poštnina pIsLans v xolovini. Nr.27. Erscheint jeden 1., 10. und 20. 9. (24.) Jahrgang. Organ der Gotischen Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15 — Din. D.-OefterreiL: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Einzelne Nummern 2'— Dinar Dienstag, den 20. September 1927. Briefe ohne Unterschrift werben nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zuriickgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigrn-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Stramme AaWkrWn. Die Parlamentswahl ist nun vorüber und ihr Ausgang im Gottscheeischen ein zufrieden¬ stellender. Der bisherige Abgeordnete geistl. Rat Lkulj ist wiedergewählt worden. Die Wahl hat neuerdings dargetan, daß die Gottscheer Bauern¬ partei im Volke volles Vertrauen besitzt, daß ihre Anhänger wohl diszipliniert sind und politische Reife besitzen. Die Weisungen der Parteileitung werden in allen Gemeinden als verbindlich angesehen und dies selbst in den deutschen Ortschaften außerhalb des Gottscheer Wahlbezirkes. Auch die Langen¬ toner, Pöllandler, Tschermoschnitzer und Stocken¬ dorfer Gemeinde, sowie die Deutschen in der Se- mitscher und Maierler Gegend waren mit uns einerlei Gesinnung und haben für die Volkspartei gestimmt. Dieses einige Vorgehen ist hocherfreu¬ lich und in gleicher Weise ehrend für die Partei- leftung wie für alle ihre Mitglieder. Die mehr als 2000 deutschen Stimmen, welche für die Volkspartei im Gottscheer Ländchen abgegeben wurden, werden bei den weiteren Schritten un¬ serer Partei für die Interessen des Volkes be- deutend in die Wagschale fallen. Mit besonderer Genugtuung begrüßen wir bei dieser Wahl das stramme Milhalten der Tschermoschnitzer. Der Sozibruder Oberster, der noch wenige Tage vor der Wahl in einem Mar¬ burger sozialistischen Blättchen die ganze Tscher¬ moschnitzer Gegend für immer als seiner Partei zugehörig ausposaunte, steht nun blamiert da, und den Demokraten geht's nicht besser. Die Tschermoschnitzer haben sich durch ihre Stimmen¬ abgabe als gute Deutsche und als ruhig über¬ legende Leute erwiesen, die Einsicht genug haben, um ruhige, voiksfreundliche Arbeit von leerer Schimpferei und unnützer Schwatzerei zu unter¬ scheiden. Die paar anderen Eigenbrödler unter uns, die eigene Wege bei der Wahl gehen zu müssen für gescheit hielten, so die Schneller, Pestl, Koscher und etliche andere, kommen kaum in Betracht. Das Wahlergebnis in den einzelnen Wahl¬ orten war aber folgendes: An meine Wähler! Die Slowenische Volkspartei hat seit dem Bestände unseres Staates bei keiner Wahl so viele Stimmen aus sich vereinigt als wie bei den Par- lamentswahlen am 11. September. Eine Armee von 107.240 Stimmen hat ihre politische Ver¬ tretung in die höchste gesetzgebende Körperschaft den Kandidaten der Slow. Volkspartei anvertraut. Der politische Gottscheer Bezirk hat für seinen Kandidaten der Slowenischen Volkspartei mit 5129 abgegebenen Stimmen eine bisher uner¬ reichte Höchstziffer erzielt. Zu dieser imposanten Zahl hat im Gottscheer Bezirke viel die Gottscheer Bauernpartei beigetragen. Alle Gottscheer Ge¬ meinden weisen so schöne Wahlresultate auf, daß bei der prächtigen, disziplinierten Haltung aller Gottscheer die übrigen Kisten überhaupt nicht in Betracht kamen. In höchster Würdigung der groß- artigen Leistung der Gottscheer Wählerschaft fühle ich mich veranlaßt, für das erwiesene Vertrauen den innigsten Dank auszusprechen. Die feste Hal¬ tung der Gottscheer Wähler hat im Lande bereits einen so achtbaren Ruf erworben, daß diesmal keine Partei erst den Versuch wagte, an dem freundschaftlichen Bund zwischen Slow. Volks¬ partei und Gottscheer Bauernpartei zu rütteln. Von gegnerischer Seite hat man nach den Wahlen versucht, den Erfolg, den auch unsere Gegner anerkennen müssen, durch falsche Gerüchte herabzusetzen, um daraus anläßlich der bevor¬ stehenden Gemeindewahlen iür sich Kapital zu schlagen. Man behauptete, daß meine Person zur Sicherung des Erfolges im Gottscheer Land erst einen Revers mit vierzehn Punkten hätte unter¬ schreiben müssen. Ich stelle demgegenüber fest, daß weder von der Bauernparteileitung, noch von einer anderen Seite irgend eine schriftliche Ga¬ rantie von mir verlangt wurde. Gerade diese Tatsache erfüllt mich mit Stolz und legt das schönste Zeugnis ab von dem Vertrauen, das gegenseitig zwischen Volkspartei und Gottscheer Bauernpartei waltet. Alle Rechte und Interessen des Gottscheer Volkes zu vertreten, erachte ich als meine Pflicht und Sache meines Gewissens auch ohne Revers mit Unterschrift und Stempel. Für Männer, die ehrlich denken und treu arbeiten wollen, gibt es nur einen Revers und dieser lautet: Treue um Treue I Meine Wähler ehrend in Wort und Tat, zeichnet mit dem Ausdruck seiner Dankbarkeit Dolenjavas 17. September 1927. Karl 8kukj Reichstagsabgeordneter. Auf der „unteren Seite" und im Zentrum. Was vom Gottscheer Ländchen unterm Schlo߬ tor und diesseits des Friedrichsteins liegt, nennt der Gottscheer die „untere Seite". Dorthin zogen wir am Kleinfrauentag und zwar ein ganzes Fuder von Städtern und Nichtstädtern. Unser Ziel war zuerst die Nesseltaler Pfarrgemeinde. Beim Herrn Bürgermeister Wüchse kehrten wir ein und vor den hier in großer Zahl erschienenen Insassen entwickelten Gebietsabgeordneter Pfarrer Eppich, Parteiobmann Kresse, Dr. Arko und Ro- bert Ganslmayer die nächsten Aufgaben unserer Partei, die Stellung zur Wahl, den Beitritt zur Seite 2. landwirtschaftlichen Filiale, die Pflicht der För¬ derung der neuen Sparkasse und manches an¬ dere Die Schäfleiner schilderten nochmals das Elend ihrer plötzlich slawisierten Schale. Wir wollen hoffen, daß der frühere Zustand in nächster Zukunft wieder hergestellt wird. Alle Ausführun¬ gen fanden aufmerksame Zuhörer und die echt¬ deutsche Haltung der Nesseltaler bei der Wahl ist uns Beweis ihrer Treue auch für die Zukunft. Am Nachmittag eröffneten wir die Bespre¬ chungen mit den Graflindnern und Unterlagern. Männer und Frauen waren beisammen und das Interesse, welches auch letztere der Sache entge- genbrachten, war ein überraschend reges. So soll's sein. Männer und Frauen müssen geeint für die gleichen Ziele eintreten, dann braucht uns um die Zukunft Gottschees nicht bange zu sein. Die Reintaler, bei denen wir auch stehen blie¬ ben, begannen gleich den Abgeordneten äkulj hoch leben zu lassen, der ihnen in tatkräftiger Weise beim Bau des Dorfbrunnens zur Seite gestanden war. Eine weitere Empfehlung des Kandidaten war deshalb nicht nötig. Zum Dank sangen wir ihnen vom „Rinsequell zum Kulpastrand" und fuhren dann weiter nach Mozelj. Die anerkennenden Worte, welche namens der versammelten Mösler Herr Pfarrer Erker der Parteileitung widmete, betrachten wir als Beweis, daß auch hier unsere organisatorische Arbeit ge- würdigt und die Notwendigkeit einträchtigen Wir¬ kens eingesehen wird. Den Abschluß der Parteirundfahrt bildete die Wählerversammlung, die am 9. September abends im Zentrum des Ländchens, in der Stadt abge¬ halten wurde. Die deutsche Bürgerschaft hatte sich hiezu im Gasthause „Gruber" eingefunden und folgte mit sichtlichem Interesse den Aus¬ führungen des Parteivorstandes. In die nach- folgende Debatte über das Studentenheim, Unter¬ stützungsverein und das Spital griffen die Herren I. Pavlicek, Dr. Röthel, F. Schleimer und I. Stine ein, was in diese Angelegenheiten weitere Klärung brachte. Diese Schlußversammlung bot das erfreu¬ liche Bild geschlossener Einigkeit, weil an ihr wieder solche Mitbürger teilnahmen, die einige Zeit ab¬ seits gestanden waren. Möge dieses Zusammen¬ halten ein dauerndes bleiben. Mit vereinter Kräfte Walten wird das Schwerste leicht voll¬ bracht. Voranschlag des ZtraßenbeMsaus- schustes pro 1928. In der am 14. d. M. abgehaltenen Sitzung dieses Ausschusses kamen die anwesenden Mit« glieder zur Überzeugung, daß es mit den Straßen so wie bisher nicht mehr weiter gehen kann. Ein Blick auf die Finanzlage dieses Ausschusses wirkt schon derart erschütternd, daß wir auch der brei¬ teren Öffentlichkeit hier die volle Wahrheit ver¬ mitteln wollen. Voriges Jahr hatten wir eine 150°/oige Umlage auf die Grund-, Hausklassen- und Erwerbsteuer, eine 100°/oige Umlage auf die Hauszinssteuer und 150°/° auf die Erwerb¬ steuer von denjenigen Unternehmungen, welche der öffentlichen Rechnungslegung unterliegen. Hier bei uns die Trifailer, die Bank, Textilana usw. Die Basis, aus welche die Straßenumlage gelegt wurde, betrug für die Hauszinssteuer 61.612 Din, für die übrigen (Grund-, Hausklassen- und Erwerbsteuer) 66.543 Din und für die Erwerb¬ steuer der Aktiengesellschaften 217.185 Din. Um nun Halbwegs durchzuwursteln, genügte pro 1927 die vorerwähnte Umlage von 150 bezw. 100 °/o. Da kam der verhängnisvolle Z 82 des Finanzgesetzes, Amtsblatt 45 vom 26. April 1927, durch den verfügt wird, daß die Haus¬ zinssteuer und die Erwerbsteuer der Aktiengesell¬ schaften für Straßenumlage nur noch mit dem Höchstausmaße von 25°/o belegt werden dürfen GrnfHeer Zeitunn — Nr. 27. und daß dies rückwirkend, also schon für das Jahr 1927 zu gelten, habe. Auf diese Weise verlor der Straßenbezirksausschuß schon im laufenden Jahre 359.260 Dinar und nachdem für diese präliminierten Beträge bereits Anschaffungen in Regie und Schotter vorliegen, so mußte der Ausschuß, um Klagen vorzubeugen, beschließen, neuerdings eine Anleihe auszunehmen, um die schwer auf ihr Geld wartenden Lieferanten zu befriedigen. Solcherart geht der Ausschuß, mehr oder weniger ohne seine Schuld, mit ungefähr 500.000 Dinar Passiven in die neue Wirtschaft hinein und muß bei Zugrundelegung eines fünf¬ jährigen Tilgungsplanes pro Jahr 200°/« Straßen¬ umlage einheben, um nur die Schuld abzutilgen. Für das kommende Jahr jedoch sollte, weil die Hauptsteuerkraft von jetzt ab nur mit 25°/o be¬ legt werden darf, eine Umlage von 1230°/° bewilligt werden, doch entschloß man sich ein¬ stimmig, lieber nur etwa 60°/o des bisherigen Schotterquantums in Verwendung zu bringen und dafür 800 °/o Straßenumlage vorzuschreiben. Es wird jerdermann einleuchtend, daß unter dem Drucke dieser Tatsachen der Ausschuß nun alles aufbieten wird, um die größten Straßen¬ verderber vollständig auszuschalten. Dazu gehören die schweren Lastautos, welche ganz unberechtigt die Straßen in unverantwortlicher Weise aus¬ nützen. Während das eine Auto von KoLevska reka, das andere von Koprivnik und zwei in der Stadt schweren Fuhrwerksdienst abwickeln und hiebei bei weicher Straße mit ihren 5000 bis 7000 kg, in einem Falle sogar mit Beiwagen, was überhaupt vorschriftswidrig ist, die nicht überall grundierten Straßen durchdrücken, verfucht auch ein jämmerlicher Kasten, mit bedauernswerter Bereifung den Postdienst von Brod nach Kočevje zu versehen. Mit einem Worte, es braucht jetzt nur eine bisher üblich gewesene Nachsicht gegen¬ über diesen Autoungeheuern zu walten und wir werden nach diesen fünf Jahren nicht mehr das Vergnügen haben, überhaupt von Straßen zu reden. Hier muß darauf aufmerksam gemacht werden, daß im Sinne der bestehenden Vorschriften die Herren Gemeindevorsteher selbst verpflichte! sind, solchen Verkehr (bei weicher Straße) einzu¬ stellen. Der Straßenausschuß wird seinerseits rechtzeitig allen diesen Autobesttzern das Fahren zu gewissen Jahreszeiten einstellen. Die Straßen¬ abnützungsgebühren, welche gewisse Unternehmer ohnedies nichtzahlen wollen, stehen übrigens meinem geradezu lächerlichen Verhältnisse zum Ausmaße des Schadens, den diese Auto verursachen. In¬ folgedessen ist sich der ganze Ausschuß einig, daß man den ohnedies erdrückten Steuerzahler vor solchem Mißbrauche zu schützen hat. Und dies unter allen Umständen. Unter dem Zwange dieser Sachlage war es natürlich dem jetzigen Ausschüsse nicht möglich, die projektierten Straßen Stara cerkev-Gorenje-Stari breg usw. sowie KneLja lipa-Spodnji log und die Umlegung der Nesseltaler Straße für das nächste Jahr einzustellen. Es wurde im Prinzipe dies alles genehmigt, doch hängt dies vorderhand davon ab, wer und wieviel außer dem Lande und dem Straßenausschusse für diese Strecken bei¬ steuern wird. Diesbezügliche Verhandlungen werden eingeleitet. Mit dem Momente, in welchem die Gebietsversammlung die vorgesehenen Beiträge zu den Straßen wird leisten können, wird sich natürlich das ganze Bild wesentlich ändern und zwar zum Vorteile des Steuerzahlers und der Straßen. Auf jeden Fall aber muß auf den ganz ungerechten Zustand bezüglich Freilassung der großen Steuerzahler hingewiesen werden. Die Differenzierung von 25 °/o aus 1230 bezw. 800 ist eine derart ungeheuere, daß man sich wohl jedes Wort hierüber ersparen muß. J.ivrgans. X. Herbst. Einsam bleiche Herbstzeitlosen Tief im Wiesengrunde blüh'n, Über öde Stoppelfelder Späte Schwalben südwärts zieh'n. Aus den alten Waldeshängen Zögernd schleicht ein Bach zu Tal; Durch die dunklen Tannenkronen Irrt verblaßt der Sonnenstrahl. Zwischen kahlen Ginsterbüschen Ein verlass'nes Vogelnest, Wo die Salweid' ihre Zweige Mit dem Bächlein spiele» läßt. Traumverloren steht am Weiher Ein vergilbtes Heidekraut, Irgendwo im Erlenbusche Windverwehter Vogellaut . . . Oberlehrer Kans Snmperer. Das Einsammeln von Tischobst. Von Oberlehrer Hans Sumperer. Jeder Halbwegs für die Obstbaumzucht ein¬ genommene Landwirt muß seine Obstbäume kennen, nicht nur betreffs der Fruchtbarkeit, sondern auch betreffs der Sorte und ihres Wertes für den Verkauf und den häuslichen Verbrauch. Im Sinne habe ich besonders die Äpfel. Viele Arten gibt es, die als Tischobst gar nicht zu gebrauchen sind und die nur zur Mostbereitung und für den häuslichen Bedarf gut sind. Hie und da können wir sie auch zur Mostbereitung verkaufen, doch immer um einen niedereren Preis als das Tafelobst. Bei uns müssen wir uns heutzutage besonders um Tafelobst kümmern, weil wir für das viel mehr einnehmen und es auch immer leicht ver¬ kaufen können. An gutem Tafelobst ist alle Jahre Mangel, so daß für große Städte Obst sogar aus dem Auslande eingeführt werden muß. Bei uns würden wir für Tischobst viel mehr bekom¬ men, wenn wir es in größerer Menge pflegen und nur solche Sorten auswählen, die im Handel gesucht, also geschätzt sind. Heute gibt es in ver¬ schiedenen Dörfern schon solche Mengen Tafelobst von dieser oder jener Sorte, daß sie gesammelt leicht im großen abgeschickt werden könnten. So wie bei Milch! Was bedeutet ein einzelner Vieh¬ züchter mit seinen paar Litern Milch? Betrachten wir nur, wieviel ein ganzes Dorf oder mehrere Dörfer vermögen, wenn sie ihre Milch gemeinsam abgeben. Das Gleiche gilt auch beim Obst. Es braucht nur einer angemessenen Organisation. Beim Tafelobst ist es besonders wichtig, daß wir es von den Bäumen klauben und dann noch sortieren. Auch diese Arbeit soll uns nicht ver¬ drießen. Für solches Obst bekommen wir viel mehr. Das Tischobst muß gesund, unbeschädigt, unangeschlagen und nicht eingedrückt sein. In die Hand des Käufers muß das Obst ohne jeden Fehler kommen. In die Kisten müssen wir es sorgsam und eng einlegen, daß es auf dem Trans¬ porte nicht leidet. Diese kleine Mühe zahlt der erzielte höhere Preis. Vor allem aber ist nötig, daß das Obst ab¬ geklaubt wird. Das Schütteln oder sogar das Schlagen mit Stöcken, wie es bei uns bisweilen geschieht, muß beim Tafelobst gänzlich unterbleiben, weil das Obst bei solcher Behandlung beschädigt wird und nicht haltbar ist. Für den Handel kom¬ men nur ab-- und ausgeklaubte Äpfel in Betracht. Alle diese Arbeiten betreiben heute die Zwischen¬ händler, die dabei mehr gewinnen als der Land¬ wirt selbst, der das Obst geerntet hat. LilcWge Vertreter tüt meine la ffslrronleaux, Zalourien, Macken gttueftt. e.silmt, Srama« 6.5.S Jabhrana X-. Gottsch-rr Zeitung — Nr. 27. Sen; 3. Vas Jubiläum unseres Lebieizabgeortlneten sterrn geistl. Wes Zosel kppicb. Am Vorabend und am Tage der Feier meines Priester- und Pfarrerjubiläums sind mir von Seite meiner Pfarrkinder aus der Malgerer und Mitterdorfer Ge¬ meinde, von meinen geistlichen Mitbrn- dern, von der deutschen Bürgerschaft Gottschees und ihrer Korporationen, sei¬ tens der Gottscheer Bauernpartei und von Freunden außerhalb der engeren Heimat so zahlreiche Beweise von An¬ erkennung und treuer Freundschaft ent¬ gegengebracht worden, daß ich, außer¬ stande jedem einzelnen dafür zu danken, an dieser Stelle allen zusammen für alles herzlich danke. Josef Eppich Pfarrer und Keöietsabgeordneter' Sonntag den 18. September beging Herr geistl. Rat, Pfarrer Josef Eppich, sein 25 jähriges Jubiläum als Pfarrer der Mitlerdorfer Pfarr- gemeinde. Die bloß .als stille im kirchlichen Rah¬ men gedachte Feier gestaltete sich mit Rücksicht auf die führende und populäre Stellung des hohen Jubilares zu einer Volkskundgebung, an der sich Pfarrinsasfen, Stadtbürger und Landvertreter in edlem Wetteifer beteiligten. Die Feier wurde durch eine schon am Vorabend dargebrachte Ovation der Bevölkerung, Bürgerschaft und verschiedener Korporationen eingeleitet, welche allen Teilnehmern unvergeßlich bleiben wird. Um V» 8 Uhr verkün¬ dete vom Turme der melodische Dreiklang der Mitterdorfer Glocken den Beginn der Feier. Mit Einbruch voller Dunkelheit sammelten sich die zahlreichen Teilnehmer zum Festzuge, geleitet von der Mitterdorfer Feuerwehr, die aus diesem An¬ lasse das erstemal in ihrer neuen, schmucken Pa¬ radeuniform des Gottscheer Gauverbandes sich zeigte. Ihr folgte der Mitterdorfer Sängerchor, Gemeinde- und Ortsvertretungen sowie eine große Volksmenge. Während der Zug vom Gasthof des Herrn Povse aus sich in Bewegung setzte, zogen vom Bahnhof her die Gottscheer Bürger und der Ge¬ sangverein in Reihe und Glied in die Ortschaft ein und schlossen sich unter den Linden dem Fest¬ zuge an. Der Umzug um den Platz unserer idyl¬ lischen Ortschaft bot ein prachtvolles Bild. Die zahlreichen Lampions der Festteilnehmer leuchteten in die klare Nacht hinein, die lodernden Fackeln der Feuerwehr flammten in feurigem Widerscheine und die illuminierten Häuserreihen boten alles in allem den Anblick eines weiten Lichtermeeres. Unter den von den Linden her vernehmbaren Klängen der starkbesetzten Malgerer Musikkapelle bewegte sich der Festzug zum Psarrhose, wo in¬ nerhalb eines durch Feuerwehrreihen gebildeten Kordones die Honoratioren und Vertretungen aus Stadt, Land und Pfarrgemeinde sowie die Sängerchöre in musterhafter Ordnung Aufstellung nahmen. Der Sängerchor der Mitterdorfer Mäd¬ chen, verstärkt durch Lehrer- und Studentenschaft, eröffnete hier mit einem neueinstudierten Männer- chor „Froh soll dein Lied erschallen", dirigiert von Frl. Lehrerin Amalia Erker, die reiche Fülle der dargebotenen Gesänge. Der Gottscheer Ge¬ sangverein setzte mit einem Quartet ein, das einige ihrer besten Sänger, die Herren Josef Hönigmann, Gustav 'Verderber, Dr. Röthel und Oberlehrer Scheschark, unter ihrem Dirigenten Dr. Hans Arko in klarer Abtönung der Stimmen in vollendeter Weise zum Vortrag brachten. Gleichen Beifall fand der Männerchor „Nachtzauber". Die Kopf an Kopf bis zur Kirche sich drängende Menge lauschte in atemloser Stille den Gesängen der heimischen und Gottscheer Sängerschaft. Bei den folgenden Begrüßungsansprachen ergriff Herr Alois Kresse als Obmann der Gottscheer Bauernpartei als erster das Wort und übermittelte dein Ju¬ bilar Herrn Pfarrer Eppich die Glückwünsche des ganzen Ländchens. In ausführlichen Worten ge¬ dachte er in klarer und übersichtlicher Weise der Tätigkeit der Gottscheer Bauernpartei für das Wohl und Wehe unserer Heimat und der beson¬ deren Verdienste unseres Jubilares um Land und Volk, um unsere heutige geschlossene Ewigkeit, Stärke und glücklich-- polnische Orientierung. Als Landtagsabgeordneter habe Herr Pfarrer ein neues Feld für seinen unermüdlichen Eifer für sein Volk gefunden, dem er sich mit Hingabe aller Kräfte widme, sowohl in politischer wie in wirtschaftlicher Hinsicht. Der hohe Jubilar, der heute vom Vertrauen des ganzen Volkes getragen wird, sei unersetzlich geworden unserem Gottscheer Ländchen, weshalb sich die Glückwünsche auch mit Wunsch und Gebet verknüpfen, es möge der geehrte Jubilar Volk und Land in geistiger und körperlicher Frische noch lange erhalten bleiben. Zur Erinnerung überreichte der Herr Obmann eine wohlgelungene photographische Aufnahme des Gott- scheer Bauernparteiausschusses (Atelier Dornig). Für die Mitterdorfer Gemeinde brachte der erste Gemeinderat Herr Högler aus Unterloschin in markanten und herzlichen Worten die Glückwünsche und Gefühle der Hochachtung der Gemeinde zum Ausdruck. Herr Oberlehrer Johann Wittine ge- dachte in gewählten Worten der Verdienste des Jubilares als Seelsorger und Erzieher der Ju¬ gend und übermittelte die Glückwünsche des Lehr¬ körpers. Die Malgerer Gemeindevertretung wies durch ihre Herren Bürgermeister Eppich aus Kletsch und Gemeinderat Joses Plut aus Malgern auf den sie mit Stolz erfüllenden Umstand hin, in Herrn Pfarrer einen Sohn ihrer Gemeinde zu sehen, dessen Verdienste sie nicht besser glauben würdigen zu können, als durch die laut einstim- migen Beschlusses des Gemeinderates vom 14. September 1927 erfolgte Ernennung zum Ehren¬ bürger der Malgerer Gemeinde. Unter Beifall des Volkes überreichte der Herr Bürgermeister die Ehrenbürgerurkunde. Herr Dr. Georg Röthel überbrachte die Glück- wünsche des Gesangvereines, der mit kräftig ge¬ sungenem „Wir bringen ein Gut Heil!" einfiel. Als letzter Redner sprach Herr Friedrich Poväe als Obmann der Mitterdorfer Feuerwehr, der den Dank der Feuerwehren für die Bemühungen um die Bewilligung des Gauverbandes aussprach. Das dargebrachte dreimalige Hoch scholl brausend von Mund zu Mund der begeisterten Volksmenge wider. Herr Pfarrer Eppich — tiefbewegt durch die ihm erwiesene Ehrung — dankte in warmen Worten der Pfarrgemeinde, den Gottscheer Gästen, den Vertretungen von Stadt und Land sowie der Feuerwehr und den Sängerchören für die ihm dargebrachten Ovationen und versicherte, solange es nur seine Kräfte erlauben, nicht ermüden zu wollen in der Arbeit um sein Volk und seine Psarrgemeinde. Die Mitlerdorfer Sängerschaft brachte nun noch mir silberklarem Vortrag ein gesühlvolles Originallied „Am Himmel schimmert wieder" — Text von Frl. Lehrerin Marie Erker, in Noten gesetzt von Herrn Lehrer Alois Erker — als Ständchen. Noch einmal ließen die Städter Sänger sich hören in der schönen Volksweise des Liedes: „Heimat, liebe Heimat". Der familiäre Ton enger Zusammengehörigkeit zwischen Volk und Jubilant und Festteilnehmer belebte in schöner, ergreifender Weise die ganze Feier. So fand am Schluß auch der gesunde Volkshumor in dem Liede „'swar immer so" des Gottscheer Gesangvereines eine willkommene Aufnahme. Unter den Klängen der Malgerer Blechmusik, dirigiert vom Kapell¬ meister Siegmund, zerstreuten sich die Festteilnehmer in die einzelnen Gasthäuser, um der gehobenen Stimmung noch beim Wein ein Stündlein Rech¬ nung zu tragen. Im Gasthof des Herrn Petsche versammelten sich unter anderen auch die Gott¬ scheer Bürger und die Mitterdorfer Sängerrunde in Gegenwart des hochw. Jubilares zu einer ge¬ mütlichen Nachfeier. Die Gottscheer Streichmusik¬ kapelle Fidelitas, die schon vor Beginn der Feier den Herrn Jubilar im Pfarrhof mit einem Ständ¬ chen überrasch^, ließ auch jetzt wieder, vertreten durch fünf ausgezeichnete Kräfte, darunter die Herren Dornig jun., Asoli, Kautzky jun. und Karl Erker, ihre lieblichen Weisen ertönen. Die allseits animierte Stimmung löste noch eine Reihe von Ansprachen aus, unter Beteiligung der Herren Dr. Arko, Ganslmayer, Dr. Röthel und Erwi¬ derung des gefeierten Jubilares. Erst der 11 Uhr Nachtzug trennte uns von den Gottscheer Gästen. Die einmütige Geschlossenheit des Volkes, das sich in dankbarem und frohem Bewußtsein um ihren politischen Führer schart, erlebte an diesem Abende seinen schönsten Triumph. Lebten die alten Gottscheer noch, sie hätten ihre Helle Freude gehabt. Der Eindruck von der abendlichen Feier war ungeteilt in der Anerkennung, daß eine derartige Festlichkeit noch niemand hier mit¬ erlebt hat. Am Sonntag strömte bei schönem Herbst¬ wetter Volk aus nah und fern zur kirchlichen Feier. Alle geistlichen Mitbrüder des Jubilars aus dem Ländchen waren herbeigeeilt, die hoch¬ würdigen Herren Stadtdechanl Ferdinand Erker, geistl. Rat und Abgeordneter Pfarrer äkulj, Re¬ ligionsprofessor Stanonik, die Herren Pfarrer: der Altlager Anton Kleiner, der Nesseltaler Au¬ gust Schauer, der Mösler Josef Erker, der Rieger Josef Kraker, der Göttenitzer Josef Gliebe, der Ebentaler Xaver PavsiL, der Maserer Karl Kle- menäiä und der Reifnitzer Kaplan Karl Plott' Vor dem Einzuge in die Kirche begrüßte die ver- sammelte Schuljugend unter Leitung des Lehr- körpers, der Lehrkräfte Frl. Antonia Lok, Frl. Amalie Erker, Herr Josef Kleiner und Ober¬ lehrer Johann Wittine, den hochw. Jubilanten und überreichte ihre Glückwünsche nebst prächtigen Blumensträußen. Unter dem Spalier des Volkes geleiteten die hochw. Geistlichen ihren hohen Ju¬ bilar zur Pfarrkirche, wo unter der Ehrenpforte die Schülerin Maria Hönigmann den hochw. Jubel¬ priester mit einem Festgedichte begrüßte und ein Silberbukett überreichte. Beim Einzug in die prachtvoll geschmückte Pfarrkirche, die kaum die Menschenmenge fassen konnte — sämtliche Kor- porationen, auch die Mitterdorfer Feuerwehr und viele auswärtige Gäste waren erschienen — er- scholl vom Chore in vollen, irischen Tönen das Einzugslied „Sei gegrüßt, du Jubelpriester" (Text und Komposition von Frl. Amalia Erker). Der hochwürdige Herr Stadtdechant Ferdi¬ nand Erker bestieg die Kanzel, dieselbe, wo der hochw. Festredner vor 30 Jahren dem heutigen Jubilar auch die Primizpredigt gehalten hatte. In lebendiger Sprache und steigender Motivierung entwarf der hochw. Festprediger ein vollendetes Bild von der Hoheit und Macht des katholischen Priesters, das in der bescheidenen und würdigen Person unseres Jubilares im schönsten Lichte leuchte als eines wahren Gottes- und Volks¬ priesters. Auf alle Anwesende machte die Predigt einen tiefen und nachhaltigen Eindruck. Während am silbergrün geschmücktem Hochaltar alle geistli- chen Milbrüder dem hochw. Jubilar zum feierlichen Hochamt assistierten, gab der Sängerchor, bestehend aus den Mitterdorfer Chormädchen, den Frl. Leh- Seite 4' Gvttscheer Zeitung — Nr. 27. Jahrgang X. rerinnen, Studentenschaft und Hofräten, ein lautes Zeugnis von seinen hohen Leistungen. Zur Auf¬ führung gelangte die Güttler'sche Messe „Dir bester Vater". Als Einlagen brachte ein gemischter und ein Männerchor zwei Marienlieder „Erhebt in vollen Chören" und „Ave Maria" zum Vor¬ trag. Die Chöre ernteten allgemein hohes Lob, ein verdienter Lohn für die wochenlange, mühe¬ volle Einstudierung der Gesänge. Als Organist wirkte in altbewährter Weise Herr Lehrer Alois Erker, während Frl. Lehrerin Amalia Erker als Dirigentin Proben ihres tüchtigen Könnens gab. Nach Beendigung der kirchlichen Feier füllte sich der Pfarrhof mit Gratulanten aus Freundes¬ und Bekanntenkreisen. Bei dem mittägigen Fest¬ mahle nahmen auch die übrigen geistlichen Herren Gelegenheit, des hochw. Jubilanten zu gedenken. Herr Abgeordneter ökulj hob hervor, wie sich der geehrte Jubilar durch schwere Zeiten zur heutigen Stellung durchgerungen habe und in dem heutigen Feste nicht nur eine Jubilarfeier, sondern einen Sieg und Triumph des katholischen Gedankens sehe. In ähnlichen, gedankentiefen Aus¬ führungen ergingen sich auch die übrigen Herren, nicht zuletzt auch der poesievolle Ebentaler Pfarrer. Mit dem nachmittägigen Segen, wobei zwölf geistliche Herren mit dem hochw. Jubilar die Lau- retanische Litanei intonierten und der Sängerchor die letzten Grüße dem Jubelpriester zum Altäre hinabsandte in dem schönen Lied „Auf, mein Lied, dein Klang ertöne" (Text von Frl. Lehrerin Marie Erker, komponiert vom Herrn Lehrer Alois Erker), nahm die Feier ihren würdigen Abschluß. Noch einmal erteilte der hohe Jubilar unter des Chores kräftigen Tantum ergo-Klängen (Komposition von Frl. Amalia Erker) seinen priesterlichen Segen. Die Jubeltage sind vorüber. Möge aber der nachhaltige Eindruck der unvergeßlichen Feier tiefe Wurzeln schlagen im Volke, um die Bande zwischen Volk und Priester noch enger zu ver- schlingen, möge er aber auch dem hohen Jubilar Mut und Kraft geben, in seinem Wirken als Priester und völkischer Führer noch viele Jahre hinaus mit ungeschwächter Tätigkeit auf seinem idealen Posten auszuharren. Aus ^tadt und Land. KoLevje. (Der Besuch des Oberge¬ spans.) Montag den 19. September ist der Herr Obergespan Dr. Franz Vodopivec das erstemal in Gottschee zur Inspizierung der Ämter eingetroffen. Namens der deutschen Bevölkerung hat ihn die Leitung der Gottscheer Bauernpartei willkommen geheißen und ihm die gewünschten Ausschlüsse über die hiesigen Verhältnisse gegeben. — (NeuwahlindieStadtgemeinde.) Bei der Wahl, die am 30. Oktober stattfindet, wird es diesmal unter den deutschen Wählern wohl keine Außenseiter mehr geben, da es durch die bisherigen Geschehnisse doch jedem zum Be¬ wußtsein gekommen sein muß, daß sich der Deutsche zum Deutschen zu stellen hat, soll die heimische Bevölkerung wieder zu ihrem Rechte kommen. Jedes kleinliche Zerwürfnis, jede eigen¬ nützige Rücksicht soll da zur Seite treten, wo es sich ums Ganze handelt. Ihr Deutsche bedenket, daß derjenige, der sich so krampfhaft am Bürger¬ meisterstuhl hält, sich noch nie als ein Freund der Gottscheer gezeigt hat. Also Einigkeit tut not! — (Personalnachricht.) Der hiesige Be- zirkslierarzl Josef Bertoncelj ist nach UroZevac in Südserbien versetzt worden. An seine Stelle kommt her Max äribar, bisher Tierarzt in Sev¬ nica. — (Firmaregistrierung.) Beim Han¬ delsgerichte wurde das im Bau begriffene Jn- dustriewerk als „Textilgenossenschaft KoLevje" ein¬ getragen. Das erste Gebäude kommt bald unter Dach und soll dann noch Heuer eingerichtet werden. Beim Unternehmen, welches im Frühjahr weiter ausgebaut wird und gegen 1500 Arbeitern Be¬ schäftigung zu geben verspricht, ist ausländisches Kapital mit 40, inländisches mit 60 Prozent beteiligt. — (Statt Kanada — Argentinien.) Weil gegenwärtig die Auswanderung nach Ka¬ nada unterbunden ist, hat man in der Reifnitzer Gegend jetzt Argentinien in Südamerika zum Reiseziel gemacht. Dem ersten Zug dorthin hat ' sich auch eine Anzahl von Maserer Insassen an¬ geschlossen. — (Gesamtüberblick.) Das Wahlresultat hat, abgesehen davon, daß einige prominente Persönlichkeiten der vergangenen Parlamente hin¬ weggefegt pmrden, keine besonderen Überraschun- gen gebracht. Die Radikalen haben von ihren im Jahre 1925 erworbenen Mandaten 35 ein- gebüßt, was kein besonderer Verlust ist, wenn man bedenkt, auf welche Weise damals gewählt wurde. Die DavidoviL-Demokraten gewannen 28 Mandate; Radiä verlor 8 Mandate und sehr viel Stimmen, Pribiäeviä, Korošec und Spaho blieben ungefähr bei ihrem alten Besitzstand. Die kroa¬ tische Gruppe des ehemaligen Ministers Dr. NikiL ist vollkommen verschwunden. Die Deutschen er¬ höhten die Zahl der Mandate von 5 auf 6; im Wahlkreise Marburg-Cilli fehlten auf das deutsche Mandat bloß 137 Stimmen; in Syr- mien war es ebenfalls mit der Hand zu greifen. Der Gesamtüberblick ergibt, daß die Kraftver¬ teilungstabelle für das neue Parlament ziemlich dieselbe geblieben ist wie für das alte. Der Steuer¬ zahler fragt sich: Wozu die ganze so kostspielige Aufregung? Die Regierungskombination Vuki- Levic-Davidoviä-Spaho-KoroZec wird mit 194 Stimmen regieren können. Diese Stimmen waren aber auch ohne Wahlen vorhanden. — (Welche deutschen Abgeordneten wurden gewählt?) Am Sonntag gingen alle früheren Abgeordneten der Deutschen Partei als wiedergewählt hervor; neu hinzugekommen ist Dr. Simon Bartmann aus Pantschowa, der schon im Parlament des Jahres 1923 Abgeordneter war. Die deutscheü Abgeordneten im neuen Par¬ lament sind demnach folgende: Dr. Stephan Kraft, Dr. Hans Moser, Dr. Georg Graßl, Dr. Wil- Helm Neuner, Samuel Schumacher und Dr. Simon Bartmann. — (Unser früherer Abgeordneter geistl. Rat Pfarrer Karl 8 kulj) wurde mir großer Stimmenmehrheit wiedergewählt. Die Wahlen am 11. September brachten das, was wir von der schon so oft bewährten Par¬ teidisziplin des Gottscheer Volkes sicher erwarteten. Die Wahlbeteiligung war zwar nicht besonders groß, weil um diese Jahreszeit schon so mancher Wähler nicht mehr daheim ist; aber die Ziffern, die wir nachfolgend bringen, reden eine deutliche Sprache. Die Gottscheer sind nicht umsonst als politisch gut geschulte Leute bekannt. Diesmal hat sogar die Stadt ihren Mann gestellt. Das Ergebnis in der Stadt und Mahovnik, woselbst die von uns unterstützte zweite Wahlurne um 74 Stimmen mehr aufbringen konnte als alle übrigen Parteien, läßt uns mit Berechtigung hoffen, daß auch die kommenden Gemeindewahlen endlich das bringen werden, was man von disziplinierten Wählern und Volksgenossen sowie von allenfalls verbündeten Wählern erwarten muß. Die Wahlen mit ihrem unvermeidlichen Wahl¬ fieber sind vorüber. In Slowenien erhielt die Volkspartei 20, die Demokraten 4, die Pucelj- partei 1 und die Sozialdemokraten 1 Mandat. Die Partei der Deutschen des Marburger Kreises blieb leider mit 129 Stimmen unter dem Koeffi¬ zienten und brachte ihren verdienten Führer Dr. Mühleisen nicht durch, obwohl hiefür die Aus¬ sichten mehr als günstig gewesen waren. Leider hat dort wieder eine stattliche Anzahl von Deut¬ schen nicht gewählt, andere wieder wählten sozia- listisch, wodurch sie es ermöglichten, daß man in Beograd wieder einen sozialistischen Abgeordneten (als Muster) sehen wird. Die Radiäpartei verlor ihre bisherigen drei Mandate in Slowenien und scheint endgiltig vom slowenischen Boden hinweg¬ gefegt. Im ganzen wurden gewählt: 112 Radikale, 61 Davidoviödemokraten, 18 Muselmanen, 21 Slow. Volkspartei, 6 Deutsche, 60 Radiäaner, 23 Pribiäeviädemokraten, 9 Bau¬ ernpartei, 2 föderalistische Kroaten, 1 montene¬ grinischer Föderalist und 1 slowenischer Bauer (Pucelj). Voraussichtlich geht unsere Volkspartei wieder in die Regierung und es scheint die Hoffnung nicht unberechtigt, daß dieses Parlament endlich einmal arbeiten wird. Unserer Wählerschaft aber sprechen wir auf diesem Wege den herzlichsten Dank aus. Wir anerkennen mit Bewunderung den Parteigeist, der sie beseelt, und wir hoffen, daß sich das Verhält- nis zwischen Stadt und Land unter der muster- giltigen Führung der Hauptparteileitung der Bau¬ ernpartei auch weiterhin immer erfolgreicher ge¬ stalten wird. Nur in der Einigkeit liegt Macht und nur auf diese Weise können wir unsere wirt¬ schaftlichen und politischen Ziele, wenn auch lang¬ sam, verwirklichen. Ganz speziellen Dank jedoch sagen wir jenen Volksgenossen dort hinter dem Hornwaldmassiv, welche diesmal in Toplice und Lermoßnjice wacker ihre Zugehörigkeit zur Gottscheer Bauernpartei bekannt haben. Wir beglückwünschen speziell die Tschermoschnitzer, die diesmal der Volkspartei 100 Stimmen mehr gegeben haben als bei den Gebietswahlen. Alles in allem sind es mehr als 2000 Stimmen, welche wir der Volkspartei ga¬ ben und womit wir offen dokumentierten, daß wir in' jedem Wahlkampfe verläßliche und ehrliche Mitarbeiter sind. Mir hoffen aber auch, daß es der Volkspartei, die ja doch die einzig maßge¬ bende in Slowenien ist, nicht schwer fallen wird, die gerechten und dringenden Konzessionen zu gewähren, deren wir schon lange bedürfen und bei deren Erfüllung dem slowenischen Volke in gar keiner Weise Abbruch getan wird. — (Wählerversammlungen.) Knapp vor der Wahl durchfuhr eine achtzehnköpfige Ver¬ tretung unter Führung des Herrn Gebietsabge¬ ordneten Pfarrer Eppich die Ortschaften des Un¬ terlandes, um Versammlungen abzuhalten. Die Versammlungen waren recht gut besucht und mit größter Aufmerksamkeit lauschte alles den Vor¬ trägen der Redner. Überall kam unverkennbar die Dankbarkeit der Zuhörer zum Ausdrucke und wir sind fest davon überzeugt, daß sich diese Vor- träge insbesondere über landwirtschaftliche Belange recht oft und in allen Gemeinden wiederholen werden. Die Landwirtschaftsfiliale wird sorgen, daß in allernächster Zeit in sämtlichen größeren Orten Tierzuchtfachleute, sowie Fachleute für Acker- bau und Obstkultur Vorträge abhalten werden. Das unverkennbare Interesse für Einrichtung von Molkereien tritt derart offensichtlich zu Tage, daß es sich auf jeden Fall nötig erweist, schon jetzt durch Fachleute entsprechende Vorarbeiten zu ver¬ anlassen. Für letzteres kommt eine angemessene Fachpresse nebst Vorträgen in Betracht. Es steht zu erwarten, daß es der Bauernpartei mit Hilfe der neuen Spar- und Darlehenskasse gelingen wird, hier den Hebel richtig anzusetzen. — (Dem Beschlüsse der Landwirt¬ schaftsfiliale,) reinrassige Montafiner Jung¬ stiere einzusühren, folgte bereits die erste Tat. Der erste Jungstier ist angekommen und cs wird in näch¬ ster Zeit darüber verfügt, wem derselbe zugewiesen wird. Es ist der erste Schritt zur Einführung des Herdbuches für unseren Gottscheer Bezirk. Hoffen wir, daß wir es im Jahre 1930 bereits auf Jaoh--a:'o X . Gottiw--r Zcirnrg — Nr. 27. S?n; 5. SO^IO^t-VVLSO^ //6WL/§ML/S?kc-c'/c7r<. 7i ////V 'lV/Lc/?- einen ansehnlichen Stand von reinrassigem Mon- tasonervieh gebracht haben werden. Viehschauen und Prämiierungen werden seinerzeit genügend Anlaß zum Nachahmen dieser so rühmenswerten Anfänge bilden. — (Die Wahl in die Stadtgemeinde¬ vertretung) wird am 30. Oktober 1927 statt¬ finden. Jeder Wähler überzeuge sich in der beim Obmanne der Bauernpartei Herrn Alois Kresse ausliegenden Wählerliste, ob er wohl eingetragen ist. Die kommende Wahl hat bereits einige Köpfe vollständig verdreht. Es ist bezeichnend, wie jetzt wieder der Arbeiterstand, um welchen man sich seit' den letzten Wahlen wenig gekümmert hat, in den Vordergrund des Interesses rückt. Ganz be¬ sonders sind es die Kohlenwerksarbeiter, die stark an Zahl, als das Begehrenswerteste zu gelten scheinen. Wir ermahnen jene Arbeiter, welche Gottscheer sind, Einflüsterungen gewisser Leute nicht aufzusitzen. Die jetzige Wahl muß endlich einmal in der Stadt Ordnung schaffen. Der Grundsatz, daß die Korruption zu bekämpfen ist, gelte auch für uns. Nur vollständige Einigkeit und vernünftiger Zusammenschluß aller Gemeinde¬ insassen, welche sich in punkto Anständigkeir und Ehrlichkeit als zusammengehörig betrachten, kann in ein Gemeinwesen Ordnung hineinbringen und diese dann auch erhalten. Die Kandidatenliste der Gottscheer Bürger¬ schaft ist zusammengestellt und repräsentiert in jeder Beziehung. Daß es trotzdem noch Leute geben soll, die sich unserer Gegenliste verschrieben haben, ist kaum glaublich, doch würden wir ver¬ einzelte Fälle dementsprechend ad nota nehmen. — (Der Abbau des Gottscheer Ober¬ gymnasiums.) Mit dem 30. September wird der fünfte Jahrgang des hiesigen Obecgymnasiums aufgelassen und müssen die Studenten dieses Jahr¬ ganges um Aufnahme» am Gymnasium in Novo¬ meško bitten, da jenes in Ljubljana voraussichtlich keinen Platz haben dürfte. Durch diese Verfügung werden im Laufe der nächsten Jahre bedeutende Räumlichkeiten hier frei und es wäre schon heute angezeigt, dahin zu wirken, daß wir eine Anstalt mit dem Unterricht für gewerbliche Zweige, ver¬ bunden mit Vorträgen und Kursen für Landwirt¬ schaft, hieher bekämen. Angeblich soll es die Ab¬ sicht des Unterrichtsministeriums sein, der bereits fühlbaren Überproduktion von Halbintelligenz zu steuern. Man legt mehr Wert auf Erziehung zu praktischen Berufen, was schließlich auch richtig ist. Die vielen jährlich Heranwachsenden und au¬ tomatisch ausmaturierten Mittelschüler bilden be¬ reits heute eine schwierige Frage, da deren Un¬ terbringung unmöglich scheint. — (Gern geschehen.) Fr. Pecaver er¬ sucht uns, richtig zu stellen, daß er auf der Tscher- moschnitzer Wählerversammlung am 28. August l. I. nicht aus der Vorkriegszeit, sondern aus der Kriegs- und Nachkriegszeit einige Fälle erzählt habe. - (Schadenfeuer in Ribnica.) Vorige Woche ist gegen Mitternacht beim Rcifnitzer Kauf¬ mann Ovniä Feuer ausgebrochen und hiedurch lein Haus, das größte im Ort, samt Nebenge¬ bäuden sowie das psarrhöfliche Wirtschaftsgebäude dem Brande zum Opfer gefallen. — (Merke.) Schichtseife ist ooppelt wirksam, wenn die Wäsche mit „Frauenlob" eingeweicht wird. — (Zur Beachtung!) Die hiesige Bezirks¬ hauptmannschaft hat vor kurzem eine Kundmachung herausgegeben, auf die wir unsere Bevölkerung besonders aufmerksam machen, nm sie zum min¬ desten vor unliebsamen Unannehmlichkeiten zu be¬ wahren. Die Kundmachung hat folgenden Wort¬ laut: Ohne besondere Bewilligung der Werks¬ leitung darf die Bergbauanlagen oder ihre Be¬ triebsstätten niemand betreten, noch hier Pflanzen usw. sammeln. Dies wird wegen des ungestörten Betriebes mit Rücksicht auf die öffentliche Si¬ cherheit verboten, weil das Bergwerk schon seiner Natur nach Gefahren für jene Personen, die auf ihm nicht beschäftigt sind und auf ihm sich ohne Aufsicht ergehen, bietet. Übertretungen werden mit 10 bis 500 Din oder Arrest von 6 bis 14 Tagen bestraft. — (Eine neue Zündhölzchenfabrik in Slowenien) beabsichtigt die Aktiengesellschaft „Deska" in Novomesto zu errichten. Erzeugt werden schwedische Zünder. Die diesbezüglichen Verhandlungen mit ausländischen Fach- und Fi¬ nanzleuten verlausen so günstig, daß schon Heuer das Werk in Betrieb gesetzt werden soll. Stara cerkev. (M i l t erd orfer Nach, richten.) Am 9. September ist der 50 jährige Maurer Abel Cingerle von einem Stiere beim Brunnwirt so hestig an die Mauer gedrückt worden, daß der arme Mann bereits am 11. September den inneren Verletzungen erlegen ist. — Am gleichen Tage ist auch die 81jährige Gemeindearme Maria Stalzer gestorben. Stari log. (Gartenfest.) Bei dem am 28. August stattgefundenen Gartenfest der Altlager freiwilligen Feuerwehr war ein ganz schöner Reingewinn zu verzeichnen, welcher zur An¬ schaffung von dringenden Requisiten verwendet werden wird. Man dankt allen Anteilnehmern und Mitarbeitern. KoLevska reka. (R i e g e r W a h lerg e b n is.) Ein angesehener Slowene und Anhänger der selb¬ ständigen demokratischen Partei, also ein Wähler der dritten Kiste, äußerte sich vor kurzem hier und sagte, ich halte es für selbstverständlich, daß die Gottscheer die Wahlparole der Gottscheer Bau¬ ernpartei befolgen und die zweite Kiste wählen. Würden sie anders wählen, so wären sie keine Gottscheer. Am 11. September haben hier 76 die Parole der Gottscheer Bauernpartei befolgt und sich somit als Gottscheer bewiesen, 25 aber wählten die dritte Kiste. Die Mehrheit dieser 25 sind zwar Slowenen, doch waren unter ihnen auch Gottscheer, Gottscheer, die ihren Landsleuten in den Rücken fielen und Verrat übten. Wem einige lumpigen Dinare genügten, um für den Verrat der heimischen Sache bereit zu sein, der verdient für eine solche Handlungsweise nur ein Pfui! Das übrige Gottscheerland bitten wir aber, die Rieger nicht nach solchen Leuten zu beurteilen. Dolga vas. (Spende.) Als Beitrag zur neu hergestellten Antonius-Kapelle übersendeten die Grafenfelder Josef und Josefa Tomitsch aus Amerika 2 Dollar. Herzlichsten Dank. — (Die schwarze Gefahr) bedroht nun auch ernstlich die Grafenfelder Äcker. In letzter Zeit wurden einige Grundstücke durch Wildschweine ganz empfindlich geschädigt. Weil unser Jagd- Pächter diese Schweine nicht abschießen läßt, ap- pellieren wir an die Behörden, hier dem Pächter einmal den Standpunkt klarzumachen. Die After¬ pächter haben — höret und staunet — nicht das Recht, Wildschweine zu erlegen. Wir Grafenfelder ersuchen unsere beiden Abgeordneten dringlich, einzuwirken, daß endlich einmal etwas Ernstliches veranlaßt wird, damit den Wildschweinen gehörig an den Leib gerückt wird. Wir wären sonst ge¬ zwungen, zur Selbsthilfe zu schreiten, und hiefür bieten sich uns mancherlei Gelegenheiten. HrLarice. (Hochzeit.) Am 8. d. M. ver¬ mählte sich hier der Tiefenbacher Paul Offak mit der Niederdorferin Maria Kromar. Viel Glück! — (Nachfrühling.) Die Maserer haben Heuer nicht nur einen Altweibersommer, sondern auch einen Altweiberfrühling erlebt. Infolge der großen Trockenheit verloren die auf dem steinigen Hügel Gruschnik stehenden Bäume ihr Laub schon im Juli. Seit dem letzten ausgiebigen Regen haben nun Linden und verschiedene Sträucher wieder einen frischen Blätterschmuck bekommen. Kintagenstand^am 31. Angust 1927 5,788.482'45 Jin übernimmt Einlagen auf kücbel unck Waufencker kecbnung ru vesten kecklngungen. üelväbrl varleben gegen 5lcberrteliung aurcft Aecbsel ocker Motbek b,njg „„a zcbnell. käuerliebe kreüite s°/°, Mcbselkreckite io "/<>,? Kontokorrent ir°/o. Hekdverkehr August 1927^52,297.333-88 Jin kulante kontolrorrentveMngilngen für Kaufleute. MMU kostenlose" »urcbfübrung Ser Intavuiatlou unck stempel- ,, j freibeit für Sie Zcbulckrcbeine.s W ' k > - kassastunüen von bald o' vis ir Ubr an allen Äerktägetü E 2. Spar- mul varlekenskasse, ..7L.. Seite 6. Gottscheer Zeituug — Nr. 27. Jahrgang XI. Das herrliche Grün sticht von der herbstlichen Umgebung auffallend ab. Lermo8njice. (Krankheiten.) Im Mo¬ nate August sind in Ribnik mehrere Personen an Ruhr erkrankt und wurden ins Spital nach Kan- dija überführt. Die Anstcckungskeime dürften vom alten stehenden Wasser (Wassermangel) herrühren. Von Srednja vas und Komarna vas wurden ei¬ nige Personen ins Spital geschafft, die typhus¬ krank waren. Die Häuser der Angehörigen wur¬ den in Kontumaz gesetzt. — (Für Bienenzüchter.) Wie wir er¬ fahren, soll im kommenden Jahre über die Bie¬ nenzucht ein neues Gesetz in Geltung kommen. Da in ditsem Gesetze auch das Überführen der Bienen auf die Heideweide geregelt wird, wäre es für die Bienenzüchter in hiesiger Gegend vor¬ teilhaft, wenn sie sich als Mitglieder beim Bie¬ nenzuchtvereine in Ljubljana bezw. Filiale Novo- mesto melden, damit sie dort ihre diesbezüglichen Wünsche vorbringen können. Bei genügender Mitgliederzahl könnte hier eine Filiale gegründet werden. Borovec. (Todesfall.) Am 4. September starb Margareta Poje aus Borovec Nr. 4, die Mutter des Herrn Dr. Franz Poje, Advokaten in Ljubljana, nach langem, geduldig ertragenem Leiden im Alter von 67 Jahren. Sie war eine gutmütige, christliche Frau. — (Wahlergebnis.) Bei der Wahl in das Parlament am 11. September erhielt die Volkspartei 90 Stimmen, die Demokraten 4. Die Beteiligung aus der Gemeinde Briga war schwach. Livold. (Besuch.) Aus Chicago ist nach 36 jähriger Abwesenheit zu längerem Aufenthalte angekormnen der amerikanische Bürger Franz Grill, ein gebürtiger Altsager, samt Frau, einer Lien- selderin. Aajndol. (S p e n d e n ausw eis.) Eine Sammlung unter Feuerwehrfreunden in Österreich wurde durch Hans Weiß vorgenommen und ergab folgende Beträge: Josef Staudacher 10 8, Jo¬ hann Verderber unv Franz Roth je 5 8 (alle drei in Linz), Matthias Staudacher 10 8, Georg Lacher 5 8, Herr und Frau Weinhäuptl 4 8, Georg Feuerstein 2 8 (alle in Steyr), Franz First, Karl Dörfler, Zieherberger, Hingerl, Leit- neter, Silotter je 1 c>, I. Nömeyr 2 8. Eine Sammlung in Koöevje durch Hans Schemitsch ergab: Alois Kresse, A. KajieL und Merkantilbank je 100 Din; Franz Verderber 30 Din, Alois Hönigmann, Franz Huber, Josef Hönigmann, Johann Macher je 20 Din. Allen Spendern sagt Dank der Wehrausschuß. Ljubljana. (Wer ein alkoholfreies Gasthaus eröffnen will,) wende sich an den Verein „Sveta vojska", Ljubljana, Poljanski nasip 10. Der Verein gibt Informationen un¬ entgeltlich. Retourmarke beilegen! — (Kurse für gärungslose Früchte¬ verwertung) werden auch Heuer während der landwirtschaftlichen Ausstellung stattfinden. Der erste Kurs wird am 19. September abgehalten. Teilnehmer wollen sich umgehend melden der „Brezalkoholna produkcija", Ljubljana, Poljanski nasip 10. — (Ausfuhr alkoholfreier Säfte.) Aus vielen Staaten herrscht rege Nachfrage nach alkoholfreien Säften. Die Genossenschaft „Brez¬ alkoholna produkcija" in Ljubljana wird schon Heuer mit der Ausfuhr derselben beginnen. — (Mützen für junge Helden.) Um der abstinenten Jugend ein viel begehrtes äußeres Abzeichen voller Enthaltsamkeit zu geben und der regen Nachfrage zu entsprechen, hat „Brezalko¬ holna produkcija" in Ljubljana mit Genehmigung des Unterrichtsministeriums für die Jugend hübsche Mützen hergestellt. Das Stück kostet 40 Din, bei größerer Abnahme erfolgt die Versendung gratis. Brooklyn. (Zum Abschied.) Da es mir voraussichtlich nicht möglich ist, anläßlich meiner Rückreise nach der teuren Heimat mich von allen meinen lieben Freunden und Bekannten persönlich zu verabschieden, sage ich ihnen auf diesem Wege für die Gastfreundschaft, die mir sowohl in den Vereinen, als auch von privater Seite jederzeit entgegengebrachl wurde, herzlichen Dank und Lebewohl. Josef Meditz. Briefkasten. Wach Gleveland. Der geschätzte Abnehmer unseres Blattes, der durch den Wiener Bankverein 4 Dollar überwiesen hat, ist uns nicht bekannt. Er möge sich melden, damit wir seine Bezugs¬ gebühren verbuchen können. Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev Schriitleiter: Carl Erker, Kočevje. Buchdruckerei Josef Pavlicek in Kočevje. DasKaus Mr. 28 inMessel'tal', welches sich samt Wirtschaftsgebäuden in gutem Zustande befindet, ist iamt einer halben Hube mit erstklassigen Ackern und einem Waldanteil zu verkaufen. Auskünfte erteilt aus Gefälligkeit Robert Gansl- mayer, Großweinh mdler in Gatlschee. MA IM- Maschinen K ».d ürlginal-Äaffenratler M zwei Qualitätsmarken von Weltruf offeriert zu günstigen Preisen und Zahlungsbedingungen Aranz Hschinkel, Kočevje. Lehrjunge wird sofort ausgenommen bei Tischlermeister Johann Tscherne in Gotenica Nr. 40. Usod Lsnsäa, kiorä- unä 8üäsmeiMs befördert die Deutschen mit den modernsten und schnellsten neuerbauten Schiffen Horääeutsvder Uoyä Alle Informationen unentgeltlich beim Vertreter Fore (Vtocan lffudtjaris, lAikIosiceva cesta 36. Spedition und Zollvermittlungsbureau Slovenia- Transport. Unsere liebe, herzensgute Gattin und Mutter, Frau Margarete poje geb. Stampfl Besitzerin in Moroöitz Ar. 5 hat uns am 4. September l. I. nach einem nur der Liebe und dem Mohle ihrer Familie und der Mitmenschen gewidmeten Leben für immer verlassen. Das Begräbnis der teuren Verblichenen fand am 6. September auf dem Mrtsfriedhofe in Morobitz statt. Ghre ihrem Andenken! e Worobtz, am S. September tycr. Kranz Boje, Gatte Mine Kahn (Los Angeles), I>r. Kranz Aoje (Ljubljana), Sesi Brennan (New Ilork), Kannes Boje (Buenos Aires), Here Kicketsiier (New Nork), Banki Boje (Morobitz) Kinder und alle übrigen Aerwandten. bMg l!. WM filisls (in äen Räumen 6er (Vlerkantilbanli) . Zentrale: Ljubljana. Filialen: Celje, Djakovo, Kodevje, Maribor, Novisad, Aktienkapital und Reserven: über 16,000.000 Dm Sombor, Spln, Äb-n-k Sarajevo. Einlagen: über 250,000.000 Dm. Verkehr: über 11.000,000.000 Din. Expo,Nur. Bled. M An- und Verkauf von Valuten und Devise» Einlagen in; kaufender Rechnung und auf Sparöüchek Wech. K-Lskompte. Lombardierung von jzu Tageskursen. gegen günstige Verzinsung. Wertpapieren. Hbermeisungen ins An- und Ausland raschest und billigst. Kulanteste Durchführung aller banktechnischen^Hperationen. DZIoderne AeuabladevorrrAtung ft««! u«iL Bild 2. Die Maschine bei der Arbeit Bild 5. Eine Abzweigung in der Heublaseleitung Durchlüftung finden solche Vie werden und auch schneller unter Dach und Fach zu bringen als bisher. Früher waren für die gleiche Arbeit je nach Höhe und Ausdehnung der Heuböden 8—1V Mann erfor¬ derlich, jetzt genügen bei Verwendung der vorerwähnten Gebläse 2—3 Leute, wodurch die übrigen für andere dringende Arbeiten auf dem Felds bzw.zur schnelleren Rechts: Bild 6. Streustroh-Schneide- und Blaseanlage hinter der Dreschmaschine Bild 3. Die Rohrleitung der Gebläseanlage nach höher gelegenen Böden Bild l. „Wilhelma'-Heubläser Bild 1. Verbindung zweier Rohrenden mittels einfacher Schelle Erledigung des Einfahrens von der Wiese frei werden. — Was diese Ersparnis zu einer Zeit bedeutet, in welcher jede einzelne Arbeitskraft dringend gebraucht wird, ist ohne weiteres klar. Bild 1 zeigt einen „Wilhelms" < Heu» bläser in der Seitenansicht; während wir in Bild 2 eine solche Anlage bei der Arbeit sehen, die von einem fahrbaren Elektromotor angetrieben wird; bei Vorhandensein von Motorpslügen verwendet man diese vorteilhaft zum Antrieb der Blaseanlagen, um so mehr, als cs für sie zu dieser geit meist keine andere Arbeit gibt und so ihre Wirtschaftlichkeit erhöht wird. — Wie aus Bild 3 ersichtlich, kann die Rohrleitung, welche aus einzelnen Blechrohren von 40 -50 Zentimeter lichter Weite ährend andere Wirtschaftszweige, insbesondere die Industrie, sich der pneumatischenFörderung seit langergeit mit gutem Erfolge bedienten, gewinnt diese in derLandwirtschaft erst allmählich an Boden. Auf der diesjährigen Wanderaus¬ stellung der Deutschen Landwirtschafts- Gesellschaft in Dortmund waren ver¬ schiedene Neukonstruktionen solcher Ge- bläseanlagen zu sehen,die allgemeineBe- achtung fanden, weil sie es ermöglichen, z. B. die Heuernte mit einer erheblich geringeren Anzahl von Arbeitskräften besteht, in jeder Weise den vorhandenen Baulichkeiten angepafit und je nach Bedarf verlängert oder auch ohne Schwierigkeiten auf andere Böden verlegt werden. — Falls eine genügend große Antriebskraft zu Gebote steht, ist es möglich, das Heu 2vg m und weiter zu blasen. Die Verbindung der einzelnen Rohrenden mittels eines einfachen Verschlusses ist schnell und sicher vorzunehmcn (Bild 4), der auf Bild 5 dargestellte Abzweig ermöglicht es, durch Umschalter! einer Klappe ohne weitere Umstände auch einen weiteren, etwa seitlich entfernter liegenden Boden zu beschicken. Mit dem vorstehend beschriebenen Hcubläser „Original Wilhelm«" wird ein Fuder Heu von 25 gentnern in etwa zehn Minuten mit nur drei Mann Bedienung entladen und aus den Boden gebracht, wobei durch den hohen Druck in der Rohrleitung gleichzeitig noch eine intensive des Fördergutes stattfindet. Eine weitere Verwendung Gebläse in der Dreschzeit. (Bild 8) als kombinierte Streustrohschneide- und Blaseanlagen an Stelle der Presse oder Les Strvhbinders hinter der Dreschmaschine ausgestellt. Mit einer sinnreich konstruierten Schneide¬ vorrichtung ausgestattet, können sie das aus der Dreschmaschine kommende Stroh, wie die Bezeichnung der Maschine sagt, sowohl zu Streustroh als auch zu langem Kuh¬ häcksel zerschneiden und auf entfernter ge- legens Böden blasen; ebenso dienen sie zur Zerkleinerung von Grünsutter und zum Blasen in die Silos. Nach Ausschaltung des Schneideapparates kann die gleiche Maschine auch zum Blasen von Heu, Häcksel und anderen spezifisch leichten Stoffen verwendet werden. F. M. Baetcke. ' U Mäher mit und Matzhaken, daneben die Binderin Das Mähen mit der Sense Grasmäher mit Handablage ist einzweiter Sitz nötig, damit einMannnebendem Kutscher die abgeschnittenen Getreidehalme mit einem besonderen Rechen in der Richtung des Messers auf die Plattform legt, und wenn sich eine Garbe Ge¬ treide darauf angesammelt hat, diese nach hinten in die Stoppeln gleiten läßt. Diese Maschine sollte noch mehr als bisher Verwendung finden, da sie vielAr¬ beit erspartund eine vielseitigeVerwendung ermöglicht, DieSchneidevorrichtung beim Getreidemäher mit Selbstableger ist ebenso wie bei dem Grasmäher, nur stehen die Finger weiter auseinander. Das geschnittene Getreide wird auf Von Landw.-Lehrer Bley, Burgsteinfurt (jV>on der Sichel zumBinde- mäher, ein Gegenstück zur Entwicklung des Pfluges von der einfachen Form eines ge¬ krümmten Stockes zum Kraft- Pflug, Wie die Landwirtschaft in srüheren Zeiten nur einfache Ackergeräte kannte, so waren auch einfache Geräte zum Ab¬ schneiden der Frucht in Ge¬ brauch. Mit der Sichel, einem gekrümmten Metallblatt mit glatter oder für harte Pflanzen mit gezahnter Schneide, wurde das Getreide geschnitten, gum Schneiden von 1 da Getreide sind je nach Fruchtstand 15 bis 2Ü Arbeitstage ersorderlich. Der Schnitt mit der Sichel bietet denVorteihdaß dieHalme nur wenig aus ihrer gleichmäßigen natürlichen Lage kommen. Für die Ernte sehr kleiner Flächen wird sie noch heute gebraucht. In einigen Gegenden des Aheinlandes, Ostfrieslands und Westfalens wird bas Sichet, die Haustchte, verwendet, welche aus einem mit der rechten Hand geführten kurz¬ stieligen, sensenartigen Gerät und dem mit der linken Hand zum gusammenfassen des Getreides benutzten Haken, dem Matzhaken, besteht, gum Mähen von Lagergetreide ist es vorzüglich geeignet. In allen anderen Fällen leistet die Sense, die zwar den Ausfall der Früchte vermehrt, mehr Arbeit. Ein Mäher kann v,5 Ku Getreide je Tag abmähen. Bei der Verwendung einer Gestellsense zum Mähen auf Schwad erhöht sich noch die Leistungsfähigkeit. Mit der Mähmaschine wird der Schnitt am schnellsten ausgesührt. Verschiedene Arten der Mähmaschine finden Verwendung. Der Grasmäher empfiehlt sich zum Getreidemähen hauptsächlich in kleinen Wirtschaften, in welchen auf eine vielseitige Benutzung der Mähmaschine naturgemäß großer Der Wurzelheber wird in die aufgeweichteErdschichtgedrückt Durch diehalbe Umdrehung des Hebers kommt die gwiebel samt Wurzelfasernund Stiel nach oben Wert gelegt wird und die Anschaffung einer Getreidemähmaschine neben einem Grasmäher nicht lohnend ist. Die Grasmaschine wird zum Getreide- mähen miteinerVorrichtung zurHandablage versehen. Bei der Handablage wird in dem Mefferbalken nach hinten zu eine Lattenplattform angebracht und in dem äußeren Ende zweckmäßig noch eine Vorrichtung zum Abteilen der Getreidehalme, so daß das gemähte Ge¬ treide von dem stehenden gut getrennt wird. An dem die Plattform gelegt. EineauSAechenflügelnbestehende Ablegevorrichtung gestattet, daß die Garbengrötze be¬ liebig bestimmt und dem Stande des Getreides leicht angepatztwerdenkann.DievvllkommensteMähmaschine ist der Bindemäher, der das geschnittene Getreide in fertigen Garben in die Stoppeln fallen läßt. Sie erfordert die sorgfältigste Behandlung, erspart aber viel Arbeit, so daßseineAnschaffung in nicht zukleinenWirtschaften sich außerordentlich lohnt. xartossetpstug fahren, auf deren Radachse die Pflanzweite von Furche zuFurchebequem eingestellt werdenkann. BeimHäufeln wird der Pflug mit einem Einradversehen. Die geteil¬ ten Schars und das gezackte Streichbrett Kümmeln Sohle und Furchenrand, so daß die Verdunstung auf ein Minimum beschränkt wird. Bei der Ernte wird der Pflugkörper tief gestellt und dient zum Aufteilen der Kartoffelreihen. Joseph Braun. Ern neuer (