Laiblichtr Tagblstt. Redaetion und Expedition: Bahnhofgasse Nr. 15. Nr. 119. ESESIiSri Montag, 26. Mai 1879. — Morgen: Johann P. 12. Jahrg. Mit bet Post: Sanzjiihr. fl. 12. ° z-igrn bi» 6 Seilen 20 kr. u Vor den Reichsrathswahlen. Mit kaiserlichem Patente vom 22. d. wurde das Haus der Abgeordnete!, des Reichsrathes aufgelöst und unter einem die sogleiche Einleitung und Durchführung der Neuwahlen angeordnet. Im Herzogthume Krain werde» die Landgemeinden am 24. Juni, die Städte und Märkte am 30. Juni, die Handels- und Gewerbekammer für Krain am 1. und der Großgrundbesitz am 3. Juli l. I. zu den Wahlen schreiten. Es beginnt nun ein regerers politisches Leben. Die klerikalen und nationalen Wahlkreise durch-strömt bereits seit einigen Tagen eine höhere Temperatur, und heute tritt in Krain auch die verfassungstreue Partei in eifrige Action. Die Versassungspartei wird, wie in den Vorjahren, auch diesmal'an den Wahlen lebhaften Antheil nehmen und durch ein geschlossenes, auf Eintracht basiertes Vorgehen der Gegenpartei den Vorrang abzugewinnen haben. Die Anhänger der Verfassungspartei werden auch diesmal den Landklerus im Lager ihrer politischen Gegner finden; es heißt also, mit ganzer Kraft, vollzählig und einstimmig den Feind aus dem Sattel zu werfen. Einigkeit und Eifer seien die Losungsworte, die uns zum Ziele führen! Die Czechen appellierten zu wiederholten malen an die Regierung, diese möge sich bereit finden, den Czechen für den Eintritt in das Parlament Zugeständnisse zuzusichern, die Regierung jedoch ließ beit Parteiführern kundgeben, daß von irgend welchen Zugeständnissen, welche als eine Vorbedingung für die Beschickung des Reichsrathes zu beuten wären, absolut weder jetzt noch später die Rede sein könne, daß sie aber, ohne jedoch sich im Einzelnen die Hände binden zu wollen, vollständig bereit sei, alle Concessionen zu acceptierm, für welche die im Reichsrathe erschienenen Czechen die Zustimmung des Reichsrathes zu erwirken vermöchten. In einigen politischen Kreisen wird der Ansicht Ausdruck verliehen, daß der Gang der Czechen nach Wien nur bedingungsweise ein Gewinn ist und unter Umständen sogar zum schweren Nachtheile für die fortschrittliche Sache ausschlagen kann. Es hängt eben alles davon ab, in welcher Weise die übrigen Nationalitäten, darunter insbesondere die deutsche, ihr Wahlrecht ausüben. Geht der Herzenswunsch gewisser Kreise in Erfüllung, gelaugt in den Reichsrath eine recht große Anzahl jener unentschiedenen Naturen, denen der Wille des Ministeriums Gesetz ist, dann bildet der zuletzt geschilderte Theil der czechischen Abgeordneten eine vortreffliche Ergänzung dieser Gruppe von Jasagern, und wir mögen nur getrost alle Hoffnungen wieder einsargen, die wir auf den nächsten Reichsrath gesetzt. Nur die Wahl möglichst vieler fortschrittlicher Kandidaten, welche im Vereine mit dem besseren Theilen der Czechen eine achtunggebietende Macht darstellen, kann dem Vorbeugen. Die Schlußfolgerung aus dem Gesagten lautet mithin: Der Eintritt der Czechen in den Reichsrath ist für die liberale Sache nur dann ein Gewinn, wenn sie in demselben eine geschlossene Opposition vorfinden, welcher sich die freisinnigen czechischen Abgeordneten anzuschließen vermögen. Im anderen Falle — das heißt, wenn wieder die Halben und Muthlosen die erste Violine spielen, droht er ein direkter Nachtheil zu werden. Mögen die Wähler dies allerwärts wohl beherzigen. In ihre Hand ist es gelegt, die Sache zu diesem oder jenem Resultate zu führen. Aus dem czechischen Lager. Vor kurzem überraschte der Declarant Freiherr v. Villani die czechischen Wahlkreise mit einer Broschüre, in welcher die Forderungen der Czechen formuliert werden wie folgt: 1.) Die Bildung einer staatsrechtlich gegliederten Völkergruppe (das heißt zu deutsch: die Vereinigung von Böhmen, Mähren und Schlesien). 2.) Ein Wahlgesetz, welches die Mandate nach nationalen Eurieu vertheilt (das heißt, welches den Böhmen und Deutschen je eine fixe Anzahl von Landtags- und Reichsrathsmandaten zuspricht). 3.) Ezechisierung der deutschen Prager Universität oder Errichtung einer czechischen Universität neben der deutschen. 4.) Ereiernng eines böhmischen Hoskanz -lers, an dessen Statt die Czechen eventuell einen Minister für Böhmen acceptieren würden; 5.) und letztens endlich die Krönung als König von Böhmen, welche naturgemäß die Anerkennung des böhmischen Staatsrechtes in sich schließen würde. Dieses Programm ist wahrlich nicht geeignet, an dasselbe den Faden der Verständigung zwischen den Deutschen nnd Czechen anzuknüpfen. Das Land der ltoruna öeskä darf keinen Staat im Staate bilden. Politische Uebersicht. Graf Andrassy soll sich, wie der Grazer „Tagespost" ans Wien mitgetheitt wird, geweigert haben, die ostrnmelischen Abgesandten, welche ihre bulgarischen schmerzen auch nach Wien getragen, zu empfangen. Der junge Fürst von Bulgarien hat ihnen eine Audienz nicht versagt, ihnen aber offen erklärt, daß er nicht in der Lage sei, ihren Wünschen gerecht zu werden. Ihrer Bitte um eine zweite Audienz nach der Abweisung im auswärtigen Amte hat er nicht stattgegeben. Im ungarische n Reichstage wurde an den Ministerpräsidenten nachstehende Interpellation gerichtet: 1.) Ist es wahr, daß bezüglich der Novibazar-Frage eine Convention zwischen beiden Regierungen zu staube kam? 2.) Worin besteht das Wesen dieser Convention? 3.) Beabsichtigt der Herr Ministerpräsident im Sinne des § 8 des Gesetzartikels 12 vom Jahre 1857 den erwähnten internationalen Vertrag dem Abgeordnetenhause zu unterbreiten?" Ieuisseton. Margarethe Ferner. Erzählung von Walter Stahl. (Fortsetzung.) Am ändern Morgen ging die Kleine schon frühzeitig zu Jane, deren Wohnung Fenster nach der Straße hinaus hatte. Es währte auch nicht allzulange, bis sie mit dem Rufe: „Die fremde Dame, liebe Mutter!" zu der letzteren herein-sprang. Gleich darauf öffnete sich die Thür, und eine sanfte Stimme fragte nach der Witwe Ferner; Margarethe ging zutraulich auf die Fremde zu und führte sie cm das Bett der Mutter, welche, mit einer Näharbeit beschäftigt, aufrecht saß. Die Dame zog einen Stuhl näher an das Bett der Kranken heran, setzte sich nieder und begann ein Gespräch mit derselben. Nachdem in dieser Weise wol eine gute Stunde verflossen war, erhob sich die Dame wieder; sie hatte Frau Ferner versprochen, ihr Näharbeit zu senden, welche sie weniger angreifen wurde und wobei der Verdienst ein besserer sei. Dafür hatte sie für täglich einige Stunden um die Gesellschaft der kleinen Margarethe gebeten, und war ihr solches gern zugestanden worden. Es war der armen Frau, als habe Gott ihr in der Fremden eine Beschützerin für ihren Liebling gesandt, und keine Sorge um die Zukunft ihres Kindes beunruhigte sie mehr feit der Stunde, da diese ihr Haus betreten. Schon häufig, wenn Mrs. Mawbrey, dies war der Name der Dame, die Kleine, wie es oft geschah, selbst zurückführte zu ihrer Mutter, hatte die letztere die Absicht gehabt, davon zu sprechen, daß das Kind nicht ihr eigenes sei, aber immer wieder hatte sie es verschoben. Sie konnte es nicht über sich gewinnen, dem lieblichen kleinen Wesen zu sagen: „Du bist nicht mein Kind, sondern ein Findling, der keinem angehört!" Nein, so lange es noch nicht unumgänglich nothwendig geworden, wollte sie schweigen — das Geheimnis vor ihr wahren bis zur letzten Stunde. So verging der Sommer, und als es Herbst wurde und die Bäume ihr Laub verloren, da nahte sich auch der armen Schwindsüchtigen der Befreier ihrer Leiden. Ein scheinbares Aufleben, wie das letzte Aufflackern einer Kerze, welche erloschen will, sandte der Todesfürst als seinen Vorboten, dann trat er selbst an das Schmerzenslager, um die Vielgeprüfte in seine Arme zu nehmen und sie sanft hinüberzuführen in das Reich des Friedens. Eine Stunde vor ihrem Tode hatte die Witwe zu Mrs. Mawbrey geschickt und ihr mit kurzen Worten Margarethe's Geschichte, so weit ihr diese selbst bekannt, erzählt und ihr zu gleicher Zeit einen hölzernen Kasten übergeben, welcher das Eigenthnm des Kindes und ihres seligen Mannes Fernrohr enthielt. Das letztere hatte Frau Ferner die Dame gebeten, um ihrethalben zu bewahren. Nachdem der Tod die müden Augenlider der Sterbenden für immer geschlossen, hatte Mrs. Mawbrey das weinende Mädchen in ihre Arme genommen und es mit heimgeführt in ihr Haus, woselbst es von nun an ein Asyl finden sollte. Der deutsche ReichSrath genehmigte die im Tarifentwurfe aufgestellten Getreidezölle, er hat den mäßigeren Getreidezoll von 40 Pfennigen per Doppelzentner votiert. Die „Presse" bemerkt zu diesem Votum folgendes: „Wenn eS bei diesem Zolle für die Getreide-Einfuhr nach Deutschland sein Bewenden hätte, so wäre die Sache für die Getreideproduction und den Getreidehandel Oesterreich-Ungarns nicht von allzu ernster Bedeutung. Der Zoll wird eben in normalen Jahren, trotz der Spezialstatistik des deutschen Reichskanzlers, von den deutschen Consu-menten getragen werden. Schwieriger liegt der Fall, wenn der Getreidezoll auch auf den Transitverkehr ausgedehnt werden sollte, und deshalb ist die wichtigere Entscheidung des Reichstages noch zu erwarten. Die österreichische Getreidebranche hat sich auch durch das gestrige Berliner Abstimmungsresultat nicht sehr alterieren lassen. Sie findet, daß der Getreidezoll und das Sperrgesetz als Projekt schon seit einiger Zeit das Exportgeschäft wesentlich animiert haben, und sie gibt sich aus demselben Grunde für den Rest des laufenden Jahres — der Getreidezoll kann erst Neujahr 1880 in Kraft treten — den besten Hoffnungen hin; für das weitere schon jetzt zu sorgen, fühlt sie sich nicht berufen." Die internationale Kommission behufs Regulierung der Grenze zwischen Montenegro und Albanien hat ihre Verhandlungen unterbrochen, nachdem die türkischen Delegierten wegen einer Meinungsverschiedenheit ostentativ aus der Kommission ausgetreten sind. Die Ursache des Bruches ist der mißglückte Versuch der Pfortenkommissäre, die Grenze vermittelst einer Aenderung des Namens eines Gebirges zugunsten der Türkei zu verrücken. Sämmtliche Delegierte, mit Ausnahme der Türken, siud dafür, daß der Topal-Berg die Grenze bilde. Alle Kommissionsmitglieder telegrafierten an ihre Regierungen um Verhaltungsmaßregeln. Die „Times" erfahren, daß dem afghanischen Friedensvertrage zufolge England die Thäler des Kurum, Sibi und Pischin als übertragen, nicht als annektiert behandeln, daß es dem E.inr den Ueberschuß der Einkünfte abführen werde und demselben vorbehaltlich der strikten Ausführung des Vertrages 120,000 Pf. Sterling als jährliche Subsidie garantiere. Tagesneuigkeiten. — Urlaubs a nt ritte. Sicherem Vernehmen nach wird der Minister des Aeußern, Graf Andrassy, am 1. Juni einen dreimonatlichen Urlaub antreten. Der Leiter des Preßbureaus des auswärtigen Amtes, Hofrath Baron Falke von Mrs. Mawbrey war die Gattin eines wohlhabenden Fabrikbesitzers, dessen zweite Frau sie war. Vor ungefähr zehn Jahren war die jetzige Mrs. Mawbrey, eine Deutsche von Geburt, in das Haus ihres späteren Gatten eingezogen, um die Pflege und Erziehung seines damals sechsjährigen Knaben zu übernehmen. Die innige Liebe, mit welcher der kleine verwaiste Henry bald an seiner jungen Erzieherin hing, und die vielen Eigenschaften, welche Mr. Mawbrey sonst noch an der jungen Deutschen zu entdecken glaubte, bewogen den reichen Mann, den Mangel irdischer Güter zu übersehen und dem armen Mädchen seine Hand am Altäre zu reichen. Mr. Mawbrey hatte seine Wahl nicht zu bereuen; er hatte den süßen, berauschenden Traum wirklich echter Liebe bereits ausgeträumt; der Tod hatte ihm sein Kleinod entrissen und ihn gelehrt, daß keinem von uns solch' vollkommenes Glück vergönnt ist, entweder wir erreichen es nie, oder wenn uns ein kurzer Einblick in das Paradies gestattet worden, so schließt sich die Pforte gewiß mit furchtbarer Grausamkeit wieder vor unfern Augen. Was ihn mit seiner zweiten Gattin ver- Lilienstein, hat am 23. d. M. einen zweimonatlichen Urlaub angetreten. — Personal Nachricht. Der Reichsrathsabgeordnete Dr. Giskra liegt in Baden bei Wien höchst gefährlich krank darnieder; an dessen Aufkommen wird gezweifelt. — Wichtige Erfindung für Aerzte. In den ärztlichen Kreisen Wiens erregte die geradezu „epochemachende" Erfindung eines jungen Dresdner Arztes Dr. Nitze gerechtes Interesse. In der jüngsten Sitzung der k. k. Gesellschaft der Aerzte producierte der kaum 30 Jahre zählende Mann unter einem seine Entdeckung betreffenden Vorträge den von ihm erfundenen neuen elektrischen Beleuchtungsapparat, mittelst welchem man die Lichtquelle direkt in das zu beleuchtende Organ des menschlichen Körpers (Harnblase, Mastdarm, Schlundröhre, Magen re.) einführen und durch Einschaltung einer entsprechenden Lmsencombination in das einzusührende Instrument zugleich eine Vergrößerung des Gesichtsfeldes erzielen kann. — Banknote nfabrication. Ein Schmied in dem zur Provinz Udine gehörigen Städtchen Bnja hat seit Jahren das einträgliche Handwerk der Erzeugung österreichischer Banknoten betrieben und die Falsificate in die angrenzenden österreichischen Kronländer zu schmuggeln gewußt, ohne daß es der italienischen Behörde gelang, seinem Treiben auf die Spur zu kommen. Seine auf photographischem Wege erzeugten Zehnernoten sind schon bei den Gerichtshöfen in Görz, Laibach, Klagensurt, Graz und Wien bekannt, und es sind deren bereits mehr als 200 Exemplare in die Hände der Behörden gelangt. Unter den in den südlichen Kronländern beschäftigten italienischen Ziegelarbeitern war es ein öffentliches Geheimnis, daß man bei dem Schmied in Buja Zehnernoten mit einem bedeutenden Disagio zn kaufen bekomme. Bei den wiederholten Strasverhandlungen gegen Verbreiter solcher falscher Noten ist den österreichischen Gerichten die Bezugsquelle derselben bekannt geworden, und auf Verwendung des österreichischen Justizministeriums hat die italienische Behörde kürzlich den Schmied verhaftet. — Aus dem Lande der Knute. In Petersburg vermeinet man in der Person des verhafteten Advokaten Stassow einen der Hauptanführer der nihilistischen Verschwörung in Händen zu haben. Man soll die Beweise gefunden haben, daß Stassow der Redactenr und die eigentliche Seele der so geheimnisvoll erscheinenden Zeitung „Land und Freiheit" gewesen sei. Seit seiner Verhaftung ist in der That keine weitere Nummer dieses geheimnisvollen Blattes erschienen. — Die russische Regierung hat beschlossen, die Polizeimannschaft in allen Städten um das Doppelte zu verstärken, da man band, war herzliche Zuneigung und Freundschaft, welche von ihrer Seite in ebenso herzlicher Weise erwidert wurde. Wol hatte die letztere auch Ursache, mit dem Lose zufrieden zu sein, welches ihr an der Seite dieses allgemein so hochgeachteten Mannes zutheil geworden. Sie war umgeben von Luxus und Reichthum, und jeden kaum halb geäußerten Wunsch ihrerseits suchte ihr Gatte in liebenswürdigster Weise zu erfüllen. Mrs. Mawbrey wurde allgemein als eine schöne und besonders geistreiche Frau bezeichnet, und ihr Haus war der Sammelplatz vieler Schöngeister. Schon zn der Zeit, als feine Gattin noch die Erzieherin seines kleinen Sohnes gewesen, hatte Mr. Mawbrey, welcher die geistige Entwicklung des Kindes selbst mit überwachte, mit lebhaftem Interesse beobachtet, wie die junge Deutsche an ihrer eigenen ferneren Ausbildung rastlos fortarbeitete, und hatte später, als sie seine Frau geworden, ihren Durst nach Wissen zu stillen gesucht, indem er ihr tüchtige Lehrer hielt und ihr so die Mittel an die Hand gab, ihre geistigen Fähigkeiten zu höchster Vollkommenheit auszubilden. die Ueberzeugung gewonnen hat, daß das Schicksal OrenburgS allen größeren Städten des Reiches droht. ES ist erwiesen, daß die bis jetzt stattgehabten Brände gelegt wurden und daß in Orenburg Petroleum zu diesem Zwecke verwendet ward. In Petersburg und Moskau durchstreifen starke Patrouillen alle Straßen bei Tag und Nacht. Lokal-und proviiyial-Ä.ngelegenheiten. Conftitutionekker Verein in £ai&acft. Der Ausschuß beehrt sich, die Herren Vercinsmitglieder zu der heute abends 8 Uhr im Klubzimmer der Cafiiro-restauration stattfindenden 72. Versammlung einzuladen. Tagesordnung: Die bevorstehenden Reichsralhswahlen. — (Der eonstitutiouelle Verein in Laibach) hält heute abends int Klubzimmer der Casinorestauration eine Versammlung ab. Auf der Tagesordnung steht ein einziges, aber schwerwiegendes Thema, nämlich: die bevorstehenden Reichsrathswahlen. Dieses Thema, dessen Wichtigkeit wol nicht näher erörtert werden darf, dürste die in Laibach domiciliereudm Mitglieder des konstitutionellen Vereines bestimmen, sich heute abends recht zahlreich einzufinden. — (Notar st elle-Verleihung.) Herrn Dr. Emil Burger, Adjunct des Bezirksgerichtes Lichtenwald, wurde die Notarstelle zu Möttling verliehen. — (Vom hiesigen Schießstande.) Beim gestrigen Schießen trugen Beste heim die Herren I. Zeitari und E. Mayer von der Feld- und I. Kurzthaler und B. Degischer von der Standscheibe. — (Der Casino-Re st au rationsgarten) bürste sich im Verlaufe der „tobten" Saison zum Centralpunkte bes gesellschaftlichen Lebens emporschwingen. Wie wir vernehmen, werben sich bie Regiments-Musikkapelle Baron JellaLic aus Agram, bie Elite-Musikkapelle des Wiener Stabttheatcr-OrchesterS, die hervorragenden Mitglieder aus Danzers Orpheum in Wien (namentlich der Athlet Charles Erlieft, der Violinist John Price, bie Sängerinnen Frl. Walter-Eruest unb Frl. L. Mellin, ber Mimiker Koller-Berg, ber Sänger Kriebanm u. a.), bie Nationali-täten-Typengesellschaft aus Wien unb eine Sänger* gesellschaft (Damen unb Herren) ans Triest in Laibach einfinben unb Probuctioncit arrangieren. — (Herrn G. Mayers Musikkapelle) hat sich bei ber vorgestrigen unb gestrigen Production im Glassalon und Garten der Casinorestauration so recht in die Gunst des hiesigen Publikums „hin- Es konnte Mr. Mawbrey, der selbst ein hochgebildeter Mann war, nur angenehm berühren, daß seine Gattin es verstand, sein HauS einer geistig hochstehenden Gesellschaft zu öffnen. Sie hatte den rechten Weg, sein innerlich noch bluten« des Herz zn heilen, gewählt, indem sie seinem Geiste und seinen Sinnen alles zu bieten versuchte. Er dankte es ihr in seiner ruhig männlichen Weise durch immer wachsende Herzlichkeit im Laufe der Jahre ihrer Ehe. Der kleine Henry hatte schon bald nach der zweiten Vermählung seines Vaters das väterliche Haus verlassen, da er das Alter erreicht haue, wo des Knaben Erziehung in andere als Frauen« Hände gelegt werden muß. Man hatte ihn nach Etou-College gebracht und später sollte er die Universität Oxford besuchen. Mr. Mawbrey's Fabriksgeschäft sollte nur noch so lange betrieben werden, als er selbst Lust dazu haben würde, und hatte Henry, als der einzige Erbe des reichen Mannes, nicht nötfjig, sich einen eigentlichen Berus zu wählen, sondern konnte sich später ganz seinen Lieblingsstudien widmen. (Fortsetzung folgt.) eingegeigt" und „hineingeblasen". Gestern nachmittags von 3 bis 6 Uhr spielte das vorzüglich tinexercierte kleine Orchester beim Schweizerhause im Tivoliparke vor nahezu 350 Gästen. Heute reifen die Mitglieder dieser Kapelle nach Bad Neuhaus in Steiermark ab. — (Die hiesige freiwillige Feuerwehr) hielt gestern eine von 80 Mitgliedern derselben besuchte Generalversammlung ab. Nachdem Feuerwehrhauptmann Herr Dotiertet die Versammlung freundlich begrüßt hatte, ergriff der Vereinsschriftführer Herr Rüting das Wort zur Erstattung des Rechenschaftsberichtes, ans welchem wir folgende Thatsachen registrieren: Im abgelaufenen Jahre wurde die hiesige Feuerwehr neunmal zur Ausübung ihres humanen Berufes aufgefordert. Der Feuerwehrausschuß erkannte die dringende Noth-wendigkeit der Beischaffung eines Löschtrains, der sofort bei Herrn A. Sainassa angefertigt und gestern in feierlicher Weise übergeben wurde. Dieser Löschtrain besteht aus einem sehr praktisch eonstruierteu Wagen, einer Spritze, einem sieben Eimer Wasser haltenden Fasse nebst den erforderlichen Schläuchen und Leitern. Die freiwillige Feuerwehr appelliert auf die weitere ausgiebige Unterstützung Vonseite fämmtlichcr Bevölkerungskreise Laibachs. Die Mitglieder der Feuerwehr leisteten auch während des Verlaufes der Occnpationszüge nach Bosnien und ganz besonders beim Transporte verwundeter und kranker k. k. Truppen in die hiesigen Spitalslokalitäten humanste Assistenz und nahm auch bei der Feier des Kaiserfestes lebhaften, wirksamen An-theil. Aus dem Berichte des Vereinskassiers Herrn Albin Achtschin entnehmen wir, daß in der Zeit vom 1. Mai 1878 bis dahin 1879 die Vereins-Einnahmen 3097 fl 25 kr. und die Ausgabe» 3025 fl. 77 kr. betrugen. Bezüglich des Feuerwehr-Unter-stützungsfondes theilte Herr Rüting mit, daß an 10 kranke Mitglieder 230 fl. 74 kr. verausgabt wurden und dieser Fond derzeit ein Vermögen von 2217 fl. 22 kr. besitzt. — Das Revisionseomite hat die Rechnungen und Kassebestände richtig befunden. — Der Feuertoehthauptmann nahm hierauf die üblichen Angelobungsleistungen der neu eingetretenen und der bereits zwei Dienstjahre vollstreckten Mitglieder ab. — Die Anträge des Herrn Albin Achtschin: 1.) „Die Feuerwehrmannschaft sei künftig in drei Züge einzntheilen", und 2.) „Die Farbe der Kappenschnüre sei in Hinkunft statt weiß-grün mit roth-gold festzusetzen und dem Ausschüsse die Bestimmung der von den Chargen zu tragenden Auszeichnungen zu überlassen", wurden angenommen. — Diesem Berichte möchten wir schließlich die (Konstatierung der erfreulichen Thatsache beifügen, daß sich das Institut der freiwilligen Feuerwehr nunmehr der ungeteilten Sympathien der ge-sammten Bevölkerung Laibachs erfreut und gegen diese humane Körperschaft gerichtete Mißtöne derzeit nicht mehr zu vernehmen sind. — (Sanitätsbericht.) Nach Inhalt des vom Laibacher Stadtphysikate erstatteten SanitätS-berichts für den Monat März l. I. war der Krankenstand ein sehr bedeutender; hervortretend: Anginen, Bronchitiden, Lungen- und Rippenfellentzündungen, Magen- und Darmkatarrhe, Diphtheritis, Masern, Scharlach und Typhus. Auch die Sterblichkeit war eine sehr bedeutende, es starben 107 Personen, 58 männlichen und 49 weiblichen Geschlechtes, 75 Erwachsene und 32 Kinder. Todfälle der Oertlichkeit nach: im Landes-Zivilspitale 40, im Zwangsarbeitshause 3, in Siechenhause 2, im Armenhause 2, im Strafhanse 2, in der inneren Stadt 22, Petersvorstadt 9, Polana 6, Kapuzinervorstadt 6, Gradischa 3, Krakan 1, Tirnau 4, Hra-deckydorf 4, Hühnerdorf 1, Karolinengrund 1, Jloviea 1. — Im Landes-Zivilspitale standen 733 Kranke in Behandlung; hievon wurden 299 entlassen. In der Irrenanstalt befanden sich 135 Geisteskranke. — (Lehramtsprüfung e n.) Von der k. k. wissenschaftlichen Realschul-LehramtSprüfungskorninis- sion in Graz werden die nächsten Clausur- und mündlichen Prüfungen den 14., 16. und 18. Juni d. I. abgehatten werden. Kandidaten des Lehramtes an Realschulen sowie jene des Lehramtes an Handelsschulen haben, wenn sie zu den Klausur-Prüfungen im nächsten Oktobertermine gelangen wollen, die nach Vorschrift eonstruierteu Gesuche längstens bis 15. Juni 1879 au die Direktion der k. k. Prüfungskommission in Graz ciuzureichen. Davon abgesehen, können Gesuche um Zulassung zur Prüfung jederzeit eingebracht werden. — (Eine für Krain höchst seltene Vogelart) hat sich in der zweiten Hälfte Mai im oberen Gurkthale eingefunbeu. Herr Martin Jndof, Pfarrer in St. Michael nächst Seisenberg, [endete diesertage zwei daselbst erlegte Bienen- pechte (Mevops apiaster) an das krainische Landesmuseum ein. Die stark lädierten Exemplare wurden durch die Meisterhand des Musealpräparators Ferdinand Schulz in sehr gelungener Weise für die Vögelsammlung des Museums ausgestopft, wo sie eilten hervorragenden Platz unter den Seltenheiten der krainischen Vogelfauna entnehmen werden. Die prachtvolle Färbung des Gefieders, ein Gemisch von Gelb, Braun, Blaugrüu und Schwarz, der lange pfriemeitförmige gekrümmte Schnabel verleihen dem Vogel ein exotisches Aussehen. Seine Brutplätze in Oesterreich befinden sich in Dalmazien und im südlichen Ungarn. An der Wolga in Südrußland kommt er massenhaft vor, er legt seine Eier in ausgehölte Löcher an den lehmigen Ufern der Flüsse. Seine Lieblingsnahrung sind die Bienen, daher er als ein der Bienenzucht schädlicher Vogel nicht gerne gesehen ist und aus ihn Jagd gemacht wird. Sein Fleisch soll sehr geschmackvoll sein. Wenn dieser Vogel in unseren Gegenden dann und wann austritt, so geschieht dies immer in größeren Zügen. Es ist daher za vermnthen, daß der Bienenspecht auch anderwärts in Krain in diesem Jahre erschienen sei, in welchem Falle weitere Mittheilungen sehr erwünscht wären. Im krainischen Museum befindet sich ein roh ausgeführtes Gemälde mit der Abbildung dieses Vogels ans dem vorigen Jahrhunderte, darunter ist folgendes zu lesen: „Dergleichen fremde Vögelein in großer Schaar Setzten sich umb Leybach nieder den 1. Mai 1710 Jahr." — (Obiiterierung der Wechsel st em-pel.) Das österreichische Handelsministerium erledigte die Eingabe der Handels- uud Gewerbekammer für Krain, betreffend die angesuchte Ob-literiernng der Wechselstempel durch die Postämter mit folgendem Erlasse: „Die Frage der Ermäch- tigung, k. k. Postämter zur amtlichen Obiiterierung der aus Wechseln und Wechfcl&lanquetten verwendeten Stempelmarken hat zufolge der diesfalls mit dem k. k. Finanzministerium gepflogenen Verhandlungen ihre prinzipielle Lösung dahin gefunden, daß die Uebertragung dieser Obliegenheiten an die mit tiercautionierten k. k. Staatspostveamten dotierten Aerarialpostämter innerhalb der gewöhnlichen Postdienststunden über fallweise h. o. Zustimmung als zulässig erklärt wurde, hingegen einer allfälligen Uebertragung der gedachten Amtshandlung an nicht ärarifche Postämter — bei dein Umstande, als die gegen Dienstvertrag bestellten und nur zur Ausübung des PostntanipulationsdiensteS verpflichteten Postmeister (Postexpedienten) zu den fraglichen Dienstverrichtungen nicht verhalten werden können — einer besonderen Abmachung mit dem betreffenden Post-bediensteten Vorbehalten worden ist. Diesen Vereinbarungen gemäß wurden bereits in mehreren Fällen über Ansinnen des Finanzministeriums ober über Anregung einzelner Handelskammern ärarische und nicht ärarifche Postämter — letztere nach vorausgegangener Abmachung zwischen der Finanzbehörde und dem betreffenden Postbediensteten — mit der Obliterierung der Stentpelmarken auf Wechseln und Wechfelblanquetten betraut. Die geehrte Kammer wird daher in solchen Fällen, in welchen die Ermächtigung von Postämtern zur Ueberstempelung von Wechseln aus den in der Eingabe dargelegten Gründen wünschenswerth ist, am angemessensten die In» tervention der betreffenden Finanzbehörde in dieser '""'ung in Anspruch nehmen." — (Aus den Nachbarprovinzen.) Auch in der Landeshauptstadt Oberösterreichs wer» den Vonseite der Bevölkerung Schritte unternommen, um für Linz eine ausgiebige Garnison zu erwirken, nachdem der Besuch der öffentlichen Lokalitäten seit Abzug der ständigen Truppen auf die Hälfte herabgesunken ist und der Erwerb der Geschäftswelt darniederliegt. — (Der Po st verkehr in Drucksachen und Warenproben.) Das österreichische Handelsministerium hat die bisherigen Bestimmungen Über die Behandlung der ungenügend frankierten und der unfrankierten oder den vorgeschriebenen Bedingungen überhaupt nicht entsprechenden Drucksachen, Warenproben und Muster im internen Ver« kehr der österreichisch-ungarischen Monarchie aufgehoben; an deren Stelle treten folgende Bestimmungen : 1.) Ungenügend frankierte Drucksachen und Warenproben sind künftig nicht mehr wie unfrankierte Briefe zu behandeln und zu taxieren, sondern es ist für solche Sendungen dem Adressaten von nun an nur mehr das Doppelte des an der Taxe für eine frankierte Sendung gleicher Kategorie fehlenden Betrages in Anrechnung zu bringen. 2.) Drucksachen und Warenproben, welche gar nicht frankiert sind, das zulässige Maximalgewicht überschreiten oder den sonstigen Versendungsbedingungen nicht entsprechen, also auch Warenproben, welche einen Kaufwerth haben, deren Größe 20 Zentimeter in der Länge, 10 Centimeter in der Breite, 5 Centimeter in der Höhe überschreiten, oder bereit Beförderung mit Nachtheil ober Gefahr verbunden wäre, sind von der Beförderung ausgeschlossen. 3.) Die bisherigen Bestimmungen über die Behandlung und Taxierung der ungenügend frankierten oder der unfrankierten Briefe bleiben jedoch auch fortan aufrecht. Zur Hebung der Holzindustrie. (Fortsetzung.) Wir haben selbst in dieser Richtung eine glänzende Erfahrung gemacht. Angeregt durch den Vergleich, welchen uns die ersten Weltausstellungen aufgedrängt haben, durch das Bewußtsein der Inferiorität unserer gewerblichen Erzeugnisse in Gestalt und Form, sind wir dem Beispiele der Engländer gefolgt, und das österreichische Museum für Kunst und Industrie wurde geschaffen, welches ein Juwel der österreichischen Staatsverwaltung darstellt. Auch dieses Museum, zuerst blos ein Museum, hat sich gar bald eine Kunstgewerbeschule associiert, in welcher heute der Schwerpunkt des Institutes liegt; die Kunstgewerbeschule ist es, welche, die Schätze des Museums auSbentend, auf die Erziehung der Gewerbetreibenden in künstlerischer Beziehung mit einem außerordentlichen, alle Erwartung übertreffenden Erfolge eingewirkt hat. Gerade dieser wunderbare Erfolg, gerade diese neue Betätigung der Richtigkeit der Idee, von staatswegen auf die Erziehung der Gewerbe in einer bestimmten Art einzuwirken, hat nicht nur Wien, sondern allen Theilen Europa's die Frage aufgedrängt, ob mit der künstlerischen Erziehung der Gewerbetreibenden die Aufgabe, welche zu lösen ist, auch erschöpft fei. In der That haben sowol England als Oesterreich, in zweiter Linie auch Deutschland, ja sogar Indien und andere Staaten, durch Museen, verbunden mit Kunstgewerbeschulen, die besten Erfolge .erzielt. Alle diese Erfolge gehen aber nach Einer Richtung, alle diese Erfolge beziehen sich nur auf , bie Form, auf die Decoration der Erzeugnisse. Die materielle Beschaffenheit der Erzeugnisse, das ist also ihre Gebrauchsfähigkeit und ihre Benützbarkeit, hat durch diese Action nicht gewinnen können. Man hat an dieses Bedürfnis zunächst nicht gedacht; das Dringendste war, uns von jenem I Alp der Geschmacklosigkeit zu befreien, welche die Gewerbserzeugnisse des Continents, mit Ausnahme von Frankreich, entstellt hat. Die erste Aufgabe war, uns wieder concnrrenzfähig zu machen mit dem gallischen Nachbar, und über diese erste Aufgabe wurden die übrigen indessen vertagt. Man kann aber jetzt und man soll jetzt auch an diese zweite Frage denken, welche das Wesen der gewerblichen Thätigkeit anSmacht und nicht blos die ornamentalen Gewerbe oder Kunstgewerbe allein betrifft. Wir sprechen im Gegensätze von Kunst- und Kunstindustrie-Museen von technischen Museen, von einer Institution, welche, wie aus der soeben angedeuteten Entwicklung leicht zu ersehen ist, wol jüngeren Datums sein muß als europäische Frage, welche aber nicht jüngeren Datums ist, wenn wir das „Conservatoire des arts et metiers“ (Kunst-und Gewerbemuseum) in Paris ins Auge fassen. Dieses Institut, begründet in der französischen Revolutionszeit, hat Außerordentliches geleistet für die technische Ausgestaltung der Gewerbe, obgleich wir heute darüber vollständig im klaren sind, daß die Organisation desselben lange nicht mehr den heutigen Anforderungen der Technik und der heutigen Auffassung von der Aufgabe einer derartigen Anstalt entspricht. Das „Conservatoire des arts et metiers“ ist ein Anachronismus, aber ein Anachronismus, der von einer solchen Berühmtheit und Verdienstlichkeit umkleidet ist, daß wir doch mit Neid und Bewunderung auf jene Institution blicken müssen, der wir eine ähnliche nicht zur Seite stellen können. Es ist bekannt, daß das überraschende Ergebnis der französischen National-Lotterie, welche auf die Ausgabe von einer Million Lose berechnet war und zur Ansgabe von zwölf Millionen geführt hat, die Idee zur Reife brachte, in Paris ein zweites technisches Museum zu gründen, und zwar ein Museum, welches zur Ergänzung des Conservatoire jene Neuerungen und Verbesserungen in der Organisation anstreben wird, welche, dem Conservatoire gegenüber als nothwendig erachtet worden sind, aber, um das Institut nicht zu dieneren, an diesem selbst nicht durchgeführt werden sollen. Wir werden es erleben, daß binnen kurzem derjenige Staat, beziehungsweise die Stadt, welche thatsächlich in der gewerblichen Production au der Spitze der Civilisation steht, nicht etwa eines, sondern zwei technische Museen besitzt, von denen das eine außerordentliche Erfolge und eine nahezu ein Jahrhundert lange Geschichte besitzt, während das zweite mit dem Aufwand« eines kolossalen Kapitales und mit Benützung aller gemachten Erfahrung neuerdings in den Kampf für die Entwicklung der Ge-werbe eintreten wird._____________(Fortsetzung folgt.) Vo» der Südbahn. Der Rechnungsabschluß der k. k. priv. österreichischen Südbahngesellschaft für das Jahr 1878 bringt nachstehende Ergebnisse: Die Brutto-Eiiv nahmen der eigenen Linien betrugen 36.407,857 Gul den 31 kr., hievon ab die Betriebsauslagen per 14.413,955 fl. 73 kr., dann der den Betrieb treffende Theil an den allgemeinen Kosten 970,299 Gulden 37 kr., verbleibt ein Netto-Erträgnis von 81.023,602 fl. 21 kr. Hiezu kommen: der An theil am Reingewinne der Wiener Verbindungsbahn 52,317 fl. 33 kr., das Erträgnis der Wien-Potten-dorf-Wicuer-Neustädter Bahn 302,566 fl. 27 kr., der Betriebs-Ueberschnß der Jstrianer Staatsbahn 11,709 fl. 90 kr., der Betriebs - Ueberschnß der Leoben - Vordernberger Bahn 429 fl. 77 kr., der Betriebs - Ueberschuß der Graz - Köflacher Bahn 9493 fl. 8 kr., so daß sich die Gesammtsnmme deS Reinerträgnisses des österreichisch-ungarischen Netzes auf 21.400,118 fl. 26 kr. beziffert. Hiezu die von der f. italienischen Regierung kraft Art. 3 der Baseler Convention bezahlte Annuität per 13.263,084 Gulden 45 kr., nach Abzug der Einkommensteuer per 1.436,129 fl. 60 kr. im Restbeträge von 11.827,944 fl. 85 kr. ergibt als Gesammterträgnis die Summe von 33.228,073 fl. 11 kr. Dagegen betragen die Lasten der Gesellschaft: 1.) für die Verzinsung und die Amortisieruug der Anlehen 28.780,023 fl. 6u kr. Hievon ab der zur Einbringung der für Obligationen bezahlten Steuern und Abgaben von den Obligationeuconpons gemachte Abzug von 1 Francs per Obligation, zusammen 1.615,563 fl. 40 kr., bleibt 27.164,460 fl. 20 kr. Hiezu für die Tilgung der Actieit 89,200 fl., dann an Cotiernngs- und Stempelgebühren für die Obligationen 5! 1,615 fl. 37 kr., zusammen 27.765,275 fl. 57 kr. Der Saldo der Zinscnabrech> nuugen, Abschreibungen rc 1.488,487 fl. 60 kr.; 3.) der Pachtschilling für die Wien-Pottendorf-Wiener-Nenstädter Bahn 550,000 fl.; 4) der Wechsel-Kursverlust 2.569,817 fl. 4 kr., zusammen 32.373,580 fl. 21 kr. Es verbleibt somit als Ueberschuß des Jahres 1878 der Betrag vou 854,492 fl. 90 kr. Der Verwaltungsrath stellt den Antrag, diesen Betrag gleichwie im vergangenen Jahre zur Verstärkung der statutenmäßigen Reserve zu verwenden. Nach dein Beschlüsse der vorjährigen Generalversammlung belief sich der Reservefond auf 671,660 fl, hiezu die im laufenden Jahre erwachsenen Zinsen 40,880 fl., ergibt als Saldo mit Schluß 1878 712,540 fl. Nach Genehmigung des obigen Antrages würde der Reservefond somit betragen 1.567,032 fl. 90 kr.______________________ Telegramme. Triest, 25. Mai. Der Kaiser bestätigte die Wahl Bazzoni's zum Podestü.. Salonichi, 24. Mai. In einem Theile der muselmanischen Bevölkerung der Provinz Novi-bazar und von Albanien gibt sich anläßlich der Convention noch immer eine gewisse Aufregung kund; die Regierung zeigt jedoch Energie und wird von den Notablen unterstützt. In Novibazar fand ein Conflict zwischen Baschi-Boznks und türkischen Soldaten statt, wobei drei türkische Soldaten getödiet wurden. Witterung. Laibach, 26. Mai. Trübe, schwül, schwacher NO. Wärme: morgens 7 Uhr + 15-1“, nachmittags 2 Uhr + 20 2» C. (1878 + 16 0u; 1877 + 17'7° C.) Barometer im Fallen, 730 46 Millimeter. Das vorgestrige Tagesmittcl der Wärme + 15-7°, das gestrige + 16 4°, beziehungsweise um 0 2" und 0 6° über dem Normale. Gedenktafel über die am 29. Mai 1879 stattfindenden Li-citationen. 1. Feilb., Primoztt'sche Real., Sello, BG. Jdria. -3. Feilb., Godei'sche Real., Burgstall, BG. Lack. — 3. Feilb., "icnto’fchc Real., Parje, BG. Adelsberg. — 1. Feilb., IchanteVfche Real, Belsko, BG. Adelsberg. — 1. Feilb., Jakob Blazon'sche Real., Plauina, BG. Loitsch. — 1. Feilb., Joses Bla^on'sche Real., Planina, BG. Loitsch. Wiener Börse vom 24. Mai. fapierrente.......... ilberrente.......... Goldrente.............. Ttaatslose, 1854. . . „ 1860. . . * 1860 zu 100 fl. 1864. . . GrundttUluftunfls- Obligationen. Galizien.............. Siebenbürgen . . . Temeser Banat . . . Ungarn................ Andere öffent(i