MlmcherWMtlmg. Nr. 83. PränumerlltlonSprei«: Im Comptoir ganzj. fl. 11, ha!!>>. fl. 5.5». ssür die Zustellung in« H»u« halbj. bu lr. Mit der Post ganzj. st. 15, halbj. fi. 7.S0. Mittwoch, l 4. April Insert« onsgebühr bis 10 Zeilen: Imal 6N lr., lm.uotl., 3u,.l st.; sonst pi.^eile im. «ll.,8m.»tr,, zui.io lr. u.s. >v. Inserlicüöstempcl jedeem. 39ti. 1««9. Alntlicher Theil. Sc. k. und k. Apostolische Majestät habcn mit Allerhöchster Entschließung vom 8. April d. I. die definitive Anstclluug des Dr. Franz v. Dingelslcdt als artistischer Director des k. k. Hofoperutheatcrs und des August Wolfs als artistischer Director des k. k. Hof-burgthcaterö allergnädigst zn genehmigen geruht. Nichtalutlicher Theil. Die verbesserte Weltlage. Seit den verheerenden Stürmen, die der Frühling des Jahres 1800 im Mittelpunkte Europas entfesselte, hat der Wonnemonat bei der politischen Welt allen Credit eingebüßt. Ein unnatürlicher Krieg hat uunatür-lichc Verhältnisse geschaffen und befindet sich der Welt theil in permanenter Unbchaglichkcit. Die Furcht vor neuen Erschütterungen, vor neuen gewaltsamen Eruptionen behauptet sich, sie ist nachgerade zur Normalvcr-fassnng der Gemüther gcwordcu. Man fragt gar nicht Wehr: ob, sondern wann das Kriegöungcwittcr losbrechen wird, und — nachdem die öffentliche Meinung in dieser Weise sich gewöhnt hat, die Wahrscheinlichkeit des Krieges lediglich nach dem Grade der Bequemlichkeit zn beurtheilen, mit welcher die irdischen Herren der Hccrschaarcu auf die Wahlstall sich begeben könnten, ist der Krieg geradezu ein Saisonartikel geworden. Seit drei Jahren wird demselben als ciucr Früh-Uhrsbcscheeruug entgegengesehen. Je kräftiger die Sonnenstrahlen Wärme spenden, je festlicher die Natur sich herauSschmückt, desto näher glaubt man den Kanonendonner, Veilchen und Maiglöckchen gcltcn nahezu als — "riegsrüstuugcn. Der gegenwärtige Frühling zumal erscheint den Schwarzsehern in ganz besonders martialischem Auszug. Sonderbar genug ist es nicht der Eifer, mit welchem lMadc die rauflustigsten Nationen Europas ihre Ai'sc-"alc füllen uud Kriegswcrkzcugc aufhäufen, woran un-s"e Nachbarn jenseits der schwarzwcißen Grenzpfählc zuweist ihr«. Vcsm'chtungcn knüpfen; cin eminent friedliches Symptom ist es vielmehr, daS ihre Stirncn in falten legt. Oesterreich hat mit Italien nach blutigen siegen, nach mehr als zwanzigjähriger erbitterter Feindschaft ehrlich Frieden gemacht. Nicht einen Frieden auf dem Papier, sondern gegenseitig gewann die Er-^Mtlliß der eigenen Interessen die Oberhand über ein-^'ostctc Animositäten, gegenseitig trat das Vcr-^gcn nach wirklichem Frieden immer lebhafter hervor, — Feuer und Wasser versöhnte sich, dic langjährigen Todfeinde stehen, nun dic besten Frennde, Schulter an Schulter da. Uud statt eine Gewähr für den allgemeinen Frieden zu begrüßcu, wcrdcu von Berlin aus gerade ülicr diese in den letzten Tagen immer klarer hervortretende Thatsache ohne Unterlaß die grellsten Alarm-rakctcn in die Welt hinausgcschlcudcrt! Wir schmeichclu uns nicht, die wirkliche oder eingebildete Klicgsfurcht uuscrcr gulcu Freunde au der Spree mit unseren bescheidenen Erörterungen bannen zu können. Trotzdem erachten wir es für publizistische Pflicht, die Grundlosigkeit ihrer Befürchtungen durch ruhige Erwägung dcö Schreckcnsobjectcs darzulegen. Um die inoffensive Natur der zwischen Wien nnd Florenz ncucstcnS ctablirtcn Verhältnisse zu erkennen, gc nügt bei etwas gntcm Villen wohl cin Vlick auf die Verhältnisse Oesterreichs für sich allciu. Mehr als alle anderen Epitheta, womit der diplomatische Sprachgebrauch den österreichischen Staat belehnte, hat sich diejenige Eharattcristik in der Geschichte bewährt, welche dieser alten Großmacht aggressive Neigungen vollständig abspricht. Es ist daher barer Uuucrstaud, auzunchmcn, daß diese conservative Natur unseres Vaterlandes gerade jetzt ill eine lhatcndürstcnde umgeschlagen sei, wo nicht mehr der Wille des Einzelnen oder Einzelner dessen Geschicke lenkt, sondern das Volk selbst dnrch seine Vertreter über seine Interessen wacht und die Aahucn be« zeichnet, dic seinc Politik zu wandeln hat. Dem diese einfache Erwägung jedoch keine Beruhigung gewährt, der versuche doch eiumal dic allgemeine Weltlage rnhigcn Blickes zn überschauen. Sehen wir, wie die Ereignisse von 1800 die Situation in Europa ließen uud wie dieselbe heute beschaffen ist. Preußen war 1800 mit Italicu gcgcu Oesterreich verbündet. Ersteres führte bckauutcrmaßen den „Stoß inS Herz" im Sinne; Italien hatte cin bestimmtes Er-oberuugsobjcct im Auge. ^ctzcrcs erreichte im Verlaufe der Begebenheiten, wenngleich auf unvmherbcdachtcn Wegen, fein Ziel; der „Stuß ins Herz" jedoch — ging fehl. Zu Tode erschöpft, von dem riesigen Doppclkampf halb verblutet, lag das überwundene Oesterreich da, doch das Herz pulsirtc! Die Volschuug führte dem schwer darnicderliegcndcu Niesen einen wciscu Arzt zn, der, unterstützt vou der gesunden Naturtraft deS Kranken, ihm bald auf dic Bcinc half. Von dem besiegten Oesterreich war der Flicdc nicht bedroht. Nicht unmittelbar natürlich, aber auch fpä'ter nicht, daS zeigic sich klar, als Oesterreich nicht nur ruhig den Sieger nach der einen Seite hin moralisch über dic ihm durch deu Präger Frieden gesteckten Grenzen Hinansgreisen sah, sondern auch nicht zu bewcgcu war, der vou audcrcr Seite intentirtcn Action zur vollstäudigcn Durchführung dcS Präger Friedens sich anzuschließen. Nltciu durch den Gleichmnth Oesterreichs war der cnropäische Friede keineswegs gesichert. Die Gefahr für den Frieden lag in Paris nnd in Berlin zugleich, wic man cs nimmt. Frankreich mußte auS dcu Üscdomschen Depeschen die Besorgniß schöpfen, daß die Ziele Preußens auf die vollständige Vernichtung desjenigen Staa-tcngcbildes in Europa hinauslaufen, dessen Existenz eben cincS der mächtigsten Bollwerke gegen dic Alleinherrschaft eines unmittelbaren Nachbars in Europa bildet. Dic Schutz- und Trutzbünduissc vom August I860 und das Schicksal des von Frankreich dictirtcn Artikel V des Prager Friedens, warcu durchaus uicht darnach angethan, Vertrauen in die Mäßigung des Siegers zu erwecken. Je mehr Garantien der Macht auf Seiten Preußens standen, um so näher mußte Frankreich die Gefahr scheu, daß eben das Präger Friedenöinstrument, worin Napoleon der >ll. die Sicherung des europäischen Gleich-gewichlcs erblickte, über Nacht in Bausch und Bogen Maculatur werde. Italien in erster, Rußland in zweiter ^iuie galten aber zu jeucr Zeit als effective Stützen Prcußcus, als jene Garantien seiner Erfolge, auf welche bauend cS leicht sich hätte angeregt fühlen können, selbst ans die Gefahr einer europäischen Conflagration hin — seinen ausgesprochenen nnd versteckten Zielen energisch nachzugchcu. So standen die Dinge nach Sadowa. Seitdem hat sich die Situatiou gründlich umgestaltet. Die candioti-schcu Wirrcu, uud noch mehr der türkisch-griechische Conflict, habcn zur Euidcn; herausgestellt, daß Nußland wenigstens nicht zu dcu unbcdingtcstcn Factorcn der prcu-ßischeu Politik zn zählen ist. Inzwischen wurde auch Italicu aus dem Kreis jener Potenzen hcrausgczogcu, welche als Motoren einer gcwagteu Politik Preußeus in Vcrcchuuug kamcu. Italicu i st für d ic F ricdcns -Politik Oesterreichs gcwouucu, das darf nun mit Gewißheit behauptet werden, und dadurch ist dem Frieden ciuc nicht hoch genug zu vcrauschlageude Gewähr errungen worden. Oesterreich, das haben wir bereits dargcthan, will und kaun nicht wollen, an der Lage der Dinge zu rütteln, wie sie dic Ereignisse dcs Jahres 1800 iu Europa geschaffen, uud wic dieselbe im Präger Frieden umgrcuzt ist. Daß Frankreich diese Lage anerkennt, versteht sich ebensowohl, nachdem nntcr scincr Acgide nur dieselbe sich cntwickcln konnte, nachdem es im Präger Fricdcu dieselbe mitbcsicgelte. In Berlin ist daher in diesem Augenblick so zu sagcu der geometrische Ort des Friedens zu suchen. Von Prcußcu allein hängt es ab, denselben zu erhalten, von dem Grade der Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit nämlich , womit Preußen die Bestimnmngen des Friedens respcctirt und sich hütet, über die Grenzen desselben hin-auszugchcu. Keine Aussichten. (Aus dcm Englischen.) 2-Vteine HeiratSplänc nnd was daraus w u rdc. A .,Dic Thür des Vorzimmers, iu welchem ich auf i" d'cnz wartete, slaud halb offcn, und ich hörtc cinc gc. lasche Stimme ansrufcu: — ..Sagcu S,c yerrn „ °l"tt, daß cs unmöglich, ganz uumöglich sei. Es ,md ,ln? "ls drcihnudcrt Bewerber, uud ich glaube. daß tvlild " "' derjenige ist, der am wenigsten convcmrcn von ?"' "ümlichcn Augenblicke trat cin junger Maun ^.. ue,chcidcncm Wcscn auS dem Zimmer, nnd dic "" "it Vorsicht schließend, sagte er höflich: zö. Milord bedauert uucndlich, daß Sie so lange gc-'nn w i^ ' IlM Zertisicate cinzuscudcn. Dic Stelle bald /l ^ ^ bewerben, ist bereits vergeben, sobers? .^'^"' eine in Erledigung kömmt, wird Sciuc ^"l'chkc.t an Sie denken. ö°a ini3 ^""6tc mich mit stummer Iudiguatiou und bli^ ,,^""^ Ach! warnm war in jcncm Augcn-Nahc '^ cme g^ Voltsvcrsammluug iu mcincr weicht ,'?''' ^legenhcit i" bieten, mit der Kraft, ^Insol? /" "'st empfangene Beleidigung verleiht. ' ""ö des Ministers und dic Tyrannei dcr öffent- lichen Funktionäre der ganzen Welt preiszugeben? Mit welcher sattastischen Bcrcdlsamkcit halte ich die Parasiten gewisser großeu Häuser gebrandmarkt, welche, ohne das gcrinustc persönliche Verdienst zu besitzen, alle Staats-ämtcr als ihr natürliches und legitimes Eigcuthum betrachten! Wer war denn Vord Muddlcmore, niu sich erlauben zu dürfcu, Paul Goßlet mit fo vicl Verachtung zu behandeln? Welches Nccht hattc cr auf dic Äcwun-dcrnng dcr Welt? Wo waren dic uuwidcrlcglichcu Bc-wcisc scincr Fähigkeiten als Minister, nnd wie konnte cr sich erkühnen, einen jcncr Männer zu belcidigcu, dic. nach dcm Gcstünduiß seiner cigcncu Partei, dic ganze Kraft und dcr Nerv Altcnglands sind! Wenn Bcalcö dcr Demokrat noch eine Versammlung zusammcubcrust, so wcrdc ich am Platze sciu, um dicsc Mäuncr dcm Uu-willcn uud dcr Vcrachtuug des ganzen Bandes prciszu-gcbcu! ^.^icdcr mit dcm morschen Gebäude dcr vom Schweiße des Volkes sich mästcudcu Knechte; uiedcr mit deu auf Kostcu dcr ^iatiou lcbcudcu privilcgirteu Familien; nieder mit ciucm System, das gemacht ist, die vcrabschcuungswürdigstcu Mißbrauche fortzupflanzen, dic je cin Volk herabgewürdigt und dcmoralisirt habcn, —-cin System, schlechter noch als dic korrumpirtc Regierung dcr Bourbonen in Neapel, und entwürdigender als...... Gib Acht, Dummkopf! schrie cin Lohnkutschcr iu dcm Moment, als cinc Deichsel seines Wagens mir bcicits an dic Achsel stieß, und mich in cinc Obstbndc schleuderte. Ich stand nicht ohne Mühe auf, und ging in merkwürdig beruhigter Stimmung nach Hanse. Verzeihung, mein Herr, sagte ciuc schmutzige, kleine Magd, mir in mein Zimmer nachfolgend, Frau Mcchim läßt Ihucu sagen, daß Ihre Wohnung vou Dienstag angefangen an einen anderen Herrn vermiethct ist. Sie läßt schön bitten, dic Gefälligkeit zu habcn, ein Pfund Stcrliug, vicrzchu Schilling nnd drei Pcuccs zu bezahlen. Ich weiß, ich wciß, sagte ich ungeduldig. Ja, mein Herr, sagte dic juugc Magd, ohue sich vom Platze zu rühren. Es ist gut, was warten Sie noch? Habe ich Ihnen nicht geantwortet? Ja, mein Herr, aber kein Geld gegeben. , Augcublicklich hinaus, sagte ich mit Stolz. Uud mciue voruchmgcbictcndc Micnc halte den beabsichtigten Erfolg, umsomchr, da dic Magd mich, glaube ich, für etwas verrückt hiclt. Ich verschloß dic Thür mit dcm Schlüssel, um mit mciucn Gedanken allein zu sein und, meinen Schreibtisch öffnend, legte ich vier Goldstücke uud ctwaS kleiuc Münze vor mich hin. Kaum genug, um mciue Vcichen-koslcn zu bezahlen, sagte ich m>t Bitterkeit; dann stützte ich mcinc Ellbogen ans dcu Tisch, lcgtc dcn Kopf iu dic Häudc und überließ mich meinen sinstcrbrülcndcn Gedanken. Es war nic dic Spur einer poetischen Ader in mir gewesen; wenn mau mir cinc Million gegeben hätte, ich wärc unfähig gcwescu, nur drci anständige Verse zu schreiben; und doch kounte ich mich nicht enthalten, mich in diesem Angcnblickc mit dcm vor Elend in seiner Dachkammer sterbenden Ehattcrton zu vcr-glcichcu, und ich sagte znr mir: Wie er, armer Goßlet stirbst du vor Huugcr angesichts des Ucbcrflusses, in 602 Wir zweifeln nicht, daß cs dem erleuchteten StaatS-u'.anuc, der die Geschicke Preußens seit Jahren mit so außerordentlich glücklichem Erfolge leitet, gelingen werde, jene vorwärtötrcibcnden Elemente zu bcmcistcrn, welche offen oder geheim ans gewaltsame Actionen hinstencrn und in chauvinistischer Verblendung das Veto Europas nicht achten zu müssen glauben! Daß jenen Elementen ein wichtiger Stein aus dem Brette iu Italien eutnom men wnrde, ist jedenfalls geeignet, das Gewicht jener Stimmen zu erhöhen, welche in Berlin einer weisen Mäßigung das Wort reden. — Und hierin allein liegt die hohe Vedentung der l^iitonta coräi^Io zwischen Wien und Florenz; die Intimität zwischen Oesterreich und Italien ist mit eine wesentliche Garantie des europäischen Friedens! Der Iuöschußbcricht übcr das Wlksschul-Vcsch. Wien, 10. April. Der confcssionclle Ausschuß erklärt in dem uus vo> liegenden Berichte, daß er sich nach reiflicher Erwägung fast in allen wesentlichen Bestimmungen dem Cntwuifc der Regierung migeschlossen habe. „Der Ausschuß erkannte in Ucbcrcmstimmung mit der Regierung, daß, was die innere Organisation dcs Schulwesens betrifft, eben nur die principiellen Fest-sehnigen Gegenstand der Gesellinn.)' sein können, die Dctailbcstimmuugcn adcr, insbesondere die Lehrplänc, Vorschriften über die innere Ordnnng der Schnlc u. f. w., der Verwaltung zur Bestimmung znzuwciscn sind. Die Schule, soll sie ihrer Aufgabe gerecht werden, muß, vorwärtsschreitend, den Anfordernugeu der Zeit zu genügen sucheu und sich die neucn Errungcuschaften der Wissen« schaft zu Nutzen machcu. Hicbci würden aber gesetzliche Dclaillnstimmnugen mehr hrnnucud einwirken und beinahe unvermeidlich eine Starrheit in die innere Organisirung zum Nachtheile der Schule briugrn. Dagegen waren alle Vcstimmuugcu, durch welche Rechte begrüudet oder iitcchtsucrpftichtuugcn übertragen werden, so wie überhaupt alles, was die äußeren Verhältnisse der Schule betrifft, ausschließlich der Gesetzgebung vo> zubehalten. Nach dem Stcmt^grundgesctze vom 21. December 1867 über lie R'ichsucrtrctnng § 11 !it. i wareu aber auch dicse geschlichen Bestimmungen in dem vorliegenden Eolwurfc nur grundsätzlich festzustellen, die näheren Fcslsctzuna.cn aber, insbesondere auch, wo cs sich um die Verpflichtungen zur Errichtung und Elhaltuug dcr öffentlichen Volksschulen haudclt, dcrLaudcögcsetz^cbung zu überlasse,,. Eben dieser niußtcn auch rücksichtlich jencr Länder, wo besondere Verhältnisse ein Abgehen von cillzelnen principiellen Ornüdsätzcn lälhlich erscheinen lassen, die Bestimmungen hierüber vorbehalten werden." Von den Abäudcrul'gcn, welche dcr Ausschliß dem Hause zur Annahme vorschlägt, empfiehlt sich die zum § 5 aus mehrfachen Gründen. Daselbst heißt es, daß „dcr Rcligion^-Uulciricht dnrch die betreffenden Kirchcn-behördcn bcforgt und zunächst von ihnen überwacht" wird. Wie nun, weun ce< die betreffenden Kirche»!)«--Horden ablehnen würdcu, dcu Religions- Unterricht be-sorgcu zu lassen? Dcr Fall wäre nach dcu Erfahrungen des letzten Jahres gar uicht so neu und jedenfalls mußlc er im uorauS licdacht werden. Dcr Ausschuß hat denn auch die Einschaltung eines neuen Alineas zu diesem Paragraphc beantragt, welches einen glücklichen Ausweg eröffnet u»d folgendermaßen lautet: „Falls eine Kirche oder RcligiouSgcnosscnschast die Acforgnng des Religions - Unterrichts nnlcrläßt, hat die Bandes" schulbchördc nach Eiuvcrnchmuna. dcr Vethciligtcn die erfordc»liche Verfügung zu trcffen." Von s.roßcr Wichtigkeit erscheint die Abänderung, welche dcr Ausschuß an dem § 4« dcs Gesetzes oor^c-nommen. ^tach dem Negicrnngs - Eillwurf begann derselbe mit dein Passus: „Der Dienst an öffentlichen Schulen ist ciu öffent» licheS Amt." Der Ausschuß hat dicse Bestimmung mit Hinblick anf das Staatsgrllndgcsctz erweitert und ihr folgende Fassung gegeben: „Dcr Dienst an öffentlichen Schulcu ist ein öffentliches Amt und istallcn ö st e r r ci chi sch e n Staats» bürgern ohuc llntcr schied deS Glaubens' b ekcnn tu i sj cs gleichmäßig zugänglich." Znm ij 52 hat dic AllSschuß'Miiwritüt den Antrag gestellt, den Meßncrdicnst anödrücklich als mit dem Schuldienste unocicinbar zu erkläre,>. Principiell von Bedeutung und besonders uuu localcm Interesse für Wien crfchcint auch die Abänderung znm § 50, das Ernmmmgsrccht von Lehrern betreffend in jenen Gc> tncindcn, welche ihre Schulen selbst erhalten. Ein Dries dcs Vrasen Disnmrck. Ans der lüizlich erschicucnen zweiten Abtheilung dcs Buches vom Grafen Bismarck theilen wir einen Brief mit, dcr wegcu seines politischen Iuh.iitcs von besonderem Interesse ist und sich auf die Einsetzung dcr ucucn Acra bezicht: „Frantsurt, 12. November 1858. Dein Brief war mir eine uuvcrhoffic Freude, in dcr Adresse sah er gauz wie ciucr von Icchauua aus, und ich wunderte mich, wic die uach dcr Uckermarl gclomincn ware. Ich bin nicht chcr zilin Antwortcu getounncu, theils Gc-schäflc, Eitläiung, Jagd nahmen meine Zeit iu Anspruch, theils wußte ich selbst uicht, was ich Dir über die nene Erscheinung am politischen Himmel schreibe» sollte, was ich nicht auch über den Eomctcn hätte sagcu können. Eine interessante Erscheinung, deren Eintritt mir unerwartet, dcrcn Zweck nnd Beschaffenheit mir noch unbekannt ist. Doch die Laufbahn des Eoinctcn berechneten unsere Astronomen ziemlich gcnau, und daS dürfte ihncn iu Bctrcff dcs ucncn politischen Siebe,,' gcstilucs schwer werden. Il>han>,a ist heute Früh mit dcu Kindern hier eingetroffen, Gott fei Dank, gesund aber nicht heiter. Sie ist niedergedrückt von allen den politischen Acngstcn, die ma:> ihr in Pommern und Berlin eingeflößt hat, nnd ich bemühe mich vergebens, ihr die gebührende Heiterkeit einzuflößen. Es ist der natürliche Verdruß dcr Hausfrau auch dabei im Spicl, wcnn cs zweifelhaft wird, ob man iu einem eben mit Mühc und Kosten ucu ciiigerichtctcn Hause, bleiben wird, Sie lam mit dem Glaubeu hier an, daß ich den Ab' schied sofort nehmen würbc. Ich weiß nicht, ob man ihn mir nicht uugcfordcrt gibt, oder mich fo versetzt, daß ich ihn Auslands halber nehmen mnß. Bc^or ich cS aber freilich thue, will ich doch erst abwarten, daß das Ministerium Farbe zeigt. Wenn die Herren die Fühlung der conservaliucn Partei beibehalten, aufrichtig um Verständigung und Frieden im Inucrn sich bemühen, so können sie in unseren auswärtigen Verhältnissen einen unzweifelhaften Vorzug haben, und das ist mir vicl werth; denn wir „warcu hernutcrgetommcu der Vollkraft dcr Jugend, iu der Fülle dcs Talents, der Energie, dcr Thätigkeit, mit einem rcichbcgabtcn Geiste und einem Herzen, so zärtlich gestimmt, wie das einer Fran! Ich konnte nicht weiter sprechen; von meiner Empfindung überwältigt, brach ich in heftiges Weinen ans und mein Schlnchzcn crsticktc mich fast. Verzeihung mcin Herr, fchrie dic kleine Magd, an die Thür klopfend, Ihr Herr Zimmernachbar ersucht Sic, nicht so lant zn lachen. Lachen! rief ich aus. Sage ihm, Weib, daß er zugegen sein soll, wcnn die gerichtliche Untersuchung kömmt, meine Leiche in Angenschcin zn nchmcu; sciu Zeugniß wird unschätzbar scin. Nach dieser verzweifelten Tirade warf ich mich auf mcin Bett, wo ich bald in tiefen Schlaf fiel. Als ich erwachte, war cS Nacht, die Straßenlaternen waren angezündet und ciu feiner Regen schwächte das Gaslicht und hüllte die Gegenstände in ein unbestimmtes Düster. Ich setzte mich ans Fenster nnd blickte, ich weiß nicht wic langc, auf dic Straße hinab. Dlc Welt war für mich mit cincm Trauerfchlcier umhüllt; ich sah nichts als Dunkel und Trostlosigkeit darin. Ich versuchte es, einen Rückblick anf mcin vergangencs Leben zu werfen uud zu suchen, wo und wie ich hätte besser handeln können; aber ich konnte mich nur an eines cr-iuneru, daß ich überall nur Undank und Ungerechtigkeit erfahren hatte. Andere, die nicht den zchntcn Theil meiner Talente besaßen, waren schnell zn Reichthum uud Würden emporgestiegen, während ich, seit meiner Geburt dem Unglück geweiht, vergeblich gegen mein Geschick angekämpft habe und endlich, erschöpft von dem Kampfe, demselben erlegen bin. Es würde mich wnn-deru, wenn sich in dcr Welt eine cinzigc Person fändc, die das Schicksal dcs armen Goßlct beklagte; odcr wcnn cm oder das andcrc mal cine FrcnndcSstimmc, scine Vertheidigung ergreifend, sagen wird: Er war kein gewöhnlicher Mensch! In jcdcm andern Lande als dem unsern wäre Goßlct ausgezeichnet und geehrt worden. Mit einer mcrtwürdigen Urthcilslrast vereinigte er eine reiche Phantasie, mannigfaltige uud origi-ucllc Idcen; und obschon seine Natur eine wahrhaft poetische war, so übertrafen seine Vcrstandcscigcnschaftcn noch jene seiner Imagination. Werden sie scharfsinnig gcnng scin, mich in dicscr Weise anf^nfasscn? Werden sic je wissen, was für cinen Mann sie in ihrcr Mitte haben sterben lassen? Ein einziger Strahl dcs Trostes erleuchtete meine Traurigkeit, cs war dic Hoffnung, daß mciu Tod iu jcuer Welt, die mich so trcnlos verlassen hatte, ein zu spätes Vcdancrn hervorrufen werde.- Ja, sagte ich bitter, ja, weine ohne Aufhören. Ich ordnctc nnn alle meine Papiere — eine in der That sehr merkwürdige Sannnlnna, die zerstreute Fragmente meiner Autobiographie und kurze Notizen über Tagcsciguissc enthielt. Ich versiegelte sie sorgfältig und fragte mich, wen ich zum litcrarischcu Tcstamcntscxccutor wählen solle. Ich bclcnchtctc dic Frage von allen Seiten, hatte aber uicht den Muth, cincn unserer berühmten Schriftsteller zu bezeichnen. Die andern flößten mir aber zu wenig Zutrauen ein. (Fortsetzung folgt.) und wußten doch selber nicht wic." Das fühle ich hier am empfindlichsten. Ich denke mir, daß man den Fürsten gerade deshalb an die Spitze gestellt hat, um cine Garantie gcgcn Partei - Rcgicruug uud gegen Rutsche» nach links zn haben. Irre ich mich darin, oder will man über mich lediglich aus Gefälligkeit für Stellen" jäger disponiren, so werde ich mich unter die Kanonen vui, Schöuhauscn zurückziehen und zusehen, wic man i» Preußen auf linke Majoritäten gestützt, regiert, mich auch im Hcrrcuhansc bestreben, mcinc Schuldigkeit zu thun. Abwechslung ist dic Seclc dcs Lebens, und hoffentlich wcrde ich mich um zehn Jahre verjüngt fühlen, wenn ich mich wieder in derselben Gcfcchtsposition befinde, wie 48—49. Wcun ich dic Rollen des Gentleman und des Diplomaten nicht mehr miteinander verträglich finde, so wird mich das Vergnügen odcr dic Last, cin hohcs Gehalt mit Anstand zn depensire», kcinc Minute in dcr Wahl beirren. Zn leben habe ich nach meinen Bedürfnissen, und wcnn mir Golt Frau nnd Kinder gcsuud erhält wic bisher, so sage ich „voFlw w Flüöi'o!", in welchem Fahrwasser cs auch scin mag. Nach 30 Jahren wird es mir wohl gleich' gillig sciu, ob ich jetzt Diplomat oder Landjunlcr spiele uud biöhcr hat die Aussicht anf frischen ehrlichen Kampf, ohne dnrch irgend eine amtliche Fcsscl go nirt zn scin, gewissermaßen in politische» Schwimmho-fcu, fast cbeu so vicl Reiz für mich, als die Aussicht auf ciu fortgesetztes Regime uou Trüffelu, Depesche» uud Giohkrcuzcn. ''Nach Nenne ist allcS vorbei, sagt dcr Schauspieler. Mehr als dicse meine persönlichen Empfindungen kam« ich Dir bisher uicht mcldcu, das Räthsel steht auch mir noch ungelöst gegenüber. „Eine besondere Frcnde habe ich einstweilen am Bnnde, alle die Hcrrcn, die noch vor sechs Monaten mcinc Abbcrnfnng als Erfordcrniß dcr dcntschcu Einheit verlangten, zittern jetzt bei dem Gedanken, mich hier zn verlieren; ^ winkt als Schrcckbild 48er Rcminiszcnz, und sie sind wic ein Taubcnschlag, der den Marder mcrkt, so verängstigt vor Democratic, Barricade», Parlament nnd ^. — ** sinkt mir gerührt in die Arme nnd sagt mit krankhaftem Händcdrnck: „Wir werden wieder anf ein Feld gedrängt werden." Dcr Franzofc, natürlich, aber selbst dcr Engländer sieht uns für Brandstifter an, nnd dcr Rnssc fürchtet, daß der Kaiser an unserem Acispicl in seinen Reformplancn irre werden würde. Ich fagc allen natürlich: „Nur ruhig Blut, die Sache wird sich schon machcu", und habe die Genugthuung, daß sie antwortcu: „Ja, wcuu Sie hier bleiben, da hältcu wir cinc Garantie, aber **!" Wcnn dem nicht die Ohren in diesen Tagen frankfurtlich tliugcn, so hat er kcin Trommelfell. Er ist hier in acht Tagen aus cincm achtbaren Libcral-Eonscrvativcn in dcr Einbildung seiner eventuellen College» zu einem brandroth getigerten Helfershelfer von Kinkel und d'Estcr dcgradirt. Der Bambcrgcr Diplomat spricht vou einer continent talcn Assecuranz gcgcn preußische Brandstiftung, Drei-kaifcrbnnduiß gcgcn uus und ucucs Olmiitz mit „thatsächlichen Operationen." Kurz, es fängt an, weniger langweilig in dcr diplomatischen Welt zn werden. Mine Kinder rufen: „Pictsch kommt!" in der Freude, daß ich ciucu Schönhäuscr Diener dieses Namens habc, nud es scheint, daß dic Ankunft dieses Pictsch uud dcs Kometen in dcr That nicht ohne Vorbedeutung war. Lebe herzlich wohl, mcin schr Geliebtes, und grüße Oskar; er soll nur die Ohren nicht hängen lassen, eS ist doch alles Kaff." Oesterreich. Wien, 12. April. (Ueber die Aufstellung dcr nngarifchcn Landwchrarmcc) theilt „Szaza" dnnk" folgende Daten mit: Dic ersten Rccrntcn werden Anfangs October d. I. in die Landwehr eingereiht. Dic bisherige Unthätigtcit in dicscr Richtung erklärt sich aus Sparsamkcitsrücksichlcn. Dcr Kaiser hat bereits den Plan zur Aufstellung dcr Landwehr-armcc genehmigt, uud die sofortige Inangriffnahme des-sclbcn gibt dcr Hoffnung Raum, daß bereits zu Ende dieses Monats die crstcu Infanterie- und Eavallcric-Abthcilnngcn dcr Landwehr in Pest sichtbar scin wc^ den. Es werden dies dic Hanpt-Schnlabtheilnngcn sei"' dcrcn Osficiere nnd Mannschaften aus den einzelne'' Bczirkcu uach Pest beordert werden, damit sie während dcr achtwöchcntlichcn Dauer deS Lchrcurscs sich mit den' Lchrsystcmc vertraut machen nnd ausgebildet werde" können. Nach dcr Auflösung dicscr HanplschulablhcilllNg wird in jcdcm Bezirke eine neue Schnlabthciluug e^ richtet, dcrcu Eadrcs aus den Officicrcu uud Man"' schaftcn gebildet werden, welche aus dcr Hauptschuld^ thcilung wieder iu ihren Bezirk znrnckgelchrt sind. Dlc Untcrofsicicrc und die Mannschaft dcr Schnlabthcilunge" werden durch Anwcrbuug Freiwilliger acquirirt. Uusland. Nom, 11. April. (Secundiz.) Heute Früh 1 Uhr vcrtüudeteu anf der EngclSburg gelöste Kanoltt^ schlage uud Glockcugclänte den Fcsttagsanbruch. ^' vou dem Papste selbst gelesene Messe in der Pe^, kirchc war pomphaft großartig. 150 Personen, an M Spitze vier Waisenknaben aus dem Waisenhausc T" Giovanni, der junge Mortara in ihrer Mitte, wurde 603 zur Communion zugelassen.. Der Mcnschcnandrang war unsäglich groß. Nachmittags 5) Uhr fand der Empfang sämmtlicher Katholiken-Deputationen, darnntcr viele Ocslcrrcichcr, statt. Man sah unter ihnen: Graf Aloomc, Graf Leo Thun, Professor Phillips, Schrötlcr (?), Fürst Hohcnlohc, Graf Elam-Martiuitz, Graf Äcrlichiugcn, Fürst Schwarzcubcrg, Fürst Windischgrätz, Baron Still» fried, Varou Ecnnycy. Nach der Vorstellung, Ueber rcichuug der Geschenke und der Zulassung zum Fuß-kllssc hielt der Papst iu italienischer Sprache ciuc Rede. die er laut uud mit ciucm gewissen oratorischcn Schwnngc sprach. Er sagte, daß die katholische Kirche immer tri-umphircn werde iu ihrcu itämpfen gegen ihre osfcncu Wie ihre heimliäien Feinde. Nom müsse das Ecntrnm der ewigen Wahrheit bleiben. Nachdem der Papst noch mit erregter Stimme beigefügt, cr hoffe, der heilige Stuhl werde ans den itän,pfcu der Gegenwart uur noch größer uud erhabener hervorgehen, ertheilte cr den Anwesenden sciucn Segen, worauf diese das übliche Viuat ausbrachten. Der Papst trug am Halse das ungarische Kreuzgc-schcnk, welches ihm gestern Baron Scnuycy uud der junge Graf Apponyi überbracht hatten. Beim Erscheinen und Weggehen der Deputation spielte ans dem Peters-Platze eine Militärmnsikbande die päpstliche Hymne, Später trat der Papst auf den ValVon, von wo aus er ganz Nom überblickt, und ertheilte der Menschenmenge, welche den Pctersplcch bedeckte, seinen Segen. Abends fand eine Girandola uud ciu Feuerwerk auf Pictro Monlorio statt. In der Ignatius-Kirchc erfolgt Morgen die Cardinal - Vcucdiction nnd ein päpstlicher Sündcuablaß für alle dort Erschicucucn, und zwar auf sieben Jahre. Die Illumination am heutigcu Abend lvar glanzvoll. Hcnte war das Postaint geschlossen uud Briefe werden weder ausgegeben noch befördert. Der Hofburgpfarrcr Schwctz hielt heute das Hochamt iu der Kirche Dcl l'öluima ab. Kriegsminister Käufer hat über die ausgerückte» Trnppcu 9icvue abgehalten. Madrid, 12. April. (Earli st c u.) In Grauada wurde eine Earlistcnvcrschwöruug cutdcckt. Es wurden Mehrere Thciluchmcr verhaftet. (5-llgla,»d. (Fiu au ^erftos,.'.) Am 8. d. M. hat Schatzkauzlcr Lowe sein Finanz-Expos^ im englischen Untcrhause eingebracht. Die Eiuuahmcu für 1868 habeu 72,59^.000 Pfund Sterling erreicht, und jene vou 1809 sind mit 72,8')!).000 Pfuud Sterling angcnoinmen, während die Ausgaben des letzten Iahrcö sich mit 68,22^.000 Pfuud Sterling calculircn, abgesehen von den Kosteu der abyssiuischcu Expedition, deren Gcsammt-ziffcr 9 Viillioneu Pfund Sterling nicht betragen wird. Von dieser Summe siud 4,()00.000 Pfund ' Sterling "och zn bedecken, was die Regierung vielleicht zu einer Steuer zu greifen zwingen wird. Das Budget schließt also mit ciuem Ucbcrschusse von 4.C00.000 Pfd. St. ""d die ftauptersparuissc treffen das Budget des Kriegs miliistcrimiis nud der Marine. Der Schatzkauzler tadelte den derzeitigen Modus der Stcuer-Einhcbung, vorschla-^"d, uoiu Jahre 1870 an diese Einhebnng den Beam ten dcr Accise anzuvertrauen, was nach seiner Ansicht ^deutende Ersparuissc ,zu Guustcn des Staatsschatzes i'u' Folge hätte. Er kündigte überdies au, daß die Rc-^Nmg nach der erfolgten Bedeckung der abyssinischcu sedition die Herabsetzung der Einkommcustcucr nm e>ncn Penny per^Pfund, dann die Aufhebung der Steuer ^lf Korn und Feuerversicherungen und die Herabsetzung ^r Wagen-, Pferde- uud Dicustbotcustcucr iu Vorschlag dingen werde. Vel.pad, 10. April. (A n s M o n te ncg r o) lvn-k telegraphisch gemeldet, daß Fürst Nicola in Be Leitung des serbischen Gesandten nnd des Fürsten Dol-^Ulti Vtontcucgro bereist, und daß sie überall mit Iu-.l empfange!, werden. Der serbische Gesandte erhielt k'nen hohen Orden. Orient. (Türkische Eircularuotc.) Der ''"ordost-Eorrcspoudcuz" wird üder dcu Inhalt einer ^utsaincu türkischen Eircularuotc berichtet, welche der ^oßliezier an alle Vertreter der Pforte im Auslande ^' Mittheilung an die verschiedenen cnropäischcn Regic-?''l,cu erlassen hat. Sie enthält eine geschichtliche Dar-^Uliug der Ereignisse, welche seit dem Pariser Frieden n>^ ^M I85),-? ^'^' ^ oltomanische Diplomatie bczcichuc, der iws '^'e-' bei aller Achtuug vor dcu Rathschläge» Wen „""m ^"^)te, für ihr ferneres politisches Auf' "ttoma "cÜ, ^"lcrcsseu uud die nationale Würde des ""lchcn i)tcichcs zu Rathe ziehcu werde. Hagesnenigkeiten. — (Project einer Pferdebahn von Wien nach Vaden) mit Abzweigungen nach Liesiug, der Hin-tcrbrühl, dein Hcleucnthalc nnd nach Vöslau. Josef Karoly, Wechsler in Pest, und Advocat Dr. Adolf Weiß in Wien sind um die Concession zum Baue und Betriebe einer Pferdebahn amerikanischen Systems von der Matzlcinsdorfcr Linie ans der Wieu-Triestcr Reichsstraße über Iugcrsoorf, ^tcudorf und Guntranisdorf nach Baden, mit Abzweigungen auf den bezüglichen Vczirksstraßen von Erlaa nach besing, von Neudorf iu die Hutterbrühl bis zur Hcl,»streitmiihle, und von Vaden einerseits zum Böslauer Bade, anderseits in das Hclcncnthal bis zur Kraincrhntte, dann mit den erforderlich scheinenden tleiuercn Flügclbah»e» zll den an beiden Seiten der Reichsstraße gelegenen Ziegelwcrkc» ein-gcschritle». Die neue Pferdebahn, welche sich an die pro-iecttrlc Littic Opcr»ri»g - Panla»crlirchc - Matzleuisdorf der Wie»cr Traunvaygesellschcift anschließen, nnd i,n Wege des Ucbcrciukommcus mit dieser letztereu einen directcn Verkehr vou Wien nach den vorenvähuteu Orten herstellen soll, hat außer der Erleichterung der Persoueufrcqucuz noch insbesondere die Bestiunmmg, den Transport vou Ziegel» aus deu Ziegelwerken, vou Kalt aus der Hiuterbrühl uud von Holz aus dem Helcueuthale nach der Resideuz zn vermitteln. — (Ein Sendschreiben des Kaisers Gly-cerius.) Eiuc der interessantesten Autiquitäteu, gleich auö-gezeichuet durch hohes Alterthum wie durch uuzweifclbare Echtheit, bcfiudet sich seit einer Neihe vo» Jahren im Pri-vatbesitze iu Prag. Es ist dies ein früher zu Müuchcu aufbewahrtes Fragmcut ciucö Original-Sendschreibens des rö-nlischc» Kaifers Glycerins (474 n. Chr.) au den Ostgo-theuführer Widcmir. Die Antiqliität galt durch Jahrhunderte als Adclsbricf der bairischeu Freiherren v. Widemar, welche, durch die Aehulichteit ihres )cameus mit jeuem des Ostgothcnfithrers Widemir verleitet, darauf ihren Stamm-baum grüudeten. Derllialcu befiudet sich das kostbare Fragment im Vcsitze des letzteu Abköunuliugs der ehemalige» Baron Wide>»ar'sche» Familie, eiucs Frä»lei»s v. Hcrdi-borsty. — (Wirkungen der Eh asse p otge w eh re.) Aus Paris wird geschrieben: Bekauutlich hat ma» bei de» Uebuugc» init dem Ehclsscpl)tgcwchre den Tor»ister des Soldate» als ei»e Art von Schild eine große Nolle spiele» lasse». Nachträglich ist ma» uuu auf de» bedanke» ge-ko»l,»e», die Widerstandskraft emes regelmäßig belastete» Tor»istcrs z» prüfe». Im ^cigcr vo» !chou, wo ,uau die belresfeudell Versuche machte, hat es sich »u» herausgestellt, daß der Torttistcr de» Man», der dahinter liegt, nicht schütze» to»»e, da cms 400 Metres E»tfer»»»g die Knqel durch de» Torttister dri»gt uud vollständige Kraft hat, de» Ma»u zn todten. Diese ueueste» Erfahvunqe» haben uu» das ga»zc H)ca»övcr, das mcm darauf basirt hat, über den Haufen geworfeu. — (Eine Nordv olerp cdit iou.) Obgleich alle Versuche, die englische Ncgieruug zur Ausrüstung einer Nordpolcrpcditio» z» bewege», sich bisher als fruchtlos erwiese» habeu, wird Euglcmd dem vo» De»tschla»d, Schwede» u»d N'orda»lcrila vou ucucm i» A»grisf geuoiuuieue» U»ler»ehme» doch uicht gauz seru steheu. Ei» Privat»la»», Air. ^a»lont, der frühere Abqeorducte für Buteshire, hat auf eigene Koste» ei»c» Schraubeudampfer vo» 250 To»-»e» ausgerüstet, welcher vor Mitte d. M. vo» Glasgow abgehe» sollte. Hauptzweck der Ervcditiou ist zwar der Robbcuschlag, aber Mr. Lamo»t wird Sorge trage», kei»c (Gelegenheit zur Vcrcichcruttg der Nat»rwisscuschcifteu vorübergehe» zu lasse», »»d z» diesem Beh»fe hat er die Mitwirkung geeigneter Kräfte erworben. So besmdct sich »»tcr de» Passagiereil der „Dicma" ». a. Dr. Smith, welcher erst vor Im'zcm aus deu Polargegcudcu zuruckgelehrt ist, uaa> dciu er auf einem Walfischfäuger mehrere Vl'ouate la»g im Eise zugebracht. Geschickte Walroßjä'gcr sind in Scandiua-vieir dcveits gemiethet worde». Da die schwedische Nord-potfahrt vonl vorigell Jahre ergebe» hat, daß das Eis cm der Nord- nud Nordwesttustc voll Spitzberge» keinerlei Oeffmmg hat, wird Mr. Lamont eiile nordöstliche Richtung ciuschlage» u»d zwlschc» Spitzbergc» u»d )iovaja Ecmlä hindurch auf Güeslaud zusteueru. Sollte sich hier ei»e Oeff-uuttg i»l Elfe studeu, die nach dem Pol hmsiihrt, so wird die „Diaua" derselbe» folge». — (Kriegsflotten.) Die e»glische Flotte wird am Schlüsse des Verwaltuugsjcchres 166'.»/70 47 Pauzcr-schiffe »lit 5W Geschützen besitze»; von diesen GeschütM siud 18 25 Touneu, i) 18 T. uud 111 12 T. schwer. Fraukrnch ka»» diese» 47 Pcmzcrschiffe» 37 u»d 11 für die Hafcuverthcidiguug bcstiiulute fchwimmendc gepa»zcrte Batterie» cntgegcustelleu; es besitzt jedoch keine Schisse,' die den englische» Thurmschiffcn 1. u»d 2. Elasse »ahckommc», ist aber au Schiffe» ^. Elasfe fehr stark. Die Verei»iqte» Staate» Nordamerikas besitzen keme für die See gceigu'elc» Pauzcrschifsc, wohl aber eiuc iiumeuse, zu Vcrthcidiguugs-zwccteu geeignete Flotte. Vine neue Weltausstellung. London, '.». April. (Eugl. Eorr.) Mit der gro, ße» Pariser Wella»sstellu»g von 1807 schie» deui Welt-a»sstell»ugsficbcr für eiuc lauge Zeit ei» Ziel gesetzt zu sei». Da ^oudo» durch Paris au Glcmz »ud Aiasse»-hafligkeit übcrlrosfe» worde» war, »»ld da weder Wie», »och Berli», »och irgeud eiue andere Haliplstadt des Fest- la»dcs ihrerseits hoffen durfte, Paris i» dc» Schatten zu stelle», träte» die Plätte »euer Ausstcllrmge», die auf meh-rcrcu Scitcu aufgetaucht warcll, nach eiuaudcr i» de» Hin-ler^ruud. Um »»licbsame Vergleiche zu ver»lcide» u»d sich »icht kopfüber ill Uuler»ehm»»gc» zu stürzcil, dcueu sich vou vorxeherei» lei» güilstiger Erfolg prophezcihe» lasse» to»»te, ctttschlossc» sich die betresfe»de» Ncgicrungeu, einen gclege»crc» Zeitpunkt abzuwarle». Der E»tschlliß war ein weiser. Alle Welt stimmte ihm bei, »»d gauz bcsoudcrs thäte» dies die viclgeplagtc» Ittdustricllc», welche mit Schrecke» a» die Geldkoste» der Londo»er »ud Pariser Aus-stelluligcu zurückdachtell. Desto überraschender dürfte die Neuigkeit klinge», daß ma» sich i» Lottdo» mit del» Gcdcmkc» einer ne»eu Weltausstellug trägt, ^lioch hat kei»e Lo»do»er Zeituug ein Wort darüber laut werde» lasscu; wir uusercrseits aber töilnc» die Richti^leit dieser A»gabe vcrbürgeu und hi»z»-fiigc», daß der Pla» scholl weit ge»»g vorgerückt ist, u>» cheste»s der Oesfe»tlichkeit übergebe» werde» zu kö»»cn. Als sein Vater ist Herr Eole, der Director des Ken-siu^toll-Museums, z,l bezeichne», der im Verein mit den: Prinzen Albert, Lord Grciuville und Andere» die Secle der beide» erstere» Ausstelluugeu gewesen. Daß cr »icht nach der bisher beliebt gcwcse»c» Schablotte cutworfei: wird, braucht kaum erst bcmcrkt z» werde»; der Pla» fußt auf emer ga»z »cue» Unterlage. A» die Stelle der Masse»haftia.kcit soll diesmal streune Auswahl trete». Statt Alles aufzuuehmeu, was die Iudustrielleu aller Läuder em-zuseudeu für glit bcfiudcll, soll »ur deui Aller»e»cste» u»d Vorzüglichste» eine Etellc ci»a,crälli»t werde». Sic soll — we»n der Ausdruck erlaubt ist — mehr deu Charakter eiues I»d»stricnl»scu»lö, als einer Iudustrieausstel-lulig all sich traqe». U>» diese» Zweck z» erreiche», wird der Attlrag gestellt wcrdcu, daß das bisher geübte Prinzip der Jury umgekehrt werde — statt daß diese »ämlich, wie bisher, am Orte der Ausstelluilg über die bereits ausgestellte» Gegen-stättdc eiltscheide, soll ei»e an strenge Gesetze gcbu»dc»c I»ry im eigeue» Lande jeweilig bestimmen, welche Gegenstände werth seien, vermöge ihrer überwiege»-de» Vortrefflichkcit und Neuheit im Lo»do»er I»dustric-museum ausgestellt zu werden. In der Zulassung alleiu würde ciue hohe Auszeichnung liegen, die mehr werth wäre, als die bis jetzt ertheilte» Ehrciimedaillen und Orden. Die Indilstriclle» cüics jedcil Lcmdcs würden Nichter nnd Geschworne »»tcr sich sei», »»d viele» cmgen-scheilllichcn Vtißbräuchc», die bisher — alls politische» uud cmdcrc» Gründen — bei dc» Preisvcrthcilllngcn vorkamen, würde dadnrch wirksallt vorc>,cbcllcl,t werden. Jeder Aus-stcllu!l^sgcgc»sta»d würde das Beste darstelle», das i» scmer Gattung voil dclll betrcffe»de» Lande geliefert werde» kau». Mittelmäßigc imd schlechte Erzeugilissc bliebe»! ansgeschlosse» uud — was bei alle» zliküufligcu Ausstelluugcli berücksichtigt sei» will — es fiele» die schwere» Koste» für die Ehrcuprcise vo» felbcr fort, da diese einzig u»d allein in der Zulassung bestehe» solle». Hiezu uoch eiuc andere finanziell wichtige Grundbedingung: dem Einsender sollen außer den Frachtgebuhre» »ach u»d vo» Loudou teinerlei Kosten weiter erwachse». Dic Auspackuug, Aufstellu»g uud Vewachung, die Echa»läste» »>ld was sonst erforderlich ist, sollen aus dem z» bildcllden Ausstelliillgsfolld bestritlcn werde». Den Ansstellcr» selber »»d dc» Euizclstaale» soll nicht — wie dies in Paris der Fall war — die Last lmgehenrer Kosten anfgezwuilge» werde». Der »cue Plau deult lediglich an die Förderung der Industrie. Was darüber hinausgeht, wie z. B. Anziehung vieler Fremden, Erziclung großer Einnahmen durch gläuzcude Schaustclluua, nud Befriedigung der Laieu Neugierdc durch »cbenläufige Neize, liegt ihm volltomme» fer». Hieliiit wären die Grlmdgedcmke» Derer wicdergcge-be», die den neuen Ausstclllillgsplau entwarfen nnd jetzt emsig bemüht sind, ihn der Verwirklichung entgegcuzufuhren. Auf wcilcre Details kau» das gcucmntc Blatt vorerst uicht ciugehcu uud bemertt nur, daß die Einladung möglicher Weise schon für das Jahr 1tt72 erlasseu wcrdell wird. Locales. — (V crichtig »n g.) Der in der Rubrik „Locales" der „Laibacher Zeitung" vom 13. April l. I. gemeldete Raubaufall wird nach einer nns noch un Lanfc des gestrigen Tages zngckommcuc» Mitlhciluug des hiesige» Stadt-luagistrales c>uf Gr»»d der gepflogcucu älilllichcu Erhebuu- , gc» als »icht vorgefallen erklärt uud reducirt sich auf fol-ge»dc», erst noch großer Bczwcifluug »»terliegcnden Vorfall: Michael c Session dcr ciölcithamschcn Landtage dürfte demnach in die Zeit von Mille Mm bis Euoc Juni fallcu. Im September odcr October winde dann wicdcr dcr Reichs-rat!.) zn einer ucucn Scsfiou zusannncntrclcu. Der ungarische ^tnchstag, dessen Eröffnnuss anf dcn 20tcn April angesetzt ist, wird, wie dic „Dcdatlc" incldc!, unbeirrt von dcn» Znsainincntrilt dn Delegationen, seine parlaimntatischen Geschäfte inzwischen fort^ifiihic» im Staude sen, und nnch dein Dclegationc>schlllß im Herbste, col,foiln nlit der ciolcithaliischc» Neichorxrtrclnng, an dic Prüfling dcr Ländei'ulidacls gehen lönncn. Wien, 13. April. (Tr. Ztg.) Es verlantet, im Sommer lvcrde ein Besuch des Königs von Italien in Prag und Wien und ein Gesuch ocs Kaisers in Florenz vorbereitet. Dcr heutigen Parade vor dem Kaiser wohnten die Gäste aus Italien bci. Die Eröffnung dcr Landtage erfolgt Mitte Mai. Im Inli beginnen die Delegationen. Ein Pariser Consortium schloß mit Italien einen Prüliminarverttag betreffs des Kirchcngntcrgc> schäfts ad. Wien, 13. April. Ncichsrath. Dcr Minister des Innern fordert schriftlich zur Vornahme von Neuwahlen für die Delegationen auf. Dcr Unlcnichtsmi-nistcr legt einen Ocsctzcntwnrf zur Negelnng dcr Eheschließung bci dcn Religionswissenschaften und Eintragung derselben in die Gcburts-, Ehe- nno Sterbe-Register vor, Der Instizministcr legt einen Gesetzentwurf betreffs des Wirkungskreises dcr Militärgerichte vor. Kaschan, 11. April. Hier wurde Franz Rima-noczy (von dcr Rechten) gegen Varon Luzansky gc-wäblt. Berlin, 12. April. (N. Fr. Pr.) Voraussichtlich wiro es zu cincr Abstimmung über dcn Antrag Twcstcn-Münslcr's anf Einfetzung verantwortlicher Vundcsmini-stcrien nicht kommen, da die Annahme des bevorstehenden Antrages anf motivirtc Tagesordnung, wofür die durchaus ablehnende Haltung des Bundeskanzlers das Motiv abgibt, höchst wahrscheinlich geworden ist. Paris, 12. April. Der „Etcndaro" hält gegenüber der „Eorrcspondcnciü" die Behauptung in Bc» trcff dcr Anleihe Moulpcnsicrs aufrecht und sagt: Mehrcrc Mitglieder dcr Orlcanistcn »Partei beschlossen heute nber Ersuchen eiucr Plrsöulichtcit, die wir nicht nennen wollen, dein Herzog von Muntpcnsicr im Wegc dcr Privntsubfcriplion sicbcn Niillioucn Francs zn verschaffen. Dlcse Finanzoperation wnrdc rcalisirt, nachdem dcr Herzog von A»male dic solidarische HafNmg übcr-nonnncn bat. Dcr snliscribirte Betrag wurde vor füüf Tagen durch c,ncn Verlrallcnsmann, 9iamens Sisto Pcrez, nach Madrid überbrachl. Die „Francc" glandt zn wissen, daß dcr belgische Minister Frcrc-Orban hcntc Vormittags dem Hm>dclo> miuisler Grcssicr das axgetinidigte Äiemorandum über» reicht hubc. Paris, 13. April. Kammcrsitznng. Gegen Picard besteht der Kriegsminister Niet auf Aufrcchthattnug dcr Militärcommandcn, verweist gegen die Kricgsbcsorgnisse auf die neulichcn Bcnrlcmbnngcn nnd fügt hinzu, unsere militärische Organisation bictet dcn uncrnicßlicheu Vortheil, daß fie binnen acht Tagen auf den Kriegsfuß üdcr-zngelM gestattet, ohne Einbernfnug dcS Gros dcr Eon-lingente nnd Anfmcrksaiumachnng dcs Anslandes. Brüssel, 12. April. Die Arbeiter, die sich in Scraing zusammcnrottetcli, wurden gestern Abends durch Tilippen zerstreut. Es kamen mehrere Verwundungen vor. Die Arbcitscinslellni'g nahm keine größeren Dimensionen an, Brüssel. 12. April. (N. Fr. Pr.) Die Untcr-handlnngcn über dcn Ansglcichsvorschlag Frercs nehmen einen günstigen Fortgang. Die Lösnng wird die R'ati-ficirung dcr Eisenbahn Ecssions-Vcrträgc ansschlicßen. In Scraing verlief der Tag rnhig. Die Arbeiten in dcn Kohlengruben wurden wicder aufgenommen. Atadrid, 12. April. Nach dc» ncncsten Nachrichten ist dcr gemeldete Vorfall in Sero d'Urgcl ganz unbedeutender Nallir. Lissabon, 12. April. Allc Journale tadeln die Fassung dcs Telegrammes betreffs dcr Weigerung Dom Fernandos, die spanische Krone anzunehmen. Petersburg, 12. April. Ei» kaiserlicher Ukas genehmigt dic Emission dcr zweiten Acticiiscrie!' für dic Nikolai-Bahn im Betrage von 00'/^ Mill. Silber-rubeln gegen 4pcrccntigc Vcrziusung und rnckzaljlliar in 82 Jahren. Die Subscription wird anch in London, Amsterdam und Paris eröffnet. Bukarest, 12. April. Dic Entschädigung für die Galatzer Israelite»« im Betrage von taufend Dnca« tcu wurde heute im Wege dcs östeircichischen Agenten Zulauf an die Vcthcillgtcn abgesendet. Telegraphische Wecbselcvurse vom 13 April, 5pcrc, MetaNiauc« 62.30. - liperc. M-tallique« mit Mai- u»d November-Binsen 62.30. - 5verc,Nlll!0"a!-Anlcheu 70.60. — 1860er Staalöanlchm K'2.50. — Bantactlen 7^8. — Creditaclien 292. — London 124.70. — Silber 122.65. — K. t Dilcatm 5,86 Das Postdauipffchisf „Hannnouia," Eavitän Vieier, >oelches am 24. März von Hamburg abgegangen, ist am i>. April wohlbehalten in Ncw-?)ork angekommen. Das Postdampsschisf „Holsatici," Capitän Ehlers, ging am 7. April mit 722 Passagieren von Hamburg vm Havre nach Newport "b. Kandel und Golkswirthschastliches. Dic Tiidbaliugcscllschafr hat il» Monalc Mär; d. I, 2.428,579 si. 14 tr. ciii^ümiiüil'N (gcgrn 2,0!»Ij,4^ ft. A1 kr. im Vorjahre) nnd umn Immar nn 7,Ü'»),1^ fl. I5> kr. l^e^eu <> Mill. 2l 1,895 fl. 52 kr. im Vorjahre); dic .«rol,pril,z-N»,dolfbahll Z9.»!20 fl. 7« ü. und Vom Iaiuiar cm 104.550 fl, llz nnd 29 Stitek Schweine (von 15—18 pr. Pfd.). Durchschnitts-Preifc. fi. li. fi. lr7 Weizen pr. Metzcn 4 . 68 Butter pr. Pfnud . —40 «orn „ 3 l0 Eier pr. Stück . . — U Gerste „ - ' - Milch pr. Maß . — 10 Hafer „ 2 40 R,ndsleisch pr. Pfd. — 20 Halbfrucht „ — - Kalbfleisch „ — 21 Heiden „ 2 40 Schweinefleisch „ — 20 Hirse „ 2 44 Schöpsenfleisch „ — — Kittnrntz „ 3 — ^ Hälindcl pr. Stück — ^ 25 Erdapfel „ 1 30 Tanbcn „ ^i^ linsen „ — — Hen pr. Zentner . — ! -^ Erbsen „ — - Stroh „ . — -^ Fisolen „ 3 52 Holz, harte«, pr. irlst, 5 — Nmdöschmcch Pr. Pfd. — 50 — weichri«, „ 3 -^ Schivrineschmalz „ — 33! Wein, rother, pr.Eiüirr -- -^ Specl, frisch, „ —> 31 >!— weißer „ 5 -^ Speck, geräuchert, Pfd. — 37 l Angekommene Frelnde. Am 12. April, Sladl Wien. Die Herren: Mathias und Johann Maichin, Haüdrn,, von Marburg. ^ Lnftner, Kaufin., von Leipzig. — Chirnpart, von Unde-na'.de, - Fra» Baronin Griinschitz, von BcldeS. Gll'fallt. Die Herren: Gratzl, Fleischer, uon i1lad!uanni Danksagung. W Allen Freunden nnd Bekannten, insbesondere dcn W Säugern ans Laibach, Krainbiirg nnd NadmannSdors ^ nnd den Mitgliedern des „Solol," N'clchc unseren » thcneren Dahingeschiedene!!, Herrn > Johann Toman, ^ Geivcrksbesitzer 2c. in Steinlnlchel, M znr letzten Nnheslätte begleiteten, sprecheil für die W Theilnahme den innigsten Dank ans » die traumldeu Hiutcrblicbencn. »>.. .—I 7V7 H^ieu 1'' April Dic Vörse. in Folge dcö clheblichcn Devisen- lind Valntcnrilägangcü günstig diSponirt, nahm Fonds uud Aclien, bci ziemlich lebhaftem Umsätze, znr gc-KiNljeNdMlyt. sticgeuen Notiz ans. Geld flüssig. ^__________________ ____ __________________ ^ l Allgemeine Ttaat<>sch»lld. Für 1U0 fl. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zu 5> pCl,: i„ Noten vcrzinsl. Mai-November 03.— 03.10 „ „ „ Febrnar-Augnst 02.75, l^.85 „Silber,, Jänner-Juli . 71.- 71.20 „ „ „ Apnl-Oclober. 70.80 70.90 In üstcrr. Währ. . . zu 5pCt. 5>9.?0 59.80 detto v. 1.1866 . . 5 „ «4.10 64,30 delto rückzahlbar (y. 5„ 98.75 99.-detto „ (V- 5 " !>7.75 98.^ Silber-Aul. 1864 (l.St.) 5 „ 77.25 77.75 1865 (FrcS.) 5 „ 80.7o 81.-^ MetaüiaueS . . .zu4'/, pCt. 56.— 56.50 Mit Verlos, v.J. 1839 205-50 206.— Mit Verlos. v,1.1854 zn 25^ fl. . . „4 „ 9450 95.50 MtVerlos. v.J. 1860 zu 500 fl. . . „ 5 „ 103.20 103.30 Mit Verlos. v.J. I860 zu 100 fl. . . „ 5 „ 104.- 104.50 Mit Verlos. v I. 1864 zu 100 st...... 128.- 128.30 Colno-3tenteusch. ,u 42 Lire »u»t. pr. Stilck.....23.50 24.^ Staatö-Domänen-Pfaudbriesc zn 120 st. o W. (300 ssr. 5 M.) in Silber pr. Stilcl . . . 117.75 118.- «HrundentlastunnS-Qbligationen. Für 100 st. Geld Waare Nieder-Oestcrrcich . . zu 5 pCt. 92.50 93.— Obcr-Ocstcrrcich . . „ 5 „ 91.-- 92.— Salzburg .... „5 „ 90.— 91.- Bühmeu .... „ 5 „ 92.- 92,50 Mähren....., 5 „ 90.50 91.^. Schlesien .... ,, 5 „ 90.- 91.- Steienuart . . . „ 5 „ 9l>.— 91.- Ungarn......, 5 „ 8l>,.'.0 81— Temeser-Vauat . . „ 5 „ 78 50 79.^. Eroaticu und Slavonien „ 5 „ 79,50 80__ Galizicu .... „5 „ 72.25 72.75 Sirbeubürgeu ... „ 5 „ 74.50 75.— Vnkovina .... „ 5 „ 71.75 72.25 Unq m. d. V,-C. 1867 „ 5 „ 78.50 7!'.— Tem.V.m,d.V.-E.1867„ 5 „ 76. - 76.50 Actieu (Pr. Stllct), Nalioualbanl......730.— 732,— Kaiser sscrdiimnds-Nordbllhn zu 1000 st. CM.....2332.-2336^ Credit-Austalt zu 200 fl, ö. W^ 295.20 29b 30 N lj,Escom.-Ges.zi'500si,ü,W. «« - 845.-Statseisenb.-Ges. zu 200 st.EM, Kais Elis Bah" zu 20L st. CM. 190 - - 1^0.^ Süd.-norbd.Ver.-B.200 „ „ 166.75 1b?.— Geld Waare Süd.St.-, l.-veu, u.z.-i.E. 200fl. ö. W. oder 500 Fr. ... 234.80 235, - Gal.Karl-l,'ud,-V. z.200fl.CM. 218 50 218.75 Vohm. Westbahn zn 200 fl. . 193 50 !94.— Oest,Don.-Dampfsch,-Ges.^« 557.- 578.- Oesterreich. Lloyd iu Trieft Z Z 320.— 321.— Wicn.Dampsm.-Actg, . '. . —.— 315.— Pester Äettrubrücle . . . , 685.— 699.— Anglo-Austria-Bant zu 20D st —.— --.— Lcmberg Czernowitzcr Actien . 186,50 18?.— Vcrstchcr.-Gcsellschast Tonau . 252,- Z55.- Pfandbriefe (für 100 fl.) National- < baut auf ^ vcrloübar zu 5V. '00 50 100.80 C. M. 1 Natioiialb.aufij.W.vcrlosb.5,, 96.- 96,25 Ung. Bod.-Crcd.-Nusl. zu 5'/. „ 92,25 92.50 > Alla. öst, Bodcu-Eredtt^'lustalt ! verlosbar ,^u 5°/« in Silber 109.2!. 109 75^ dtu.in33I.rilckz.zu5pCt,inö.W. 93.- 93,50^ Uose (pr. Stii<1.) ^ Geld W°a" Palssy zu 40 st, i). W. 35. - 36.^ Clary « 40 „ « . 37 50 35^' St. Genoiö „ 40 „ „ . 33.75 34.^ Windischgrätz „ 20 „ „ . 22.50 23.^ Waldstein „ 20 „ „ . 24 50 25.^ Keglevich „ 10 „ „ . 16,50 I?-^, Rudolf-Sliftnug 10 „ „ . 15... 1l',^ Wechsel (3 Mon,) ^ Nnasburg fttr 100 st, südd. W. 103,50 M.s" Franlfnrt a.M. 100 st. detto 103.75 10^ Haü'bnrg. für 100 Mark Vanlo 92 — ^ ^ Loudou für 10 Pf. Stcrliug . 124 50 1^><- Paria für 100 Francs . . . 49.50 49"" Vouvs der (Yeldsorten Geld Waare K. Miluz-Ducateu . 5 si. 8? tr. 5 st. ^i"' Napoleonsd'or . . 9 „ 95 „ 9 „ ^v ^ Nuss. Iniperialö . - - „ — „ ^ " ^, ^ ' Vereiuöthalcr . . 1 ., 84 „ 1 ,. ^' ^ Silber . . 123 „ 20 „ 123 ,. 40 " Kraiuische Grundeutlastuugs - Obligatiolicu, ^' vlltnotirmig: 86.50 Geld. 90 Waare