken wett zu machen. Allein selbst im günstigsten Falle wird die« dem noidl-schen Reiche nur bedingungsweise möglich sein. TrUl Serbien infolge de« russischen Anorüngens in die Action, Feuilleton. 5 Ein Frauenleben. "''ltlnomull au« liuer Glohstadt. Von Franz Ewald. (Fortsetzung.) 55s "Wie meinen Sie das. Herr Dollor?" fragte A>l,. ..ich denlc, hier ist alle« im besltn Zistande?" ^"sl^l't ^ aanz recht. Die augenblickllch in der l'4c lÄ.^"bliche» Palicnien sind sämmllich u»gc>ahr' ^l,>„,steekranke, ^lbst die Orüfin e,«ab sich seit drei 'vu/ " il^r Schicksal, sie h°t einncsehen. daß sie hier ^tsich?!', °d.e," ist Und dennoch. Frau Job, seien Sie ^chlauk - ^ ^^ ""^ ^°" Beweise von sehr yroßer ^blr t>j ^«ebcn. Ich wollte eiacnllich nur mit Ihnen bic., ^ Plllientin aus Numero Neun reden; sie wäre M' welche uns zu schaffen machen könnte." inliner'»^ ^°uve „ich^ H^r Doktor, sie scheint noch ">t halbtodl. sie wird nicht sprtchcn." "ur ni^" ^^1/e ich nicht. Frau Job. V rgessen Sie ^'°gt kl, "^ ^ Ilznen schon über d!, Vchandlung «l« »i«. ^ man könnte etwas anderes darin erblicken, ^urnk, , )"^' die OemülhSlrante zuheilen. Und °lle!„ l,ss " zu bringen - ich möchle sie nur nicht gern o "" Job"' ^'" Sie sich nicht entschließen können. ^""te wü'b.'!«^^ lz^en angemessene Vergütung, die '"ssi«tigtn?.. ^" ^°s' '" bem Badezimmer zu ^ 3rau sch^^^ ^^, „Herr Dot«or — ich thue e« nicht gern, e« ist ein entsetzlicher Aufenthaltsort." „Sie könnten ja gleich ein wenig Luft einlassen, ich werde schon Sorge tragen, daß e« Ihneo an Essen und Trinken n'cht fehlen wird. Sehen Sie da — etwas recht Gutes." Er zeigte auf eine Flasche, welche auf dem Tische stand. „Herr Doktor", sagte die Frau. „ich will die Kranke in dem Badezimmer beaussich iqen; wann >oll ich sie dahin dringen?' ..It eher, desto besser. Jede Minute ist kostbar." Rnhia lehne Dr. Wenla, als ob nichts aeichchcn sei, m sein Zimmer zurück, wo ihn seine Gemali» crwartele. ______^^ Dreizennte» Hnpilel. Fügungen. Unschlüssig wanderte stelizc von Plüger durch b!« Straßen der Stakt. Was sollte er nun beginnen? Er war der Verzweiflung nahe. Er fühlte, dah er handeln müsse, und zwar sofort, denn einmal gewarnt, würde man Sorge tragen, Minnie zu bcfeiligen. Und doch konnte er nicht handeln — ohne zum Ankläger feims Vaters zu werden. Im Hause des Barons hallen mittlerweile die Dinae auch einen gänzlich veränderten Eharaller an. genommen. Der Baron halle sich von seiner Nieder» geschlagenheit vollständig wieder erholt, fest entschlossen, den Kampf aufzunehmen, o« ihm drohte. Er hatte sich selbst überzeugt, baß er leine Ent-deckuna zu fürchten brauche, es war unmöglich, nur mit Schröder mußie er ein iibftnden treffen; er war zu dem Entschlüsse gekommen, daß es am gernlhensttn sein würde, Schröder so bald wie möglich zu enlfernen. Abcr »icht allein semer S'cherhell wegen wünschte der Baron die Entfernung seines ttammerdicnere. Schrö» der war i'ichl der Mann, seinen Vortheil aus den Augen zu lassen, sondern entschlossen, ihn auf alle mögliche Weise zu benüyen. Tilftllch, stündlich mußle der Baren tmpft"den, in wessen Handen er sich blfand. Es war eilns Morgens, als der Baron die neuesten Heüun^n, in denen noch ein Artikel über den rath» selyaflen Mord stand, gelesen hatte. „Schiüüer — lesen Sie!" sagte der Baron. Der Kammerdiener las den Artilel. Kein Zug jeims Gesichte» veränderte sich. Gleichgillig legle ev da« Blatt wieder auf den Tisch. „Sie werden ihn nun nicht entdecken", sagte er voll Hohn. „Schröder, die Polizei ist sehr scharfsichtig. Ih habe mir die Sache ordentlich überlegl. Im Gründe ue« nommen aibt es doch nur einen einzigen Ort, wo Sie vor aller Nachforschung und Entdeckung sicher wären." „Wir, wollen Sie sagen, Herr Baron, denn wenn einer von unS gefangen würde, müßte der andere doch mit ins Gefängnis." versetzte Schröder. „Bie hat»?,» bei diesem einzigen Ort doch wol nur a" ""'"""1,,' dacht. Allein möchte ich die Relsc ""/.,'^"'. -" aber wenn es Ihnen Veranden «'«^' "' " Der Baron war lr-lden'eiß geworden. 1926 dann wird e« gleich Numilnien seinen Antheil an den eventuellen Erfolgen in Anspruch nehmen. Der Nimbus Rußlands hing mit der Idee des Schuhes zusammen, den es den stammverwandten Vollern an der Donau zu bieten vermochte. Hört es auf, der schützende Staat zu sein, wird die Starte seines Armes bezweifelt, muß es selbst die Unterstützung fordern, die e« immer anzubie« len und zu gewähren gewohnt war, dann hat die pan« slavistische Idee jedenfalls einen starten und nachhaltigen Rückschlag erfahren und aller Wechsel des künftigen 8rieg«Mckes wird dieses Resultat nicht aufzuheben vermögen. gür Europa hätte unter diesen Verhältnissen auch die Fortführung des Kriege«! keinerlei Gefahr. Die ^o> lalisierunz desselben, die Wahrung der Neutralität, die passive Reserve, welche sich die Staaten auferlegt haben, waren offenbar beim Veglnne des Krieges schwerer zu erreichen, als sie es heute sind. Es ist aber toch nicht ganz unmöglich, daß die Pause, welche jetzt ln c>cn trie-gerijchcn Operationen rmrd emlrelen müssen, günstigere Chancen für die Anbahnung des FrleoenS herbeiführen wird. Zahlreiche schwere Lonsequenzen des Krieges weroen jltzl für beide streitende Theile uumiltelvar heroorlreten, die populären Leidenschaften werden Zeit haben, sich aUmälig zu beruhigen und nicht das Metzle an das letzte zu setzen. Es wird die Sorge der neutralen Mächte scin, diese Symptome allmäliger Ernüchterung scharf ins Auge zu fassen, beiden Mächten goldene Friedensbrückcn zu bauen und, wenn es möglich sein sollte, neuem Hlutver« gießen vorzubeugen. So urtheilt man nicht blos aus den Empfindungen der im Streite begriffenen Staaten, son< dern streng objektiv faßt man die letzten Zielpunkte des Krieges, die definitive Gestaltung der Verhältnisse im Orient, ins Äuge, und nichl blos die äußerlichen Mo» menle eines allzuhoch gespannten staatlichen und militari-schen Ehrgefühls, das man mit Recht als ein völlig zweckloses und ungerechlfertlgtes bezeichnet hat. Bom Kriegsschauplätze. TÄglich treffen Nachrichten ein, daß sich die Witte-rungsoerhältnisse auf dem Kriegsschauplätze verschlechtern. Auf dem bulgarischen Kriegsschauplätze gibt eS nur zwei Heerstraßen, welche auch bet ungünstiger Witterung zur Noth pratlicabel sind, nämlich die Straße von Rustschul über Tirnowa nach Gabrowa und die von Rustschut über Plewna nach Sophia. Alle anoeren Eommunica» tionen, selbst die von Sistowa nach Tirnowa mit ein» gerechnet, lind ihres lehmigen Grundes wegen für Fuhr» werke unprallilabel. Und darin liegt die Unfruchtbarkeit einer Wmlercampagne in den nächsten Monaten. Die momentane Situation der beiden Armeen läßt allerdings noch da und dort eine beschränkte Thätigkeit zu, da sich dec ganze russisch stimmungen über dcn Frachtengüterverlehr auf den Eisen« bahnen vorgenommen hat, nicht zugestimmt, sondern be» antragt, dieselben abzulehnen und an den früheren Ne« schlüssen des Herrenhauses festzuhalten. Die Gerüchte von einer in Deutschland sich angeblich vorbereitenden MinlsterkrlsiS treten immer all« gemeiner auf. Nicht nur die Stellung des HandelSminl. sters Nchcnbach, sondern auch diejenige des Ministers de« Innern, Graf zu Eulenburg, soll unhaltbar geworden sein. In einer am Samstag zwischen dem Fürsten Bis« marck und den Mitgliedern des StaatsmlnisteriumS gepflogenen „vertraulichen Besprechung" über die dem Land« tag zu machenden Vorlagen soll sich in Angelegenheit der Verwaltungsreform eine sehr erhebliche Meinungsverschle denheil zwischen dem Reichskanzler und dem Minister des Innern herausgestellt haben. Während der erstere angeblich geneigt ist, den Forderungen der liberalen Par» telen nach möglichster Beschleunigung der halbfertigen Reform nachzugeben, wünscht der letztere die Sistierung der Reform oder mindestens die vorherige Inangriffnahme der Steuerreform. Man spricht bereits davon, daß Graf Eulenburg demnächst einen längeren Urlaub antrelln werde, der wol als Vorläufer seines Rücktrit« leS zu betrachten wäre. Nla seinen designierten Nachfol» ger nennt man allgemein den Präsidenten dcS Reichs« tages, H:rrn von Forckenbeck. Zu dieser Krisis im Schoße dc« preußischen Kabinetts droht auch eine weitere innerhalb der Relchsregierung zu treten, indem seit einiger Zeit wiederum von „Frictionen" zwischen dem Reichskanzler und dem Chef der Admiralität, General von Stosch. die Rede ist. Das französische Budget für das Jahr 1878 wird den Kammern sogleich nach deren Zusammentritt vorgelegt werden. Der Einnahmen.Ueberschuß beträgt 21V, Millionen Francs. Der Finanzminlster wird be< antragen, dessen Ueberschuß zu einem Nachlaß der Patent« fteuer und zu einer Herabminderuna der Stempelsteuer für Hand-lSessecten sowie der Steuer auf Gülerzüge zu verwenden. UeberdieS wird der Finanzmlnister auch Gesetzentwürfe betreffs Herabsetzung der Post. und Tele-grafengebüren und Reduction der Getränlesteuer ein. bringen. — Gambetta wird wegen der Afflchierung seines Wahlrundschreibens und nicht wegen der Pcr< üffenllichung desselben in seinem Journale gerichtlich verfolgt. In der italienischen Presse wurde in der letz. ten Zeit viel über eine in der auswärtigen Politil Italiens angeblich eingetretene Schwenkung hin« und hergestritten, und die jetzt oppositionelle „Opinione" be. hauptete aufs bestimmteste den Abschluß neuer Allianzen. Dagegen bemerkt nun die „Italic" vom 0. d. M. in iyrem bereits telegrafisch signalisierten Artikel: sie sei zu der Erklärung ermächtigt, daß Italien, entgegen den seit einigen Tagen in Umlauf gesetzten Gerüchten, ab« solut leinen Allianzvertrag, was für einer Natur immer, mit Deutschland abgeschlossen hat. — Auch der .M' sagllere" läßt sich an hervorragender Stelle folgeM' maßen vernehmen: „Damit über die Worte der „"?'' nlone" keinerlei Zweifel herrsche, können wir, ohne el" Dementi von irgend welcher Seite befürchten zu miM", erklären, daß die italienische Regierung leine neu", weder öffentlichen noch geheimen Allianzen mit irgen welcher Nation abgeschlossen hat und loyal mit allen Mächten Freundschaft hält." ^ Eine Meldung au« Griechenland vom 6.^ bestätigt, baß der König den Zusammentritt der K^' mer auf den 22. d. M. und nicht, wie die Min>M anfangs vorgeschlagen, auf den 17. angeordnet habe. " Frage der Ernennung eine« Ministerpräsidenten n>t" Ipäter gelöst werden. Auf dem bulgarischen KriegSschaupla» werden noch immer, so weit es die Witterung gesm^ Vorbereitungen zu den vielleicht noch möglichen Act!«" bei Plewna und am ttom getroffen. Auch bereiten > beide Theile für die Ueberwinlerung in den bishew Positionen dor. Am 5lom und im Schipla-Passe wette die Positionen verstärkt. Bei Plewna herrscht rege«/ ben; in den russischen Uinien arbeiten an 6000 Sss«" feln. Die Erweiterung der Befestigungen in S>!^ wie jener von Nitopolls zu großen Brückenköpfe« "> in nächster Zeit ln Angriff genommen. ^ Nach einer neuerlich circulierenoen Version s»"'. die Ankunft der Kaiserin von Rußland in V"^ denn doch für den 19. Oktober bevor, und würde o selbe im Palais Gregor Soutzu ihr Absteigequa^ nehmen. , ., Aus Montenegro wird der „Pol. Korr., « meldet, daß der bekannte russische General Fadejess . 7. d. in Eetinjc eingetroffen ist. Ebenso sind der "> sische Generalkonsul Staatsrath Ionin und der "'"" negrinische CorvStounnanoant Bozo Petrooic aus fürstlichen Hauptquartier eingelangt. Infolge der "l,,z richt von der bevorstehenden Ernennung Mchemed" zum Kommandanten der türkischen, gegen Monte>^, bestimmten Slreitlräfte — eine Nachricht, deren "< tigleil im montenegrinischen Hauptquartier übrigens! bezweifelt wird — wird von monlenegrinijchcr ^ ^ mit Aufgebot aller Kräfte an der Ächstigung mcp wichtiger Stellungen auf dem eroberten türkische" biete in der Herzegowina gearbeitet. ____^ Eagesneulglmten. — (Millionäre in Oesterreich.) In den Steuers lcn im Abgeordnetenhause ist es dicsertage zur Spra^., toinmen, daß das cisleithauischc Oesterreich alles im atlew mchr als 29:j, schreibe zweihundert und drciundneunzig ^" ^, näre sein Eigen nrnnt. Die „Pulil. Bl." ucmerlen bei ' , Gelegenheit: „Mau schüttelt bei dieser Ziffer enttäuscht de» und glaubt beinahe, falsch gehurt oder gelesen zu haken- ^ Million ist zwar ein sehr respectables Ding und ein ^'' ^, lein allzu häufig vortommender Vogel. Iudessen s"^,,^» meinen, daß schon Wien allein mit seinen Prinzen, K"^ ^ und Banquiers, seinen Großindustriellen und vielfach ^, ^,, ten Hausherren, an seine erbgescssencn Äürgerpatrizier a"l^ diversen Arillantengründen nicht zu vergessen, trotz Hü Krach ein stärlcres Contingent au Millionären aufzU ^ habe. Dazu lommcn die Provinz-Krösussc und die adelig ^ schlechter mit ihren Schlössern und lolossalen OrundtM ^ lurz, die Zahl scheint viel zu tief gegriffen zu sein, w" ^ bedcnlt, daß Bremen nach statistischen Daten allein a" ,h, das allerdings steinreiche Basel gar an 1ü0 Million"" len soll. si,,< — (Sturm in der Adria.) Von ihrem ^"'^h»«' ter, welcher der scnbahu^2^sfnung in Dalmazieu be» ^, erhält die „Presse" au« Fiume vom 8. l>. M, da« fo's"^,,«' glamm, welche« dm heftigen Alurm schildert, den die " ^, a°sl>" auf der Rückfahrt von Spalato tclilttii. Der ""s ^, ««richt lautet: «Der Dampfer der Seebehllrdt „Pela«°l« ^ likß Fceito« früh um 8 Uhr splllato. An «°rt> lief"« ^, Sectlonsches v. Nördling, iünienschiffslapitän und 6°"" ^ des «llssemaltschiffe« «Tustoj,«»". Pauer de Vnd°he«y< " ^l' direllar i!olt, der Mariue-Oberblluraih Vreitelllleill. der 6"^ Eelretär Havaliere Goracuchi und der Vetichltrstattec der „^. ^l Von den «npitänm Luziull, belannt al« Hochooot»nia"" ^<«' Nordpol-Lfpcdilion, und Zudtnig« gefuhrt, erreichte btt ,^ ^ gas«" nach herrlicher Fahrt bei alllistiaficm Welter "^zF nachmittag« Zara, wo Seclion«chef u. Nördling b" u ^l-Meister Voran «abich geladen war. Samstag »" ^ ^' gen« fand die Abfahrt von Zar» stall. Der langgestn ^ ^ Wellenschlag, die sogenannte tobte See. luudigte ein« ^ ^, außerhalb des Ka:,al« von Zar» a>i. Hinter ^e"'«»^"^ ^ die „Pelagosa" i» eine ungewöhnlich heftige Vora u» ^t«' größter Muhe den Zwischenraum zwlfcheu den 3"!^ gssa« dur» und Mao» zurllll. »n der N°ldwests?>V' °^^ erlannten die «apitilue, d°h die Weilerfab.lt ^ ^ sei. Sie vtfUlchtelen die Negielßuna. °er ^^ ^, ^ Vuftschlote de« Maschilnnraume« durch den ^^cÜ^ Auslöschen de« Kefs:lleuers, oi« Stranduug »"» ^ 3l' s«ng di« Schiffe« in der Vrandung ai, der 3"^ ^»e " den «lohten, aber erfolglosen Anstrengungen der ° ^ Z der Mannschlljt lehrte die ..Pela«°sa" um und su« ^„. ^ ftuchl«.Nl!letplah au der Sübwestlüste der «acstinst ^,^, » erste »»lerungsvcrsuch mißlang; du« «schiff wu> ^ ^ fie getrieben, und erst Uhr frllh den Dampfer zu neranleru und mit z'vri si ^ Ft» an den Kllsttnttippm zu vtlsichtrn. „Pelagos»" ""p 1927 en Mit zurUckgezygenem Kesselseuer bi« «am«la« abends an Ort " Stille unter sll.chterlichem «orafturm verOleiben. Erst ye-I'll» (Sonntag) abmbk «ahm die Vora °b und der Wind w,ch v°" Nordoss „ach Ost ab. Die „Pelagosa" verließ heut. morgen« um IM 6 Uhr die Insel Rann bei mäßigem Wind n„b Wellen» ^>°«. Vorilbersllhrend an der beruchliutm Vu^cu di Leaiia 2'«8l>). Mich vo,, Vsgl«,, wurde da« Sch'ff n°chm°!« von hef» l'zer Bora llbeif.llm. Nach 1 Uhr mittag« l,ef (heut! M^itag) °" ,.PlI°H°!a« wohlbehalten im Hafen von Fimne ein. Auch "r fllr Samstag abends in Fiumc fällige Lloyddampfer lraf erst lurz volher ciu." Die Reifegesellschafl vcrdanlt ihre Erhaltung l" vergnüg nur h^ sorgfältigen Umsichl de« Liniensch,ss,lup>tän« und Nommoldailten der ,,ngen. licu ' ^'"^ "us'"»'Nc Nrtte) In Berlin wettete tiirz- cy ein Herr, er werde sich zwischen die Schiene» einer Eisen» )« Irgcn und, uhnc verlebt zu werden, einen Zug über sich ANWeggehm lassen. Er schaffte sich auch einen eigenthümlichen "nzug an, der Gesicht und Brust schützte und legte sich zwischen 'e Schienen. Da stürzte seine Fran herbei, welche von den, unsinnigen Vorhaben Kunde erhalten hatte, machte ihm harte orwürse über seinen Leichtsinn und brachte ihn onzn, den Plan "UMgeben. Aber die beiden Freunde, mit denen er gewettet yatte, hörten in der Folge nicht auf. ihn zu necken, so daft er >'ch abermals in später Abendstunde aufmachte, seinen Schich-"uzug anlegte und sich in Gegenwart der Freunde aus das Gc-eise der Berlin'DreSdner Bahn legte. Niemand yatte etwas «von erfahren. Der Zug brauste heran und ging über ihn hin "eg. Die Freunde stürzten nuu auf den Mann zu und fanden >hn unverletzt, aber bewußtlos. Als er aufgcrültclt wurde, nahm " vergnügt die verwetteten 75 Mart in Empfang und tafelte "uch einige Stunden heiter im Nirthshause. Zu Hause erzählte kl den glücklich gelungenen Streich; die Frau antwortete lein "5ort. Am »ächsten Morgen adrr fand der Gatle ciuen Brief ^vr, worin ihm seine Frau mitlheilte, sie habe sich zu ihren Eltern begeben, denn ein Mann, der solche Streiche verübe, könne unmöglich seine Familie lieben. — (Hohes Alter.) In kuton, Bedfordshire, lebt — den «-Times" zufolge — im Genusse aller ihrer geistigen Fähigkeiten tme Frau Namens Sarah Ward, welche das hohe Aller von ^l» Jahren erreicht haben soll. Sie hat zwei Töchter in Lon-^°n, von denen eine 78, die andere 66 Jahre alt ist. Zwei ^tere Töchter sowie drei Söhne sind gestorben, letztere als «"baten im Dienste des Vaterlandes. isl ^«>'^"° Secle.) Wie man occ „Russ. Gas." meldet, A»l^ "la)nill'lchlu Kreise eine neue Secte aufgslrelcn, deren l>,i!ul""" °^" "»"mehr Anhängen««««, vom Voll „Hhristu«. ^u < °^" »llllsscimnen" geuamit werden, da zu derselben nur Miauen gehören. Sie predigen wie b>e Stupzen Unter. »uclung ullel Fleischeslust, nur daß sic nicht wie jene diesc« H'll durch Atlstummeluna, sondern dulch Willenslrafl zu ecrei. ^N suchtli. Von den Anhange» innen dichr Sccle wird von ullen "'Lln solgslidc« vcrlüiigl: ein uuvefteckle« jungfräuliche« Leben, um in die zulunflige Well als reine „Lhilstusbraul" einzugehen. ^ nun dirsr« Lrben tinholleu zu löunen, dalf eine „ltüsserili" "'l in ell,, Vodstube gehen, nie eine suhc Speise genießen ober W einem weichen Vttle schlafen; sie muh sich im Gegentheil so illlen wie lnogllch wuschen uuo ihren Körper our jeder Vilwelch« ''«hung hUlen. Wird eine Kllsscrin llaut. >o darf sie telue Alzxeien l" sich nehmen, „denn die Klanlljtllen siud von Volt geschickt, ""b gegen den Willen Oolle« darf mau nicht handeln." Ve, der "Ufnahme in die Sect« muh sie umer audcrcm geloben, so viel °" Möglich Pros'lylillnen zu machen. Deswegen wechseln die "üllfserinnen" »uch hüufig ihren Aufe»lhall«ort, indem sie hclum» l'thtn und ihre Lehren predigen Im Umzauge mit Männern »st " d«n <5hilfiu«l>rilut«n gestallel, dirfelbeu zu lllss.n, weshalb °"lh die ihnen vom Volte beigelegte Bezeichnung der „»«sserlune»" ^ttlihtt. Da« Haupt der Sectt soll ein aller heruntergelommener °Uti sein, der in bestimmten Perloben die Aichängerinnen be> '"«hl. um »on denselben Veld zu erheben. ^- (Ei ue Rechenmasch ine.) tl°»ion. D,e Maschine lvste solgende« Exempel in 45 Stluu« ^' ..V°, ist der Zinseszin« von 5>630 Dollar« und 75 Lenl« 4?'^ 2"W zu 7 Ptlzent?" «nlwort: ^16.158 Dollar« und ^' it Zuschrift vom 21. August 1877. Z. 2195. mit. getheilt hat. daß mit Ende Jänner 1878 der zwei-jährige Turnus abläuft, innerhalb dessen nach der Ge-schäftsoronung der österreichische Handelslammertag abzuhalten ist. und daß sie sich, da ihr durch Beschluß des letzten Handelslammertagcs die Ehre zutheil wurde, zum diesmaligen Vororte bestimmt zu werden, veranlaßt sieht, die für die Einberufung nöthigen Schritte einzuleiten. Sie stellt deshalb das Ersuchen, ihr zu eröffnen: 1.) ob sich die Kannner für Krain an dem nächsten Delegiertcntage beteiligen werde: 2.) um welche Zeit dessen Abhaltung erwünscht wäre l 3.) welche VerHand, lungsgegensliinde aufzustellen wären, und 4.) ob die Kammer das Referat über einen oder den anderen zu bestimmenden Gegenstand zu übernehmen geneigt ist. Zugleich dringt die Prager Kammer aus der Zu-schuft der Brodyer Kammer vom 11. August 1877. Z. 072, welche von dieser auch anher übermittelt wurde, zur Kenntnis, daß nachstehende Fragen von großer Trag. weite und wichtig genug sind. um am Handelskammer, tage disculierl zu werden, das ist: Die Steuerreform, in welcher der Großgrundbesitz m Wahrung seiner Interessen der Großindustrie und dem Handel gegenüber steht, und in der ein einheitliches Vorgehen der Vertreter der Handelskammern im ReichS. rathe erzielt werden sollte, der AuSgleich mit Ungarn, welcher die vitalsten Interessen ElslcithanlenS berührt: die Zölle, die Handelsverträge, die Produclionssteuer, die Sttmrrestilution, die Nationalbanl u. s. w. Die Section anerkennt zwar die Wichtigkeit der gemeinsamen Berathungen der Handels, und Gewerbe, lammern, allein sic kann doch nicht die Betheiligung deS nächsten Handclölammerlagcs empfehlen, weil sich nahezu alle Kammern über die gegenwärtig an der Tagesordnung befindlichen höchst wichtigen Handels poli» tischen und Steuerfragen schon ausgesprochen haben, lind weil seither über diese nichts Neues in die Ocffe>.tllchleil gedrungen ist, um darauf positive Anträge basieren zu können. Die von der Brodyer Kammer in Vorschlag gebrachten Fragen find überdies derart umfassend, daß es wol nicht möglich wäre, dieselben beim Handclslam. mertage, der gewöhnlich nur wenige Tage dauert, gründlich zu erörtern. AuS diesen Gründen beantragt die Section: „Die geehrte Kammer wolle sich dahin aussprechen, daß sie derzeit nicht in der Lage ist, ihren Beitritt zu dem nächsten Handelslammerlage aussprechen zu können." Nachdem sich über Aufforderung des Präsidenten niemand zum Worte gemeldet halte, wurde zur Abstlm» mung geschritten und bei derselben der Seclionsantrag angenommen. (Fortsetzung folgt.) — (In Audienz.) Der trlllmsche Reich«ratl,«llbgeoib-nete Herr Oras H o h e n w „ r , wurde Montag den 8. d. M. von Vr. Majefillt dem Kaiser in Wien in Audienz empfangen. Die gleiche Auszeichnung wurde am selben Tage auch dem Herrn Hosralhe Fülst Lothar Melternich zu'heil, — (Pensionierungen.) Die Haupleute I. »lasse Viucenz Mlinerii und Albert Vrunner bl« Infanterie« Regiments Freiherr ». iluhn Nr. 17 wuideu in den Ruhestand versetzt, erster« untet Vormerlung fllr Verwendung bei Militär» Veltenmllgazinen, letzterer für Feldoetpstegsanstalten. — (Verm lllung.) Der durch sein Engagement und spätere» Gastspiel an der Laibacher VUHne hier im besten Nndeulen stehende Varilonist der löniglichen Hofopec in Berlin. H^rr Joses Vect, stiert am 16. November seine Vermälung mit der in Teplih engagiert gewesenen Schauspielerin Fräulein v. Hamm, Tochter be« l, l. Ministerialrath» Ritter v. Hamm. — (Theater.) Eingetretener Hindernisse wegen lommt heute statt der angelllndigten Falinitzll.Vorstellung da« breiartige V,r»idin'sche Schauspiel „Die Schuld einer Frau" und hieraus da« tinactisse Lebensbild von R. Venedix „Die Dienst, boten" zur Aufführung. — (Zur Geschichte derphilharmouischenGe» slllschast in Laibach.) Einem vom Historiograph«» Herrn Ptiei von Rabic« in der gestrigen Nummer de« „k. Tgbl." vtlvffenilichten «rlilel zufolge ist e« demselben durch Aufsindung eine« Documents« geluilgtn, den Nachw.'i« dafllr zu erbringen, b°ß die philharmonische Gesellschaft in Laibach auch in der Mille dk« vorigen Iihrhunderl» nicht blo» dem Namen nach bestanden, sondern activ thätig gewesen war. Die Geschichte diese« ältesten, im Jahr» 1701 gegründeten lrainischen ltmistinftitutee weist vl-tlmnllich in ihrem Archive eine bebenlliche i!ücle aus, lubem sich fllr dl, Zeit von 1728 — b « wohin die letzten Nachricht« reichen — bi« zum Jahre 1773, au« welchem das nächste lieben«, pichen stammt, fomil sllr eme Periode von 45 Iahreu keinerlei Beleg vorfindet, der sUr den actioru veslsnd unserer alten ^c»> äelnill kdilliillmuuieorum. wie sich unsere heutige philharmo» nische Gesellschaft seinerzeit nannte, während dieser Zeit spricht. Die insolge dessen von vielen getheilte Annahm?, baß die Gesell» schafl wahrend biefc» halben «Kilculum« gar nicht ober höchsten« nur dem Namen nach bestanden habe, eifch«en fomit um so gerecht, fertigler, al« saft au« allen Übrigen Jahrgängen positive, wenn auch oft nur sehr spärliche uud unbedeulelide Belege ihre« Schaffe»» und Wirlen« volliegen. Mit einem gewissen Gefühle de« «e« dauern« vermißten daher alle Freunde der Wesellschast diese« seh. lende große Glied in der an rllhmlichcn und denkwürdigen Momenten wahrlich nicht armen GeschichMette der philharmonischen Gfsellschast, die, mit Hinblick aus da« Jahr lhcei Vrllnbung, mit Rrcht da» stolze Vewußlsein für sich in Anspruch nehmen darf, liner dcr ältesten, wenn nicht thaisächlich der älteste Musiloerein in ganz Oesterieich und Deutschland zu s«n. Um so sreud'ger wirb dieselben daher die Nachricht de« gemachien Funde« derühcen, der mit einemmllle ein gute« Stllcl de« sehlenden Gliede« ecdiingt und die Vefurchlllug, daß im historischen Vestllnde der I70jähri-gen Gesellschaft ein voller, 45 I^hre umfassender, gänzlicher Otill« stand, som l gleichsam eme Vieugiüuoung im Jahre 1773 an-geulmm,!, werden »usse, zum gioße» Theile wenigsten» gegen, standslo» macht. Ueber die Detail» diese«, von Herzn o. «lldics zustande gebrachten historischen Velcge«, dessen «uff'NbuugOorl derselbe ubri zur itrünuligsfeler Mar,a Theiesw'e »l« Königin »on Uligarn lumponierle Iubelgesang, im fürftdischtif. lichen Palaste zur Aufführung gebracht. Dieser Iubelgesang, für o,er Sllmmell geslyt, war m,t »lalienischem Teile velseheu, uno lautet c>er (uns le«oer allein ohne weitere Teftiolge erhaltene) Titel oeeseloen w>e folgt: ^'I't,«i-e«i»äe. II iliubilu civil'iuovlou»-2loue üsll' ^ujju»t,iliuilQu I^^lu» <1 <^u8«lill, iu^roullU» ii«> ziu» äl lioemi», lHui»luu«8uure i^ruusU» ^ln»-(l«u Vli«)uvu cli 1^ut)lliuu «t>« »t) ^(Hliemi» l^tülu - lit^moui» ccii-lim I<»t). 1743 iu 1«'c,l," Die tlufftnoung diejes Dalums, für die wejchlHie der philyarmonijchen Aejellschasl von außergewöhnlich« Beoculung, beweist, wie gejagt, zur Evidenz be» so iange angezweilelle« ununterbrochenen Kollbestand dieser »ltberUhmten musllalilchen Iullilulion unjerer Heimat!" — (Gemtilldewnh!) Oei der am lis. v. M. in der Orl«geme,nde Kreuz ftoltgrhableu Neuwahl be« Gemeinde» vorstandet wucden Frauz Iencil, GlUllbt/esitzel in llieuz, zum Gemeindevoilllher. bann d»e Vluubbesitzer Iohouu V e r h o v n > l m itceuz und Anton Strtyovc in Gor» zu Gemcinderälhen gewählt. — (Generalversammlung in Velbe».) Der train isch-lusienländischc Forftnerein hält, einer Mittheilung der „Tr. Ztg." zufolge, seine diesjährige General, vttsummlung vom Ib. bi« zum 17. Ollober in Velbe«, unter dem Plästdium seine« Vorstande«, l. l. Korstralhe« Salz er, ab. Eine Reihe hüchst wichtiger Glgcnftäube fteht uuf der Tl>ge«ord-nung, und >st eine zahlreiche Velhciligung zugefagl. Auch die lrainische i!andwiithschl). Vlzlijil. Nach einer Pholographie von erl von Iuliu« Grosse. — Russlsch.lllrle Drei. — Der Dllrrcnsee und der Monie Ln« ftallo. — Aus der Slätte de« Frieden«. — „Im Hcoigtugillum." — i,'urbs. Lme Hullbeo.esch>chle von F. N. Vacciocio. — Kleiut Lhronil. - Schach. — Rösselsprung. — Silbenralhsel. — M«g>sche Vuchftllbenquadrult. Theater. (—8) Au» dem Repllione der letzten Tage machen wir die DienSlagevoistellung zum Orgenstlinde uoserer heullllen Vespre» chun«, Adolf Wilbrandt« historische« Schouipiel ^D er Graf von H ° m m e r N e i n" ist den i!albllchern au« der S»i. son 1875/75 delcmnt, und wie e« scheint, auch in guter Llinne« rung, denn e« halle sich cm zahlreiche« Publltum, namentlich in den Logen, cingesundtl,. um da« Btuck von dem heutlael, Perso. nale zu sehen. Leider wurden die ElwaUungen. die man an den Abend lnupste, nicht so be»»/«A» sein müssen, ha, sich neulich ber jlliinft e'ft n'lii«" s,r eingestellt, «or ollem hat H"r Wsr«,r. " , m„ ^wiß TUelrolle, den l°«st s.hr gunfiisen »',«n'm<,<..e5 1928 schwierigen und im allgemeinen ?ut burchgefllhrten Leistung da-durch getillbt. daß er seiner Aufgabe in mnemotechnischer Ve-ziehung nicht gewachsen war, etwas stellenweise bi« zum Stecken» bleiben — wenn wir un« de« verständlichsten Ausdrucke« bedie» lien sollen — ausarletete u»t> namentlich doit, wo die Rede, nach der «nlage der Rolle, im heftigsten Affecte vom Schauspieler gleichsam sprudelnd vorgebracht werden soll, sehr ftürend wirlte. Auch Herr Strähl (Kaiser Heinrich II.) war wieder nicht so Herr seiner Rolle, wie wir eS für nothwendig halten. Herr Leuthold spielte den „Vischof von Paderborn" zu matt, zu wenig marliert, man sah ihm mcht an, daß er die ganz: Intrigue eingefädelt hatte und durchführte, was d b i l s ch. liier« »retci der Staatsbehürde: Gl»al«anwaltssubstttut Schetina; Vertheidiger: Dr. P f e f s e r e r. Auf der Anllagebanl befindet sich der 19 Jahre alte Josef V» send ach er ausGurlfeld. ohue bestimmte Veschllfti. gung, einmal bereit« wegen Verbrechen« abgestraft. Der Gegeu< ftand der Nnllage ist folgender: Am 17. Juli 187? um 12 Uhr mittag« tan: ein junger Mann in das Telegrafenbureau in Stfsana, wie« der Telegrafünamtaleileiiii (tuphemia Ma« h o r i i t eine Zuschrift uor und dem rtle, dnß die Station uuter« brochen sei. ue Honsiguation, welche er abschreiben und unterfertigen ließ nnd selbst mit rem Namm „Drenit" unterschrieb. Nachdem er so den Johann Debevcc in gleicher Weise getäuscht hatte, telegrafierte er, während die Tochter des Johann Debeuec die Lonsiguation fchrieb, anstandslos, da Johann Debevec der Anschauung war, daß der abgeordnete Neamte mit der Hauptstation Lalbach 'dienstlich spreche. Sodann entfernte sich dieser mlt einem ihn, von Johann Debeuec beigsstelllen Kulchte, um eine Telegrafenstauge aufzurichten. Gegen Abend 8 Uhr empfahl sich der angebliche Osfizial Drenil mit dem Vemerlen, bah er morgen abreise. Nm 22. Juli 1877, morgen«, ging Johann Debevec mit seiner Tochter Marie, welche den TelegraftNdienfi besorgt, in die Kanzlei, ließ sich den Telrgrafenst, eisen ablesen und fand zu seiner VefiUrzung, daß dieser angebliche Trlegrafenoffizial zwei Gelb« anweisuügen, Nr. 4 und 5, jede zu 100 fl., an Leviinil, «Hotel Mohren" in Laib ach, telegrafisch aufgegeben halte. Da die Leitung in Stein unterbrochen war. so fuhr D'beuec sosort nach Mannsburg und Werte telegrafisch die beiden Anweisungen, allein zu spät, denn selbe waren bereits ausbezahlt worden. Die sofort eingeleiteten Recherchen waren vom günstigsten ziesultate begleitet, da infolge telegrafischer Anzeige ein gewisser Josef Vllsenbacher in Marburg ergriffen wurde, der beide Vctrugsfacla auch alsbald eingestand. Da Väseubacher nach Gurlfeld zuständig ist. wurde an das dortige t. l. Neziils» gericht da« Ersuchen um Erhebung de« Leumunde« gestelll. Da« l. l. Bezirksgericht sendete mit demselben zugleich Erhebungen Über zwei weitere strafbare Handlungen, die dem Nüsenbacher zur Last fallen, eiu. Josef Marolt. Grundbesitzer, stand anfang« Juli 1877 beim l. l. Vezirlsgerichte Gurtfelb wegru Diebstahlstheilnehmung in Untersuchung und befand sich auch in Haft, während welcher Zeit Veriiaud Saosel dessen Wirthschaft allein befolgte. Am 5ten Juli 1877 lam nun Büsenbacher zu ihr, erklärte ihr, Diurnist de« l. l. Bezirlsgcrichte« Gurlfeld und von Josef Marolt geschickt morden zu sein, damit sie durch ihn letzterem Schweimfleilch und Vrod in ten Arrest schicke; ebenso lam er am 6. Juli 1877 und verlangte unter dem gleichen Vorgeben wieber Schweinefleisch und Geld. G. Sauset ließ sich durch birse listigen Vorspiegelungen irreführen und gab ihm am ersten Tage wirtlich das verlangte Schweinefleisch und Vrod. Am 6, Juli sagte er auch der Saus'l, Marolt habe ihm aufgetragen, zu sagen, sie möge ihm das ganze beim Hause vorfindliche Geld geben, damit er es ihm bringe, waS jedoch Sauset verweigerte. Vilsenbacher hatte jedoch von Marolt weder für da« Flelsch noch Vcod, noch sUr da« Geld einen Auftrag, und behielt alle«, was ihm Saus'l gab, fllr sich. Diese Thatsachen begründen deu Thatbestand des velsuchte» u»d veo üblen Vetluge« nach den §3 197, 198. 199 lit. d und 200 St. W. Oüscnbacher ist der beiden ersten Facten geständig, nur leugnet er, von der Sauset da« ganze disponible Geld fllr Ma» roll verlangt zu haben. Die Zeugen Debevec und Mahoriii schildern die entschiedene und roffmierle Weise, mit welcher Vilsenbacher bei der „Amtsnisitation" auftrat. Aus den verlesenen Aclen ergibt sich, daß Vüsenbacher fttlher Veamler der Südbahu in der Vta« lion Bldem war, wo er eines verübten Vetrull.es wegen entlassen winde, wegen welchen er auch mit einem halbjährigen Arreste bestraft wurde. Nachdem die Geschwornen sämmtliche an sie gestellt? Schuldfragen bejaht halten, wnrde Vüseubacher zu vier Jahren schweren Kerlers verurtheilt. Neueste M (Origi nal« Telegramme der „Vaib. Zei lung.") Pest, W. Oltober. Die Interpellation Helfy's über die Siebenbürger Affaire beantwortend, widerlegt Tisza jene Gerüchte, welche die Affaire als eine innere Re» Volution darstellen, wahrt d.:r Regierung daS Recht, in solchen Fällen einzuschreiten, und lehnt die Mittheilung von Details ab, weil die Angelegenheit vor den ordent« lichen Richtern befindlich se Ehancen des bevorstehenden Krieges, wiewol SerM diesmal viel besser gerüstet ist al« im vorjährigen KrW. Belgrad, 9. Oltober. (N. Wr. Tgbl.) Ms "' ! einen Punkt, da« militärische Borgehen des serbM Heeres betreffend, ist die russisch.serbische Convention W und fertig. Die noch bestehende Differenz oürfte W in den nächsten Tagen ausgeglichen werden. Sichttt«' Vernehmen nach hat sich Serbien verpflichtet, 40,^" Eombaltanten inS Feld zu stellen. Die Haupllräfte sollt» gegen Nisch dirigiert werden. Sistowa, 9. Oltober. (Presse.) Vor PllN"< liegt zollhoher Schnee. Die Türken versuchen jede M° kleine Uuefalle. Budapest, lO.Ollober. (Fruchtbvrse.) PM Weizen, 80 Kilo effectlv per Hektoliter wiegend, w" 12 fl. 20 kr. per Meterzentner. Usance.Weizen 1U !>' 85 kr., Umsah belanglos, Geschäft unverändert. Telegrafischer Wechselkurs vom 10. Oktober. . ... Papier. Rente 63 65. - Silber. Rente 66 40, -- ^° ° Rente 73 75. — 1860er Staat«-«nlehen 109 80. — Vanl<«c ' 836. — Kredit - Actien 206-. - üondon N9—. — s»" 105 40. — «. l. Mun,« Dulaten 5 70. - 20-Franlen«sl"°' 954'.. — 100 Neichsmarl 5875. __, Handel und GolkswirUchaftlM Lalbach. 10. Ollober. Nuf dem h-utigen Marlte sind "/ schienen: 14 Wagen mit Getreide, 10 Wagen mit Heu und S. gamilie, «Hraz, — Zaoadlal. Wien, , ,. Mahren. Hanmann, Weiteusteln. — G>el)ler, Oratwei"' Ienüzer, Ugiam.________________ ^^^^" Theater. ^ Heule (ungerader Tag): Die schuld einer F r a u. ^ ^ spiel in 3 »cten v°n Oirartxn. Hieiaus: D>< I> > e n ft b ° > _____________i!ebm«bild in l Äc« von R. Vened'f. ^^^-^ Meteorologische Beobachtungen in Laibach> 7U.Mg. 737.4z -l-5, NO. schwach theilw. heiter 10, li „ N. 736.«u ^. 9.» SO. heftig > bewilllt " 9 „ Ab. 736»? z- 7.7 GO. mäßigl bewöllt .>«' Unfreundlich, lalt; intensive« Nbendrolh. Da« Tall"" der Wärme -»> 7 8°, um 4 5' unter dem Normale. , Verantwortlicher Nedacleur: O^t 0 m a r Vomvels^^ '^'öl'skNvd'!^^ Wien, 9. Oktober. (1 Uhr.) Nur auf dem Gebiete der Valuta war die Bewegung eine lebhafte. Im Übrigen entwickelte sich erst sehr spät ein regsames Geschäft. «tld >L«»« P«»!,ierrentt....... 64 6410 Eilberrente........ 86 60 6670 «oldrntte......... 7420 74 25 üos«. 1868........ 815 - Sl7 — « 1854........ 106 25 106 HO , I860........ 110 7b ,1125 . 18«0 (Fünftel) .... 1,950 11975 D 1864........ 18225 13275 Un,. Pcämieu.»nl...... 76 7b 79 25 K«b»«>L.......... 1b! — 161 50 ^ud«lf«.L......... ^25 13 75 vr»Ni«,nl«hm der «t»dt Wien 92 25 92 75 », . Uug. Vchahbou« 00» I. ,«73 ios s.(» 103 7b Anlehen d. Stadtgemtlude W,«n W V. V......... 9h 25 8^75 Vrnnde«llaftnna»-Vbli« . 24? 50 248 Kaschau-Oderberger Vahn . . 107-50 108- — i!embtrg-Lltruowitzec Vahn . ,19 50 «20 - Lloyd.Oesellfch. . . 394-396- Oeflerr. «ordlveftbahll . , . , 11,501,2 > «ud°lf«.«°hn ... 11250 113 ^ S^atlltxihn........ 2«9- - 269 50 Glldbahn......... 7050 7»75 Tbeiß«' -. W^e ^. «achtra«: Um l Uhr 30 Mmuten not.eren: ^'"«nte b^10 bl« 6420. Silberrenle 66 60 b.« 66 80. Golorente 74 85 bi« 74 3). Kredit 215 75 bis 216' . Anglo 94." °" london litj'ilO dl< I16bO. Napoleons ?4/ vl» 948. Gllber 100