LaltlucherGIeitung. Nr. 3. Pränumcrationöpleis: Im Comptoir ssanzj. fl. l>, yall'j. si. 5.5><>. ssür di« ^ustcNun.i in« Haus I)aU'j.5,»lv. Hii'l d^'Posl ss>i»^j. st. ,5., yall'j. st. 7.5.O. Donnerstag, 4. Jänner Insclli oi!ögc»ilhi bis 10 Zeilen: imal ll. 18c Stcucrtraft hier wie dort uicht hoher an-gcjpannt werden kann, fehle eS in Florenz so wenig, alo in Wien. In Florenz sei es die Linke des Par« laments, welche diese Erkenntniß vertrete und uon der Einfnhnmg der ncncu Mahlsleucr nichts wissen wolle; in Wien gebe sich die Regierung selbst dcsfalls keinen Illnsioncn hin, indem sic die Summe der Bedeckung im Vergleiche zum Vorjahr um 23,770.000 ft. niedriger ansetze, weil im „Vorjahre die Einnahmen im Allgemeinen zu huch ucgnfsen waren." Die „Presse" macht folgende Bemerkungen: Der gegenwärtige Finanzministcr sei in ciucr Beziehung in besserer Position als seine Vorgänger. Weder Krauß noch Baumgartncr, wcdcr Brück noch Plcncr seien in der Lage gewesen, die anderen Dcparlcmcntschcfs iu finanziellen Dingen fo sehr zn influiren, wie der jetzige Finanzmiuistcr. Die Wahrheit sei, daß das jetzige Mi' uistcrium und seine einzelnen Mieder gut zusammenhalten und daß ciu gemeinsames Bestreben Aller, die Finanzen wieder herzustellen, anch annähernd nie so! hervorgetreten sei wie jetzt. Dieser Umstand sei schwerwiegend. Eine ähnliche Tragweite, wie der Bemerlunc, der „Presse" glanbt die „Wiener Abdpsl." dem turzcu Satze unterstellen zu sollcu, in welchem die „Konst. Vorstadt Agenden der k. k. politischen Bezirksämter beizubehalten, und zwar uugeschmälcrt, oder ob gewisse Angelegenheiten, die jetzt in daS Ressort der l. l. Vczirlsbchörocn fallen, der autonomen Bchaudluua der Gemeinden, rcfp. der Bezirksoertrctuna.cn überlassen werden sollen; ferner ob auch zur etwaigen Reorganisation, d. i. Vergrößerung der jetzigen Bezirksgerichte, geschritten werden wolle, dann wie sich die Regiern»«, bei dieser bezweckten neuen Eiuthcilunq gegenüber der Wahlordnung in dem Landtag zn verhalten gesouucn sei u. f. w. Erst wcun die Beantwortung dieser und ähnlicher Fragen erfolgt ist — was, wie man mich versichert, nicht allzu lange auf sich warten lassen wird — dürfte die Kommission au die ^ Lösung ihrer Aufgabe gchcu, einer Aufgabe, die um so schwieriger ist, als nicht alle Städte, die bisher Sitze von Bezirtsbchördcu waren, befriedigt werden können, in Folge dessen auch jetzt bereits ciuc Unmasse von Petitionen, Reklamationen und Beschwerdcu beim Landtage einlaufen, die aber alle, oder doch wenigstens zum weitaus größten Theile, minder stichhältiger Natur sind. Was die rcgicruugsscitö über diese Augclcgcuhcit hcrr-schcudcu Ausichtcn anbelangt, kann ich Sie bestimmt versichern, daß man bei unserer Statthaltcrci der festen Ueberzeugung ist, cS möge — hauptsächlich zur Erlcich» lärmig dcö Staatssäckel« — der Wirkungskreis der poli-tischen Bczirksbchürdcu so viel als möglich beschränkt, jener der gewählten BczirkSvcriretungcn aber so viel als möglich erweitert werden, was jedenfalls uon jedem Freunde des Sclfgoucrnments mit Freuden begrüßt wird. Es tonnte sich allerdings leicht — selbst bei den nächst angrenzenden Vczirtcu — crcigucu, daß zwei oder mehrere Bezirke zusammengethan würden, von denen der eine einen wirtlichen buaren Fond, der andere aber nichts als Schulden hat — nnd umgekehrt, in Folge dessen nur dic größten Spaltungen und Zwistigtei-teu in Bezng auf Verwaltung des so gemeinschaftlich gewordenen Vermögens entstehen müßten. Ferner hat man sich hier, eingelangten Nachrichten zufolge, au kompetenter Stlllc dafür entschieden, cS solle zur Verminderung des Geschäftskreises der Bczirtsgc-richte daö Institut uon Friedens« nnd Schiedsgerichten eingeführt werden. Nach den bei uus bcstchcudcu falti-scheu Verhältnissen handelt cS sich nicht mehr um Aus« glcichöversuchc in einigen Angelegenheiten zioilcr nnd strafrechtlicher Natur, fondcru um die Auöübung einer wirklichen Strafamtsgcwalt bei kleineren Ucbcrtrctungcn, wie namentlich bei Wald« nnd Feldfreveln, bei Holz» dicbslahl, bei Äeschädignng von Gärten nnd Alleen, dann auch um Steuerung des Bettel- und Vagabunden-Unfngcs u. dgl. Durch ciuc darartigc Vorlage würde dic Regierung wohl mit cincm Male und am besten dcu Antrag des Grasen Elanl'Martiuitz auf Einführnng uon Maßregeln znr ^ichernng der Person uud des Eigenthums ciucr entsprechenden und günstigen Erlcdi« guug zuführe». Solche Schiedsgerichte würdcu dann wahrscheinlich nnr über Angelegenheiten bis znm Werthe uon 100 fi. culschcidcu; das Ucbrigc bliebe der Behandlung von Kollcgialgcrichten überlassen. Pest, ^1. Dezember. Dic meisten Blätter bringen Ncnjahrsartitel. in welchen dem neuen Jahre bezüglich der Lösnng der staatsrechtlichen Fragc ein güu. stiges Proguostilon gestellt wird. Ucbcroics sagt „Ma-!gyar Vilaa": Dem Prinzipe der RcchtSbcstäudigkeit sei vollkommen genügt dadurch, daß dic Vcrciubarung dcr Rechte Ungarns mit jcucu der übrigen Völker der Mo-uarchic in die Hände dcr ungarischen Gesetzgebung gc-lcgt wurde. — „Pcsti Naplo" tritt den Zentralistcn entgegen; die Februar-Verfassung sci uicht mit dcm Konstitulionalismns zu verwechseln. „Naplo" vertraut , dcr Regierung und dcr Zeit, welche reaktionären Vci> - suchen keinen Erfolg ucrspricht; dasselbe sagt: Dic böh-! mische Krömiug habe zwar nicht dic Bcdcntnng dcr uu-^ garischcu, bcwcisc aber, daß Sc. Äiajestät die Festigkeit dcr Monarchie in dcr Befriedigung dcr gcrcchtcu Wünsche dcr historischen Nationen sucht. Writers tonstatirt daösclbc Blatt dic fortdauerudc Ausglcichshofsnung. ^-„Pcsti Hirnök" formnlirt daö Programm dcr Konservativen in nachstehenden Hauptpuuttcu: Gleichheit uor dcm Gesetz uud persönliche Freiheit für Jedermann, dcr in Ungarn geboren; Autouomic dcr Komitatc; Unabhängigkeit dcr richtcrlichcn Gewalt; Antouonlic dcr Kon-, fcssioucu; Uuthcilbartcit dcr Monarchie, aber zugleich unmittelbare Theilnahme an der Zentralregicrung, zufolge dcr Glcichbcrcchtiguug der Krouc. — „Hon" spricht sich gegen ein Bündnis; der Ungarn mit den Zentralistcn aus; Ungarn werde sich nie zur Unterdrückung einer Nation verbinden. — 1. Jänner. Den Pester Mittheilungen dcr „Köln. Ztg.", daß die Regierung sich im Landtag eine Partei zu bilden strebe, daß Baron Eütoös sich dieser Partei zuwenden werde :c., stellt „P. Hiruöl" folgende Bemerkungen entgegen: Wer die" Verhältnisse kennt, weih, daß die Regierung, sowie sie sich in die Wahlen nicht gemengt hat, anch uicht im Kreise des Landtages sich um cinc Partei bewirbt, sondern abwartet, cinc wie starke Partei sich für daS in dcr Thronrede entwickelte Programm herausstellen werde. Diejenigen, welche sich auf den Boden dieses Programmes stellen, werden , schon an und für sich die Regierung nnterstützen. Aber !dcr größte Irrthum ist es, die Leitung einer solchen !Partei oder dcr Rechten von Baron Eötvös zu erwar-,tcn. Es ist das parlamentarische System, welches die gegenwärtige Zentral- und die ungarische Regierung für ungeeignet znm AnSglcich hält, uud Barou Eötuös ist dcr Vater und Vertreter dieses Systems in Ungarn. Nenn also dcr edle Freiherr sich trotzdem auf die rechte Seite setzt, so thut er dicS uicht, weil er sich dcr Re« gicrung aunühert, sondern in der Voraussetzung, daß das 48er parlamentarische System ä^ M-o besteht, und bei dieser Anffassuua setzt cr sich, als Ministerasftirant, natürlich auf die rechte Seite; insofern aber im Verlaufe der Vcrhaudluugen das Ministcrialsystcm die Par« tcien von einander scheiden wird, kann Jedermann gewiß sein, daß Baron EötvöS sich unter dieser Fahne sogar mit dcr äußersten Linlcn zn verbinden bereit ist. Trieft, 2. Jänner. Heute um <> Uhr Abends , findet eine öffentliche Eitznng des Landtages statt, in welcher die Kommissionsbcrichtc über den Antrag Hcrmet und Eons, ans cinc Adresse an Sc. Majestät anS Anlaß des Scptembcrpatcntcs nnd über einen Gesetzentwurf betreffs dcr Deportation znr Verhandlung kommen. Java, 28. Dezember. Herr Dr. Eosimo Begna de Posscdaria wurde heute znm Podesta erwählt. Ausland. Berlin, 31. Dezember. Heute ist dcr Handelsvertrag zwischen dem Zollucrciuc und Italien im Ministerium dcr auswärtigen Angclcgcnhcitcu untcrzcichnct worden. Florenz, 1. Jänner. Die offizielle Zeitung meldet: Dcr Köuig empfing gestern den baicrischcn Gesandten Grafen Hompcsch, welcher sein Beglaubigungsschreiben überreichte nnd im Namen dcs Königs von Baicln Wünsche für das Glück dcS Königs, dcr königlichen Familie nnd daS Gedeihen Italiens ansdrückte. Der König drückte hierauf dieselben Wünsche Hinsicht" lich Baicrnö ans und sagte: Sie werden mich stetö geneigt finden, Alles, was ich vermag, beizutragen, um die wieder hergestellten Bande zwifchcn den beiden Ländern, dic in Freundschaft zu leben berufen sind, zn befestigen. Turin, 30. Dezember. Se. Maj. der König ist gestern Abends wierer nach Florenz znrückgercisl. Er war mehr noch, als während seines ganzen hiesigen Aufenthaltes anffallcnd verstimmt nnd aufgeregt und hinterließ nnscrcr Bevölkcrnng cinc höchst bedenkliche Enttäuschnng. Allgemein hoffte man nämlich hier, daß dic unselige Mlnistcrkrisis im Vcrlanfe dieser Tage gerade in unserer Mitte uud iu ciucr Wcisc zn ciucr cndlichcn definitiven Lösung gelangen wcrdc, welche bei der ncucu Minister-lombination dem dczidirt fticmontcsischcn Elcmcnlc einen übcrwicgcno größeren Spielraum gewährt hiittc; dies wnrdc um so sichcrcr angcuommcn, als gleichzeitig auch mehrere Minister, ferner dcr oft genannte Suracco, Gcucral Eialdiui, Ratazzi, Vcgczzi und andere politische Männer in den Mauern Turins verweilten, aus welchen man allenfalls gut picmontcsischcs Ministcrholz hättc schneiden können. Aber dcr König ist fort, nnd die Miuistcrkrisiö ist, wenigstens bis zn diesem Augenblicke, noch immer nicht vollständig abgeschlossen. Erst heute Ucrlautct, daß endlich Senator Scialoja daS uicl-gcfürchtctc Finanzportcfcuillc bestimmt annehmen werde. Lanza hat hierzu, wie man hört, die Bedingung cincS Fallcnlasscnö dcr famosen Mahlstcucr, dafür dcr Auö-fchrcibnng cincs ncucu Aulchcnö und bedeutender Ersparnisse im Hccrc gestellt , Bedingungen ans dic La-marmora, wclchcr uuu doch die Bildung dcS ucucn Kabinets in Händen behalt, uicht eingehen zu können -16 erklärte. Außerdem will man wisse», daß die Anzahl dcr einzelnen selbständigen Ministeriell aus Oclonomic-rücksichten rcduzirt werden fülle, indem jcneS dcs Unterrichtes und dcr ^andwirthschaft mit jenem dcö In« ncrcn, an dessen Spitze Chiaocs verbleiben winde, und jcncs dcr Marine mit rcm r>cö ^ricgcs, das jedenfalls uritcr ciuc andere sitting tommcu wird, zufammcngc-schmolzcn wcrdcn dürften. Was immer abcr für ciu Hlciuistcrinm dcfinitiu zu Stande kommen sollte, seine Dauer, daö tann mau schon heute mit Verläßlichkeit angeben, wird nur ciuc schr kurze, seine Lage dem Lande und dem Parlamente gegenüber aber cinc sehr peinliche scin. Dcr Gcncral-Selrctär ^iicomcdc Vianchi hat bc-rcits sciuc Demission definitiv gegeben und Kommau« dcur Rcbandcngo, welcher interimistisch zum General» Iutcudcntcn dcs tgl. Hanscö ernannt wnrdc, ist nach Florenz gcrcist, um daö Äiinislcrium dcö tgl. Hauses, welches, wic es nun heißt, denn doch nicht ganz und gar aufgelassen worden ist, nach einem uirl engeren Maßstabe, als früher, neu zu rcorganisireu. Auch der ncucruauutc baicrische Gcsaudtc au unserem Hofe, Herr v. Hompcsch, ist hier vor einigen Tagen uach Florenz durchgereist. — 30. Dezember. Die treffliche „Unita cat-tolica" veröffentlicht heule ciucn übersichtlichen Rechenschaftsbericht über dic Sammlung des PctcrSpfcnnig, die sie seit fünf Jahren mit fo erstaunlichem Erfolge betreibt. Bei ihrer Redaktion sind Iküb eingegangen au barem Gelde 503.000 Lire, um 170.000 Kirc mchr uls im Vorjahre, und überhaupt seit 18K0 im Ganzen 2,110.^72 ^irc >j2 Cent. Die „Unita call." bemerkt: „Hiczn kommen uoch zahlreiche eingesandte wcrth-vollc Gegenstände, deren Werth allciu über ciuc Million beträgt. Auch andere katholische Journale von Turin, Mailand, Florenz, ^ucca, Venedig sendeten erhebliche Spenden direkt au den hciligcu Vater, desgleichen die Erzbrndcrschail dcö heiligen Petrus, ^licchnct man hiczn noch die von dem „Giurnalc di Roma" aus-gcwicscncn Beiträge, so ergibt sich cinc schöne Snmiuc, dic zn dcn Füßen des Stellvertreters Christi nicdergc-I legt wurde:', ist. Bedenkt man, daß dic Bcvölteruug Italiens in dicscr Zeit von so schweren Lasten niedergedrückt ist, sl) laßt sich daraus ermessen, mit welcher Liebe für dcn heiligen Vater daö italienische Voll er» füllt ist, indem cö sich noch freiwillig dic Steuer dcS Pctcrspfcnnigs anfcrlcgt." Wenn man die Opfcrwilligkcit alö Maßstab dcr Vcrdrcitnng einer Gesinnung gellen lassen will, so vcr-Nleichc inau einmal dic Sammlnngcn, mit denen in Deutschland so uicl Lärm gemacht wurde, mit dcr Samn^ lung dcr „Unita catt." allein. Für dic deutsche Flotte, für dcn sogenannten patriotischen Fonds iu Preußen, für Schleswig-Holstein, habcn allc deutschen Vereine und Zcitnngcn nicht so viel zusammengebracht, als die „Uicka callolica" allein für dcu heiligen Vater. «ondon, 30. Dezember. Die „Army Gazelle" meldet, daß die englische Regierung cine fchr betracht« lichc Verminderung dcr cnglifchcn Armee beschlossen habe. Jedes Bataillon wird nämlich zlvci Kompagnien absctzcn, was für dic ganze Armee cinc Rcduziruna. von K>.(^00 Mann und 850 Offizieren beträgt. Ans Vriissel wird geschrieben: Herr van Praet, TcstamcntSvollstrcckcr dcs verstorbenen KonigS, ist von dcr Regierung beauftragt, dem Tuilcrien-Hofc dieThron-licslciaung dcö ucncn llönigs zn notifizircn. Er wird dcm Kaifcr dcr Franzosen cin eigenhändiges Schreiben dcs itünigs Leopold 11. überbringen und hat die bcson« derc Vtissiun, dcm Kaiser die vom scligcn Könige auf dcm Todtcnbettc gcänßcrtcn Wünsche mitzutheilen. — Hicr folgt dic Liste dcr audcrcu Personen, wclchc in dcr gleichen Atission au die anderen Höfc abgehen: nach Wien dcr katholische Senator Graf Ursel; nach London Graf Gustav v. Lannoy, gewesener Obcrslhofmcistcr des Herzogs von Brabant; nach Berlin dcr liberale Senator, Vizepräsident des Senats, Baron Tornaco; nach dcm Haag dcr gcmäßigt'libcralc Repräsentant und Advokat am zlassalionöhof HcrrDolcz; nach Rom Graf Charles Vilain XIV., gewesener Minister dcr auöwär-tigcu Augclegcnhcitcn und Chef dcs katholischen Cabinets, dcr im Icchrc 1852 daö berühmte „Mnui^ ausgcsftro. chcn ha!, als man zur Zcit dcs Pariser Kongresses die belgische Prchfreihcit antasten wollte; dcrsclbc war Vizepräsident des Nalionallongrcsscs im Jahre 1830 uud wurde später nach Rom gesendet, um die Thron-vcstcignug des Königs Leopold l. dcm Papste zu melden; uach Florenz dcr ausgesprochen liberale Senator Baron Sclys um scinc Ehrc nnd sein Eigenthum zu schützen. Ein Beispiel ncucslcn Datums hat Beweis von dicscm Fort-> schritte gcgcbcn. Dcr Brigantenchcf Aniccto Guzman/ welchem der Kaiscr vor eincm Jahre das Lcbcn gcschentt hatte, zciglc sich dicscr Großmnth unwürdig uud vcrci-uigtc vor Kurzem feine altcu Gcuosfcu. Er wollte dcn Versuch machcu, uou dcn Landbewohnern großc Sum' ulcu zu crprcsscu; abcr währcud, er cö am wcnigslcn vcrmnthetc, ward cr von dcm Eigenthümer cincr Ha-cicnda, dcr au dcr Spitze sciucr Bediensteten stand, von llUeu Scitcu angegriffen und fammt dcn Scinigcn cr-schlagen. — Ihrc ^lajestüt dic Kaiserin war am 14tcn> d. M. iu Vcracrnz Gegenstand dcr aufrichtigsten Huldigungen von Scilc dcr Bevölkerung. Diese Seestadt, wclchc sich anfangs durch ziemliche Passivität auszeichnete, ist nun eine dcr lreueslcn Auhängcrinncn dcs Kai» scrreichcs, da sie ficht, wic schr der Handel uud die Iudustric unterstützt wcrdcn. Dic Hafcncinnahmcn von Veracrnz habcn sich im Vergleiche gegen früher verdoppelt, z — Don Guticrrcz dc Estrada, dcr trcucstc uud älteste Frcuud monarchischer Ordnuug iu Mexiko, der, sich, ebenso wic cö sein Sohn that, längst von dcr! augenblicklichen Herrschaft zurückgezogen hat, halt cs für nothwendig, sich gcgcn daö infamc Gcrücht, cr spclulire^ jctzt nachträglich mit und anf Juarez, zn vertheidigen. In seiner Vertheidigung hcißt cö u. A. folgcndcrma' ßcn: „Weit davon entfernt, im Anslandc dcm Kaiserreiche Feinde zu suchen, bctlagc ich im Gcgcnthcil bit« lcr, daß man cö daranf anzulcgcn scheint, Diejenigen dazu zu machen, wclchc durch ihrc Bcslrcbuugcn, ihrc Sympathien und Grundsätze scine natürlichen Stützen sein folltcn. Und das Scltamste dabei ist, daß so etwas im Namen nnd nnter dem Deckmantel des Imperialismus sich vollzieht!" New-Aork, 21. Dezember. Eiuc Botschaft dcs Präsidenten au dcn Senat besagt, daß die Herstellung dcr Union große Fortschritte mache, Dcr Bcschlnß dcs Repräsentantenhauses, niemals cinc cincr amerikanischen Nation aufgcdrnngenc Regierung anzucrlenncn, wurde ciucr Kommission üb.'iwiesen. Die Gonvcrncnrc uon Gcorgicil und Alabaiila si»d installiit. Hagesneuigkeiten. Se. Majestät hat dcr statistischen Zentraltom miss ion eine Ncihc von Mappen mit cmcr Sammlung von mchr als 1(100 Nummern statistischer Nachwei-sllngc» , zum Theil sehr umfangreiche Arbeiten, überlassen, welche bisher die kaiserliche PrivattMiothel verwahrte. Dieselben bestehen größtenthcils au<5 Eingaben, wclchc Kaiser Franz 1. sich vorlegen ließ, um sich über das Detail der Administration zu unterrichten, und in Operaten über die Länder, deren Vereisung er beabsichtigte. Die geeignete Verwerthung dieses reichen Materials wird derart geschehen, dcch dasselbe zu einer Uebersicht dcr früheren, vor die Zeit der Wirksamkeit der offiziellen Statistik fallenden Verhältnisse, also einer Art von retrospektivem Haudbuche verwendet wird, dessen Vorarbeit, die Ordnung dcZ Materials, bereits von der Direktion für administrative Statistik in Angriff gc- . nommen wird. — Ee. Majestät dcr Kaiser empfing am 1. d. Vormittags halb 11 Uhr nach dcm Gottesdienste die sämmtlichen Minister und nahm die Gratulationen dcr Hcrrcu Erzherzoge so wic dcr übrigen Mitglieder des allerh. Hofes entgegen. Gegen Mittag war gruhc Gala-Allswartling und Empfang bci Ihren Majestäten dcm Baiser und der Kaiserin, Nachmittags 4 Uhr Diner bei Ihrer kais. Hoheit dcr Frau Erzherzogin Sophie. Das Neujahrsfest selbst wurde am allcrh. Hose im engsten Familienkreise begangen. — Sc. Majestät der Kaiser Ferdinand haben, der „ReiclMbcrgcr Ztg." zufolge, zum Christabend der Gemeinde Neichstadt den Aclrag von 5000 fl. zur Erbauung eines neuen Rathhauses zu schenken, desgleichen zur NestaurillMg dcr Kirche zn Nattcndorf im Gail-Thale cincu Acitrag von 100 st., ferner zur Herstellnug und Verschöucrung der r. k. Kirche in Szezerzec den Aelrag von 20<» fl. zn spenden und solchen durch das r. t. Konsistorium dem dortigen Pfarrer zukommen zn lassen geruht. Anläßlich dieses Wol)l-thätigleitsaltes wurde in Czczcrzec eine feierliche Andacht sür das Wohlergehen Sr. Majestät abgehalten, an welcher nebst dcn Acamteu zahlreiche Onödcwohner Theil nahmen. — Für Ihre Majestät dic Kaiserin wnd, wie dic „Pester Korrespondenz" meldet, in Pcst cin prachtvoller ungarischer WinterMtila angefertigt, welcher bestimmt ist, von ^ Ihrer Majestät bei dem beuurslchendcu allcrh. C'inznge be-, nützt zu wcrdcn. Das KlcidunMüct ist mit Zobel verbrämt und gefüttert und kommt auf 4000 fl. zu stehen. ' — Man derichtet der „N. Fr. Pr.," daß Herr Mi- msterialrath v. Grüner, nachdem er durch einige Monate das Prehwesen geleilet, in dcn nächsten Tagen auf seineu Posten als Generalkonsul uach Leipzig zurückkehrt und daß an sciuer Stelle nun Herr Ministerialrall) Hell Chef des Pießbureau's werden wird. — Im Fasching dieses Jahres findet vom I tt. d. M. angefangen allwöchentlich, und zwar an jedem Freitag. Empfang bci Sr. (5rzellcnz dem Herrn Minister dcs Acuhern FML. Grafen Mensdorsf statt. — Einer Wiener Korrespondenz zufolge hat Vischof Strohmayer von seiner Partei die Mission erhalte», sich in Wien in Vezug auf die zu verfassende LandtagMdresse die nöthigen Informationen zu verschaffen. — Vom literarischen Markte gchen der „Nat.-Ztg." folgende Nachrichten zu: Von Alfred Meißner wird dem« nächst ein neuer Roman in den Bachhandel kommen. Hermann Liugg hat dcu ersten Thcil sciner „Vö'llerwandenmg" erscheinen lassen. Vou Karl Äcäs „Iadviga" wird cine neue Auflage vorbereitet. Emanuel Gcibel schreibt an einer neuen Tragödie, die zunächst im Hoftbcatcr zu München zur ^ Aufführung gelangen soll. Robert Hammerling, Professur in Trieft, benützt cincn längercn Urlaub in Graz zu Vorarbeiten für cine neue epische Dichtung. — Dic Stadtvertrctung von Kuttcuberg in Böhmen beschloß in ihrer letzten Sitzung dem Herrn Staatsmi-mster cine Vertrauensadrcsse zu überreichen i gleichzeitig wurde Se. Czzellenz der Staatsminister zum Ehrenbürger dcr Stadt ernannt. — Die Stadt Lembcrg hat, wie „Gaz. uar." meldet, vom Herrn Staatsministcr cin vortreffliches Neujah'rsge« schenk ^Koleuda) erhalten. Es sei nämlich an die Statt-halterei ein Erlas; hinabgelangt, womit auf das Anerbieten dcr Stadtgcmcinde, das in cin Obergymnasium umzuwandelnde polnische Gymnasium unter der Bedingung ganz in cigcnc Regie zu übernehmen, dah die Unterrichtssprache die polnische sei, eingegangen wird. Unter dem Ministerium Schmerling sei das gleiche Ansuchen abgewiesen worden. ! Der jetzige Herr Staatsminister habe durch die Gewährung ^ die Hauptstadt lind das Land sich zu Dautc verpflichtet, j — Aus Agram erfährt „Napredat," das; für die kroatische Laudtagsadresse drei verschiedene Entwürfe vor« ^ bereitet werden: an dem einen arbeite Varon Hellcnbach, ^ an dcm andern Dr. Racli und an dcm dritten Mrazouic ! und Pcrtovac. Dr. Nacli stellt als Bedingung für jede ' Unterhandlung die Vereinigung Dalmatiens auf. 17 — Im „Pozor" wird das Ansuchen der Agramer Handels- nud Gcwcrbckammcr, der kroatische Landtag möge den kroatisch-slavonischen Handels- und Gewerbetammern das Recht ciurämucu, sich je Einen Vertreter in den Landtag zn wählen, auf das Wärmste befürwortet. — Gn eigener Gcsn ndh eitsr ath konstituirte sich in mehreren Städten Vaierns. Zweck desselben ist es, sich angelegentlichst mit dcr Abstellung gesundheitswidriger Gebrechen zu beschäftigen. Außer andern getroffenen Maßregeln wurden zur Beruhigung des Publikums betreffs der Trichi-ncntrankheit die bereits gchandhabtcn mitroskovischcn Untersuchungen derart erweitert, daß jedes zur Fleischbank gebrachte und jedes von Privaten geschlachtete Schwein genau untersucht wird. Wegen der in Folge der in Norddcutsch-land gesunkenen Preise des Schweinefleisches zu befürchtenden Zufuhr aus dem Norden sind die strengsten Vorsichtsmaßregeln angeordnet und beziehuugswcisc angeregt worden. -— In Paris grassirt die Vlatterutrankhcit in so ausgedehntem Maße, daß man sich allseitig zur Nevaccina-tion drängt. Ein neapolitanischer Arzt, der mit zwei Kühen in Paris angelangt ist, die sehr reine Impf-Lymphe liefern, ist derart belagert, daß vor feiner Wohnung stets eine lange Neihc von Wageu hält. — Das „Avcnir National" macht die Pariser Regierung auf den überaus schwachen Besuch aufmerksam, dessen sich in Folge der bekannten Vorgänge die Vorlesungen auch der berühmtesten und beliebtesten Professoren an der medizinischen Faknltät gegenwärtig zu crfrcueu haben. Die Vorlesung von Cbarlcö Nobin, der gewöhnlich 7—800 Zuhörer hat, war am verflossenen Dienstag den 20. von 11 Perfoncn befucht. In der Vorlesung des Chemikers Wüch zählte man 14, in der des Pathologen Monncrct 8 Zuhörer. — Eine belgische Zeitung theilt eine merkwürdige Prophezeiung des berühmten Arztes Cornelius Gemma, geboren zu Löwen 1535), gestorben 1575, mit, welche Justus Livsius aufbewahrt habcu soll; sic bezicht sich auf Belgiens Zukunft "nd lautet: „Die Himmel verkünden es: eine glückliche Zeit wnd kommen, wo das belgische Land in eigenem Glauzc Mahlen wird. O, geliebtes Vaterland, die Traurigkeit ist ".I, denn dn mußt fürchten den Spanier und den Oester-M'tt "' ^"ch"" den Franzosen und Bataver. Auf, meine "lwlirgcr, noch zwei und ein halbes Jahrhundert wild euch °" ^lmmcl uuglüctdrohend erscheinen. Aber wenn ein Drittel ^ ""tuzehuten Iahrhnnderts (18!50) vorüber seiu wird, dann, geliebtes Vaterland, wird dir Freiheit uud Nnhm werden, dann wirst tm erglänzen in herrlichem (Ännzr: Unglück Wird dich weithin fliehen nnd Gott wird mit den Bclgcn sein." fokales. Cc. l^zcllcuz der Herr Statthalter Freiherr v. Bach bcs.chtigte vorgestern außer dem Zivilsvitalc auch das Arbeitshaus, das Mudcrsvital und die Husdeschlag- und Vctcrinär-Mule. Ta der Leiter dieser Schule, .Herr Dr. Blciwci 3 , mcht anwesend war, zeigte der Herr Lehrer Stale die aMze dmrichtling der Schule. Se. Exzellenz der Herr ^- auyall.r nahm von Allem genaue Einsicht und wohnte nni! m,?."?""ztlichen Operation bei. Ee. Erzellenz sprach, uv ^Mhcllung der „Novice," schließlich seine volle Bcsrie-"lguug. aus. s ^ ^'" ^'- v. M. wurde bier cine Kiste mit Seife ,r,u>iden Der Eigenthümer wolle sich dicösalls bei der t- l. Pollzeidueltion anfragen. , . ^<,^^ lMige Spitalsdircttion ist bemüht, der biö-)'ngcn Unzulänglichlcit der Cchattenplälzc im Zivilspitals-^aue» dlirch Pflanzung von Kastanieubäumen abzuhelfen, deren Anlauf bereits eingeleitet ist. . ,"7 Dle „Mittheilungen des historischen Ver-elNv sür Krain" si,r den Monat Dezember 1605 befinden M unter der Presse. Sie enthalten: 1. Ueber krainifche ^ots Poesie, von Herrn k. k. Bauadjuntten Lcin-m " lIcr. 2. Zur Reihenfolge der Land cs h a uptleut e, ^ " " d e sver w c s e r und Verordneten in Krain, von ^5. .P l l; lnge r. ^. I,„. Reihenfolge der Stadtricht e r uud Bürgermeister vou Laibach, von P. Hiljiugcr. >. Erwerbungen. >- Der Ausschuß der „Malica'' hält am 11. d. M. um 5 Uhr Nachmitags im Lotale der ()itavnica eine Cilzung. Aus >cn Landtagen. Kla„eufurt, 30. Dezember. Ucbcr Antrag des 3 "^a"5schli,scs wird ein besetz zur Acstinunnng ciucö Plaltiqwtcrlnincs für die Kosten der Gnmdlnslcnablü. !""l! beschlossen. Mchstc Sitzung 4. Jänner 1800. Member«, ^). Dczcnü'cr. Snbicki intcrftcllirt den ^cgicrlliigökoinmissär wegen dcr Stcncreintrcibung der ,^loczowcr Kreisbehördc. ^tegiernngötommisscir Possingcr spricht Untersuchung, ^nrijlowicz bccnttragt, das ^"czaczer Untcrgynniasinm auf ^aüdcökostcn in ein voll-Nandigcs G»)muasillni umzuwandeln. Wird unterstützt. -^ Gmllcwic-z intcrpcllirt dcu ^audmarschall wegcn des ^N),a,als des w dcr ersten ^andtagsladcnz an den Lan-ocsausschuß übcrwicscilcii Antrages um Znthcilung von "aldcrn uud Weide» au die Landgemeinden, und den wegen des älteren Projcklcs lie-str t . ^'^ ^"'^nng von Schiedsgerichten für Grnnd-' weiten. Die Interpellationen werden später bcant-^ i ""'^"' ^'^ '"^ b'»-' Wahl dcr Katastral, nnd ^, ^! ^"'^»mmission uud eine Crgünzungöwahl für oic ^i.0ltaustallolommission vorgenommen. — Storo< wlciou rcscrnt Namens dcr Rothstandolommission. Dcr ^ctltlvnsantrag wegen Befreiung von Stempel nnd Porto bei dcr betreffenden Thätigkeit nnd von den Stcncrn bei den hinanszugebcndcn Obligationen wird ohne Diskussion angenommen. Anstatt des zweiten Pcti-tionSllntragcs wegen Sistirnng dcr Stencrrr,cklltion pro« ponirt dcr Referent der Minorität eine Stencrabschrci> bung. Es entspinnt sich hierüber cinc lebhafte Debatte und wird schließlich der Minoritütsantrag fast einstimmig angenommen. Graf Golnchowöti bringt ans Anlaß des Ncichsdarlchcns von einer halben Million ein Hoch cmf Se. Majestät aus, in welches die Versammlung begeistert einstimmt. Lozinsti beantragt aus diesem An< lasse cinc Dankadresse an Sc. Majestät. Dcr Antrag wird angenommen nnd dcr Landesansschnß mit dcr Aus-arbcitnng derselben beauftragt. Nächste Sitzung 11. Jänner. Neueste Nachrichten nnd Telegramme. Köln, 2. Jänner. (N. Fr. Pr.) Die „Köln. Z." versichert, Kaiser Napoleon habe ausdrücklich erklärt, den Vertrag von Miramare aufrechtzuerhalten. New Iorlcr Berichte melden dagegen: Montholon hat angeblich den beschleunigten Abzug der Franzosen aus Mexiko eröffnet. ^ Kiel, 2. Jänner. (N. Fr. Pr.) Das holsteinische !Verordnungsblatt ftublizirt den Pariser Telegraplienver-trag nnd ordnet den sofortigen Anschluß Holsteins an; Chiffre-Telegramme sind uutcrfagt. Dcr Beitritt Schleswigs zum Vertrage ist noch unentschieden. Prinz Christian von Angnstenburg ist nach London zurückgereist. Hamburg, 2. Jänner. (N. Fr. Pr.) Dcr Wiener Korrespondent dcr „Bürscnhallc" schreibt: DaS Gerücht vom lHintritt^ dcr Franzosen in päpstliche Dienste entbehre ..zur ^tnnde" des thatsächlichen Auhaltsvunttcs. Hamburg, 2. Jänner. Die „Hamb. Nachrichten" melden aus Kiel: Bei dem Ncujahrscmpfangc ocS Statthalters sprach sich derselbe dahin aus, daß sein vorgestern ans Wien zurückgekehrter Ziuiladlatus Mi» nistcrialrath von Hoffmann Nachrichten mitbringe, welche ihm, dem Statthalter, eben so erfreulich feien, wie sie sich für die Anwesenden herausstellen würden. Florenz, 2. Jänner. DaS Ministerium ist gebildet. Lamarmora hat die Präsidentschaft und das Acußcre, Chiaucö das Innere, Iacini die öffentlichen Arbeiten, Scialoja die Finanzen, Dcfalco die Justiz, Pcttmengo das Portefeuille des Krieges, Angiolctti das Marinc-portefcuillc nnd Berti den Unterricht übcruommcn. 3lom, 1. Jänner. (Ueber Paris) Dcr Papst hat bei Entgegennahme dcr von General Moutcbcllo ihm dargebrachten Äcglückwünschungcn dcr französischen Offi-ziere sein väterliches Wohlwollen nnd seine Dantbartcit für die französische Armee in Rom ausgedrückt, indem er sagte: er spreche diese Dankbarkeit besonders in dic-scm Jahre ans, weil cs vielleicht das letzte ist, in welchem cr sie in diesem Glänze segnet. Nach eurer Cnt< fcrnnng — sagte der Papst — werden vielleicht die Feinde dcr Kirche und des hcil. Stuhles nach Rom lommcn. Er — der Papst — habe das Beispiel Christi im Garten vor Augen, cr werde für die französifche Armee, für die kaiserliche Familie, für ganz Frankreich, fclbst für das von so vielen Uebeln überhäufte armc Italien beten. Paris, 2. Jänner. (A Fr. Pr.) Hier verlautet gcrüchtwcise,daß daS Landcöstatnt für Vcnctien publizirt, durch daSfclbc abcr die Ausnahmsgesetze in Betreff dcr Militärgerichtsbarkeit nicht modifizirt werden sollen. London, 2. Jänner. (N. Fr. Pr.) Nach einer Pariser Quelle ist der erste Gcsaudtschaftssclretär Mon-tholons mit wichtigen Depeschen in Paris eingetroffen. Präsident Johnson beklagt die fortwährenden Verstärkungen dcr französischen Truppcu in Mcriko. Das Anfhörcn dcr Trnppcntranöporle nach Mcrilo wird von dem Nafhingloncr Kabinct als crstc Bedingung einer rcscrvirtcrcn Haltnng gefordert. Petersburg, 2. Jänner. Das „Journal de St. Pctcrsbourg" dcmcnlirt die Gerüchte bezüglich einer In« tcrvcntion dcr Schutzmächte Griechenlands, Cs lonsta» till die Unfruchtbarkeit dcr bisherigen Bemühungen und fagt: Die Aktion mnsfc cinc rein moralische sein; möglicher Weife könnte cinc eiumüthigc Manifestation dcr Schutzlnächte einen heilsamen Einfluß üben durch Gruppirnng gcsnndcr Elemente um den Souvcrain. ,Dics wäre dcr einzige Zweck, welchen das diplomatische 'Konzert verfolgen tonnte. Telegraphische Wechselkurse U01N 3. Jänner. 5pcrz. MctalliqucS 03. - 5,pcrz. Ncüioual.Aulchen. «6.20. -Vaulattirn 7l>0. — Krcditaltim 150.5>0. — 1«!!0cr Autcihc >>4.05. - Silbcr 104.50. - London 1<^.5>0. - K. t. Dutatcu 5i.0.'>. Erklärung. Ich erkläre hiermit ausdrücklich, um jeder Mißdcntnng zn bcgcgncn, daß mir die Hcrrcn Tschintcl ihre Totalitäten für die zwei abgehaltenen Soireen ohne jede Entschädigung nnd nur ans besonderer Freundlichkeit für mich znr Benützung überlassen haben. Josef Lausch. cheschästs-Zeitung. Htredit-Aktie«. Dic riirrssischc Maßroqrl, wrlchc dic Rc-Mrumi ^cgeli dic zlvcdltssl-scllschaft ucrsii^tl', fand Ansaiisss leine qiilistissl' Äiifnahnic im Pnblilmn. (5>ö herrscht zn>ar allseitig das tiefste Mißtrauen gegen daS Gedahven der groszen Kreditinstitnte. Die Äreditgcsellschaft hatte bcsmidn'ö dnrch ihre Odessarr Affaire daö Vertranen slavl beschädigt. Anch bestvitt der Regierung Niemand da« Recht, die Anözahlnng der Zinsen lii» zur Rcchtgcstal-tnng dcr Vila»; zn sistircn. Ällcin man dchanptete, der Fi-iilln^ninistcr hätic Rücksicht nehmen sullen auf die gedrückten Zcil-verhällnisse, ailf den fchlcchteu Verhandlung mit den Eisenbahnen wegen Ernicdcrung dcr Tarife z. V. versprechen jetzt ganz andere Erfolge als früher. Dic letzte ^ Börse des Jahres schloß mit Kursen, welche die Regierung uur ermuntern lünncn, anf dem betretenen Wege fort;nfahrcn. Z„r .Krisis der .Kreditanstalt. Jetzt änßert sich anch „Naplo" über das Vorgehen der Regierung in Sachen dcr Kreditanstalt mit dem Tone dcr vollen Billignng. So wie die Regierung auf dem politischen (YcbicK' cm dic Stclte dcr Fillioncu ein reelles, solides Gebühren gesetzt hat, so dringt sie anch anf die Vcscitignng jener Fiktionen, welche iu der Bilanz dcr Kreditanstalt fignrircn. Die Regierung habe in beiden Fällen daö tlei-ncre Interesse dein größeren, das Vorübergehende dem Beständigen geopfert. Anch in auswärtigen Blättern begegnen wir zustimmenden Aeußerungen. So sagt ein sehr oppositioneller Korrespondent der „Vr. Ztg." am Schlnsse seiner Auseinander-sctzung, daß daö Ministerinn! nicht nur in seinem Rechte gewesen, nicht uur cinc Pflicht erfüllt habc, früher oder fpäter hätte anch absulnt gcschchcn müssm, wa« jetzt geschehen ist; das sci nicht zu verkennen. Verlosung. Bei dcr am 2. Iänucr 1866 stattgefuudeum ^iehnng dcr Krcditlosc wurden uachstchcndc Gcwinnste gezogcu: Serie 458 Nr. ^4 gewinnt 25>0.000 fl.. S. 1«^! Nr. 3U gew. 40.000 fl., S. 3014 Nr. .'51 gew. 20.000 sl., S. I Nr. 53 geiv. 5000 fl., S, 1 Nr. 1^ geiv. 5000 fl., S. 1102 Nr. 50 gew. 2509 fl., S. 2480 Nr, 4 gew. 2500 fl., S. 208? Nr.-i>) gew. 15"><> sl,. S. Il-M! Nr. «4 gew. 1500 fl., S. 24»0 Nr. i»!l gc>v. «000 fl.. S. l»52 Nr. 17 gew. 1000 fl. . S. 144^ Nr. 20 gew. 1000 fl., S. 1102 Nr. 7« gew. 1000 fl., S. 458 Nr. «2 gew. 400 fl. Laibacl,, 3. Jänner. Anf dem heutigen Marltc slnd erschienen: 8 Wagen mit Hen nnd Stroh (Heu 1?!1 Htr. Mtl. M^,z.» fi. Ir. st. lv. fl. lr. si.! lr. Weizen pr. Mctzcu - — 4 3 Bnttcr pr. Pfnnd - 48 —^— Korn „ —i— 2 75 Eier pr. Stück —2—,— Gerste „ — - 2 32 Milch pr. Maß —10-!^ Haftr „ —'— 175 Rindfleisch pr. Pfd. -l - Eimer - z- 13 — — geräuchert „—-t0—>—— weißer „ — — 14». .ttrainblirg, 2. IUnncr. Auf dem heutigen Markte sind erschienen: 52 Wagen mit Getreide, 117 Stück Schweine von 10 bis 15 fl. und 36 Wagcu mit frischem Speck. Durchschnitts-Preise. f>. lr. si. lr. Weizen Pr. Mchen 4 5 BMter pr. Pfnnd . — j 3tt Korn „ 3 — Eier pr. Stück . . — 2 Gerste „ — - Milch pr. Maß . —! 10 Hafer „ -1 ! 60 Rindfleisch pr. Psd. — ^ 13 Halbfrucht „ ^!"-! Kalbfleisch „ -^, l7 Heiden „ 2^ —!^ Schweinefleisch „ — 16 Hirse „ 2 —! Schöpfenfleisch „ — — Knknrntz „ 2 50! Hähndel pr. Stück — — Erdäpfel „ 1 30 i, Tauben „ —.10 linsen „ 4 80 l Hen pr. Zentner . 1 > 50 Erbsen „ — — !^ Stroh „ . 1 ! 40 Fisolen „ 3 84 ! Holz, hartes, pr. Klft. 5 ! 10 Rindsschmalz pr. Pfd. - 50 ! — weiches, „ 3 i 50 Schweineschmalz „ — 40 ^ Wein, rother, pr.(timer — ! — Spcck, snsch, „ -2,l^- weißer „ »^7- — geräuchert, „ — 38 Theater. Heute Donncr« tag den 4. Iäuucr: Der Ball zn Ollerbrunn. Lustspiel m 3 Anfzügen von Karl Älnm. l'll. Mg. 32>1.!16 ^-0.N , windstill trübc^ ^ 3- 2 „ N. 32!>.?i -I- 2.2 windstill trübe ! 0.ua 10 „ Ab. 520.7!» -j- I.0 windstill trübe Iu der Rnbril Niederschlug vom 2. Iänt'.cr ist 0.60 anstatt 0.00 zn berichtigen. Bcrautwortlichcr Rcdalleur: Iguaz u. Klcinmayr.